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Komm, Schöpfer Geist! - Lankwitz-Kirche.

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thEMA<br />

Diakonie in <strong>Lankwitz</strong><br />

Gemeinde und Diakonie in <strong>Lankwitz</strong><br />

– Neue Wege der Verantwortung<br />

<strong>Komm</strong>entar von Pastor Manfred Naujeck<br />

„Der Diakonieverein <strong>Lankwitz</strong> fördert<br />

und trägt die diakonischen Tätigkeiten<br />

der <strong>Lankwitz</strong>er Gemeinden.“<br />

So heißt es im § 2 der Satzung des 1979 gegründeten<br />

Vereins. Hier wird eine Zweckbestimmung<br />

formuliert, die in zweierlei<br />

Richtung Bedeutsames aussagt.<br />

Zum einen wurde der Diakonieverein gegründet,<br />

um die Gemeinden bei der Erfüllung<br />

ihrer diakonischen Aufgaben zu unterstützen.<br />

Er soll sie fördern darin, dass sie<br />

ihrer sozialen Verantwortung als <strong>Kirche</strong>ngemeinden<br />

gerecht werden können. Zum<br />

anderen aber auch werden die Gemeinden<br />

an den Verein gewiesen, der für die<br />

<strong>Kirche</strong>ngemeinden Trägeraufgaben übernehmen<br />

soll. So war es dann auch. Mit<br />

Gründung der Diakoniestation und anderer<br />

Einrichtungen der Seniorenbetreuung, der<br />

Hauskrankenpflege und der Altenpflege<br />

hat der Diakonieverein diese Tätigkeitsbereiche<br />

der <strong>Kirche</strong>ngemeinden in die eigene<br />

Trägerschaft übernommen. Was damals als<br />

stellvertretendes Handeln gelten sollte, hat<br />

mit den Jahren eine Verselbstständigung<br />

erfahren. Diakonische Aufgaben sind aus<br />

der Gemeinde ausgewandert und nach<br />

und nach leider das Bewusstsein für die<br />

Verantwortung auch, die der Diakonieverein<br />

den Gemeinden abgenommen hat.<br />

Nur so ist es zu verstehen, dass über die<br />

mögliche Mitgliedschaft der <strong>Kirche</strong>ngemeinden<br />

im Diakonieverein Unklarheit<br />

herrschte. Nun aber haben die Gemeindekirchenräte<br />

die Mitgliedschaft beantragt<br />

und auch schon das Aufnahmeverfahren<br />

durchlaufen. Leider aber waren sie noch<br />

nicht bei der letzten Mitgliederversammlung<br />

am 4. Mai 2011 stimmberechtigt, als<br />

es um die „Zukunftssicherung der Einrichtungen“,<br />

insbesondere der Diakoniestation<br />

<strong>Lankwitz</strong> gGmbH ging, deren einziger Gesellschafter<br />

der Diakonieverein ist.<br />

Bei diesem Punkt, der nach 2½ Stunden<br />

unter der Nr. 8 recht spät auf der Tagesordnung<br />

stand, hatte der eine oder andere bereits<br />

aus Termingründen die Versammlung<br />

verlassen. Die noch Anwesenden stimmten<br />

dann dem Antrag zu, 51% der Gesellschafteranteile<br />

der Diakoniestation an<br />

6<br />

den „Diakonie­Pflege Verbund Berlin“ zu<br />

verkaufen. Der Diakonie­Pflege Verbund<br />

Berlin ist eine Holding, der acht Diakonie­<br />

Stationen in Berlin angehören. Mit einem<br />

geringen Anteil wird sich der Diakonieverein<br />

<strong>Lankwitz</strong> an der Holding beteiligen.<br />

Dieses ist ein Schritt, der unterschiedliche<br />

Meinungen hervorrief und auch hervorrufen<br />

kann. Die Frage, auf welche Art und<br />

Weise die Diakoniestation, das Herzstück<br />

der Einrichtungen des <strong>Lankwitz</strong>er Diakonievereins,<br />

am Leben erhalten werden kann,<br />

wäre durchaus kontrovers zu diskutieren<br />

gewesen. Auf unterschiedlichen Wegen<br />

wäre man womöglich zu demselben Ergebnis<br />

gekommen, dass eine Diakonie­Station<br />

als eigenständige Pflegeeinrichtung allein<br />

nicht mehr wirtschaftlich zu führen ist. Die<br />

unterschiedlichen Ansätze sollen auch hier<br />

nicht kommentiert werden. Jedoch kann es<br />

nicht ohne eine Anmerkung dazu bleiben,<br />

wie unglücklich der Verlauf des gesamten<br />

Prozesses gewesen ist. Es kommt mir nicht<br />

darauf an, dafür Schuldige zu benennen. Es<br />

kommt mir hier nicht darauf an, das Ergebnis<br />

zu kritisieren. Für mich ist es aber äußerst<br />

bedauerlich, dass in diesem Moment eine<br />

große Chance vertan wurde, die <strong>Lankwitz</strong>er<br />

Gemeinden, deren ureigenste Sache die<br />

diakonischen Tätigkeiten sind und für die<br />

der Diakonieverein satzungsgemäß eine diakonische<br />

Aufgabe nahezu treuhänderisch<br />

übernommen hat, durch eine bessere, ge­<br />

zieltere Informationspolitik ins Boot zu holen.<br />

Von Anfang an hätten die Gemeindeleitungen<br />

an dem Prozess beteiligt werden<br />

können, indem der Kooperationsausschuss<br />

der <strong>Lankwitz</strong>er Gemeindekirchenräte von<br />

Seiten des Vorstandes über die wirtschaft lichen<br />

Schwierigkeiten der Einrichtungen des<br />

Diakonievereins unterrichtet worden wäre.<br />

Dieses ist aber nun Geschichte, und es gilt,<br />

aus dem Geschehenen zu lernen, nach<br />

vorne zu schauen und das Verhältnis von<br />

Gemeinde und Diakonie in der Region<br />

<strong>Lankwitz</strong> neu in den Blick zu nehmen. Mit<br />

der neuen Geschäftsführung, dem Vorstand<br />

des Diakonievereins, den Mitgliedern<br />

des Beirats und Vertretern der Gemeindeleitungen<br />

sollte ein „Runder Tisch<br />

Lank witzer Diakonie“ gegründet werden,<br />

der die Verbindung von Diakonie und Gemeinde<br />

neu knüpft und die Zweckbestimmung<br />

des Diakonievereins, dem ja nun<br />

die <strong>Lankwitz</strong>er Gemeindenangehören,<br />

neu mit Leben<br />

füllt: „Der Diakonieverein<br />

<strong>Lankwitz</strong> fördert<br />

und trägt die<br />

diakonischen Tätigkeiten<br />

der <strong>Lankwitz</strong>er<br />

Gemeinden.“<br />

Pastor Manfred Naujeck<br />

Beauftragter für Diakonie<br />

im <strong>Kirche</strong>nkreis Steglitz

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