Die Durchblicker - WiYou Thüringen - Ausbildung
Die Durchblicker - WiYou Thüringen - Ausbildung
Die Durchblicker - WiYou Thüringen - Ausbildung
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22012 . 5. Jahrgang<br />
<strong>Thüringen</strong>s Magazin für junge Köpfe Wirtschaft und Du<br />
<strong>Die</strong> <strong>Durchblicker</strong><br />
Berufe in der Optik und Glasbranche<br />
<strong>WiYou</strong>.Rock.Block <strong>WiYou</strong>Logie Schwerpunkt<br />
Stumpfsinn<br />
macht sich bereit für<br />
Woodstock III<br />
Weltmarktführer<br />
aus <strong>Thüringen</strong> bringt<br />
Licht auf die Straße<br />
Kunststoff und<br />
Keramik bieten<br />
interessante Berufe
Sehr gute<br />
<strong>Ausbildung</strong>svergütung<br />
Hervorragende<br />
fachliche <strong>Ausbildung</strong><br />
Ausgezeichnete<br />
Karrierechancen<br />
WIR ERWARTEN:<br />
• Abitur, ein Zeugnis der mittleren<br />
Reife oder ein überzeugendes<br />
Hauptschulzeugnis<br />
• Engagement, Kontaktfreudigkeit<br />
und Teamgeist<br />
Kaufmann/-frau im Einzelhandel<br />
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<strong>Ausbildung</strong>szeit 2 Jahre (<strong>Ausbildung</strong> in der Filiale)<br />
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<strong>Ausbildung</strong>szeit 3 Jahre (<strong>Ausbildung</strong> im Logistikzentrum)<br />
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alle <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />
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Lebensmittel-Discount
Ich gebe zu, dass Fleischer nicht zu meinen<br />
Traumberufen gehört hat. Klar esse ich gerne<br />
Fleisch und Wurst. Und wenn ich von meiner<br />
Oma eine hausgeschlachtete Knackwurst bekomme,<br />
dann ist das immer ein echter Genuss.<br />
Aber selbst ein Tier schlachten so mit allem<br />
Drum und Dran, das ist ja mal etwas anderes.<br />
Für <strong>WiYou</strong> habe ich nun genau das gemacht<br />
und war einen Tag lang Fleischerlehrling. Mein<br />
Lehrmeister, Jürgen Fabritius, ist Fleischer meis <br />
ter und sitzt unter anderem im Prüfungs <br />
ausschuss der Erfurter Handwerks kam mer. Er<br />
weiß genau, auf was es als Fleischer ankommt.<br />
<strong>Die</strong> zarteren Gemüter unter euch sollten an<br />
dieser Stelle umblättern, denn es wird ein wenig<br />
blutig.<br />
Los ging der Tag sehr früh. Um 6.30 Uhr holten<br />
wir zunächst ein Schwein aus einer Zucht in der<br />
Nähe von Erfurt. Das war schon komplett vorbereitet<br />
und ich war echt froh, nicht selbst<br />
Hand bei der Tötung anlegen zu müssen. <strong>Die</strong><br />
Arbeit auf dem Schlachthof beginnt übrigens<br />
schon morgens um 3.00 Uhr. Etwa 50 Schwei <br />
ne werden hier täglich geschlachtet. Dazu werden<br />
die Tiere elektrisch betäubt, aufgehängt<br />
und bluten dann nach einem gezielten Stich<br />
durch das Herz aus. Danach werden sie aufgeschnitten,<br />
die Innereien herausgeholt und in<br />
zwei Hälften zersägt. Genau diese Hälf ten<br />
konnten wir also morgens übernehmen und in<br />
die Fleischerei bringen.<br />
Hier ist alles beinahe klinisch sauber. Verschiedene Geräte stehen gut sortiert<br />
neben großen Tischen, auf denen die Tiere weiter zerlegt und verarbeitet werden.<br />
„Das, was wir hier im Kleinen haben, ist in einem Schlachthof noch viel<br />
größer, funktioniert aber genauso“, erklärt mir der Meister. Hier steht eine<br />
Trom mel zum Einmischen von Gewürzen in das Fleisch, ein großer Fleischwolf,<br />
mit dem Hackfleisch entsteht, ein Kessel, in dem Fleisch und Wurst gekocht<br />
werden. An den Wänden hängen viele verschiedene Natur und Kunstdärme,<br />
in die später Wurst gefüllt werden wird. Und es gibt eine Menge richtig scharfer<br />
Messer. <strong>Die</strong> kommen jetzt zum Einsatz. Jürgen Fabritius zerteilt mit geübten<br />
Schnitten die Schweinehälften. „Als Fleischer muss man sich mit der Ana <br />
tomie der Tiere genau auskennen“, erklärt er. „Ich weiß genau, wo welche<br />
Sehne verläuft und wo ein Knochen liegt.“ <strong>Die</strong> herausgetrennten Fleischstücke<br />
bekomme ich auf meinen Tisch und muss sie weiter zerkleinern. Später sollen<br />
sie zu Gehacktem verarbeitet werden, woraus wiederum Knackwürste und Co.<br />
entstehen. <strong>Die</strong> Arbeit ist schwerer, als ich es mir vorgestellt habe. Etwa drei<br />
Stunden lang stehe ich in einer Position und schneide Fleisch. Das geht ordentlich<br />
auf Beine, Rücken und natürlich die Hände, denn normalerweise sitze<br />
ich an einem Schreibtisch und bediene meine Tastatur. „Daran gewöhnst du<br />
dich aber schnell“, macht mir der Fleischer Mut. Während ich schneide, bereitet<br />
er verschiedene Fleischstücke vor. So entstehen Schnitzel, Rippchen,<br />
zwei Lendenstücke, Schinken und andere Köstlichkeiten. „Eigentlich bleibt kein<br />
Teil des Tieres ungenutzt. Sogar die Knochen kannst du nehmen, um zum<br />
Beispiel eine Suppe daraus zu machen“, erklärt er mir.<br />
René Weigel<br />
Ressort/Projektleitung<br />
FLEISCHER<br />
für einen Tag<br />
<strong>WiYou</strong> wurde unterstützt durch:<br />
Editorial 3<br />
Und dann geht es an die Königsdisziplin – das<br />
Würzen. Der von mir zerschnittene Fleischberg<br />
liegt in der großen Mischtrommel; etwa 80<br />
Kilo. Der Meister hat sein eigenes Rezept, das<br />
er akribisch abwiegt. Pfeffer, Salz, Majoran,<br />
Knob lauch und einige andere Zutaten kommen<br />
zum Fleisch und werden von der Maschine untergemengt.<br />
Nach kurzem Mischen darf ich<br />
dann alles in den Fleischwolf geben und nach<br />
wenigen Minuten ist eine homogene Masse<br />
entstanden, die wir gleich zur verdienten<br />
Mittagspause frisch aufs Brötchen genießen<br />
können. Also so frisches Gehacktes hatte ich<br />
noch nie!<br />
So gestärkt geht es nun um die Wurst. Das<br />
restliche Hackfleisch, das unser Mittagessen<br />
überlebt hat, wird in eine Maschine gefüllt, die<br />
es in vorbereitete Därme presst. Das ist wieder<br />
echte Handarbeit, die der Meister selbst übernimmt.<br />
Darm auf die Maschine spannen, mit<br />
einem Fußhebel die Maschine in Gang setzen<br />
und mit geübtem Handgriff entsteht eine<br />
Knack wurst nach der anderen. ‚Bis hier hin ist<br />
es gar nicht so blutig’, denke ich mir noch. Aber<br />
dann kommt die Wurstsorte, die das Blut schon<br />
im Namen trägt.<br />
Für Blutwurst muss ich erstmal wieder schneiden,<br />
aber diesmal ganz kleine Fleischstücke.<br />
Das Fleisch wurde vorher gut im Kessel gekocht<br />
und muss direkt heiß verarbeitet werden. Als<br />
alles in einer großen Wanne liegt, kommen<br />
wieder Gewürze hinzu und dann literweise warmes Schweineblut. Das alles<br />
muss ich dann mit bloßen Händen vermengen und – nicht Jedermanns Sache<br />
– auch kosten, denn das Würzen ist hier Geschmackssache. Ich bin echt froh,<br />
dass der Fleischermeister gleich richtig gewürzt hat, so bleibt mir ein weiteres<br />
Probieren der BlutFleischMischung erspart und ich werde erst wieder Blut <br />
wurst essen, nachdem sie eingekocht wurde. Danach haben wir noch Leber <br />
wurst hergestellt und schließlich ging es ans Einfüllen in Gläser und das<br />
abschlie ßende Aufräumen. Überhaupt erscheint mir der Beruf als sehr sauber.<br />
Immer wieder habe ich zwischendurch Schüsseln, Arbeitstisch und Messer gereinigt.<br />
Nur einmal kam ich wirklich mit Blut in Berührung. Und am Abend gegen<br />
18 Uhr sieht die Fleischerei wieder genauso klinisch rein aus, wie zu<br />
Beginn; nur, dass wir in der Zeit vier Zentner Schwein verarbeitet haben.<br />
Mein Fazit für den Beruf des Fleischers: <strong>Die</strong> Arbeit macht wirklich Spaß. Ich<br />
habe eine Menge über Anatomie, Fleischverarbeitung und Wurstherstellung<br />
gelernt. Wirklich eklig, wie ich es mir anfangs vorgestellt habe, wurde es eigentlich<br />
nie. Ich war erstaunt, wie viel handwerkliches Geschick und Wissen<br />
für den Beruf notwendig ist und ich kann mir tatsächlich vorstellen, als<br />
Fleischer zu arbeiten.<br />
Mein Dank gilt Jürgen Fabritius,<br />
dass er sich die Zeit genommen hat, einem Schreiberling<br />
ein Handwerk beizubringen!
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In Kürze<br />
<strong>WiYou</strong>Logie:<br />
Vom Glasrohling zur HightechLinse<br />
Aus dem Inhalt<br />
<strong>WiYou</strong>.Rock.Block<br />
Stumpfsinn ist bereit für Woodstock III<br />
Titel<br />
Glas und Optik bieten eine sichere Zukunft<br />
Glasklare <strong>Ausbildung</strong> –<br />
Verfahrensmechaniker für Glastechnik<br />
Lexikon<br />
Ein Werkstoff zwei Berufe –<br />
Glasbläser und Glasapparatebauer<br />
Schwerpunkt:<br />
Kunststoff/Kautschuk und Keramik<br />
Studium: Kunststofftechnik<br />
<strong>Die</strong> Kunststofffabrikanten –<br />
Verfahrensmechaniker Kunststoff und<br />
Kautschuktechnik<br />
<strong>Ausbildung</strong> unter Laborbedingungen –<br />
Stoffprüfer<br />
Dein Engagement<br />
Brennpunkt Schule –<br />
FSJ beim Landesjugendring <strong>Thüringen</strong> e.V.<br />
Fotos: Benjamin Thorn/pixelio.de, JanPeter Kasper, René Weigel<br />
Schulabgänger müssen besser werden<br />
Schulabgänger werden immer schlechter, was die einfachsten Grundkenntnisse betrifft. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Es befragte<br />
911 ausbildende Unternehmen. 90 Prozent bemängeln unter anderem die Deutsch kenntnisse und<br />
80 Prozent die Dreisatz und Prozentrechnung. Das Institut kommt in seiner Studie zu dem Schluss, dass<br />
es einen Katalog an Mindeststandards braucht, in dem festgelegt wird, über welche Kom petenzen Schüler<br />
mindestens verfügen müssen, bevor sie die Schule verlassen. So erwarten Unternehmen, dass Schulabsol <br />
venten zumindest einfache Briefe und Zeitungstexte verstehen, dass sie sich mündlich verständlich ausdrücken<br />
können und die Grundrechenarten beherrschen. Außerdem sollten Schulabgänger über gute<br />
Umgangs formen verfügen, teamfähig sein und Leistungs und Lernbereitschaft mitbringen. (rw/em)<br />
„Runter vom Sofa – rein in die Uni“<br />
<strong>WiYou</strong>Patenschaften<br />
Thüringer Unternehmen zeigen Flagge!<br />
www.schueler.unijena.de/Seminar.html<br />
Wenn du in den Osterferien noch drei Tage nicht verplant hast, dann folge doch diesem Motto der Uni<br />
Jena. Vom 11. bis 13. April findet hier ein Workshopartiges Programm statt, um dir Studienangebote und<br />
UniLeben näher zu bringen. Du hast die Möglichkeit, deine Stärken und Interessen auszuloten und mit<br />
Vertretern unterschiedlichster Studienfächer ins Gespräch zu kommen. Außerdem erhältst du Infos zu<br />
Bewerbungsmodalitäten, zur Einschreibung und zur Zulassung für deinen favorisierten Studiengang. Wenn<br />
du Interesse an der Veranstaltung hast, dann solltest du dich beeilen, denn es gibt nur 25 Plätze. Um dich<br />
für einen davon zu bewerben, musst du dich unter www.schueler.unijena.de/Seminar.html anmelden.<br />
Nach der Anmeldung erfährst du auch Genaueres über Übernachtungsmöglichkeiten. (rw/em)<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
.<strong>Die</strong> Frage nach qualifizierten Fachkräften ist für Sie ein großes Thema..<br />
.Wie schätzen Sie die Situation für <strong>Thüringen</strong> ein?.<br />
„Wir haben bis zum Jahr 2020 einen Bedarf von 200.000 Menschen. Das wird<br />
nicht mehr allein über unsere Schulabgänger abzudecken sein. Schon heute<br />
werden mehr Lehrstellen angeboten, als Schulabgänger da sind. Das heißt,<br />
dass wir alle Qualifizierungsreserven nutzen müssen. Deswegen starten wir<br />
im Mai die Kampagne ‚<strong>Thüringen</strong> braucht Dich!‘, mit der wir jungen Menschen<br />
bis 35 eine zweite Chance geben wollen. Aber auch über Zuwanderung nach<br />
Thü ringen wird es uns gelingen, den Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren<br />
zu decken. Bei Unternehmen, die sich in <strong>Thüringen</strong> ansiedeln, ist es eine wichtige<br />
Frage, ob genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Heute kann ich diese<br />
Frage noch mit ‚Ja‘ beantworten, ob ich das in fünf bis zehn Jahren noch<br />
kann, weiß ich nicht. Deswegen ist Qualifizierung das Schlüs sel thema!“<br />
.Immer öfter wird über das „Billiglohnland <strong>Thüringen</strong>“ gesprochen..<br />
.Sehen Sie denn die Wirtschaft überhaupt in der Lage, höhere Löhne.<br />
.zu zahlen..<br />
„Ich denke schon. Aber ich sehe das nicht bei jedem Unternehmen. Vor allem<br />
die kleinen haben da Probleme, aber beim Großteil ist das möglich. Gute<br />
Unternehmer geben mir auch Recht. Ich rede ja nicht davon, dass wir einen<br />
Sprung auf Münchner Niveau schaffen sollen. Ich rede davon, dass in Thürin <br />
gen etwa ein Drittel der Beschäftigten unter 8,50 Euro pro Stunde verdienen.<br />
<strong>Die</strong>se davon zu begeistern, hier im Land bleiben, ist schwer, wenn sie zu Niedrig <br />
löhnen arbeiten müssen. Es sei denn, wir schaffen endlich eine Lohnunter <br />
grenze. Kluge Unternehmen haben das verstanden, manche Ideologen allerdings<br />
noch nicht. <strong>Die</strong>se behaupten, dass es die Ertragslage nicht hergäbe. Ein<br />
Unternehmen, das nicht in der Lage ist, mindestens Mindestlohn zu zahlen, wirft<br />
bei mir die Frage nach der Berechtigung seines Geschäftsmodells auf.“<br />
<strong>WiYou</strong>.Interview 5<br />
Unternehmen aus <strong>Thüringen</strong> suchen immer mehr junge Fachkräfte und können schon heute nicht mehr jede <strong>Ausbildung</strong>sstelle besetzen, weil der Nachwuchs<br />
fehlt. <strong>WiYou</strong> sprach mit dem Mann, auf dessen Tisch die Anliegen der Firmen zusammenlaufen, mit <strong>Thüringen</strong>s Minister für Wirtschaft und Arbeit, Matthias<br />
Machnig. Der SPDPolitiker spricht dabei über seine Pläne, allen Thüringern eine Chance auf Arbeit zu geben.<br />
Hier bleiben lohnt sich doch!<br />
.Besteht da aber nicht die Gefahr, dass potenzielle Investoren.<br />
.erst gar nicht nach <strong>Thüringen</strong> kommen?.<br />
„Aber auch Unternehmer wollen gut qualifizierte und entsprechend entlohnte<br />
Arbeitsplätze. Es ist niemandem geholfen, wenn in <strong>Thüringen</strong> Dumpinglöhne<br />
gezahlt werden. Dadurch wird einfach ein Problem in die Zukunft geschoben.<br />
Wer heute schlecht verdient, erhält in 20 oder 30 Jahren eine schlechte Rente,<br />
so dass die öffentliche Hand einstehen muss. Übrigens: Selbst wenn hier in<br />
<strong>Thüringen</strong> 8,50 Euro gezahlt werden, liegt das Lohnniveau noch immer unter<br />
dem Schnitt anderer Länder. Zum Vergleich: In BadenWürttemberg verdient<br />
nur jeder Zehnte weniger als 8,50 Euro. In <strong>Thüringen</strong> jeder Dritte. Es kann<br />
nicht sein, dass der Osten das Armenhaus der Republik wird.“<br />
.Frisch ausgebildete Nachwuchskräfte sollen nach dem Willen vieler.<br />
.Arbeit geber auch Erfahrungen in großen Unternehmen und am Besten.<br />
im Ausland machen. Also gehen doch die jungen Leute weg und kommen.<br />
nicht wieder, weil <strong>Thüringen</strong> in Sachen Verdienst zu wenig zu bieten.<br />
.hat. Was kann man dagegen tun?.<br />
„Auslandserfahrungen können junge Leute ja schon während des Studiums<br />
sammeln. Es gibt genügend internationale Studiengänge. Man muss den jungen<br />
Menschen aber auch klar sagen, dass sie hier im Thüringer Mittelstand<br />
bessere Karrierechancen haben, als in industriellen ‚Großtankern‘ wie Bosch<br />
oder Siemens, die übrigens auch hier in <strong>Thüringen</strong> Werke betreiben. Man<br />
muss aber auch klar machen, dass man hier sicher nicht so viel verdient wie<br />
in BadenWürttemberg, dennoch sind unsere Lebenshaltungskosten und die<br />
soziale Infrastruktur hervorragend. Daher macht es letztlich Sinn, hier zu leben.<br />
Mit diesen Argumenten kann ich überzeugen. Wenn ich aber sage, dass<br />
man in <strong>Thüringen</strong> schlecht bezahlt wird und keine Karrierechancen hat, ist es<br />
die logische Konsequenz, zu gehen. Und das muss gestoppt werden.“ (su)<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012 Foto: Sebastian Holzbrecher, Erfurt
Woodstock III<br />
„Wir wären<br />
dabei!“<br />
