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Touristisches Leitbild der Region Seiser Alm

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Tourismusleitbild


»Wir bieten Aktiven und Erholungssuchenden<br />

ein individuelles und authentisches Natur-<br />

und Kulturerlebnis in einem einzigartigen,<br />

ursprünglichen Landschaftsschutzgebiet auf<br />

<strong>der</strong> größten Hochalm Europas – dies im Sinne<br />

eines qualitativen, nachhaltigen Tourismus«


Inhalt<br />

09 | Einleitung<br />

11 | Wer sind wir?<br />

12 | Was wollen wir?<br />

13 | Attraktiver Lebensraum und Naherholungsgebiet<br />

15 | Erhalt des einmaligen Naturraumes<br />

17 | Durch die einheimischen Bauern geprägte und gepflegte Kulturlandschaft<br />

19 | Nachhaltige gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

21 | Qualitativer, nachhaltiger Tourismus<br />

23 | Unverwechselbare Marke <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />

25 | Bewusster Umgang mit Mobilität und Infrastruktur<br />

27 | Bewahrung des typischen Charakters des Gebietes<br />

29 | Projektarbeit und Akteure<br />

05 | Inhalt


Einleitung<br />

Ein geeignetes und mittlerweile in vielen Gemeinden und<br />

Orten erprobtes Mittel zur Identitätsfindung und zur Verständigung<br />

über die zukünftige Entwicklung eines Wirtschaftsraumes<br />

ist die Erarbeitung eines Tourismus-<strong>Leitbild</strong>es. Auch<br />

für die Entwicklung des Tourismus im Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> ist<br />

dieser Weg gewählt worden.<br />

Das vorliegende touristische <strong>Leitbild</strong> fixiert schriftlich, welche<br />

wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ziele<br />

<strong>der</strong> Tourismus im Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> verfolgt. Es beschreibt,<br />

was in Zukunft getan werden soll und steckt den Rahmen<br />

des Handelns <strong>der</strong> touristischen Entscheidungs- und Leistungsträger<br />

ab. Dadurch werden die Kräfte des Gebietes<br />

gebündelt. So können neue Ansätze und Ideen in konkrete<br />

Maßnahmen umgesetzt werden, von denen nicht nur die<br />

Tourismusbranche, son<strong>der</strong>n auch die Handwerker, Bauern,<br />

Handelstreibenden und Dienstleister sowie die Bevölkerung<br />

insgesamt profitieren.<br />

Infolge <strong>der</strong> räumlichen Strukturen des Gebietes <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> hat<br />

eine gegenseitige Abstimmung <strong>der</strong> zukünftigen Ziele seitens<br />

<strong>der</strong> einzelnen Gemeinden große Bedeutung für die zukünftige<br />

Gesamtentwicklung. Ein gemeinsames Vorgehen ist un-<br />

erlässlich. Daher ist das vorliegende touristische<br />

<strong>Leitbild</strong> insgesamt für das „Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>“<br />

entwickelt worden. Trotz aller Gemeinsamkeiten<br />

und Verflechtungsbeziehungen innerhalb des Gebietes<br />

<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> kann die einzelne Ortschaft ein<br />

eigenständiges Profil entwickeln und dieses mit<br />

Maßnahmen unterlegen, welche die erfolgreiche<br />

wirtschaftliche Zukunft des Gebietes sichern.<br />

Entscheidend ist, dass die Bevölkerung in allen<br />

Ortschaften und die politischen Vertreter auf<br />

Landes- und Gemeindeebene ihr Denken und<br />

Handeln im Sinne des touristischen <strong>Leitbild</strong>es<br />

ausrichten. Damit wird es zum Leben erweckt<br />

und den Erfor<strong>der</strong>nissen entsprechend weiterentwickelt.<br />

Dieses Tourismus-<strong>Leitbild</strong> baut auf die Stärken<br />

des Gebietes auf. Ziel ist, ein europäisches Vorzeigemodell<br />

zu schaffen, das Aktive und Erholungssuchende,<br />

Einheimische und Gäste gleichermaßen<br />

anspricht und die Chancen dieses<br />

einmaligen Gebietes durch eine bedachte Entwicklung<br />

nachhaltig nutzt.<br />

09 | Einleitung


»Wer<br />

sind<br />

wir?«<br />

Wer sind wir?<br />

Als Teil des Landes Südtirol erstreckt sich das Gebiet <strong>Seiser</strong><br />

