11.07.2015 Aufrufe

Trauerbegleitung mit Märchen param. - Param Verlag

Trauerbegleitung mit Märchen param. - Param Verlag

Trauerbegleitung mit Märchen param. - Param Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Trauerbegleitung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Märchen</strong><strong>param</strong>.


Jana RaileMaterial und Anleitung für Betroffene und Betreuer<strong>param</strong>.


Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.Viele Hospize haben sich für dieses Buch eingesetzt. In intensiven Gesprächenund <strong>mit</strong> Beispielen aus der Praxis haben sie zu diesem Buch erheblichbeigetragen. Die Seelsorgerin und Dozentin Ulla Sauer hat mir durch ihreArbeit für demenziell Erkrankte eine weiteres Feld erschlossen und vieleAspekte in das Kapitel »<strong>Märchen</strong>arbeit <strong>mit</strong> Erwachsenen« eingebracht. DerFocusing Ausbilder und Erzähler Martin Gottstein unterstützte mich in der»<strong>Märchen</strong>arbeit <strong>mit</strong> Angehörigen« und der Erzähler Kay Lorenz stand mir<strong>mit</strong> <strong>Märchen</strong> und einem familiären Beispiel zur Seite. Ihnen allen gilt meinherzlicher Dank.Copyright © 2011 by <strong>Param</strong> <strong>Verlag</strong>, AhlerstedtAlle Rechte vorbehaltenUmschlaggestaltung unter Verwendung einer Illustrationaus dem »Album deutscher Kunst und Dichtung«Gesamtgestaltung ComGraphiX, AhlerstedtGesamtherstellung Finidr, Cesky TesinISBN 978-3-88755-246-6www.<strong>param</strong>-verlag.de


InhaltUnd wenn sie nicht gestorben sind ..........7Fallbeispiel: Das Lebenslicht ..............9Der Gevatter Tod .....................12Dieses Buch .........................21Fallbeispiel: Nun ist Abend ..............23Der Tod von Isfahan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<strong>Märchen</strong> auswählen ....................27Fallbeispiel: Helmuth und Maria ...........30Die Sterntaler .......................31<strong>Märchen</strong> vorlesen .....................39Fallbeispiel: Das Mysterium ..............42Nachtfalter .........................43<strong>Märchen</strong> erzählen .....................47Fallbeispiel: Paradiesische Begrüßung .......51Frau Holles Apfelgarten. ................52<strong>Märchen</strong> bedeuten. ....................59Fallbeispiel: Ein Stein fällt ins Wasser .......68Der Mutter Fluch und Segen ..............69<strong>Märchen</strong> malen .......................79Fallbeispiel: Schwarzer Schnee ............84Der selbstsüchtige Riese ................86<strong>Märchen</strong>arbeit .......................97Fallbeispiel: Schuldgefühle. ............. 100Der Engel des Todes .................. 102<strong>Märchen</strong>arbeit <strong>mit</strong> Kindern ..............109Fallbeispiel: Philipp im Glück ............ 113Hans im Glück . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114<strong>Märchen</strong>arbeit <strong>mit</strong> Jugendlichen ......127Jugend ohne Alter und Leben ohne Tod ..... 130<strong>Märchen</strong>arbeit <strong>mit</strong> Erwachsenen ..........141Fallbeispiel: Glücksbohnen. ............. 149Die Alte <strong>mit</strong> den Bohnen ............... 1515


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e n<strong>Märchen</strong>arbeit <strong>mit</strong> Angehörigen. ..........155Fallbeispiel: Aus dem Nest gefallen ........ 160Fundevogel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161<strong>Märchen</strong>arbeit <strong>mit</strong> Betreuern ............169Fallbeispiel: Lebensdurst ............... 176Das Wasser des Lebens ................ 177Mehr <strong>Märchen</strong>. ......................191Die Ratte, die sich fledermauste .......... 191Die Boten des Todes .................. 194Die Flucht ......................... 199Die Frau, die das Land der Toten besuchte ... 200Frau Holle ......................... 206Frau Trude. ........................ 216Juan Holgado und Frau Tod ............. 222Orpheus und Eurydike ................. 233Der Samurai. ....................... 241Das weiße Steinkanu. ................. 244Die Skelettbraut ..................... 251Der Tod im Pflaumenbaum .............. 256Das Totenhemdchen .................. 263Noch mehr <strong>Märchen</strong>. ..................267Der Beutel voller Goldstücke ............ 267Die weiße und die schwarze Braut. ........ 268Der Eisenhans ...................... 270Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich ... 272Der singende Knochen. ................ 273Schneekindlein ..................... 274Der Spiegel, der ins Jenseits führt. ........ 275Spindel, Weberschiffchen und Nadel ....... 276Der Teufel <strong>mit</strong> den drei goldenen Haaren .... 277Der Tod und die Alte. ................. 279Die drei Warnungen vor dem Tode ......... 280Die wunderschöne Wassilissa ............ 281Der Weg ins Jenseits. ................. 283<strong>Märchen</strong>liste .......................285Stichwörter ........................286Literaturverzeichnis. ..................287<strong>param</strong>.


