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DER BIEBRICHER - Gerich

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Ohne Tatütata durch Biebrich<br />

Es ist nasskalt und dunkel am 31. März um 20<br />

Uhr, als drei Männer und eine Frau von der<br />

Feuerwache 1 am Kurt-Schumacher-Ring aus<br />

zu einer Kontrollfahrt durch Biebrich aufbrechen.<br />

Am Steuer des Polizeiautos<br />

sitzt Borjana Djordjevic, begleitet<br />

wird sie von ihrem Polizei-Kollegen<br />

Bernhard Thomas, dem Leiter der<br />

Biebricher Ortsverwaltung Hans<br />

Groth sowie Ralf Vogel, dem für<br />

Biebrich zuständigen Mitarbeiter<br />

der Straßenverkehrsbehörde. Dem Polizeiwagen<br />

folgt ein mit zwei Mann besetztes<br />

Drehleiter-Fahrzeug der Feuerwehr.<br />

Das Gespann überprüft die Verkehrssituation<br />

in engen Biebricher Straßen und Gassen und<br />

sorgt für Verwarnungen von Verkehrssündern,<br />

die in einer Notfallsituation den Einsatz<br />

der Feuerwehr behindern würden. „In den<br />

Sommermonaten führen wir solche Testfahrten<br />

vierzehntägig durch“, erklärt Bernhard<br />

Thomas. Die Route führt zunächst durch das<br />

Brömerviertel, den ersten unfreiwilligen Stopp<br />

muss der Tross in der Entenstraße einlegen.<br />

Vor der Eckpizzeria in der Hasenstraße parkt<br />

ein Kunde. „Ich muss dem Wirt noch einmal<br />

zärtlich klar machen, dass das so nicht weiter<br />

geht“, sagt Thomas und springt aus dem<br />

Wagen. Der nächste Verkehrssünder wartet<br />

schon in der Fuchsstraße: ein Umzugswagen,<br />

der halb auf dem Bürgersteig steht. „Der Fahrer<br />

hole sich gerade ein Getränk“, sagt sein<br />

Helfer – im Ernstfall eine Katastrophe.<br />

Häufi gstes Problem für die Feuerwehreinsatzkräfte<br />

sind parkende Autos, die den vorgeschriebenen<br />

Fünf-Meter-Abstand bis zur Straßenecke<br />

nicht einhalten, gefolgt von solchen,<br />

die die Durchfahrtswege zu sehr verengen.<br />

„Geparkt werden darf nur, wenn die Fahrbahn<br />

dadurch nicht enger als 3,05 Meter wird“,<br />

erklärt Vogel. Nur so könne ein Löschwagen<br />

ohne Schwierigkeiten passieren. „Wir machen<br />

diese Fahrten keinesfalls, um Knollen zu sammeln“,<br />

sagt Thomas. Vielmehr wolle man mit<br />

der Aktion Aufmerksamkeit erregen und für<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / APRIL 2010<br />

Feuerwehr-<br />

Kontrollfahrt<br />

Verständnis sorgen. Kommt der Wagen gar<br />

nicht mehr weiter, wird das Martinshorn eingeschaltet,<br />

damit möglichst viele Bürger die<br />

Gefährlichkeit der Situation mitbekommen.<br />

In der Gibb sieht es nicht besser aus<br />

als später seitlich des Klagenfurter<br />

Rings und der Breslauer Straße. Immer<br />

wieder sind Straßenecken zugeparkt,<br />

versperren Unbekümmerte<br />

den Weg zum „Reifenwechsel“, „Pizza<br />

holen“ oder um „eben mal schnell<br />

etwas abzugeben.“ Andere parken unverdrossen<br />

auf markierten Sperrfl ächen – wie an<br />

diesem Abend in der Elisabethenstraße. Sehr<br />

problematisch erweist sich immer wieder die<br />

Mosburgstraße, hier kommt der Zug kaum um<br />

die enge 90-Grad-Kurve. Weiteres Highlight<br />

des Abends ist die Fahrt durch das Adolfs-<br />

gässchen. Mit etwas Rangierarbeit gelingt sie<br />

jedoch.<br />

Nach 22 Uhr bewegt sich der Zug wieder<br />

zurück zur Feuerwache. „Jetzt müssen wir<br />

die Situation aufarbeiten und entsprechende<br />

Maßnahmen einleiten“, erklärt Thomas, der<br />

schon während der Fahrt mit Kollegen der<br />

Biebricher Streife im Kontakt stand, die einige<br />

Verkehrssünder darauf hin sofort aufsuchte.<br />

Verständnisvoll zeigen sich in der Regel die<br />

wenigsten Autofahrer über ihre Zurechtweisungen.<br />

„Dann frage ich schon mal, ob es<br />

ihnen denn lieber wäre, im Ernstfall zu verbrennen“,<br />

so Thomas. Die gleichen Probleme<br />

wie die Feuerwehr hat übrigens auch die<br />

Müllabfuhr. Mit ihr arbeitet die Polizei daher<br />

ebenfalls eng zusammen.<br />

Immer wieder bleibt das Feuerwehrfahrzeug stecken. Hans Groth, Ralf Vogel und Bernhard<br />

Thomas (v.l.) checken dann die Situation.<br />

(sst)<br />

SUSANNE STAUß

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