<strong>Alm</strong> über ein 160 km 2 großes Hochplateau inmitten <strong>der</strong> Dolomiten.<br />

Es besteht aus zwei Gemeinden mit den drei Hauptorten<br />

Kastelruth, Seis und Völs und ihren zahlreichen Fraktionen<br />

und liegt in unmittelbarer Nähe zur Landeshauptstadt Bozen.<br />

Seit Menschengedenken wird dieses Gebiet zum Wohle <strong>der</strong> ansässigen<br />

Menschen genutzt. Tief verwurzelt in einer bäuerlichen<br />

Tradition und Gesellschaft und mit frühen Anfängen im Tourismus,<br />

erfüllt es heute die Ansprüche an einen Lebens-, Wirtschafts-<br />

und Landschaftsraum gleichermaßen. Durch die Nähe<br />

zu Bozen bietet es vielfältige Erwerbsmöglichkeiten im Dienstleistungssektor,<br />

in Handwerksbetrieben o<strong>der</strong> in den Freiberufen<br />

und sichert mehr als 9.000 Einwohnern den Lebensunterhalt.<br />

Die sich im Mittelpunkt des Gebietes befindende <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />

ist die größte Hochalm Europas. Sie bietet ein beeindruckendes<br />

Bergpanorama mit 56 km 2 ursprünglicher Natur und einmaliger<br />

Flora und Fauna und ist als Landschaftsschutzgebiet<br />

mit teilweiser Naturparkwidmung ausgewiesen. Die <strong>Seiser</strong><br />

<strong>Alm</strong>, ein geologisches Kleinod in den Dolomiten, wird umsäumt<br />

von den versteinerten Riffen des Platt- und Langkofels<br />

und dem ausladenden Schlernrücken mit Santner und Euringer<br />

als markantem Abschluss.<br />

Den kulturhistorischen Wurzeln entsprechend, bewirtschaften<br />

die einheimischen Bauern auch heute noch einen großen<br />

Teil des <strong>Alm</strong>gebietes und prägen somit dessen Charakter als<br />

lebendig gelebte Kulturlandschaft. Die klimatische Bandbreite<br />

- vom hochalpinen Gebirgsklima bis zur sanften Mittelgebirgslage<br />

- macht aus dieser einzigartigen und unverkenn-<br />

baren Landschaft ein Sonnen- und Blumenparadies.<br />

Durch die geographische Lage zwischen München<br />

und Venedig befindet sich das Gebiet <strong>Seiser</strong><br />

<strong>Alm</strong> am Scheitelpunkt <strong>der</strong> mitteleuropäischen<br />

Kulturen. Die Seele <strong>der</strong> bäuerlichen Tradition und<br />

Lebensart, auf <strong>der</strong>en Grundlage sich die Eigenständigkeit<br />

und das Selbstbewusstsein <strong>der</strong> Dorfgemeinschaften<br />

entwickelt haben, ist heute noch<br />

überall spürbar. Die ansässigen Menschen sind<br />

einzigartig und stolz auf ihren vielfältigen Lebensraum,<br />

dessen Tradition gelebt wird. Gastfreundschaft<br />

kommt hier noch von Herzen und<br />

ist Teil des natürlichen Charmes, <strong>der</strong> dieses<br />

Gebiet und dessen Menschen auszeichnet. Die<br />

Einheimischen verleihen dem Gebiet durch<br />

ihre Authentizität eine unverkennbare und<br />

einzigartige Prägung.<br />

Diese einmaligen Voraussetzungen machen die <strong>Seiser</strong><br />

<strong>Alm</strong> zu einer bedeutenden und beliebten Tourismusdestination<br />

in Mitteleuropa. Die beson<strong>der</strong>e<br />

touristische Anziehungskraft besteht zusätzlich<br />

auch in <strong>der</strong> hohen Konzentration und Vielfalt an<br />

sommerlichen und winterlichen Freizeit- und Urlaubsaktivitäten,<br />

wie beispielsweise Wan<strong>der</strong>n, Skifahren,<br />

Langlaufen, Rodeln und an<strong>der</strong>es mehr, sowohl<br />

in den Ortschaften als auch auf <strong>der</strong> <strong>Alm</strong>. Das<br />

Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> bietet Gästen und Erholungssuchenden<br />

authentische Natur- und Kulturerlebnisse.<br />

11 | Wer sind wir?


