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Ausgabe Karlsruhe - Evangelisch-Lutherische Gemeinde

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KIRCHENBLATT DER EVANGELISCH-LUTHERISCHEN KIRCHE IN BADEN<br />

Nr. 1/2012 Jahrgang 50<br />

Christus hat dem Tod<br />

die Macht genommen!<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

April bis Juli 2012


Liebe Leserin, lieber Leser:<br />

ostern o stern<br />

I.<br />

O<br />

(stern<br />

restn<br />

nestr)<br />

ostern o sternte<br />

nestnieder<br />

o sterne ostern<br />

uns wieder<br />

O<br />

(nestr<br />

restn<br />

stern)<br />

II.<br />

Ostern<br />

restostern nestostern – wer wälzt uns<br />

den christlichen plunder vom grabe<br />

des herrn?<br />

ostern<br />

o stern o morgen o morgenstern still<br />

im<br />

abend<br />

des christlichen still im christlichen<br />

abend<br />

lande<br />

(aus: Kurt Marti, geduld und revolte –<br />

die gedichte am rand)<br />

Aus dem Inhalt:<br />

- Liebe Leserin, lieber Leser<br />

1 - Martin-Luther-Verein - Dank von Alana und Alice<br />

2 - Liebes <strong>Karlsruhe</strong> <strong>Gemeinde</strong>glied ...<br />

3 - Martin Luther und das Altre Testament<br />

4 - Das Luther-Bild im 19. und 20. Jahrhundert<br />

5 - Das Christlich-Jüdische Gespräch<br />

6 - Stiftung<br />

7 - <strong>Gemeinde</strong>fest<br />

8 - Reformation und Musik<br />

9 - Chorarbeit im Jahr der Kikrchenmusik<br />

10 - Kirchenmusikfest in <strong>Karlsruhe</strong><br />

Herrlich österlich empfinde ich<br />

das Gedicht von Kurt Marti. Verwirrend<br />

und klar, unvernünftig und einsichtig<br />

zugleich. Das Unsagbare<br />

sagend. Da ist die Nähe zum<br />

Ostermorgen unmittelbar spürbar.<br />

Denn Verunsicherung, Furcht, Rätsel<br />

und schließlich unbändige Freude<br />

haben ihren Platz an diesem<br />

Hochfest unseres Glaubens. Was<br />

sicher und fest galt, das wird<br />

erschüttert. Das geht bis in die<br />

Sprache hinein. „restostern nestostern<br />

- wer wälzt uns den christlichen<br />

plunder vom grabe des<br />

herrn?“<br />

Dem Jungen auf dem Titelbild<br />

scheint solche Frage fern zu sein.<br />

Ganz nah ist er dran. Gerade noch<br />

hat er gespielt oder getrunken -<br />

Reste sind noch auf dem Pulli zu<br />

erkennen - jetzt ist er versunken in<br />

die Betrachtung des Kreuzes. - Still -<br />

Handgreiflich ist ihm geworden, was<br />

auch wir kaum begreifen können:<br />

das Leiden dieses Herrn, der zur Seite<br />

gedrehte Kopf, der von Schmerzen<br />

gezeichnete Leib.<br />

Ob er schon etwas davon gehört<br />

hat, dass dieser Jesus auferweckt<br />

wurde, dass er nicht im Tod geblieben<br />

ist, sondern Gott in ihm den Tod<br />

überwunden hat? Ob er es erfahren<br />

wird, dass dieses Leiden „für uns“<br />

geschehen ist und dass INRI (Jesus<br />

Christus, König der Juden) nicht nur<br />

Spott verrät, sondern auch ein<br />

Ehrentitel ist, in dem die Verbundenheit<br />

von Juden und Christen<br />

zum Ausdruck kommt?<br />

Mit Marti möchte man bitten: „o<br />

sterne ostern uns wieder“<br />

Die Bitte um mehr Einsicht und<br />

Erkenntnis könnte auch über dem<br />

Thema stehen, dem wir in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> besondere Aufmerksamkeit<br />

widmen: dem Verhältnis von<br />

Christen und Juden. Die Geschichte<br />

hindurch gehören sie zueinander;<br />

dennoch ist es eine Geschichte der<br />

Trennung und des Leides.<br />

Für Christen, zumal wenn sie in<br />

Deutschland geboren sind, ist damit<br />

ein nicht leichtes Thema benannt.<br />

Zum einen können wir nicht<br />

losgelöst von den Schrecken reden,<br />

die von unserem Volk ausgegangen<br />

sind. Zum andern berief sich die<br />

Feindseligkeit gegen Juden immer<br />

wieder auch auf Ausführungen des<br />

späten Martin Luther.<br />

Pfarrerin Cornelia Hübner erinnert<br />

in einem Beitrag daran, wie sehr das<br />

theologische Denken Luthers im<br />

Alten Testament verwurzelt ist. Prof.<br />

em. Dr. Volker Stolle, früher<br />

Oberursel, jetzt Mannheim, baten<br />

wir um einen Beitrag zur geschichtlichen<br />

Entwicklung des Verhältnisses<br />

von Juden und Christen im 19.und<br />

20. Jahrhundert, besonders auch in<br />

der lutherischen Tradition. Wie konnte<br />

es geschehen, dass Luther zum<br />

Gewährsmann für die Verfolgung<br />

der Juden wurde? Wie verhielten<br />

sich die lutherischen Kirchen in der<br />

Zeit des Nationalsozialismus und welche<br />

Herausforderungen ergeben<br />

sich für die gegenwärtige Begegnung<br />

von Christen und Juden?<br />

Auch hier möchte man an Kurt<br />

Marti denken: „o sterne ostern uns<br />

wieder!“ Und der es hören soll, weiß,<br />

worum wir bitten.<br />

In diesem Sinne - noch in der<br />

Passionszeit, aber schon mit viel<br />

Vorfreude auf das Hochfest des<br />

Glaubens – grüßt herzlichI im Namen<br />

der Redaktion<br />

11 - Konsultation zur Leuenberger Konkordie<br />

12 - Dies und Das<br />

14 - Bild und Wort<br />

16 - 100 Jahre Baden-Baden<br />

18 - Aus den <strong>Gemeinde</strong>n<br />

21 - Brot und Spiele<br />

22 - Süddeutsche Jugendtage<br />

23 - Jugendfreizeit in Südschweden<br />

24 - Aus dem <strong>Gemeinde</strong>leben<br />

25 - Regelmäßige Veranstaltungen<br />

26 - Aus den Kirchenbüchern<br />

27 - Wichtige Informationen<br />

28 - Gottesdienste


Ist das nicht ein seltsamer<br />

Kontrast. Ich gehe über einen<br />

alten Friedhof. Verwitterte Grabsteine,<br />

fehlende Grabumrandungen.<br />

Nur eine große Rasenfläche<br />

und uralte Bäume. Und auf dem<br />

Rasen blühen die Krokusse. Ein<br />

Meer von Krokussen, große<br />

Flecken im Grün, weiß, gelb und<br />

lila blühen sie. Überall neues<br />

Leben über den Gräbern.<br />

Ist das nicht ein seltsamer<br />

Kontrast? Wir feiern<br />

Ostern, wir feiern das<br />

Leben. Jesu Sieg über<br />

den Tod, unsere<br />

Hoffnung, dass das<br />

Leben sich durchsetzen<br />

wird gegen den Tod.<br />

Draußen erwacht alles<br />

Leben neu. Tulpen und<br />

Osterglocken blühen an<br />

den Straßen der Stadt.<br />

Die Kronen der Kastanien<br />

in der Stephanienstraße<br />

schimmern grün. Doch<br />

wenn wir abends die<br />

Nachrichten sehen,<br />

dann hören wir Schrekkensmeldungen.<br />

Wie soll<br />

ich das zusammenbringen,<br />

diese Bilder und<br />

unser Osterfest? Wo siegt<br />

denn da das Leben über<br />

den Tod?<br />

Ist das nicht ein seltsamer<br />

Kontrast, damals, als<br />

die Frauen zum Grabe<br />

gingen, um Jesu Leichnam<br />

zu salben? Traurig<br />

gingen sie, aber im Licht<br />

der aufgehenden Sonne.<br />

Die Sonne erzählte schon<br />

vom neuen Tag, der<br />

begann. Auch sie kündigte<br />

neues Leben an. In<br />

den Herzen der Frauen<br />

aber war es Nacht. Und Dunkles<br />

erwarteten sie auch, als sie das<br />

Grab betraten. Dort lag ein<br />

Mensch, den sie liebten, mit dem<br />

sie Vieles verband. Und nun war er<br />

tot. Im Grab aber saß in hellen<br />

Kleidern ein Junge und sagte nur:<br />

„Der, den ihr sucht, ist nicht hier. Er<br />

wurde auferweckt.“ Beweise gab<br />

es nicht, nur diese Leere, wo Jesus<br />

gelegen hatte. Und das Wort des<br />

Jungen in Weiß.<br />

Liebes <strong>Karlsruhe</strong>r <strong>Gemeinde</strong>glied:<br />

Wie sollten sie das zusammenbringen?<br />

Ihre Traurigkeit und die<br />

Worte des Jungen: Jesus ist auferweckt.<br />

Erschreckt gingen sie wieder<br />

nach Haus.<br />

Unsere Wirklichkeit ist oft doppeldeutig.<br />

Nebeneinander erleben<br />

wir den Tod und das neue<br />

Leben, beieinander liegen Liebe<br />

und Hass, Zerstörung und<br />

Neubeginn. Wem wollen wir glau-<br />

Geschmückes Osterkreuz in der Kirche<br />

ben? Woher unsere Kraft bekommen?<br />

Erschreckt verlassen die<br />

Frauen das leere Grab. Die<br />

Zeichen des neuen Lebens waren<br />

schon da. Die Sonne, die aufging,<br />

das Licht im Grab und der Junge,<br />

der sagte: „Der, den ihr sucht, ist<br />

nicht hier. Er ist lebendig, ist auferstanden.“<br />

Doch noch ist die<br />

Botschaft nicht angekommen. Der<br />

Schrecken ist zu groß und die<br />

Trauer über den Tod Jesu sitzt tief.<br />

Die Botschaft ist langsam angekommen:<br />

Jesus ist auferweckt.<br />

Zuerst bei den Frauen, dann bei<br />

den Jüngern, dann bei den Menschen<br />

um sie herum. Durch die<br />

Jahrtausende ist sie gewandert,<br />

hat Menschen erreicht, sie berührt<br />

und ihnen Hoffnung ins Herz<br />

gepflanzt.<br />

Ostern feiern wir das Fest der<br />

Hoffnung. Das Leben siegt über<br />

den Tod. Ich will es<br />

wagen, der Botschaft zu<br />

trauen: „Jesus ist auferstanden.“<br />

Der Junge in<br />

weißen Kleidern hat es<br />

gesagt.<br />

Der Morgen ist angebrochen,<br />

im Grab ist<br />

Licht.<br />

Hoffnung ist da. Neues<br />

setzt sich in Gang.<br />

Krokusse, Tulpen, Narzissen<br />

blühen, neues Leben<br />

erwacht. Wir werden<br />

leben. Zusammen<br />

mit ihm, der auferstanden<br />

ist. Wir werden leben.<br />

Das symbolisiert auch<br />

das mit Blumen geschmückte<br />

Kreuz auf<br />

unserem Bild, wie es sich<br />

im vergangenen Jahr<br />

präsentierte. Das Holz<br />

des Todes wird im Ostergottesdienst<br />

zum Lebensbaum.<br />

Neben dem Hauptthema,<br />

dem Verhältnis von<br />

Christen und Juden,<br />

geht es auch um das<br />

lebendige Christentum.<br />

Wir wollen lebendige,<br />

einladende Kirche und<br />

<strong>Gemeinde</strong> sein.<br />

Für die Gesamtkirche richten wir<br />

als <strong>Karlsruhe</strong>r <strong>Gemeinde</strong> im Mai<br />

die Jugendveranstaltung „Bror &<br />

Spiele“ aus und im September das<br />

Kirchenmusikfest. Der Jugendkreis<br />

EL_MAC wird im Mai wieder nach<br />

Taizé fahren.<br />

Ihnen allen eine gesegnete<br />

Osterzeit, Ihr Pfarrer<br />

Seite 1


Martin-Luther-Verein - Dank von Alana und Alice<br />

Seit vielen Jahren unterstützt der<br />

Martin-Luther-Verein in Baden e.V.<br />

u.a. zwei Schüler/innen in Brasilien<br />

mit einem Stipendium. Die Schule<br />

liegt in Ivoti / Südbrasilien. Sie besitzt<br />

einen großen Schulhof, in dem es<br />

drei Gebäude mit den Klassenzimmern,<br />

ein Internat für Jungen und<br />

Mädchen, eine Sporthalle, eine<br />

Aula, einen Sportplatz, einen<br />

Seite 2<br />

Spielplatz, eine Bibliothek, eine<br />

Mensa und ein Museum gibt.<br />

Die Schule wurde 2009 einhundert<br />

Jahre alt. Deutsche Einwanderer<br />

haben die Schule gegründet. Von<br />

Anfang an waren die Lehrerausbildung,<br />

die Musik und die deutsche<br />

Sprache wichtige Aspekte.<br />

Die Schule hat etwa 900 Schüler,<br />

etwa 30 pro Klasse.<br />

„Hallo, sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Ich freue mich, dass ich Ihnen schreiben kann. Ich bin sehr dankbar für<br />

Ihre Unterstützung. Ich will deswegen ein bisschen über mich sprechen.<br />

Ich heiße Alice Mueller, und ich bin 15 Jahre alt. Ich wohne in Sinimbu,<br />

aber jetzt wohne ich in Ivoti, in Südbrasilien. Ich bin nett, ehrlich, freundlich,<br />

witzig und sympathisch.<br />

Meine Mutter heißt Marta Mueller. Sie ist nett, intelligent, freundlich und<br />

ehrlich. Mein Vater heißt Euclides Mueller. Er ist auch nett, intelligent, lieb<br />

und freundlich. Sie helfen mir immer. Ich liebe sie.<br />

Hier in der Schule mache ich Theater, Musikunterricht, Orchester,<br />

Deutsch, Chor, Flöte und Kunstgewebe. Ich hatte viele Stunden, aber ich<br />

habe sie sehr interessant gefunden.<br />

Ich will deutsche Volkstänze und Volleyball lernen, aber ich habe keine<br />

Freizeit. Das letzte Jahr war sehr gut! Ich habe viele Freunde geschlossen,<br />

neue Sachen gelernt, ich habe im Unterricht viel gelernt … und ich danke<br />

Ihnen immer für dieses Stipendium. Ich bin froh, weil ich hier lernen kann.<br />

Im nächsten Jahr will ich in der IEI Schule (Internationales<br />

Erziehungsinstitut) lernen, weil ich die Lehrer(in), die Personen und die<br />

Verantwortung gerne habe. Ich will Lehrerin, Psychologin oder<br />

Geschäftsführerin werden, weil ich das mag und ich weiß wie sie sind.<br />

Mein Traum ist nach Deutschland zu fliegen, weil ich die deutsche Kultur<br />

liebe, die deutschen Städte, die Sehenswürdigkeit. Meine Cousine wohnt<br />

in Deutschland und ich bin eine deutsche Abstämmige. Ich will auch zu<br />

anderen Orten reisen. Vielen Dank für Ihren Beitrag. Wenn Sie nicht<br />

wären, würde ich heute nicht hier sein.<br />

Mit herzlichen Grüßen Alice“<br />

„Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Hallo! Mein Name ist Alana Schluck und ich bin 15<br />

