Taufen - Evangelische Kirchengemeinde Verl

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Theologie leicht gemacht (9) Die Taufe (2) Anfang des Jahres wurden in „Theologie leicht gemacht“ bereits die biblischen Hintergründe der Taufe angesprochen. Wie aber wirkt sich Taufe im Leben aus? Die Taufe ist einmalig und behält eine lebenslange Gültigkeit. Darum ist sie ein großer Schatz. Sie ist auch ein Zeichen ökumenischer Verbundenheit. Denn die Taufe im Namen des dreieinigen Gottes ist zwischen den christlichen Kirchen wechselseitig anerkannt. Sie behält auch bei einem Konfessionswechsel ihre Gültigkeit. Man muss eben nicht „umgetauft“ werden, wie manche denken. Selbst wenn man aus der Kirche austritt, bleibt die Zusage der Taufe bestehen und man kann jederzeit wieder daran anknüpfen. Taufe ist nur ein Anfang, der Beginn eines Lebens als Christ. Aber die Taufe will in Anspruch genommen werden und sich im Leben auswirken. Was bewirkt die Taufe? Sie hat keine magische Wirkung und ist sicher auch keine Lebensversicherung, dass einem nichts mehr passiert. Aber Gott gibt in der Taufe die Zusage: „Ich bin auf deiner Seite. Ich begleite dich. Egal was passiert.“ Die Taufe, zumal im Erwachsenenalter, ist die Chance zu einem Neuanfang. Sie bewirkt die Vergebung der Sünden. Ich darf neu und rein anfangen. Wenn etwas schief läuft im Leben, wenn ich zweifle an mir und an Gott, dann tut es gut sich an die eigene Taufe und ihre Zusage zu erinnern. Martin Gemeindebrief »Die Quelle« Ausgabe 3.11 nachgedacht Luther hat in solchen Situationen mit Kreide groß auf seinen Schreibtisch geschrieben: „Ich bin getauft!“ Mit der Taufe ist die Gabe des Heiligen Geistes verbunden. Geist ist die Kraft Gottes, die hilft, als Christ in der Welt zu leben. In der Taufe sind die Sünden ver - geben. Trotzdem tue ich noch Falsches und verletze andere. Auch wenn die Sünde vergeben ist, bin ich ja nicht von heute auf morgen ein neuer Mensch. Darum ist die Taufe ein lebenslanger Prozess, aus Gottes Geist zu leben. Immer ein wenig mehr nach dem Bild des neuen Menschen verwandelt werden. Oder wie Martin Luther es im Kleinen Katechismus formuliert hat: „Es bedeutet, dass der alte Adam in uns durch tägliche Reue und Buße soll ersäuft werden und sterben mit allen Sünden und bösen Lüsten; und wiederum täglich herauskommen und auferstehen ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinheit vor Gott ewiglich lebe.“ In der Reformation gab es heftigen Streit um die Taufe. Die Täufer wollten nur Erwachsene taufen. Denn man müsse sich zuerst zum Glauben entschieden haben. Aber Taufe wird uns geschenkt ohne jede Voraussetzung. Das zeigt jede Kindertaufe. Glauben braucht es, damit Taufe sich auswirken kann, aber eben nicht als Bedingung. Gottes Geschenk will ausgepackt werden, damit sich die Taufe auswirken kann im Leben. Das ist der Glaube. 23
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