»Was<br />

wollen<br />

wir?«<br />

Attraktiver Lebensraum<br />

und Naherholungsgebiet<br />

Die einheimische Bevölkerung trägt und för<strong>der</strong>t die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Region</strong> durch ihr tägliches Handeln auf Basis gemeinsam<br />

getragener Werte. Damit liegt die Zukunft des Gebietes<br />

in den Händen <strong>der</strong> Einheimischen.<br />

Das Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> ist seiner Bevölkerung attraktiver, einzigartiger<br />

Lebensraum in Südtirol mit interessanten Arbeits-,<br />

Wohn-, Versorgungs-, Kultur- und Dienstleistungsangeboten.<br />

Ideale Rahmenbedingungen sind die Voraussetzung zur Sicherung<br />

dieser Angebote. Der hohe Standard und die Vielfalt an<br />

Möglichkeiten in den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales, Gesundheit<br />

und Freizeit kommen allen Einheimischen, beson<strong>der</strong>s<br />

aber den Familien mit Kin<strong>der</strong>n, den Jugendlichen und den Senioren<br />

zugute. Es ist erstrebenswert, hier zu leben, zu arbeiten<br />

und die Freizeit zu gestalten. Die einheimische Bevölkerung<br />

soll sich hier beheimatet und zu Hause fühlen.<br />

Als primäres und vertrautes Naherholungsgebiet<br />

in den Dolomiten soll die Hochalm <strong>der</strong> einheimischen<br />

Bevölkerung bevorzugt zugänglich sein.<br />

Das Bewusstsein <strong>der</strong> Bewohner für die natürlichen<br />

Schätze ihrer <strong>Region</strong> und somit die Identifikation<br />

mit ihrem Lebensraum soll gefestigt<br />

werden.<br />

Ebenso gestärkt wird das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

und das Miteinan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einwohner<br />

des gesamten Hochplateaus, um die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zukunft erfolgreich anzugehen.<br />

Zudem wird die Übernahme von Verantwortung<br />

für eine aktive Mitgestaltung <strong>der</strong><br />

Zukunft durch jeden einzelnen geför<strong>der</strong>t und<br />

gefor<strong>der</strong>t.<br />

13 | Was wollen wir?


Erhalt des einmaligen<br />

Naturraumes<br />

Das Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> besteht aus einem Naturpark, einem<br />

Landschaftsschutzgebiet und einer von den einheimischen<br />

Bauern gepflegten Kulturlandschaft. Vordringlichste Aufgabe<br />

ist die Erhaltung dieses einmaligen Naturraumes als Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Dolomiten unter gleichzeitiger Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

gesamtwirtschaftlichen Erfor<strong>der</strong>nisse, <strong>der</strong> Interessen aller<br />

Wirtschaftstreibenden und Anwohner.<br />

Landschafts- und Umweltschutz sind wichtige Aspekte bei allen<br />

zukünftigen Entscheidungen. Der behutsame und nachhaltige<br />

Umgang mit den anvertrauten Ressourcen ist die zentrale<br />

Voraussetzung für eine langfristige Entwicklung des Gebietes<br />

als Natur-, Wirtschafts- und Lebensraum. Schutz und Nutzung<br />

gehen Hand in Hand. Das typische Landschaftsbild und<br />

die Artenvielfalt sind durch eine umweltverträgliche Bewirtschaftung,<br />

welche die ökologischen Zusammenhänge in ihrer<br />

Gesamtheit berücksichtigt, zu erhalten. Die Pflege<br />

<strong>der</strong> Kulturlandschaft auf dem Hochplateau durch<br />

extensive landwirtschaftliche Nutzung <strong>der</strong> <strong>Alm</strong><br />

seitens <strong>der</strong> einheimischen Bauern, sowie die Abkehr<br />

von <strong>der</strong> Monokultur durch Wie<strong>der</strong>belebung<br />

<strong>der</strong> Artenvielfalt von Flora und Fauna, sind integrierte<br />

Bestandteile. Das dazu notwendige Bewusstsein<br />

wird geför<strong>der</strong>t und die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Rahmenbedingungen werden geschaffen.<br />

