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Durch dick & dünn
www.sonotec.de
Was hat ein zunächst düsterer Keller mit dem viel
gepriesenen Aufschwung Ost zu tun? Diese dunklen
Räumlichkeiten in einer alten Jugendstilvilla waren
im Gründungsjahr 1991 für die Hallenser Hightech-
Firma SONOTEC Ultraschallsensorik Halle GmbH
Startplatz für bilderbuchartigen Erfolg. Eine solche
Erinnerung an die Anfänge eines Ingenieurbüros,
das mit eigener Forschung schon damals ersten
Umsatz gemacht hat, bringt das Wort „unglaublich“
fast von allein auf die Zunge. Im Konferenzraum des
Applikationsspezialisten für Ultraschallsensorik
hängen zwei Fotoreihen: rechts die verschiedenen
Firmensitze im Wandel der Zeiten, links Innovationspreise,
Auszeichnungen, Zertifikate. Die beiden
Gründer von damals – erst Physikstudenten der
Martin-Luther-Universität in Halle/Saale, dann Arbeits-
und Teamkollegen der rund um die Mitte der
80er-Jahre aufkommenden Ultraschallsonografie –
sind die Geschäftsführer von heute: Dr. Santer zur
Horst-Meyer und Hans-Joachim Münch.
Das Geschäftsführerduo zieht jetzt 15 Jahre an einem
gemeinsamen Strang. Trotz anhaltenden Investitionsstaus
in Deutschland mit der Folge, dass sich
kundenspezifische Sensorik in der Breite des Marktes
oft im Ausland besser als vor der eigenen Haustür
verkauft, halten beide einen erneuten Wachstumssprung
ihrer Firma, die Verdopplung des Umsatzes
und Einstellung von weiteren zehn, zwanzig Fachkräften
für machbar. Mittlerweile stehen 50 Beschäftigte
auf der Gehaltsliste – nicht wenige von ihnen
sind ehemalige Lehrlinge, die SONOTEC seit 1995
ausgebildet hat.
Mit Ultraschallsensorik vor 15 Jahren gestartet:
Dr. Santer zur Horst-Meyer und Hans-Joachim Münch
Quelle für Wachstum, Umsatz und
Beschäftigung sind von je her Innovationen.
Mit Ultraschall-Lecksuchgeräten für Pipelines
oder auch Druckluftleitungen, SONAPHONE
genannt, strebt SONOTEC die Marktführerschaft in
Europa an. Auch in der Medizintechnik hat das Unternehmen
mit patentierten Luftblasen-Detektoren
längst Fuß gefasst. Eingesetzt bei der Dialyse, erkennen
diese Sensoren von außen durch die flüssigkeitsdurchströmte
Schlauchleitung hindurch gefährliche
Luft- und Gasblasen und schlagen Alarm. Nach zweieinhalb
Jahren Entwicklungszeit in Zusammenarbeit
„Wir betrachten Fördermittel als Hilfe zur
Selbsthilfe und werden eines Tages völlig ohne
diese Zuschüsse auskommen. Im Ergebnis sämtlicher
bisherigen Förderung wurden bei
SONOTEC mehr als 20 dauerhafte Arbeitsplätze
geschaffen; im Rahmen der beiden INNO-WATT-
Projekte allein vier.“
Hans-Joachim Münch,
Geschäftsführer SONOTEC GmbH, Halle
mit Fresenius Medical Care erst im Vorjahr marktreif
geworden, sollen 2006 einige tausend dieser Neuentwicklungen
verkauft werden. „Kern-Highlight“, wie
Hans-Joachim Münch die messtechnische Innovation
mit den meisten Zukunftschancen nennt, sind bei
SONOTEC jedoch kundenspezifische Sensoren für die
Schallumwandlung. Auch bei den beiden derzeitigen
INNO-WATT-Projekten geht es darum. Projekt 1:
Prüfköpfe in kaskadierten Bögen, so genannte Segmentsensoren,
umfassen dabei den gesamten Umfang
von Kunststoffrohren und können so bei der
Rohrherstellung Materialfehler wie zu dünne Wandstärke,
Lunkern oder Risse signalisieren. Beim zweiten
FuE-Vorhaben entwickeln die Hallenser speziell
zum Einsatz in Walzwerken eine Art hoch auflösenden
Ultraschallscanner mit bis zu 40 Prüfköpfen. Die
Überwachungstechnik über die gesamte Blechbreite
hinweg ermöglicht ebenfalls einen Quantensprung
in der Qualitätssicherung. ◆
SONOTEC Ultraschallsensorik Halle GmbH
Gründung: 1991
Mitarbeiter: 50 (Perspektive: bis 80)
Umsatz: 3,5 Mio. Euro (2005,
plus 40 Prozent gegenüber 2004)