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Die Durchblicker - WiYou Thüringen - Ausbildung

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2­2012 . 5. Jahrgang<br />

<strong>Thüringen</strong>s Magazin für junge Köpfe Wirtschaft und Du<br />

<strong>Die</strong> <strong>Durchblicker</strong><br />

Berufe in der Optik­ und Glasbranche<br />

<strong>WiYou</strong>.Rock.Block <strong>WiYou</strong>Logie Schwerpunkt<br />

Stumpfsinn<br />

macht sich bereit für<br />

Woodstock III<br />

Weltmarktführer<br />

aus <strong>Thüringen</strong> bringt<br />

Licht auf die Straße<br />

Kunststoff und<br />

Keramik bieten<br />

interessante Berufe


Sehr gute<br />

<strong>Ausbildung</strong>svergütung<br />

Hervorragende<br />

fachliche <strong>Ausbildung</strong><br />

Ausgezeichnete<br />

Karrierechancen<br />

WIR ERWARTEN:<br />

• Abitur, ein Zeugnis der mittleren<br />

Reife oder ein überzeugendes<br />

Hauptschulzeugnis<br />

• Engagement, Kontaktfreudigkeit<br />

und Teamgeist<br />

Kaufmann/-frau im Einzelhandel<br />

<strong>Ausbildung</strong>szeit 3 Jahre (<strong>Ausbildung</strong> in der Filiale)<br />

Verkäufer/-in<br />

<strong>Ausbildung</strong>szeit 2 Jahre (<strong>Ausbildung</strong> in der Filiale)<br />

Bürokaufmann/-frau<br />

<strong>Ausbildung</strong>szeit 3 Jahre (<strong>Ausbildung</strong> im Logistikzentrum)<br />

Fachlagerist/-in<br />

<strong>Ausbildung</strong>szeit 2 Jahre (<strong>Ausbildung</strong> im Logistikzentrum)<br />

<strong>Ausbildung</strong>svergütung für<br />

alle <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />

Sende Deine Bewerbungsunterlagen an:<br />

1. Lehrjahr<br />

750,– Euro<br />

NORMA Lebensmittelfi lialbetrieb Stiftung & Co. KG<br />

c/o NORMA LZM GmbH & Co. KG<br />

z. Hd. Frau Sparmberg<br />

Bei den Froschäckern 1a, 99098 Erfurt<br />

2. Lehrjahr<br />

850,– Euro<br />

3. Lehrjahr<br />

1.000,– Euro<br />

Lebensmittel-Discount


Ich gebe zu, dass Fleischer nicht zu meinen<br />

Traumberufen gehört hat. Klar esse ich gerne<br />

Fleisch und Wurst. Und wenn ich von meiner<br />

Oma eine hausgeschlachtete Knackwurst bekomme,<br />

dann ist das immer ein echter Genuss.<br />

Aber selbst ein Tier schlachten so mit allem<br />

Drum und Dran, das ist ja mal etwas anderes.<br />

Für <strong>WiYou</strong> habe ich nun genau das gemacht<br />

und war einen Tag lang Fleischerlehrling. Mein<br />

Lehrmeister, Jürgen Fabritius, ist Fleischer meis ­<br />

ter und sitzt unter anderem im Prüfungs ­<br />

ausschuss der Erfurter Handwerks kam mer. Er<br />

weiß genau, auf was es als Fleischer ankommt.<br />

<strong>Die</strong> zarteren Gemüter unter euch sollten an<br />

dieser Stelle umblättern, denn es wird ein wenig<br />

blutig.<br />

Los ging der Tag sehr früh. Um 6.30 Uhr holten<br />

wir zunächst ein Schwein aus einer Zucht in der<br />

Nähe von Erfurt. Das war schon komplett vorbereitet<br />

und ich war echt froh, nicht selbst<br />

Hand bei der Tötung anlegen zu müssen. <strong>Die</strong><br />

Arbeit auf dem Schlachthof beginnt übrigens<br />

schon morgens um 3.00 Uhr. Etwa 50 Schwei ­<br />

ne werden hier täglich geschlachtet. Dazu werden<br />

die Tiere elektrisch betäubt, aufgehängt<br />

und bluten dann nach einem gezielten Stich<br />

durch das Herz aus. Danach werden sie aufgeschnitten,<br />

die Innereien herausgeholt und in<br />

zwei Hälften zersägt. Genau diese Hälf ten<br />

konnten wir also morgens übernehmen und in<br />

die Fleischerei bringen.<br />

Hier ist alles beinahe klinisch sauber. Verschiedene Geräte stehen gut sortiert<br />

neben großen Tischen, auf denen die Tiere weiter zerlegt und verarbeitet werden.<br />

