LehrgängeSchulungenLehrgang AbsturzsicherungAbsturzsicherung ist Eigensicherung undRettungsmaßnahme in absturzgefährdendenBereichen. Der Lehrgang entsprichtdem Leitfaden für das „Modul Absturzsicherung“,der <strong>im</strong> März 2012 zur einheitlichenAusbildung der <strong><strong>Feuerwehr</strong>en</strong> in Bayernveröffentlicht wurde. Er gliedert sich in23 Unterrichtsstunden verteilt auf dreiAbende und zwei Samstage. Die Teilnehmerzahlist auf 16 begrenzt. Dabei erhaltendie Teilnehmer das notwendige Rüstzeug,um den Gerätesatz Absturzsicherung einzusetzenund sich und andere bei Arbeitenin absturzgefährdeten Bereichen sichernzu können. Lehrgangsinhalte sind unteranderem die Einsatzbereiche und Einsatzgrenzen,Halten und Rückhalten, Auffangen,Geräte- und Seilkunde, Auffanggurte,Wartung und Pflege, UVV, Knoten, FestundSicherungspunkte, Sturzphysik sowiePendelsturzversuche, Sicherung <strong>im</strong> waagrechtenund senkrechten Vorstieg.Besonders hervorgehoben wird <strong>im</strong> Lehrgangauch die Abgrenzung zwischen Absturzsicherungund Höhenrettung. DieTeilnehmer müssen bei einer theoretischenund einer praktischen Prüfung das erworbeneWissen unter Beweis stellen. Ein besondererDank wird der Staatlichen <strong>Feuerwehr</strong>schuleRegensburg ausgesprochen,die jeweils für einen Samstag die Übungshallezur Verfügung stellt.Der Lehrgang wurde <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Regensburgerstmals <strong>im</strong> Jahre 2012 durchgeführtund zwar in Rechberg, Wörth, Hemau undLaub mit insgesamt 54 Teilnehmern.Kommandantenwinterschulungen2012Im November 2012 fanden die alljährlichenKommandantenwinterschulungen in denvier KBI-Bereichen statt. Für den BereichWest in Deuerling, für den Bereich Ost inGeisling, für den Bereich Nord in Holzhe<strong>im</strong>am Forst und für den Bereich Süd in Frieshe<strong>im</strong>.Tagesordnung bzw. Themenschwerpunktewaren: Begrüßung, Grußworte,neuer Lehrgang Absturzsicherung, Kommunikationan der Einsatzstelle, SachstandFunk, geplante Änderungen bei der Grundausbildungund Verschiedenes.Lehrgänge an denStaatl. <strong>Feuerwehr</strong>schulen 2012Atemschutzgerätewart 5Aufbau Gruppenführer 1Aufbau Bootsführer 2Ausbilder 5Bootsführer 4Brandschutzbeauftragter 4Brandschutzerziehung 1Drehleitermaschinist 4Fachteil Ausbilder Absturz 3Fachteil Ausbilder TM/TF 1Fachteil Ausbilder Atemschutz 2Fachteil Ausbilder Maschinist 1<strong>Feuerwehr</strong>arzt 1Gerätewarte 8Gruppenführer 44Jugendwart 6Leiter Atemschutz 1Leiter einer <strong>Feuerwehr</strong> 28Luftbeobachter Stufe 1 1Maschinisten 5ÖEL 1Ölwehr Führung 2Ölwehr Technik 1Schiedsrichter 1Unfallverhütung 2Verbandsführer 2Zugführer 14Gesamt 150<strong>Feuerwehr</strong>führerschein20Die seit 1999 bestehende EU-Führerscheinrichtlinieerlaubt mit dem „Pkw-Führerschein“(neu: Kl. B) nur mehr das Führenvon Fahrzeugen mit einer zulässigen Gesamtmassevon 3,5 t. Diese Einschränkungführt insbesondere bei der freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>u.a. wegen des Vorhandenseinszahlreicher Einsatzfahrzeuge bis zu 7,5 t.zu erheblichen Beeinträchtigungen. EinÜbriges trägt auch die neue Fahrzeuggenerationzu dieser Situation bei. Es gibtbspw. kaum mehr ein Tragkraftspritzenfahrzeug,welches eine zulässige Gesamtmassevon 3,5 t einhalten kann. Insoweitreicht bereits hier der Führerschein KlasseB, welchen die meisten jungen Fahrer erwerben,nicht mehr aus.Jahrelange Bemühungen um eine Sonderregelungfür die <strong>Feuerwehr</strong>fahrzeugführerführten nach Überwinden von vielenSchwierigkeiten und Hemmnissen injüngster Vergangenheit nun doch zu einemErfolg. Nunmehriger Stand ist, dassder sog. <strong>Feuerwehr</strong>führerschein „klein“(bis 4,75 t) bzw. „groß“ (bis 7,5 t) auf relativeinfache Weise und äußerst kostengünstigerworben werden kann. Es sindhier vier bzw. sechs Ausbildungsstundenund eine Prüfungsstunde notwendig. Voraussetzungfür