Komm, Schöpfer Geist! - Lankwitz-Kirche.

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VorWort / INhaLt Liebe Lankwitzer Leserinnen und Leser! „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz kraftlos wird, womit soll man salzen?“, hat Jesus seinen Nachfolgern als Zuspruch und als Herausforderung mit auf den Weg gegeben: Christinnen und Christen sollen „Würze“ und „Lebensmittel“ sein in verschiedensten Lebensbezügen, spürbar und positiv wirksam für andere. Nicht von ungefähr trägt deshalb der Reformprozess unserer Landeskirche seit 2007 den Titel „Salz der Erde“. Trotz abnehmender Mitgliederzahlen will man mutig Perspektiven für die Zukunft entwickeln. Der neue Bischof unserer Landeskirche, Markus Dröge, hat sich dieses Thema zu eigen gemacht und auf der Tagung der Kreissynode am 6. und 7. Mai in der Ev. Dreifaltigkeitsgemeinde einen Vortrag gehalten. Lesen Sie dazu den Bericht auf den Seiten 14 und 15. Konkrete Nächstenliebe gehört seit Urbeginn an zum Handeln christlicher Gemeinden. Das Fachwort dafür heißt Diakonie. Wir verstehen Diakonie als eine Folge unseres Auftrages, Salz der Erde zu sein. Wie werden wir diesem Auftrag gerecht? Gemeindliche und übergemeindliche Projekte, ehrenamtliche und professionelle Angebote müssen kein Widerspruch sein. Lesen Sie Berichte über das Café Sammeltasse, das Sonntagsessen in Dreifaltigkeit, die Schließung des „Wintergartens“ und die Zukunft der Diakoniestation Lankwitz auf den Seiten 4 und 5. Mitte Juni feiern wir das Pfingstfest, bekannt auch als „Geburtstag“ der Kirche. An diesem Tag kam unerwartet Hoffnung und Mut unter Jesu Jüngern auf. Sie begannen, an den Zuspruch vom „Salz der Erde“ zu glauben, als Gemeinschaft im Sinne Jesu Christi zu leben und andere dafür zu begeistern (siehe „Andacht“ auf Seite 3). In diesem Jahr feiern wir in allen unseren Gemeinden an diesem Tag Konfirmation. Das passt: Junge Menschen sollen von Gottes Geist erreicht werden. Konfirmanden bekennen sich an diesem Tag zum Glauben, der für sie wie Salz in der Suppe ist, also dem Leben einen ganz besonderen Geschmack geben kann (siehe Gottesdienste auf Seite 17). 2 Eine anregende Lektüre und eine gute Zeit der Erholung in den Sommerferien wünschen Ihr Pfarrer Rolf Tischer und Ihre Pfarrerin Elisabeth Schaller Aus dem Inhalt Andacht 3 Thema: Diakonie in Lankwitz Wintergarten: Ein Nachruf 4 Kochgruppe in Dreifaltigkeit 5 Café Sammeltasse 5 Gemeinde und Diakonie in Lankwitz 6 Lankwitzer GKR-Tag Gemeindeseiten 7 Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde 8 Dreifaltigkeitsgemeinde 9 Dorfkirchengemeinde Lankwitz 12 Paul-Schneider-Gemeinde 13 Steglitzer Kreissynode 14–15 Gottesdienste Familienangebote 16–17 Mitte des Lebens 18–19 Kinder 20–21 Jugend 24–25 Senioren 26–27 Musik und Kultur 28–29 Leib und Seele 30–31 Adressen 32 Impressum „Kirchenfenster“ wird herausgegeben im Auftrag der Kooperation der vier Lankwitzer Gemeinden. Redaktion: für die BonhoefferGemeinde Pfarrerin Barbara ManterfeldWormit und Hasalt Brunz; für die Dorfkirchengemeinde Pfarrerin Heidrun MieheHeger und Gabriele Gaertig; für die Dreifaltigkeitsgemeinde Pfarrer Rolf Tischer (v. i. S. d. P.), Pfarrerin Elisabeth Schaller und Marcel Fehrenbach; für die PaulSchneiderGemeinde Pastor Manfred Naujeck und Helen Karzek Anschrift: „Kirchenfenster“ c/o DietrichBonhoefferGemeinde Sondershauser Str. 50, 12249 Berlin EMail: redaktion@kirchenfensterlankwitz.de Anzeigenverwaltung: Klaus Böhl und Birgit Mamerow inserat@kirchenfensterlankwitz.de Redaktionsschluss nächste Ausgabe: Redaktion: 21. Juni 2011 Anzeigen: 5. Juli 2011 Herstellung: mediaraygraphics Druckerei im Kirchenkreis Steglitz Parallelstraße 29 a, 12209 Berlin Auflage: 11.000
