Bayern Aktuell 06/2011 - DLRG Bezirk Oberfranken

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Im Einsatz DLRG Rettungswachdienst auf Usedom Am Strand des Seebads Kölpinsee auf Usedom verrichteten in den Sommerferien vier DLRG-ler aus dem Landkreis Kronach zwei Wochen Wachdienst. Und nicht nur das, sie waren auch die „Schön-Wetter-Bringer“ nach einer ziemlich verregneten Saison an der Ostsee. Die Rettungsschwimmer in ihren hellroten Hemden mit der gelben Aufschrift sind an deutschen Stränden und Badeseen für tausende von Urlaubern und Einheimischen eine feste Größe, ein Signal für Sicherheit. Vom 15. Mai bis 15. September dauert jedes Jahr die Wachsaison an der Ostsee. Aus dem gesamten Bundesgebiet kommen die Rettungsschwimmer, die zentral von der DLRG-Leitstelle in Bad Nenndorf, dem Sitz der Bundesgeschäftsstelle der DLRG, an den Stränden eingesetzt werden. Das Seebad Kölpinsee, das einige Kurkliniken - speziell auch für Kinder - sein Eigen nennt, ist beschaulich geblieben. Es bietet einen weißen, Ostsee-typischen, gepflegten Sandstrand, viele Strandkörbe, einen „Dorfplatz“ an der Kurpromenade, um den sich einige Geschäfte reihen, wo vom Fisch bis zu Sanddornerzeugnissen, regionsspezifische Speisen und mehr im Angebot sind. Zuweilen unterhält ein Akkordeonspieler die Gäste, die auf den zahlreichen Stühlen und Bänken rasten. Die Stadtväter haben nach der Wende Millionenzuschüsse abgewiesen, weil unweit ein Yachthafen hätte entstehen und die idyllische Strandpromenade einer groß angelegten hätte weichen sollen. Die Rettungsstation Kölpinsee besteht aus einem Hauptturm und zwei Nebentürmen. Mit Ferngläsern beobachten die Rettungsschwimmer die Küste, Schwimmer und Badegä- Urlauber und Rettungsschwimmer beim Seilziehen. ste. Weil es am Strand von Kölpinsee, dessen Name slawischen Ursprungs ist und übersetzt Schwanensee heißt, Strömung hat, sind Buhnen, die 100 m voneinander entfernt sind, 80 m ins Meer hinein gebaut. Die Badegrenze wird durch Bojen, 100 m vom Land entfernt, markiert. Nicht ohne Risiko wäre ein unbeaufsichtigtes Baden an der Ostsee, besonders für ältere Menschen und Kinder, gäbe es nicht - die Insel umspannend - zahlreiche Rettungsschwimmer der DLRG. Für Richard Bär als Bootsführer, Stefan Bär als Bootsführer und Sanitäter, Klaus Böhm und Christina Eidelloth als Rettungsschwimmer begann der Wasserrettungsdienst, zusammen mit der übrigen Besatzung von ca. zwölf Lebensrettern, früh um 09:00 Uhr und endete um 18:00 Uhr, Tag für Tag. Jeden Morgen und jeden Abend wiederholt sich ein Ritual. Das Rettungsboot wird zu Wasser gelassen. Nachdem der Hauptturm der Rettungswache auf einer Anhöhe steht und das Boot seinen Parkplatz auf dem Trailer unter der Wachstation hat, wird der Trailer samt Boot und steuernden Helfern mit einer Seilwinde in die Ostsee gelassen. Im Anschluss werden die abgeschwemmten Bojen wieder an ihren Standort gesetzt. Am Abend findet das Ganze in umgekehrter Form statt. Dazu wird am Morgen 30 DLRG Kreisverband Kronach Die Kronacher Rettungsschwimmer beim morgendlichen Start. und am Abend der Promenadenweg gesperrt, immer eine Attraktion für die Urlauber, dem Tun zuzusehen, bis das Boot sicher seinen Standort erreicht hat. Auch ein Quad gehört zur Ausstattung der Rettungswache, um schnell am Strand vor Ort an der Unfallstelle zu sein und helfen zu können. Einsätze und Übungen waren „das tägliche Brot“ der Rettungsschwimmer. Ablandiger Wind ließ eine Hilfeleistung zur Übung werden: Ein kleiner Junge spielte mit seinem Ball, bis das Spielzeug ins Meer getrieben wurde. Der kleine Junge und sein Vater verfolgten den Ball bis zum Ende der Buhnen, erreichten ihn aber nicht, der ablandige Wind ließ den Ball eine nicht geahnte Geschwindigkeit aufnehmen. Ein Rettungsschwimmer, der die Situation beobachtet hatte, machte Vater und Sohn auf den ablandigen Wind aufmerksam. Er ist an der Richtung der Bojen zu erkennen, die waagrecht auf‘s Meer hinaus zeigen. Fortsetzung auf Seite 31