Und wenn sie nichtgestorben sindDie Trauer gehört zur Freude wie das Sterbenzum Leben. <strong>Märchen</strong> erzählen von dieser Ganzheitdes Seins. Sie erinnern uns, dass eines ohnedas andere nicht vollkommen sein kann. Wir vergessendas gern und leben, als gäbe es kein Ende.Wir wünschen uns, dass alles so bleiben soll, wie esist, und bedenken nicht, dass das kein Leben wäre.Leben ist Veränderung.Das Sterben und die <strong>Märchen</strong> haben ein gemeinsamesGeheimnis. Und dieses Geheimnis ist der Grund,warum beide in unserer Gesellschaft – die sich selbstals fortschrittlich bezeichnet – tabuisiert sind.Das Sterben hat in einer Welt unbegrenzt wachsendenErfolgs keinen Platz. In den Abendnachrichtensehen wir die Toten der fernen Kriege, doch vomSterben unserer Nächsten halten wir uns fern, werdenwir fern gehalten. Kaum einer geht noch ausdieser Welt eingebettet in die fassungslos weit geöffnetenHerzen seiner Lieben. Statt dessen verbringenviele Menschen die letzten Stunden in densterilen Räumen der Intensivstation <strong>mit</strong> der Nabelschnuraus Schläuchen und Kabeln an die Übermutterunserer Zeit, die Maschine, angeschlossen. Wenndie benachrichtigten Angehörigen eintreffen, ist esoft schon »vorbei«.7


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e nDie Wissenschaft versucht, das Mysterium desLebens durch technische Errungenschaften zu verweltlichen,doch am Mysterium des Todes scheitertauch der beste Mediziner immer wieder neu. Wasdie meisten Menschen ein Leben lang verdrängen,offenbart sich im Verlauf des Sterbens unabdingbar– für den Sterbenden selbst wie auch für alle, dieihn von Herzen begleiten: die Seele.Wer die Gnade und die Bürde erfahren hat, bei einemSterbenden zu sein, hat gespürt und weiß, dass»etwas« aus der physischen Struktur ausfährt undsie als tote Materie zurücklässt. Wer feine Antennenhat und <strong>mit</strong> dem Verstorbenen sehr verbunden ist,spürt auch, dass dieses Etwas eine Weile noch gegenwärtigbleibt. Keine Gleichung und kein Instrumentkann diese Erfahrung messen, doch wer siebewusst erlebt, kann sich ihrer Wirklichkeit nichtentziehen. Deshalb ist der Tod tabuisiert, weil erunser »modernes Leben« fundamental infrage stellt.Und deshalb tun wir uns so schwer zu trauern. Wirverdrängen Tod und Trauer, weil sie die Axiome unserermerkantilen Kultur widerlegen. In diesem Zusammenhang<strong>Märchen</strong> zu nennen, mag im erstenMoment verwundern, doch auch sie werden tabuisiertund als grausam diffamiert.<strong>Märchen</strong> sprechen die Sprache der Seele. Deswegenauch erschließen sie sich Kindern so un<strong>mit</strong>telbarund sind für die meisten Erwachsenen nur Kinderkramund dummes Zeug, Lügenmärchen eben.<strong>Märchen</strong> nehmen die Seele ernst und erzählen vonden Her ausforderungen des Herzens und wie man<strong>param</strong>.8


Und wenn sie nicht gestorben sindsie besteht, ohne Schaden an seiner Seele zu nehmen.Es ist die Seele, die eine geheimnisvolle Verbindungzwischen Tod, Trauer und <strong>Märchen</strong> herstellt.Das <strong>Märchen</strong> klärt viel Unausgesprochenes und Unaussprechbares,ohne zu erklären. Da<strong>mit</strong> kann esden Gehenden und den Bleibenden Antworten aufdie vielen Fragen geben, die sich <strong>mit</strong> den Wörterndes Kopfes nicht stellen lassen, die aber unser Herzbewegen und alles infrage stellen, was uns in derGeschäftigkeit des Alltags sonst so wichtig scheint,<strong>mit</strong> einem Mal aber vollkommen bedeutungslos ist.Der Tod ist ein Mysterium. Sterben begleiten undSterben erleben fordert uns heraus und gibt unsdie Chance, dem Mysterium zu begegnen und freizu werden, indem wir über unser begrenztes Selbsthinauswachsen, diesseits wie jenseits.Das LebenslichtMarion bittet, dass wir uns treffen und gemeinsamzu ihrer Großmutter Gertrud gehen.Ich treffe eine junge Frau, der die Erschöpfungins Gesicht gezeichnet ist.Marion ist alleinerziehend und arbeitet halbtags.Ihre Eltern wohnen vierhundert Kilometer entfernt.Ihre Großmutter, die Mutter ihres Vaters, lebt alleinin einer kleinen Wohnung. Bislang kam sie <strong>mit</strong> einerHaushaltshilfe gut zurecht, doch jetzt ist ihreKrebserkrankung weit fortgeschritten. Die Wohnungim zweiten Stock kann sie nicht mehr verlassen. Ma-9


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e nrion betreut sie, so gut es geht. Ihren Sohn hat siein einem Hort untergebracht, um mehr Zeit für dieGroßmutter zu haben. Zweimal am Tag kommt einPflegedienst.In die Sprechstunde kann Gertrud nicht mehr gehen.Der Arzt kommt deshalb regelmäßig ins Haus,drängt aber auf eine stationäre Unterbringung. Davonwill sie trotz ihrer Schmerzen nichts wissen. Marionweiß nicht, wie es weitergehen soll. Das Kind,die Halbtagsstelle, zwei Haushalte und die seelischeBelastung machen ihr zu schaffen. Sie wäre froh,wenn sich ihre Großmutter professionell betreuenließe, will sie aber auch nicht »ins Krankenhaus abschieben«.Gemeinsam gehen wir zu Gertrud. Marion stelltmich als Betreuerin vor. Ich setze mich neben dasKanapee, auf dem Gertrud liegt, Marion verschwindetin der Küche. Gertrud ist freundlich und erzähltgleich drauflos. In Danzig ist sie geboren. Auf derFlucht in den Westen war sie schwanger. »Das habeich auch überlebt«, sagt sie stolz. Bei der Geburtihres Sohnes sei sie fast verblutet, doch sie sei »demTod von der Schippe gesprungen«. In den 60er Jahrenwaren sie im Urlaub in Italien. Beim Baden imMeer sei sie fast ertrunken. In letzter Sekunde habeman sie aus dem Wasser gezogen und wiederbelebt.»Ich habe sieben Leben«, lacht sie, »wie eine Katze.Ich bin unverwüstlich.« Als es dämmrig wird, bittetsie mich, eine Kerze anzuzünden, die neben dem Fotoihres Mannes auf dem Vertiko steht. Zum Abschiedverabreden wir uns für den übernächsten Tag.<strong>param</strong>.10