Jahre alt. Ich komme aus Morro Reuter, aber heutzutage<br />

wohne ich im Internat vom Instituto de Educacao<br />

Ivoti. Ich mache die Grundschullehrerausbildung,<br />

denn ich träume davon, Lehrerin zu werden und den<br />

anderen meine Kenntnisse beizubringen.<br />

In Morro Reuter wohne ich bei meinem Vater Lauri<br />

Schluck, der 55 Jahre alt und pensioniert ist und bei<br />

meiner Mutter, die Lourdes Backes Schluck heißt, 50<br />

Jahre alt und auch pensioniert ist. Meine Familie ist<br />

mein Fundament, und wenn sie nicht wäre, wäre ich<br />

nicht so. Unsere Beziehung ist ausgezeichnet, sie helfen<br />

mir immer, wenn ich sie brauche.<br />

Hier im Instituto de Educacao Ivoti werden zusätzliche<br />

Aktivitäten angeboten, die dazu beitragen, dass<br />

wir mehr lernen und uns mit guten Sachen beschäftigen.<br />

Ich lerne Musik, Geige und Deutsch. Ich mache<br />

beim Chor und beim Orchester mit. Ich lerne sehr<br />

gerne Deutsch und wünsche mir, eines Tages nach<br />

Deutschland zu fliegen. Meine ganze Familie ist<br />

deutsch-stämmig, und ich möchte meine Wurzeln kennen<br />

lernen.<br />

Ich kann sagen, dass das letzte Jahr wunderbar war.<br />

Das Besondere an dieser Schule<br />

ist das Internat. Viele Schüler wohnen<br />

hier und können vom Zusammenleben<br />

profitieren, und so werden<br />

sie frühzeitig dazu angeleitet,<br />

verantwortungsvoll und aufgeschlossen<br />

miteinander umzugehen.<br />

Alice Schluck mit Freundinnen<br />

Die Schule in Ivoti<br />

Möchten Sie unsere Arbeit unterstützen<br />

oder sogar Mitglied im MLV werden?<br />

Rufen Sie mich an:<br />

Pfr. Rainer Trieschmann, 07231-89156.<br />

Ich freue mich auf Ihren Anruf!<br />

Martin-Luther-Verein in Baden<br />

Sparkasse Baden-Baden Gaggenau<br />

BZL 662 500 30<br />

Kontonummer 501 203 93<br />

Es ist für mich sehr gut, dass ich in so einer Schule lernen<br />

kann. Diese Schule ist eine Referenz in Bezug auf die<br />

hohe Qualität. Ich lerne viele neue Sachen, mit denen<br />

meine Zukunft besser wird. So wird ein Traum von mir<br />

erfüllt, d.h. eine Ausbildung zu machen, um Lehrerin zu<br />

werden.<br />

Die Zukunft ist unsicher und deswegen müssen wir<br />

uns darauf besser vorbereiten und hauptsächlich auf<br />

den Arbeitsmarkt. Ich bin froh, dass ich mich auf dem<br />

richtigen Platz befinde, der mich als Lehrerin ausbildet,<br />

wenn es Gott gefällt. Und das wünsche ich mir für<br />

meine Zukunft, Lehrerin zu werden, die die Kinder lehrt,<br />

erzieht und auf sie aufpasst, denn sie sind die Zukunft<br />

der Welt.<br />

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich für die<br />

Unterstützung bedanken, denn das ist und war wesentlich<br />

für mein ganzes berufliches und persönliches<br />

Leben. Weil das, was ich hier lerne und wie ich hier<br />

wachse, d.h. in einem Internat wohnen darf, würde ich<br />

nie während meines ganzen Lebens lernen. Ich danke<br />

Ihnen für das Stipendium, weil, wenn es nicht wäre,<br />

wäre ich nicht hier. Vielen Dank!<br />

Viele Grüße! Alana Schluck“


In meinen Studienjahren in Amsterdam<br />

war die Begegnung mit<br />

dem niederländischen Lutherforscher<br />

Prof. Dr. J. P. Boendermaker<br />

besonders inspirierend. Seine Untersuchungen<br />

zum Verhältnis<br />

Martin Luthers zum Alten Testament<br />

waren für mich überraschend<br />

und führten zu neuen Einsichten.<br />

Zum nachfolgenden Text<br />

habe ich mich durch einen Artikel<br />

von Prof. Dr. J. P. Boendermakers<br />

aus dem Jahr 1985 mit dem Titel<br />

„Martin Luther - ein semi iudaeus?“<br />

anregen lassen. (in: „Die Juden<br />

und Martin Luther - Martin Luther<br />

und die Juden, Neukirchen 1985)<br />

Noch immer herrscht die Auffassung,<br />

dass Luthers Wertschätzung<br />

vom Alten Testament bestimmt<br />

sei von der Frage ob es<br />

„Christum treibet”. Diese Meinung<br />

hat sich bis in lutherische Perikopenordnungen<br />

so ausgewirkt,<br />

dass das Alte Testament oft als Anhängsel<br />

von Texten gesehen wird,<br />

die oft völlig aus dem Zusammenhang<br />

gerissen neutestamentlichen<br />

Texten zugeordnet werden.<br />

Wenn man um Luthers Wertschätzung<br />

des Alten Testaments<br />

weiß, erkennt man, dass Luther<br />

Christus überall im Alten Testament<br />

begegnet und dass er das „Christum<br />

treibet” mit weitem exegetischen<br />

Blick auslegt. So begegnet<br />

Luther in seinen Auslegungen<br />

Christus in der Arche Noach im<br />

Buch Genesis oder im brennenden<br />

Dornbusch im Buch Exodus. Er<br />

begegnet ihm überall in Erzählungen<br />

des Alten Testaments, in denen<br />

sich der rettende und gnädige<br />

Gott Israels zeigt. Luther hat<br />

sich eingehend mit jüdischer<br />

Schriftauslegung beschäftigt und<br />

einzelne jüdische Kommentare<br />

(Midraschim) in seinen Predigten<br />

verarbeitet.<br />

“Christum treiben”<br />

Im ganzen ersten Teil von<br />

Luthers kleinem Katechismus über<br />

die 10 Gebote kommt der Name<br />

„Christus“ nicht ein einziges Mal<br />

vor. Am Ende der Erklärung der<br />

Gebote heißt es „Er verheißet aber<br />

Gnade und alles Gute allen, die<br />

solche Gebote halten, darum sollen<br />

wir ihn auch lieben und ver-<br />

Martin Luther und das Alte Testament<br />

trauen und gerne tun nach seinen<br />

Geboten.”<br />

“Dieser Glaube ist für Luther<br />

selbstverständlich mit dem christlichen<br />

Glauben identisch und dennoch<br />

kann er über diesen Glauben<br />

reden ohne den Namen<br />

„Christus” ausdrücklich zu erwähnen.<br />

Luther zwingt das christliche<br />

nicht immer in die Gebote hinein,<br />

sondern lässt sie in ihrer Eigenheit<br />

ausreden, weil sie gerade zur Mitte<br />

der Heiligen Schrift gehören” (J. P.<br />

Boendermaker, Die Juden und<br />

Martin Luther)<br />

Auch wenn Luther deutlich<br />

zwischen Altem und Neuen Testament<br />

unterscheidet, so relativiert<br />

er den Unterschied auch wieder.<br />

Auch das Neue Testament kennt<br />

Gesetze und Gebote und das<br />

Alte Testament kennt Verheißung<br />

und Gnadensprüche. An anderer<br />

Stelle sagt Luther: „Es ist kein Wort<br />

im Neuen Testament, das nicht<br />

hinter sich sieht ins Alte.” (WA 10 I,<br />

1, S. 181 )<br />

Seine große Hoffnung ist, dass<br />

die Juden sich auf Basis ihrer eigenen<br />

Schriften zu dem Gott der<br />

Gnade bekehren, der sich in Jesus<br />

Christus gezeigt hat. In seiner<br />

Schrift „Dass Jesus ein geborener<br />

Jude sei” kommt dies zum Ausdruck:<br />

„Ich hoffe, wenn man mit<br />

den Juden freundlich handelt und<br />

sie aus der heiligen Schrift säuberlich<br />

unterweist, so sollten ihrer viele<br />

rechte Christen werden und wieder<br />

zu ihrer Väter, der Propheten<br />

und Patriarchen Glaube treten.”<br />

(WA 11, S.315)<br />

Abraham und sein Glaube sind<br />

für Luther ein großes Glaubensbeispiel:<br />

„Er folget dem bloßen<br />

Wort als solt er sagen: du hast<br />

geredt, du wollest mich segnen,<br />

wenn mich gleich jederman verfluchet,<br />

so soll mirs nicht schaden,<br />

darum will ichs frisch darauf<br />

wagen.” (WA 24 S.173 )<br />

In Glaubenszeugen wie<br />

Abraham spiegelt sich was<br />

„Christum treibet.” Das Bild der<br />

blinden Synagoge trifft für Luther in<br />

seinen frühen Schriften nicht zu<br />

und er rechnet mit beispielhaften<br />

Glauben der Väter (und Mütter!)<br />

vor Christus.<br />

Predigt des Alten Testaments<br />

Luther hat die hebräische Sprache<br />

sehr gut beherrscht - vielleicht<br />

sogar besser als das Griechische.<br />

Der Übersetzung des Neuen Testaments<br />

lässt er sofort die der fünf<br />

Bücher Moses folgen. Bereits 1523<br />

hat er in der Stadtkirche zu Wittenberg<br />

während der Vesper die fünf<br />

Bücher Mose in lectio continua<br />

gepredigt und dies jahrelang mit<br />

nur wenigen Unterbrechungen<br />

fortgesetzt. Kurz vor Ostern 1523<br />

predigte er über Genesis 1. Er predigte<br />

selbst am Osternachmittag<br />

noch über dasselbe Kapitel und<br />

ebenfalls am Sonntag Quasimodogeniti.<br />

Er beendete diese Predigtreihe<br />

am 18. September 1524.<br />

Oft sind die Lesungen aus dem<br />

Alten Testament ohne jeglichen<br />

Bezug zum Kirchenjahr. Die meisten<br />

Predigten Luthers zum Alten<br />

Testament sind weniger bekannt,<br />

da sie nur in Nachschriften erhalten<br />

sind. Die Predigten zum Buch<br />

Genesis jedoch wurden 1527 mit<br />

Luthers Genehmigung gedruckt.<br />

Luther ein Semi-Judeus?<br />

Obwohl Luther einigen Juden<br />

persönlich begegnet ist, haben ihn<br />

diese Begegnungen wohl kaum<br />

beeinflusst. Vom jüdischen Umgang<br />

mit der hebräischen Sprache hat er<br />

jedoch viel übernommen. Was er<br />

vom Judentum und Studium des<br />

Alten Testaments gelernt hat, beeinflusst<br />

seine Theologie. So ist seine<br />

Interpretation des Begriffs Gerechtigkeit<br />

undenkbar ohne die Kenntnis<br />

des hebräischen Wortes 'Zedaka' für<br />

Gerechtigkeit.<br />

Auffällig ist, dass man den Juden<br />

wegen ihrer Schriftauslegung<br />

oft die „Schuld“ an der Reformation<br />

gab. Man wusste also um die<br />

verändernden dynamische Kraft<br />

jüdischer Schriftauslegung, von<br />

der sich auch Luther inspirieren<br />

ließ. Die Verbindung von jüdischer<br />

Schriftauslegung und Schriftauslegung<br />

Martin Luthers könnte gerade<br />

in der Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum<br />

2017 zu überraschenden<br />

Entdeckungen und interessanten<br />

Gesprächen führen.<br />

„Wir haben nit eynen andern Gott,<br />

denn der Israel Gott ist“ (WA 8,S.<br />

35) Cornelia Hübner<br />

Seite 3


Christen und Juden im 19. und 20. Jahrhundert<br />

Das Lutherbild im 19. und frühen<br />

20. Jahrhundert war durch zwei<br />

Sichtweisen geprägt, die nicht zusammenpassten.<br />

Einerseits wurde<br />

Luther als der Glaubensheld gefeiert,<br />

der am eigenen Leibe die<br />

Verlorenheit aller Menschen in der<br />

Sünde erfahren und im rettenden<br />

Glauben zum befreienden Bekenntnis<br />

zu Christus gefunden<br />

hatte. Luther stand für den<br />

Menschen in seiner heilvollen<br />

Gemeinschaft mit Gott. Andererseits<br />

wurde Luther als Inbegriff des<br />

deutschen Mannes gepriesen, in<br />

dem deutsche Art in ihrem tiefsten<br />

Wesen erwacht sei. Er hatte dem<br />

deutschen Volk mit seiner Bibelübersetzung<br />

seine Sprache verliehen,<br />

es von Fremdbestimmung zu<br />

eigenem Selbstbewusstsein geführt.<br />

Er wurde gleichsam als Seele<br />

des neuen deutschen Reiches<br />

beschwört. Diese beiden Lutherprofile<br />

verband man durch den<br />

Gedanken, dass erst der christliche<br />

Glaube, wie Luther ihn entdeckt<br />

hatte, aus den germanischen<br />

Stämmen das deutsche<br />

Volk zu einer kulturellen Einheit<br />

geformt habe. Das deutsche Volk<br />

wurde also seinem tief innerlichen<br />

Wesen nach als ein frommes Volk<br />

angesehen. Als solch frommes<br />

Volk könne es dann allen andern<br />

Völkern als Leitbild dienen. Diese<br />

ideale Überhöhung des nationa-<br />

Seite 4<br />

Professor em.<br />

Dr Volker Stolle<br />

len Gedankens ist inzwischen infolge<br />

der tatsächlichen geschichtlichen<br />

Geschehnisse gründlich zerbrochen.<br />

Sie hatte aber im Prozess<br />

ihres Scheiterns auch ganz reale<br />

Auswirkungen.<br />

Vereinnahmung von Aussagen<br />

Luthers zur Diffamierung<br />

des Judentums<br />

Für dieses religiöse Volkver-ständnis<br />

war es zunächst kein Problem,<br />

wenn Juden sich dem christlichen<br />

Glauben zuwandten. Dann konnte<br />

man sie in das deutsche Volksganze<br />

eingliedern. Allerdings führte der<br />

eigene religiöse Anspruch auch<br />

dazu, die jüdische Glaubensweise<br />

als rein gesetzlich zu karikieren und<br />

als minderwertig darzustellen und<br />

jüdische Vertreter des modernen<br />

Liberalismus aufgrund ihrer säkularen<br />

Gottlosigkeit gering zu achten.<br />

Bei diesem negativen Urteil konnte<br />

man sich auf die Spätschriften<br />

Luthers berufen, in denen er die<br />

Zerstörung der Synagogen, die<br />

Vernichtung der religiösen Literatur<br />

der Juden und ihre Vertreibung<br />

gefordert hatte. Zwar fehlte es nicht<br />

an mahnenden Stimmen, die aus<br />

dem Neuen Testament eine andere<br />

Botschaft hörten. Aber eine Juden<br />

gegenüber sehr reservierte Haltung<br />

überwog doch.<br />

Auf das völkische Denken wirkte<br />

dann aber zunehmend ein naturwissenschaftlichargumentierendes<br />

Weltbild ein, das sich an Darwins<br />

Thesen anschloss und die<br />

Völker nach biologischen Merkmalen<br />

unterscheiden wollte. Juden<br />

und Deutsche wurden nach<br />

ihrer Rassenzugehörigkeit eingeordnet,<br />

so dass man Juden jetzt als<br />

Gefahr für den deutschen Volkskörper<br />

empfand. Die nationale<br />

Einstellung war so allgemein selbstverständlich,<br />

dass man die Verschiedenheit<br />

der Volksbegriffe, die<br />

sich darin niederschlugen, nicht<br />

sorgfältig auseinander hielt. Im völkischen<br />

Denken mischten sich die<br />

widersprüchlichsten Motive.<br />

Gesellschaftliche Gleichstellung<br />

der Juden zur Weimarer Zeit<br />

Die Weimarer Zeit brachte<br />

einerseits für die Juden endlich die<br />

völlige gesellschaftliche Gleich-<br />

stellung, so dass sie auch in höchste<br />

Beamtenstellungen aufsteigen<br />

konnten, andererseits führte der<br />

Trotz angesichts der Verletzung<br />

des deutschen Stolzes auch zu<br />

einer Radikalisierung des völkischen<br />

Gedankenguts und damit<br />

zu einem fanatischen Antisemitismus,<br />

der das Judentum zum<br />

Weltfeind Nummer eins erklärte<br />

und schließlich auf seine Vernichtung<br />

hinarbeitete. Die nationalsozialistischen<br />

Ideologen waren<br />

allerdings untereinander durchaus<br />

gegensätzlicher Meinung, ob sie<br />

