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Originalartikelten und Alkohol auch dann auf, wenn das mesolimbischeDopaminsystem verletzt ist [7]. Daher kann dieAktivierung <strong>des</strong> "natürlichen Belohnungssystems", dasdurch das Dopamin <strong>des</strong> Accumbens vermittelt wird,vernünftigerweise nicht als eine allgemeine Erklärungder Drogensucht verwendet werden [2]. Auch wennwir die Rolle <strong>des</strong> Dopamins im zentralen Nervensystemennicht unterschätzen können, so zeigen jüngereStudien bei der Schizophrenie, wo die Dopaminhypothesedie Behandlungsansätze dominiert hat, dass derGlutamatrezeptor einen viel versprechenden Angriffspunktfür eine neue Klasse von antipsychotischen Substanzendarstellt (siehe neuer Bericht in Nature Medicine,2007, http://ealerts.nature.com/cgi-bin24/DM/y/ef6D0SoYzX0HjT0Bbiv0EH).In der Forschung zu Drogensucht und Belohnung passtes zeitlich gut, dass es zunehmende Hinweise gibt, dieeine zentrale Rolle <strong>des</strong> physiologischen Endocannabinoid-Kontrollsystems(PEKS) bei der Regulierungbelohnender Wirkungen missbrauchter Substanzennahe legen. Die Studien zeigen, dass das Endocannabinoidsysteman dem üblichen neurobiologischen Mechanismus,der der Drogensucht zu Grunde liegt, beteiligtist [9-12] (Tabellen 2 und 3). Daher wird aus Datenunserer Studien und denen anderer eine Endocannabinoidhypotheseder Belohnung durch Drogen postuliert.Es ist ein vorsichtiges Herangehen wichtig, da jene, diediese Hypothese ablehnen, dargelegt haben, dass dieEndocannabinoidhypothese in die gleiche "Falle" gehenkönnte wie die Dopaminhypothese. Es ist nunakzeptiert, dass Drogensucht von einer Konvergenzgenetischer und umweltbezogener Parameter abhängt,die zweifellos viele Neurotransmitter in vielen Regelkreisen<strong>des</strong> Gehirns einbezieht. Allerdings, wenn einSystem Sucht erklären kann, dann könnte es das Endocannabinoidsystemsein. Es ist ein komplexes System,das wir gerade erst zu verstehen beginnen. Cannabinoidrezeptorensind die am weitesten verbreiteten Bindungsstellenim menschlichen Gehirn.Das Cannabinoidsystem scheint eine starke modulatorischeWirkung auf die retrograde Signalübermittlungauszuüben, verbunden mit einer Hemmung der synaptischenÜbertragung durch Cannabinoide, zur Hemmungder Neurotransmitterfreisetzung durch präsynaptischeCannabinoidrezeptoren. Diese starke modulatorischeWirkung auf die synaptische Übertragung hat signifikantefunktionale Implikationen und Wechselwirkungenmit den Wirkungen von missbrauchten Substanzen.Cannabinoidrezeptoren befinden sich in den meistenbiologischen Systemen, was dem Cannabinoidsystemunbegrenzte Signalmöglichkeiten von Rückmeldungeninnerhalb und möglicherweise zwischen Rezeptorfamilienerlaubt, was die Vielzahl der verhaltensbezogenenWirkungen im Zusammenhang mit dem Rauchen vonMarihuana erklären kann. In der Tat wurde vorgeschlagen,dass der Vanilloidrezeptor-1 ein Teil <strong>des</strong>Cannabinoidsystems ist. Zusätzliche Unterstützung fürdie Endocannabinoidhypothese der Belohnung durch-Drogen ergibt sich durch die Wirkung von Cannabi-Tabelle 1: Probleme im Zusammenhang mit der Dopamin-Hypotheseder Belohnung• Nicht alle Studien weisen eine einzigartige Rolle fürDopamin als relevantestes System beim Drogenmissbrauchhin.• Dopamin könnte nicht an Hirnbelohnungsmechanismenbeteiligt sein, wie bisher gedacht.• Dopamin-unabhängige Mechanismen, die andereNeurotransmitter wie Glutamat, GABA, Serotonin,Endocannabinoide, Stresshormone und Dynorphineinbeziehen, sind mögliche Substrate für belohnendeWirkungen von missbrauchten Substanzen.• Belohnungszentren im Gehirn bestehen aus verschiedenenanderen Systemen und neuroanatomischen Regionenals dem mesoaccumbischen Dopaminregelkreis.• Bei der Schizophrenie verursacht ein Übermaß anDopamin einen verstärkten Zustand von Wachheitund kein Vergnügen.• Raucher und Kokainabhängige nehmen weiterhinZüge, lange nachdem die Zigaretten nicht mehrschmecken oder nachdem die Wirkungen verschwundensind.http://dericbownds.net/bom99/Ch10/Ch10.html• Abhängigkeit entsteht aus einem komplexen Musteraus pathogenetischen und umweltbezogenen Situationen.• Die Beeinflussung <strong>des</strong> Dopaminregelkreises als einpharmakologisches Ziel liefert kein Medikament fürDrogenabhängigkeit.• Es gibt keine kausale Beziehung in einem Sinn, dassDopamin einen Transmitter für Vergnügen oder Belohnungdarstellt, der durch missbrauchte Substanzengetriggert wird.• Unterschiedliche Wirkungen von missbrauchtenSubstanzen auf das komplexe Netzwerk von Genen,Hormonen, Neurotransmittern und -modulatoren unterstützennicht das Konzept eines einzigen Belohnungstransmitters.• Die Aktivierung von Dopaminleitungswegen ist nichtan der mit der Belohnung verbundenden Gehirnstimulierungenaller für Abhängigkeit relevanten Hirnregionenbeteiligt.• Studien zur elektrolytischen Schädigung oder 6-OH-Dopamin-induzierten Schädigung von Dopamin-Zellkörpern in der ventralen Region <strong>des</strong> Tegumentsund anderen Hirnregionen verringerte nicht die miteiner Belohnung verbundene Gehirnstimulierung.noiden oder Marihuana auf die Signalwege <strong>des</strong> Belohnungssystems,die der anderer missbrauchter Substanzenähnelt. Zudem übt die Gabe von Cannabinoidenoder die Verwendung von Marihuana eine Vielzahlpharmakologischer Wirkungen durch Wechselwirkungenmit verschiedenen Neurotransmittern und Neuromodulatorenaus (Tabellen 2 und 3). In Studien zurTestung der Endocannabinoidhypothese haben wir dieWechselwirkung zwischen Vanilloid- und Cannabinoidagonistenund -antagonisten in einem Mausmodell fürAversion untersucht. Wir haben auch die Wirkung von26 Cannabinoids Vol 2, No 3 30. September 2007

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