Und wenn sie nicht gestorben sindIch bringe ihr ein Ahornblatt <strong>mit</strong>, das ich unterwegsaufgelesen habe. Das herbstliche Fallen derBlätter ist Anlass für ein besinnliches Gespräch.Gertrud akzeptiert, dass alles Leben seine Zeit hat,doch den Gedanken an ihre eigene Vergänglichkeitwill sie nicht zulassen. Immer wieder erzählt sie davon,was sie im Leben alles ausgehalten und überstandenhat.Zu unserem nächsten Treffen bringe ich das <strong>Märchen</strong>»Der Gevatter Tod« 14 * <strong>mit</strong>. Gertrud kennt esund will es sich gerne vorlesen lassen. Als ich fertigbin, ist sie ganz still. Dann deutet sie zur Kerze aufdem Kanapee. Ich stelle sie auf das Beistelltischchenneben der Liege und zünde sie an. Schweigend betrachtenwir das Licht und ich halte Gertruds Hand.Bei den folgenden Treffen muss die Kerze immerbrennen. Gertrud öffnet sich allmählich und sprichtauch über ihre Ängste. So werden neue Gedankenmöglich und auch die schwierige Situation ihrer Enkelinrückt in ihr Blickfeld. Als der Arzt wieder zurEinweisung rät, stimmt sie zu. Das Wort Palliativstationwird vermieden.Auch hier muss ich bei meinen Besuchen immereine Kerze anzünden. Bei meinem letzten Besuchbittet sie mich, ihr noch einmal »mein <strong>Märchen</strong>«vorzulesen. Weil ich das Buch nicht dabei habe, erzähleich, so gut ich mich erinnere. Als ich fertigbin, drückt sie mir <strong>mit</strong> Tränen in den Augen die*Hochgestellte kursive Zahlen verweisen auf die Liste der <strong>Märchen</strong> auf Seite285. Dort erfahren Sie die Literaturquelle und wo in diesem Buch sich der<strong>Märchen</strong>text findet.11


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e nHand und flüstert kaum hörbar: »Gestorben wie im<strong>Märchen</strong>.« In der Nacht stirbt sie im Beisein ihrerEnkeltochter.Der Gevatter Tod 14Es hatte ein armer Mann zwölf Kinder und mussteTag und Nacht arbeiten, da<strong>mit</strong> er ihnen nurBrot geben konnte. Als nun das dreizehnte zurWelt kam, wusste er sich in seiner Not nicht zu helfen,lief hinaus auf die große Landstraße und wollteden Ersten, der ihm begegnete, zum Gevatter* bitten.Der Erste, der ihm begegnete, das war der liebe Gott,der wusste schon, was er auf dem Herzen hatte, undsprach zu ihm: »Armer Mann, du dauerst mich, ichwill dein Kind aus der Taufe heben, will für es sorgenund es glücklich machen auf Erden.«Der Mann sprach: »Wer bist du?«»Ich bin der liebe Gott.«»So begehr ich dich nicht zu Gevatter«, sagte derMann, »du gibst dem Reichen und lässest den Armenhungern.« Das sprach der Mann, weil er nicht wusste,wie weislich Gott Reichtum und Armut verteilt. Alsowendete er sich von dem Herrn und ging weiter.Da trat der Teufel zu ihm und sprach: »Was suchstdu? Willst du mich zum Paten deines Kindes nehmen,so will ich ihm Gold die Hülle und Fülle und alle Lustder Welt dazu geben.«Der Mann fragte: »Wer bist du?«»Ich bin der Teufel.«*Paten<strong>param</strong>.12


Und wenn sie nicht gestorben sind»So begehr ich dich nicht zum Gevatter«, sprach derMann, »du betrügst und verführst die Menschen.«Er ging weiter, da kam der dürrbeinige Tod auf ihnzugeschritten und sprach: »Nimm mich zu Gevatter.«Der Mann fragte: »Wer bist du?«»Ich bin der Tod, der alle gleich macht.«Da sprach der Mann: »Du bist der Rechte, du holstden Reichen wie den Armen ohne Unterschied, dusollst mein Gevattersmann sein.«Der Tod antwortete: »Ich will dein Kind reich undberühmt machen, denn wer mich zum Freunde hat,dem kanns nicht fehlen.«Der Mann sprach: »Künftigen Sonntag ist die Taufe,da stelle dich zu rechter Zeit ein.«Der Tod erschien, wie er versprochen hatte, undstand ganz ordentlich Gevatter.Als der Knabe zu Jahren gekommen war, trat zueiner Zeit der Pate ein und hieß ihn <strong>mit</strong>gehen. Erführte ihn hinaus in den Wald, zeigte ihm ein Kraut,das da wuchs, und sprach: »Jetzt sollst du dein Patengeschenkempfangen. Ich mache dich zu einem berühmtenArzt. Wenn du zu einem Kranken gerufenwirst, so will ich dir jedes Mal erscheinen. Steh ich zuHäupten des Kranken, so kannst du keck sprechen,du wolltest ihn wieder gesund machen, und gibst duihm dann von jenem Kraut ein, so wird er genesen;steh ich aber zu Füßen des Kranken, so ist er mein,und du musst sagen, alle Hilfe sei umsonst, und keinArzt in der Welt könne ihn retten. Aber hüte dich, dassdu das Kraut nicht gegen meinen Willen gebrauchst,es könnte dir schlimm ergehen.«13