sich in ihrem Judenhass auf Luther<br />

berufen sollten oder nicht. Denn<br />

ihnen blieb natürlich nicht verborgen,<br />

dass Luther überhaupt nicht<br />

rassistisch argumentiert hatte, sondern<br />

seinen eigenen christlichen<br />

Glauben bedroht sah und dass<br />

Luther nicht daran gedacht hatte,<br />

Leib und Leben der Juden anzutasten.<br />

Die bösartigen Worte Luthers<br />

schienen geeignet bei der hohen<br />

Verehrung, die er als deutscher<br />

Mann genoss, aber die ganz<br />

unterschiedlichen leitenden Motive<br />

bedeuteten auch eine Gefahr.<br />

Die lutherischen Kirchen zeigten<br />

sich in dieser Situation unfähig, eine<br />

klare Botschaft auszurichten.<br />

Sie waren gefangen im Netz des<br />

nationalen Denkens. Die angebliche<br />

Wiedergeburt Deutschlands<br />

unter dem Führer wurde offiziell<br />

begrüßt. Man wollte Kirche für das<br />

deutsche Volk sein und war bereit,<br />

sich dafür von Juden weitgehend<br />

zu distanzieren. Solidarität mit jüdischen<br />

Mitbürgern zeigten nur einzelne<br />

Christen. Die rassistisch und<br />

eugenisch begründete Familienpolitik<br />

des „Dritten Reiches“ wurde<br />

fast widerspruchslos hingenommen.<br />

Einsichtigere Stimmen fanden<br />

wenig Resonanz. Selbst die<br />

Gemeinschaft mit jüdischen Mitchristen<br />

wurde keineswegs selbstverständlich<br />

verteidigt, sondern<br />

nur zu oft schrittweise gelöst.<br />

Die Bindung an Schrift und Bekenntnis<br />

erbrachte keine kritische<br />

Haltung, dem nationalsozialistischen<br />

Ungeist beherzt entgegenzutreten.<br />

Das totalitäre Staatswesen<br />

machte natürlich jeden


Widerstand zunehmend schwieriger.<br />

Doch den bekennenden lutherischen<br />

Kirchen machte dies<br />

keine zu große Not, weil sie wenig<br />

Grund sahen, für die verfolgten,<br />

gedemütigten und schließlich ihrer<br />

Vernichtung ausgesetzten Juden<br />

einzutreten. Dieses Verhalten erklärt<br />

sich aber nicht allein aus einer<br />

vermeintlichen Treue zu Luther,<br />

sondern setzt auch ein völkisches<br />

Denken voraus, das im christlichen<br />

Glauben, der sich an alle Menschen<br />

in gleicher Weise richtet,<br />

keine Grundlage hat, sondern sich<br />

aus der neuzeitlichen nationalstaatlichen<br />

Idee herleitet.<br />

Christlich-jüdisches Gespräch<br />

Nach dem Ende des Krieges<br />

fanden sich bald Überlebende zusammen,<br />

um das Gespräch fortzuführen,<br />

das sie vor der nationalsozialistischen<br />

Herrschaft begonnen<br />

hatten. Als Student erlebte ich in<br />

Münster, wie Professor Karl Heinrich<br />

Rengstorf in engem Kontakt mit<br />

Juden stand und Vorträge und<br />

jährliche Studientagungen im<br />

Namen des „Deutschen <strong>Evangelisch</strong>en<br />

Ausschusses für Dienst an<br />

Israel“ durchführte. Doch erreichten<br />

diese Bemühungen nicht die<br />

große mediale Öffentlichkeit. Dort<br />

standen eher die „Wochen der<br />

Brüderlichkeit“ im Interesse, die ab<br />

1950 von den „Gesellschaften für<br />

christlich-jüdische Zusammenarbeit“<br />

veranstaltet wurden; diese<br />

organisieren sich unabhängig von<br />

den Kirchen.<br />

Erst die Gruppe „Christen und<br />

Juden“, die 1961 im Rahmen des<br />

<strong>Evangelisch</strong>en Kirchentages in<br />

Berlin hervortrat, löste in kirchlichen<br />

Kreisen eine breite Wirkung<br />

aus. Zwar erwies sich die von ihr<br />

propagierte Frontstellung gegen<br />

Mission für Dialog als zu plakativ.<br />

Denn ein Dialog wird nur gelingen,<br />

wenn wirklich offen gesprochen<br />

wird und ein Teilnehmer auch ein<br />

Zeugnis von der Hoffnung geben<br />

kann, die ihn beseelt. Andererseits<br />

muss jedes Gespräch über den<br />

Glauben auch offen sein für das<br />

Das Christlich-Jüdische Gespräch<br />

Zeugnis des andern und sich ihm<br />

wirklich aufschließen. Die zunächst<br />

sehr scharf geführten Auseinandersetzungen<br />

um die Art eines neu<br />

zu eröffnenden Gesprächs zwischen<br />

Juden und Christen führten<br />

dann aber zu den drei Studien<br />

„Christen und Juden“ (1975, 1991,<br />

2000), die von einer 1967 durch die<br />

„<strong>Evangelisch</strong>e Kirche in Deutschland“<br />

berufenen Studienkommission<br />

ausgearbeitet wurden. Hier<br />

wurde in enger Abstimmung mit<br />

jüdischen Gesprächspartnern eine<br />

beachtliche Basis für eine Erneuerung<br />

des Verhältnisses zum Judentum<br />

gewonnen.<br />

Begleitet wurde dieser Prozess<br />

durch Diskussionen in den einzelnen<br />

Landeskirchen, die dazu führten,<br />

dass Artikel über das christlichjüdische<br />

Verhältnis in die Grundordnungen<br />

dieser Kirchen aufgenommen<br />

wurden. Den Anfang<br />

dieser Entwicklung setzte der<br />

Beschluss der Rheinischen Landessynode<br />

von 1980.<br />

Langsam wuchs die Überzeugung,<br />

dass Gottes Berufung Israels<br />

zu seinem Eigentumsvolk bis heute<br />

besteht, da Gott seine „Gaben<br />

und Berufung nicht gereuen können“<br />

(Röm 11,29). Daraus ergibt<br />

sich eine besondere Verbundenheit<br />

zwischen Juden und Christen<br />

als Zeugen Gottes vor der Welt.<br />

Außerdem wurden Anstrengungen<br />

unternommen, die Bedeutung<br />

des Alten Testaments und die<br />

bleibende Erwählung Israels in den<br />

Gottesdiensten angemessener zur<br />

Sprache zu bringen, und zwar<br />

nicht nur an dem speziellen Israelsonntag,<br />

sondern während des<br />

ganzen Kirchenjahres.<br />

In den Jahrzehnten nach dem<br />

Ende der von den Nazis betriebenen<br />

„Endlösung der Judenfrage“<br />

ist viel erreicht worden, um einen<br />

Neuanfang zu ermöglichen. Allerdings<br />

hat das in Gremien Erreichte<br />

in der Breite die Theologietreibenden<br />

wie das Kirchenvolk noch<br />

nicht erreicht. Die Umsetzung ist<br />

noch nicht in zureichendem Maße<br />

gelungen. Hier müssen noch viele<br />

Anstrengungen unternommen<br />

werden. Antisemitismus verbirgt<br />

sich auch hinter sehr subtilen<br />

Ausdrucksweisen. Nicht befriedigend<br />

gelöst werden konnte bisher<br />

die Frage, wie mit dem Staat Israel<br />

als politischer Größe umzugehen<br />

und ein christliches Zeugnis im<br />

Nahostkonflikt überzeugend auszurichten<br />

sei. Eine vorsichtige<br />

Hoffnung ist, dass gerade die messianischen<br />

Juden auf der einen<br />

Seite und die Christen unter den<br />

Palästinensern auf der anderen<br />

Seite zu ihrem bescheidenen Teil<br />

als Sauerteig auf einen friedlichen<br />

Ausgleich hin wirken können.<br />

Auch die theologischen Konsequenzen<br />

aus der Erkenntnis, dass<br />

Gott sein Volk nicht verstoßen hat<br />

(Röm 11,1), sind noch weiter zu<br />

bedenken und zu diskutieren, aber<br />

auch zu begrenzen unter dem<br />

demütigen Bekenntnis des Paulus:<br />

„Wie unbegreiflich sind Gottes<br />

Gerichte und unerforschlich seine<br />

Wege!“ (Röm 11,33).<br />

Gewandeltes Judentum<br />

Auch dies ist zu beachten, dass<br />

sich das deutsche Judentum in<br />

den letzten Jahrzehnten gewandelt<br />

hat, nicht nur durch den<br />

Generationswechsel von den Opfern<br />

der Judenverfolgung hin zu<br />

ihren Nachkommen, sondern auch<br />

durch den Zuzug einer großen Zahl<br />

von Juden aus dem Bereich der<br />

ehemaligen Sowjetunion, die einen<br />

anderen sprachlichen und soziokulturellen<br />

Hintergrund haben und<br />

zumeist ihre jüdische Identität ganz<br />

neu entdecken müssen. Die zahlenmäßige<br />

Zunahme hat auch ermöglicht,<br />

dass sich neben der<br />

Einheitsgemeinde, die Juden aller<br />

Richtungen in einem konservativ<br />

ausgerichteten Kompromiss verbindet,<br />

nun auch liberale <strong>Gemeinde</strong>n<br />

gegründet werden konnte, die<br />

der Tradition gerade des deutschen<br />

Judentums neues Leben verleihen.<br />

Der Dialog und die Gemeinschaft<br />

ist angesichts der<br />

Veränderungen aufseiten beider<br />

Partner immer wieder neu zu entwickeln.<br />

Im Wesentlichen ist die Arbeit<br />

an einer Erneuerung des Verhältnisses<br />

zwischen Juden und evangelischen<br />

Christen bisher von den<br />

Landeskirchen geleistet worden.<br />

Die kleineren lutherischen Kirchen,<br />

Seite 5


Stiftung<br />

die sich dem Bekenntnis besonders<br />

verpflichtet wissen, haben<br />

sich nur wenig um die Klärung dieser<br />

auch sie nicht unerheblich<br />

berührenden Fragen bemüht. Sie<br />

stehen noch an Anfang, ihre eigene<br />

Geschichte der Verquickung<br />

mit dem Antisemitismus aufzuarbeiten<br />

und alte Denkmuster zu<br />

überwinden. Gerade als Lutheraner<br />

werden wir es nicht leicht<br />

Seite 6<br />

Kinder-Sing-und-<br />

Musizierfreizeit 2012<br />

Hallo Monbachtal!<br />

Wir kommen!<br />

Liebe Eltern, liebe Kinder!<br />

Wir möchten euch wieder<br />

herzlich einladen, an unserer alljährlichenKinder-Sing-und-Musizierfreizeit<br />

im schönen Monbachtal<br />

teilzunehmen. In diesem<br />

Jahr wieder zu dem gewohnten<br />

Termin, letzte Sommerferienwoche:<br />

3. – 7. September 2012<br />

Die Anzahl der Freizeitteilnehmer<br />

ist begrenzt auf ca. 45 Kinder<br />

im Alter von 6 – 12 Jahren.<br />

Anmeldungen bitte ab 1. Mai<br />

an das Pfarramt in der Neumattstr.<br />

29, 79585 Steinen.<br />

Bitte benutzen Sie dazu den<br />

entsprechenden Flyer. Diese Flyer<br />

liegen demnächst in den<br />

Pfarrämtern aus.<br />

Also dann! Lasst Euch herzlich<br />

einladen, bei unserer Kinderfreizeit<br />

im Monbachtal dabei zu<br />

sein! Wir freuen uns auf Euch.<br />

Kai Thierbach, Anke Nickisch<br />

und das ganze Freizeitteam<br />

haben, zu einer biblisch fundierten<br />

Haltung zu kommen. Denn in der<br />

lutherischen Lehrtradition ist das<br />

Alte Testament sehr stark christlich<br />

vereinnahmt worden, indem es<br />

sehr einseitig nur als Weissagung<br />

auf Jesus Christus hin gelesen<br />

wurde, Gottes Weg mit Israel aber<br />

nicht seine ganz eigene Würdigung<br />

erfahren hat. Und das jüdische<br />

Volk, das neben dem<br />

Christentum weiterhin besteht, ist<br />

vor allem unter dem Gesichtspunkt<br />

gesehen worden, dass es<br />

sich dem Glauben an Jesus<br />

Christus verschlossen hat, ohne seiner<br />

bleibenden Erwählung und<br />

damit Gottes getreuer Begleitung<br />

dieses seines Volkes durch die<br />

Zeiten hin Rechnung zu tragen.<br />

Dr. Volker Stolle<br />

STIFTUNG<br />

der <strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherische</strong>n Kirche in Baden<br />

Haben Sie Fragen,<br />

oder benötigen Sie<br />

weitere Informationen?<br />

Wir stehen Ihnen gerne zur<br />

Verfügung:<br />

Pfarrer Christof Schorling,<br />

Superintendent,<br />

Telefon 0761 / 3 67 23<br />

Dietrich Wittke,<br />

Vorstand,<br />

Telefon 0761 / 44 18 83<br />

Christel Fastenrath-Westphal,<br />

Vorstand,<br />

Telefon 0761 / 2 69 85<br />

Oder schreiben Sie uns:<br />

E-Mail: elkib@elkib.de<br />

Besuchen Sie uns im Internet:<br />

www.elkib.de/stiftung<br />

Die Synode unserer Kirche hat eine Stiftung errichtet,<br />

um mit den Erträgen die Arbeit der einzelnen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

zu ergänzen, zu unterstützen und zu bereichern. So wurde in diesem<br />

Jahr die Monbachtalfreizeit unterstützt,<br />

ein Konfirmandenwochenende finanziert und die Fortbildung<br />

einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin bezahlt. Für weitere<br />

Informationen liegt in Kirche und Pfarramt<br />

unsere Stiftungs-Broschüre aus.<br />

Bankverbindung der “Stiftung der <strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherische</strong>n Kirche in Baden“:<br />

<strong>Evangelisch</strong>e Kreditgenossenschaft Kassel (EKK)<br />

BLZ 520 604 10 / Konto-Nummer 50 222 15


In diesem Jahr findet das<br />

<strong>Gemeinde</strong>fest am 29. April im<br />

Caritas Waldheim in der<br />

Friedrichstaler Alle nördlich des<br />

Adenauerringes statt. Unter dem<br />

Thema „Er weidet mich auf einer<br />

grünen Aue“ wird es in diesem<br />

Jahr um den 23. Psalm gehen.<br />

Der Orgelpfeifengottesdienst,<br />

ein Gottesdienst für die ganze<br />

Familie, beginnt um 10 Uhr im<br />

Waldheim und wird von unserem<br />

Posaunenchor unter Leitung von<br />

Brigitte Fetzer musikalisch begleitet.<br />

Vorbereitet wurde der<br />

Gottesdienst vom erweiterten<br />

Kindergottesdienstteam.<br />

Sicherlich können sich noch einige<br />

an den Gottesdienst beim<br />

<strong>Gemeinde</strong>fest im vergangenen<br />

Jahr erinnern, bei dem der am<br />

Schlagbaum sitzende Zachäus<br />

eine erstaunliche Wandlung<br />

durchlebte.<br />

Nach dem Gottesdienst wird<br />

der Posaunenchor zu einem kleinen<br />

Mittags-Wunschkonzert aufspielen.<br />

Beim gemeinsamen Mittagessen<br />

kann die Gemeinschaft<br />

der Generationen weiter vertieft<br />

werden.<br />

Nachdem die Möglichkeit<br />

geboten wurde, sich in Workshops<br />

kreativ zu betätigen, wird es noch<br />

ein gemeinsames Kaffeetrinken<br />

geben. Wenn Sie dazu einen<br />

Kuchen spenden möchten, wenden<br />

Sie sich bitte an den Pfarrer<br />

oder an Frau Schnell (Telefonnummer<br />

auf Seite 27).<br />

Die Friedristaler Allee verläuft<br />

auf der Rückseite der KSC-Übungsplätze<br />

von der Schlossgärtnerei<br />

nach Norden über den Adenauerring<br />

hinweg. Das Caritas-<br />

Waldheim liegt zwischen Adenauerring<br />

und Kanalweg. Am<br />

Waldheim gibt es genügend<br />

Parkplätze.<br />

Wer zum <strong>Gemeinde</strong>fest möchte<br />

und nicht weiß, wie er dort hin<br />

kommen kann, möge sich im<br />

Pfarramt melden. Es kann eine<br />

Mitfahrgelegenheit organisiert<br />

werden.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

<strong>Gemeinde</strong>fest am 29. April<br />

Mit seinen großzügigen Räumlichkeiten und den parkartig angelegten<br />

Außenanlagen ist das Caritas-Waldheim für unser <strong>Gemeinde</strong>fest ideal<br />