„Das, was wir hier im Kleinen haben, ist in einem Schlachthof noch viel<br />

größer, funktioniert aber genauso“, erklärt mir der Meister. Hier steht eine<br />

Trom mel zum Einmischen von Gewürzen in das Fleisch, ein großer Fleischwolf,<br />

mit dem Hackfleisch entsteht, ein Kessel, in dem Fleisch und Wurst gekocht<br />

werden. An den Wänden hängen viele verschiedene Natur­ und Kunstdärme,<br />

in die später Wurst gefüllt werden wird. Und es gibt eine Menge richtig scharfer<br />

Messer. <strong>Die</strong> kommen jetzt zum Einsatz. Jürgen Fabritius zerteilt mit geübten<br />

Schnitten die Schweinehälften. „Als Fleischer muss man sich mit der Ana ­<br />

tomie der Tiere genau auskennen“, erklärt er. „Ich weiß genau, wo welche<br />

Sehne verläuft und wo ein Knochen liegt.“ <strong>Die</strong> herausgetrennten Fleischstücke<br />

bekomme ich auf meinen Tisch und muss sie weiter zerkleinern. Später sollen<br />

sie zu Gehacktem verarbeitet werden, woraus wiederum Knackwürste und Co.<br />

entstehen. <strong>Die</strong> Arbeit ist schwerer, als ich es mir vorgestellt habe. Etwa drei<br />

Stunden lang stehe ich in einer Position und schneide Fleisch. Das geht ordentlich<br />

auf Beine, Rücken und natürlich die Hände, denn normalerweise sitze<br />

ich an einem Schreibtisch und bediene meine Tastatur. „Daran gewöhnst du<br />

dich aber schnell“, macht mir der Fleischer Mut. Während ich schneide, bereitet<br />

er verschiedene Fleischstücke vor. So entstehen Schnitzel, Rippchen,<br />

zwei Lendenstücke, Schinken und andere Köstlichkeiten. „Eigentlich bleibt kein<br />

Teil des Tieres ungenutzt. Sogar die Knochen kannst du nehmen, um zum<br />

Beispiel eine Suppe daraus zu machen“, erklärt er mir.<br />

René Weigel<br />

Ressort­/Projektleitung<br />

FLEISCHER<br />

für einen Tag<br />

<strong>WiYou</strong> wurde unterstützt durch:<br />

Editorial 3<br />

Und dann geht es an die Königsdisziplin – das<br />

Würzen. Der von mir zerschnittene Fleischberg<br />

liegt in der großen Mischtrommel; etwa 80<br />

Kilo. Der Meister hat sein eigenes Rezept, das<br />

er akribisch abwiegt. Pfeffer, Salz, Majoran,<br />

Knob lauch und einige andere Zutaten kommen<br />

zum Fleisch und werden von der Maschine untergemengt.<br />

Nach kurzem Mischen darf ich<br />

dann alles in den Fleischwolf geben und nach<br />

wenigen Minuten ist eine homogene Masse<br />

entstanden, die wir gleich zur verdienten<br />

Mittagspause frisch aufs Brötchen genießen<br />

können. Also so frisches Gehacktes hatte ich<br />

noch nie!<br />

So gestärkt geht es nun um die Wurst. Das<br />

restliche Hackfleisch, das unser Mittagessen<br />

überlebt hat, wird in eine Maschine gefüllt, die<br />

es in vorbereitete Därme presst. Das ist wieder<br />

echte Handarbeit, die der Meister selbst übernimmt.<br />

Darm auf die Maschine spannen, mit<br />

einem Fußhebel die Maschine in Gang setzen<br />

und mit geübtem Handgriff entsteht eine<br />

Knack wurst nach der anderen. ‚Bis hier hin ist<br />

es gar nicht so blutig’, denke ich mir noch. Aber<br />

dann kommt die Wurstsorte, die das Blut schon<br />

im Namen trägt.<br />

Für Blutwurst muss ich erstmal wieder schneiden,<br />

aber diesmal ganz kleine Fleischstücke.<br />

Das Fleisch wurde vorher gut im Kessel gekocht<br />

und muss direkt heiß verarbeitet werden. Als<br />

alles in einer großen Wanne liegt, kommen<br />

wieder Gewürze hinzu und dann literweise warmes Schweineblut. Das alles<br />

muss ich dann mit bloßen Händen vermengen und – nicht Jedermanns Sache<br />

– auch kosten, denn das Würzen ist hier Geschmackssache. Ich bin echt froh,<br />

dass der Fleischermeister gleich richtig gewürzt hat, so bleibt mir ein weiteres<br />

Probieren der Blut­Fleisch­Mischung erspart und ich werde erst wieder Blut ­<br />

wurst essen, nachdem sie eingekocht wurde. Danach haben wir noch Leber ­<br />

wurst hergestellt und schließlich ging es ans Einfüllen in Gläser und das<br />

abschlie ßende Aufräumen. Überhaupt erscheint mir der Beruf als sehr sauber.<br />