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e nEs dauerte nicht lange, so war der Jüngling der berühmtesteArzt auf der ganzen Welt. »Er braucht nurden Kranken anzusehen, so weiß er schon, wie es steht,ob er wieder gesund wird oder ob er sterben muss«, sohieß es von ihm, und weit und breit kamen die Leuteherbei, holten ihn zu den Kranken und gaben ihm soviel Gold, dass er bald ein reicher Mann war.Nun trug es sich zu, dass der König erkrankte. DerArzt ward berufen und sollte sagen, ob Genesungmöglich wäre. Wie er aber zu dem Bette trat, so standder Tod zu den Füßen des Kranken und da war für ihnkein Kraut mehr gewachsen.»Wenn ich doch einmal den Tod überlisten könnte«,dachte der Arzt, »er wirds freilich übel nehmen, aberda ich sein Patenkind bin, so drückt er wohl ein Augezu: Ich wills wagen.«Er fasste also den Kranken und legte ihn verkehrt,sodass der Tod zu Häupten desselben zu stehen kam.Dann gab er ihm von dem Kraute ein und der Königerholte sich und ward wieder gesund. Der Tod aberkam zu dem Arzt, machte ein böses und finsteresGesicht, drohte <strong>mit</strong> dem Finger und sagte: »Du hastmich hinter das Licht geführt. Diesmal will ich dir‘snachsehen, weil du mein Patenkind bist, aber wagstdu das noch einmal, so geht dir's an den Kragen, undich nehme dich selbst <strong>mit</strong> fort.«Bald hernach verfiel die Tochter des Königs in eineschwere Krankheit. Sie war sein einziges Kind, er weinteTag und Nacht, dass ihm die Augen erblindeten, undließ bekannt machen, wer sie vom Tode errettete, dersollte ihr Gemahl werden und die Krone erben. Der<strong>param</strong>.14


Und wenn sie nicht gestorben sindArzt, als er zu dem Bette der Kranken kam, erblickteden Tod zu ihren Füßen. Er hätte sich der Warnungseines Paten erinnern sollen, aber die große Schönheitder Königstochter und das Glück, ihr Gemahl zuwerden, betörten ihn so, dass er alle Gedanken in denWind schlug. Er sah nicht, dass der Tod ihm zornigeBlicke zuwarf, die Hand in die Höhe hob und <strong>mit</strong> derdürren Faust drohte. Er hob die Kranke auf, und legteihr Haupt dahin, wo die Füße gelegen hatten. Danngab er ihr das Kraut ein, und alsbald röteten sich ihreWangen und das Leben regte sich von Neuem.Der Tod, als er sich zum zweiten Mal um sein Eigentumbetrogen sah, ging <strong>mit</strong> langen Schritten auf denArzt zu und sprach: »Es ist aus <strong>mit</strong> dir und die Reihekommt nun an dich«, packte ihn <strong>mit</strong> seiner eiskaltenHand so hart, dass er nicht widerstehen konnte, undführte ihn in eine unterirdische Höhle. Da sah er, wietausend und tausend Lichter in unübersehbaren Reihenbrannten, einige groß, andere halbgroß, andere klein.Jeden Augenblick verloschen einige und anderebrannten wieder auf, also dass die Flämmchen in beständigemWechsel hin und her zu hüpfen schienen.»Siehst du«, sprach der Tod, »das sind die Lebenslichterder Menschen. Die großen gehören Kindern, diehalbgroßen Eheleuten in ihren besten Jahren, die kleinengehören Greisen. Doch auch Kinder und jungeLeute haben oft nur ein kleines Lichtchen.«»Zeige mir mein Lebenslicht«, sagte der Arzt undmeinte, es wäre noch recht groß. Der Tod deutete aufein kleines Endchen, das eben auszugehen drohte,und sagte: »Siehst du, da ist es.«15


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e n»Ach, lieber Pate«, sagte der erschrockene Arzt,»zündet mir ein neues an, tut mir's zuliebe, da<strong>mit</strong> ichmeines Lebens genießen kann, König werde und Gemahlder schönen Königstochter.«»Ich kann nicht«, antwortete der Tod, »erst musseins verlöschen, eh ein neues anbrennt.«»So setzt das alte auf ein neues, das gleich fortbrennt,wenn jenes zu Ende ist«, bat der Arzt.Der Tod stellte sich, als ob er seinen Wunsch erfüllenwollte, langte ein frisches großes Licht herbei, aberweil er sich rächen wollte, versah er es beim Umsteckenabsichtlich und das Stückchen fiel um und verlosch.Alsbald sank der Arzt zu Boden und war nunselbst in die Hand des Todes geraten.Wie schließt man Freundschaft <strong>mit</strong> dem Tod?Welche Bilder und Vorstellungen haben wirvom Tod? Die Brüder Grimm zeichnen den Tod,wie viele ihn sehen: Er ist dünnbeinig, macht einfinsteres Gesicht, hat eine eiskalte Hand und istrachsüchtig. Will man <strong>mit</strong> so einem Freundschaftschließen? Es scheint, als wäre ein Bruch zwischendem, der gerne zum Gevatter genommen wird, unddem, der später rachsüchtig und böse scheint.Wie kann ich den Tod als Gevatter annehmen? Gevattersein, heißt in ein (christliches) Glaubenssystemeingebunden zu sein und diesen Glauben andas Patenkind zu ver<strong>mit</strong>teln. Der Tod als Gevatterdes Lebens? »Ohne den Tod gibt es keine Erneuerung...Die positive Kraft kann ohne die negativekeinen Moment lang existieren. Der Tod ist also<strong>param</strong>.16