Für die musikalische Begleitung sorgt der Posaunenchor<br />

unter Leitung von Brigitte Fetzer<br />

Zum Kaffeetrinken<br />

Ein reichhaltiges Kuchenbuffet aus gespendetem Kuchen<br />

Seite 7


Reformation und Musik - Themenjahr der Lutherdekade<br />

Wer in die Lutherkirche in Pforzheim<br />

eintritt, muss unweigerlich an<br />

Martin Luther vorbei, der in beeindruckender<br />

Statur auf der Kirchentür<br />

prangt. Menschen, die –<br />

so wie ich - häufig über diese<br />

Schwelle treten, fällt dies meistens<br />

gar nicht mehr auf. Anders mag es<br />

denen ergehen, die zum allerersten<br />

Mal kommen und die<br />

Kirchentür bewusst wahrnehmen.<br />

Um die bewusste Wahrnehmung<br />

eines besonderen Datums<br />

mit weltweiten Auswirkungen ist es<br />

auch den Initiatoren der sog.<br />

Lutherdekade (www.luther2017.de)<br />

gegangen. Am 31. Oktober 1517<br />

schlug Martin Luther seine 95 Thesen<br />

an die Wittenberger Schlosskirche<br />

und markierte damit den<br />

Beginn der Reformation. Im Jahr<br />

2017 jährt sich dieses Ereignis zum<br />

500. Mal.<br />

Damit die Menschen unserer Tage<br />

nicht achtlos an diesem Jubiläum<br />

vorbei gehen, soll ihnen<br />

„Martin Luther und die Reformation“<br />

sozusagen schon 10 Jahre<br />

vorher auf Schritt und Tritt begegnen.<br />

Seit 2008 gibt es in jedem<br />

Jahr ein besonderes Thema, das<br />

die Auseinandersetzung mit den<br />

wesentlichen Erkenntnissen der<br />

Reformation mit vielfältigen Ideen<br />

und Veranstaltungen anregen soll.<br />

Das Jahr 2012 steht unter dem<br />

Thema „Reformation und Musik“.<br />

»Wer die Musik verachtet, wie<br />

denn alle Schwärmer tun, mit<br />

denen bin ich nicht zufrieden.<br />

Denn die Musik ist eine Gabe<br />

und Geschenk Gottes, nicht ein<br />

Menschengeschenk. So vertreibt<br />

sie auch den Teufel und<br />

macht die Leute fröhlich: man<br />

vergisst dabei allen Zorns,<br />

Unkeuschheit, Hoffart und anderer<br />

Laster. Ich gebe nach der<br />

Theologie der Musik die nächste<br />

Stelle und die höchste Ehre.«<br />

[Martin Luther in: Tischreden, Nr.<br />

738]<br />

So schreibt Martin Luther in seinen<br />

Tischreden. Er selbst war sehr<br />

musikalisch, hat gesungen und<br />

Laute gespielt. Seine Lieder wer-<br />

Seite 8<br />

den bis heute in unseren Gottesdiensten<br />

gesungen.<br />

Das Themenjahr „Reformation<br />

und Musik“ lädt dazu ein, besonders<br />

auch die reichen Schätze<br />

protestantischer Kirchenmusik, die<br />

in der Folge der Reformation entstanden<br />

sind und unsere Musikkultur<br />

nachhaltig geprägt haben, mit<br />

offenen Sinnen wahrzunehmen.<br />

Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit,<br />

an jedem Tag dieses Jahres<br />

ein Konzert zu hören. Die Konzertreihe<br />

»366 + 1: Kirche klingt 2012«<br />

vernetzt 367 Kirchengemeinden<br />

deutschland-weit, die sich als<br />

„Musikalische Staffette“ von Tag<br />

zu Tag sozusagen den Dirigierstab<br />

in die Hand geben. Die Konzerte<br />

wandern durch die verschiedenen<br />

Regionen Deutschlands und<br />

entfalten den Schatz der Reformation<br />

musikalisch. Im Internet<br />

nachzulesen bei: www.ekd.de/<br />

reformation-und-musik<br />

Wer nicht als Konzerthörer sondern<br />

selbst musizierend aktiv werden<br />

möchte, sei auf den 1. Badischen<br />

Kirchenmusikkongress am<br />

23. und 24. Juni in <strong>Karlsruhe</strong> hingewiesen<br />

– veranstaltet von der<br />

Badischen Landeskirche.<br />

Workshops und Vorträge, Konzert,<br />

Andacht und Gottesdienst<br />

laden die Teilnehmer ein, Musik zu<br />

machen und zu erleben. Mehr<br />

Informationen dazu gibt es im<br />

Internet unter www.ekiba.de/<br />

download/120119_fly_jdk_ekiba_<br />

druck.pdf<br />

Die Blechbläser wollen besonders<br />

am Samstag, 27. Oktober<br />

2012 den Schall der Posaune an<br />

vielen Orten in Deutschland erklingen<br />

lassen. Um 17 Uhr soll an allen<br />

möglichen öffentlichen Plätzen,<br />

auf Türmen und in Straßen<br />

Bläsermusik erklingen. „So sollen<br />

möglichst viele Menschen hörund<br />

wahrnehmbar auf den<br />

Zusammenhang von Reformation<br />

und Musik aufmerksam gemacht<br />

werden. […] Die treibende Kraft<br />

der Musik bewirkt, dass das<br />

Evangelium Herz und Sinne, den<br />

ganzen Menschen erreicht.“ so ist<br />

im Aufruf zur Aktion beim<br />

<strong>Evangelisch</strong>en Posaunendienst in<br />

Deutschland (EPiD) zu lesen.<br />

Viele Veranstaltungen darüber<br />

hinaus prägen das Themenjahr.<br />

Doch wie gut, dass die<br />

Kirchenmusik für uns nicht nur in<br />

einem besonderen Jahr mit<br />

besonderen Veranstaltungen<br />

Raum bekommt. Sonntäglich im<br />

Gottesdienst und alltäglich in<br />

Chören und beim Singen von<br />

Liedern in der persönlichen<br />

Andacht, am Kranken- oder<br />

Sterbebett oder am Bett des einschlafenden<br />

Kindes oder auch in<br />

der Badewanne klingt das neue<br />

Lied auf und bringt immer wieder<br />

neu das Evangelium zum<br />

Schwingen – nicht nur deutschlandweit,<br />

sondern auf der ganzen<br />

Erde und im Himmel. Es klingt<br />

heute, so wie es damals erklungen<br />

ist und wird weiterklingen in die<br />

Ewigkeit hinein. Und wir dürfen einstimmen<br />

und uns erfassen lassen<br />

von der Liebesbewegung Gottes,<br />

die auch besonders im Lied und in<br />

der Musik Gestalt gewinnt und<br />

unsere Liebe hervorrufen will.<br />

Horchen Sie einmal auf die musikalischen<br />

Angebote Ihrer<br />

<strong>Gemeinde</strong> und Kirche und lassen<br />

sich einladen, mitzutun.<br />

Haben Sie heute schon gesungen?<br />

Tun Sie’s, denn „Musik vertreibt<br />

den Teufel und macht die<br />

Leute fröhlich…“<br />

Der gute alte Luther wusste schon,<br />

wovon er sprach!<br />

Kantorin Anke Nickisch


Chorsonntag in Lörrach-Steinen<br />

mit dem Themenschwerpunkt<br />

Taizé-Lieder<br />

Der dritte Chorsonntag der <strong>Gemeinde</strong><br />

Steinen fand am 5. Februar<br />

in deren Christuskirche statt.<br />

Kantorin Anke Nickisch war dafür<br />

mit der Bahn aus Pforzheim am<br />

Morgen angereist.<br />

Es begann mit einer Andacht in<br />

der Kirche, zu der Anke Nickisch<br />

einen selbstkomponierten Kanon<br />

zur Jahreslosung mitgebracht hatte.<br />

Die gemeinsame ausführliche<br />

Mittagspause mit buntem und<br />

reichhaltigem Buffet, zu dem viele<br />

etwas beigesteuert hatten. Der<br />

intensiven Probenzeit folgte der<br />

abschließende Gottesdienst um<br />

17.00 Uhr.<br />

Im Vergleich zum letzten Chorsonntag<br />

2011 war eine erfreuliche<br />

Steigerung der Teilnehmerzahl zu<br />

verzeichnen. 35 Sängerinnen und<br />

Sängern waren den ganzen Tag<br />

konzentriert dabei. Mittags kam<br />

sogar noch Verstärkung für den<br />

Bass durch Superintendent Christof<br />

Schorling aus Freiburg dazu.<br />

Insgesamt waren gut die Hälfte<br />

der Teilnehmer Gäste unserer Lörrach-Steinemer<br />

<strong>Gemeinde</strong>. Vielleicht<br />

lag die höhere Teilnehmerzahl<br />

am Thema des Chorsonntags,<br />

bei dem vor allem Taizélieder und<br />

-gesänge im Mittelpunkt standen.<br />

Der Hintergrund für diese thematische<br />

Festlegung ist eine künftig<br />

regelmäßig einmal im Monat stattfindende<br />

ökumenische Taizé-Andacht<br />

in der Steinemer Christuskirche.<br />

Es bot sich geradezu an, dafür<br />

einmal gezielt zu üben. Schließlich<br />

leben diese Andachten vom<br />

Gesang, der umso besser wirkt,<br />

Chorarbeit im Jahr der Kirchenmusik<br />

wenn er mehrstimmig erklingt.<br />

Unter den Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern waren erfahrene<br />

Chormitglieder und Sängerinnen<br />

und Sänger, die seltener singen.<br />

Alle hatten viel Freude und waren<br />

hinterher dank Anke Nickischs hervorragender<br />

Anleitung geschult,<br />

im Gottesdienst, zu dem noch<br />

viele Besucher dazu kamen, die<br />

Gesänge vierstimmig einzubringen.<br />

Die Chorleiterin staunte über die<br />

Offenheit und den Spaß, der während<br />

der Proben entstand, was<br />

kein Wunder war, denn sie verstand<br />

es, alle zu motivieren. Auch<br />

wenn sie korrigierte, hatte man<br />

das Gefühl, das Pensum wirklich zu<br />

schaffen und sich zu verbessern.<br />

Im Gottesdienst wurden die geprobten Taizé-Gesänge<br />

gemeinsam mit der <strong>Gemeinde</strong> gesungen<br />

Während einer langen Mittagspause<br />

bot sich den Chorteilnehmern<br />

ein abwechslungsreiches Salatbuffet<br />

zu Würsten und einer<br />

vegetarischen Suppe. Zum Kaffee<br />

sah das Buffet wieder bunt aus mit<br />

vielen leckeren Kuchen. Außerdem<br />

hatte man Gelegenheit, Luft<br />

zu schnappen. Es war draußen<br />

eisig kalt, doch das herrliche Wetter<br />

lockte zum Spaziergang.<br />

Erstmals fand am Abend in der<br />

Steinemer Christuskirche ein Taizé-<br />

Gottesdienst statt. Pfarrer Kai<br />

Thierbach hieß zahlreiche Besucher<br />

willkommen. Die einstudierten<br />

Lieder wurden gemeinsam<br />

gesungen, es hörte sich wunderbar<br />

an. Neun Lieder erklangen.<br />

Als Begrüßungslied „Vieni Spirito<br />

creatore“, ein vierstimmiger Kanon.<br />

Vor dem Wochenpsalm „Venite,<br />

exultemus Domino“. Danach<br />

„Bless the Lord my Soul“. Zwischen<br />

zwei Lesungen erklang „O Jesu<br />

Christe, in te confido“, im Wechsel<br />

auf Deutsch und Latein.<br />

Zwei „Stillezeiten“ wurden eingeleitet<br />

mit Gedanken von Jörg<br />

Zink, vorgelesen von Pfarrer Kai<br />

Thierbach. Dazwischen und danach<br />

zwei Lieder aus der IONA<br />

Community in Schottland „On<br />

God alone“ und „I waited on the<br />

Lord“. Froh und kräftig erklang das<br />

„Kyrie eleison“ zwischen den Fürbitten.<br />

Ebenso das „Dona nobis<br />

pacem“. „Nade te turbe“ (Nichts<br />

soll dich ängstigen, nichts soll dich<br />

quälen, wer sich an Gott hält, dem<br />

wird nichts fehlen, Gott allein genügt),<br />

spanisch gesungen, passte<br />

hervorragend zum Abschied des<br />

schönen Tages und ließ ihn in Stille<br />

und Ruhe ausklingen.<br />

Der Gottesdienst war Auftakt zu<br />

einem Angebot, das die Steinemer<br />

Kirchen gestartet haben.<br />

Viele Jahre gab es eine ökumenische<br />

Frauenandacht und ein ökumenisches<br />

Abendgebet. Diese<br />

beiden Termine wurden zusammengelegt<br />

und werden nun von<br />

katholischen und evangelischen<br />

<strong>Gemeinde</strong>gliedern vorbereitet. An<br />

jedem dritten Freitag im Monat finden<br />

nun Taizé-Andachten in unserer<br />

Christuskirche statt.<br />

Vera Winter<br />

Am 23. September<br />

Kirchenmusikfest in <strong>Karlsruhe</strong><br />

Am 23. September findet in<br />

<strong>Karlsruhe</strong> das Kirchenmusikfest<br />

unserer Kirche und des Kirchenbezirks<br />

Süddeutschland der Selbständigen<strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherische</strong>n<br />

Kikrche (SELK) statt.<br />

Zu einem Festgottesdienst um<br />

10 Uhr in der <strong>Karlsruhe</strong>r Christuskirche<br />

werden die Posaunenund<br />

Kirchenchöre aus dem süddeutschen<br />

Raum musizieren.<br />

Nach einem gemeinsamen<br />

Mittagessen im Albert-Schweitzer-Haus<br />

werden Workshops zum<br />

Thema angeboten.<br />

Der Tag wird mit einer Stunde<br />

der Kirchenmusik ausklingen.<br />

Christian Bereuther<br />

Seite 9


Kirchenmusikfest in <strong>Karlsruhe</strong><br />

Seite 10<br />

Beteits im Jahre 2003 konnte ein Kirchenmusikfest unserer Kirche in der Christuskirche stattfinden<br />

Helfende Hände gesucht in der<br />

Küche und bei der Essenausgabe<br />

Am 23. September - Kirchenmusikfest in der Christuskirche<br />

8.00 Uhr Frühgottesdienst<br />

Kapelle der Chrisuskirche<br />

Pfr. C. Bereuther<br />

10.00 Uhr Christuskirche<br />

Beteiligung der Chöre<br />

und Posaunenchöre<br />

Predigt: Sup.C.Schorling<br />

12.00 Uhr Mittagessen<br />

im Albert-Schweitzer-Saal<br />

16.00 Uhr Kaffee und Kuchen<br />

17.00 Uhr Abschlussandacht<br />

Wir brauchen Hilfe!<br />

Das Kirchenmusikfest wird eine<br />

Bereicherung im Jahr der Kirchenmusik.<br />

Neben den Gottesdiensten<br />

sollen nach dem Mittagessen<br />

“Workshops” angeboten werden,<br />

über die in den noch nicht vorliegenden<br />

Programmen näher informiert<br />

werden wird.<br />

Morgens, eine halbe Stunde vor<br />

dem Gottesdienst, werden die<br />

Bläser die Menschen zum Gottesdienst<br />

rufen.<br />

Zum Kirchenmusikfest erwarten wir etwa 350 bis 400 Gäste von auswärts.<br />

In der Christuskirche wird genügend Platz sein,<br />

da sie über etwa 1.300 Sitzplätze verfügt.<br />

Dennoch müssen die Gäste mittags im gegenüberliegenden<br />

Albert-Schweitzer-Haus versorgt werden.<br />

Das Mittagessen werden wir in Thermobehältern von der AWO<br />

anliefern lassen.<br />

Wir brauchen Menschen, die Essen aus den Thermobehältern verteilen.<br />

Wir brauchen Menschen, die in der Küche das Geschirr versorgen.<br />

Wir brauchen Menschen, die Kaffee brühen.<br />

Wir brauchen Menschen, die zum Kaffee den Kuchen spenden.<br />

Wir brauchen Menschen für viele andere Dinge, wie “Salat richten”.<br />

Wenn Sie helfen wollen, melden Sie sich bitte beim Pfarrer.


Dr. Peter Lochmann<br />

Am 24. März trafen sich Synodale<br />

und Interessierte aus unseren<br />

<strong>Gemeinde</strong>n zur zweiten Konsultation<br />

zur Leuenberger Konkordie.<br />

Die Konsultationen waren bei der<br />

Synode 2009 in <strong>Karlsruhe</strong> beschlossen<br />

worden. Sie sollen den Synodalen<br />

die Möglichkeit geben, sich<br />

umfassend über die Leuenberger<br />

Konkordie zu informieren.<br />

Wie bei der ersten Konsultation<br />

vor einem Jahr, konnte die Konsultation<br />

auf Einladung eines Baden-<br />

Badener <strong>Gemeinde</strong>gliedes im<br />

Hollandhotel Sophienpark in Baden-Baden<br />

stattfinden. In angenehmer,<br />

stilvoller Atmosphäre<br />

konnte die Veranstaltung in dem<br />

noblen Haus stattfinden. Bestens<br />

betreut und mit einem überwätigenden<br />

Imbiss wurden die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer der<br />

Konsultation verwöhnt.<br />

Konsultation zur Leuenberger Konkordie<br />

Im Frühjahr 2011 konnte Professor<br />

Dr. Theo Dieter vom Ökumenischen<br />

Institut des <strong>Lutherische</strong>n<br />

Weltbundes in Straßburg als<br />

Referent gewonnen werden. Er<br />

stellte vor allem die Vorzüge und<br />

positiven Aspekte der Leuenberger<br />

Konkordie vor, vergaß aber<br />

auch nicht, auf Probleme und<br />

Schwachstellen der Vereinbarung<br />

hinzuweisen.<br />

Ausführlich beschrieb Lochmann<br />

den Weg vom Kirchenre-<br />

Superintendent Christof Schorling<br />

giment des Landesfürsten über die<br />

National-, die Reichs- und die Nationale<br />

Volkskirche bis hin zur EKD.<br />

Diese war zunächst ein Zusammenschluss<br />

von reformierten und<br />

lutherischen Kirchen die bekenntnisverschieden<br />

waren.<br />

Die Leuenberger Konkordie war<br />

der erste Schritt, die Bekenntnisunterschiede<br />

als nicht mehr trennend<br />

zu erklären.<br />

Speisekarte des Hollandhotels<br />

Sophienpark zum Mittagsimbiss<br />

Aus der Leuenberger Kirchengemeinschaft<br />

entwickelte sich die<br />

Gemeinschaft <strong>Evangelisch</strong>er Kirchen<br />

Europas (GEKE). Die <strong>Gemeinde</strong><br />

Baden-Baden hatte bei<br />

der Synode 2009 den Beitritt in die<br />

GEKE beantragt. Dadurch war die<br />

Beschäftigung mit der Leu-enberger<br />

Konkordie nötig geworden,<br />

denn Voraussetzung für einen<br />

Beitritt in die GEKE ist die Unterzeichnung<br />

der Leuenberger Konkordie.<br />

Synodale und Interessierte aus den <strong>Gemeinde</strong>n lauschen den Ausführungen Dr. Peter Lochmanns<br />

Seite 11


Dies und Das<br />

Diesem Heft ist ein Flyer beigelegt,<br />

in dem die Diasporagabe 2012<br />

beschrieben wird<br />

In diesem Heft befindet sich eine<br />

Beilage des <strong>Lutherische</strong>n<br />

Weltbundes mit Informationen zu<br />

Hilfsprojekten<br />

Seite 12<br />

Konfirmiert wurden am Palmsonntag:<br />

Ricarda Gebauer, Antonia Fink, Anja und Rike Schmidt-Bäumler,<br />

Michael Bertram, Tim Kai Hierscher und Max Poss<br />

Frauenkreis<br />

3. Mai "Die Schöpfung singt ihr Lied - Musik und<br />

mehr rund um die Schöpfung"<br />

Referentin: Kantorin Anke Nickisch, Pforzheim<br />

7. Juni kein Frauenkreis - Fronleichnam<br />

5. Juli "Mütter der Bibel" verschiedene Porträts aus einem Buch<br />

von Margot Käßmann<br />

Der Konfirmationsgottesdienst 2012 in unserer Simeon-Kirche


Kirche im Grünen - Eine Veranstaltung der ACK<br />

Am 1. Juli um 15 Uhr gestaltet unsere <strong>Gemeinde</strong> den Gottesdienst<br />

Am Gründonnerstag feiert die <strong>Gemeinde</strong><br />

im <strong>Gemeinde</strong>saal in der Bismarckstraße eine christliche Sederfeier<br />

Nach dem Konfirmationsgottesdienst am 1. April:<br />

Die Konfirmanden stellen sich dem Fotographen Dr. Rolf Ermshaus<br />

S<br />

Dies und das<br />

Seebühnengottesdienst<br />

An jedem ersten Sonntag im<br />

Monat, von Mai bis September, findet<br />

auf der Seebühne des<br />

Stadtgartens ein Gottesdienst<br />

statt. Der Gottesdienst wird veranstaltet<br />

von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Christlicher Kirchen in<br />

<strong>Karlsruhe</strong> (ACK). Die Gottesdienste<br />

stehen unter dem Thema der<br />

Schöpfung. Unser <strong>Gemeinde</strong> veranstaltet<br />

den Gottesdienst am 1.<br />

Juli.<br />

Sederfeier am Gründonnerstag<br />

Wie in jedem Jahr fand sich die<br />

<strong>Gemeinde</strong> auch in diesem Jahr im<br />

<strong>Gemeinde</strong>saal in der Bismarckstraße<br />

zur „Sederfeier“ ein.<br />

Seit über zehn Jahren feiert die<br />

<strong>Gemeinde</strong> am Gründonnerstag,<br />

dem Tag, an dem das Abendmahl<br />

eingesetzt wurde, diese aus dem<br />

Judentum stammende Feier.<br />

Messianische Juden haben die<br />

Feier christlich ergänzt und gedeutet.<br />

Diese Liturgie verwenden wir<br />

auszugsweise. Im Zentrum der Feier<br />

steht die Feier des Heiligen<br />

Abendmahls.<br />

Immer wieder erzählen <strong>Gemeinde</strong>glieder,<br />

dass der Gründonnerstagabend<br />

ihnen einen neuen<br />

Zugang zum Abendmahl eröffnet<br />

hat, der ihnen sehr wertvoll ist.<br />

Konfirmation 2012<br />

Am Palmsonntag wurden in<br />

unserer Simeon-Kirche Anja<br />

Schmidt-Bäumler, Antonia Fink, Michael<br />

Bertram, Rike Schmidt-<br />

Bäumler, Max Poss, Ricarda Gebauer<br />

und Tim Hierscher konfirmiert.<br />

Es war eine Herausforderung,<br />

über 150 Gäste in unserer<br />

kleinen Kirche unterzubringen.<br />

Durch Stühle und Biertischbänke<br />

konnte die Kapazität unserer Kirche<br />

kurzfristig um 2/3 erhöht werden.<br />

Junge Besucher benutzten<br />

auch die Treppenstufen zur Empore<br />

als Sitzgelegenheit. Die<br />

<strong>Gemeinde</strong> erlebte einen feierlichen,<br />

harmonischen Gottesdienst.<br />

Seite 13


Bild und Wort<br />

Seite 14


Gott Lob, der Sonntag kommt herbei,<br />

die Woche wird nun wieder neu.<br />

Heut hat mein Gott das Licht gemacht,<br />

mein Heil hat mir das Leben bracht.<br />

Halleluja.<br />

Das ist der Tag, da Jesus Christ<br />

vom Tod für mich erstanden ist<br />

und schenkt mir die Gerechtigkeit,<br />

Trost, Leben, Heil und Seligkeit.<br />

Halleluja.<br />

Das ist der rechte Sonnentag,<br />

da man sich nicht g'nug freuen mag,<br />

da wir mit Gott versöhnet sind,<br />

dass nun ein Christ heißt Gottes Kind.<br />

Halleluja.<br />

Mein Gott, lass mir dein Lebenswort,<br />

führ mich zur Himmelsehrenpfort,<br />

lass mich hier leben heiliglich<br />

und dir lobsingen ewiglich.<br />

Halleluja.<br />

Bild und Wort<br />

Es ist das erste Morgenlied in unserem Gesangbuch, dem <strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherische</strong>n<br />

