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anpacken ... - AVC Deutschland: Aktion für verfolgte Christen und ...

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k a t a s t r o p h e n h i l f e : a n p a c k e n i m n o t f a l lTodesopferschreiennichtBeinahe täglich bringenunsere Medien Katastrophenmeldungen– Opferzahleninklusive. Wiegehen wir damit um?Todesopfer schreien nicht. Verletzte<strong>und</strong> Obdachlose werden kaumzur Kenntnis genommen. AktuelleEreignisse werden schnell durchnoch aktuelleres Tagesgeschehenverdrängt.Sind trotzdem Schreie zu hören?Vielleicht ein lautes »Wozu?« oderein leises »Hilf doch!« in unserenGewissen?Wer Gedanken an Tote <strong>und</strong> Überlebendezulässt, wird solche Schreiewahrnehmen. Bilder im Fernsehenvertiefen unsere Eindrücke. Erinnerungensteigen auf, wenn persönlicheBeziehungen zu Katastrophengebieten<strong>und</strong> Opfern bestehen.Doch – dies alles wird in den Schattengestellt, wenn man persönlichvor Ort ist, mit Opfern spricht odermit ihnen weint.In den letzten Jahren war ich Zeugevieler Katastrophen; kurz danach odernach einigen Wochen, oft auch bei wiederholtenBesuchen. Die Masse derToten macht mich jeweils betroffen.Viel tiefer jedoch treffen mich Schicksale<strong>und</strong> persönliches Erlebender einzelnen Menschen. In diesenBegegnungen erhält das Unheil oft eindurch Erfahrungen gequältes Gesicht– vielleicht kaum hörbar <strong>und</strong> unterTränen erzählt oder in traumatischerLähmung gefühllos berichtet. Es sindder verstümmelte Körper, die fragendenAugen oder die blutende W<strong>und</strong>edes Opfers, die nicht nur sprechen,sondern schreien, klagen, bitten.Was kann ich tun?Meine Gedanken durch Arbeitswutbetäuben? Klagen? Untätig auf dienächste »Explosion« warten? Anderezur Hilfe auffordern? Trösten?Es gibt keine allgemeingültigen Antworten.Niemand kann immer <strong>und</strong>überall mit <strong>anpacken</strong>. Und – immerwird Hilfe nur ein Bruchteil dessensein, was Katastrophenopfer erhoffen<strong>und</strong> dringend benötigen würden.Seit neun Jahren nehme ich Anteildaran, wie <strong>AVC</strong> <strong>und</strong> NEHEMIA auf dievielen Schreie geantwortet haben.Beinahe täglich erreichen uns Anfragenum Hilfe – in kleinen <strong>und</strong> großenAnliegen. Oft ist sofortiges Handelnerforderlich. Um dies jedoch nichtunüberlegt zu tun, ist es wichtig,zuvor Gott um Rat zu fragen.Vernetzt helfenÜber Jahrzehnte haben wir in vielenLändern enge Kontakte zu zuverlässigenPartnern aufgebaut. Diese verfügenfür gewöhnlich über die besteEinschätzung der Lage – unabhängigvon fernsehwirksamen Meldungen.Dann haben wir eine große Anzahlvon Fre<strong>und</strong>en, die ihre Unterstützunganbieten oder die wir darumbitten können. Die umfangreicheHilfe direkt nach dem Wirbelsturm»Nargis« in Burma <strong>und</strong> der Wiederaufbauvieler Dörfer danach isteines der Beispiele der letzten Zeit.Zudem hat uns die Regierung<strong>Deutschland</strong>s seit Anfang diesesJahrzehnts mehrmalsjährlich durch große finanzielleBeiträgeermöglicht, Nothilfezu leisten: in Fällen vonDürre <strong>und</strong> drohendem Hungertodin Afrika, Überflutungen wiez. B. in Indonesien <strong>und</strong> Guatemala,nach Kriegen in Tschetschenien, imKosovo <strong>und</strong> in Afghanistan oder mitder aktuellen Überbrückungshilfe fürVertriebene in Jordanien <strong>und</strong> im Irak.Die Liste unserer Projekte istinzwischen lang geworden. UnsereWebsite gibt einen Überblick (www.avc-de.org). Aus der Katastrophenhilfehaben sich in einigen Fällenpermanente Projekte entwickelt,welche die Entwicklung der betroffenenMenschen <strong>und</strong> Regionen überJahre hinaus fördern sollen.Was zeichnet unsere Arbeit aus?Die Antwort könnte vielfältig ausfallen– aber die offensichtlichste ist:die persönliche Zuwendung zu denOpfern. Wir wollen mehr, als Hilfsgüterabliefern <strong>und</strong> die Menschen dannwieder ihrem Schicksal überlassen.Wir wollen die Schreie der Opfer hören,darauf reagieren <strong>und</strong> mit GottesHilfe dazu beitragen, dass diese tiefverw<strong>und</strong>eten Menschen ganzheitlichenFrieden finden.Volker Baumann

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