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pfarrblatt_herbst_20.. - franziskuspfarre-hall.at - Pfarre St ...

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ThemaTote begraben und Trauernde tröstenDer Tod eines lieben Angehörigen, die Nachricht, dass ein bekannter, geschätzterMensch verstorben ist, reißt uns aus dem Alltagstrott heraus. Wir empfinden Trauer,die ein Zeichen der Liebe und der Verbundenheit mit dem Verstorbenen ist. Esstellen sich Fragen, was nun mit dem Verstorbenen ist, aber auch Fragen nach einerangemessenen christlichen Best<strong>at</strong>tungskultur.Es ist eine einschneidende Erfahrung,wenn ein uns nahestehender Menschstirbt. Wir müssen zunächst „begreifen“,was wir nicht begreifen können: Er oder sieist tot. Für die Trauerarbeit ist es hilfreich,den Verstorbenen noch einmal zu sehen,den Toten noch einmal zu berühren. Wirverabschieden uns vom Verstorbenen, indemwir uns von seinem Leichnam verabschieden.Der Leib des Menschen ist nicht einfacheine Hülle, die wir im Tod abstreifen, wieein Kleidungsstück, das wir ausziehen. Erist Ort der Begegnung, denn wir habennicht nur einen Leib, wir sind Leib. Und derGlaube sagt uns, dass alles, was wir im Leiberfahren haben - Freude und Leid, Lachenund Weinen - bei Gott aufgehoben ist. Eswird verwandelt in Unsterblichkeit. Darumh<strong>at</strong> sich die Kirche immer für die Erdbest<strong>at</strong>tungausgesprochen und sie empfiehltsie noch immer mit Nachdruck, auch wegendes Vorbilds der Grablegung Jesu. Die Erdbest<strong>at</strong>tungist übrigens ein Gemeingut allermonotheistischen Religionen (Judentum,Christentum, Islam). Die Kirche respektiertaber auch die Krem<strong>at</strong>ion, wünscht jedochvor der Einäscherung eine Verabschiedungvom Leichnam. Denn der Leib allein ist Primärsymboldes Verstorbenen und seinerLebensgeschichte. Er vermittelt Lebenserinnerungen,zeigt etwas von der Persönlichkeitdes Verstorbenen. Auch der toteLeib h<strong>at</strong> seine Würde.Abschiednehmen ermöglichenDas Abschiednehmen benötigt Zeit undverdient Aufmerksamkeit, auch wenn dieBest<strong>at</strong>tung von den engsten Angehörigengeregelt werden muss. Es wird sehr unterschiedlichaussehen, je nachdem ob einMensch alt und nach einem erfüllten Lebenstirbt, „lebenss<strong>at</strong>t“, wie die Bibel es nennt,ob nach langer und schwerer Krankheit, sodass der Tod wie eine Erlösung sein kann,oder ob der Tod plötzlich und unerwarteteintritt, weil etwa ein junger Mensch mittenaus dem Leben gerissen wird.Die Totenwache - zuhause, im Altenwohnheimoder im Krankenhaus -, bevor dieVerstorbenen in die Leichen<strong>hall</strong>e überführtwerden, eröffnet die Möglichkeit, sich zuerinnern und Schritt für Schritt Abschiedzu nehmen. Das Aufbahren und das gemeinsameGebet für den Verstorbenen(„Seelenrosenkranz“) will dieses Abschiednehmenunterstützen.Im Gottesdienst vertrauen wir unsere VerstorbenenGott an, dem alleinigen Herrnüber Leben und Tod. In der Feier der Eucharistie,der Heiligen Messe, nehmen wirsie in das Geheimnis von Tod und AuferstehungJesu Christi hinein. Schön und gewünschtist es, dass der Leichnam in derKirche anwesend ist, der Sarg also in derKirche steht. Die Anteilnahme von Verwandten,Freunden und Bekannten, kannfür die trauernden Angehörigen ein großerTrost und eine Hilfe sein.Eine kirchliche Begräbnisfeier ist jedochnie nur eine Feier der Familie, sondern immerund zuerst eine Feier der Kirche, ander die Pfarrgemeinde teilnehmen soll.Ein Begräbnisgottesdienst „im engstenFamilienkreis“ oder „in aller <strong>St</strong>ille“ entsprichtdaher nicht dem Sinn eines kirchlichenBegräbnisses. Außerdem haben auchMenschen aus dem größeren Umfeld einesVerstorbenen (Nachbarn, Arbeitskollegen)Anrecht auf eine angemessene Verabschiedung.Die Verstorbenen der BarmherzigkeitGottes anvertrauenOftmals ist es für die emotional sehr betroffenenAngehörigen eine große Erleichterung,sich dem Ritual des Gottesdienstesanzuvertrauen, ohne selbst aktiv werden zumüssen. Selbstverständlich können jedochFamilienmitglieder, Freunde und Bekannteeingebunden werden (Lesung, Fürbitten,musikalische Gestaltung). Schwerpunktdes Gottesdienstes sind die christliche Ver-4 Halleluja

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