Kirchengesangbuch, und findet sich dort unter der Nummer 332.<br />

In ganz besonderer Weise besingt es die Verbindung von Ostern und Sonntag.<br />

Gut, wenn das nicht vergessen wird. Denn wir feiern an jedem Sonntag Ostern.<br />

Anders ausgedrückt:<br />

Wäre Jesus Christus nicht am Ostermorgen vom Tod auferstanden,<br />

gäbe es keinen Grund, dass Menschen sich am ersten Tag der Woche treffen,<br />

um Gottesdienst zu feiern.<br />

Nur darin liegt es begründet,<br />

dass wir nicht am Sabbat, dem siebten Tag der Woche, dem Ruhetag,<br />

unseren christlichen Gottesdienst feiern,<br />

sondern am Tag danach, am ersten Tag der Woche, am Sonntag.<br />

Weil Jesus Christus an diesem Wochentag auferstanden ist.<br />

Darum ist die Verbindung zwischen Ostern und Sonntag so wichtig.<br />

Jeden Sonntag werden wir neu erinnert, dass unsere Zukunft das Leben ist,<br />

weil Jesus Christus lebt. Jeder Sonntag stiftet darüber neu Freude,<br />

die bleibt - über alle Dunkelheit und Traurigkeit, über Sterben und Tod hinaus.<br />

Diese Sonne des Lebens verliert ihren Schein niemals.<br />

Wir sind als Christen österliche Menschen.<br />

Wir leben von der Auferstehung Jesu her und leben auf unsere eigene Auferstehung hin.<br />

Und das feiern wir - jeden Sonntag.<br />

Andreas Schwarz<br />

Seite 15


100 Jahre <strong>Gemeinde</strong> Baden-Baden<br />

Die <strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherische</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

Baden-Baden begeht in<br />

diesem Jahr ihr 100-jähriges<br />

<strong>Gemeinde</strong>jubiläum. Das ist Grund<br />

zur Dankbarkeit, dieses Ereignis in<br />

festlicher und angemessener Weise<br />

zu begehen. Wir laden herzlich<br />

ein, das Jubiläum mit uns zu feiern.<br />

Drei Veranstaltungen bilden<br />

den Rahmen für dieses Jubiläum:<br />

Jubiläumskonzert am Sonntag,<br />

24. Juni - 18.00 Uhr in der St. Johanniskirche<br />

– „Festliche Barockmusik“<br />

mit Werken von Bach, Händel<br />

u.a. Ausführende Musiker sind:<br />

Holger Bronner – Solotrompeter<br />

der Philharmonie Baden-Baden,<br />

Uwe Serr – Kantor der Stiftskirche<br />

und die auch international erfolgreiche<br />

Sopranistin Diana-Marina<br />

Fischer. Wir freuen uns und sind<br />

dankbar über die Bereitschaft, der<br />

nicht nur in Baden- Baden beliebten<br />

und bekannten Musiker, dem<br />

Jubiläum musikalischen Glanz zu<br />

geben.<br />

Festgottesdienst am Sonntag,<br />

den 15. Juli – 15.00 Uhr in der St.<br />

Johanniskirche mit anschließendem<br />

Empfang. Zu diesem<br />

Gottesdienst möchten wir nicht<br />

nur unsere <strong>Gemeinde</strong>glieder, sondern<br />

auch Gäste aus den <strong>Gemeinde</strong>n<br />

unserer Kirche, den<br />

<strong>Gemeinde</strong>n der ACK Baden-<br />

Baden, der Ökumene und<br />

Vertretern des öffentlichen Lebens<br />

herzlich einladen.<br />

Der „Empfang zum Advent“ am<br />

1. Dezember um 17.00 Uhr beschließt<br />

das Jubiläumsjahr.<br />

Alle „Events“ werden dokumentarisch<br />

auf Video festgehalten und<br />

werden am Ende des Jahres auf<br />

einer DVD zusammengeschnitten.<br />

Eine schöne Erinnerung, zur<br />

Weitergabe als Geschenk.<br />

In jeder <strong>Ausgabe</strong> unseres <strong>Gemeinde</strong>briefes<br />

machen wir auf<br />

das Jubiläum aufmerksam.<br />

Außerdem haben wir <strong>Gemeinde</strong>glieder<br />

und Freunde der <strong>Gemeinde</strong><br />

eingeladen, zu diesem Thema<br />

etwas zu schreiben. Was bedeutet<br />

mir meine <strong>Gemeinde</strong>? Welche<br />

Erinnerungen bzw. unvergessliche<br />

Seite 16<br />

Erfahrungen verbinde ich mit dieser<br />

<strong>Gemeinde</strong>? Gleichzeitig arbeiten<br />

<strong>Gemeinde</strong>glieder und Kirchenvorstand<br />

an der Erstellung<br />

einer Festschrift.<br />

Ein Rückblick auf 100 Jahre<br />

<strong>Gemeinde</strong>geschichte fordert<br />

auch den Ausblick in die Zukunft.<br />

Dabei dürfen wir nicht die Hände<br />

in den Schoß legen, sondern sind<br />

eingeladen, das Leben in unserer<br />

<strong>Gemeinde</strong> mitzugestalten, jeder<br />

mit seinen Gaben und Fähigkeiten.<br />

Wir wollen das Jubiläum nicht<br />

zu hoch hängen, aber dennoch<br />

wagen wir den Blick vorn.<br />

Pfarrer Hans-Martin Ahr<br />

in der St. Johannis-Kirche<br />

Ein Jubiläum braucht die<br />

Erinnerung an das Gestern und<br />

Vorgestern<br />

zu den Anfängen<br />

der Geschichte der <strong>Gemeinde</strong><br />

in der Kurstadt Baden-Baden<br />

Um die Gottesdienste für Kurgäste<br />

bildete sich bald eine kleine<br />

<strong>Gemeinde</strong> (meist „Zugereiste“),<br />

die 1878 aus 35 Seelen bestand.<br />

Erst am 28. Juni 1912 konnte die<br />

<strong>Gemeinde</strong> als „religiöser Verein“<br />

registriert werden.<br />

Stimmberechtigt waren damals<br />

„nur diejenigen männlichen Mitglieder,<br />

welche das 25. Lebensjahr<br />

zurückgelegt haben“. Diese beschlossen<br />

schon auf der Gründungsversammlung,<br />

„dass nun um<br />

die Erteilung der Körperschaftsrechte<br />

beim Großherzoglichen<br />

Staatsministerium nachgesucht“<br />

werden soll. Aber erst am 16.<br />

August 1919 wurde die <strong>Gemeinde</strong><br />

zusammen mit den anderen badischen<br />

Lutheranern als „<strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherische</strong><br />

Kirche in Baden“<br />

von der republikanischen Regierung<br />

als Körperschaft öffentlichen<br />

Rechts anerkannt und damit der<br />

Landeskirche gleichgestellt.<br />

Da sich die <strong>Gemeinde</strong> anfangs<br />

noch keinen eigenen Pfarrer leisten<br />

konnte, wurde sie von<br />

Ruheständlern aus dem <strong>Lutherische</strong>n<br />

Landeskirchen versorgt, die<br />

in Baden-Baden ihren Alterssitz<br />

genommen hatten. Unter diesen<br />

ist für die Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong><br />

besonders bemerkenswert<br />

Landessuperintendent i.R.<br />

Theodor Kaftan (Kiel). – Erster ständiger<br />

Pfarrer wurde im April 1940<br />

Ernst Behrendt, der aus politischen<br />

Gründen Berlin verlassen hat. Aber<br />

schon am 4. Advent des gleichen<br />

Jahres wurde er nach dem Gottesdienst<br />

von der Gestapo verhaftet<br />

und in das Konzentrationslager<br />

Dachau gebracht, wo er am 4.<br />

August 1942 an den Folgen der<br />

unmenschlichen Haftbedingungen<br />

starb, einen Tag vor seiner<br />

beschlossenen Hinrichtung.<br />

Ab Frühjahr 1941 wurde dann<br />

Detwig von Oertzen zum <strong>Gemeinde</strong>pfarrer<br />

berufen, „als durch den<br />

Krieg Ferngehaltener von seiner<br />

<strong>Gemeinde</strong> Jaffa“ (im damaligen<br />

Palästina). Er versah seinen Dienst<br />

bis zu seinem Tod am 18.Juli 1950.<br />

– Sein Nachfolger wurde im Herbst<br />

1950 der baltische Pastor Erik Frey,<br />

der in der Nachkriegszeit Flüchtlinge<br />

und Vertriebene zur <strong>Gemeinde</strong><br />

gesammelt hat, aber<br />

schon 1952 verstarb. – Anfang<br />

1965 wählte die <strong>Gemeinde</strong><br />

Gottfried Daub zu ihrem Pfarrer,<br />

der ihr bis zu seiner Emeritierung<br />

am Reformationstag 1994 treu<br />

blieb. Er war im Laufe dieser lan-


Die St. Johannis-Kirche in Baden-Baden<br />

1867 als anglikanische Kirche geweiht<br />

gen Zeit auch Superintendent der<br />

<strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherische</strong>n Kirche in<br />

Baden und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />

Christlicher<br />

Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg.<br />

– Von 1995 bis 2009 versah<br />

Pfarrer Johann Hillermann seinen<br />

Dienst als Pfarrer der <strong>Gemeinde</strong>,<br />

gefolgt von Hans-Martin Ahr, der<br />

seit März 2010 Pfarrer der<br />

<strong>Gemeinde</strong> ist.<br />

Zur Geschichte der<br />

St. Johanniskirche<br />

Die Kirche wurde als „All Saints<br />

Church“ 1864 bis 1867 für die hiesige<br />

anglikanische <strong>Gemeinde</strong> nach<br />

den Entwürfen von Thomas Henry<br />

Wyatt im englisch-normannischen<br />

Stil erbaut. Sie wird daher bis heute<br />

auch „Englische Kirche“ genannt.<br />

Sie steht in einer Grünanlage zwischen<br />

Bertholdbad und Gausplatz.<br />

Bürgermeister August Gaus<br />

gehörte mit zu den Initiatoren des<br />

Kirchenbaus. Der englische Gesandte<br />

Lord Augustus Loftus,<br />

100 Jahre <strong>Gemeinde</strong> Baden-Baden<br />

Königin Victoria von England<br />

sowie das deutsche Kaiserpaar<br />

und das Fürstenhaus Baden unterstützten<br />

den Bau mit großzügigen<br />

Spenden. Am 14. September 1867<br />

wurde die Kirche durch den<br />

Erzbischof von Armagh und im<br />

Beisein von Kaiserin Augusta<br />

geweiht. Seit Sommer 1876 wurde<br />

hier „auf Wunsch von Lutheranern<br />

aus dem Ausland ein regelmäßiger<br />

Gottesdienst in Baden-Baden<br />

eingerichtet“, den Pfarrer Max<br />

Frommel (Ispringen) durch die<br />

Gastfreundschaft von Rev.Thomas<br />

Archibald Starnes White und mit<br />

Bewilligung des Bischofs von<br />

London hier halten konnte. Später<br />

fanden die lutherischen Gottesdienste<br />

zeitweilig in der altkatholischen<br />

Spitalkirche statt, zumal die<br />

„englische Kirche“ in beiden<br />

Weltkriegen als feindliches Eigentum<br />

sequestriert und als Lagerhalle<br />

benutzt wurde. Die anglikanische<br />

<strong>Gemeinde</strong> bestand bis 1938. Beim<br />

Wiedereinzug nach dem 2.<br />

Weltkrieg erhielt die Kirche den<br />

Namen „St. Johanniskirche“. Die<br />

Seitenschiffe des Kirchenraums<br />

schmücken kostbare farbige<br />

Fenster im „Nazarener“ Stil, den<br />

Mittelpunkt des Altarraums bildet<br />

das aussagekräftige Auferstehungsfenster<br />

mit dem auferstandenen<br />

Christus („Kurzpredigt für<br />

Analphabeten“).<br />

Durch die lebhafte Schilderung<br />

eines Gottesdienstes in Mark<br />

Twains „Bummel durch Europa“ ist<br />

diese Kirche in die Weltliteratur<br />

eingegangen.<br />

Hans-Martin Ahr<br />

Altarraum der St. Johannis-Kirche mit Fenster im „Nazarener-Stil“<br />

Seite 17


Aus den <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Baden-Baden<br />

„Arabellion“ – Hoffnung und<br />

Herausforderung an uns<br />

Zu diesem Thema lud die Deutsche<br />

Friedensgesellschaft – Vereinigte<br />

Kriegsdienstgegner (DFG –<br />

VK) und unsere <strong>Gemeinde</strong>, in Zusammenarbeit<br />

mit der Volkshochschule<br />

Baden-Baden und Unterstützung<br />

der ACK-Baden-Baden zu<br />

einem Vortragsabend in die St.<br />

Johanniskirche ein. Der bekannte<br />

Journalist und Uno-Korrespondent<br />

Andreas Zumach führte kompetent<br />

in die aktuelle Thematik der<br />

poltischen Umbrüche in der arabischen<br />

Welt ein und hielt einen rhetorisch<br />

brillanten Vortrag. Mit<br />

knapp 60 Besuchern, davon viele<br />

<strong>Gemeinde</strong>glieder war diese Veranstaltung<br />

mit anschließender<br />

Diskussion sehr gut angenommen.<br />

In seiner Begrüßung hatte Pfarrer<br />

Ahr die Gelegenheit genutzt,<br />

auch auf das 100 – jährige<br />

<strong>Gemeinde</strong>jubi-läum hinzuweisen.<br />

Gesprächsabend „Ethik und<br />

Wirtschaft“ am 15. Februar<br />

Der Gesprächsabend war mit<br />

16 <strong>Gemeinde</strong>mitgliedern gut besucht.<br />

Die Gesprächsreihe, die im<br />

vergangenen Jahr zum Thema<br />

„Ethik in der Medizin“ mit einem<br />

Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Spranger<br />

über Pränataldiagnostik begann,<br />

wurde nun mit dem Thema<br />

„Ethik und Wirtschaft“ von Prof. Dr.<br />

Matthias Praetorius fortgesetzt.<br />

In Form eines Frage-Antwort-<br />

Spiels wurden die komplexen Zusammenhänge<br />

von Ethik und Wirtschaft<br />

und Ethik und Gesellschaft<br />

von Prof. Praetorius spannend<br />

inszeniert. Die rege Diskussion der<br />

Seite 18<br />

Anwesenden spiegelte die Bedeutsamkeit<br />

des gewählten Themas<br />

wider.<br />

Wie haben sich Wirtschaft und<br />

Unternehmen in Hinsicht ethischer<br />

Prinzipien entwickelt? Was unterscheidet<br />

den Unternehmer von<br />

heute von dem von gestern? Der<br />

Unterschied liegt in der Verant-wortung.<br />

- Angeregt diskutiert wurde<br />

die Frage, ob die Kardinaltugenden<br />

Weisheit, Tapferkeit und Besonnenheit,<br />

in ihrer Bedeutung von<br />

Generation zu Generation weitergegeben,<br />

heute durch die vermeintliche<br />

individuelle Freiheit und<br />

Selbstverwirklichungstendenz<br />

negativ interpretiert werden. Man<br />

war sich einig: Die Werte verschieben<br />

sich in unserer schnelllebigen<br />

Zeit.<br />

Auch zur Bildung gehört Ethik:<br />

„Nicht damit wir wissen, was Ethik<br />

ist, sondern damit wir tüchtige<br />

Leute werden, beschäftigen wir<br />

uns mit ihr“ (Aristoteles).<br />

Herzlichen Dank an Herrn Prof.<br />

Praetorius.<br />

Anita Schnetzer-Spranger (gekürzt)<br />

Freiburg<br />

Konfirmandentag mit Steinen<br />

Zum zweiten Mal trafen sich<br />

Konfirmanden aus Steinen und<br />

Freiburg zu einem gemeinsamen<br />

Kon-firmandentag. Diesmal in<br />

Steinen. Gemeinsam haben wir<br />

über das Abendmahl nachgedacht,<br />

schwerpunktmäßig über<br />

den Ursprung des Abendmahls<br />

und den Zusammenhang mit dem<br />

Passahmahl des Volkes Israel.<br />

Fröhliches Miteinander, leckeres<br />

Mittagessen und verwegenes<br />

Marshmallow-Essen am offenen<br />

Feuer auf dem Vorplatz kennzeichneten<br />

den weiteren Verlauf.<br />

Ein schöner Samstag wars.<br />

Seniorennachmittage<br />

Einmal im Monat treffen sich bis zu<br />

20 Senioren im <strong>Gemeinde</strong>raum<br />

des Pfarrhauses. Vierteljährlich<br />

wird auch zu Beginn ein<br />

Gottesdienst in der Erlöserkirche<br />

gefeiert. Kaffee und Kuchen spielen<br />

an den Nachmittagen eine<br />

große Rolle, aber auch das<br />

Wiedersehen, die Nachfrage<br />

nach dem jeweiligen Ergehen und<br />

der Austausch über verschiedene<br />

Themen der <strong>Gemeinde</strong> oder des<br />

öffentlichen Lebens. Zuletzt war es<br />

das wechselvolle Miteinander von<br />

Juden, Christen und Muslimen im<br />

heiligen Land, das uns beschäftige.<br />

Den Anlass dazu gab die<br />

Verleihung des deutschen Medienpreises<br />

in Baden-Baden an<br />

den Pfarrer der evangelisch-lutherischen<br />

<strong>Gemeinde</strong> in Bethlehem,<br />

Pastor Mitri Raheb, in dem dieser<br />

für die Friedensarbeit in Bethlehem<br />

ausgezeichnet wurde. Hoch interessant<br />

war es, davon zu hören und<br />

über die Situation von palästinensischen<br />

Christen ins Gespräch zu<br />

kommen.<br />

Mittagessen mit<br />

Besteck-Einweihung<br />

Ein Teil des Erlöses aus dem<br />

Weihnachtsmarktverkauf wurde<br />

für den Kauf von neuem Menü-<br />

Besteck für den <strong>Gemeinde</strong>saal<br />

verwendet. - Besteck kann man<br />

still und heimlich in die Schubladen<br />

stecken, man kann dies<br />

aber auch zum Anlass nehmen, es<br />

mit einem gemeinsamen Mittagessen<br />

festlich einzuweihen. Die<br />

Idee kam gut an, Viele machten<br />

mit: Löffel, Messer und Gabel,<br />

Dessertlöffel und Kuchengabeln …<br />

sie kamen nacheinander mit angemessener<br />

Würdigung - auch<br />

der entsprechenden Speisen - zum<br />

Einsatz. Sogar ein eigens gedichteter<br />

Kanon wurde angestimmt. –<br />

Der Mittag wurde mit Jahresrückblick<br />

in Bildern und einem Ausblick<br />

auf 2012 abgerundet.