Das Naturjuwel <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> ist unmittelbar und<br />

individuell für Einheimische und Gäste spür- und<br />

erlebbar. Dieses Naturerlebnis wird durch weitestgehende<br />

Einschränkung des Individualverkehrs<br />

und Vermeidung von sichtbar ruhendem<br />

Verkehr auf <strong>der</strong> <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> ermöglicht.<br />

15 | Was wollen wir?


Von Bauern geprägte und<br />

gepflegte Naturlandschaft<br />

Der typische Charakter <strong>der</strong> <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> wird durch die jahrhun<strong>der</strong>telange<br />

landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Die Pflege<br />

<strong>der</strong> Kulturlandschaft durch die Bauern stellt den Erhalt des typischen<br />

Landschaftsbildes sicher. Die heimischen Bauern leisten<br />

somit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des einmaligen<br />

Naturraumes, wobei <strong>der</strong> Ausgleich zwischen Schutz <strong>der</strong><br />

Landschaft und ihrer Bewirtschaftung im Sinne <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

erfolgt. Damit trägt die in <strong>der</strong> Landwirtschaft tätige<br />

Bevölkerung in hohem Ausmaß zur kulturellen, wirtschaftlichen<br />

und touristischen Entwicklung des Gebietes bei.<br />

Die vielfältigen Möglichkeiten zur Vernetzung von Landwirtschaft<br />

und Tourismus, von Einzelhandel und Gastronomie werden<br />

genutzt sowie <strong>der</strong>en professionelle, intensive Kooperation<br />

aktiv forciert. Die Verwendung und Vermarktung<br />

landwirtschaftlicher Qualitätsprodukte aus<br />

dem Gebiet durch den Tourismus trägt zum Erhalt<br />

<strong>der</strong> gewachsenen Kulturlandschaft bei und<br />

för<strong>der</strong>t den regionalen Wirtschaftskreislauf.<br />

Die heimischen Landwirte sollen sich durch Beherbergungsleistung<br />

in Form von Urlaub auf<br />

dem Bauernhof o<strong>der</strong> Vermietung von Hütten,<br />

aber auch durch Dienstleistungen wie Kutschenfahrten,<br />

Führungen durch die Landschaft und<br />

Bauernmärkte am Tourismus beteiligen können.<br />

Dabei wird ein typisches, gebietsbezogenes<br />

Angebot bevorzugt.<br />

17 | Was wollen wir?


Gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung<br />

Das gemeinsame Handeln wird von dem Grundsatz einer<br />

langfristig orientierten und gesunden gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung des Gebietes <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> geleitet. Alle<br />

wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Entscheidungen<br />

<strong>der</strong> heutigen Generation müssen im Sinne <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

getroffen werden. Sie müssen gewährleisten, dass die Lebensqualität<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten zukünftiger Generationen<br />

nicht eingeschränkt werden.<br />

Als Wirtschaftsstandort sichert das Gebiet die Nahversorgung<br />

<strong>der</strong> ansässigen Bevölkerung sowie ein ausgewogenes<br />

und adäquates Angebot für die Gäste. Einzelhandel, Handwerksbetriebe<br />

und bäuerliche Kooperativen bieten über<br />

die regionale Versorgung hinaus reizvolle Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Der damit verbundene Erlebniswert erhält das<br />

interessante Ortsbild und belebt den Ortskern.<br />

Der qualitative, nachhaltige Tourismus trägt maßgeblich zur<br />

Steigerung <strong>der</strong> Wertschöpfung bei. Das damit verbundene<br />

<strong>Region</strong>aleinkommen sichert und schafft Arbeitsplätze<br />

für die Bewohner, regt die einheimische<br />

Nachfrage weiter an und sichert die hohe Lebensqualität<br />

im Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>.<br />

Die eigentümerorientierte Struktur <strong>der</strong> Familienbetriebe<br />

mit qualifizierten Arbeitsplätzen<br />

wird erhalten. Das ist Grundlage und Anknüpfungspunkt<br />

für die zukunftsfähige Fortentwicklung<br />

des Gebietes <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>. Die über<br />