Und wenn sie nicht gestorben sindnicht Gegenspieler, sondern Gehilfe des Lebens.« 23 *Nur der Mensch ist sich seiner Sterblichkeit bewusst.Von Ferne betrachtet, ist der Tod eine Tatsache,die jeden ereilt. Man kann also durchaus versuchen,<strong>mit</strong> dem Tod Freundschaft zu schließen. Dochwenn der Tod einen geliebten Menschen fordert oderuns selbst ins Auge fasst, spätestens dann hört dieFreundschaft auf.Der Pate schenkt seinem Mündel ein Kraut. Gehenwir einmal davon aus, dass von Geburt jeder <strong>mit</strong> diesem›Wunder<strong>mit</strong>tel‹ ausgestattet ist. Das Leben führtzu körperlichen Veränderungen, Zipperlein und Krankheitenschütteln uns, doch das Lebenskraut machtuns schnell wieder gesund und gibt uns neue Kraft.Das <strong>Märchen</strong> erzählt uns, der Tod steht immer amBett, die Frage ist nur, ob am Kopf- oder Fußende.Wir sind uns der Gegenwart des Todes nicht bewusst,wir sind dem Leben ergeben und im Schlafsehen wir Regeneration und Erholung, nicht aberden »kleinen Bruder des Todes«. Unerwartet schautuns der Tod ins Auge oder auch schleichend. Geradeeben waren wir noch ganz ins Leben vertieft, jetztüberschattet uns der Tod. Ohnmacht befällt uns:Warum ich?Wir sind zu allem bereit, um dem Tod noch etwasvom Leben abzuringen. Alles? Auch wenn wir gegendie Gesetze der Schöpfung verstoßen? »Aber hütedich, dass du das Kraut nicht gegen meinen Willengebrauchst, es könnte dir schlimm ergehen.« Wir*Hochgestellte Ziffern verweisen auf die Literaturliste auf Seite 287. Nacheinem Komma kann eine Seitenzahl angefügt sein.17


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e nsuchen den Tod zu überlisten. Wir wollen die Herrschaftüber unser Leben, unser Schicksal erhalten.Aus dem Spiel des Lebens wird der Kampf <strong>mit</strong> demTod. Wir sind selten bereit, uns dem Schicksal zu fügen.Wir kämpfen, ringen um unser Leben. Es ist einAufbäumen gegen das Unvermeidliche, ein Kampf,der meist im Stillen geschieht, alleine ausgefochtenwird. Vertraute stehen hilflos daneben.Kämpfen heißt aber auch, sich der Situation zustellen und nicht (mehr) davonzulaufen. Kämpfenist ein wichtiger Prozess, in dem Wut, Angst, Trauer,Schuldzuweisungen und alles andere losgetretenwird, was uns <strong>mit</strong> dem Leben verstrickt. Das gibtuns die Chance, es aufzuarbeiten.Nun zeigt uns das <strong>Märchen</strong> ein starkes Bild: Ineiner unterirdischen Höhle brennen tausend undabertausend Lichter, große, halbgroße, kleine. DasBild der Lebenslichter berührt, weil es so einfachvom Leben erzählt, dass es fast schmerzt. Wir wollennicht einsehen, warum auch Kinder und jungeMenschen ein kleines Licht haben sollen, doch esentspricht der Wahrheit, die wir erleben. Lebenslichterbrennen und verlöschen, daran können wirnichts ändern.Als der Arzt erkennt, dass sein Licht schon weitabgebrannt ist, will er ein neues, großes. In derSterblichkeit erkennen wir die Kostbarkeit des Lebens.Er will sich nicht in sein Ende fügen und bittetum Aufschub, da<strong>mit</strong> er sein Leben genießenkann. Doch der Tod kann ihm keine Verlängerunggewähren.<strong>param</strong>.18


Und wenn sie nicht gestorben sindDie Brüder Grimm nennen den Tod rachsüchtig,so wie er Hinterbleibenden heimtückisch und gemeinscheint. Aus der Sicht des Sterbenden kanndie Hoffnung auf ein Weiterleben eine große Gnadesein, doch für die Lebenden ist die Lücke, die derTote hinterlässt, stets schmerzhaft. »Ich bin derTod, der alle gleich macht.« Kann es gelingen, denTod als Gehilfen des Lebens zu sehen? Können wirden Tod zum Freund nehmen? »Du bist der Rechte,du holst den Reichen wie den Armen ohne Unterschied,du sollst mein Gevattersmann sein.«Zünden Sie eine Kerze an. Sie können ihre Farbeund Form ganz bewusst auswählen. StellenSie die brennende Kerze am besten in Augenhöhevor sich hin. Wählen Sie einen angenehmenAbstand und blicken in das Licht der Kerze. FokussierenSie die Flamme. Gedanken, die kommen, lassenSie vorüberziehen. Schauen Sie in das Licht undlassen Ihren Kopf leer werden. Nehmen Sie sich etwadrei Minuten Zeit dafür.Schließen Sie dann die Augen. Sehen Sie weiterdas Licht der Kerze, jetzt vor Ihrem inneren Auge.Stellen Sie sich vor, Sie selbst sind diese Flamme.Ihr Körper ist ganz in dieses Licht eingehüllt. NehmenSie das Licht <strong>mit</strong> jedem Einatmen in sich auf.Füllen Sie jede Zelle Ihres Körpers <strong>mit</strong> diesem Licht.Spüren Sie, wie das Licht Sie erfüllt und einhüllt.Lassen Sie Ihr Lebenslicht leuchten.Dann verabschieden Sie sich langsam und öffnenbehutsam die Augen. Blicken Sie noch einmal auf19