Gute Newcomerbands wohin<br />
man schaut. „Stumpfsinn“ ist<br />
eine davon, doch sie war es,<br />
die uns ins Auge gesprungen<br />
ist. <strong>Die</strong> Mischung aus Rock und<br />
Ukulelensound lässt ihre Musik<br />
zu etwas ganz Beson de rem<br />
werden. Herrlich stumpf sin nige<br />
wie auch absolut sinnvolle<br />
Texte kommen beim Publikum<br />
bestens an. <strong>Die</strong> Jungs haben<br />
viel vor und wissen ganz genau,<br />
was sie wollen. Wir haben die<br />
Schülerband des Neu dieten <br />
dorfer vonBülowGymnasiums<br />
getroffen, um uns über Stumpf <br />
sinniges, Zukunftsträume un d<br />
natürlich Musik zu unterhalten.<br />
.Wie seid ihr zur.<br />
.Musik gekommen?.<br />
Lukas: „Eine befreundete<br />
Band wollte einen<br />
Gig spielen und<br />
hat uns gefragt, ob<br />
wir nicht Bock hätten<br />
mit zu machen. Dann dachten wir uns: Cool, das machen wir!“<br />
Hannes: „Da waren wir aber noch zu dritt. Wir hatten keinen Schlagzeuger<br />
und das war eigentlich alles ziemlich schlecht. Dann hatten wir halt unseren<br />
ersten Auftritt, bei dem wir dann auch eigene Songs gespielt haben.“<br />
Niclas: „Ja, wir haben damals mit Spaßmucke angefangen. Ziemlich stumpfsinniges<br />
Zeug. Daher kam dann auch unser Name ‚Stumpfsinn‘.“<br />
.Was für Musik macht ihr genau?.<br />
Niclas: „Rockmusik würde ich sagen. Wobei wir vieles machen, was man gar<br />
nicht so richtig in ein bestimmtes Genre einordnen kann.“<br />
Lukas: „Ich würde es so spontan mal ‚stumpfigen UkenCrossover‘ nennen.“<br />
.Ihr macht ja viel mit der Ukulele. Wie kommt ihr denn auf.<br />
.eure Melodien und auf die Texte?.<br />
Lukas: „Meistens denkt sich jeder eine Melodie aus. Und dann stellen wir die<br />
Melodien den Anderen vor. Wenn sie gut sind, schreibt jemand die erste<br />
Gitarre dazu, ein anderer die zweite und so weiter. Irgendwann schreibt Paul<br />
dann auch mal das Schlagzeug dazu. Zum Schluss denkt sich meistens Hannes<br />
noch einen Text aus.“<br />
Hannes: „Genau, und dann dauert es immer Wochen, bis irgendwann mal was<br />
fertig ist.“<br />
.Worum geht es in den Texten?.<br />
Hannes: „Ach, ich schreibe über alles mögliche. Es gibt sogar Texte über<br />
Drogenopfer. <strong>Die</strong> sind dann natürlich sehr gesellschaftskritisch. Und die Ideen<br />
zu den Texten nehme ich eigentlich überall her.“<br />
Niclas: „Wenn eine Melodie nach Traumwelt klingt, wird eben ein passender<br />
Text dazu geschrieben.“<br />
.Was war euer bisher „coolster“ Auftritt, bei dem ihr eure Songs.<br />
.spielen konntet?.<br />
Niclas: „Im ‚Fritzer’ in Erfurt vielleicht.“<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
Hannes: „Ich fand das Bandevent letztens geiler.“<br />
.Und wie organisiert ihr das, wenn ihr euer ganzes Equipment.<br />
.irgendwo hinbringen müsst?.<br />
Niclas: „Wir werden von unseren Eltern gefahren.“<br />
Hannes: „Wir hatten auch schon mal den Plan, alles mit dem Zug zu transportieren.<br />
Wäre aber schwierig geworden mit dem ganzen Schlagzeug.“<br />
.Habt ihr schon eine kleine Fangemeinde angesammelt?.<br />
Paul: „Ja, auf jeden Fall. Viele sind bei fast jedem Auftritt dabei.“<br />
Hannes: „Wobei wir auch viel gutes Feedback von Leuten bekommen, die uns<br />
vor dem Auftritt noch nicht kannten.“<br />
.Ist denn schon eine CD geplant, die sich eure Fans.<br />
.dann auch kaufen können?.<br />
Paul: „Ja. Wir haben mal drei Titel aufgenommen. Das waren die Demotracks<br />
für den <strong>Thüringen</strong> Grammy, bei dem wir mitgemacht haben. Dabei ist uns in<br />
den Sinn gekommen, dass wir auch mal ein Album machen könnten. Das wollen<br />
wir im Frühling aufnehmen.“<br />
.Habt ihr musikalische Vorbilder, die euch zu eurer Musik gebracht.<br />
.haben und euch inspirieren?.<br />
Paul: „<strong>Die</strong> Red Hot Chilli Peppers auf jeden Fall.“<br />
.Was ist euch zur Zeit wichtiger, Schule oder Musik?.<br />
Paul: „Also mir ist die Musik im Moment wichtiger, was aber gar nicht mal so<br />
gut ist.“<br />
Niclas: „Ich mache gerade Abitur, da ist mir die Schule schon wichtiger.“<br />
Lukas: „Ich mache zur Zeit auch Abitur, deshalb geht es mir da wie Niclas.“<br />
.Es gab ja gerade Zeugnisse. Sieht man darauf,.<br />
.dass ihr mit der Band beschäftigt seid?.<br />
Hannes: „Bei Paul glaub ich mehr als bei mir.“<br />
Paul: „Ich hab eigentlich nicht so viel Musik gemacht, dass die darauf so großen<br />
Einfluss gehabt haben dürfte, aber man kann es wahrscheinlich schon irgendwo<br />
auf die Musik schieben, dass mein Zeugnis diesmal nicht so gut geworden<br />
ist.“<br />
.Könnt ihr euch denn vorstellen, später mit der Musik Geld zu verdienen?.<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012<br />
Paul: „Ich fänd´s ganz schön geil.“<br />
Niclas: „Wäre auf jeden Fall cool, aber ich weiß nicht ob man davon jetzt wirklich<br />
leben könnte. Wenn es so kommen würde, würde ich es dankend annehmen.“<br />
Hannes: „Man sollte aber wahrscheinlich jetzt nicht davon ausgehen, dass<br />
man später davon leben kann. Das kann ganz schön in die Hose gehen.“<br />
Niclas: „Genau, dann geht es einem so wie Paul.“<br />
.Wisst ihr schon, was ihr später gern machen wollt?.<br />
Hannes: „Studieren wäre ganz cool und dann irgendwas in Richtung Sozial <br />
pädagogik.“<br />
Lukas: „Ich werde wahrscheinlich Materialwissenschaften studieren. Also was<br />
mit Chemie, Biologie und sowas.“<br />
Paul: „Ich will vielleicht Sprachen studieren. Ich kann mir aber auch gut vorstellen<br />
in der Fernsehproduktion zu arbeiten.“<br />
.Würdet ihr auch später gern weiter zusammen Musik machen?.<br />
Paul: „Ja gerne, aber man muss dann eben auch auf Lukas und Niclas mit ihrem<br />
Studium Rücksicht nehmen. <strong>Die</strong> studieren ja ein Stück weg von hier.“<br />
Niclas: „Aber das kriegen wir schon hin. Es gibt ja noch das Wochenende.“<br />
.Habt ihr irgendwie noch einen Punkt, an dem ihr sagt daran arbeitet.<br />
.ihr noch, das wollt ihr besser machen? Oder seid ihr einfach „endgeil“?.<br />
Niclas: „Also ich muss sagen, ich bin eigentlich zufrieden mit uns.“<br />
Hannes: „Ja doch, endgeil trifft es gut.“<br />
.Was würdet ihr gerne mal in einer Zeitung über euch lesen?.<br />
Paul: „Ich fänd es cool, wenn schon Witze über uns gemacht werden würden,<br />
weil wir so bekannt sind.“<br />
Niclas: „Ich denke es wäre schon allein geil, wenn ich unseren Namen in<br />
Verbindung mit etwas Positivem in einer Zeitung lesen würde.“<br />
.Und wo seht ihr euch in fünf Jahren?.<br />
online<br />
www.facebook.com/<br />
StumpfsinnBand<br />
reinhören<br />
Lukas: „Bei Woodstock zwei würd ich sagen.“<br />
Hannes: „Das gabs doch schon. Wenn dann bei Woodstock drei.“<br />
Lukas: „Dann eben bei Woodstock drei.“<br />
Hannes: „So, dass die Peppers unsere Vorband sind.“<br />
www.soundcloud.com/<br />
stumpfsinn/sets/<br />
demo<br />
Das Interview führte Ulrike Schachtschabel<br />
Fotos: Stumpfsinn
Glas und Optik bieten<br />
eine sichere Zukunft<br />
Titelthema<br />
<strong>Die</strong> optische Industrie hat in <strong>Thüringen</strong> eine lange Tradition. Mit Namen wie Carl Zeiss, Otto Schott und Ernst Abbe wurden<br />
bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Grundsteine für die heutigen großen Jenaer Unternehmen gelegt. Aus ihnen gingen<br />
nach der Wiedervereinigung 1990 viele kleine Unternehmen hervor, die bis heute gewachsen sind und noch mehr neue<br />
kamen hinzu – nicht nur in Jena. Laut dem Optiknetzwerk OptoNet e.V. haben wir in <strong>Thüringen</strong> 167 Unternehmen mit 14.400<br />
Beschäftigten. <strong>Die</strong> Durchschnittsgröße der Unternehmen beträgt etwa 80 Mitarbeiter. Und die meisten bilden ihren Nachwuchs<br />
selbst aus. Ganze 600 Azubis gibt es derzeit in der Branche im Freistaat, gesucht werden aber noch viele mehr.<br />
Ausgebildet wird in den Berufen Feinoptik, Feinwerkmechanik und Verfahrensmechanik. Sie alle setzen gute Noten in den<br />
MINT Fächern, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, voraus. <strong>Die</strong> meisten Unternehmen stellten in<br />
der Vergangenheit darüber hinaus vorwiegend Azubis mit einem Realschulabschluss ein. Wenn du das vorweisen und dir die<br />
Optik als Handlungsfeld vorstellen kannst, dann kannst du auf eine sichere Zukunft bauen. Mit einem Abitur hingegen bist du<br />
in <strong>Thüringen</strong>s Optotechnologien ebenso gut beraten. Ob FriedrichSchillerUni, FH Jena oder die TU Ilmenau – an jeder dieser<br />
Hochschulen gibt es spezielle Studiengänge, die dir den Einstieg in die Welt der Laser und Linsen ermöglichen.<br />
Laut dem vom Wirtschaftsminister Matthias Machnig in Auftrag gegebenen Trendatlas 2020 wird die Optik als eines von elf<br />
Wachstumsfeldern angesehen. <strong>Die</strong> Studie kommt sogar zu dem Schluss, dass <strong>Thüringen</strong> das Potential hat, eines der bedeutendsten<br />
Optikzentren der Welt aufzubauen. OptoNet rechnet bis zum Jahr 2015 mit etwa 1.300 fehlenden Facharbeitern und<br />
Hochschulabsolventen. Na wenn das mal keine guten Perspektiven für dich verspricht!<br />
Oder vielleicht doch lieber ins Handwerk?<br />
Eher familiär und handwerklich geprägt geht es hingegen in der Glasbranche <strong>Thüringen</strong>s zu. <strong>Die</strong> Geschichte des Glases ist dafür<br />
um einiges länger als die der Optik. Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts entstand im Thüringer Wald die erste so genannte<br />
Hütte, in der Glas hergestellt und bearbeitet worden ist. In der Zwischenzeit haben sich Arbeit und Methoden zwar verändert,<br />
dennoch ist einiges gleich geblieben – die Arbeit mit Feuer zum Beispiel oder die mit den Händen. Aber auch hier hat sich<br />
etwas getan. Glas ist ein wichtiger Werkstoff für viele Branchen. In der Automobilindustrie wird er eingesetzt ebenso wie in<br />
der Medizintechnik oder in Laboren der Chemie und der Industrie. Mögliche Berufe, die du hier ergreifen kannst sind<br />
Glasapparatebauer, Glasbläser oder Verfahrensmechaniker für Glastechnik. Und natürlich gibt es auch für diesen Bereich die<br />
passenden Studiengänge.<br />
Viele der Berufe und Studienmöglichkeiten haben wir auf den folgenden Seiten vorgestellt. Vielleicht findest du die eine oder<br />
andere Anregung für deine Berufsplanung. (rw)<br />
Foto: Jenoptik
10<br />
Foto: René Weigel<br />
Titel<br />
Susann Tassotto trägt eine Brille. Damit ist die 22Jährige in guter Gesellschaft. Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach haben zwei von drei<br />
Erwachsenen eine Sehhilfe – Tendenz steigend. Susann ist mit ihrer Brille sehr zufrieden und irgendwie muss sie das auch sein, denn schließlich verkauft und<br />
baut sie jeden Tag zig Brillen. Sie lernt den Beruf der Augenoptikerin bei Fielmann in Gera.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Durchblicker</strong><br />
Augenoptiker<br />
Dauer: 3 Jahre<br />
Voraussetzung:<br />
Mittlere Reife,<br />
handwerkliches<br />
Ge schick, gute No ten<br />
in Ma the und Deutsch,<br />
Team fähig keit, du solltest gern<br />
mit Men schen arbeiten<br />
(m/w)<br />
Chancen: Augen optiker bilden fast aus schließ <br />
lich für den eigenen Bedarf aus. Bei Eignung<br />
hast du gute Übernahme chancen. Mit abge <br />
schlossenem Beruf und ein wenig Berufspraxis<br />
kannst du dich weiterbilden zum Handwerks <br />
meister und vielleicht selbst mal ein Fach <br />
geschäft führen. Auch ein Studium ist möglich.<br />
Schon seit der neunten Klasse wusste sie, dass das ihr Beruf werden sollte.<br />
„Ich habe immer gerne gebastelt und etwas mit den Händen gemacht. Als es<br />
an die Praktikumssuche in der Schule ging, dachte ich, dass Augenoptikerin<br />
gut zu mir passen könnte“, sagt sie. Und genau so war es dann auch. Heute ist<br />
Susann im dritten <strong>Ausbildung</strong>sjahr und kann auf jede Menge Gelerntes zurückblicken.<br />
„Im ersten Lehrjahr ging es in der Berufsschule los mit Fächern<br />
wie Englisch, Mathematik, physikalischer Optik und der Anatomie des Auges“,<br />
erinnert sie sich. Parallel dazu verlief die Praxis in der FielmannNiederlassung<br />
Gera. „Am Anfang war ich größtenteils in der Werkstatt und habe nach und<br />
nach die verschiedenen Geräte kennengelernt.“ Erst im zweiten Lehrjahr durfte<br />
sie auch in den Verkaufsraum. Zunächst schaute sie den Kollegen über die<br />
Schulter und führte schon die ersten Verkaufsgespräche. „Das ist mit das<br />
schönste, wenn man am Ende eine Brille mit dem Kunden zusammen gefunden<br />
hat und er zufrieden den Laden verlässt“, weiß Susann. Das sei aber anfangs<br />
gar nicht so einfach gewesen. Das richtige Verkaufen will erst geübt sein.<br />
„Das geht schon bei der Begrüßung los“, sagt sie. „Dann muss man wissen,<br />
wie man mit Kunden umgeht, und schließlich braucht man auch eine gewisse<br />
Fachkompetenz, um bei der großen Auswahl an Brillen den Kunden richtig zu<br />
beraten.“ Und natürlich sei nicht jeder Kunde gleich. Es gebe die verschiedensten<br />
Gründe, warum Menschen eine Brille brauchen. „Das war dann auch der<br />
theoretische Inhalt im zweiten Lehrjahr“, erzählt sie. „Wir haben alle möglichen<br />
Augenerkrankungen kennengelernt und die passenden Gläser dazu.“<br />
Jetzt im dritten Lehrjahr halten sich Verkaufstätigkeit und Werkstatt eher die<br />
Waage. Wenngleich Susann gerne Kunden berät, freut sie sich auch immer<br />
wieder auf das Herstellen der Brillen. <strong>Die</strong> Werkstatt liegt gleich eine Etage über<br />
dem Verkaufsraum in der Geraer Innenstadt. Hier stehen verschiedene Gerä <br />
te, mit denen Brillengläser auf ihre Stärke überprüft, geschnitten und geschliffen<br />
werden können. All das gehört auch zu Susanns Aufgaben. Immer, wenn<br />
ein Kunde sich für eine Brille entschieden hat, kommt das Gestell zusammen<br />
mit dem Auftrag hoch in die Werkstatt. Susann bestellt die passenden Gläser<br />
und sobald sie eintreffen, beginnt sie mit der Arbeit. Sie misst die genaue<br />
Form der Brille und überträgt sie auf das Glas um es zurechtzuschneiden. „<strong>Die</strong><br />
eigentliche Arbeit übernehmen die Maschinen“, erklärt sie. „Aber wir haben<br />
auch gelernt, alles richtig selbst mit der Hand zu bearbeiten.“<br />
Ist die Brille schließlich fertig, geht es wieder im Verkaufsraum weiter mit<br />
dem Anpassen beim Kunden. „Wenn ich mit der <strong>Ausbildung</strong> fertig bin, wird<br />
die Zeit, die ich in der Werkstatt verbringe, weniger werden“, weiß Susann.<br />
Das sei aber okay, weil ihr beide Seiten Spaß machen. Das muss es auch, denn<br />
sie ist in einem <strong>Die</strong>nstleistungsjob, der bestimmte Anforderungen an sie stellt:<br />
„Man sollte gut mit Menschen umgehen können, denn jeder Kunde ist anders.<br />
Und man muss teamfähig sein, weil man täglich mit seinen Kollegen im<br />
Verkaufsraum steht.“ Und schließlich brauche man auch handwerkliches Ge <br />
schick, um die Brillen ordentlich zu fertigen. Dafür erhält man am Ende einen<br />
anspruchsvollen und ausgewogenen Job, der viel Abwechslung bietet. Und<br />
bei der steigenden Zahl der Brillenträger ist die Zukunft wohl gesichert. (rw)<br />
www.fielmann.de/ausbildung<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
Schon in der Schule interessierte sich Franziska für die Funktionsweise von<br />
Mikroskopen, Ferngläsern und Co. Mit dem Realschulabschluss in der Tasche<br />
machte sie sich dann auf die Suche nach dem passenden <strong>Ausbildung</strong>s unter <br />
nehmen. Bei Docter Optics wurde sie fündig und sorgt heute in der Produktion<br />
dafür, dass Kunden in der ganzen Welt Vorprodukte aus Glas bekommen, die<br />
sie in der eigenen Forschung und Entwicklung oder für die Weiterverarbeitung<br />
einsetzen können. Bis es allerdings soweit war, musste sie erst eine dreijährige<br />
<strong>Ausbildung</strong> absolvieren.<br />
In den ersten Monaten lernte sie zum Beispiel, wie Glas überhaupt hergestellt<br />
wird, wie man die Mengen verschiedener Komponenten für die Glas <br />
mischungen berechnet und wie Maschinen, Werkzeuge und Geräte zur<br />
Glasbearbeitung eingerichtet und auch gewartet werden. <strong>Die</strong> Glasherstellung<br />
