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RECYCLINGHOF ALDRANS-SISTRANS-LANS - GemNova.net

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<strong>RECYCLINGHOF</strong> <strong>ALDRANS</strong>-<strong>SISTRANS</strong>-<strong>LANS</strong>GEMEINDE <strong>ALDRANS</strong>BÜRGERMEISTER:ADOLF DONNEMILLERAMTSLEITER: MARTIN F. GAPPEINWOHNER: CA. 2.000PERSONALSTRUKTUR:GEMEINDEBEDIENSTETE: 2,5MAI 20071. AUSGANGSSITUATIONDer Recyclinghof Aldrans-Sistrans-Lans ist ein gutes Beispiel für „GoodPractice“ – für die Zusammenarbeit mehrerer Gemeinden, um sich Kostenund Ressourcen zu sparen.Die Idee für das Projekt wurde 2001 durch den Aldranser BürgermeisterAdolf Donnemiller, den Sistranser Bürgermeister Josef Kofler und denLanser Bürgermeister Dr. Peter Riedmann geboren.Drei Jahren danach, am 17. September 2003, wurde die neue Anlagean einem für alle drei Gemeinden geographisch optimal gelegenen,zentralen Platz eröff<strong>net</strong>. Das Ziel war es, die verschiedenen, über dieeinzelnen Gemeindegebiete verteilten Müllsammelstellen durch eineeinzige und betreute Anlaufstelle zu ersetzen.1/4


2. NUTZEN UND ZIELSETZUNGSicherlich war das Hauptmotiv, sich in ZukunftKosten und Zeit für die Betreuung der verschiedenenSammelstellen zu ersparen.Der Recyclinghof sollte zentral von einem Organgeleitet werden. Zu diesem Zwecke wurdeder Abfallbeseitigungsverband südliches Mittelgebirgedamit betraut, das Projekt abzuwickeln.Als Berater für die technische und administrativeUmsetzung wurde die ATM (AbfallwirtschaftTirol Mitte GmbH) an Bord geholt.Hier sorgt Herr Anton Sint dafür, dass Gemeindennicht jedes Mal von neuem das Radfür sich erfinden müssen.sem vorbeifahren müssen, wenn sie sich inRichtung Innsbruck (Landeshauptstadt) oderAutobahn bewegen.Sowohl die Errichtungskosten, als auch dielaufend anfallenden Kosten für den Recyclinghofwerden zwischen den beteiligten Gemeindenaufgeteilt. Der Verrechnung liegt ein fixerSchlüssel zugrunde, der nach den Einwohnerzahlender Gemeinden erstellt wurde. Aldransmuss mit ca. 42% bei 2.000 Einwohnern dengrößten Anteil übernehmen, Sistrans 37% bei1.700 Einwohner und die kleinste der drei Gemeinden,Lans, trägt einen Anteil von 21% beiungefähr 500 Einwohnern.3. KONKRETE VORGEHENS-WEISE BEI DER UMSETZUNGOrganisiert wird der Recyclinghof über denAbfallbeseitigungsverband südöstliches Mittelgebirge,der in der Gemeinde Aldrans untergebrachtist. Dem Verband gehören die sechsGemeinden Aldrans, Lans, Patsch, Rinn,Sistrans und Tulfes an. Durch ihn werdensämtliche Fragen im Zusammenhang mit Recyclingfür die beteiligten Gemeinden geregeltund die anfallenden Arbeiten für alle sechsGemeinden koordiniert, sowie die Kosten verrech<strong>net</strong>.Aus dem Verband heraus habenAldrans, Sistrans und Lans beschlossen, sichüber einen gemeinsamen Recyclinghof zusammenzuschließen,Patsch und Rinn erwägenderzeit die Möglichkeit, sich auch bei demProjekt der drei Gemeinden zu beteiligen.Hierbei existiert aber das Problem, dass sichdiese beiden Gemeinden schon wieder etwasweiter von dem Recyclinghof entfernt befindenund deren Einwohner nicht zwingend an dieAuch der nötige Personalaufwand – 2 Personenan jedem der drei geöff<strong>net</strong>en Tage – wirdüber diesen Schlüssel geregelt. Der Dienst amMittwoch wird durch die, durch das neue Konzeptentlasteten Müllautofahrer des Abfallbeseitigungsverbandes,übernommen. Am Freitagund Samstag ist vom Verband ein Teilzeitbeschäftigter,im Ausmaß von neun Wochenstunden,angestellt. Dieser wird durch einenGemeindebediensteten unterstützt, der imUmfang des Beteiligungsschlüssels jeweils vonden Gemeinden gestellt werden muss.Bei der Anlage kann sämtlicher anfallenderMüll entsorgt werden. Ausgenommen istRestmüll und Bio-Müll, da dieser von Zuhauseabgeholt wird. Auch der Grünschnitt wird wöchentlichmit einem Anhänger eingesammeltund direkt in die Kompostieranlage geliefert.Die entstehenden Kosten bei der Entsorgungam Recyclinghof sind nach dem Verursacherprinzipgeregelt. Einige der gebührenpflichtigenStoffe kann man mittlerweile gratis entsorgen.2/4