Immer wieder habe ich zwischendurch Schüsseln, Arbeitstisch und Messer gereinigt.<br />

Nur einmal kam ich wirklich mit Blut in Berührung. Und am Abend gegen<br />

18 Uhr sieht die Fleischerei wieder genauso klinisch rein aus, wie zu<br />

Beginn; nur, dass wir in der Zeit vier Zentner Schwein verarbeitet haben.<br />

Mein Fazit für den Beruf des Fleischers: <strong>Die</strong> Arbeit macht wirklich Spaß. Ich<br />

habe eine Menge über Anatomie, Fleischverarbeitung und Wurstherstellung<br />

gelernt. Wirklich eklig, wie ich es mir anfangs vorgestellt habe, wurde es eigentlich<br />

nie. Ich war erstaunt, wie viel handwerkliches Geschick und Wissen<br />

für den Beruf notwendig ist und ich kann mir tatsächlich vorstellen, als<br />

Fleischer zu arbeiten.<br />

Mein Dank gilt Jürgen Fabritius,<br />

dass er sich die Zeit genommen hat, einem Schreiberling<br />

ein Handwerk beizubringen!


16<br />

06<br />

08<br />

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20<br />

22<br />

28<br />

4<br />

In Kürze<br />

<strong>WiYou</strong>Logie:<br />

Vom Glasrohling zur Hightech­Linse<br />

Aus dem Inhalt<br />

<strong>WiYou</strong>.Rock.Block<br />

Stumpfsinn ist bereit für Woodstock III<br />

Titel<br />

Glas und Optik bieten eine sichere Zukunft<br />

Glasklare <strong>Ausbildung</strong> –<br />

Verfahrensmechaniker für Glastechnik<br />

Lexikon<br />

Ein Werkstoff zwei Berufe –<br />

Glasbläser und Glasapparatebauer<br />

Schwerpunkt:<br />

Kunststoff/Kautschuk und Keramik<br />

Studium: Kunststofftechnik<br />

<strong>Die</strong> Kunststofffabrikanten –<br />

Verfahrensmechaniker Kunststoff­ und<br />

Kautschuktechnik<br />

<strong>Ausbildung</strong> unter Laborbedingungen –<br />

Stoffprüfer<br />

Dein Engagement<br />

Brennpunkt Schule –<br />

FSJ beim Landesjugendring <strong>Thüringen</strong> e.V.<br />

Fotos: Benjamin Thorn/pixelio.de, Jan­Peter Kasper, René Weigel<br />

Schulabgänger müssen besser werden<br />

Schulabgänger werden immer schlechter, was die einfachsten Grundkenntnisse betrifft. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Es befragte<br />

911 ausbildende Unternehmen. 90 Prozent bemängeln unter anderem die Deutsch kenntnisse und<br />

80 Prozent die Dreisatz­ und Prozentrechnung. Das Institut kommt in seiner Studie zu dem Schluss, dass<br />

es einen Katalog an Mindeststandards braucht, in dem festgelegt wird, über welche Kom petenzen Schüler<br />

mindestens verfügen müssen, bevor sie die Schule verlassen. So erwarten Unternehmen, dass Schulabsol ­<br />

venten zumindest einfache Briefe und Zeitungstexte verstehen, dass sie sich mündlich verständlich ausdrücken<br />

können und die Grundrechenarten beherrschen. Außerdem sollten Schulabgänger über gute<br />

Umgangs formen verfügen, teamfähig sein und Leistungs­ und Lernbereitschaft mitbringen. (rw/em)<br />

„Runter vom Sofa – rein in die Uni“<br />

<strong>WiYou</strong>­Patenschaften<br />

Thüringer Unternehmen zeigen Flagge!<br />

www.schueler.uni­jena.de/Seminar.html<br />

Wenn du in den Osterferien noch drei Tage nicht verplant hast, dann folge doch diesem Motto der Uni<br />

Jena. Vom 11. bis 13. April findet hier ein Workshop­artiges Programm statt, um dir Studienangebote und<br />

Uni­Leben näher zu bringen. Du hast die Möglichkeit, deine Stärken und Interessen auszuloten und mit<br />

Vertretern unterschiedlichster Studienfächer ins Gespräch zu kommen. Außerdem erhältst du Infos zu<br />

Bewerbungsmodalitäten, zur Einschreibung und zur Zulassung für deinen favorisierten Studiengang. Wenn<br />

du Interesse an der Veranstaltung hast, dann solltest du dich beeilen, denn es gibt nur 25 Plätze. Um dich<br />

für einen davon zu bewerben, musst du dich unter www.schueler.uni­jena.de/Seminar.html anmelden.<br />