gehört zwar in der Praxis nicht zu den Aufgaben in ihrem Unternehmen, wichtig<br />
ist es aber dennoch, um sich mit dem Gesamtprozess auszukennen. „Ich<br />
habe am Anfang eher einfache Arbeiten durchgeführt“, erinnert sie sich.<br />
Meistens waren es Vorbereitungsaufgaben, die in der Produktion anfielen. So<br />
klebte sie, kitten, wie sie es nennt, zum Beispiel Glasplatten an die eigentlichen<br />
Werkstücke, damit deren Ränder beim späteren Schneiden oder Bohren<br />
nicht ausplatzen. „Erst nach ungefähr einem Jahr durfte ich dann selbst auch<br />
mal an die Maschinen“, sagt sie. Und davon hat sie eine Menge in ihrem<br />
Produktionsbetrieb. Da gibt es große Bandsägen, die Glasblöcke bis zu einer<br />
Stärke von über einem Meter durchsägen können. Daneben stehen Loch <br />
sägen, mit denen feinste Scheiben aus Glaszylindern oder quadern geschnit<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012<br />
Titel 11<br />
Glas ist nicht gleich Glas. Da gibt es Quarzglas, Bleiglas, Kronglas und viele Arten mehr. Einsatz finden sie unter anderem als Linsen in Mikroskopen und<br />
Objektiven, als Prismen für die optische Industrie oder als Spiegel in verschiedensten optischen Bauteilen. Aber auch in der Fahrzeug und Möbelindustrie ist<br />
Glas unabdingbar. Für die Bearbeitung der verschiedenen Gläser ist der Verfahrensmechaniker für Glastechnik zuständig. Franziska Hartmann ist gerade mit<br />
der <strong>Ausbildung</strong> in dem Beruf fertig geworden und wurde von ihrem <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb Docter Optics direkt übernommen. Sie beschreibt, was sie bisher alles<br />
gelernt hat und worauf es bei dem Beruf ankommt.<br />
Glasklare <strong>Ausbildung</strong><br />
Dauer: 3 Jahre<br />
ten werden. An anderer Stelle tragen Schleifmaschinen kleinste Material <br />
schichten von einem Glasblock ab. Mit all diesen Maschinen musste Franziska<br />
lernen umzugehen. „Noch heute kenne ich mich aber längst nicht mit allen<br />
aus“, sagt sie. „Wir haben zum Beispiel eine große 5AchsCNCAnlage zur<br />
Glasbearbeitung, an der habe ich noch nie gearbeitet.“ Überhaupt sei Geduld<br />
eine der wichtigsten Eigenschaften, die man für den Beruf mitbringen sollte,<br />
weiß Franziska, denn „allein das Einrichten der Maschinen kann schon mal etwas<br />
länger dauern. Gerade am Anfang.“ Aber um den Umgang mit den<br />
Maschinen zu lernen, ist die <strong>Ausbildung</strong> ja da. Daher wurde auch in den letzten<br />
eineinhalb Jahren das Arbeiten an den Maschinen vertieft. Franziska lernte,<br />
wie sie programmiert, wie Werkzeuge eingerichtet und gewechselt oder<br />
wie Qualitätsmängel erkannt und behoben werden können. Vor allem in letzterem<br />
war sie besonders gut, weshalb sie heute auch in der Qualitäts siche <br />
rung eingesetzt ist. „Hier bin ich dafür zuständig, die fertigen Produkte zu kontrollieren<br />
und falls Fehler auftreten, mit den Verantwortlichen Lösungen zu<br />
finden“, sagt sie. Bei dieser Aufgabe ist es absolut wichtig, jeden Prozess bei<br />
der Herstellung genau zu kennen, um bei Problemen auch gleich Lösungs <br />
vorschläge parat zu haben. Franziska wird nun in den nächsten Jahren das<br />
Gelernte festigen. Vielleicht, so sagt sie, werde sie noch den Meister beziehungsweise<br />
die Meisterin in ihrem Beruf anschließen. „Auf jeden Fall bin ich<br />
froh, den Beruf ergriffen zu haben, denn er macht jeden Tag wieder Spaß“,<br />
sagt sie mit einem Lächeln. (rw)<br />
www.docteroptics.com<br />
Verfahrensmechaniker<br />
für<br />
Glastechnik<br />
(m/w)<br />
Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten<br />
in Chemie, Physik und Werken/Technik<br />
Chancen: Möglichkeit der Meister oder<br />
Technikerweiterbildung. Mit einer Hoch <br />
schulzugangsberechtigung kann auch ein<br />
Studium angeschlossen werden.<br />
Foto: René Weigel
12<br />
Titel<br />
Eine winzig kleine zarte Kunststofflinse, die man ohne große Anstrengung mit einem Finger zerdrücken kann, und eine tonnenschwere CNCFräsmaschine, die<br />
ein einzelner Mensch allein von Hand keinen Millimeter verrücken könnte. Wie diese beiden Dinge zusammenpassen? Das weiß Martin Simon. Der 21jährige<br />
Thüringer ist einer von sechs Auszubildenden bei Jenoptik am Standort Triptis, wo unter anderem kleinste optische Komponenten und Systeme produziert<br />
werden, und arbeitet dabei selbst an einer beeindruckend großen Maschine.<br />
Jenoptiks Nachwuchskoryphäe<br />
Dauer: 3,5 Jahre<br />
Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten<br />
in Mathe, Physik und Chemie, räumliches Vor <br />
stellungsvermögen, Beobachtungsgenauig keit<br />
Chancen: Nach erfolgreicher <strong>Ausbildung</strong><br />
kannst du dich zum Meister oder Techniker<br />
weiter bilden, oder – wenn du die Hoch schul <br />
reife besitzt – ein zur Branche passendes<br />
Studium anschließen.<br />
Dass es mal in die Richtung Maschinenbau gehen würde, war Martin schon<br />
früh klar: „Durch meinen Onkel, der eine eigene Schmiede hat, bin ich schon<br />
mit der Metallverarbeitung in Berührung gekommen, doch ‚nur‘ Zerspaner<br />
war mir zu wenig, ich wollte schon etwas mehr gefordert werden“. Ein Prak <br />
ti kum im Werkzeugbau gab dann schließlich den Ausschlag und sein Berufs <br />
wunsch stand fest: Werkzeugmechaniker. Mit dem Abi in der Tasche ging es<br />
auf Lehrstellensuche und Martin bekam gleich mehrere Zusagen. Warum<br />
Jenoptik den Zuschlag erhielt? „Ganz einfach, hier hat alles gepasst. <strong>Die</strong> Nähe<br />
zum Wohnort, das Unternehmen, das <strong>Ausbildung</strong>sgehalt.“<br />
Das erste seiner insgesamt dreieinhalb <strong>Ausbildung</strong>sjahre verbrachte Martin<br />
dann aber erstmal in den Übungswerkstätten des Jenaer Bildungszentrums.<br />
Dort standen unter anderem Grundtechniken wie Sägen, Fräsen und Drehen<br />
auf dem Plan. „Das hat mir nicht so wahnsinnig viel Spaß gemacht und war<br />
auch wirklich anstrengend“, erinnert er sich, „aber es gehörte eben dazu.“ Bei<br />
Jenoptik selbst sei er dann von Beginn an in der ‚echten‘ Produktion beteiligt<br />
gewesen. Dabei musste Martin auch schnell selbst Verantwortung übernehmen:<br />
„Das Wichtigste an meiner Arbeit ist Genauigkeit. <strong>Die</strong> Teile, die ich herstelle,<br />
müssen absolut den Vorgaben entsprechen. Wenn ich da Fehler mache,<br />
ist die Produktion gestört. Das ist bei mir aber zum Glück noch nicht vorgekommen“,<br />
freut er sich.<br />
Jetzt, im dritten Lehrjahr, ist Martin in der so genannten CAD/CAMAbtei <br />
lung beschäftigt. „Da arbeite ich an einer fünfachsigen Fräsmaschine, das ist<br />
Foto: Manuela Müller<br />
Werkzeugmechaniker<br />
(m/w)<br />
schon eine ganz schön große und anspruchsvolle Maschine. Ich hätte auch<br />
nicht gedacht, dass ich als Azubi mal dort lande“, erzählt er stolz. Der Arbeits <br />
pro zess beginnt für Martin dabei aber am Computer: „Wenn ich die Vorlage<br />
für ein Werkteil bekomme, programmiere ich am Rechner die Einstellungen<br />
und gehe dann erst raus an die Maschine. Dort übertrage ich die Daten und<br />
wähle den Werkstoff und die Schnittbedingungen aus. Dann drücke ich den<br />
Startknopf und die Maschine fräst nach meinen Eingaben.“ Eine spannende<br />
Ar beit, und doch darf es für Martin noch ‚ein bisschen mehr‘ sehr. „Wir haben<br />
in ihm ein großes Talent entdeckt“, sagt sein Ausbilder Jörg Poser stolz, „und<br />
so was wollen wir natürlich fördern.“ Martin bekam ein eigenes Projekt, bei<br />
dem er sich als Konstrukteur versuchen durfte. Das Ergebnis: Er hat ein Werk <br />
zeug für Profil kap pen entworfen, die inzwischen am Standort Mühlhausen<br />
produziert werden. „Klar, dass wir so eine ‚Koryphäe‘ halten wollen“, sagt Jörg<br />
Poser. Und deshalb bastelt man auch schon fleißig an Martins beruflicher<br />
Zukunft. „Wir sind auf der Suche nach Fachkräften und bilden für unseren<br />
Eigenbedarf aus. Martin ist dabei ein echter Glücksgriff, denn er selbst hatte<br />
nach der Möglichkeit eines anschließenden Studiums gefragt, und das unterstützen<br />
wir natürlich sehr gern.“ So wird Martin im Oktober nächsten Jahres<br />
an der BA Eisenach ein duales MaschinenbauStudium beginnen. Wobei Jen <br />
optik als Praxispartner dabei auch die kompletten Studiengebühren bezahlen<br />
wird. „Und natürlich wollen wir Martin nach seinem Abschluss in ein festes<br />
Arbeits ver hältnis übernehmen“, verspricht Jörg Poser. (mü)<br />
www.jenoptik.de<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
Glas∙blä∙ser Kunst∙au∙gen (m/w)<br />
<strong>WiYou</strong>∙Lexikon<br />
Gut, Augen sind wahrscheinlich nicht das erste, an was du denkst, wenn es um die verschiedenen Ein <br />
satzbereiche der Glasbläser geht, aber: Glasbläser Kunstaugen ist ein anerkannter <strong>Ausbildung</strong>sberuf. In<br />
diesem geht es um das Anfertigen von Kunstaugen für Tierplastiken, Stofftiere und Puppen ebenso wie<br />
um farblich gestaltete Halbfabrikate und Prothesen für (menschliche) Augen. Voraussetzung: Gutes räumliches<br />
Vorstellungsvermögen und Rechenfertigkeit brauchst du, wenn es um das Entwerfen und Berechnen<br />
von Flächen und Körpern geht, zeichnerisches Talent und Gespür für Ästhetik, wenn du Skizzen und Pläne<br />
anfertigst. Chancen: Handwerksbetriebe und Manufakturen sind deine späteren Arbeitgeber. Mit einigen<br />
Jahren Berufserfahrung und Talent kannst du dich weiterbilden und so vielleicht auch deine eigene kleine<br />
Werkstatt eröffnen.<br />
Fein∙op∙ti∙ker (m/w)<br />
Ein normales Stück Glas verleiht dir zwar den Durchblick, mehr aber erst einmal auch nicht. Damit es vergrößert,<br />
verzerrt oder filtert und so in Fernrohren, Mikroskopen, Projektionsgeräten, medizinischen Diag <br />
nostikGeräten oder AstroObjektiven zum Einsatz kommen kann, musst du als Feinoptiker ran. Als dieser<br />
verarbeitest du Glasrohlinge zu Linsen und Prismen, beziehungsweise stellst aus unterschiedlichen<br />
Materialien optische Bauelemente und systeme her. Obwohl du dabei sehr oft mit elektronischen CNC<br />
Maschinen zu tun hast, ist für viele Arbeitsgänge immer noch Handarbeit gefragt. Voraussetzung: Mit <br />
bringen solltest du einen Realschulabschluss mit guten Noten in Mathe und den naturwissenschaftlichtechnischen<br />
Fächern. Außerdem musst du genau arbeiten und dich präzise an Vorgaben halten können.<br />
Ein gutes Auge kann hierbei nicht schaden. Chancen: Du bist überall gefragt, wo es um die Herstellung<br />
von optischen, fotografischen oder feinmechanischen Erzeugnissen geht. Aber auch im Foto oder optischbezogenen<br />
Einzelhandel kannst du Arbeit finden.<br />
Ke∙ra∙mi∙ker (m/w)<br />
<strong>Die</strong> Keramikkacheln mit den blauen Gänsen in der Küche deiner Oma findest du ganz furchtbar? Dann<br />
werd Keramiker und mach es besser. Als dieser gehört es nämlich zu deinen Aufgaben, Zier und Ge <br />
brauchs keramik wie Tassen, Teller, Blumenkrüge und Vasen, oder auch Ofen und Wandkacheln zu entwerfen<br />
und herzustellen. Willst du keine fertige Arbeitsmasse verwenden, mischst du Tone und Zu <br />
schlagstoffe dafür selbst zusammen. Außerdem brennst und verzierst du keramische Werkstücke<br />
an schließend. Voraussetzung: Du solltest Spaß an handwerklichen Arbeiten haben, eben dafür auch ein<br />
bisschen Geschick und dazu einen Sinn für Ästhetik und fürs Kreative. <strong>Die</strong> dreijährige <strong>Ausbildung</strong> absolvierst<br />
du in einem Handwerksbetrieb und in der Berufsschule. Chancen: Deine späteren Arbeitgeber sind<br />
Klein und Mittelbetriebe des Keramikerhandwerks. Außerdem kannst du dich für spezielle Arbeits <br />
techniken weiterqualifizieren.<br />
Leicht∙flug∙zeug∙bau∙er (m/w)<br />
Leicht ist hier höchstens das Material, ansonsten ist der Bau von Leichtflugzeugen und geräten aber sehr<br />
anspruchsvoll, schließlich hängt das Leben der Passagiere davon ab, dass die Fluggeräte einwandfrei funktionieren.<br />
Deine Aufgabe als Leichtflugzeugbauer ist es, aus unterschiedlichen Materialien, die meist aus<br />
Faserverbundstoffen bestehen, mithilfe von Schablonen Vorrichtungen, Formen und Bauteile wie<br />
Sandwichschalen, Rippen, Spanten, Ruder und Verkleidungen anzufertigen und zu einem flugfähigen Gerät<br />
zusammenzumontieren. Voraussetzung: Wie bei allen Konstrukteurstätigkeiten sind Mathe, Physik,<br />
Werken und Technik besonders wichtig. Außerdem sind Sorgfalt, Genauigkeit und verantwortungsvolles<br />
Arbeiten gefragt. Chancen: Nach deiner <strong>Ausbildung</strong> arbeitest du vorwiegend in Industriebetrieben des<br />
Segel und Leichtflugzeugbaus. Mit etwas Berufserfahrung kannst du unter anderem den Meister anschließen.<br />
(mü)<br />
Titel 13<br />
Illustration: Elena Kozlova/123rf.com
14<br />
Fotos: René Weigel<br />
Titel<br />
Dauer: 3 Jahre<br />
Glasbläser<br />
(m/w)<br />
Voraussetzung: Mittlere Reife oder guter<br />
Hauptschulabschluss, gute Noten in<br />
Kunst, Werken/Technik und gute<br />
chemische und physikalische Kenntnisse,<br />
kunsthandwerkliches Geschick, Geduld<br />
und Konzentrationsfähigkeit<br />
Chancen: Für eine leitende Position<br />
kannst du einen Meister anschließen oder<br />
auch studieren.<br />
Ein Werkstoff – zwei Berufe<br />
Jan Lange und Dima Beirit lernen gerade ganz ähnliche Berufe, die aber bei genauerer Inzwischen sitzt auch Dima an seinem Brenner. Der an<br />
Betrachtung doch riesige Unterschiede aufweisen. Beide haben den Werkstoff Glas für sich entgehende Glasapparatebauer macht seine Aus bildung bei<br />
deckt. Beide sitzen sie für ihre Arbeit an Hochleistungsbrennern und beide haben deshalb auch der Firma jfiber aus Jena. Deren Partner ist das berufli<br />
keine Haare mehr an den Händen. „Das bringt die Tätigkeit nun mal mit sich“, sagt Jan. Und che Bildungszentrum CJD Ilmenau, wo er seine Praxis <br />
doch kommen bei beiden ganz unterschiedliche Produkte heraus.<br />
ausbildung bekommt, um nach den drei Jahren Lehrzeit<br />
direkt in die Produktion seiner Firma einzusteigen.<br />
Grundsätzlich sieht sein Arbeitsplatz ganz ähnlich wie<br />
Jan lernt Glasbläser mit der Fachrichtung Glasgestaltung in der Farbglashütte der von Jan aus. Vor ihm faucht eine hellgelbe Flamme, dahinter steht ein so<br />
Lauscha. <strong>Die</strong>ses Handwerk hat in Südthüringen eine lange Tradition. Zum genannter Vorwärmer, der verschieden große Glasstäbe auf 500 Grad erhitzt.<br />
Beispiel stammt von hier der weltweit berühmte Christbaumschmuck. Jans Nur um Kunst geht es hier nicht. Statt Mäuse und Co. zu fertigen, stellt Dima<br />
Beruf hat also sehr viel mit Kreativität und handwerklichem Geschick zu tun. in der Lehrwerkstatt Instrumente für Labore her. Gerade studiert er eine tech<br />
Um den Beruf zu erlernen, kam er extra aus MecklenburgVorpommern. „Ich nische Zeichnung mit genauen Maßvorgaben. Ein Röhrchen zum Testen von<br />
fuhr mit meinen Eltern nach <strong>Thüringen</strong>, als ich in der zweiten Klasse war. Da Chemikalien soll es werden. „Es ist wichtig, ganz genau zu arbeiten“, erklärt<br />
habe ich das erste Mal gesehen, wie jemand Figuren aus Glas herstellt und er. „Wir haben genaue Vorgaben, an die wir uns halten müssen. Nur minimale<br />
seitdem wollte ich Glasbläser werden“, erinnert er sich. Während er das er Abweichungen von hundertstel Millimetern sind zulässig.“ Dafür kontrolliert<br />
zählt, sitzt er vor einem Brenner und hält eine kleine Glasfigur in die 1.200 Dima sein Werkstück immer wieder mit Mess lehren und Maßband. Zwei klei<br />
Grad heiße Flamme. Eine Maus soll es mal werden, die ersten Umrisse sind ne Kugeln sind auf der Zeichnung zu sehen. <strong>Die</strong> muss er jetzt in das Glas bla<br />
bereits zu erkennen. Hochkonzentriert setzt er gerade das zweite Ohr an den sen. Vorsichtig setzt er den Mund an, und das Stück, das er gerade in der<br />
Kopf an. Hat das Material einmal die richtige Temperatur, muss alles schnell Flamme erhitzt hat, dehnt sich aus. „Dabei muss das Glas immer gedreht wer<br />
gehen. „Wenn das Glas zu stark erkaltet, sind die Spannungen so groß, dass den, sonst wird die Kugel nicht rund“, sagt er. Wie viel Luft er wie stark in das<br />