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e ndas Kerzenlicht. Beginnen Sie, sich zu recken und zustrecken. Lassen Sie Ihr inneres Licht weiter leuchten,wenn Sie die Kerze ganz bewusst löschen.Diese Übung können Sie auch für einen Anderenmachen, indem Sie sich vorstellen, wie das Lebenslichtihn einhüllt und jede Zelle seines Körpers erfüllt.Das Lebenslicht leuchtet in uns, solange wirleben. Häufig entdecken wir es in den Augen derMenschen.<strong>param</strong>.


Dieses BuchDas Unaussprechliche erfahrbar und kommunizierbarzu machen, ist die geheimnisvolle Kraftder <strong>Märchen</strong>, die uns therapeutisch stützt.Themen und Personal der <strong>Märchen</strong> geben vielfältigeAnknüpfungspunkte für Gespräche. Wie ein Kind einerPuppe freimütig von Sor gen erzählt, die es demErwachsenen direkt nicht anvertrauen würde, sokönnen wir in der Metasprache der <strong>Märchen</strong>symbolikviel leichter über die Fragen sprechen, die uns seelischso tief erschüttern. <strong>Märchen</strong> diktieren keineWahrheiten, sie sind vielmehr wie ein Kristall, der jenach Lichtfall anders schimmert. Auf ein und dasselbe<strong>Märchen</strong> kann jeder seine ganz eigene Aussagenprojizieren. Bleibt der Betreuende dabei neutral,öffnen sich dem Betreuten Türen zu Herz undSeele, die er oft schon sehr lange verrammelt hat.Wie diese segensreiche Möglichkeit in Trauer- undSterbebegleitung genutzt werden kann, davon erzähltdieses Buch. Vor allem werden <strong>Märchen</strong> vorgestellt,die für diesen Zweck besonders geeignetsind. Im vorangegangenen Kapitel wurde das schonvorgeführt. Auf diese Weise findet sich in diesemBuch ein kleiner Kanon von <strong>Märchen</strong> und erschließenderGedanken dazu.Darüber hinaus gibt es im Anhang eine Liste,die auch <strong>Märchen</strong> enthält, die in diesem Buch nur21


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e nin Kurzform Platz gefunden haben. Um sich diese<strong>Märchen</strong> inhaltlich zu erschließen, empfiehlt sichdie einschlägige Literatur. Besonders die Bücher derPsychologin Vera Kast sind hier zu nennen. AuchSymbolwörterbücher helfen weiter. Wer sich eineWeile <strong>mit</strong> <strong>Märchen</strong> beschäftigt, lernt nach und nachdie Bildsprache der Seele und braucht dann Erläuterungenimmer weniger.Ebenfalls im Anhang findet sich ein Index <strong>mit</strong>Stichwörtern, die thematische Schwerpunkte bezeichnen.Das hilft, in einer bestimmten Situationeine Auswahl passender <strong>Märchen</strong> zu finden. Im»Wörterbuch der <strong>Märchen</strong>-Symbolik« 4 finden sichebenfalls zu jedem Stichwort <strong>Märchen</strong>.Neben dieser Erschließung des Arbeitsmaterialswerden verschiedene Methoden und Herangehensweisenvorgestellt. Jede davon bietet Stoff für eineigenes Buch, entsprechend knapp müssen die Erläuterungenin diesem Rahmen gehalten werden. Jenach Bedarf und Neigung empfiehlt sich die Vertiefungeinzelner Aspekte.<strong>Märchen</strong> sind in allen Bereichen der Trauerarbeitvon großer Hilfe. Neben der Gesprächssituation zwischenBetreutem und Pflegeperson bieten sich <strong>Märchen</strong>auch für die Gruppenarbeit <strong>mit</strong> Kindern undErwachsenen an. Seminare wie turnusmäßige Treffenvon Betroffenen oder Betreuern können durchdie Arbeit <strong>mit</strong> und an <strong>Märchen</strong> vertieft werden.<strong>param</strong>.22


Dieses BuchNun ist AbendAn einem Abend für Angehörige von Hospizpatientenerzähle ich »Der Tod von Isfahan«. 34Es ist so still, dass schwere Atemzüge zu hörensind. Eine ältere Dame weint in sich hinein. Als ichfertig bin, bleibt es lange still. Die Stille scheint zuvibrieren. Schließlich räuspert sich ein Mann <strong>mit</strong>tlerenAlters und flüstert <strong>mit</strong> brüchiger Stimme: »ZweiJahre lang sind wir von einem Arzt zum anderengefahren, nun ist der Abend gekommen.«»Ja«, erwidert die ältere Dame. Sie wischt sichdie Tränen aus den Augenwinkeln und ist jetzt ganzgefasst. Mit ruhiger, fester Stimme bekräftigt sie:»Nur so lange wir vor dem Tod davonlaufen, verbreitetseine Gegenwart Schrecken.«Der Tod von Isfahan 34Es war einmal ein Sultan, der war schön, <strong>mit</strong>Reichtum gesegnet und noch jung an Jahren. EinesMorgens, er wandelte wie jeden Tag um dieseZeit in seinen Gärten, begegnete ihm neben einemblühenden Jasminstrauch der Tod. Der sah ihn vollerErstaunen an und riss die Arme hoch, und dem Sultanwar ganz so, als wolle er ihn packen. Da fuhr ihm derSchreck wie der Blitz in die Knochen. Er machte kehrtund lief davon, geradewegs in den Stall, wo er sichsein bestes Pferd nahm, um von diesem Ort des Todeszu fliehen. Den ganzen Tag ritt der Sultan, so schnellsein Pferd ihn tragen konnte, bis er endlich gegen23