Nach der Anmeldung erfährst du auch Genaueres über Übernachtungsmöglichkeiten. (rw/em)<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


.<strong>Die</strong> Frage nach qualifizierten Fachkräften ist für Sie ein großes Thema..<br />

.Wie schätzen Sie die Situation für <strong>Thüringen</strong> ein?.<br />

„Wir haben bis zum Jahr 2020 einen Bedarf von 200.000 Menschen. Das wird<br />

nicht mehr allein über unsere Schulabgänger abzudecken sein. Schon heute<br />

werden mehr Lehrstellen angeboten, als Schulabgänger da sind. Das heißt,<br />

dass wir alle Qualifizierungsreserven nutzen müssen. Deswegen starten wir<br />

im Mai die Kampagne ‚<strong>Thüringen</strong> braucht Dich!‘, mit der wir jungen Menschen<br />

bis 35 eine zweite Chance geben wollen. Aber auch über Zuwanderung nach<br />

Thü ringen wird es uns gelingen, den Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren<br />

zu decken. Bei Unternehmen, die sich in <strong>Thüringen</strong> ansiedeln, ist es eine wichtige<br />

Frage, ob genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Heute kann ich diese<br />

Frage noch mit ‚Ja‘ beantworten, ob ich das in fünf bis zehn Jahren noch<br />

kann, weiß ich nicht. Deswegen ist Qualifizierung das Schlüs sel thema!“<br />

.Immer öfter wird über das „Billiglohnland <strong>Thüringen</strong>“ gesprochen..<br />

.Sehen Sie denn die Wirtschaft überhaupt in der Lage, höhere Löhne.<br />

.zu zahlen..<br />

„Ich denke schon. Aber ich sehe das nicht bei jedem Unternehmen. Vor allem<br />

die kleinen haben da Probleme, aber beim Großteil ist das möglich. Gute<br />

Unternehmer geben mir auch Recht. Ich rede ja nicht davon, dass wir einen<br />

Sprung auf Münchner Niveau schaffen sollen. Ich rede davon, dass in Thürin ­<br />

gen etwa ein Drittel der Beschäftigten unter 8,50 Euro pro Stunde verdienen.<br />

<strong>Die</strong>se davon zu begeistern, hier im Land bleiben, ist schwer, wenn sie zu Niedrig ­<br />

löhnen arbeiten müssen. Es sei denn, wir schaffen endlich eine Lohnunter ­<br />

grenze. Kluge Unternehmen haben das verstanden, manche Ideologen allerdings<br />

noch nicht. <strong>Die</strong>se behaupten, dass es die Ertragslage nicht hergäbe. Ein<br />

Unternehmen, das nicht in der Lage ist, mindestens Mindestlohn zu zahlen, wirft<br />

bei mir die Frage nach der Berechtigung seines Geschäftsmodells auf.“<br />

<strong>WiYou</strong>.Interview 5<br />

Unternehmen aus <strong>Thüringen</strong> suchen immer mehr junge Fachkräfte und können schon heute nicht mehr jede <strong>Ausbildung</strong>sstelle besetzen, weil der Nachwuchs<br />

fehlt. <strong>WiYou</strong> sprach mit dem Mann, auf dessen Tisch die Anliegen der Firmen zusammenlaufen, mit <strong>Thüringen</strong>s Minister für Wirtschaft und Arbeit, Matthias<br />

Machnig. Der SPD­Politiker spricht dabei über seine Pläne, allen Thüringern eine Chance auf Arbeit zu geben.<br />

Hier bleiben lohnt sich doch!<br />

.Besteht da aber nicht die Gefahr, dass potenzielle Investoren.<br />

.erst gar nicht nach <strong>Thüringen</strong> kommen?.<br />

„Aber auch Unternehmer wollen gut qualifizierte und entsprechend entlohnte<br />

Arbeitsplätze. Es ist niemandem geholfen, wenn in <strong>Thüringen</strong> Dumpinglöhne<br />

gezahlt werden. Dadurch wird einfach ein Problem in die Zukunft geschoben.<br />

Wer heute schlecht verdient, erhält in 20 oder 30 Jahren eine schlechte Rente,<br />

so dass die öffentliche Hand einstehen muss. Übrigens: Selbst wenn hier in<br />

<strong>Thüringen</strong> 8,50 Euro gezahlt werden, liegt das Lohnniveau noch immer unter<br />

dem Schnitt anderer Länder. Zum Vergleich: In Baden­Württemberg verdient<br />

nur jeder Zehnte weniger als 8,50 Euro. In <strong>Thüringen</strong> jeder Dritte. Es kann<br />

nicht sein, dass der Osten das Armenhaus der Republik wird.“<br />

.Frisch ausgebildete Nachwuchskräfte sollen nach dem Willen vieler.<br />

.Arbeit geber auch Erfahrungen in großen Unternehmen und am Besten.<br />

im Ausland machen. Also gehen doch die jungen Leute weg und kommen.<br />

nicht wieder, weil <strong>Thüringen</strong> in Sachen Verdienst zu wenig zu bieten.<br />