es zerspringen würde, wenn ich es wieder in die Flamme halte“, erklärt er. Glasröhrchen blasen muss, weiß er mittlerweile genau. Aber dafür sei viel<br />
Mäuse gehören schon zur höheren Kunst für den Azubi im zweiten Lehrjahr. Übung notwendig gewesen. Nach wenigen Sekun den hält Dima ein Röhrchen<br />
Angefangen hat er mit einer kleinen Ente. Das Lehrstück steht noch auf seinem<br />
Tisch und erinnert noch nicht wirklich an einen Vogel. „Das ist natürlich<br />
mit der ersten perfekten Kugel in den Händen.<br />
völlig normal. Man braucht unendlich viel Geduld, bis man wirklich gut wird“, Apropos Hände: Sowohl Jans als auch Dimas Hände sind bereits von ihrem<br />
sagt er. Aber Übung macht bekanntlich den Meister und so gibt ihm sein Beruf gezeichnet. Haare gibt es da bei keinem mehr. Beide tragen zu ihrem<br />
Lehrmeister auch immer neue Aufgaben und zeigt ihm, wie er sie ange Schutz während der Arbeit an der Flamme zwar eine Schutzbrille „und auch<br />
hen muss.<br />
lange Klamotten sind vorteilhaft“, ergänzt Dima. Aber „kleinere Verletzungen<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
leiben nicht aus“, sagt Jan und zeigt auf eine kleine Narbe, die er sich an einem<br />
Brenner zugezogen hat, als er nicht ganz konzentriert war. Und auch Dima<br />
erzählt, dass er sich schon häufig geschnitten hat. „Es ist wirklich wichtig, dass<br />
man sich gut konzentrieren kann. Es ist aber nicht so, das man jeden Tag blutend<br />
nach Hause kommt“, sagt er lachend. Später in seiner Firma wird er in<br />
der Produktion von Glasfaserleitungen arbeiten. Und auch da kommt es auf<br />
Präzision an. Schließlich sollen die Leitungen Datenübertragungs geschwindig <br />
keiten von 10 GB pro Sekunde leisten. Allerdings wird er hier vorwiegend mit<br />
so genanntem Quarzglas arbeiten, bei dem Temperaturen von 1.200 Grad nur<br />
der Anfang sind.<br />
Jan hingegen hat sich absolut der Kunst verschrieben. Er zeigt verschiedene<br />
Werkstücke, an denen er gearbeitet hat. Dazu gehören zum Beispiel Böden<br />
von langstieligen Gläsern und kleine Vasen, die kunstvoll geschwungene<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012<br />
Dauer: 3 Jahre<br />
Titel 15<br />
Voraussetzung: Mindestens guter Haupt <br />
schulabschluss, gute Noten in Mathe,<br />
Chemie, Physik und Werken/Technik<br />
Chancen: Der Beruf bietet ein breites<br />
Spektrum an Aufstiegsweiterbildungen<br />
an, z. B. in den Bereichen Glasdesign,<br />
Qualitätssicherung oder Glastechnik.<br />
Natürlich kannst du auch hier<br />
einen Meister anschließen<br />
oder<br />
ein Studium<br />
aufnehmen.<br />
Glasapparatebauer<br />
(m/w)<br />
Ränder besitzen. Jedes Stück ist ein Unikat. Hier geht es um Individualität, weniger<br />
um Serienproduktion. Dennoch muss auch Jan bestimmte Regeln einhalten,<br />
wenn er seine Kunstwerke produziert. Das wichtigste ist, dass sie funktionieren.<br />
Ein Glas muss also zum Beispiel stehen können und absolut gerade<br />
sein. Auf jedes Teil hat sein Ausbilder eine Note geschrieben. „Das ist die<br />
Vorbereitung auf die Zwischenprüfung“, erklärt er. <strong>Die</strong> Noten werden später<br />
mit denen aus der Berufsschule zusammengerechnet und daraus ergibt sich<br />
die Durchschnittsnote. Auch Dima bereitet sich auf die Zwischenprüfung vor.<br />
„Geprüft werden verschiedene Glasapparate. Dabei kommt es auf die Funk <br />
tion und die Maße an“, sagt er. Wirklich Sorgen mache er sich nicht, denn die<br />
<strong>Ausbildung</strong> sei so gestaltet, dass er gut mitkomme. Bei der Prüfung geht es<br />
aber nicht nur um die Praxis. Auch das Wissen aus der Berufsschule wird abgefragt.<br />
Dimas Berufsschule ist gleich neben seiner <strong>Ausbildung</strong>sstätte in<br />
Ilmenau. Hier bekommt er das Grundlagenwissen in den Bereichen<br />
Glasapparatekunde, Elektrotechnik, Ofenbau und Feuerungs tech nik, Arbeits <br />
schutz und technische Apparatezeichnungen. Er lernt unter anderem, wie Glas<br />
nach seiner chemischen Zusammensetzung unterschieden wird, wie unterschiedliche<br />
Gläser miteinander verbunden werden können und welche Arten<br />
der Glasbearbeitung es gibt. Jan hingegen geht in die Berufsfach schule Glas<br />
in Lauscha. Auf seinem Stunden plan stehen Fächer wie Glas herstellung und <br />
veredelung, das Gestalten von Schriften, Formen und De ko ren oder die<br />
Entwicklung von Entwürfen für Zierformen. Auch die künstlerische Gestaltung<br />
von Glasobjekten wird hier gelehrt.<br />
So haben beide ganz unterschiedliche Ansprüche an den gleichen Werkstoff<br />
und sie zeigen anschaulich, wie unterschiedlich Glas in seinen Anwendungs <br />
möglichkeiten ist. Jetzt musst du dich nur entscheiden, ob du eher der kreative<br />
Kopf oder der genaue Tüftler bist. Denn gute Zukunftsaussichten bieten<br />
beide Berufe, der Glasbläser im Handwerk, der Glasapparatebauer vorwiegend<br />
in der Industrie. (rw)<br />
www.farbglashuette.de<br />
www.jfiber.com
ANZEIGE<br />
Ein Auto besteht aus hunderten Einzelteilen. Sie werden<br />
aus Metall, Kunststoff oder auch Glas gefertigt. Dabei<br />
stellen VW, Opel und Co. die meisten Teile aber nicht<br />
selbst her, sondern lassen diese von Spezialisten fertigen.<br />
Und davon gibt es richtig viele. Nicht umsonst ist<br />
dieser Industriezweig einer der größten in <strong>Thüringen</strong>.<br />
Ein solcher Zulieferer ist die Firma Docter Optics aus<br />
Neustadt an der Orla. Sie stellt Linsen für Auto <br />
scheinwerfer her und ist damit weltweit Marktführer.<br />
Ihre optischen Komponenten werden in unzähligen<br />
Autos verbaut, vom Smart bis zum teuersten Serien <br />
fahrzeug der Welt – dem Bugatti Veyron. Rund 450<br />
Mitarbeiter arbeiten dafür in dem Unternehmen in<br />
Ostthüringen.<br />
<strong>WiYou</strong>Logie<br />
Vom Glasrohling zur HightechLinse<br />
.<strong>Ausbildung</strong> beim Weltmarktführer aus <strong>Thüringen</strong>.<br />
<strong>Die</strong> kleinen Linsen von Docter Optics sind dafür verantwortlich, dass das<br />
Licht von Xenon, Halogen und LEDScheinwerfern auf der Straße verteilt<br />
wird. Bei der Herstellung ist höchste Präzision erforderlich, denn sie müssen<br />
unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden. Zum Beispiel darf das<br />
Licht nicht den Gegenverkehr blenden, muss aber trotzdem so verteilt werden,<br />
dass eine optimale Ausleuchtung der Straße erreicht wird.<br />
Bevor die perfekte Linse aber in einem Scheinwerfer zum Einsatz kommt,<br />
sind viele Arbeitsschritte notwendig. In der Regel beginnen sie bei dem<br />
Auftraggeber, also einem Hersteller kompletter Scheinwerferanlagen. Mit ihm<br />
sind die Projektleiter von Docter Optics in ständiger Verbindung. Soll eine<br />
Linse für ein neues Scheinwerfermodell entwickelt werden, setzen sich Optik <br />
designer – das können zum Beispiel Physiker mit einer Spezialisierung auf<br />
Optik sein – mit dem Projektleiter zusammen und berechnen die Linse am<br />
Computer. Sie simulieren mit Spezialsoftware die Funktion der Linse und designen<br />
sie um, bis alles perfekt ist. So ein Prozess kann schon einmal mehrere<br />
Monate dauern. Und erst dann geht es an die Fertigung des ersten Prototyps.<br />
Dazu machen sich die Zerspanungsmechaniker ans Werk. Im hauseigenen<br />
Fotos: René Weigel, Docter Optics<br />
Werkzeugformenbau konstruieren sie anhand der Zeichnungen und technischen<br />
Vorgaben der Konstruktionsingenieure ein Werkzeug, mit dem später<br />
die Linse gefertigt werden kann – quasi die Form, in der das Glas zu einer Linse<br />
gepresst werden soll. Sie programmieren so genannte CNCAnlagen, in denen<br />
das Metall für das Werkzeug geschnitten, gefräst und gebohrt wird. Jeder<br />
Handgriff muss sitzen, damit am Ende alle Abmessungen stimmen, denn in<br />
der optischen Industrie geht es um millionstel Millimeter, also um das sprichwörtliche<br />
„Mü“ (Mikrometer).<br />
Als Zerspanungsmechaniker bei Docter Optics hast du damit einen verantwortungsvollen<br />
Job. Jedes Jahr bildet das Unternehmen zwei junge Menschen<br />
in dem Beruf aus. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong> dauert dreieinhalb Jahre und du lernst alles<br />
rund um die Bearbeitung von Metall. Anfangs stehst du dafür noch nicht an<br />
den komplizierten Maschinen, sondern benutzt die eigenen Hände zum<br />
Feilen, Sägen und Schleifen. Im Unternehmen schaust du den Profis über die<br />
Schulter und führst schon erste Vorbereitungsaufgaben durch. Parallel bekommst<br />
du theoretisches und praktisches Grundlagenwissen in der<br />
Berufsschule. Bist du dann mit dem Werkstoff richtig vertraut, geht es auch<br />
schon mal selbst an die CNCMaschinen. „Zerspanungsmechaniker sind bei<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
uns wichtige Mitarbeiter in der Produktion. Da wir nur für unseren eigenen<br />
Bedarf ausbilden, haben Azubis die besten Chancen bei Docter Optics“, sagt<br />
Antje Albrecht als <strong>Ausbildung</strong>sverantwortliche in der Personalabteilung des<br />
Unternehmens.<br />
Wenn die Zerspaner ihre Aufgabe erledigt haben und die Konstruktions <br />
ingenieure mit dem Werkzeug zufrieden sind, dann kommt in der Produktion<br />
das erste Mal der Werkstoff Glas zum Einsatz, aus dem letztlich die Linse entstehen<br />
soll. Wie der genaue Produktionsprozess abläuft, das ist streng geheim.<br />
Nur soviel: Docter Optics hat dafür bereits einen Innovationspreis abgeräumt<br />
und ist mit dem Produkt, wie bereits erwähnt, Weltmarktführer – und das soll<br />
auch so bleiben!<br />
Technisch gesehen passiert aber folgendes: Ein Glasrohling, Gob genannt, wird<br />
erhitzt und in die Form, die der Zerspanungsmechaniker hergestellt hat, gepresst.<br />
Auch diese Arbeit wird im Großen und Ganzen wieder von Ma schinen<br />
erledigt, die von den Mitarbeitern des Unternehmens bedient werden.<br />
Und bei so vielen Maschinen und Anlagen läuft nicht immer<br />
alles reibungslos. Manchmal geht etwas an der<br />
empfindlichen Technik kaputt. Dann sind bei<br />
Docter Optics die Mechatro niker gefragt.<br />
Auch in diesem Beruf werden jedes Jahr<br />
zwei Azubis ausgebildet. Als Mechatroniker<br />
kennst du dich mit allen Funktionsweisen<br />
der Maschinen aus, sei es die elektronische<br />
Steuerung, die Mechanik, Pneumatik oder<br />
Hydraulik. In der <strong>Ausbildung</strong> lernst du, wie<br />
diese Steuerungen funktionieren und gebaut<br />
werden. Du lernst, wie sie im Zusammenspiel arbeiten<br />
müssen und bist im Unternehmen der Spezialist für die Fehler <br />
suche und behebung. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong> dauert dreieinhalb Jahre. Bestens geeignet<br />
bist du dafür, wenn du gute Noten in Mathematik, Physik, Informatik<br />
und Werken/Technik mitbringst.<br />
All die Arbeitsabläufe, Rohstoffe und Mitarbeiter müssen natürlich auch verwaltet<br />
werden. Hierfür sind bei Docter Optics Industriekaufleute und BA<br />
Studenten zuständig. Sie begleiten den gesamten Prozess vom Einkauf über<br />
die Abrechnung bis zum Vertrieb. Damit sind sie genauso wichtig wie die<br />
Mitarbeiter in der Produktion. „Bei uns kommt es vor allem auf den Menschen<br />
an“, sagt Antje Albrecht. „Viele Azubis haben bei uns schon im Vorfeld ein<br />
Praktikum gemacht. Das ist gut für beide Seiten.“ Und auch hier gilt wieder:<br />
Wer bei Docter Optics seine <strong>Ausbildung</strong> macht, hat sehr gute Chancen, direkt<br />
im Anschluss übernommen zu werden.<br />
Am Ende dieses langen Prozesses waren viele Mitarbeiter in zahllosen<br />
Arbeitsschritten beschäftigt, bis die fertig produzierte Linse schließlich an den<br />
Kunden übergeben werden kann. Gibt der sein<br />
„Go“, geht es in die Serien produktion. Und bevor<br />
du das nächste Mal in das Auto deiner Eltern<br />
steigst, wirf doch kurz einen Blick in die Schein <br />
werfer. Wenn du dort eine Linse siehst, ist die<br />
sehr wahr scheinlich von Docter Optics aus Thü <br />
ringen.<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012<br />
www.docteroptics.de<br />
<strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />
Verfahrensmechaniker/in Glastechnik<br />
Zerspanungsmechaniker/in<br />
Mechatroniker/in<br />
Industriekauffrau/mann<br />
<strong>WiYou</strong>Logie 17<br />
<strong>Ausbildung</strong> und<br />
Studium beim<br />
Weltmarktführer<br />
Docter Optics ist ein mittelständisches Unternehmen, technologisch<br />
führend in der Herstellung gepresster optischer Komponenten<br />
aus Glas. Annähernd alle Scheinwerferhersteller<br />
weltweit bedienen sich der Projektionslinsen von Docter<br />
Optics. Daneben hat sich Docter Optics auch als Anbieter von<br />
optischen Systemen (z. B. für die Biometrie oder die Medizinund<br />
Analysetechnik) und Precision Glass Components international<br />
einen Namen gemacht. Wir bilden qualifiziert in folgenden<br />
Sparten aus:<br />
Für Abiturienten bieten wir außerdem<br />
(zusammen mit der Berufsakademie Eisenach) an:<br />
Dualer Studiengang<br />
Engineering/ Produktionstechnik zum<br />
Bachelor of Engineering (BA)<br />
www.docteroptics.com<br />
Turning Ideas into Components
18<br />
Foto: Schott<br />
Titel<br />
Wer kennt sie nicht, die gute alte Brille. Einige tragen sie gern als modisches Accessoire, viele, die sie tragen müssen, empfinden sie jedoch eher als lästig.<br />
Dennoch ist es gut, dass es sie gibt, genauso wie Mikroskope, Vergrößerungslinsen und Prismen, die nicht nur im Physikunterricht Anwendung finden. Hast<br />
du dich schon einmal gefragt wie all diese Dinge funktionieren, oder wie sie hergestellt werden? Vielleicht kannst du dir ja sogar vorstellen dich auch im<br />
Berufsleben mit diesem Thema zu beschäftigen. Dann könnte ein OptikStudium genau das Richtige für dich sein.<br />
Mit Durchblick in die Zukunft<br />
„Laser und Optotechnologien“ ist ein Studiengang mit guten Perspektiven,<br />
durch den großen Bedarf an optischen Geräten in Industrie und Wissenschaft.<br />
Studiert wird in der für ihre Optik und Glasindustrie bekannten Stadt Jena.<br />
<strong>Die</strong> dortige Fachhochschule bietet sogar ein DualStudium an. Dabei erhältst<br />
du nicht nur einen, sondern gleich zwei Abschlüsse, da du neben dem Studium<br />
auch noch eine <strong>Ausbildung</strong> zum Feinoptiker absolvierst.<br />
<strong>Die</strong> Gesamtausbildung dauert vier Jahre. Als erstes steht die Suche nach einem<br />
<strong>Ausbildung</strong>splatz an, um den du dich selbst kümmern musst. <strong>Die</strong> Aus <br />
bildung kannst du zum Beispiel in einem Industrieunternehmen absolvieren,<br />
welches sich mit der Herstellung von Glas beschäftigt. Wenn du einen passenden<br />
<strong>Ausbildung</strong>splatz gefunden hast, schreibst du dich an der FH Jena ein.<br />
Dein erstes Jahr dreht sich nur um die praktische <strong>Ausbildung</strong>. Im zweiten Jahr<br />
fängst du dann schon mit dem Studium an. <strong>Ausbildung</strong> und Studium besuchst<br />
du abwechselnd. Dabei nimmt die <strong>Ausbildung</strong> immer nur drei Monate im Jahr<br />
ein. Nach dem zweiten <strong>Ausbildung</strong>sblock schreibst du eine Zwischenprüfung<br />
bei der Industrie und Handelskammer (IHK). Nach sechs <strong>Ausbildung</strong>sblocks<br />
schließt du deine <strong>Ausbildung</strong> mit der IHKAbschlussprüfung ab. Nachdem du<br />
deine <strong>Ausbildung</strong> zum Feinoptiker beendet hast, steht noch ein Jahr Studium<br />
an, in dem du unter anderem deine BachelorArbeit schreibst. Hast du diese<br />
bestanden, darfst du dich Bachelor of Engineering in Laser und Opto tech <br />
nologien nennen. <strong>Die</strong>sen Titel bekommst du aber nicht geschenkt, dafür ist<br />
fleißiges Lernen notwendig. In den ersten drei Semestern deines Studiums<br />
werden deine Kenntnisse aus der Mathematik, der Physik, den Sprachen und<br />
der Informatik gefestigt. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong> in den folgenden Semestern dient der<br />
Erweiterung deiner Kenntnisse. Außerdem bekommst du Fachwissen der<br />
Laser und Opto technologien vermittelt. Was genau du im Studium durchnimmst,<br />