Fortsetzung von Seite 30 Der sehr gut trainierte Rettungsschwimmer nahm die Verfolgung des Balles auf dem pfeilschnellen Rettungsbrett auf. Der Wind trieb den Ball viele hundert Meter auf das Wasser hinaus, dicht gefolgt vom Rettungsschwimmer, der den Ball einfach nicht greifen konnte, weil dieser zu groß und zu rund zum Greifen war und immer wieder abtrieb. Für die Urlauber war das ein Schauspiel, bei dem sie vieles dazugelernt haben. Tagtäglich haben die Rettungsschwimmer Wunden versorgt, Insektenstiche behandelt – es herrschte auf Usedom eine Mückenplage großen Ausmaßes, da es die Vorwochen regnete und das mitgebrachte schöne Wetter das Schlüpfen der Plagegeister förderte. Zum Programm der Kinderklinik gehört das Spielen und Schwimmen im Meer, kurz „Kinderbaden“ genannt, das von der DLRG regelmäßig beaufsichtigt wird. Freudentränen und Glücksmomente Ein Rettungsschwimmer wurde gebeten, einen verlorenen Ehering im Sand mit zu suchen. Eine Aufgabenstellung, die der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht, aber: In Millionen von Sandkörnern wurde der Ehering gefunden und dem glücklichen Ehemann, der ihn verloren hatte, ausgehändigt. Aufgeregt kam eine Mutter zur Rettungsstation und bat darum, ihre vierjährige Tochter auszurufen. Alle waren sehr froh, als der Vater mit dem Kind, das ihm beim Essen holen nachgelaufen war, zur DLRG-Station kam und die Sorgentränen der Mutter in Tränen des Glücks umwandeln konnte. Taufe der neuen Rettungsschwimmer Am vorletzten Wachtag der Kronacher Truppe war die Taufe der neuen Rettungsschwimmer und der neuen Bootsführer angesagt. Eine lustige Zeremonie, die nach 18:00 Uhr, also nach Wach- beendigung, abgehalten wurde. Aufregend für die Täuflinge und für die zahlreichen Urlauber, die das schöne Wetter lange am Strand verweilen ließ. Den Abschluss bildete ein Spiel, nämlich „Seilziehen“, zwischen Urlaubern und Rettungsschwimmern. Da sich von den Urlaubern nicht ganz so viele trauten mitzumachen, wurden sie von Rettungsschwimmern unterstützt und gewannen eindeutig. Der Einsatz der DLRG an der Küste hat eine wahre Vorbildfunktion Oft suchen Eltern mit ihren Kindern das Gespräch mit den Rettungs- www.alt-werden-lohnt-sich.de Jetzt mit Vorsorge-Check. Alt werden lohnt sich. Mit der Sparkassen-Altersvorsorge. Sparkassen-Finanzgruppe s Sie können zwar nicht ewig jung bleiben – aber sich aufs Alter freuen. Mit der Sparkassen-Altersvorsorge entwickeln wir gemeinsam mit Ihnen ein auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Konzept für Ihre private Vorsorge und zeigen Ihnen, wie Sie alle staatlichen Fördermöglichkeiten optimal für sich nutzen. Vereinbaren Sie jetzt ein Beratungsgespräch in Ihrer Geschäftsstelle oder informieren Sie sich unter www.altwerden-lohnt-sich.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. 31 Im Einsatz schwimmern. „Ich werde auch Rettungsschwimmer“, dieser Satz ist dann schon von den Kleinsten zu hören. Probleme mit der Besetzung der Wachstationen an der Küste dürfte es in den nächsten Generationen demnach nicht mehr geben. Am letzten Tag hatten die Rettungsschwimmer aus Kronach viel zu tragen: Sie nahmen das schöne Wetter wieder mit nach Hause. Text/Fotos: Marliese Bär
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