Generationen hinweg familiengeführten Gastronomie-<br />

und Beherbergungsbetriebe gewährleisten<br />

mit ihrem authentischen Charakter eine<br />

beson<strong>der</strong>s individuelle Betreuung <strong>der</strong> Gäste<br />

und stärken somit <strong>der</strong>en langfristige Bindung<br />

zur <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> als bevorzugte Urlaubsregion.<br />

Dazu gehört auch die konsequente Beschäftigung<br />

einheimischer Mitarbeiter in Gastronomie<br />

und Hotellerie.<br />

19 | Was wollen wir?


Qualitativer und<br />

nachhaltiger Tourismus<br />

Das Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> verfügt über eine gemischte Wirtschaftsstruktur.<br />

Der qualitative Tourismus ist mit seinem<br />

Anteil an <strong>der</strong> gesamten Wertschöpfung <strong>der</strong> bedeutendste<br />

Wirtschaftszweig für das Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>. Er birgt das Potential,<br />

das Gebiet nachhaltig zu för<strong>der</strong>n und Einkommen zu<br />

schaffen.<br />

Das Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> bietet Aktiven und Erholungssuchenden<br />

ein individuelles und authentisches Natur- und Kulturerlebnis<br />

in einem einzigartigen, ursprünglichen Landschaftsschutzgebiet<br />

mit teilweiser Naturparkwidmung. Die darin<br />

liegenden Chancen für den Tourismus werden genutzt und<br />

- gemäss <strong>der</strong> europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus<br />

in Schutzgebieten - die Verantwortung, ökologische, ökonomische<br />

und soziale Bedürfnisse miteinan<strong>der</strong> in Einklang zu<br />

bringen, übernommen. Daher wird das Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> als<br />

Destination des nachhaltigen Tourismus forciert.<br />

Urlaub im Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> bedeutet Urlaub<br />

fernab vom Massentourismus. Geför<strong>der</strong>t wird<br />

Qualitätstourismus, <strong>der</strong> durch die längere Aufenthaltsdauer<br />

<strong>der</strong> Gäste die gesamtwirtschaftliche<br />

Wertschöpfung steigert, zukünftige Investitionen<br />

im Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> sichert und damit<br />

die Lebensqualität <strong>der</strong> einheimischen Bevölkerung<br />

hebt.<br />

Der weitere Ausbau des Tourismus findet dort<br />

seine Grenzen, wo <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> natürlichen,<br />

sozialen und kulturellen Lebensgrundlage <strong>der</strong><br />

Einheimischen sowie das individuelle und authentische<br />

Natur- und Kulturerlebnis <strong>der</strong> Gäste<br />

gefährdet sind.<br />

21 | Was wollen wir?


Unverwechselbare<br />

Marke <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />

Mit <strong>der</strong> gebotenen Vielfalt an Urlaubs- und Freizeitmöglichkeiten<br />

können Aktive und Erholungssuchende, Familien- und<br />

Einzelgäste ihren Urlaub im Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> individuell gestalten.<br />

Sie finden eine optimale Erfüllung ihrer persönlichen<br />

Urlaubsmotive. Diese Vorzüge werden aktiv und zentral unter<br />

<strong>der</strong> Marke „<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>“ vermarktet. Integriert in die Dachmarke<br />

„Südtirol“ wird damit eine starke Urlaubsdestination<br />

in Europa geschaffen.<br />

Die Ortschaften geben sich innerhalb des Rahmens des<br />

vorliegenden Konzeptes des Gebiets <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> eine spezifische<br />

Profilierung. Ihre Kommunikationsmaßnahmen erfolgen<br />

unter <strong>der</strong> Marke „<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>“ mit einem orts- bzw. themenspezifischen<br />