.hat. Was kann man dagegen tun?.<br />

„Auslandserfahrungen können junge Leute ja schon während des Studiums<br />

sammeln. Es gibt genügend internationale Studiengänge. Man muss den jungen<br />

Menschen aber auch klar sagen, dass sie hier im Thüringer Mittelstand<br />

bessere Karrierechancen haben, als in industriellen ‚Großtankern‘ wie Bosch<br />

oder Siemens, die übrigens auch hier in <strong>Thüringen</strong> Werke betreiben. Man<br />

muss aber auch klar machen, dass man hier sicher nicht so viel verdient wie<br />

in Baden­Württemberg, dennoch sind unsere Lebenshaltungskosten und die<br />

soziale Infrastruktur hervorragend. Daher macht es letztlich Sinn, hier zu leben.<br />

Mit diesen Argumenten kann ich überzeugen. Wenn ich aber sage, dass<br />

man in <strong>Thüringen</strong> schlecht bezahlt wird und keine Karrierechancen hat, ist es<br />

die logische Konsequenz, zu gehen. Und das muss gestoppt werden.“ (su)<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012 Foto: Sebastian Holzbrecher, Erfurt


Woodstock III<br />

„Wir wären<br />

dabei!“<br />

Gute Newcomerbands wohin<br />

man schaut. „Stumpfsinn“ ist<br />

eine davon, doch sie war es,<br />

die uns ins Auge gesprungen<br />

ist. <strong>Die</strong> Mischung aus Rock und<br />

Ukulelensound lässt ihre Musik<br />

zu etwas ganz Beson de rem<br />

werden. Herrlich stumpf sin nige<br />

wie auch absolut sinnvolle<br />

Texte kommen beim Publikum<br />

bestens an. <strong>Die</strong> Jungs haben<br />

viel vor und wissen ganz genau,<br />

was sie wollen. Wir haben die<br />

Schülerband des Neu dieten ­<br />

dorfer von­Bülow­Gymnasiums<br />

getroffen, um uns über Stumpf ­<br />

sinniges, Zukunftsträume un d<br />

natürlich Musik zu unterhalten.<br />

.Wie seid ihr zur.<br />

.Musik gekommen?.<br />

Lukas: „Eine befreundete<br />

Band wollte einen<br />

Gig spielen und<br />

hat uns gefragt, ob<br />

wir nicht Bock hätten<br />

mit zu machen. Dann dachten wir uns: Cool, das machen wir!“<br />

Hannes: „Da waren wir aber noch zu dritt. Wir hatten keinen Schlagzeuger<br />

und das war eigentlich alles ziemlich schlecht. Dann hatten wir halt unseren<br />

ersten Auftritt, bei dem wir dann auch eigene Songs gespielt haben.“<br />

Niclas: „Ja, wir haben damals mit Spaßmucke angefangen. Ziemlich stumpfsinniges<br />

Zeug. Daher kam dann auch unser Name ‚Stumpfsinn‘.“<br />

.Was für Musik macht ihr genau?.<br />

Niclas: „Rockmusik würde ich sagen. Wobei wir vieles machen, was man gar<br />

nicht so richtig in ein bestimmtes Genre einordnen kann.“<br />

Lukas: „Ich würde es so spontan mal ‚stumpfigen Uken­Crossover‘ nennen.“<br />

.Ihr macht ja viel mit der Ukulele. Wie kommt ihr denn auf.<br />

.eure Melodien und auf die Texte?.<br />

Lukas: „Meistens denkt sich jeder eine Melodie aus. Und dann stellen wir die<br />

Melodien den Anderen vor. Wenn sie gut sind, schreibt jemand die erste<br />

Gitarre dazu, ein anderer die zweite und so weiter. Irgendwann schreibt Paul<br />

dann auch mal das Schlagzeug dazu. Zum Schluss denkt sich meistens Hannes<br />

noch einen Text aus.“<br />

Hannes: „Genau, und dann dauert es immer Wochen, bis irgendwann mal was<br />

fertig ist.“<br />

.Worum geht es in den Texten?.<br />

Hannes: „Ach, ich schreibe über alles mögliche. Es gibt sogar Texte über<br />

Drogenopfer. <strong>Die</strong> sind dann natürlich sehr gesellschaftskritisch. Und die Ideen<br />

zu den Texten nehme ich eigentlich überall her.“<br />

Niclas: „Wenn eine Melodie nach Traumwelt klingt, wird eben ein passender<br />

Text dazu geschrieben.“<br />

.Was war euer bisher „coolster“ Auftritt, bei dem ihr eure Songs.<br />

.spielen konntet?.<br />

Niclas: „Im ‚Fritzer’ in Erfurt vielleicht.“<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