die Prüfung bzw. den Erwerbist, dass der Bewerber seit mindestenszwei Jahren <strong>im</strong> Besitz einer Fahrerlaubnisder Klasse B ist, eine spezifischeAusbildung absolviert hat und Angehörigereiner freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> bzw. einersonstigen Hilfsorganisation ist.Ausbilder können aus den Reihen der<strong>Feuerwehr</strong> gestellt werden, wenn diesegewisse Voraussetzungen (Vollendungdes 30. Lebensjahres, seit fünf Jahren <strong>im</strong>Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis derKlasse C1 sind, nicht mehr als drei Punkte<strong>im</strong> Verkehrszentralregister haben und derausbildenden Organisation angehören)erfüllen. Der Prüfer muss zwar eine anderePerson sein, kann aber auch aus denReihen der <strong>Feuerwehr</strong>dienstleistenden(mit den gleichen Voraussetzungen wieder Ausbilder) kommen. Sofern ein zugelassenerFahrlehrer die Ausbildung durchführt,kann dieser auch gleichzeitig Prüferbe<strong>im</strong> gleichen „Fahrschüler“ sein.Die Ausbildungsinhalte sind:Kennenlernen der Gefahrenbereiche dertoten Winkel, Einschätzen des besonderenRaumbedarfs auf Grund der Fahrzeugabmessungen,Beschleunigung, Bremsenund Kurvenverhalten, Ladungssicherung,Fahren nach rechts rückwärts unter Ausnutzungeiner Einmündung, Kreuzungoder Einfahrt, Rückwärtsfahren und Rangieren,rückwärts einparken. Sofern einAnhängerbetrieb vorgesehen ist (dieser istunter Einhaltung der Gewichtsgrenzen zulässig),sind folgende weitere Inhalte zuschulen: Anhänger an- und abkuppeln,prüfen der Kupplungseinrichtung, Funktionder elektrischen Einrichtung des Anhängers,Funktion der Bremsanlage,Rückwärtsfahren um die Ecke nach links,Sicherung des Anhängers gegen wegrollen.Im <strong>Landkreis</strong> Regensburg wurden bishernach Absprache mit dem Leiter der Straßenverkehrsbehördebe<strong>im</strong> LandratsamtRegensburg, Karl Remling, mehrere Ausbilderaus den <strong><strong>Feuerwehr</strong>en</strong> über dieDurchführung der Ausbildung und Prüfungzu den <strong>Feuerwehr</strong>führerscheinen unterrichtetund eingewiesen.Ebenso haben schon zahlreiche junge<strong>Feuerwehr</strong>dienstleistende die Prüfung fürdie <strong>Feuerwehr</strong>führerscheine „klein“ und„groß“ abgelegt und von der Führerscheinstellebe<strong>im</strong> Landratsamt Regensburgden begehrten rosa „Schein“, nämlichdie „Fahrberechtigung <strong>Feuerwehr</strong>“erhalten. Sind damit berechtigt, <strong>Feuerwehr</strong>fahrzeugebis 4,75 t bzw. 7,5 t <strong>im</strong>dienstlichen Betrieb (Einsatz, Übung,Ausbildung) zu führen. Nicht zulässig sindz.B. Vereins- oder Privatfahren.
FahrsicherheitstrainingFahrs<strong>im</strong>ulationstrainerFahrsicherheitstrainingDie bundesweite Kampagne „Risiko raus“aller Unfallversicherungsträger und Berufsgenossenschaften,war für den BayerischenGemeindeunfallversicherungsverband(jetzt Kommunale UnfallversicherungBayern – KUVB) zusammen mit demLandesfeuerwehrverband Bayern unddem ADAC-Südbayern Grund genug, fürdie Maschinisten der <strong><strong>Feuerwehr</strong>en</strong> einspezielles Fahrsicherheitstraining zu entwickeln.Der Schwerpunkt liegt auf demBeurteilen und Vermeiden von kritischenSituationen in engem Bezug zur Einsatzpraxis.Das Training dauert fünf bis sechsStunden und wird für den Bereich Regensburgauf dem ADAC-VerkehrsübungsgeländeRegensburg, durchgeführt.Das Risiko für <strong>Feuerwehr</strong>angehörige, beieiner Einsatzfahrt in einen Unfall verwickeltzu werden, ist sehr hoch, stellt KreisbrandratWaldemar Knott fest. Die Ursachensind vielfältig: Zeitdruck, Stress,Sondersignalfahrt, unangepasst hohe Geschwindigkeit,Überschätzen der eigenenFähigkeiten, mangelnde Fahrpraxis sowieauch unberechenbares Fahrverhalten deranderen Verkehrsteilnehmer.Die Fahrer der schweren Löschfahrzeugesollen mit einem speziell zugeschnittenenTraining unter Anleitung der ADAC-Expertenfit gemacht werden. Auf dem