Ispringen<br />

Gebäudepflege<br />

Wenn eine Kirchengemeinde der<br />

ELKiB drei große Gebäude (Kirche,<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus, Pfarrhaus) ihr<br />

Eigentum nennen darf, dann ist das<br />

einerseits ein Grund für Dankbarkeit,<br />

andererseits aber auch mit immerwährenden<br />

Aufgaben verbunden,<br />

zumal der „Geburtstag“ eines jeden<br />

Gebäudes schon eine dreistellige<br />

Zahl vorzuweisen hat.<br />

Eine der großen Herausforderungen<br />

war in jüngster Zeit die Installation<br />

einer neuen Kirchenheizung. Wir<br />

sind umgestiegen von Öl auf Gas<br />

und haben für diesen erforderlichen<br />

Umbau eine große Summe an<br />

Spenden bekommen. - Auch das<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus beanspruchte unsere<br />

besondere Aufmerksamkeit und<br />

Tatkraft, damit Unfallrisiken (z. B.<br />

Dachlawinen) vermieden und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

zur Erhaltung<br />

der Bausubstanz verwirklicht<br />

werden können. - Der mittlerweile<br />

zweite Einbruch in das Pfarrhaus<br />

(nach Februar nun auch im Oktober<br />

2011) hat vielfältige Überlegungen<br />

und Maßnahmen zur Sicherung auf<br />

den Plan gerufen. Dank einer erfreulichen<br />

Spendenbereitschaft auch<br />

an dieser Stelle konnten bislang eine<br />

neue Pfarrhaustür, zwei neue Fester<br />

und verschiedene kleinere Sicherheitsmaßnahmen<br />

in Auftrag gegeben<br />

werden.<br />

Vielfältige weitere Maßnahmen<br />

zur Instandhaltung und Pflege der<br />

Gebäude kommen im neuen Jahr<br />

auf unsere Kirchengemeinde zu.<br />

Doch wir sind zuversichtlich.<br />

Jugendkreis<br />

Im Bereich der Jugendarbeit<br />

sprießt mittlerweile das noch zarte<br />

Pflänzchen eines neuen Jugendkreises.<br />

Unter der engagierten Leitung<br />

von Mareike Berghald treffen<br />

sich monatlich (mittwochs, ab 19.30<br />

Uhr) ca. 10 Jugendliche (noch nicht<br />

Konfirmierte) im Jugendraum des<br />

Pfarrhauses, um fröhliche Gemeinschaft<br />

zu erleben. Wie man hört ist<br />

die Begeisterung derzeit so groß,<br />

dass man sich eigentlich noch viel<br />

öfter treffen möchte. In der<br />

<strong>Gemeinde</strong> freuen wir uns über diesen<br />

neuen Jugendkreis und hoffen,<br />

dass er sich als eine feste Größe in<br />

unserem <strong>Gemeinde</strong>leben etablieren<br />

wird.<br />

Posaunenchorjubiläum 2013<br />

Wir schauen schon weit voraus!<br />

Denn im kommenden Jahr darf<br />

unser Posaunenchor sein 125-jähriges<br />

Jubiläum feiern. Der Posaunenchor<br />

wurde am 27. Mai 1888 von<br />

dem Vikar Wilhelm Frisius gegründet.<br />

Der Chor ist der älteste seiner Art im<br />

weiten Umkreis und versteht seinen<br />

Dienst „zur Ehre Gottes, zur Erbauung<br />

der <strong>Gemeinde</strong> sowie zur gesegneten<br />

Freude seiner Mitglieder.“<br />

Die Termine stehen für die Jubiläumsveranstaltungen:<br />

am 28. April<br />

2013: Festgottesdienst in der Turnund<br />

Festhalle in Ispringen - Prediger:<br />

Sup. Christof Schorling; am 29. Juni<br />

2013 eine Geistliche Abendmusik in<br />

unserer Ev.-Luth. Siloah-Kirche.<br />

Rainer Trieschmann<br />

Lörrach-Steinen<br />

Taizé-Andachten<br />

Taizé - der Name der Gemeinschaft<br />

in Südfrankreich steht für<br />

eine ökumenische Form der Spiritualität,<br />

die besonders Jugendliche<br />

anspricht: Einfache Gesänge,<br />

die von Wiederholung leben,<br />

Zeiten der Stille, Kerzengebete.<br />

In Steinen gibt es ab Februar<br />

diesen Jahres an jedem dritten<br />

Freitag im Monat eine Taizé-<br />

Andacht in unserer Christuskirche.<br />

Gestaltet wird sie von einem ökumenischen<br />

Kreis von Christinnen<br />

und Christen aus Steinen. Eingeladen<br />

sind alle auf der Suche<br />

Aus den <strong>Gemeinde</strong>n<br />

nach konfessionsübergreifender<br />

Gemeinschaft, stillem Gebet und<br />

Andacht in der besonderen Form<br />

der Taizé-Gebete. Zum Chorsonntag<br />

Anfang Februar wurden mit<br />

Kantorin Anke Nickisch in Vorbereitung<br />

der Andachten mehrstimmige<br />

Taizé-Gesänge geübt.<br />

Zur ersten Andacht im Februar war<br />

die Christuskirche fast bis auf den<br />

letzten Platz besetzt. Wir sind<br />

gespannt, wie sich die Andachten<br />

weiterentwickeln.<br />

<strong>Evangelisch</strong>-lutherisches Ehrenamt<br />

Unser diesjähriges Mitarbeitertreffen<br />

fand Anfang Januar statt.<br />

Ohne die engagierten ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

wäre unser <strong>Gemeinde</strong>leben<br />

wie es ist nicht möglich.<br />

Nicht nur aufgrund der begrenzten<br />

Haushaltmittel und einer 75%<br />

Pfarrstelle. Ehrenamt bedeutet<br />

Vielfalt. Buntes <strong>Gemeinde</strong>leben in<br />

vielen verschiedenen Farben und<br />

Facetten. Angefangen bei den<br />

<strong>Gemeinde</strong>festen, über Kindergottesdienste,<br />

Kirchenmusik, Adventsbasar,<br />

die wechselnden Ausstellungen<br />

in unserem <strong>Gemeinde</strong>saal,<br />

bis zu den bunten Blumen an<br />

jedem Sonntag auf dem Altar. Im<br />

Januar wurde dankbar auf das<br />

vergangene Jahr zurück geblickt<br />

und ideenreich für das vor uns liegende<br />

Jahr geplant, an dessen<br />

Ende im Dezember als Höhepunkt<br />

unser 50. Kirchweihjubiläum stehen<br />

wird.<br />

Liturgie-Werkstatt<br />

Zum Gottesdienst gehört die<br />

aktive Beteiligung der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Das umfasst u.a. auch<br />

Lektorendienste. Unsere <strong>Gemeinde</strong><br />

bemüht sich deshalb, den Kreis<br />

der Lektoren zu erweitern. Im<br />

Februar fand dazu eine Liturgie-<br />

Werkstatt statt. Unter Anleitung<br />

von Prädikant Per Möckel wurden<br />

intensiv gottesdienstliche Lesungen<br />

geübt. Ein weiterer Gedanke<br />

für die Zukunft ist, den Kreis der<br />

<strong>Gemeinde</strong>glieder zu erweitern,<br />

die dann selbstständig einen<br />

Lektorengottesdienst halten können.<br />

Kai Thierbach<br />

Seite 19


Aus den <strong>Gemeinde</strong>n<br />

<strong>Karlsruhe</strong><br />

Taizégottesdienst<br />

des Jugendkreises EL_MAC<br />

Im Herbst konnte der<br />

Jugendkreis „EL_MAC“<br />

zu einem Taizé-Gottesdienst<br />

einladen. Der<br />

Gottesdienst fand am Sonntagvormittag<br />

zur gewohnten Gottesdienstzeit<br />

statt. So war auch die<br />

„normale Sonntagsgemeinde“ zu<br />

diesem Gottesdienstangebot von<br />

den Jugendlichen anwesend.<br />

Nachdem der Jugendkreis<br />

schon zum dritten Mal für ein paar<br />

Tage die Kommunität in Taizé<br />

besucht hatte, war der Wunsch<br />

entstanden, einen solchen meditativen<br />

Gottesdienst auch einmal<br />

in der eigenen <strong>Gemeinde</strong> mit den<br />

sonntäglichen Gottesdienstbesuchern<br />

zu feiern.<br />

In der vollbesetzten Kirche gab<br />

es im vorderen Teil durch die Herausnahme<br />

einiger Bänke eine freie<br />

Fläche mit Sitzkissen, auf der vor<br />

allem junge Menschen Platz genommen<br />

hatte. Biblische Lesungen,<br />

bekannte Taizélieder und<br />

Musik von Astrid Eichler (Flöte) und<br />

Frank Eichler (Orgel) begleitete<br />

den Gottesdienst. Abs besonders<br />

wohltuend wurde die zwölfmitütige<br />

meditative Stille anstelle der<br />

Predigt empfunden.<br />

Workshop<br />

zur Mitgliedergewinnung<br />

Seit etwa zwei Jahren arbeitet<br />

im Auftrag des Kirchenvorstandes<br />

ein aus sechs Personen bestehender<br />

Finanzausschuss, der die Finanzen,<br />

der <strong>Gemeinde</strong> plant und<br />

Seite 20<br />

regelt. Aufgefallen war, dass Jahr<br />

für Jahr immer weniger <strong>Gemeinde</strong>glieder<br />

für das etwa gleichbleibende<br />

Finanzaufkommen der <strong>Gemeinde</strong><br />

sorgen. Eine Dringlichkeit,<br />

dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken<br />

ist unübersehbar. So<br />

wurde beschlossen, zum Thema<br />

einen Workshop zu veranstalten.<br />

Dr. Matthias Becker übernahm die<br />

Moderation des Workshops.<br />

Etwa 15 Personen nahem am<br />

Workshop teil. Schnell wurde deutlich,<br />

dass ein Bekanntmachen der<br />

<strong>Gemeinde</strong> zur Mitgliedergewinnung<br />

wichtig ist, dass aber die<br />

Finanzen der <strong>Gemeinde</strong> in diesem<br />

Zusammenhang zwar wichtig, aber<br />

eher zweitrangig sind. Das Angebot<br />

von Gemeinschaft und Stärkung<br />

zum Leben in der <strong>Gemeinde</strong><br />

stehen für die <strong>Gemeinde</strong> eindeutig<br />

im Vordergrund.<br />

Christian Bereuther<br />

Pforzheim<br />

Stufen des Lebens<br />

Sehnen wir uns nicht alle nach<br />

einem „Platz an der Sonne?“ - So<br />

lautete der Titel eines Glaubenskurses<br />

von „Stufen des Lebens“,<br />

der im Januar/Februar in unserem<br />

<strong>Gemeinde</strong>saal stattfand.<br />

Sonnen- und Schattenplätze liegen<br />

oft nahe beieinander – auch<br />

in unserem Leben. In den Geschichten<br />

von Zachäus, dem<br />

Kranken am Teich Bethesda, der<br />

blutflüssigen Frau und in dem<br />

Gleichnis vom Schalksknecht können<br />

wir entdecken, wie durch das<br />

Angebot Jesu gleichsam die<br />

Sonne durch den Schatten bricht<br />

und neues Leben ermöglicht.<br />

Stufen des Lebens ist ein offenes<br />

Angebot, bei dem sich Menschen<br />

mit biblischen Geschichten beschäftigen<br />

und sie in Beziehung zur<br />

eigenen Biografie setzen können.<br />

Damit werden ungewohnte Zugänge<br />

zum Glauben eröffnet.<br />

Jesus erzählte in Bildern und<br />

Gleichnissen. Anhand von Bodenbildern<br />

wird die biblische Geschichte<br />

entfaltet und kann so mit<br />

dem biblischen Wort unser<br />

Denken und unsere Sprache<br />

durchdringen.<br />

Über 20 Personen aus unserer<br />

<strong>Gemeinde</strong> und aus der Nachbargemeinde<br />

der Baptisten trafen<br />

sich, redeten miteinander und<br />

dachten gemeinsam über die<br />

biblischen Aussagen nach. Alte<br />

Erfahrungen wurden mit neuen<br />

Erfahrungen in Beziehung gesetzt.<br />

Ökumenische Veranstaltungsreihe<br />

in der Passionszeit<br />

Christliche <strong>Gemeinde</strong>n der<br />

Pforzheimer Weststadt haben sich<br />

vorgenommen, unter dem Thema<br />

‚Wir glauben nicht allein – Die heilige<br />

Kirche‘ vier gemeinsame<br />

Abende zu gestalten.<br />

Zwei Abende, in denen es um<br />

den Austausch zu Bibeltexten,<br />

Gesangbuchliedern und Bekenntnistexten<br />

geht, eine geführte<br />

Erkundung eines Kirchgebäudes<br />

und ein gemeinsamer Abschlussgottesdienst<br />

füllen die Abende.<br />

Beteiligt sind neben unserer lutherischen<br />

<strong>Gemeinde</strong> die drei evangelischen<br />

und die zwei römischkatholischen<br />

<strong>Gemeinde</strong>n. Die<br />

gute ökumenische Nachbarschaft<br />

zeigt sich in der sehr gemischten<br />

Teilnahme und den lebendigen<br />

Gesprächen.<br />

Offener Nachmittag<br />

Auch in diesem Jahr waren wir<br />

wieder Gastgeber für Menschen<br />

aus sozial schwachem Milieu. 110<br />

Gäste durften wir mit einem sehr<br />

üppigem Küchenbuffet und einem<br />

ausgiebigem Abendessen<br />

bewirten. Gut, dass auch die Zahl<br />

der gemeindlichen Mitarbeiter so<br />

hoch war wie noch nie zuvor. Über<br />

20 Personen haben sich beteiligt.<br />

Der herzliche Dank von vielen<br />

Gästen bestätigt, dass das, was<br />

gut gemeint war, auch gut angekommen<br />

ist: Menschen am Rand<br />

der Gesellschaft ein paar angenehme<br />

Stunden zu bereiten.<br />

Andreas Schwarz


Brot & Spiele<br />

Jugendkreise aus Süddeutschland treffen sich zu Spiel und Sport - 11. bis 13. Mai<br />