Hannes: „Ich fand das Bandevent letztens geiler.“<br />

.Und wie organisiert ihr das, wenn ihr euer ganzes Equipment.<br />

.irgendwo hinbringen müsst?.<br />

Niclas: „Wir werden von unseren Eltern gefahren.“<br />

Hannes: „Wir hatten auch schon mal den Plan, alles mit dem Zug zu transportieren.<br />

Wäre aber schwierig geworden mit dem ganzen Schlagzeug.“<br />

.Habt ihr schon eine kleine Fangemeinde angesammelt?.<br />

Paul: „Ja, auf jeden Fall. Viele sind bei fast jedem Auftritt dabei.“<br />

Hannes: „Wobei wir auch viel gutes Feedback von Leuten bekommen, die uns<br />

vor dem Auftritt noch nicht kannten.“<br />

.Ist denn schon eine CD geplant, die sich eure Fans.<br />

.dann auch kaufen können?.<br />

Paul: „Ja. Wir haben mal drei Titel aufgenommen. Das waren die Demotracks<br />

für den <strong>Thüringen</strong> Grammy, bei dem wir mitgemacht haben. Dabei ist uns in<br />

den Sinn gekommen, dass wir auch mal ein Album machen könnten. Das wollen<br />

wir im Frühling aufnehmen.“<br />

.Habt ihr musikalische Vorbilder, die euch zu eurer Musik gebracht.<br />

.haben und euch inspirieren?.<br />

Paul: „<strong>Die</strong> Red Hot Chilli Peppers auf jeden Fall.“<br />

.Was ist euch zur Zeit wichtiger, Schule oder Musik?.<br />

Paul: „Also mir ist die Musik im Moment wichtiger, was aber gar nicht mal so<br />

gut ist.“<br />

Niclas: „Ich mache gerade Abitur, da ist mir die Schule schon wichtiger.“<br />

Lukas: „Ich mache zur Zeit auch Abitur, deshalb geht es mir da wie Niclas.“<br />

.Es gab ja gerade Zeugnisse. Sieht man darauf,.<br />

.dass ihr mit der Band beschäftigt seid?.<br />

Hannes: „Bei Paul glaub ich mehr als bei mir.“<br />

Paul: „Ich hab eigentlich nicht so viel Musik gemacht, dass die darauf so großen<br />

Einfluss gehabt haben dürfte, aber man kann es wahrscheinlich schon irgendwo<br />

auf die Musik schieben, dass mein Zeugnis diesmal nicht so gut geworden<br />

ist.“<br />

.Könnt ihr euch denn vorstellen, später mit der Musik Geld zu verdienen?.<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012<br />

Paul: „Ich fänd´s ganz schön geil.“<br />

Niclas: „Wäre auf jeden Fall cool, aber ich weiß nicht ob man davon jetzt wirklich<br />

leben könnte. Wenn es so kommen würde, würde ich es dankend annehmen.“<br />

Hannes: „Man sollte aber wahrscheinlich jetzt nicht davon ausgehen, dass<br />

man später davon leben kann. Das kann ganz schön in die Hose gehen.“<br />

Niclas: „Genau, dann geht es einem so wie Paul.“<br />

.Wisst ihr schon, was ihr später gern machen wollt?.<br />

Hannes: „Studieren wäre ganz cool und dann irgendwas in Richtung Sozial ­<br />

pädagogik.“<br />

Lukas: „Ich werde wahrscheinlich Materialwissenschaften studieren. Also was<br />

mit Chemie, Biologie und sowas.“<br />

Paul: „Ich will vielleicht Sprachen studieren. Ich kann mir aber auch gut vorstellen<br />

in der Fernsehproduktion zu arbeiten.“<br />

.Würdet ihr auch später gern weiter zusammen Musik machen?.<br />

Paul: „Ja gerne, aber man muss dann eben auch auf Lukas und Niclas mit ihrem<br />

Studium Rücksicht nehmen. <strong>Die</strong> studieren ja ein Stück weg von hier.“<br />

