mai-juni 10 - in der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde ...

LEITWORT VON PFARRER BÜTTNERDieses Bibelwort fiel mir sofort ein, alssie ihre Zunft vorstellten. Da der eineKlavierbauergeselle war, lag wenig späterschon das Klavier unten im Gemeindesaalauf der Seite und wurde fachmännischgeleimt, so dass das Pedal nunwieder zu gebrauchen ist. Also wirklichin jeder Hinsicht „dufte“ Typen (keinWunder, wenn man einige Tage nichtduschen konnte und die Klamotten tageintagaus getragen werden müssen...) –wer sagt denn auch, dass Engel parfümumwolkteWesen seien!?Liebe Gemeinde!„Fixe Tippelei!“ – „Fix bedankt!“ Soverabschieden wir uns am Tor zur Castellana,die beiden Gesellen und eineGesellin (!) auf der Walz und ich. VonMexiko kamen sie gerade und fragtenam Abend zuvor „mit Gunst und Verlaub“nach einer Übernachtungsmöglichkeit.Ihrem Bannkreis von 50 Kilometernum ihre Heimatstadt in Deutschlandwaren sie noch viele Kilometerentfernt, und so gewährte ich ihnenQuartier in unserem Gemeindehaus.Gastfreundlich zu sein, vergesstnicht; denn dadurch haben etlicheohne ihr Wissen Engel beherbergt.(Hebräer 13,2)Die Vorstellung vom Leben auf derWalz, auf der Wanderschaft erinnertmich an unsere Konfirmanden: werdennicht auch sie mit der Konfirmation entlassenin die Welt, um sich in ihremGlauben zu bewähren? Um Erfahrungenzu machen, ihre Gaben und Fähigkeitenauszuprobieren und einzusetzen? Aberauch um aufgenommen zu werden indie Gemeinschaft aller Pilgernden. Unsergesamtes Leben gleicht einer Pilgerschaft:Es erfordert stets aufs Neue eingehöriges Maß an Gottvertrauen, wennman bereit ist, eigenverantwortlich insLeben zu starten, ohne zu wissen, wasund wer einen morgen erwartet.Es ist aber der Glaube eine feste Zuversichtauf das, was man hofft, undein Nichtzweifeln an dem, was mannicht sieht. (Hebräer 11,1)Den Konfirmanden, denen „auf derWalz“ – uns allen wünsche ich diesenGlauben – mit dem könnte man bekanntlichja sogar die Sierras versetzen...Es grüßt Sie und Euch herzlichIhr PfarrerMai-Juni 2010 3