hängt von deinen gewählten Studienrichtungen ab. Dabei kannst du<br />
beispielsweise zwischen den Modulen Lasertechnologie, Optotechnologie,<br />
Opto ent wicklung und Optoelektronik wählen. Studieninhalte wie Patentrecht,<br />
Marketing, Tech nisches Englisch, Nummerische Mathematik und Quali <br />
tätsmanagement sind Pflicht.<br />
Es gibt viele spannende Bereiche, in denen du mit den beiden Abschlüssen<br />
arbeiten kannst; darunter natürlich die Optikbranche. Dort würdest du zum<br />
Beispiel für Mikroskope, Projektionsgeräte, Kameras, medizinische Diagnostik<br />
Geräte und ähnliches Linsen, Prismen oder andere gläserne Bauteile herstellen<br />
und montieren. Außerdem könntest du in der Informations und Kom <br />
munikationstechnik sowie in den Branchen Medizin und Bio tech nologie tätig<br />
werden. Um Laser und Opto tech nolo gien studieren<br />
zu können brauchst du mindestens ein<br />
Fachabitur. Außerdem darf dein No tendurch <br />
schnitt nicht schlechter als 2,5 sein.<br />
Autorin: Ulrike Schachtschabel<br />
www.scitec.fhjena.de<br />
Studium<br />
Laser und<br />
Optotechnologien<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012<br />
Auszubildende 2012<br />
Wir sind ein mittelständiges Unternehmen mit ca. 470<br />
Mitarbeitern im Herzen des Thüringer Waldes. Täglich verlassen<br />
ca. 600 t Glasverpackung für die Nahrungs-und<br />
Genussmittelindustrie, insbesondere für Spirituosen, Wasser,<br />
Saucen, Öle und Exklusivflaschen unsere Fertigung.<br />
Zur Erweiterung unseres jungen Teams bieten wir folgende<br />
<strong>Ausbildung</strong>sstellen an:<br />
Verfahrensmechaniker/in Glastechnik<br />
Mechaniker/in für Land-und Baumaschinen<br />
Bewerbungen an:<br />
Glaswerk Ernstthal GmbH<br />
Frau Andrea Köhler<br />
<strong>Ausbildung</strong>sverantwortliche<br />
D-98724 Lauscha / Ernstthal<br />
Glaswerkstr. 29<br />
Tel.: 0367 02 / 286 -13 / 915<br />
Fax: 0367 02 / 20394<br />
Email:<br />
andrea.koehler @glaswerk-ernstthal .de<br />
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Südthüringen I<br />
Starte Deine Karriere mit uns!<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätze 2012 (m/w)<br />
- Werkzeugmechaniker für Formentechnik<br />
- Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätze 2013 (m/w)<br />
- Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />
- Mechatroniker<br />
- Werkzeugmechaniker für Formentechnik<br />
- Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />
Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an:<br />
Automotive Lighting Brotterode GmbH<br />
Personalabteilung<br />
Liebensteiner Str. 36, 98599 Brotterode<br />
Oder per E-Mail:<br />
Katrin.Hoffmann@al-lighting.com<br />
Weitere Infos unter: 036840/83-1232 . www.al-lighting.com<br />
<strong>Ausbildung</strong> mit Zukunft!<br />
Wir, die FRÖTEK-Kunststofftechnik GmbH, sind ein<br />
innovatives und weltweit agierendes Unternehmen.<br />
Unser Know-how liegt unter anderem in der Verarbeitung<br />
von Standardthermoplasten, Werkstoffen im<br />
Hochtemperaturbereich und speziellen Möglichkeiten<br />
der Faserverstärkung sowie leitfähiger Materialien.<br />
Sie haben gute schulische Leistungen in den Fächern<br />
Mathematik, Physik und Chemie und handwerkliches<br />
Geschick? Sie sind fleißig, zuverlässig und verantwortungsbewusst?<br />
Dann wollen wir Sie auf Ihrem Weg in die Berufswelt<br />
unterstützen und bieten Ihnen eine zukunftsorientierte<br />
<strong>Ausbildung</strong> zum<br />
Verfahrensmechaniker<br />
für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />
- Schwerpunkt Formteile -<br />
<strong>Ausbildung</strong>sstart ist der 01.08.2012.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, gerne auch per<br />
E-Mail an:<br />
FRÖTEK-Kunststofftechnik GmbH<br />
Kerstin Treichel, Ilmenauer Straße 7 k,<br />
98701 Großbreitenbach<br />
Tel. 036781/450-23, kerstin.treichel@froetek.de
II<br />
Foto: IDAM<br />
Südthüringen<br />
<strong>Die</strong> Suhler Schaeffler Tochter IDAM arbeitet eng mit Schulen aus der Region<br />
zusammen. So wurden 2008 Patenschaften für die Gymnasien in Suhl und<br />
Meiningen übernommen, in diesem Jahr kam die Lutherschule in Zella<br />
Mehlis dazu.<br />
IDAM macht Schule<br />
. Frank Beßner (l.), Leiter Beschaffung.<br />
. bei IDAM, zeigt Schülern der Lutherschule.<br />
. das Unternehmen..<br />
Ziel der Kooperationen ist, sich gegenseitig kennenzulernen und somit den<br />
Schülern Einblicke in Möglichkeiten ihrer beruflichen Zukunft zu geben. <strong>Die</strong><br />
Pläne der Zusammenarbeit mit der Lutherschule wurden vor kurzem besprochen.<br />
Über Praktika, Projektarbeiten und Talkrunden will man die Schüler für<br />
eine <strong>Ausbildung</strong> bei IDAM begeistern. Besonders interessant am Berufs orien <br />
tierungskonzept der Lutherschule ist ein sogenannter Praxistag, den es für<br />
Hauptschüler bereits seit längerem gibt und der nun seit Februar auch für<br />
Realschüler möglich ist. Zweiwöchentlich absolvieren die Schüler innherhalb<br />
von zwei Schulhalbjahren Arbeitstage in Unternehmen und lernen so intensiv<br />
Firma und Arbeitsabläufe kennen. „In der Vergangenheit haben Schule und<br />
Unternehmen der Region mit diesem Konzept sehr gute Ergebnisse erzielt“,<br />
informierte Schulleiterin Petra Leusenrinck. Zwei Schüler der neunten Klasse<br />
absolvieren nun im ZweiWochenRhythmus bei IDAM auf dem Friedberg ihren<br />
Praxistag. Sie werden an verschiedenen Stellen in Produktion und<br />
Verwaltung eingesetzt, um sich so ausprobieren und beruflich orientieren zu<br />
können. Parallel dazu schreiben sie ihre Projektarbeit bei IDAM und bearbeiten<br />
darin ein betriebliches Thema. Auch zu den Gymnasien besteht ein enger<br />
Kontakt. So bekommen Suhler Schüler Hilfestellung von IDAMFachleuten bei<br />
der Bearbeitung ihrer Seminarfacharbeiten. Am Meininger Gymnasium präsentierte<br />
sich die Schaeffler Tochter zum Berufsinformationstag im Februar.<br />
Nicht zuletzt unterstützt IDAM ein Forschungsprojekt zwischen der FH Schmal <br />
kalden und der Schule in Meiningen. Besonders erwähnenswert ist, dass sich<br />
das Unternehmen IDAM ein Stück Schule ins Haus geholt hat. Seit Anfang des<br />
Jahres gibt es im Betriebsrestaurant der IDAM eine Ausstellung mit Schüler <br />
kunst. Es werden abwechselnd Werke junger Künstler der Paten schulen präsentiert.<br />
www.idam.de<br />
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<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012<br />
P-D Glasfaser GmbH Brattendorf/Thür.<br />
Schleusinger Straße 81<br />
D - 98673 AUENGRUND<br />
� (0049) 36878-65 0<br />
Fax (0049) 36878-61 210<br />
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Wir sind ein mittelständisches Unternehmen im Bereich<br />
der glasverarbeitenden Industrie und verfügen seit vielen<br />
Jahrzehnten über eine breite Fachkompetenz.<br />
Zur Verstärkung unseres engagierten Teams suchen wir<br />
Auszubildende<br />
für unseren Betrieb in Brattendorf.<br />
Wir bilden ab 03. September 2012 aus zur/zum<br />
a) Industriekauffrau/mann<br />
b) Mechatroniker m/w<br />
c) Textilmaschinenführer m/w<br />
Zugangsvoraussetzungen:<br />
a) und b) Abitur bzw. guter Regelschulabschluss<br />
c) Regelabschluss / Hauptschulabschluss<br />
Wenn Sie eine qualifizierte <strong>Ausbildung</strong> in einem erfolgreichen<br />
Unternehmen beginnen wollen, wenden Sie sich<br />
mit Ihrer schriftlichen Bewerbung an die<br />
P-D Glasfaser GmbH<br />
Brattendorf/<strong>Thüringen</strong><br />
Schleusinger Straße 81<br />
98673 Auengrund<br />
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Südthüringen III<br />
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| Maschinen- und Anlagenführer/in<br />
| Mechatroniker/in<br />
| Industriemechaniker/in<br />
| Werkzeugmechaniker/in Formentechnik<br />
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| Duales Studium - Fachbereich Kunststofftechnik<br />
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Waldweg 16, 98724 Neuhaus / Rwg.<br />
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Gemeinsam bewegen wir die Welt<br />
Gemeinsam bewegen wir die Welt<br />
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Zerspanungsmechaniker/in<br />
Referenzcode: DE-C1-IDM-11-06051<br />
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VI<br />
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Foto: Uwe Meinhold/dapd<br />
Südthüringen<br />
Du arbeitest in einem Umfeld aus Elektrotechnik, Elektronik, Mechanik und<br />
Steuerungs und Informationstechnik. Das heißt, du installierst und montierst<br />
Anlagen, Maschinen und Systeme. Dafür planst du die Arbeitsabläufe, stellst<br />
das benötigte Material, Werkzeuge und Messtechnik zusammen und baust<br />
aus Geräten und Baugruppen komplexe Anlagen. Du knüpfst elektrische,<br />
pneumatische, hydraulische und mechanische Verbindungen zwischen den<br />
Komponenten, prüfst die Funktionsfähigkeit und suchst und behebst Fehler.<br />
.Was vorausgesetzt wird:.<br />
Du hast einen Realschulabschluss und dein Herz schlägt für Technik. Auch<br />
Mathematik und Physik sollten keine Fremdwörter für dich sein. Räumliches<br />
Denken solltest du ebenfalls besitzen.<br />
.Deine <strong>Ausbildung</strong>:.<br />
<strong>Die</strong> theoretische <strong>Ausbildung</strong> des dreieinhalb Jahre dauernden Lehrberufs<br />
absolvierst du in einer Berufsschule. Hier wirst du unter anderem geschult in<br />
den Themenbereichen Programmierung mechatronischer Systeme, manuelles<br />
und maschinelles Spanen, Trennen und Fügen, Montieren und Demontieren<br />
von Maschinen oder der technischen und betrieblichen Kommunikation. Das<br />
alles kannst du dann in deinem <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb gleich praktisch anwenden<br />
und festigen.<br />
.Deine Chancen:.<br />
Mechatroniker<br />
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Du kannst in Unternehmen des Maschinen und Anlagenbaus, der Schienen,<br />
Luft und Raumfahrt, der chemischen Industrie und der Automobilbranche<br />
arbeiten. Jede Menge Auswahl also: In <strong>Thüringen</strong> bieten sich dir dafür eine<br />
Fülle an Möglichkeiten in den mittelständischen Unternehmen. Willst du nach<br />
der <strong>Ausbildung</strong> noch aufsatteln, dann hast du die Wahl zwischen Studium,<br />
Techniker oder Meister. (rw)<br />
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Zusammenarbeit mit Kunden in aller Welt. Am traditionsreichen Glas-Stand -<br />
ort Ilmenau arbeiten wir heute in einer der modernsten Glas hütten Europas<br />
daran, unseren Kunden jederzeit beste Produkte und Services zu liefern.<br />
Wir suchen für das <strong>Ausbildung</strong>sjahr 2012 motivierte und engagierte Auszu -<br />
bildende für folgende Berufe:<br />
Verfahrensmechaniker/-in Glastechnik<br />
Verfahrensmechaniker/-innen Glastechnik steuern, kontrollieren und regulieren<br />
weitgehend automatisierte Maschinen und Anlagen für die Herstellung<br />
von Glaserzeugnissen. Sie sind in jedem Arbeitsschritt des Fertigungs -<br />
prozesses tätig, sie überwachen den Produktionsprozess und führen<br />
Qualitäts kontrollen durch. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong>sdauer beträgt 3 Jahre.<br />
Industriemechaniker/-in<br />
Industriemechnaniker/-innen stellen Geräteteile und Baugruppen für<br />
Maschinen und Produktionsanlagen her, richten sie ein oder bauen sie um.<br />
Sie optimieren und überwachen Fertigungsprozesse und übernehmen<br />
Reparatur- und Wartungsaufgaben. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong>sdauer beträgt 3,5 Jahre.<br />
Mechatroniker/-in<br />
Mechatroniker/-innen bauen mechanische, elektrische und elektronische<br />
Komponenten zu komplexen Systemen zusammen, installieren Steuerungs -<br />
soft ware und halten Systeme instand. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong>sdauer beträgt 3,5<br />
Jahre.<br />
Außerdem bieten wir ein duales Studium an:<br />
Bachelor of Engineering (B.Eng.) -<br />
Studienrichtung Produktionstechnik<br />
Interesse? Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftigen vollständigen<br />
Bewerbungsunterlagen, gern auch per e-mail an folgende Adresse:<br />
Technische Glaswerke Ilmenau GmbH . Personalabteilung . Kathrin Fischer<br />
Am Vogelherd 74 . 98693 Ilmenau . E-Mail: fischer@tgi-glas.net<br />
Nähere Informationen zu den <strong>Ausbildung</strong>sberufen und zum dualen Studium<br />
finden Sie auf unserer Homepage unter: www.tgi-glas.com<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
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Werkzeug- und Formenbau<br />
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Duropressen<br />
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<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012 Foto: Mykola Velychko/123rf.com
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Fachrichtung<br />
Drehtechnik (m/w)<br />
<strong>Ausbildung</strong>sdauer: 3 1/2 Jahre<br />
Wir bieten die Voraussetzungen<br />
für eine optimale <strong>Ausbildung</strong>:<br />
• Zusammenarbeit mit dem<br />
Hildburghäuser <strong>Ausbildung</strong>szentrum<br />
Außenstelle Eisfeld<br />
• Praxisnahe <strong>Ausbildung</strong> direkt in<br />
der Fertigung durch erfahrene<br />
Ausbilder und Meister<br />
• Selbstständiges Arbeiten und<br />
Verantwortung für eigene Projekte<br />
Interesse? Bewerben Sie sich!<br />
Maier GmbH & Co.KG<br />
Präzisionstechnik<br />
Langer Steg 9, 98646 Hildburghausen<br />
Telefon: 03685-79180, Fax: -791810<br />
info@maier-praezisionstechnik.de<br />
www.maier-praezisionstechnik.de<br />
Das junge twood Festival geht nach einem guten Start im vergangenen Jahr in seine zweite Runde.<br />
<strong>Die</strong>ses Jahr gleich zwei Tage, wie es sich für ein Festival gehört. Vom 6. bis 7. Juli wird der Thüringer<br />
Wald gerockt – und das nicht nur auf der Bühne.<br />
twood Festival:<br />
<strong>Die</strong> ersten Bands stehen fest<br />
Bereits gebucht sind Jennifer Rostock und Luxuslärm. <strong>Die</strong> Rockröhre aus Berlin schaffte mit „Mit Haut<br />
Und Haar“ direkt den Sprung auf Platz vier der deutschen Albumcharts, in den iTunesCharts ging es gleich<br />
nach ganz oben. <strong>Die</strong> Band um die Sängerin Jennifer Weist steht für explosive LiveAuftritte. Luxuslärm<br />
schaff te es mit dem Album „Carousel“ ebenso unter die TopTen der Charts. Mittlerweile blicken sie auf<br />
über 100.000 verkaufte Exemplare ihrer beiden Alben und sind mehrfache KlickMillionäre bei Youtube.<br />
Seit ihrer Gründung 2006 geht es steil bergauf für die Rocker aus dem westfälischen Iserlohn. Gekrönt<br />
wurde ihr bisheriger Erfolg mit dem größten deutschen Radiopreis und einer Nominierung für den Echo<br />
im letzten Jahr. Ihre LiveAuftritte sind der Knaller und das werden sie dieses Jahr in der SkiArena Oberhof<br />
beweisen. Weitere Bands werden folgen, es ist ja noch ein wenig Zeit. Über aktuelle Neuerungen kannst<br />
du dich auf der Festivalwebsite www.twood.de informieren.<br />
Und auch außerhalb der StageArea geht es auf dem Festival zur Sache. Todesmutige Mountainbiker<br />
wer den sich die SkisprungSchanze hinunterstürzen und den Meister im so genannten Bikefliegen küren.<br />
<strong>Die</strong>se Sportart wurde quasi in Oberhof erfunden. Im Jahr 2005 sprangen, zum ersten Mal weltweit, zwölf<br />
Biker die Wadebergschanze runter. Bis zu 90 Kilometer pro Stunde erreichen die Wagemutigen dabei.<br />
Mitt lerweile sind Fangemeinde und BikeFreaks gewachsen und dieses Jahr wackelt vielleicht auch der<br />
bisherige BikeflugWeltrekord, der bei 39,5 Metern liegt. Du kannst auf jeden Fall dabei sein, denn der<br />
Besuch der Schanze und die woodstockähnliche Party – so versprechen es zumindest die Bikeflieger – sind<br />
im Preis des Festivals inbegriffen.<br />
Das kostet übrigens für beide Tage 39 Euro inklusive Camping. Dafür bekommst du 48 Stunden Partynonstop.<br />
Denn für die Feierwütigen geht es in der AprésSkiHütte rund um die Uhr ab. Schnee wird es<br />
