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Rudern und mehr … - Gießener Ruder-Club "Hassia"

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<strong><strong>Ruder</strong>n</strong> <strong>und</strong> <strong>mehr</strong> … 100 Jahre Gießener <strong>Ruder</strong>club Hassia 1906 e. V.Wanderrudernvon Franz BeckEs begann 1973 mit der ersten Wanderfahrt auf derLahn. Drei <strong>Ruder</strong>er hatten die Idee, mit dem Gig-Zweierdie Lahn von Odersbach nach Bad Ems zu rudern. In diesemBoot wurde alles verstaut, was den „Komfort“ einersolchen Fahrt ausmachte: Zelt, Klappstühle, Schlafsack,Grill, Proviant – <strong>und</strong> nicht zu vergessen – Büchsenbier.Noch heute erinnern sich diese <strong>Ruder</strong>er an die erstauntenBlicke der Spaziergänger in Laurenburg, als diese sahen,was in solch ein kleines Boot alles hinein passte.Diese erste Fahrt war der Startschuss für zahlreicheWanderfahrten im In- <strong>und</strong> Ausland, die dann von den<strong>Ruder</strong>warten Gerhard Rieß <strong>und</strong> Michael Schüssler organisiertwurden. Die nächsten Wanderruderziele warenMosel, Main, Weser <strong>und</strong> Donau. Später kamen diePlöner Seen, die Ruhr, die Kanäle in Holland <strong>und</strong> vieleandere Wanderruderreviere hinzu. Es wurde zur Tradition,dass die Gruppe der aktiven <strong>Ruder</strong>er, zu der sichnach <strong>und</strong> nach auch Freizeitruderer gesellten, um den17.06. eines jeden Jahres auf „Große Fahrt“ gingen. Jenach Fliessgeschwindigkeit der Flüsse wurden insgesamt90 – 150 km zurückgelegt. Ein Fußball <strong>und</strong> die Laufschuhewaren immer dabei. Übernachtet wurde in Zeltenoder in Bootshäusern. Verpflegt hat man sich selbst.Ambitionierte Köche waren Teil der Mannschaft, zumindestin den ersten Jahren. Manchmal, je nach Bootsbesatzung,wurde die Wanderfahrt als Training missverstanden,sehr zum Unwillen der sogenannten Freizeitruderer.Mit der Zeit erfolgte dann aber doch eine gewisseAngleichung der Interessen. Die Trainingsbesessenenpassten sich an, die Freizeitruderer wurden technisch <strong>und</strong>konditionell immer besser.Mit der Öffnung der innerdeutschen Grenze erweitertesich das Angebot der attraktiven Flüsse <strong>und</strong> Seen. DieElbe von der Tschechischen Grenze bis Torgau oder dieMecklenburgische Seen erwiesen sich als idealeWasserwanderwege.Wanderrudergruppe in TravemündeAuf der Elbe 1999Die Faszination des Wanderruderns, d.h. die sportlicheBetätigung in der Natur, verb<strong>und</strong>en mit der Kameradschaft<strong>und</strong> dem Gruppenerlebnis, waren letztlich dieGründe für die vielen erfolgreichen Wanderfahrten. DieEinstellung der Wanderruderer der ersten St<strong>und</strong>e, dieFahrten auch als „Männerausflug“ zu betrachten, führteletztlich dazu, dass einige sportlich ambitionierte Frauenunseres Vereins ebenfalls das Wanderrudern entdeckten<strong>und</strong> praktizierten. In den letzten 14 Jahren haben dieseHassia-Frauen zahlreiche Reisen unternommen, sei es mitdem <strong>Ruder</strong>boot auf Lahn, Main, Neckar oder mit demPaddelboot auf der Lahn. Gewandert wurde in Südtiroloder in Holland, wie das Bild aus Amsterdam zeigt.50


<strong><strong>Ruder</strong>n</strong> <strong>und</strong> <strong>mehr</strong> … 100 Jahre Gießener <strong>Ruder</strong>club Hassia 1906 e. V.Abschluss die Teilnahme am Tag des <strong>Ruder</strong>sports 2005war.Aber auch die Aktiven <strong>und</strong> Jugendlichen, betreut von KarlLudwig Damm, betrachteten das Wanderrudern alsFerienspaß mit geplantem Trainingseffekt. In den Jahren1982 bis 1993 organisierte KaLui, unterstützt von seinerFrau <strong>und</strong> der Familie Heller, für die von ihm betreuten<strong>Ruder</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Ruder</strong>er Wanderfahrten.AmsterdamDie Gruppe um Rolf Beck, der sogenannte „Sonntag-Morgen-Achter“, fand nach langen Jahren des Rennrudernsebenfalls zum Wanderrudern. Diese Ehemaligen,die sich seit fast 25 Jahren mindestens jeden Sonntagzum <strong><strong>Ruder</strong>n</strong> am Bootshaus einfinden, organisierten fastebenso lange Wanderfahrten. Trave, Ratzeburger See,Wakenitz, Weser, Elbe, Ful-da, Lahn, Donau <strong>und</strong> derVierwaldstätter See waren ihre Ziele.Frankreich war ein beliebtes Ziel. Von Saarbrücken ginges beispielsweise den Saar-Kohle-Kanal über vieleSchleusen hinauf bis zur Marne, dann weiter durch dasElsass bis zur Mosel mit dem Ende in Metz.In einem anderen Jahr war wieder Frankreich das Ziel. InAngulÈme begann die Fahrt, <strong>und</strong> es sollte bis an denAtlantik gehen. Gewitterregen in Holland sorgten dafür,dass Zelte zerrissen <strong>und</strong> vollgelaufen waren. Wanderrudernist eben eine Freiluftveranstaltung, bei der man mitallem rechnen muss.Wanderrudergruppe BeckHöhepunkt aller Touren war im Mai 2005 die zweitägigeWeserfahrt von Vaake bis Hameln (120 km), derenNach dem Rücktritt von KaLui vom Amt des Trainers lagdie Organisation der Wanderfahrten in erster Linie in derHand der Jugendwarte. Diese setzten die Tradition fort.Wanderfahrten nach Frankreich oder auch in Schwedenwaren eine willkommene Abwechslungen vom Trainingsalltag.Die Nachbarvereine zeigen, dass das Wanderrudernbzw. das Freizeitrudern ein ganz wesentlicher Bestandteildes Vereinslebens sein kann. Es gilt auch in Zukunft ins-51


Festschrift 19.07.2006 13:19 Uhr Seite 52<strong><strong>Ruder</strong>n</strong> <strong>und</strong> <strong>mehr</strong> … 100 Jahre Gießener <strong>Ruder</strong>club Hassia 1906 e. V.besondere diejenigen zu aktivieren, die nicht oder nicht<strong>mehr</strong> den Leistungsbezug bei ihren <strong>Ruder</strong>aktivitäten inden Vordergr<strong>und</strong> stellen. Wenn das Ziel, wenigstens einmalim Jahr eine Wanderfahrt zu unternehmen, dazuführt, regelmäßig in der Woche ins Boot zu steigen, istdas für die <strong>Ruder</strong>er ein persönliches Erlebnis <strong>und</strong> denVerein ein Erfolg. Der Sonntagmorgen-Achter ist ein gutesBeispiel hierfür.Wanderruderfahrt der Gruppe Rieß, Schüßler zur MecklenburgischenSeenplatte 200452

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