Von allen großen christlichen Festen ist Pfingsten das am wenigsten greifbare und anschauliche. Zu Weihnachten die Geburt eines Kindes, am Karfreitag ein grauenvoller Foltertod, die unvorstellbaren Ereig nisse Ostern und Himmelfahrt sind zumindest mit der Person Jesu verbunden. Was aber feiern wir Pfingsten, was hat es mit dem Heiligen Geist auf sich? Natürlich kann man auf den Bericht in der Apostelgeschichte über das Pfingstwunder hinweisen, wo von einem „Brausen vom Himmel“ und von „Zungen wie von Feuer“ die Rede ist und wie die Jünger urplötzlich in allen Sprachen der Welt „die großen Taten Gottes“ verkündigen. Besser und womöglich sogar sachgemäßer ist es meiner Meinung nach, von heute erfahrbaren Wirkungen des Heiligen Geistes auszugehen. So spielen in den Freikirchen, vor allem bei den Pfingstlern und charismatischen Gruppierungen, die Geistwirkungen eine zentrale Rolle: bei der enthusiastischen Sprechweise der Prediger, bei den erhobenen Händen des LobpreisGesangs, bei der verzückten „Zungenrede“ und bei sog. Geistheilungen im Gottesdienst. Wer hiermit wenig anfangen kann, sich womöglich erschrocken abwendet, sollte aber das „Kind nicht mit dem Bade ausschütten“. Es lassen sich genug andere, weniger spektakuläre und doch eindrückliche GeistWirkungen in unserem Leben aus Komm, Schöpfer Geist! machen. Das hier wiedergegebene „Gebet zu Pfingsten“ von Erhard Domay versucht, solche Erfahrungen, solche Dimensionen des göttlichen Geistes zu benennen: So macht der Geist kreativ, lässt uns schöpferisch werden. Viele Künstler, vor allem Musiker, egal ob in Klassik oder Jazz – da Gebet zu Pfingsten Komm, Schöpfer Geist, belebe uns mit deinem göttlichen Atem, damit wir uns nicht verlieren im Rhythmus der Maschinen, damit uns die Luft nicht ausgeht unter dem Druck der Sachzwänge, damit unsere Gedanken sich frei bewegen, wenn die Macht des Faktischen uns drohend gegenübertritt. Komm, Schöpfer Geist, durchströme uns mit deiner göttlichen Kraft, erschüttere uns, wo wir in Gewohnheiten erstarrt und in Machtansprüchen verhärtet sind. Halte uns in Unruhe, wenn Routine und Selbstzufriedenheit uns zu lähmen beginnen. Öffne unseren Mund, dass wir das Unrecht Unrecht nennen und nicht unvermeidbares Übel. Komm, Schöpfer Geist, entflamme in uns die Glut deines Feuers, damit die Liebe, die Zuversicht, die Kraft zu geduldiger Sorge um die Menschheit in uns am Leben bleiben. Komm, Schöpfer Geist, du Geist des Lebens! Erhard Domay ANDaCht vor allem bei der Improvisation –, haben sich in ihrem kompositorischen Schaffen und beim Musizieren immer wieder von einer größeren Macht ergriffen gefühlt. Dass das Gospelsingen von Begeisterung getragen ist, ist für die meisten Sängerinnen und Sänger, aber auch für die Zuhörer ganz offenkundig. Es muss zudem nicht die große Kunst sein; bei vielen Fragen und Problemen, wo man zunächst nicht weiterkommt, lohnt es sich still zu werden, um für den rettenden Einfall, die verblüffende Lösung empfänglich zu werden. Auch bei der Zärtlichkeit und Erotik geht nichts ohne Inspiration, und sogar so etwas Profanes wie das Kochen kann mit beglückenden Einfällen einhergehen. Suchen Sie doch selbst nach Beispielen aus Ihrem Leben, liebe Leserinnen und Leser, ich bin mir sicher, Sie werden fündig! Der Geist macht lebendig und frei, er erschüttert unsere Selbstsicherheit und gibt Anstöße, wo wir festgefahren und gelähmt sind. Der Geist macht frei von der Fixierung auf das eigene Überleben, Fortkommen, macht Mut zum Engagement und zur Liebe. Immer, wenn wir uns verbunden fühlen mit der Dimension Gottes, die unendlich größer ist als unser begrenztes Ich, ist der Geist am Werk. Zurück zum Pfingstwunder: Damals hat der Heilige Geist der ängstlichen Traurigkeit der Jünger ein Ende gemacht, hat ihnen Mut gemacht „aus sich heraus zu gehen“, hat ihnen den Mund geöff net, Gott zu loben und zu preisen für den zu Ostern errungenen Sieg über den Tod. Und wenn dieser Glaube nicht mit Begeisterung von Generation zu Generation weitergegeben worden wäre, gäbe es uns heute nicht als Christen in Lankwitz. Pfarrer Rolf Tischer 3
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