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e nBauer antwortet: »Liebe ist süß, du kennst sie nicht,Stein ist kalt, ich geh vorbei, wo ich auch mein Hausaufbau, Gott ist mehr als Tod und du.« Da muss er siehindurchlassen.Das Hohelied besingt das Erlebte so: »Die Liebeist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlichwie das Totenreich.« Betrachten wir die Fremdeals den Tod, die Tödin, die <strong>mit</strong> den Kindern spielt.Was für ein friedliches und ergreifendes Bild, Lebenund Tod als Einheit. Der Bauer verliebt sich in dieFremde und eine große Sehnsucht erfasst ihn. Inmanchen Stadien von Krankheit und Leid ist der Toddie ersehnte Lösung, selbst wenn sie von großenÄngsten begleitet wird. In der Phase des Hindurch»ist auch das Apokalyptische anzusiedeln. Ausweglosigkeit,Kampf der Mächte, Hin und Her extremerGefühle.« 19 Der Bauer hält an seiner Liebe fest undso<strong>mit</strong> erlangen die dunklen Mächte keine Gewaltüber ihn. Bei der ersten Prüfung spricht er sie nochin persona, als Liebste an. In den weiteren Phasenist sie entpersonifiziert als reine Liebe. Darum gehtes im Leben wie im Sterben und auch in der Trauerund der Begleitung: die Liebe zu bewahren, sichauch in Schmerz, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeitvon der Liebe tragen zu lassen.<strong>param</strong>.284


Anhang<strong>Märchen</strong>listelaufende Nummer, Titel (Quelle), Nummer der Literaturliste, Seitenzahl1 Alte <strong>mit</strong> den Bohnen, Die (unbekannt) .......... 25 ..1512 Beutel voller Goldstücke, Der (Frankreich) ......... 8 ..2673 Boten des Todes, Die (Grimm) ................ 11 ..1944 Braut, Die weiße und die schwarze (Grimm). ...... 11 ..2685 Eisenhans, Der (Grimm) .................... 11 ..2706 Engel des Todes, Der (Persien). ............... 17 ..1027 Flucht, Die (Orient) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 ..1998 Frau, die das Land der Toten besuchte, Die (Inuit) ... 3 ..2009 Frau Holle (Grimm) ....................... 11 ..20610 Frau Holles Apfelgarten (Litauen) ............. 10 ...5211 Frau Trude (Grimm) ....................... 11 ..21612 Froschkönig oder der eiserne Heinrich, Der (Grimm) . 11 ..27213 Fundevogel (Grimm) ...................... 11 ..16114 Gevatter Tod, Der (Grimm) .................. 11 ...1215 Hans im Glück (Grimm) .................... 11 ..11416 Juan Holgado und Frau Tod (Spanien). ........... 8 ..22217 Jugend ohne Alter und Leben ohne Tod (Rumänien) . 25 ..13018 Knochen, Der singende (Grimm). .............. 11 ..27319 Mutter Fluch und Segen, Der (Irland) ............ 9 ...6920 Nachtfalter (Sufismus) ..................... 25 ...4321 Orpheus und Eurydike (Griechenland) ........... 25 ..23322 Ratte, die sich fledermauste, Die (Nordamerika) .... 21 ..19123 Riese, Der selbstsüchtige (Wilde, Oscar)). ........ 24 ...8624 Samurai, Der (Japan). ..................... 25 ..24125 Schneekindlein (Russland) .................. 22 ..27426 Skelettbraut, Die (Israel) ................... 25 ..25127 Spiegel, der ins Jenseits führt, Der (Argentinien) ... 13 ..27528 Spindel, Weberschiffchen und Nadel (Grimm) ...... 11 ..27629 Steinkanu, Das weiße (Nordamerika) ........... 15 ..24430 Sterntaler, Die (Grimm) .................... 11 ...3131 Teufel <strong>mit</strong> den drei goldenen Haaren, Der (Grimm) . . 11 ..27732 Tod im Pflaumenbaum, Der (Frankreich) ......... 25 ..25633 Tod und die Alte, Der (Ungarn) ............... 20 ..27934 Tod von Isfahan, Der (Iran) ................. 25 ...2335 Totenhemdchen, Das (Grimm) ................ 11 ..26336 Warnungen vor dem Tode, Die drei (Westfriesland) ... 6 ..28037 Wasser des Lebens, Das (Grimm) .............. 11 ..17738 Wassilissa, Die wunderschöne (Russland). ......... 1 ..28139 Weg ins Jenseits, Der (Deutschland) ............. 8 ..283285


