iggemann - Klinikmagazin
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Raus aus der Isolation – mit<br />
Unterstützung der Selbsthilfe<br />
Gustav F. erinnert sich noch gut daran, wie<br />
er das erste Mal die Tür im Gemeindehaus<br />
öffnete und zehn erwartungsvolle Gesichter<br />
zu ihm schauten. Das ist jetzt 15 Jahre<br />
her. Damals trank er noch regelmäßig täglich<br />
„einige Biere“ und schaffte es nicht,<br />
aus eigener Kraft aufzu-<br />
hören. Die Gruppe half<br />
ihm dann, den Ausstieg<br />
zu finden.<br />
Norbert V. kommt jeden<br />
Freitag wieder in die<br />
Klinik, in der er vor über 30 Jahren zuerst<br />
eine Entzugsbehandlung und direkt anschließend<br />
eine Therapie machte. Vor drei<br />
Jahren gründete er zusammen mit Ilona K.<br />
die Selbsthilfegruppe, die sich jeden Freitag<br />
um 19.30 Uhr in den Räumen der Klinik<br />
trifft, nachdem „seine Stammgruppe“, die<br />
14<br />
AbtEILunG SucHtmEDIZIn<br />
Selbsthilfegruppen ermöglichen es, von den Erfahrungen anderer zu profi tieren: Die Blaukreuz-Gruppe Lippstadt trifft<br />
sich wöchentlich zum gegenseitigen Austausch.<br />
In unserem BioHofladen finden Sie aus eigener Bio-<br />
Produktion Kräuter, Salate, Eier, Kartoffeln, Fleisch- und<br />
Wurstwaren sowie ein Naturkostvollsortiment! Für Sie<br />
geöffnet Mo. - Fr. 10:00 - 18:00 Uhr, Sa. 8:00 - 13:00 Uhr.<br />
Das Hofcafé hält ein Frühstücksbuffet<br />
und selbstgebackenen<br />
Kuchen für Sie bereit. Geöffnet<br />
von Mo. - Sa. 8:30 - 18:00 Uhr.<br />
er seit seiner Therapie regelmäßig besuchte,<br />
sich aufgelöst hatte.<br />
Markus K. hatte viele Entzüge hinter sich<br />
und auch schon ein Delir erleben müssen,<br />
bei dem er einen Elefanten durch das Zimmer<br />
schweben sah. Trotzdem kam er vom<br />
Alkohol nicht los. Erst<br />
„Gelebte Abstinenz“<br />
gibt Kraft<br />
und Zuversicht<br />
nachdem ein Nachbar<br />
ihn überreden konnte,<br />
mit ihm in „seine“<br />
Selbsthilfegruppe zu gehen<br />
und ihn dazu die ersten<br />
Male auch abholte, stabilisierte er sich<br />
und schaffte es, abstinent zu bleiben.<br />
Warum widmet sich ein Beitrag im <strong>Klinikmagazin</strong><br />
den Selbsthilfegruppen? Aus<br />
dem gleichen Grund, aus dem sich Woche<br />
für Woche neun Suchtselbsthilfegruppen<br />
jeweils im Wechsel in drei Stationen der<br />
Schauen Sie doch<br />
mal rein!<br />
Lindenstr. 13 • 59581 Warstein • Tel.: 02902 8066-19<br />
beiden Suchtabteilungen vorstellen: Selbsthilfe<br />
ist ein unverzichtbarer Bestandteil der<br />
Suchtbehandlung. Viele Betroffene schaffen<br />
mit Hilfe der Gruppen den Ausstieg aus<br />
der Sucht oder sichern nach einer Behandlung<br />
bzw. Therapie ihre Abstinenz mit dem<br />
Ziel, ein zufriedenes Leben ohne Suchtstoffe<br />
zu führen. In der Klinik vermitteln sie<br />
dann den aktuellen Patienten die Kraft und<br />
Zuversicht, die aus einer „gelebten Abstinenz“<br />
erwächst.<br />
Gab es früher nur Selbsthilfegruppen<br />
für Alkoholabhängige, gibt es sie heute<br />
fast für jede Erkrankung, Tendenz steigend.<br />
Für Suchtkranke dagegen ist die Zahl der<br />
Gruppen seit ein paar Jahren leider rückläufig.<br />
Das hängt sicherlich unter anderem<br />
mit dem Wandel in der „Sucht-Szene“ zusammen.<br />
„Reine Alkoholiker“ gibt es kaum<br />
Dr. med. Petra Masch<br />
Fachärztin für Psychiatrie/Psychotherapie<br />
Kämperstr. 42 · 59457 Werl<br />
Tel. 02922 878650<br />
Sprechstunden<br />
Mo, Di, Do 9.15-13.00 Uhr<br />
Di 15.15-19.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
<strong>Klinikmagazin</strong> Nr. 14 2011