Gemeinsames Essen im Klassenzimmer<br />

Jugendkreise kämpfen in der Sporthalle um den Pokal<br />

„Ohne Schweiß - kein Preis“<br />

Wer hilft mit?<br />

Im Mai werden wir in <strong>Karlsruhe</strong><br />

Gastgeber der Jugendveranstaltung<br />

„Brot&Spiele“ sein. Etwa<br />

60 bis 80 Jugendliche aus<br />

Jugendkreisen süddeutscher<br />

lutherischer <strong>Gemeinde</strong>n werden<br />

um einen Pokal kämpfen. Das<br />

geschieht in unterschiedlichen<br />

Wettkämpfen, die teilweise an<br />

die traditionelle Veranstaltung<br />

„Spiel ohne Grenzen“ erinnern.<br />

Für die Veranstaltung wird uns<br />

von Frau Oberstudiendirektorin<br />

Ingrid Geschwendner das St.-<br />

Dominikus-Gymnasium zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Für die Durchführung der Veranstaltung<br />

wird aber noch Hilfe<br />

benötigt. - Ein Klassenzimmer im<br />

Erdgeschoss muss zum „Speisesaal“<br />

umgestaltet werden. Dazu<br />

benötigen wir unsere alten<br />

<strong>Gemeinde</strong>saaltische aus dem<br />

Keller in der Bismarckstraße.<br />

Andere Klassenzimmer müssen<br />

zum „Schlafsaal“ umgestaltet<br />

werden. - Da der reguläre<br />

Schulbetrieb bis nach 16 Uhr<br />

läuft, können wir vor 17 Uhr mit<br />

dem Aufbau nicht beginnen.<br />

Unser Jugendkreis EL_MAC<br />

wird die Gäste ab Freitagabend<br />

um 18 Uhr wllkommen heißen<br />

und ihnen die Schlafplätze<br />

zuweisen.<br />

Neben dem gemeinsamen<br />

Essen - das Mittagessen wird von<br />

der AWO-Großküche am<br />

Adenauerring gekocht - gibt es<br />

die gemeinsamen Andachten<br />

und die Wettkämpfe in der<br />

Sporthalle des St.-Dominikus-<br />

Gymnasiums und auf dem<br />

Engländerplatz. Den Abschluss<br />

der Spiele der Sonntagsgottesdienst<br />

in unserer Kirche.<br />

Seite 21


Süddeutsche Jugendtage<br />

Süddeutsche Jugendtage<br />

Vom 3. – 5. Februar fanden in<br />

Pforzheim die Süddeutschen Jugendtage<br />

statt. Knapp 20 Jugendliche<br />

waren zusammen, um<br />

sich auf unterschiedliche Weise<br />

mit dem Thema: ‚Unser tägliches<br />

Brot gib uns heute‘ zu beschäftigen.<br />

Der Einstieg am Samstagmorgen<br />

nahm direkt die vierte Vaterunser-Bitte<br />

auf und legte den<br />

Schwerpunkt auf den Gedanken<br />

‚täglich‘. Jeden Tag neu die Güte<br />

Gottes darin erkennen, dass er uns<br />

versorgt. Auch wenn auf der Erde<br />

viele Menschen hungern, wir bitten<br />

täglich und werden täglich<br />

beschenkt. Das Wort täglich hält<br />

unsere Gottesbeziehung am Leben<br />

und lässt Nahrung und Lebensumstände<br />

nicht als Selbstverständlichkeit<br />

begreifen, sondern<br />

als Grund dafür, dankbar zu sein.<br />

Gut ausgedrückt wird dieser<br />

Gedanke durch einen Vers aus<br />

den Sprüchen Salomos im 30.<br />

Kapitel:<br />

Armut und Reichtum gib mir<br />

nicht; lass mich aber mein Teil<br />

Speise dahinnehmen, das du mir<br />

beschieden hast. Ich könnte sonst,<br />

wenn ich zu satt würde, verleugnen<br />

und sagen: Wer ist der HERR?<br />

Oder wenn ich zu arm würde,<br />

könnte ich stehlen und mich an<br />

dem Namen meines Gottes vergreifen.<br />

In drei Gesprächsgruppen haben<br />

sich die Jugendlichen im<br />

Hinblick auf ihr eigenes Leben mit<br />

den Fragen beschäftigt:<br />

- Was man zum bloßen<br />

Überleben braucht<br />

- Worauf ihr auf gar keinen<br />

Fall verzichten wollt<br />

- Was eigentlich Luxus ist<br />

Das führte zu sehr angeregten<br />

Gesprächen und guten Erkenntnissen,<br />

was für unser Leben wichtig<br />

ist.<br />

Am Nachmittag haben wir<br />

gemeinsam einen Film angeschaut:<br />

Was können wir tun, damit<br />

Tomaten wieder nach Tomaten<br />

schmecken? Brauchen wir Erd-<br />

Seite 22<br />

beeren im Dezember und Spargel<br />

zu jeder Jahreszeit? Was können<br />

wir noch essen und trinken? Wie<br />

gehen wir mit unseren Lebensmitteln<br />

um und zu welchem Preis?<br />

"We feed the world" behandelt all<br />

diese Themen, die für jeden einzelnen<br />

von uns immer brisanter und<br />

wichtiger werden.<br />

Hunger und Verschwendung,<br />

Nahrungsmittelknappheit und Lebensmittelüberschüsse<br />

- das sind<br />

die Themen des vielfach preisgekrönten<br />

Dokumentarfilms. Der Film<br />

gibt in eindrucksvollen Bildern<br />

Einblick in die Produktion unserer<br />

Lebensmittel sowie Antworten auf<br />

die Frage, was der Hunger auf der<br />

Welt mit uns zu tun hat. Viele Bilder<br />

bleiben nachhaltig in Erinnerung –<br />

riesige Gewächshäuser in Andalusien,<br />

Brot, das in Österreich lasterweise<br />

auf die Müllkippe gefahren<br />

wird und französische Fischer, die<br />

durch EU-Verordnungen ihrer<br />

Existenzgrundlage beraubt werden.<br />

"We feed the world" führt uns<br />

vor Augen, dass unser Umgang<br />

mit Lebensmitteln auch dramatische<br />

Folgen für Menschen in<br />

anderen Ländern der Welt hat.<br />

Der Film hat berührt, zum<br />

Nachdenken und Austauschen<br />

bewegt, auch darüber, wie jeder<br />

selbst verantwortungsvoll und<br />

bewusst leben kann.<br />

Am späten Nachmittag wurden<br />

mehrere Kochgruppen gebildet,<br />

eingekauft, gekocht und gemeinsam<br />

gepflegt gegessen. Ein Cocktailabend<br />

beendete nach einer<br />

Andacht den gefüllten Tag.<br />

Im Gottesdienst mit der Pforzheimer<br />

<strong>Gemeinde</strong> predigte Jugendpfarrer<br />

Scott Morrison über<br />

das Speisungswunder Jesu – und<br />

natürlich haben wir das<br />

Abendmahl gefeiert: Gottes große<br />

und liebevolle Zuwendung zu uns,<br />

seine Lebensgabe.<br />

Brot & Spiele im Juni 2008 im St. Dominikus Gymnasium in <strong>Karlsruhe</strong><br />

Die schöne Erfahrung weckt bereits<br />

wieder Vorfreude auf das,<br />

was kommt.<br />

Nachdem im vergangenen<br />

Jahr wegen der SELKiade<br />

‚Brot&Spiele‘ ausgefallen war, findet<br />

sie 2012 wieder statt.<br />

Und zwar vom 11. – 13. Mai in<br />

<strong>Karlsruhe</strong>. Vor vier Jahren durften<br />

wir dort schon einmal zu Gast in<br />

einer Schule sein, nahe der<br />

Jugendherberge und mit guten<br />

Möglichkeiten für Sport und Spiele<br />

im Freien.<br />

Einer gemeinsamen Absprache<br />

im Pfarrkonvent unserer Kirche entsprechend,<br />

sollen besonders die in<br />

diesem Jahr Konfirmierten gewonnen<br />

werden, daran teilzunehmen.<br />

Das wäre ein wunderbarer Übergang<br />

von der Konfirmanden- in<br />

die Jugendzeit.<br />

Wenn die <strong>Gemeinde</strong>n das unterstützen<br />

– mit dem Ansprechen<br />

der jungen Menschen und ihrer<br />

Eltern, aber auch im Hinblick auf<br />

die Finanzen (Teilnehmerbeiträge,<br />

Fahrtkosten) – dann steigen die<br />

Chancen auf eine fröhliche Veranstaltung<br />

mit vielen jungen Menschen<br />

aus möglichst vielen verschiedenen<br />

<strong>Gemeinde</strong>n.


Jugendfreizeit in Südschweden.<br />

Im Sommer wird es wieder eine<br />

Jugendfreizeit geben, die von<br />

Pfarrer Schwarz und seiner Frau,<br />

von Jugendpfarrer Scott Morrison<br />

und Felix Schultz geleitet<br />

wird. Wir fahren 29.07. – 11.08<br />

nach Südschweden.<br />

Es gibt inzwischen 24 Anmeldungen,<br />

die Freizeit wird in jedem<br />

Fall stattfinden. Aber noch<br />

sind 11 Plätze frei.<br />

Die Prospekte von Freizeitfieber,<br />

in denen diese Freizeit<br />

beworben wird, sollten in jeder<br />

<strong>Gemeinde</strong> ausliegen. Erfahrungsgemäß<br />

gewinnen Jugendliche<br />

durch die Teilnahme an solchen<br />

Freizeitangeboten eine<br />

persönliche und positive Beziehung<br />

zu ihrer Kirche und der<br />

Jugendarbeit. Deshalb machen<br />

Jugendfreizeit in Südschweden<br />

Der Grillplatz liegt dicht beim Haus Löderup - nicht weit vom Strand<br />

Sie noch Werbung und geben<br />

Sie das Heft Jugendlichen,<br />

Konfirmanden und den Eltern in<br />

die Hand.<br />

Bei allen Fragen und Bitten<br />

können Sie sich gern an Jugendpfarrer<br />

Andreas Schwarz<br />

wenden.<br />

Die Ausschreibung der Freizeit im Freizeitfieber-Prospekt<br />

Das Freizeitenheim in Löderup Übernachten in schönen Betten<br />

Seite 23


Aus dem <strong>Gemeinde</strong>leben<br />

Workshop im Januar - Ausruhen beim gemeinsamen Mittagessen<br />

Seite 24<br />

Workshop im Januar - Sichten und Sortieren der Ergebnisse<br />

„Lichtergottesdienst“ der nordbadischen <strong>Gemeinde</strong>n in Pforzheim<br />

Workshop im Januar<br />

Zu einem Workshop trafen sich<br />

Kirchenvorsteher/innen, <strong>Gemeinde</strong>vertreter/innen<br />

und Interessierte<br />

im Januar in der Bismarckstraße 1.<br />

Angeregt hatte den Workshop der<br />

Finanzausschuß. Dieser hatte festgestellt,<br />

dass weniger zahlende<br />

<strong>Gemeinde</strong>glieder den gleichen<br />

Kirchenbeitrag aufbrachten. Da<br />

die <strong>Ausgabe</strong>n immer weiter steigen<br />

(hier sind vor allem die<br />

Energiekosten zu nennen), meinte<br />

man, dass es nötig sei, neue<br />

Mitglieder zu werben und nicht<br />

beitragzahlende <strong>Gemeinde</strong>glieder<br />

zu ermuntern, an den <strong>Ausgabe</strong>n<br />

der <strong>Gemeinde</strong> mitzutragen.<br />

Zunächst wurden intern ein<br />

paar Vorschläge unterbreitet, wie<br />

<strong>Gemeinde</strong>leben in einzelnen<br />

Punkten noch interessanter gestaltet<br />

werden könnte. In unterschiedlichen<br />

Arbeitsgruppen wurden<br />

dann die Themenbereicher „Musik“,<br />

„Öffenlichkeitsarbeit“, „Finanzen“,<br />

„Spiritualität“ und „Servica“<br />

herausgearbeitet.<br />

In der Feedback-Runde zeigte<br />

sich, dass der Workshop von allen<br />

Teilnehmern positiv gesehen wurde.<br />

Ein solches Vorhaben sollte<br />

regelmäßig fortgesetzt werden,<br />

da nicht alle Vorschläge auf einmal<br />

umgesetzt werden können. Es<br />

wurde deutlich, dass die Aktivitäten<br />

sich auch nicht direkt in den<br />

Finanzen bemerkbar machen,<br />

sondern nur indirekt. Es sei wichtig,<br />

dass die Stärken der <strong>Gemeinde</strong>mitglieder,<br />

die zweifellos in großer<br />

Fülle vorhanden sind, herausgearbeitet<br />

und bekannt gemacht würden.<br />

Ende März fand bereits ein weiteres<br />

Feedback-Treffen statt.<br />

Lichtergottesdienst zu Epiphanias<br />

Auch in diesem Jahr konnten<br />

sich die nordbadischen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

am Epiphaniastag zu ihrem<br />

schon zur Tradition gewordenen<br />

„Lichtergottesdienst“ zusammenfinden.<br />

In der gut besetzten<br />

Luther-Kirche in Pforzheim sangen<br />

die vereinigten Chöre von Ispringen,<br />

Pforzheim und Sperlingshof<br />

zur Ehre Gottes singen.


Gemeinsamer<br />

Seniorenkreis,<br />

Donnerstag,<br />

28. Juni, 15 Uhr<br />

in Stuttgart<br />

Das Seniorentreffen ist eine gemeinsame<br />

Veranstaltung der <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Landau, Stuttgart, Sperlingshof,<br />

Ispringen, Pforzheim und<br />

<strong>Karlsruhe</strong>.<br />

Wir treffen uns diesmal in Stuttgart<br />

im <strong>Gemeinde</strong>haus der Immanuelsgemeinde<br />

nahe dem Wagenburgtunnel.<br />

Wer zum Seniorennachmittag<br />

mitfahren möchte, melde sich<br />

bitte im Pfarramt. Abfahrt um 13.15<br />

Uhr am Pfarrhaus in der Bismarckstraße<br />

1.<br />

Die Veranstaltung dauert bis<br />

17.00 Uhr. Wer mitfährt, wird im<br />

Anschluss nach Hause gefahren.<br />

Liebe Leser,<br />

Zur Ruhe finden, Gott im Alltag<br />

wieder näherkommen, mit<br />

Gleichgesinnten sich über Gott<br />

und die Welt austauschen - das<br />

kann man unter anderem in<br />

einem Hauskreis erfahren.<br />

Wir singen gemeinsam, beten mitund<br />

füreinander. Wir lesen aus der<br />

Bibel oder anderer christlicher<br />

Lektüre, um darüber zu sprechen<br />

und unsere Erfahrungen auszutauschen.<br />

Offenheit und gegenseitiges<br />

Vertrauen sind hierbei grundlegend.<br />

Gehörtes und Erlebtes<br />

bleiben selbstverständlich im<br />

Raum.<br />

Wir sind zu fünft und aus unterschiedlichen<br />

Konfessionen. Wir<br />

treffen uns meist alle zwei Wochen<br />

am Montagabend um 20:00 Uhr.<br />

Wir laden Sie herzlich dazu ein,<br />

unseren Kreis zu vergrößern. Unter<br />

der Telefonnummer 0721/1838460<br />

erreichen Sie uns bei Rückfragen.<br />

Ronny Wurmseider<br />

Regelmäßige Veranstaltungen<br />

Der Jugendkreis EL_MAC lädt<br />

normalerweise am ersten Sonntag<br />

im Monat nach dem Gottesdienst<br />

zu einer Tasse Nicaragua-Kaffee<br />

ein. Ein kurzes Gespräch nach dem<br />

Gottesdienst, mit einer Tasse Kaffee<br />

in der Hand, wird von vielen<br />

<strong>Gemeinde</strong>gliedern als angenehm<br />

empfunden.<br />

In den Sommerferien findet kein<br />

Kirchenkaffee statt. Allerdings werden<br />

die Jugendlichen des EL_MAC<br />

wieder an allen vier Adventssonntagen<br />

den Kaffee ausschenken.<br />

Dann wird es vermutlich auch wieder<br />

Selbstgebackenes geben.<br />

Die Spenden anlässlich des<br />

Kirchenkaffees gehen jeweils zur<br />

Hälfte ins Nicaragua-Projekt und in<br />

die Jugendkasse.<br />

Der Jugendkreis EL_MAC trifft<br />

sich an jedem Freitag um 18.45 Uhr<br />

im Jugendraum in der Bismarckstraße<br />

1.<br />

Anfang dieses Jahres haben<br />

sich die Jugendlichen einen “Tischkicker”<br />

restauriert. Die Neukonfirmierten<br />

wurden bereits vor ihrer<br />

Konfirmation zu einem “Tisch-<br />

Kicker-Turnier” eingeladen.<br />

Regelmäßig kochen sich die<br />

Jugendlichen wohlklingende und -<br />

schmeckende Gerichte und veranstalten<br />

Kochwettbewerbe.<br />

Daneben nehmen sich die<br />

Jugendlichen auch Zeit, aktuelle<br />

Themen des Glaubens zu besprechen.<br />

- Im Oktober feiern die<br />

Jugendlichen zusammen mit der<br />

<strong>Gemeinde</strong> einen Taizé-Gottesdienst.<br />

Bibelstunde<br />

Die Bibelstunde<br />

hat in<br />

der <strong>Gemeinde</strong><br />

schon eine lange<br />

Tradition. Sie<br />

ist offen für Interessierte,<br />

die sich über die Bibel<br />

austauschen wollen. Sie ist kein<br />

geschlossener <strong>Gemeinde</strong>kreis. Sie<br />

ist ein offener Kreis für jede und<br />

jeden, die sich gern mit anderen<br />

über das Wort Gottes austauschen.<br />

Dass es wichtig ist, sich über<br />

Gottes Wort auszutauschen, merken<br />

wir immer wieder. Oft sind wir<br />

erstaunt darüber, wie die alten<br />

Texte der Bibel in unsere aktuelle<br />

Lebenssituation hineinsprechen.<br />

Wir merken: Gottes Wort ist lebendig.<br />

Wir lesen gerade im „Johannesevangelium“.<br />

Die Bibelstunde in unserer <strong>Gemeinde</strong><br />

ist jeden Dienstag um<br />

19.00 Uhr im <strong>Gemeinde</strong>saal in der<br />

Bismarckstraße 1. Während der<br />

Ferien findet keine Bibelstunde<br />

statt.<br />

Wenn es Ihnen in der dunklen<br />

Jahreszeit zu schwer fällt, nach der<br />

Bibelstunde nach Hause zu kommen,<br />

können Sie mit dem Auto<br />

heimgefahren werden. - Herzlich<br />

Willkommen!<br />

Beten in der <strong>Gemeinde</strong><br />

In der <strong>Gemeinde</strong> wird viel für die<br />

<strong>Gemeinde</strong> gebetet. Das tun Einzelne<br />

zuhause, im stillen Kämmerlein<br />

und das wird gemeinsam getan.<br />

So übernehmen die Gebetskreise<br />

eine wichtige Aufgabe in<br />

der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Einer dieser Kreise trifft sich vor<br />

der Bibelstunde für eine halbe<br />

Stunde. Da bietet sich die<br />

Möglichkeit, Nöte innerhalb der<br />

<strong>Gemeinde</strong> aber auch Freude mitzuteilen<br />

und alles im Gebet vor<br />

Gott zu bringen.<br />

Seite 25


Aus den Kirchenbüchern<br />

Geburtstage von März bis Juli 2012<br />

01.04.1934 Margarethe Jacob<br />

05.04.1937 Prof. Georg-Berndt Oschatz<br />

05.04.1941 Sieglinde Trenck<br />

08.04.1932 Dr. Rolf Ermshaus<br />

09.04.1941 Elisabeth Albrecht<br />

18.04.1937 Wiltrud Maleike<br />

18.04.1940 Monika Weisser<br />

20.04.1934 Klaus Schumann<br />

20.04.1940 Irmgard Rögner<br />

23.04.1928 Helga Scheibe<br />

25.04.1919 Dr. Franz Koeppel<br />

26.04.1927 Gottfried Günther<br />

28.04.1928 Günter Bothe<br />

29.04.1937 Christa Oschatz<br />

04.05.1922 Claus Heineken<br />

11.05.1920 Hilde Müller<br />

14.05.1937 Liliana Eiben<br />

14.05.1939 Gerd Rögner<br />

15.05.1939 Gisela Müller<br />

16.05.1922 Gertrud Kaminske<br />

16.05.1926 Ilse Müller<br />

16.05.1935 Christine Ries<br />

17.05.1934 Hans-Georg Farr<br />

Seite 26<br />

18.05.1940 Uta Russ<br />

22.05.1927 Rolf Hahn<br />

27.05.1929 Hans-Georg Mey<br />

29.05.1941 Reiner Böhme<br />

30.05.1932 Edmund Wacek<br />

10.06.1924 Krimhilde Pflüger<br />

12.06.1933 Helmuth Ristow<br />

13.06.1916 Elfriede Meichsner<br />

15.06.1922 Ilse Hepting<br />

16.06.1933 Gesche Richter<br />

28.06.1936 Renate Dietzsch-Blanke<br />

29.06.1920 Elfriede Pölckow<br />

29.06.1936 Else Aschermann<br />

08.07.1935 Herbert Grimme<br />

11.07.1939 Erwin Nell<br />

12.07.1929 Eberhard Lorenz<br />

14.07.1939 Eberhard Barth<br />

17.07.1920 Johann-Dietrich Holtermann<br />

24.07.1938 Renate Schnell<br />

26.07.1931 Gerhard Seidel<br />

26.07.1929 Karl-Jescow von Puttkamer<br />

28.07.1921 Fritz Göbel<br />

Allen „Geburtstagskindern“ wünschen wir für das neue Lebensjahr alles Gute, Gesundheit und Gottes reichen<br />