T r a u e r a r b e i t m i t Mä r c h e nStichwortlistedie Zahlen beziehen sich auf die <strong>Märchen</strong>liste der VorseiteAbschied 3, 8, 10, 15, 17,21, 27, 30, 35Abschließen 1, 2, 27, 36Ahnen 15, 17, 25, 30Akzeptanz 1, 2, 6, 17, 25Angst 7, 11, 12, 22,32, 33Annehmen 23, 24, 26, 28Anstrengung 8, 22, 33, 34, 38Aushalten 4, 8, 11, 18Beistand 5, 17, 31, 38Bereitschaft 2, 6, 15, 19, 28,36, 39Dunkelheit 9, 14, 18, 21, 33Einheit 13, 17, 26Einsamkeit 8, 18, 23, 29Ende 3, 16, 18, 36Entwicklung 5, 13, 28, 38Ernte 1, 9, 10, 30, 37Fleiß 5, 9, 28Flucht 7, 33, 34Fülle 5, 9, 28, 30Grausamkeit 18Groll 4, 32, 33Handeln 5, 22, 31Hass 4, 18, 38Haus 16, 23, 28Heiterkeit 10, 15, 28Hilfe 5, 19, 28, 31Himmel 2, 24, 30Hingabe 6, 7, 9, 20, 22,25, 30, 39Hoffnungslosigkeit21, 25Hölle 24, 31Jugend, ewige 10, 17Kampf 5, 8, 14, 17Klagen 4, 17, 18, 36Kraft 5, 13, 27, 38Kummer 8, 27, 29Leben 28, 31, 37Lebenslicht 14, 38Leichtigkeit 2, 16, 32Leid 4, 6, 18Licht 2, 21, 39Liebe 13, 27, 39Loslassen 3, 15, 22, 30, 35Macht 12, 14, 31Mut 5, 24, 31Neugier 11, 20Neuorientierung 5, 22, 26, 28Ohnmacht 11, 14, 33, 37Prüfung 4, 24, 37Schicksal 19, 21, 25, 27Schmerz 8, 25, 29Schrecken 6, 33, 34, 38Sehnsucht 29, 37, 39sich fügen 3, 32, 34Sinn 1, 19, 28Tod 11, 14, 26, 32,33Todessehnsucht 8, 20, 25Totenreich 8, 14, 26, 29Trauer 9, 19, 21, 29,30, 35Verantwortung 5, 12, 28Verdrängung 3, 16, 33, 36Vergänglichkeit 17, 33, 36Vergebung 26, 27Verhängnis 14, 20, 26Verlassenheit 21, 27, 29Verlust 3, 6, 23Verlustangst 29, 33, 34, 36Verzweiflung 6, 7, 8, 16, 23,34, 35Wachstum 5, 13, 31Wandlung 9, 15, 19, 20,22, 24, 37Werden 2, 10, 39Wut 12, 23, 24<strong>param</strong>.286


AnhangLiteraturliste1 Afanasjew, Alexander: RussischeVolksmärchen. München (dtv) 19872 Bauer, Angeline: Von Trennung,Tod und Trauer. Gütersloh (Gütersloher<strong>Verlag</strong>shaus) 20023 Betz, Otto: Tausend Tore in dieWelt. Freiburg (Herder) 19854 Bonin, Felix von: Wörterbuch der<strong>Märchen</strong>-Symbolik. Ahlerstedt (<strong>Param</strong>)20095 Eliade, Mircea: Kosmos und Geschichte.Der Mythos der ewigenWiederkehr. Berlin (<strong>Verlag</strong> der Weltreligionen)20076 Esterl, Arnica: Das fliegendeSchiff. Zaubermärchen und Sagenaus Westfriesland. Stuttgart (FreiesGeistesleben) 19907 Francia, Luisa: Die schmutzigeFrau. München (Frauenoffensive)19918 Früh, Sigrid: Honig der wilden Bienen.Krummwisch (Königsfurt-Urania)20039 Früh, Sigrid: <strong>Märchen</strong> von Mütternund Töchtern. Frankfurt (Fischer)199610 Früh, Sigrid: Rauhnächte. <strong>Märchen</strong>,Brauchtum, Aberglaube. Waiblingen(Stendel) 199911 Grimm Brüder: Kinder- und Hausmärchen.Stuttgart (Reclam) 198012 Kachler, Roland: Meine Trauer wirddich finden. Stuttgart (Kreuz) 200513 Karlinger, Felix: <strong>Märchen</strong> aus Argentinienund Paraguay. München(Diederichs) 198714 Kieser, Günter; Bonin, Felix von:Heiltrance für Kinder. Rat für Eltern,Erzieher und Therapeuten. Ahlerstedt(<strong>Param</strong>) 200515 Knortz, Karl: <strong>Märchen</strong> und Sagender Indianer Nordamerikas. Jena187116 Kübler-Ross, Elisabeth (Hrsg.): Reifwerden zum Tode. München 200417 Marzolph, Ulrich: Wenn der Eselsingt, tanzt das Kamel. München(Diederichs) 199418 Raygan, Ramin: Wie Sie einfachglücklich werden. Ahlerstedt (<strong>Param</strong>)201119 Renz, Monika: Zeugnisse Sterbender.Paderborn (Junfermann) 2000.20 Sklarek, Elisabeth: UngarischeVolksmärchen, Leipzig (Dieterich)190121 Tetzner, Lisa: Die schönsten <strong>Märchen</strong>der Welt für 365 und einen Tag.Darmstadt (Luchterhand) 198122 Uther, Hans-Jörg: Die schönstenWeihnachtsmärchen. München (Diederichs)199823 Walker, Barbara G.: Das geheimeWissen der Frauen. München (dtv)199524 Wilde, Oscar: Der selbstsüchtigeRiese. Eschbach (<strong>Verlag</strong> am Eschbach)199925 Diese <strong>Märchen</strong> gehören zum Repertoireder Autorin. Die Quellen sinduns nicht bekannt, doch sie sind inverschiedenen Fassungen weit verbreitet.287

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!