Fahrsicherheitsplatzfanden sich Maschinistender <strong>Landkreis</strong>feuerwehren ein, um diesesSondertraining zu absolvieren. DasADAC-Konzept wurde speziell auf die Bedürfnisseder <strong>Feuerwehr</strong> zugeschnitten.Wie verhält man sich in Extremsituationen,bspw. wenn die großen Löschfahrzeugemit bis zu 5.000 l Löschwasser aufnasser Fahrbahn ins Schlingern kommen,bei Kurvenfahrten, und das mit Einsatzder Sondersignale. Um ein Gefühl für dasVertretbare zu erhalten, gilt es, <strong>im</strong> Trainingauch die Grenzbereiche abzuchecken.Fahrzeuggewicht, Fahrzeugschwerpunktund Bremsweg sind weitere Themen.Am Anfang der Praxis steht der Fahrzeugcheckdurch Hajo Budde, Fachmann desADAC. Geachtet wird auf Ladungssicherheit.Sicherheitsgurt, Beil und Helm habennichts auf dem Rücksitz oder die Pylonennichts auf dem Dach ohne Sicherung zusuchen. Mit Motivation und großen Erwartungengehen die Einsatzfahrzeugführermit Funkgeräten hinaus zu den Löschfahrzeugenum die ersten Runden zu drehen.Slalom fahren, Kurven fahren, Bremsen inder Kurve sowie Vollbremsung sind weitereÜbungen. Wie ist zu reagieren, wenndas Heck ausbricht, war u.a. eine Frage.Die Fahrzeuglenker werden von Runde zuRunde sicherer, die Hemmschwellen werdengeringer. Nach fünf Stunden ist dasTraining zu Ende.Aus den gesammelten Erkenntnissen undErfahrungen ergibt sich für das ADAC-Training ein großes Lob. Von den <strong>Landkreis</strong>feuerwehrenhaben 96 Einsatzfahrzeugführeran diesem Sicherheitstrainingteilgenommen. Die Kampagne „Risikoraus“ hat sich damit jetzt schon bewährt.Die Trainingseinheiten werden fortgeführt.Fahrs<strong>im</strong>ulationstrainerNach der über mehrere Jahre schon laufendengemeinsamen Aktion der VersicherungskammerBayern und des LandesfeuerwehrverbandesBayern mit demBrandübungscontainer, startet nunmehrdie Ausbildung mit dem Sondersignalfahrt-Trainer(SFT). Nicht minder gefährlicherals der gefürchtete Flashover be<strong>im</strong>Brandeinsatz ist die Fahrt der <strong>Feuerwehr</strong>zum Einsatzort, weswegen ab diesemJahr Trainingsmöglichkeiten mit einemFahrs<strong>im</strong>ulator angeboten werden.In der Gefahrenabwehr habe die Sicherheitder Einsatzkräfte oberste Priorität.Bayerns Innenminister Joach<strong>im</strong> Herrmann,stellte bei der Landesfeuerwehrverbandsversammlung2012, zusammenmit der Versicherungskammer Bayern denmobilen Fahrs<strong>im</strong>ulator offiziell in Dienst. Indem gemeinsamen Projekt würden in dennächsten vier Jahren über ganz Bayernverteilt, Lehrgänge auf dem Fahrtrainerangeboten.Mit diesem Fahrs<strong>im</strong>ulator können jährlichbis zu 2.000 Fahrzeugführer der <strong>Feuerwehr</strong>kritische Situationen auf Einsatzfahrtenmit Blaulicht und Einsatzhorn unterverschiedensten Bedingungen realitätsnahtrainieren. Sie können Situationenüben und erleben, die in der Wirklichkeiternste Folgen haben könnten. Damit trägtdas Training erheblich dazu bei, die Sicherheitder Einsatzkräfte weiter zu verbessern.Die Organisation des Einsatzesdes Trainers übern<strong>im</strong>mt der LandesfeuerwehrverbandBayern.Im Januar 2013 startete der <strong>Landkreis</strong> Regensburgals erster in Bayern mit demneuen Trainingsgerät. Vom 8. – 11.1.2013konnten 42 Einsatzfahrzeugführer an derStaatlichen <strong>Feuerwehr</strong>schule Regensburgdamit üben. Dort fand auch eine offiziellePressevorstellung, statt. KreisbrandratWaldemar Knott ist stolz darauf, dass dieersten Schulungsteilnehmer aus dem<strong>Landkreis</strong> Regensburg kommen.Rückmeldungen der Teilnehmer ergabennur Lob für dieses bei der <strong>Feuerwehr</strong> erstmalszum Einsatz kommende Trainingsgerätund auch für den Trainer, der es inhervorragender Weise verstand, die Teilnehmermit dem Gerät und den besonderenSituationen der sog. „Blaulichtfahrten”vertraut zu machen und auch über dieRechtslage bzw. die Folgen bei einem Unfallzu informieren.www.kfv-regensburg.de21