Absen<strong>der</strong>.<br />

Im Sinne <strong>der</strong> bewussten Entscheidung für einen<br />

nachhaltigen Tourismus wird wertschöpfen<strong>der</strong><br />

Wochen- und Urlaubstourismus forciert.<br />

Die verstärkte Kundenorientierung, die Pflege<br />

und Entwicklung langfristiger Gästebindung,<br />

die Aus- und Weiterbildung sowie die Freundlichkeit<br />

<strong>der</strong> im Tourismus Engagierten haben<br />

höchste Priorität. Für die gesamten Tourismusleistungen<br />

– von <strong>der</strong> Vorinformation <strong>der</strong> Gäste<br />

über den Aufenthalt bis hin zur Nachbetreuung -<br />

gelten hohe Qualitätsstandards, <strong>der</strong>en Einhaltung<br />

regelmäßig überprüft wird. Die Schaffung <strong>der</strong><br />

dazu notwendigen Strukturen ist erklärtes Ziel.<br />

23 | Was wollen wir?


Bewusster Umgang mit<br />

Mobilität und Infrastruktur<br />

Um das einmalige Naturerlebnis und den geschützten Raum,<br />

in welchem Einheimische und Gäste ihren individuellen Freizeit-<br />

und Urlaubsaktivitäten nachgehen können, langfristig<br />

zu gewährleisten, sind touristische und verkehrstechnische<br />

Infrastrukturen notwendig. Diese Infrastrukturen sind natur-<br />

und landschaftsverträglich. Zudem erfüllen sie auch soziale<br />

Aufgaben, da die Bevölkerung vor Ort ebenso wie Gäste Vorteile<br />

daraus zieht.<br />

Vor diesem Hintergrund spielt <strong>der</strong> Aufbau eines umweltbewussten<br />

aber leistungsfähigen Verkehrssystems mit<br />

Vorzug für den öffentlichen Verkehr eine zentrale Rolle.<br />

Hierfür ist die För<strong>der</strong>ung eines bewussten Umgangs<br />

mit individueller Mobilität durch die einheimische<br />

Bevölkerung und durch die Gäste gleichermaßen<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Durch attraktive und<br />

umweltfreundliche Angebote wird sichergestellt,<br />

dass die Bevölkerung vor Ort und die Gäste auch<br />

ohne Auto ausreichend mobil sind und dass <strong>der</strong><br />

sichtbar ruhende Verkehr - insbeson<strong>der</strong>e auf <strong>der</strong><br />

<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> - reduziert wird. Grundlage dafür bildet<br />

ein integriertes Verkehrskonzept unter Einbezug<br />

aller Mobilitätsträger, das auch zukünftige<br />

Verkehrsprobleme in den Ortschaften vermeidet.<br />

25 | Was wollen wir?


Bewahrung des typischen<br />

Charakters des Gebietes<br />

Mit seiner gewachsenen und lebendigen Kulturlandschaft<br />

kann das Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> das Bedürfnis <strong>der</strong> Menschen nach<br />

Unverfälschtem abseits <strong>der</strong> Massen sowie nach dem Erleben<br />

des Beson<strong>der</strong>en zufrieden stellen.<br />

Zum Reichtum des Gebietes gehört auch das kulturelle Erbe<br />

in seiner ganzen Vielfalt: kulinarische Spezialitäten, gut erhaltene<br />

historische Bauwerke, Geschichte, beson<strong>der</strong>s die Welt<br />

<strong>der</strong> Sagen rund um den Schlern, Brauchtum, Kunst und Handwerk,<br />

Literatur und Musik.<br />

Im Schnittpunkt des italienischen, deutschen und ladinischen<br />

Sprach- und Kulturraums prägt die kontrastreiche Symbiose<br />

<strong>der</strong>art unterschiedlicher Kulturen in einzigartiger Weise das<br />