dann zwar hoffentlich keinen geben, aber AprésSki geht in Oberhof eben auch im Sommer. <strong>Die</strong> Tickets<br />
kannst du über die Festivalwebsite buchen. Übrigens, wenn du einmal auf der Seite bist – Jobs im schönen<br />
Thüringer Wald gibt es da auch. (rw)<br />
www.twood.de<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012<br />
Schwerpunkt 19<br />
Der Kunststoff Polyethylen ist ein durch Polymerisation von Ethen hergestellter, thermoplastischer Kunststoff mit einer vereinfachten KettenStrukturformel<br />
– so ein Satz treibt dir entweder Schweißperlen auf die Stirn oder deinen Ehrgeiz an. Ist letzteres der Fall, könnte dich der Studiengang Kunststofftechnik interessieren<br />
– und der ist gar nicht so chemietheoretisch, wie du vielleicht denkst.<br />
Polyethyle(r)nstoff<br />
<strong>Die</strong> Grundlage ist zwar eine chemische Verbindung, in der Kunststofftechnik<br />
stehen aber eher die Kunststoff und Kautschukverarbeitung sowie der<br />
Formenbau im Mittelpunkt. Dabei werden allgemeine naturwissenschaftlichtechnische<br />
Grundkenntnisse mit fachbezogenem Ingenieurswissen verknüpft.<br />
Übersetzt heißt das: Hauptsächlich stehen Grundlagen in Mathematik, Physik,<br />
Mechanik, Festigkeitslehre, Elektrotechnik und Elektronik sowie Werkstoff <br />
kunde, Fertigungstechnik, Kunststoffbe und Verarbeitung, Arbeitsvor berei <br />
tung, Konstruktion, Maschinenelemente, Automatisierungstechnik, Qualitäts <br />
sicherung, Kautschukverarbeitung, Instandhaltung, Arbeitssicherheit und<br />
Umweltschutz auf dem Stundenplan. Das ist schon eine Menge, aber noch immer<br />
nicht alles: Denn erst mit Betriebswirtschaft, Informatik, Management<br />
und Fremdsprachen wird das ganze dann komplett.<br />
Ein straffer Studienplan, der wenig Platz für Studentenklischees á la bis<br />
Mittag schlafen und stundenlang im Café sitzen lässt. Für die sechs Se mester<br />
solltest du neben guten Vorkenntnissen in Mathematik, Physik und Chemie<br />
also unbedingt auch den nötigen Ehrgeiz besitzen, dich durch den umfangreichen<br />
Lernstoff zu ackern. Angst davor haben, in einem Berg von Büchern zu<br />
versinken, brauchst du allerdings nicht, denn: <strong>Die</strong> drei Jahre bis zum BAAb <br />
schluss werden sich Theorie und Praxis teilen; zumindest an der BAEisenach.<br />
Dort studierst du dual und dich damit an der Hochschule einmal quer durch<br />
die Kunststoff techniktheorie während du durch den gleichzeitigen Einsatz in<br />
einem „echten“ Unternehmen die Möglichkeit bekommst, das Neugelernte<br />
sofort praktisch umzusetzen. Dabei wird übrigens streng darauf geachtet, dass<br />
die Unter neh men die von der BA gestellten Anforderungen erfüllen, denn diese<br />
sollen dich zum Beispiel auch beim Erstellen deiner Bachelorarbeit, die im<br />
sechsten Se mes ter auf dich wartet, betreuen und unterstützen.<br />
Studium<br />
Kunststofftechnik<br />
In dem praktischen Teil – genauer in den<br />
sechs Praxisphasen – deiner Aus bildung<br />
geht es hauptsächlich um deine Einfüh <br />
rung in die Arbeitsbereiche eines Kunst <br />
stoff technikers. Im besten Fall durchläufst du<br />
dabei jede einzelne Ab teilung des ausbildenden<br />
Unternehmens. Ob Mon tage vorbereitung, Inbetriebnahme,<br />
technisches Zeichnen oder auch Mitarbeit in der Konstruktion, im Service oder<br />
der Kundenbratung. Und zwar nicht nur als stiller Beobachter, sondern mit<br />
ganz konkreten Aufgaben, und gegen Ende des Studium auch weitestgehend<br />
eigenständig sowie mit einer abschließenden praktischen Prüfung. Für deine<br />
Abschlussarbeit, die die Theorieausbildung beendet, suchst du dir in Ab <br />
sprache mit deinen Ausbil dungsbetreuern einen Funktionsbereich des Un <br />
ternehmens aus.<br />
Als Bachelor of Engineering wirst du dann wahrscheinlich in der Chemie <br />
branche in einem Betrieb, der Kunststoffe herstellt, arbeiten. Aber auch in<br />
kunststoffverarbeitenden Betrieben der Automobil und Elektroindustrie oder<br />
des Baugewerbes hast du gute Chancen. Dort kannst du dann vielleicht neue<br />
Kunststoffe entwickeln, deren Verarbeitung und Herstellung verbessern,<br />
Maschinen und Anlagen für diese Prozesse konstruieren und einrichten oder<br />
auch in der Anwendungsberatung, zum Beispiel beim Recycling, tätig sein.<br />
Deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen jedenfalls nicht schlecht, denn<br />
die Branche um den Kunststoff ist im 21. Jahrhundert noch lange nicht am<br />
Ende. Ob Ultraleichtbauweise für umweltschonende Verkehrsmittel, biologisch<br />
abbaubare Kunststoffe oder Autoreifen, die sich selbst reparieren. Es<br />
gibt noch viel zu tun. (mü)
20<br />
Foto: BCS<br />
Schwerpunkt<br />
„Schließ´ die Augen, und stell´ dir eine Welt ohne Kunststoffe vor“, fordert das Thüringer Kunststoffnetzwerk Polymermat e.V. Schülerinnen und Schüler auf.<br />
Und tatsächlich wäre unsere Welt dann um einiges leerer. Kunststoffe finden sich in jedem Bereich des täglichen Lebens: Autos, Sportgeräte, Schulalltag,<br />
Medizin, Unterhaltungselektronik, Mode – die Liste könnte man beliebig fortführen.<br />
<strong>Die</strong> Kunststofffabrikanten<br />
Dauer: 3 Jahre<br />
Verfahrensmechaniker<br />
für Kunststoff<br />
und Kautschuktechnik<br />
(m/w)<br />
Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten in<br />
Chemie und Physik, handwerkliches Geschick,<br />
Teamfähigkeit<br />
Chancen: <strong>Die</strong> Welt der Kunststoffe steht dir<br />
offen. Es werden
Fotos: RainerSturm/pixelio, Henning Hraban Ramm/pixelio<br />
Wir sind erfolgreich, innovativ und international.<br />
Wir, die MKT Gebrüder Eschbach GmbH, sind ein leistungsstarkes, mittelständiges Unternehmen der Kunststoff- und Möbelzulieferindustrie. In unserem Marktsegment<br />
gehören wir zu den führenden Herstellern von thermoplastischen Kantenbändern in Europa.<br />
MKT ist seit der Gründung im Jahre 1991 fest in <strong>Thüringen</strong> verankert und beschäftigt heute ca. 260 Mitarbeiter. Wir bieten sichere <strong>Ausbildung</strong>s- und Arbeitsplätze,<br />
herausfordernde, verantwortungsvolle und vielseitige Aufgaben in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen. Soziale Absicherungen<br />
wie z.B. betriebliche Altersvorsorge und pünktliche Lohnzahlungen sind selbstverständlich und haben für uns oberste Priorität.<br />
UNSERE AUSBILDUNGSPLÄTZE FÜR DAS AUSBILDUNGSJAHR 2012<br />
Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Kunststoff und Kautschuktechnik<br />
Fachrichtung: Halbzeuge . 3 <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />
Medientechnologe / Medientechnologin<br />
Fachrichtung: indirekter Tiefdruck . 3 <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />
Industriemechaniker / Industriemechanikerin<br />
1 <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />
Fachkraft Lager Logistik m/w<br />
1 <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />
INSPIRED BY NATURE – DESIGNED BY MKT<br />
Moderne Kunststoff–Technik | Gebrüder Eschbach GmbH<br />
Sie verfügen über handwerkliches Geschick und ein gutes Farbsehvermögen für visuellen Farbvergleich? Sie sind körperlich belastbar? Mit einem Realschulabschluss<br />
bringen Sie die richtige Schulausbildung mit. Aber auch ein Hauptschulabschluss ist nicht von Nachteil.<br />
Fühlen Sie sich angesprochen? Dann zögern Sie nicht! Bewerben Sie sich! Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen. Bitte<br />
senden Sie Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen mit Anschreiben, Lebenslauf und den letzten beiden Schulzeugnissen an:<br />
Moderne Kunststoff-Technik | Gebrüder Eschbach GmbH . Hr. Thomas Pfestorf – Personalleiter<br />
Herrenhöfer Landstraße 2 . 99885 Ohrdruf<br />
Telefon 03624 – 3692-3 . Fax 03624 - 313708 . Email personalwesen@mkt-gmbh.com<br />
QR-Code mit Deinem Handy scannen und schon bist du auf unserer Home-Page. www.mkt-gmbh.com
22<br />
Foto: René Weigel<br />
Schwerpunkt<br />
Hast du schon mal was vom piezoelektrischen Effekt gehört? Nein? Dann geht es dir genauso wie der <strong>WiYou</strong>Redaktion, als wir uns mit den Azubis Benjamin<br />
Seeliger und Doreen Seifert von der Firma PI Ceramic im ostthüringischen Lederhose trafen. Ihr <strong>Ausbildung</strong>sunternehmen stellt keramische Bauteile her, die<br />
genau diesen Effekt besitzen, und damit weltweit gefragt sind.<br />
<strong>Ausbildung</strong> unter Laborbedingungen<br />
Dauer: 3 Jahre<br />
Stoffprüfer<br />
(m/w)<br />
Voraussetzung: Mittlere Reife, Interesse an<br />
Chemie und Physik<br />
Chancen: Als Stoffprüfer arbeitest du in<br />
Laboren der Industrie. Vorwiegend in der<br />
keramischen und der Glasindustrie. Willst du<br />
beruflich vorankommen, dann bietet sich eine<br />
Weiterbildung zum Meister oder Techniker an.<br />
Mit Hochschulzugangs berechtigung kannst du<br />
auch ein Studium anschließen.<br />
Bei der Piezotechnik, so erklären es die beiden, gehe es um Kristalle, die sich<br />
bei der Zuführung von Strom mechanisch verändern, sich also zum Beispiel<br />
ausdehnen oder verbiegen, oder die andersherum bei einer mechanischen<br />
Einwirkung einen elektrischen Impuls erzeugen. <strong>Die</strong> einfachste Anwendung<br />
findet sich in elektrischen Feuerzeugen. Drückt man auf den Knopf, wird ein<br />
kleines Keramikteil gespannt und dann plötzlich losgelassen. Beim Aufprall erzeugt<br />
es den elektrischen Blitz, der das Gas entzündet. Ziemlich spannend,<br />
finden wir. Genauso spannend ist auch der Beruf, den Doreen und Benjamin<br />
lernen: Stoffprüfer heißt er, und damit sind sie im Labor von PI Ceramic für<br />
die Qualität der Produkte zuständig. Das Labor besteht aus zwei großen, hellen,<br />
sauberen Räumen ganz in der Nähe der Produktionsanlagen der Firma.<br />
Hier herrscht eine hohe Betrieb samkeit. Ständig laufen Mitarbeiter in weißen<br />
Kitteln und grünen Gummi hands chuhen umher und tragen Glasröhren und<br />
Schüsseln mit Flüssigkeiten und Pulvern von einem Gerät zum anderen. An<br />
den Tischen sitzen oder stehen andere Mitarbeiter, die hochkonzentriert pipettieren,<br />
aufzeichnen, Daten auf Displays checken und diese mit dem<br />
Computer abgleichen. Das ist das Arbeitsumfeld der beiden Azubis. „Wir arbeiten<br />
hier fertigungsüberwachend“, erklärt Doreen. „Dazu bekommen wir<br />
die Keramikmischungen aus der laufenden Produktion und müssen diese zum<br />
Beispiel auf die Korngrößenverteilung überprüfen.“ Damit ist gemeint, dass<br />
die Mischungen, aus denen später kleine Keramikzylinder gepresst werden,<br />
eine genaue Korngröße be in halten müssen. Sind die Körnchen zu klein oder<br />
zu groß, dann stimmen am Ende die Eigenschaften der Keramik nicht. Aber<br />
das ist längst nicht alles, was es im Labor zu tun gibt. Benjamin zum Beispiel<br />
hat gerade eine eigene Keramik mischung angesetzt. Daran überprüft er, wie<br />
die Keramik mit anderen Stoffen reagiert. Ziel ist es, die Eigenschaften der<br />
Keramik noch zu verbessern, das heisst, elektrische und mechanische Para <br />
meter wie Resonanzfrequenz und Dehnung entsprechend der späteren An <br />
wen dung zu optimieren. Ben jamin bestimmt dazu im Labor unter anderem<br />
die Dichte der hergestellten Probe körper im ungebrannten und gebrannten<br />
Zustand sowie die Verringerung des Volumens nach dem Brennprozess; die<br />
Schwindung, wie er es nennt. <strong>Die</strong> Ergebnisse dokumentiert er und spricht sie<br />
mit seinem Aus bilder und den Verantwortlichen der Produktions abteilung ab.<br />
So ist er bereits in der <strong>Ausbildung</strong> ein wertvoller Mitarbeiter für sein Unter <br />
nehmen. Das klingt natürlich erst einmal alles recht kompliziert, „ist es aber<br />
gar nicht“, weiß auch Doreen. „Wenn man ein paar gute chemische und physikalische<br />
Kenntnisse mitbringt, dann versteht man die Prozesse sehr schnell.“<br />
Und gerade in der <strong>Ausbildung</strong> würde sich auch genügend Zeit genommen, alles<br />
genau zu erklären. Außerdem gehen ja beide auch in die Berufsschule. <strong>Die</strong><br />
ist übrigens für alle Stoffprüfer im bayerischen Selb. Hier wird viel Wert auf<br />
eine fundierte <strong>Ausbildung</strong> in Keramik kunde gelegt. Der Stoff, so verraten die<br />
beiden, sei schon lernintensiv, aber ebenso interessant. Sie sind sich jedenfalls<br />
sicher, den richtigen Beruf gewählt zu haben. Denn auch die Zukunfts aus <br />
sichten sind gut. „Wer hier richtiges Engage ment zeigt und seine <strong>Ausbildung</strong><br />
gut meistert, der hat alle Chancen, bei uns einen fes ten Arbeitsplatz zu bekommen“,<br />
versichert ihr Ausbil dungs verant wortlicher, Horst Schwotzer. (rw)<br />
www.piceramic.de<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
Planen Sie Ihren ersten Karriereschritt –<br />
mit einer <strong>Ausbildung</strong> bei Döllken!<br />
<strong>Die</strong> Döllken Weimar GmbH ist Produzent von Sockelleisten, Fußbodenprofilen und<br />
technischen Profilen aus Kunststoff und auf diesem Sektor einer der führenden Hersteller.<br />
Als zukunftsorientiertes Unternehmen mit modernen Strukturen und flachen<br />
Hierar chien suchen wir zum 1. September 2012 für unseren Standort Nohra wieder<br />
engagierte Auszubildende!<br />
Verfahrensmechaniker/-in<br />
für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />
(Kennziffer: DWN1)<br />
Ihre Aufgabe:<br />
Während der dreijährigen <strong>Ausbildung</strong>szeit lernen Sie alles über Kunststoffe und<br />
deren Verarbeitung, über die Anwendung von Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik<br />
sowie über spezielle Fertigungsmaschinen und die Qualitätskontrolle. Individuelle<br />
Betreuung durch unsere Ausbilder, einen Kollegenkreis, in dem man sich<br />
wohlfühlt, und das Umfeld eines erfolgreichen Unternehmens – das erwartet Sie bei<br />
uns! Nach Abschluss der <strong>Ausbildung</strong> haben Sie die besten Chancen auf eine Übernahme<br />
und gute Aufstiegschancen im Unternehmen.<br />
Ihre Qualifikation:<br />
Technisches Verständnis sowie Interesse an den Fächern Mathe matik, Physik und<br />
Chemie sind die besten Voraussetzungen für Ihren Berufsstart bei uns. Einen guten<br />
Hauptschulabschluss, idealerweise einen Realschulabschluss, setzen wir voraus.<br />
Werkzeugmechaniker/-in<br />
(Kennziffer: DWN2)<br />
Ihre Aufgabe:<br />
Während Ihrer 3,5-jährigen <strong>Ausbildung</strong> lernen Sie alles über die Herstellung, Montage,<br />
Wartung, Reparatur und das Einfahren von Extrusionswerkzeugen für die<br />
kunststoffverarbeitende Industrie. Sie lernen die typischen manuellen Be- und Verarbeitungstechniken<br />
und -werkzeuge kennen, von der Handfeile über Bohr- und<br />
Schleifmaschinen bis zu computergesteuerten CNC-Fräs- und Erodiermaschinen.<br />
Ihre Qualifikation:<br />
Handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und gutes räumliches Vorstellungsvermögen<br />
sowie gute schulische Leistungen in den Fächern Mathematik und<br />
Physik sind die besten Voraussetzungen für Ihren Berufsstart bei uns. Einen sehr<br />
guten Realschulabschluss setzen wir als Mindest anforderung voraus. Idealerweise<br />
haben Sie die allgemeine Hochschulreife.<br />
Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann freuen wir uns darauf, Sie kennen zu lernen.<br />
Bitte senden Sie Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen mit Anschreiben,<br />
Lebenslauf und den letzten zwei Schulzeugnissen unter Angabe der entsprechenden<br />
Kennziffer an:<br />
Döllken-Weimar GmbH<br />
Frau Jana Falk, Stangenallee 3, 99428 Nohra<br />
Telefon: 03643 4170-150, Fax: 03643 4170-606<br />
E-Mail: falkj@doellken-weimar.de<br />
Internet: www.doellken-weimar.de<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012<br />
<strong>Die</strong> Döllken-Weimar<br />
GmbH gehört zur<br />
börsen notierten,<br />
international tätigen<br />
SURTECO SE,<br />
dem weltweit<br />
führenden Hersteller<br />
in der Oberflächentechnologie<br />
mit rund<br />
2.000 Mitarbeitern<br />
an 16 Standorten<br />
auf vier Kontinenten.<br />
Dein Service 23<br />
berufsausbildung<br />
Physiklaborant/inSternen<br />