Niclas: „Aber das kriegen wir schon hin. Es gibt ja noch das Wochenende.“<br />

.Habt ihr irgendwie noch einen Punkt, an dem ihr sagt daran arbeitet.<br />

.ihr noch, das wollt ihr besser machen? Oder seid ihr einfach „end­geil“?.<br />

Niclas: „Also ich muss sagen, ich bin eigentlich zufrieden mit uns.“<br />

Hannes: „Ja doch, end­geil trifft es gut.“<br />

.Was würdet ihr gerne mal in einer Zeitung über euch lesen?.<br />

Paul: „Ich fänd es cool, wenn schon Witze über uns gemacht werden würden,<br />

weil wir so bekannt sind.“<br />

Niclas: „Ich denke es wäre schon allein geil, wenn ich unseren Namen in<br />

Verbindung mit etwas Positivem in einer Zeitung lesen würde.“<br />

.Und wo seht ihr euch in fünf Jahren?.<br />

online<br />

www.facebook.com/<br />

StumpfsinnBand<br />

reinhören<br />

Lukas: „Bei Woodstock zwei würd ich sagen.“<br />

Hannes: „Das gabs doch schon. Wenn dann bei Woodstock drei.“<br />

Lukas: „Dann eben bei Woodstock drei.“<br />

Hannes: „So, dass die Peppers unsere Vorband sind.“<br />

www.soundcloud.com/<br />

stumpfsinn/sets/<br />

demo<br />

Das Interview führte Ulrike Schachtschabel<br />

Fotos: Stumpfsinn


Glas und Optik bieten<br />

eine sichere Zukunft<br />

Titelthema<br />

<strong>Die</strong> optische Industrie hat in <strong>Thüringen</strong> eine lange Tradition. Mit Namen wie Carl Zeiss, Otto Schott und Ernst Abbe wurden<br />

bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Grundsteine für die heutigen großen Jenaer Unternehmen gelegt. Aus ihnen gingen<br />

nach der Wiedervereinigung 1990 viele kleine Unternehmen hervor, die bis heute gewachsen sind und noch mehr neue<br />

kamen hinzu – nicht nur in Jena. Laut dem Optiknetzwerk OptoNet e.V. haben wir in <strong>Thüringen</strong> 167 Unternehmen mit 14.400<br />

Beschäftigten. <strong>Die</strong> Durchschnittsgröße der Unternehmen beträgt etwa 80 Mitarbeiter. Und die meisten bilden ihren Nachwuchs<br />

selbst aus. Ganze 600 Azubis gibt es derzeit in der Branche im Freistaat, gesucht werden aber noch viele mehr.<br />

Ausgebildet wird in den Berufen Feinoptik, Feinwerkmechanik und Verfahrensmechanik. Sie alle setzen gute Noten in den<br />

MINT Fächern, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, voraus. <strong>Die</strong> meisten Unternehmen stellten in<br />

der Vergangenheit darüber hinaus vorwiegend Azubis mit einem Realschulabschluss ein. Wenn du das vorweisen und dir die<br />

Optik als Handlungsfeld vorstellen kannst, dann kannst du auf eine sichere Zukunft bauen. Mit einem Abitur hingegen bist du<br />

in <strong>Thüringen</strong>s Optotechnologien ebenso gut beraten. Ob Friedrich­Schiller­Uni, FH Jena oder die TU Ilmenau – an jeder dieser<br />

Hochschulen gibt es spezielle Studiengänge, die dir den Einstieg in die Welt der Laser und Linsen ermöglichen.<br />

Laut dem vom Wirtschaftsminister Matthias Machnig in Auftrag gegebenen Trendatlas 2020 wird die Optik als eines von elf<br />

Wachstumsfeldern angesehen. <strong>Die</strong> Studie kommt sogar zu dem Schluss, dass <strong>Thüringen</strong> das Potential hat, eines der bedeutendsten<br />

Optikzentren der Welt aufzubauen. OptoNet rechnet bis zum Jahr 2015 mit etwa 1.300 fehlenden Facharbeitern und<br />

Hochschulabsolventen. Na wenn das mal keine guten Perspektiven für dich verspricht!<br />

Oder vielleicht doch lieber ins Handwerk?<br />

Eher familiär und handwerklich geprägt geht es hingegen in der Glasbranche <strong>Thüringen</strong>s zu. <strong>Die</strong> Geschichte des Glases ist dafür<br />

um einiges länger als die der Optik. Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts entstand im Thüringer Wald die erste so genannte<br />

Hütte, in der Glas hergestellt und bearbeitet worden ist. In der Zwischenzeit haben sich Arbeit und Methoden zwar verändert,<br />

dennoch ist einiges gleich geblieben – die Arbeit mit Feuer zum Beispiel oder die mit den Händen. Aber auch hier hat sich<br />

etwas getan. Glas ist ein wichtiger Werkstoff für viele Branchen. In der Automobilindustrie wird er eingesetzt ebenso wie in<br />

der Medizintechnik oder in Laboren der Chemie und der Industrie. Mögliche Berufe, die du hier ergreifen kannst sind<br />