4. SCHWIERIGKEITENIn der Entstehungsphase befürchtete manbesonders, dass es Widerstand in der Bevölkerunggeben würde, da geplant war, denSperrmüll nicht mehr, wie früher üblich, gratiszwei Mal pro Jahr von zu Hause abzuholen.Diese Befürchtung hat sich aber nicht bewahrheitet.Die Bevölkerung schätzt die Möglichkeit,den Sperrmüll öfters selbst zu entsorgenund stößt sich nicht an den anfallenden Gebühren.Für die Entsorgung von Giftmüll mussteman früher sogar bis zu einem Jahr wartenund ihn solange aufheben.Für Personen, denen es nicht möglich ist, denMüll selbst anzuliefern, ist vorgesehen, denSperrmüll weiterhin gegen eine Gebühr von€ 7 einmal pro Jahr von zu Hause abzuholen.Eine weitere Befürchtung war, dass sich dieBevölkerung gegen die Einstellung der Müllinselnaussprechen würde, da diese noch leichterund schneller zu erreichen waren, als derneue Recyclinghof. Aber auch hier hielt sichder Widerstand in Grenzen.5. ERGEBNISSEIm Großen und Ganzen ist die Einführung desRecyclinghofes sehr positiv von der Bevölkerungund allen Beteiligten angenommen worden.Die Gemeinden profitieren mehrfach durch dieErrichtung der Anlage. Zum einen ist der Verwaltungsaufwandgeringer, da das Managementzentral und nur einmal durchgeführt wird,zum anderen ist die Zusammenarbeit finanziellinteressant. Man kann zum Beispiel den Müllteurer verkaufen, da durch das betreute Entsorgendie Qualität besser geworden ist – derVerkauf von einer Tonne Alteisen bringt denam Recyclinghof beteiligten Gemeinden ca.€ 90.Des Weiteren ist es nicht mehr notwendig, dierelativ große Anzahl von Sammelstationensauber zu halten. Als weiterer wichtiger Punktist zu vermerken, dass durch die Einstellungder Abholung des Sperrmülles Kapazitäten beiden Gemeindebediensteten frei gewordensind.Heute kostet der Recyclinghof die GemeindeAldrans pro Jahr ca. € 8.000, früher beliefensich alleine die Kosten für die Einsammlungund Ablieferung des Sperrmülls auf ca.€ 11.000. Dies hat auch dazugeführt, dassman seit 3 Jahren die Müllgebühren nicht mehranheben musste.Die Bevölkerung profitiert dadurch, dass manmehrmals in der Woche entsorgen kann undnicht mehr auf die vorgegeben Sammeltermine,ein bis zweimal im Jahr, warten muss.Heute kann man an einem zentralen Ort alleArten von Müll – von Dosen über Sperrmüll bishin zu Giftmüll – abgeben.6. ÜBERTRAGBARKEIT AUF AN-DERE GEMEINDENInsgesamt ist es für jede Gemeinde interessantsich mit einer oder mehreren anderen Gemeindenzusammenzuschließen, um das Abfallproblemgemeinsam zu lösen. Entscheidendist immer die geographische Lage derGemeinden. Es sollte ein zentraler Ort gefun-3/4


den werden, den die Bewohner der jeweiligenGemeinden ohne größere Umstände erreichenkönnen. Sinnvoll würde sich dies für jene Gemeindengestalten, deren Bevölkerung ausvielen Pendlern besteht, die einen gemeinsamenPunkt praktisch täglich passieren muss.7. RESUMEEDer Recyclinghof Aldrans-Sistrans-Lans erfülltalle Eigenschaften von „good practice“. Einevernünftige Zusammenarbeit, die nicht nurmassive Einsparungen, in Hinblick der Kostenund des Verwaltungsaufwandes im BereichAbfallbeseitigung brachte, sondern auch derBevölkerung finanziellen und sozialen Mehrnutzenbrachte.Aus der gemeinsamen Lösung konnten alleBeteiligten einen Profit schlagen und auchumliegende Gemeinden überlegen sich, ihreigenes Abfallbeseitigungskonzept aufzugebenund sich an dem Recyclinghof zu beteiligen.4/4

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