Augenoptiker/innach<br />
den<br />
Mechatroniker/in Greif<br />
Kunststofftechniker/in<br />
Deine Zukunft<br />
in den<br />
Mikrotechnologe/in<br />
Optischen Technologien<br />
Verfahrenstechniker/in für Glastechnik<br />
Feinoptiker/in<br />
Greif<br />
Deine Zukunft<br />
in den<br />
nach den<br />
Optischen Technologien<br />
Weißt Weißt Du, wie man Licht ›um die Ecke bringt‹, bringt‹,<br />
Sternen<br />
warum warum Sterne Sterne leuchten leuchten oder was ein Photon Photon ist?<br />
studiengänge<br />
<strong>Die</strong> Antwort auf diese und viele weitere Fragen<br />
steckt in den Optischen Technologien –<br />
Augenoptik<br />
und in denen zählt Deutschland heute zur Weltspitze!<br />
Maschinenbau<br />
Mach Mach mit!<br />
Eine <strong>Ausbildung</strong> oder ein Studium in den Optischen<br />
PhysikTechnolo<br />
gien schafft die Grundlage für Deine Karriere<br />
in dieser wichtigen Wachstumsbranche.<br />
Feinwerktechnik<br />
Mach Mach Dich unentbehrlich!<br />
unentbehrlich!<br />
Mechatronik<br />
Mit logischem Denkvermögen und guten Kenntnissen in<br />
den Naturwissenschaften hast Du ideale Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Zukunft.<br />
Laser- und Optotechnologien<br />
Mach Mach Dich schlau:<br />
schlau:<br />
Optronik<br />
Werkstoffwissenschaft & -technik
24<br />
Fotos: BCS, Veka<br />
Schwerpunkt<br />
Das BildungsCenter Südthüringen e.V. (BCS) mit Sitz in ZellaMehlis hat es<br />
sich zur Aufgabe gemacht, Schülerinnen und Schülern die Welt der<br />
Kunststoffe näher zu bringen.<br />
Kunststoffzentrum für<br />
<strong>Ausbildung</strong> und Praktika<br />
. Im Kunststoffzentrum des BCS werden.<br />
. Azubis an allen modernen Maschinen.<br />
. ausgebildet, die auch in den umliegenden.<br />
. Unternehmen im Einsatz sind..<br />
Und das aus gutem Grund, denn die Branche der Kunststoffindustrie in<br />
<strong>Thüringen</strong> befindet sich in stetigem Wachstum und bietet daher vielfältige<br />
Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen. Kunststoff ist im täglichen<br />
Leben nicht mehr wegzudenken. Aus ihm lässt sich nahezu alles herstellen.<br />
Das wissen auch die HightechBranchen, die immer verstärkter auf Kunststoff<br />
setzen. Deshalb ist der Bedarf an Nachwuchs in den vergangenen Jahren stark<br />
angestiegen.<br />
Das BildungsCenter Südthüringen arbeitet mit vielen Thüringer Unter <br />
nehmen aus der Branche zusammen und führt sogar für viele die <strong>Ausbildung</strong><br />
der Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik durch. Hier<br />
hast du als Schüler bereits die Möglichkeit, in Praktika zu sehen, ob der Beruf<br />
etwas für dich ist. Außerdem unterstützt dich das BildungsCenter auch bei<br />
der Suche nach dem passenden Unter nehmen für die <strong>Ausbildung</strong> und hilft dir<br />
bei der Bewerbung und beim Erstkontakt. Besonders stark macht es sich außerdem<br />
bei der beruflichen Orientierung von Schülern.<br />
Im BildungsCenter Südthüringen selbst warten auf dich alle modernen<br />
Maschinen, an denen du später auch im Unternehmen arbeitest. Neben den<br />
Praxisräumen ist gleich die Berufsschule und für diejenigen, die von weiter<br />
weg kommen, steht ein AzubiWohnheim bereit. Beste Voraussetzungen also,<br />
um eine fundierte <strong>Ausbildung</strong> zu genießen, die auch noch zukunftssicher ist.<br />
Wenn du also Interesse an einem technischen Beruf hast und Chemie, Physik<br />
und Mathematik dir liegen, dann schau dir das BildungsCenter doch mal genauer<br />
an. Ob Praktikum oder Ausbil dungsplatz in der Kunststoffbranche – hier<br />
hast du eine gute Anlaufstelle. (rw)<br />
www.bcsev.de<br />
Kunststoffe gelten als nahezu unverwüstlich und bieten nur Vorteile. So sind<br />
sie beispielsweise auch recyclingfähig! <strong>Die</strong> VEKA Umwelttechnik GmbH betreibt<br />
eine der weltweit größten und modernsten Fensterrecyclinganlagen<br />
im westthüringischen HörselbergHainich, in Behringen.<br />
<strong>Ausbildung</strong> in einem zukunftsweisenden<br />
Recyclingwerk für Kunststofffenster und PVC<br />
Produktionsabfälle aus der Fensterfertigung<br />
Fenster und Türen sind ungefähr seit den 70er Jahren überwiegend aus<br />
Kunststoff. <strong>Die</strong> in die Jahre gekommenen Rahmen aus PVC können in einem<br />
Produktionsprozess so recycelt werden, dass das Granulat wieder direkt in der<br />
Fensterprofil produktion eingesetzt werden kann. Möglich machen das in erster<br />
Linie natürlich Maschinen in einem vollautomatischen Produktionsprozess.<br />
Bei der VEKA Umwelttechnik GmbH sind mittlerweile über 100 Mitarbei <br />
ter/innen beschäftigt. Seit Jahren steigert das Unternehmen die Recycling<br />
Menge kontinuierlich, über 50.000 Tonnen waren es erstmalig in 2011. Und<br />
das soll in den kommenden Jahren so weitergehen. „Deshalb brauchen wir<br />
unbedingt Nachwuchs, den wir selbst ausbilden können“, sagt der Personal <br />
leiter Martin Heckmann. Derzeit hat das Unternehmen vier Azubis in den<br />
Berufen Industriemechaniker/in und Elektroniker/in für Automatisierungs <br />
technik, zwei weitere Azubis beginnen im September 2012. Sie sind in der<br />
Instandhaltung der hochtechnologischen Maschinen eingesetzt. Ab diesem<br />
Jahr werden auch Industriekaufleute zur <strong>Ausbildung</strong> in der Verwaltung gesucht.<br />
Hier geht es überwiegend um die Auftragsabwicklung und die<br />
Unterstützung des Vertriebsinnendienstes.<br />
Als Azubi hast du bei VEKA gute Perspektiven. „Wir gehören zwar zu einem<br />
Konzern, sind aber eher familiär geführt. Deshalb wollen wir unserem<br />
Nachwuchs auch langfristig eine Perspektive bieten“, sagt Martin Heckmann.<br />
<strong>Die</strong> Übernahme der Azubis nach der <strong>Ausbildung</strong> hat sich mittlerweile fest<br />
etabliert. Wenn du also gerne in die Kunststoffbranche willst und das ganze<br />
mit Umweltschutz verbinden möchtest, dann könnte das dein zukünftiger<br />
Arbeitgeber werden.<br />
www.vekaut.de<br />
ANZEIGE<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
VON HIER AUS<br />
ERFOLGREICH<br />
Wir sind die Tochtergesellschaft des weltweit führenden Kunststoffprofil- und Plattenherstellers VEKA AG<br />
mit Tochterunternehmen in aller Welt. Aus der führenden und verantwortungsvollen Position heraus versteht<br />
VEKA sich als Vorreiter und Trendsetter umweltbewussten Handelns. Deshalb wurde bereits im Jahr<br />
1993 in Behringen/<strong>Thüringen</strong> ein zukunftsweisendes vollautomatisches Recyclingwerk für Kunststofffenster<br />
und PVC-Produktionsabfälle aus der Fensterfertigung errichtet. Durch weitere Standorte in Frankreich und<br />
Großbritannien sind wir als Recycling-Gruppe europaweit tätig.<br />
Wir bilden aus:<br />
Industriemechaniker/-in<br />
Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik<br />
Industriekaufmann/-frau<br />
Wir sehen die <strong>Ausbildung</strong> als einen wichtigen Schritt zum nachhaltigen Aufbau unserer eigenen Fachkräfte<br />
und bieten daher optimale Voraussetzungen zu einem erfolgreichen Start in das Berufsleben. Durch die internationale<br />
Ausrichtung unseres Unternehmens bieten wir fachliche und persönliche Entwicklungs -<br />
möglichkeiten.<br />
Haben wir dein Interesse geweckt? Dann sende deine vollständigen Bewerbungsunterlagen an die folgende Adresse:<br />
VEKA Umwelttechnik GmbH<br />
Herrn Martin Heckmann · Im Straßfeld 1 · 99820 Hörselberg-Hainich OT Behringen · www.veka-ut.de
26<br />
Dein Engagement<br />
.Lisa Pfalzgraf, 18.<br />
„Meine <strong>Ausbildung</strong> bei Kaufland zu begin <br />
nen, war die richtige Entscheidung. Hier<br />
werden wir unterstützt und gefördert und<br />
bekommen verantwortungsvolle Projekt <br />
aufgaben. Besonders wichtig für meine<br />
Zukunft: Nach der <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft<br />
für Lebensmitteltechnik stehen mir bei<br />
Kaufland vielfältige Weiterbildungs möglich <br />
keiten offen.“<br />
.Cindy Heuer, 21.<br />
„Im August 2010 begann ich meine Aus <br />
bildung als Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />
bei Kaufland. Hier ist immer für ein gutes<br />
Arbeitsklima gesorgt. Wir haben einen super<br />
Ausbilder, der uns in allem unterstützt und<br />
fördert. Mir macht die <strong>Ausbildung</strong> viel Spaß.<br />
Es war eine gute Entscheidung und ich freue<br />
mich auf meine berufliche Zukunft.“<br />
.Christian Ziegenfuß, 18.<br />
„Seit dem 1. August 2010 arbeite ich bei<br />
Kaufland Fleischwaren. Ich bin überzeugt, die<br />
richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich<br />
habe bereits viel gelernt und werde jeden<br />
Tag aufs Neue gefordert. Das Schöne dabei<br />
ist, dass Teamkultur bei uns groß<br />
geschrieben und immer eine positive<br />
Arbeitsatmosphäre geschaffen wird.“<br />
.Anika Klassen, 20.<br />
„Ich habe mich für die <strong>Ausbildung</strong> bei<br />
Kaufland entschieden, da ich den Beruf der<br />
Fachkraft für Lebensmitteltechnik als sehr<br />
abwechslungsreich empfinde. Hier bringt<br />
jeder Tag neue Herausforderungen mit sich.<br />
Ich kann nur jedem diese <strong>Ausbildung</strong><br />
empfehlen. Nach einem erfolgreichen<br />
Abschluss stehen bei Kaufland alle Türen<br />
für die Zukunft offen.“<br />
.Madlen Hermann, 20.<br />
„Meine <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft für Lebens <br />
mitteltechnik bei Kaufland macht mir großen<br />
Spaß, da der Beruf sehr vielseitig ist. Dazu<br />
habe ich einen super Ausbilder, der mich in<br />
allen Belangen unterstützt und motiviert.<br />
Besonders gefällt mir die Qualitätssicherung.<br />
Hier kann ich mich jeden Tag<br />
weiterentwickeln und weiterbilden.“<br />
Wir managen die HightechLebensmittelproduktion<br />
bei Kaufland!<br />
Fachkraft für<br />
Lebensmitteltechnik<br />
In unseren unternehmenseigenen Fleischbetrieben in Heilbronn, Möckmühl,<br />
Osterfeld sowie zukünftig in Heilbad Heiligenstadt stellen wir qualitativ hochwertige<br />
Fleisch und Wurstspezialitäten unserer Eigenmarke „KPurland“ her.<br />
Eine <strong>Ausbildung</strong> bei Kaufland ist der ideale Start ins Berufsleben. In der Aus <br />
bildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik (w/m) lernst du die Pro duk tions <br />
abläufe vom Wareneingang bis hin zur Verpackung kennen. Dazu gehören<br />
auch der Aufbau von gewerbe und lebensmittelrechtlichem Wissen sowie die<br />
Wartung und Pflege der Maschinen und Anlagen.<br />
Praxisnähe, Verantwortung und Abwechslung zeichnen deine <strong>Ausbildung</strong><br />
aus. Dazu gehören die Teilnahme an spannenden Wettbewerben, firmeninternen<br />
Veranstal tun gen sowie Ausflüge zu Lieferanten. Azubiprojekte fördern<br />
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<strong>Die</strong> Erfurter Regelschule I gilt als Brennpunktschule in Erfurt. Mit über 30 Prozent hat die Schule den größten Migrantenanteil der Landeshauptstadt. Weil deswegen<br />
eine besondere Betreuung der Schülerinnen und Schüler notwendig ist, wurde hier eine Stelle für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) geschaffen. Gerade<br />
absolviert Sarah Barthelmann dieses Jahr und betreut jeden Tag die beiden fünften Klassen mit insgesamt 36 Kindern.<br />
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„Ich möchte gerne Psychologie studieren und später vor allem mit Kindern<br />
und Jugendlichen arbeiten“, sagt Sarah. „Da fehlt es mir aber komplett an<br />
Erfahrung.“ Deshalb hat sich die 18Jährige, die im letzten Jahr ihr Abi gemacht<br />
hat, für das FSJ entschieden. <strong>Die</strong>ses freiwillige Jahr ermöglicht ihr einen guten<br />
Einblick für den Umgang und die Arbeit mit Kindern. „Mir war von Anfang an<br />
bewusst, dass die Schule als Problemschule gilt und einen hohen Migran <br />
tenanteil hat. Ich konnte aber durch einen Probetag alles kennen lernen und<br />
bin auch total vorurteilsfrei reingegangen“, erinnert sie sich. Und was sie sah,<br />
habe ihr sofort gefallen. Das System der Schule, so erklärt sie, sei sehr praxisorientiert.<br />
„Das bedeutet, dass zum Beispiel im Fach MNT, also MenschNatur<br />
Technik, beim Lernen von Maßeinheiten und Längenangaben beispielsweise<br />
Waffeln gebacken werden.“ So wird theoretischer Unterricht direkt mit einem<br />
praktischen Bezug verknüpft und das Lernen geht einfacher und macht mehr<br />
Spaß. Und dabei hilft Sarah natürlich mit. „Meistens hospitiere ich während<br />
des Unterrichts und helfe Kindern, die zum Beispiel nicht so schnell mitkommen“,<br />
sagt sie zu ihren weiteren Aufgaben. Außerdem betreut sie zwei AG´s<br />
pro Woche – Theater und kreatives Arbeiten. „Das braucht schon eine Menge<br />
Vorbereitung“, sagt sie. „Da bin ich froh, dass ich immer mal die Pausen oder<br />
eine Freistunde nutzen kann.“ In der TheaterAG studiert Sarah mit einigen<br />
Schülern gerade eine lustige Abwandlung von Shakespeares Romeo und Julia<br />
ein, die zum Fest der Talente, das im April an der Schule statt findet, aufgeführt<br />
werden soll. Aber nicht alles mache Sarah an ihrem Job als FSJ´lerin Spaß. „Als<br />
ich aus meiner Schule hierher kam, war das am Anfang eine ganz schöne<br />
Umstellung“, erklärt sie. „Der Umgangston der Schüler untereinander ist sehr<br />
hart, teilweise auch gegenüber Lehrern. Und am meisten schockiert hat mich<br />
die Gewaltbereitschaft.“ So vergehe kaum ein Tag, an dem sich Schüler nicht<br />
prügeln. Gerade bei der Hofaufsicht, die auch zu ihren Aufgaben gehört, ist<br />
das Streitschlichten für sie immer wieder eine Heraus forderung. „Letztlich<br />
komme ich so aber mit Jugendlichen in Berüh rung, denen ich später auch im<br />
Beruf helfen möchte“, sagt sie. Ihr Entschluss, Psycho logie zu studieren, hat<br />
sich daher absolut verfestigt.<br />
Abwechslung vom Schulalltag bekommt Sarah auf den Seminaren, die für<br />
jeden FSJTeilnehmer dazugehören. 25 Tage sind es in dem Jahr. Beim Landes <br />
jugendring, bei dem sie das FSJ absolviert, werden diese blockweise durchgeführt.<br />
„Gerade vor einer Woche haben wir zum Beispiel etwas über psychische<br />
Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen gelernt, haben uns mit dem<br />
Thema Toleranz auseinandergesetzt und wir haben pädagogisch wertvolle<br />
Spiele kennengelernt.“ Einige dieser Sachen kann sie auch direkt in der Schule<br />
umsetzen.<br />
Das FSJ beim Landesjugendring möchte Sarah gerne jedem empfehlen, der<br />
in die soziale Richtung gehen möchte. „Ich bin dadurch selbstständiger geworden<br />
und auch selbstbewusster. Ich kann von mir sagen, dass ich zu organisieren<br />
gelernt habe und ich habe mittlerweile eine klare Meinung, die ich auch<br />
vertreten kann“, meint Sarah. So ist es alles andere als ein verlorenes Jahr und<br />
sie würde diesen Weg immer wieder so gehen, auch wenn nicht immer alles<br />
Sonnenschein ist. (rw)<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
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Damit die Welt sich auch in Zukunft dreht …!<br />
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Als traditionelles Elektromotorenwerk fertigen wir das Thüringer Unternehmen Renke & Müller GmbH seit über 75<br />
Jahren am Standort Saalfeld Elektromotoren. Unsere Motoren finden sich wieder im Spezialmaschinen- und<br />
Werkzeugbau, in der Schifffahrtsindustrie, in der Medizintechnik, der Automobilindustrie und in Windkraftanlagen.<br />
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<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012
Vor zwei Jahren haben sie die Schülerfirma Light & Soundtec SGmbH als<br />
<strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen für Veranstaltungstechnik gegründet. „Am<br />
Anfang waren wir eigentlich nur eine SchulAG. Da haben wir einfach das genutzt,<br />
was an Schulequipment in diesem Bereich vorhanden war und haben<br />
Schulfeste und kleine Feiern ausgestattet“, erinnert sich Lucas an die Anfänge.<br />
Auf die Idee, eine Schülerfirma zu gründen, hat sie die Musiklehrerin gebracht.<br />
Überhaupt sei die Unterstützung der Lehrer eine große Hilfe. Zum Beispiel<br />
