Ausgabe Karlsruhe - Evangelisch-Lutherische Gemeinde
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Liebe Leserin, lieber Leser:<br />
ostern o stern<br />
I.<br />
O<br />
(stern<br />
restn<br />
nestr)<br />
ostern o sternte<br />
nestnieder<br />
o sterne ostern<br />
uns wieder<br />
O<br />
(nestr<br />
restn<br />
stern)<br />
II.<br />
Ostern<br />
restostern nestostern – wer wälzt uns<br />
den christlichen plunder vom grabe<br />
des herrn?<br />
ostern<br />
o stern o morgen o morgenstern still<br />
im<br />
abend<br />
des christlichen still im christlichen<br />
abend<br />
lande<br />
(aus: Kurt Marti, geduld und revolte –<br />
die gedichte am rand)<br />
Aus dem Inhalt:<br />
- Liebe Leserin, lieber Leser<br />
1 - Martin-Luther-Verein - Dank von Alana und Alice<br />
2 - Liebes <strong>Karlsruhe</strong> <strong>Gemeinde</strong>glied ...<br />
3 - Martin Luther und das Altre Testament<br />
4 - Das Luther-Bild im 19. und 20. Jahrhundert<br />
5 - Das Christlich-Jüdische Gespräch<br />
6 - Stiftung<br />
7 - <strong>Gemeinde</strong>fest<br />
8 - Reformation und Musik<br />
9 - Chorarbeit im Jahr der Kikrchenmusik<br />
10 - Kirchenmusikfest in <strong>Karlsruhe</strong><br />
Herrlich österlich empfinde ich<br />
das Gedicht von Kurt Marti. Verwirrend<br />
und klar, unvernünftig und einsichtig<br />
zugleich. Das Unsagbare<br />
sagend. Da ist die Nähe zum<br />
Ostermorgen unmittelbar spürbar.<br />
Denn Verunsicherung, Furcht, Rätsel<br />
und schließlich unbändige Freude<br />
haben ihren Platz an diesem<br />
Hochfest unseres Glaubens. Was<br />
sicher und fest galt, das wird<br />
erschüttert. Das geht bis in die<br />
Sprache hinein. „restostern nestostern<br />
- wer wälzt uns den christlichen<br />
plunder vom grabe des<br />
herrn?“<br />
Dem Jungen auf dem Titelbild<br />
scheint solche Frage fern zu sein.<br />
Ganz nah ist er dran. Gerade noch<br />
hat er gespielt oder getrunken -<br />
Reste sind noch auf dem Pulli zu<br />
erkennen - jetzt ist er versunken in<br />
die Betrachtung des Kreuzes. - Still -<br />
Handgreiflich ist ihm geworden, was<br />
auch wir kaum begreifen können:<br />
das Leiden dieses Herrn, der zur Seite<br />
gedrehte Kopf, der von Schmerzen<br />
gezeichnete Leib.<br />
Ob er schon etwas davon gehört<br />
hat, dass dieser Jesus auferweckt<br />
wurde, dass er nicht im Tod geblieben<br />
ist, sondern Gott in ihm den Tod<br />
überwunden hat? Ob er es erfahren<br />
wird, dass dieses Leiden „für uns“<br />
geschehen ist und dass INRI (Jesus<br />
Christus, König der Juden) nicht nur<br />
Spott verrät, sondern auch ein<br />
Ehrentitel ist, in dem die Verbundenheit<br />
von Juden und Christen<br />
zum Ausdruck kommt?<br />
Mit Marti möchte man bitten: „o<br />
sterne ostern uns wieder“<br />
Die Bitte um mehr Einsicht und<br />
Erkenntnis könnte auch über dem<br />
Thema stehen, dem wir in dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> besondere Aufmerksamkeit<br />
widmen: dem Verhältnis von<br />
Christen und Juden. Die Geschichte<br />
hindurch gehören sie zueinander;<br />
dennoch ist es eine Geschichte der<br />
Trennung und des Leides.<br />
Für Christen, zumal wenn sie in<br />
Deutschland geboren sind, ist damit<br />
ein nicht leichtes Thema benannt.<br />
Zum einen können wir nicht<br />
losgelöst von den Schrecken reden,<br />
die von unserem Volk ausgegangen<br />
sind. Zum andern berief sich die<br />
Feindseligkeit gegen Juden immer<br />
wieder auch auf Ausführungen des<br />
späten Martin Luther.<br />
Pfarrerin Cornelia Hübner erinnert<br />
in einem Beitrag daran, wie sehr das<br />
theologische Denken Luthers im<br />
Alten Testament verwurzelt ist. Prof.<br />
em. Dr. Volker Stolle, früher<br />
Oberursel, jetzt Mannheim, baten<br />
wir um einen Beitrag zur geschichtlichen<br />
Entwicklung des Verhältnisses<br />
von Juden und Christen im 19.und<br />
20. Jahrhundert, besonders auch in<br />
der lutherischen Tradition. Wie konnte<br />
es geschehen, dass Luther zum<br />
Gewährsmann für die Verfolgung<br />
der Juden wurde? Wie verhielten<br />
sich die lutherischen Kirchen in der<br />
Zeit des Nationalsozialismus und welche<br />
Herausforderungen ergeben<br />
sich für die gegenwärtige Begegnung<br />
von Christen und Juden?<br />
Auch hier möchte man an Kurt<br />
Marti denken: „o sterne ostern uns<br />
wieder!“ Und der es hören soll, weiß,<br />
worum wir bitten.<br />
In diesem Sinne - noch in der<br />
Passionszeit, aber schon mit viel<br />
Vorfreude auf das Hochfest des<br />
Glaubens – grüßt herzlichI im Namen<br />
der Redaktion<br />
11 - Konsultation zur Leuenberger Konkordie<br />
12 - Dies und Das<br />
14 - Bild und Wort<br />
16 - 100 Jahre Baden-Baden<br />
18 - Aus den <strong>Gemeinde</strong>n<br />
21 - Brot und Spiele<br />
22 - Süddeutsche Jugendtage<br />
23 - Jugendfreizeit in Südschweden<br />
24 - Aus dem <strong>Gemeinde</strong>leben<br />
25 - Regelmäßige Veranstaltungen<br />
26 - Aus den Kirchenbüchern<br />
27 - Wichtige Informationen<br />
28 - Gottesdienste