Segen. Wir wünschen Ihnen, dass der HERR Sie begleite auf allen Ihren Wegen, an guten und in<br />

schweren Tagen. “Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte” (Psalm 103, 8).<br />

Amtshandlungen<br />

Taufen<br />

11. März Jonte Taran Ahlers (Psalm 86, 11)<br />

1. April Max Poss (Sprüche 2, 10-12)<br />

Konfirmation<br />

1. April Michael Bertram (Psalm 91, 11 + 12)<br />

1. April Antonia Fink (Psalm 139, 5)<br />

1. April Ricarda Gebauer (Sprüche 3, 5 + 6)<br />

1. April Tim Hierscher (Markus 8, 34)<br />

1. April Anja Schmidt-Bäumler (Sprüche 16, 9)<br />

1. April Rike Schmidt-Bäumler (Psalm 23, 1)<br />

1. April Max Poss (Sprüche 2, 10-12)<br />

Bestattungen<br />

7. Februar Lieselotte Hahn geb. Kühne (84 Jahre / Psalm 31, 16))<br />

9. März Dr. med. Kai-Uwe Bertsch (49 Jahre / Psalm 23, 4)<br />

9. März Margarete Luise George geb. Bäselt (91 Jahre / 1. Mose 24, 56)<br />

Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?<br />

Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen?<br />

(Psalm 27, 1)


Das Newa-Ensemble gastiert<br />

wieder in Deutschland. „Sehnsucht<br />

der russischen Seele“ heißt<br />

das neue Programm, das Olga<br />

Romanowskaja, Mezzosopran,<br />

Olga Golubewa, Klavier und Boris<br />

Kozin, Bariton/Violine präsentieren<br />

werden.<br />

Es ist eine musikalische Reise in<br />

die gute alte Zeit Russlands; von<br />

orthodoxen Kirchengesängen<br />

über russische Romanzen hin zu<br />

ukrainischen und georgischen<br />

Volksmelodien.<br />

Dazwischen erklingen weltbekannte<br />

Klavierwerke von P. Tschaikowsky,<br />

S. Rachmaninow, M. Glinka,<br />

A. Skriabin und anderen.<br />

„Ich würde mich<br />

über einen Besuch<br />

freuen“<br />

Hatten Sie vielleicht<br />

noch keinen<br />

Besuch von einer<br />

Besuchsdienstmitarbeiterin, einem<br />

Besuchsdienstmitarbeiter. Oder<br />

hätten Sie gern einmal einen<br />

Besuch vom Pfarrer selbst? Dann<br />

melden Sie sich bitte. Sagen Sie<br />

beim Pfarrer oder bei einem der<br />

DIE BANKKONTEN DER GEMEINDE:<br />

Am Montag, dem 29. Oktober, 19.30 Uhr<br />

NEWA-Ensemble<br />

mit neuem Programm in <strong>Karlsruhe</strong><br />

Es ist bekannt, dass in russischen<br />

Kirchen Musikinstrumente verboten<br />

sind. Die A-Capella-Musik aus<br />

den Kirchen wurde uns in den vergangenen<br />

Jahren vorgeführt. Im<br />

vergangenen Jahr hörten wir teilweise<br />

Begleitung durch E-Piano,<br />

Violine und Saxophon. Dazu gab<br />

es zeitgenössischen Jazz. - In diesem<br />

Jahr: Ein neues Programm.<br />

Das Repertoire von NEWA<br />

wurde somit um eine Komponente<br />

erweitert. So kommen nicht nur<br />

Freunde der Sakralmusik auf ihre<br />

Kosten, sondern auch Anhänger<br />

volkstümlicher und klassischer<br />

Klänge.<br />

Merken Sie sich den Termin!<br />

So erreichen Sie uns!<br />

Ansprechpartner, die Sie auf dieser<br />

Seite finden, Bescheid. Wir werden<br />

uns darum kümmern und mit Ihnen<br />

Kontakt aufnehmen.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

unseres Besuchsdienstes<br />

sind in der <strong>Gemeinde</strong> unterwegs,<br />

um vorwiegend ältere <strong>Gemeinde</strong>glieder<br />

zu ihrem Geburtstag zu<br />

besuchen. Vielleicht war einer von<br />

ihnen bereits bei Ihnen?<br />

Wichtige Informationen<br />

Sprechzeiten im Kirchenbüro: montags und donnerstags von 9.00 Uhr – 12.00 Uhr<br />

ersten Donnerstag im Monat (Frauenkreis): 15.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Sprechstunden des Pfarrers: am besten nach Vereinbarung<br />

sonst dienstags bis donnerstags 10.00 Uhr bis 10.30 Uhr<br />

Kirchenbüro (Frau Schubart): Bismarckstraße 1, 76133 <strong>Karlsruhe</strong>, Fon: 0721/20966<br />

Fax: 0721/9203983<br />

Email: lutherisch.karlsruhe.buero@googlemail.com<br />

Pfarrer: Bismarckstraße 1, 76133 <strong>Karlsruhe</strong>,<br />

Email: <strong>Karlsruhe</strong>@elkib.de<br />

Fon: 0721/20967<br />

Fax: 0721/2030654<br />

Homepage: http://www.Lutherisch-<strong>Karlsruhe</strong>.de<br />

Ansprechpartner<br />

in der <strong>Gemeinde</strong><br />

Frau<br />

Annerose Franke<br />

Fon: 0721/518221<br />

Frau<br />

Renate Schnell<br />

Fon/Fax: 0721/681942<br />

Ehepaar<br />

Hans-Georg und Ingeburg Farr<br />

Fon: 0721/402939<br />

Postbank <strong>Karlsruhe</strong> Konto: 137 00 - 753 BLZ 660 100 75<br />

Sparkasse <strong>Karlsruhe</strong> Konto: 9 028 010 BLZ 660 501 01<br />

Badische Beamtenbank <strong>Karlsruhe</strong> Konto: 3 983 439 BLZ 660 908 00<br />

Seite 27


Gottesdienste<br />

1.04. Palmarum 10.00 Uhr Konfirmationsgottesdienst<br />

5.04. Gründonnerstag 19.00 Uhr Sederfeier in der Bismarckstraße 1<br />

6.04. Karfreitag 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst<br />

7.04. Ostersamstag 20.00 Uhr Osternachtsfeier<br />

8.04. Ostersonntag 10.00 Uhr KG Festgottesdienst<br />

9.04. Ostermontag 10.00 Uhr Gottesdienst<br />

15.04. Quasimodogeniti 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst<br />

22.04. Miserikordias Domini 10.00 Uhr Gottesdienst<br />

29.04. Jubilate 10.00 Uhr Familiengottesdienst im Caritas Waldheim<br />

GEMEINDEFEST<br />

6.05. Kantate 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst<br />

13.05. Rogate 10.00 Uhr Gottesdienst<br />

anlässlich der Jugendveranstaltung “Brot & Spiele”<br />

17.05. Himmelfahrt 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst<br />

20.05. Exaudi 10.00 Uhr KG Konfirmationsjubiläum mit Abendmahlsfeier<br />

Goldene-, Diamantene-, Eherne-, Gnadenkonfirmation<br />

27.05. Pfingstsonntag 10.00 Uhr Festgottesdienst<br />

28.05. Pfingstmontag 10.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst<br />

(Christuskirche)<br />

3.06. Trinitatis 10.00 Uhr Gottesdienst<br />

10.06. 1. So. nach Trinitatis 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst<br />

17.06. 2. So. nach Trinitatis 10.00 Uhr KG Abendmahlsgottesdienst<br />

24.06. 3. So. nach Trinitatis 10.00 Uhr Gottesdienst<br />

1.07. 4. So. nach Trinitatis 10.00 Uhr KG Abendmahlsgottesdienst<br />

15.00 Uhr Gottesdienst im Grünen auf der Seebühne im Stadtgarten<br />

8.07. 5. So. nach Trinitatis 10.00 Uhr Gottesdienst<br />

15.07. 6. So. nach Trinitatis 10.00 Uhr KG Abendmahlsgottesdienst<br />

15.00 Uhr Festgottesdienst in der St.Johannis-Kirche Baden-Baden<br />

anlässlich des 100jährigen <strong>Gemeinde</strong>jubiläums der <strong>Gemeinde</strong><br />

Baden-Baden<br />

22.07. 7. So. nach Trinitatis 10.00 Uhr Gottesdienst<br />

29.07. 8. So. nach Trinitatis 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst<br />

1.08. 9. So. nach Trinitatis 18.00 Uhr Gottesdienst<br />

12.08. 10. So. nach Trinitatis 18.00 Uhr Gottesdienst<br />

19.08. 11. So. nach Trinitatis 18.00 Uhr Gottesdienst<br />

26.08. 12. So. nach Trinitatis 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst<br />

Seite 28<br />

Besondere Gottesdienste<br />

Am 29. April feiern wir unser <strong>Gemeinde</strong>fest im Caritas-Waldheim in<br />

der Friedrichstaler Allee.<br />

Am Pfingstmontag feiern wir in der Christuskirche wieder unseren<br />

Ökumenischen Gottesdienst der christlichen <strong>Gemeinde</strong>n um das<br />

Mühlburger Tor.<br />

Am 1. Juli um 15 Uhr gestaltet unsere <strong>Gemeinde</strong> den Seebühnengottesdienst<br />

im Stadtgarten, der ab Mai an jedem 1. Sonntag im<br />

Monat stattfindet.<br />

Merken Sie sich schon heute das Kirchenmusikfest am 23.<br />

September vor. Der musikalische Festgottesdienst wird um 10 Uhr in der<br />

Christuskirche am Mühlburger Tor stattfinden.<br />

Wir feiern am 30. September unser Erntedankfest. Dieser Termin ist<br />

liturgisch richtig, auch wenn viele <strong>Gemeinde</strong>n den Erntedanktag erst<br />

am 7. Oktober feiern. Am 7. Oktober ist bei uns der<br />

Abschlussgottesdienst der Konfirmandenfreizeit.<br />

Am Sonntag, dem 11. November findet um 17 Uhr in unserer Kirche<br />

der Eröffnungsgottesdienst für die Friedensdekade 2012 statt.


Baden-Baden<br />

Pfr. Hans-Martin Ahr<br />

Freiburg<br />

Sup. Christof Schorling<br />

Pfrin: Cornelia Hübner<br />

Ispringen<br />

Pfr. Rainer Trieschmann<br />

<strong>Karlsruhe</strong><br />

Pfr. Christian Bereuther<br />

Lörrach-Steinen<br />

Pfr. Kai Thierbach<br />

Müllheim<br />

Sup. Christof Schorling<br />

Pforzheim<br />

Pfr. Andreas Schwarz<br />

<strong>Lutherische</strong>s Kantorat<br />

Kantorin Anke Nickisch<br />

Impressum:<br />

Die <strong>Gemeinde</strong>n der ELKiB<br />

St. Johannis-Kirche, Bertholdstraße 5, GD 10.00 Uhr<br />

76530 Baden-Baden, Ludwig-Wilhelm-Straße 9<br />

Fon: 07221/25476 Fax: 07221/25477<br />

eMail: Baden-Baden@elkib.de<br />

Erlöser-Kirche, Stadtstraße 10, GD 10.00 Uhr<br />

79104 Freiburg, Stadtstraße 22<br />

Fon: 0761/36723 Fax: 0761/383023<br />

eMail: Freiburg@elkib.de<br />

Homepage: www.freiburg.elkib.de<br />

Siloah-Kirche, Lutherstraße, GD Sommerzeit: 9.30 Uhr<br />

GD Winterzeit: 10.00 Uhr<br />

75228 Ispringen, Lutherstraße 2,<br />

Fon: 07231/89156 Fax: 07231/154962<br />

eMail: Ispringen@elkib.de<br />

Homepage: www.ispringen.elkib.de<br />

Simeon-Kirche, Kapellenstraße/Alter Friedhof,<br />

GD 10.00 Uhr<br />

76133 <strong>Karlsruhe</strong>, Bismarckstraße 1,<br />

Büro: Fon: 0721/20966 Fax: 0721/9203983<br />

Pfarrer: Fon: 0721/20967 Fax: 0721/2030654<br />

eMail: <strong>Karlsruhe</strong>@elkib.de<br />

Homepage: www.lutherisch-karlsruhe.de<br />

Christus-Kirche, Neumattstraße 29a, GD 10.00 Uhr<br />

79585 Steinen, Neumattstraße 29<br />

Fon: 07627/2301 Fax: 07627/970 407<br />

eMail: Loerrach-Steinen@elkib.de<br />

Homepage: www.elkib.de<br />

Margarethen-Kirche, Hauptstraße 40, GD Sa 18.00 Uhr<br />

<strong>Gemeinde</strong> Freiburg - Pfarramt FR: 79104 Freiburg,<br />

Stadtstraße 22,<br />

Fon: 0761/36723 Fax: 0761/383023<br />

Luther-Kirche, Schwebelstraße 7, GD 9.30 Uhr<br />

75172 Pforzheim, Moritz-Müller-Straße 6,<br />

Fon: 07231/453399 Fax: 07231/453397<br />

eMail: Pforzheim@elkib.de<br />

Homepage: www.elkib-pforzheim.de<br />

Sternstraße 17, 75179 Pforzheim, Fon: 07231/465781<br />

eMail: Anke.Nickisch@arcor.de<br />

AKTUELL ist das Kirchenblatt der <strong>Evangelisch</strong>-<strong>Lutherische</strong>n Kirche in Baden (ELKiB). Es wird herausgegeben<br />

im Auftrag des Synodalausschusses von Christian Bereuther und Christof Schorling unter Mitarbeit<br />

von Hans-Martin Ahr, Andreas Schwarz, Rainer Trieschmann, Kai Thierbach, Cornelia Hübner, Dr.<br />

Volker Stolle, Vera Winter, Anita Schnetzer-Spranger und Christel Fastenrath-Westphal. -<br />

AKTUELL erscheint dreimal jährlich. - Für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Karlsruhe</strong> erscheint eine Sonderausgabe mit<br />

integriertem <strong>Gemeinde</strong>blatt.<br />

Anschrift der Redaktion: Stadtstraße 22, 79104 Freiburg<br />

Fon: 0761-36723 - Fax: 0761-383023 - eMail: elkib@elkib.de<br />

Kontonummer der ELKiB: 5 022 100 - EKK Kassel - BLZ 520 604 10


Die letzte Seite<br />

Erich Kästner:<br />

Gedicht zur<br />

“Photographie eines Konfirmanden“<br />

Da steht er nun, als Mann verkleidet,<br />

und kommt sich nicht geheuer vor.<br />

Fast sieht er aus, als ob er leidet.<br />

Er ahnt vielleicht, was er verlor.<br />

Er trägt die erste lange Hose,<br />

er spürt das erste steife Hemd.<br />

Er macht die erste falsche Pose.<br />

Zum ersten Mal ist er sich fremd.<br />

Er hört sein Herz mit Hämmern pochen.<br />

Er steht und fühlt, dass gar nichts sitzt.<br />

Die Zukunft liegt ihm in den Knochen.<br />

Er sieht so aus, als hätt´s geblitzt.<br />

Womöglich kann man noch genauer<br />

erklären, was den Jungen quält:<br />

die Kindheit starb; nun trägt er Trauer<br />

und hat den Anzug schwarz gewählt.<br />

Er steht dazwischen und daneben.<br />

Er ist nicht groß. Er ist nicht klein.<br />

Was nun beginnt, nennt man das Leben.<br />

Und morgen früh tritt er hinein.<br />

(aus: Doktor Erich Kästners Lyrische<br />

Hausapotheke, 1936)

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