wenn es darum geht, die Tontechnik außerhalb der Schule zu benutzen. Denn<br />
Sebastian und Lucas haben natürlich noch keinen Führerschein – da für aber<br />
engagierte Helfer, wie ihren Sportlehrer, der sich mit seinem Auto gern zum<br />
Transport zur Verfügung stellt. „Und unsere Eltern helfen auch immer aus“,<br />
sagt Lucas. Beste Voraussetzungen, um noch ein bisschen mehr zu wollen: <strong>Die</strong><br />
beiden Zehntklässler stehen jetzt kurz davor, ihre erste Kooperation mit einem<br />
professionellen Theater abzuschließen: Der Greizer Theaterherbst e.V. hat<br />
Interesse bekundet. „Das ist für die Jungs natürlich eine tolle Möglichkeit, ihr<br />
Unternehmen auszubauen“, weiß Christiane Knebel von der Deutschen<br />
Kinder und Jugendstiftung (DKJS), die die Schülerfirmen bei der Arbeit unterstützt<br />
und zum Beispiel auch Kooperationspartner vermittelt.<br />
„Wir lassen die Jugendlichen erstmal allein agieren, greifen aber ein, sobald<br />
sie nicht weiter wissen“, erklärt Christiane. Sie ist auch beim ersten Gespräch<br />
zwischen Jungunternehmer Sebastian und den Vertretern des Greizer Thea <br />
ter herbstes, der Vereinsvorsitzenden Sybille Petermann und Projekt managerin<br />
Dana Adler, dabei. „Bei ersten Treffen geht es darum, sich gegenseitig kennen<br />
zu lernen und eine eventuelle Zusammenarbeit genauer zu besprechen. Ziele<br />
Regionalstelle <strong>Thüringen</strong><br />
Mitglied im<br />
Dein Engagement 31<br />
Das steht so zwar nicht auf jedem Stundenplan, ist aber trotzdem keine Seltenheit mehr. Denn die Schülerfirmen sind auf dem Vormarsch. Über 80 gibt es inzwischen<br />
allein in <strong>Thüringen</strong>; und längst geht es dabei nicht mehr nur um eine kleine Snacktheke für die Hofpause oder selbst bedruckte Schulpullover. Immer<br />
öfter gehen die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer raus aus der Schule und versuchen ihr Glück auf dem „freien Markt“, so wie Sebastian und Lucas<br />
vom GeorgSamuelDörffelGymnasium in Weida.<br />
Mathe, Deutsch, Firmengründung?<br />
und Aufgaben der beiden Parteien werden dann in einer Kooperations verein <br />
barung festgehalten“, so Christiane, die dabei immer darauf achtet, dass die<br />
Schülerinnen und Schüler auch von gestandenen Geschäftsleuten ernst genommen<br />
werden. Folgendes wurde dazu in die Vereinbarung aufgenommen:<br />
<strong>Die</strong> Schülerfirma unterstützt den jährlich stattfindenden Kinder und Jugend <br />
theatersommer und kann im Gegenzug die dabei entstehenden Theaterstücke<br />
auch in der eigenen Schule auf die Bühne bringen. Der Theaterherbst verspricht<br />
außerdem, die beiden Schüler im Bereich Veranstaltungstechnik zu<br />
coachen. Außerdem wollen sich beide Parteien gegenseitig in der Pressearbeit<br />
unter die Arme greifen. Konkrete Termine, Einsatzpläne und Geschäfts <br />
bedingungen werden in den kommenden Wochen abgesprochen. Eine spannende<br />
Geschichte – auf die Zusammenarbeit freuen sich nicht nur Sebastian<br />
und die Vertreterinnen des Theaterherbstes, denn auch für die DKJS scheint<br />
die Kooperations begleitung ein voller Erfolg zu werden.<br />
Euer Schülerfirmenteam hat Interesse an einer Kooperation mit einem<br />
Unter nehmen in Eurer Region? Dann meldet Euch bei:<br />
Christiane Knebel<br />
Programmleiterin Nachhaltig wirtschaftende Schülerfirmen<br />
Deutsche Kinder und Jugendstiftung gemeinnützige GmbH<br />
Philosophenweg 26, 07743 Jena<br />
Telefon: 03641 489 480<br />
EMail: christiane.knebel@dkjs.de<br />
www.dkjs.de<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012 Foto: DKJS
Mit 60 PS<br />
durchs Holz<br />
Action und Fun auf der Messe<br />
„ReitenJagenFischen“ in Erfurt<br />
23.–25. März 2012<br />
Vom 23. bis 25. März findet wieder die Messe „ReitenJagenFischen“ in Erfurt statt. Spätestens am 25. März solltest du dich aufmachen,<br />
denn dann gibt es richtig Action bei den Shows der TopAthleten der STIHL® TIMBERSPORTS® SERIES. Da heißt es: „Hands<br />
on the Wood!“ Mit dem klassischen Holzmachen hat das wenig zu tun. Zwar liegen ihre Ursprünge in der Waldarbeit, aber die Königs <br />
klasse im Sportholzfällen verlangt viel mehr von den Sportlern. In den verschiedenen Disziplinen benötigen<br />
sie neben Kraft und Aus dauer vor allem auch die richtige Technik. Denn: „Kraft entscheidet, Präzision gewinnt!“.<br />
Besonders deutlich wird das, wenn die Athleten bei der Disziplin „Springboard“ in zwei Metern<br />
Höhe auf schmalen Brettern balancieren und dabei die Axt sicher und präzise ins Holz treiben. Als Highlight<br />
kommt die auf über 60 PS getunte und bis zu 27 kg schwere „Hot Saw“ zum Einsatz. <strong>Die</strong>se „heiße Säge“<br />
wird nur von absoluten Profis beherrscht, die damit drei Holzscheiben – Cookies, wie sie sie nennen – in<br />
wenigen Sekun den von einem 46 Zentimeter dicken Stamm sägen. „Wir freuen uns sehr, auch dieses Jahr<br />
wieder die SportholzfällerElite hier auf der Messe begrüßen zu dürfen“, sagt Wieland Kniffka, Geschäfts <br />
führer der Messe Erfurt GmbH. „Das Sportholzfällen ist eine außergewöhnliche, spannende Sportart und<br />
passt perfekt zur Reiten Jagen Fischen, die sich ja auch intensiv dem Thema Forst widmet.“<br />
Und auch der Forst kommt an dem Messewochenende nicht zu kurz. Gerade die jüngeren Besucher dürfen<br />
ihr Können und Wissen zu den Themen Wald und Natur im Freigelände und in Halle zwei unter Beweis<br />
stellen. <strong>Die</strong> richtig Guten werden mit tollen Preisen belohnt. Gleichzeitig können interessierte Kinder und<br />
Jugendliche ihre sportlichen und handwerklichen Fähigkeiten testen. So zum Beispiel am fünf Meter hohen<br />
Kletterbaum oder beim Gewichtssägen.<br />
Eine Pflichtveranstaltung ist die Messe ohnehin für alle Pferdesportbegeisterten, Angler und Naturinteressierten unter euch. Ob<br />
Messer aus Pakistan, Jagdreisen aus Kanada oder Bekleidung aus China. <strong>Die</strong> 210 Aussteller aus zehn Ländern bieten das komplette<br />
Sortiment an Produkten und <strong>Die</strong>nstleistungen für die Hobbywelten Reiten, Jagen und Fischen. Vor Ort gibt es alles, was Beruf und<br />
Hobby dient. Ferngläser, Bekleidung oder Pferdesattel, Angelköder oder Zaumzeug. In diesem Jahr stehen besonders viele Wett <br />
bewerbe und Aktionen auf dem Programm. Das Spektrum reicht dabei von Spring und Dressurreiten über die Thüringer Jagd <br />
gebrauchshundeschau bis zur Bastelstraße für Rutenbauer mit Angelzubehör und Fliegenbinden. Und besonders spektakulär sind immer<br />
wieder die Hirschrufer, die sich bereits zum neunten Mal im Brunftschreien übertönen werden.
VerKleidet.<br />
„Nee, das passt ja üüüberhaupt nicht zusammen!“ „Na und, muss es ja auch nicht“, murmel ich schroff vor mich<br />
hin, während mir dabei erst auffällt: Ich bin auf der Suche nach einer neuen Jogginghose mit meinem Arm voll<br />
Baumwollsuperbequemmodellen doch eigentlich allein in meiner Umkleide?! In der zu meiner Linken hingegen<br />
scheint ganz schön was los zu sein und es geht sprichwörtlich zur Sache: Hochfrequenzig schimpft und zetert sich<br />
jemand über die Grenzen der eigenen Kabine hinweg und kritisiert ohne jegliches Feingefühl lautstark ein – glücklicherweise<br />
aber wohl doch nicht mein – Anprobeergebnis nach dem anderen.<br />
Vier Jogginghosen später bin ich dann nicht nur zum Kauf entschlossen, sondern auch im Bilde: Nebenan geht es<br />
ums erste Vorstellungsgespräch, genauer um die dazu passende Bekleidung. <strong>Die</strong> Beteiligten, noch ungesehen, akustisch<br />
aber eindeutig zu identifizieren: motivierte Mutter und missmutiger Sohn. Ich trete aus meiner Umkleide.<br />
Inzwischen hat sich das Szenario etwas ausgebreitet. Auf der einen Seite geballtes mütterliches Engagement, auf<br />
der anderen Seite ein fast zwei Meter großer, dunkelblauer Anzug. <strong>Die</strong>ser könnte eine recht ansehnliche Erscheinung<br />
abgeben, würde ihm nicht aus sämtlichen Stofföffnungen eine solche Unmenge an jugendlichem Unbehagen quellen,<br />
dass man das Handy zücken und Amnesty International über dieses Pubertätspolyesterdrama informieren<br />
möchte. Auch Mama ist noch nicht überzeugt. Sie zubbelt hier, zieht dort. Wenigstens die Peinlichkeit der Frage<br />
aller Fragen: Sitzt´s im Schritt? erspart sie dem unglücklichen Azubi in spe, der seinerseits sehnsüchtig auf Baggy<br />
Pants und Skatershirt, die fast schuldbewusst an der Kabinentür baumeln, schaut und zeigt: So sieht verkleiden<br />
aus, sowohl im Sinne des Faschingskostümierens als auch im verkehrtesten von: dasgingschief.<br />
Hier passen Inhalt und Form einfach nicht zueinander. „Ich weiß ja nicht, wo er sich bewerben will, aber ich denke,<br />
so überzeugt er den potenziellen Personalchef höchstens von einer persönlichen Krise, nicht aber von seiner einstellungswerten<br />
Persönlichkeit“, möchte ich der Mutter zuflüstern. Nur würde sie nach einer Alternative fragen,<br />
wüsste ich wohl auch nicht weiter. Mal davon abgesehen, dass ich mit meiner pinkweißen Jogginghose in der Hand<br />
wohl gerade wenig kompetent wirke.<br />
Klar, Kleider machen Leute. Aber welche Kleider machen Leute, die man einstellt und das im besten Falle, ohne<br />
dass sie sich verstellen, oder, wie in diesem Fall, eben gründlich verkleiden. Und wer legt das fest? Wer sagt, was<br />
geht, und was nicht geht? <strong>Die</strong> Ratgeber, die beharrlich den Rat geben, keine Jeans zu tragen zum Beispiel, sollte<br />
man spätestens dann in Frage stellen, wenn man einer derartigen Fehlbesetzung beiwohnen durfte, wie ich eben<br />
beim Umkleidedrama. Ich rate allen Vorstellungsgesprächentgegenfieberern: Nieder mit der völligen Selbst auf <br />
gabe! Wer sich im feinen Stöffchen partout nicht wohl fühlt und nicht unbedingt Bank oder Ver siche rungskaufmann<br />
werden will, wovon ich bei einer derartigen Modeabneigung ohnehin abraten würde, darf beim Vor stel lungs <br />
gespräch modisch ein wenig untertreiben und zu einem Jackett auch eine ordentliche (!) Jeans tragen. Dass, welche<br />
Hose es auch sein mag, sie ihren Schritt dabei nicht schon auf Kniehöhe haben sollte, ist ein ganz anderes Thema.<br />
Eines von vielen. Ich bin jedenfalls froh, dass meine neue Hose zu nichts passen muss, außer vielleicht zu meiner<br />
Couch, und geh zur Kasse.<br />
Schussi, eure Mamu
.Henryk Balkow äußerte gegenüber Kanzlerin Merkel im.<br />
.Namen von junge medien thüringen e.V. den Wunsch an.<br />
.die Gesellschaft, häufiger mit Mut zu versuchen, was.<br />
.machbar ist, statt immer nur „nein“ zu sagen..<br />
Wenn die Kanzlerin aus der Kanzel steigt<br />
Im Fernsehen springt sie von einer Pressekonferenz zur nächsten, von einer Sitzung zum nächsten Kri <br />
sen gipfel. Immer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den vermeintlich Wichtigen des Landes, von<br />
Europa und der ganzen Welt zu tun. Was aber ihre eigenen Bürger auf der Straße reden, was sie bewegt<br />
und was die denken – das erfährt die Kanzlerin in ihrer Kanzel oft nur indirekt und gefiltert über Medien <br />
berichte und die ständigen Meinungsumfragen der einschlägigen Institute.<br />
Mit dem „Dialog über Deutschlands Zukunft“ wollte Angela Merkel neben den im Wahlkampf immer<br />
wichtigen PRAuftritten vor allem eins: „Wissen, was an der momentanen Entwicklung in Deutschland<br />
gut ist, und was nicht“, so ihre ersten Worte. Und das am besten vom Volke her. So begab sich Angela Mer <br />
kel unter anderem nach Erfurt und trat mit einhundert Bürgerinnen und Bürgern in den Zukunftsdialog.<br />
„Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben?“, war ihre Kernfrage, die sie parallel auch mit ihrem Experten<br />
Pool bespricht. Wichtiger sei ihr aber die Gewissheit, die Menschen in diesem Land möglichst alle an der<br />
Gestaltung der Zukunft zu beteiligen. Und so stellte sie sich am 29. Februar im Erfurter Kaisersaal mitten<br />
unter die einhundert Thüringer jeden Alters, Geschlechts und kultureller Herkunft. Sie war nicht da, um<br />
politische Reden zu schwingen, „sondern um zuzuhören“, wie sie immer wieder betonte. Oft reagierte sie<br />
kurz auf Kritik, Bitten und Ideen der BürgerExperten. Meistens hörte sie aber zu, zeigte Neugier und<br />
Interesse, versprach aber nichts Unmögliches, machte hier und da auch mal einen Witz. Ein Umgang mit<br />
Bürgern, wie er gern gesehen wird. Es erinnerte von der Inszenierung her ein wenig an Barack Obamas<br />
bürgernahe Auftritte. Warum auch nicht? Man muss keiner bestimmten Partei angehören, um diesen<br />
Kanzlerbesuch gut zu finden. Jeder Landrat, Ministerpräsident oder Parla men tarier kann das auch.<br />
<strong>Die</strong> Vorschläge aus den Reihen der Thüringer im Zukunftsdialog waren sehr konstruktiv. Es war nicht<br />
das große Jammerlied, das alle anstimmten und auch nicht das große Betteln um mehr Geld oder die<br />
Schuldzuweisungen an Parteien. Es ging oft darum, einen gemeinsamen Nenner bei der Frage zu finden,<br />
wo wir als Gemeinschaft in Zukunft unsere Schwerpunkte setzen wollen. So war es nicht nur ein Dialog<br />
mit der Bundeskanzlerin, sondern vor allem auch untereinander. Denn aufgeteilt in drei Workshop<br />
Gruppen befassten sich die Gäste des Dialogs zunächst ohne Angela Merkel mit den Kernfragen von<br />
Deutschlands Zukunft. <strong>Die</strong> Hälfte der Teilnehmer kam aus gesellschaftlichen Verbänden in Thürin gen. Viele<br />
von ihnen engagieren sich seit Jahren sozial in und für <strong>Thüringen</strong>. Viele sind emotional mit ganzem Herz<br />
und wachem Verstand Macher in der Gesellschaft und haben genaue Vorstellungen von Deutschlands<br />
Zukunft.<br />
So gab es breite Zustimmung bei mehr Kinder und Familienfreundlichkeit. Beste hen de erfolgreiche<br />
Modelle der Integration von Migranten sollten weiter ausgebaut, Programme zur Erhaltung der Soziokultur<br />
erhalten bleiben. TopThema war freilich die Bildung, auch wenn hier die Meinungen und Ideen oft auch<br />
auseinandergingen. Einigkeit herrschte aber zumindest darüber, dass Bildung als Invesition in die Zukunft<br />
mehr Einigkeit brauche – vor allem in einem gemeinsamen Bildungs system statt Kleinstaaterei der<br />
Bundesländer. Damit aber wie nicht selten in der Poltik nicht alles im großen Gerede versandet, müsse<br />
man vor allem eins: mehr miteinander reden und zusammenarbeiten. Und das über viele Teller ränder<br />
hinweg, mit vielen kleinen Schritten. Autor: Henryk Balkow<br />
Foto: J. Fasco<br />
THÜRINGENS KARRIEREMAGAZIN<br />
FÜR JUNGE KÖPFE<br />
Impressum<br />
HERAUSGEBER/VERLEGER<br />
Meier VerlagsGmbH<br />
Geschäftsführer: Jürgen Meier<br />
JosefRiesStr. 78, D99086 Erfurt<br />
Tel.: 0361 6636760<br />
Fax: 0361 66367616<br />
EMail: info@wiyou.de<br />
Internet: www.wiyou.de<br />
Sitz der Gesellschaft: Erfurt<br />
WEITERE VERLAGSPRODUKTE<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur: Daniel Bormke (bo)<br />
Tel.: 0361 66367617<br />
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Redaktion: Sascha Uthe (su)<br />
Tel.: 0361 66367614<br />
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Redaktion: Manuela Müller (mü)<br />
Tel.: 0361 66367611<br />
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Redaktion: Eric Neumann (en)<br />
Tel.: 0361 66367613<br />
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Projekt <strong>WiYou</strong>: Götz Lieberknecht<br />
Tel.: 0170 3084577<br />
EMail: goetz@wiyou.de<br />
Südwestthüringen: Andreas Lübke<br />
Tel.: 0173 6825207<br />
EMail: a.luebke@wsthueringen.com<br />
Mittelthüringen: Anett Greyer<br />
Tel.: 0170 2907407<br />
EMail: a.greyer@wsthueringen.com<br />
Südthüringen: Petra Krannich<br />
Tel.: 0172 8777738<br />
EMail: p.krannich@wsthueringen.com<br />
Titelbild: Franck Boston/123rf.com<br />
Layout: Susanne Stader, Kommunikations<br />
und Mediendesign, Leipzig<br />
Druck: Druckhaus Gera GmbH, Gera<br />
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und<br />
Illustrationen.<br />
<strong>Die</strong> nächste Ausgabe erscheint in der 28. KW 2012<br />
Anzeigenschluss: 11.05.2012<br />
<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22012