Erscheinungsbild und die Lebensweise <strong>der</strong> Bewohner. Die<br />

Südtiroler Mentalität <strong>der</strong> Bewohner des Hochplateaus, mit<br />

ihrem spontanen und verlässlichen Charakter, ihrer gelebten<br />

und ehrlich gemeinten Gastfreundschaft stellt eine einmalige<br />

emotionale Kulturkomponente dar.<br />

Die Bewahrung und Pflege dieses authentischen<br />

Südtiroler Kulturraumes gilt als vordringliche<br />

Aufgabe. Die gleichzeitige dynamische<br />

Weiterentwicklung und Ergänzung <strong>der</strong><br />

kulturellen Angebote stellt für das Kulturerlebnis<br />

<strong>der</strong> einheimischen Bevölkerung eine Bereicherung<br />

dar. In diesem Zusammenhang hat<br />

<strong>der</strong> Gast die Gelegenheit, das traditionelle und<br />

mo<strong>der</strong>ne Kulturangebot in vielfältigen Begegnungen<br />

auch gemeinsam mit den Einheimischen<br />

zu erleben.<br />

Der Erhalt des ortstypischen Baustils und<br />

<strong>der</strong> historischen Bausubstanz wird geför<strong>der</strong>t.<br />

Neue Gebäude müssen zum Erhalt des<br />

Charakters des gewachsenen Ortsbildes<br />

beitragen, Hotelarchitektur soll in Material-<br />

und Formgebung zurückhaltend und authentisch<br />

sein.<br />

27 | Was wollen wir?


Projektarbeit<br />

und Akteure<br />

Das vorliegende <strong>Leitbild</strong> des Gebietes <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> ist das Ergebnis<br />

eines breit angelegten, offenen Prozesses: Engagierte<br />

Mitwirkende aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik im Gebiet<br />

<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> haben das vorliegende <strong>Leitbild</strong> erarbeitet und<br />

mit den relevanten Interessensgruppen abgestimmt. Ein bedeuten<strong>der</strong><br />

Vorteil dieses <strong>Leitbild</strong>es ist die Tatsache, dass die<br />

entscheidenden Impulse und Ideen für die Zukunft von den<br />

verschiedenen Akteuren aus dem Gebiet <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> selbst<br />

kommen. Als Resultat liegt nun ein zukunftsweisendes Leit-<br />

Mitwirkende in <strong>der</strong> für den Prozess <strong>der</strong> <strong>Leitbild</strong>erarbeitung<br />

verantwortlichen Projektgruppe waren:<br />

Gerhard Burgauner (Präsident Tourismusverband <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>)<br />

Daniel Campisi (Projektleiter)<br />

Caroline Cerar (Malik Management Zentrum St. Gallen)<br />

Christoph Engl (Direktor Südtirol Marketing Gesellschaft, SMG)<br />

Martin Fill (Gemein<strong>der</strong>eferent für Tourismus in Kastelruth)<br />

Traute Kaufmann (Malik Management Zentrum St. Gallen)<br />

Arno Kompatscher (Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde Völs am Schlern)<br />

Stefan Perathoner (Gemein<strong>der</strong>eferent für Verkehr und Mobilität in Kastelruth)<br />

Hartmann Reichhalter (Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde Kastelruth)<br />

Gottfried Schgaguler (Vorstandsmitglied Südtiroler Hoteliers- und Gastwirteverband, HGV)<br />

Richard Trocker (Gemein<strong>der</strong>eferent für Landwirtschaft in Kastelruth)<br />

Andreas Tschurtschenthaler (Direktor Tourismusverband <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>)<br />

In Abstimmung mit:<br />

Walter Huber, Roland Dellagiacoma, Enrico Brutti<br />

(Ressort für Raumordnung, Umwelt und Energie, Abteilung Natur und Landschaft)<br />

Gianfranco Jellici (Ressort für Personal, Tourismus und Mobilität)<br />

bild vor, das die gemeinsam getragenen Werte<br />

und die übergeordneten Ziele für das Gebiet nie<strong>der</strong>legt.<br />

Dies ermöglicht, dass sich je<strong>der</strong> Einheimische<br />

auf persönliche Weise mit „seinem“ <strong>Leitbild</strong><br />

identifizieren kann.<br />

Die Fertigstellung erfolgte in einem dreimonatigen<br />

Diskussionsprozess in Form von orts- und<br />

fachgebietsübergreifenden Tischrunden.<br />

29 | Projektarbeit und Akteure


Unsere Partner.


Tourismusverband<br />

<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />

Rosengartenstraße 2<br />

I-39040 Seis am Schlern<br />

Telefon +39 0471 704 122<br />

Telefax +39 0471 704 199<br />

info@seiseralm.it<br />

www.seiseralm.it

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