Glasapparatebauer, Glasbläser oder Verfahrensmechaniker für Glastechnik. Und natürlich gibt es auch für diesen Bereich die<br />

passenden Studiengänge.<br />

Viele der Berufe und Studienmöglichkeiten haben wir auf den folgenden Seiten vorgestellt. Vielleicht findest du die eine oder<br />

andere Anregung für deine Berufsplanung. (rw)<br />

Foto: Jenoptik


10<br />

Foto: René Weigel<br />

Titel<br />

Susann Tassotto trägt eine Brille. Damit ist die 22­Jährige in guter Gesellschaft. Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach haben zwei von drei<br />

Erwachsenen eine Sehhilfe – Tendenz steigend. Susann ist mit ihrer Brille sehr zufrieden und irgendwie muss sie das auch sein, denn schließlich verkauft und<br />

baut sie jeden Tag zig Brillen. Sie lernt den Beruf der Augenoptikerin bei Fielmann in Gera.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Durchblicker</strong><br />

Augenoptiker<br />

Dauer: 3 Jahre<br />

Voraussetzung:<br />

Mittlere Reife,<br />

handwerkliches<br />

Ge schick, gute No ten<br />

in Ma the und Deutsch,<br />

Team fähig keit, du solltest gern<br />

mit Men schen arbeiten<br />

(m/w)<br />

Chancen: Augen optiker bilden fast aus schließ ­<br />

lich für den eigenen Bedarf aus. Bei Eignung<br />

hast du gute Übernahme chancen. Mit abge ­<br />

schlossenem Beruf und ein wenig Berufspraxis<br />

kannst du dich weiterbilden zum Handwerks ­<br />

meister und vielleicht selbst mal ein Fach ­<br />

geschäft führen. Auch ein Studium ist möglich.<br />

Schon seit der neunten Klasse wusste sie, dass das ihr Beruf werden sollte.<br />

„Ich habe immer gerne gebastelt und etwas mit den Händen gemacht. Als es<br />

an die Praktikumssuche in der Schule ging, dachte ich, dass Augenoptikerin<br />

gut zu mir passen könnte“, sagt sie. Und genau so war es dann auch. Heute ist<br />

Susann im dritten <strong>Ausbildung</strong>sjahr und kann auf jede Menge Gelerntes zurückblicken.<br />

„Im ersten Lehrjahr ging es in der Berufsschule los mit Fächern<br />

wie Englisch, Mathematik, physikalischer Optik und der Anatomie des Auges“,<br />

erinnert sie sich. Parallel dazu verlief die Praxis in der Fielmann­Niederlassung<br />

Gera. „Am Anfang war ich größtenteils in der Werkstatt und habe nach und<br />

nach die verschiedenen Geräte kennengelernt.“ Erst im zweiten Lehrjahr durfte<br />

sie auch in den Verkaufsraum. Zunächst schaute sie den Kollegen über die<br />

Schulter und führte schon die ersten Verkaufsgespräche. „Das ist mit das<br />

schönste, wenn man am Ende eine Brille mit dem Kunden zusammen gefunden<br />

hat und er zufrieden den Laden verlässt“, weiß Susann. Das sei aber anfangs<br />

gar nicht so einfach gewesen. Das richtige Verkaufen will erst geübt sein.<br />

„Das geht schon bei der Begrüßung los“, sagt sie. „Dann muss man wissen,<br />

wie man mit Kunden umgeht, und schließlich braucht man auch eine gewisse<br />

Fachkompetenz, um bei der großen Auswahl an Brillen den Kunden richtig zu<br />

beraten.“ Und natürlich sei nicht jeder Kunde gleich. Es gebe die verschiedensten<br />

Gründe, warum Menschen eine Brille brauchen. „Das war dann auch der<br />

theoretische Inhalt im zweiten Lehrjahr“, erzählt sie. „Wir haben alle möglichen<br />

Augenerkrankungen kennengelernt und die passenden Gläser dazu.“<br />

Jetzt im dritten Lehrjahr halten sich Verkaufstätigkeit und Werkstatt eher die<br />

Waage. Wenngleich Susann gerne Kunden berät, freut sie sich auch immer<br />

wieder auf das Herstellen der Brillen. <strong>Die</strong> Werkstatt liegt gleich eine Etage über<br />

dem Verkaufsraum in der Geraer Innenstadt. Hier stehen verschiedene Gerä ­<br />

te, mit denen Brillengläser auf ihre Stärke überprüft, geschnitten und geschliffen<br />

werden können. All das gehört auch zu Susanns Aufgaben. Immer, wenn<br />

ein Kunde sich für eine Brille entschieden hat, kommt das Gestell zusammen<br />

mit dem Auftrag hoch in die Werkstatt. Susann bestellt die passenden Gläser<br />

und sobald sie eintreffen, beginnt sie mit der Arbeit. Sie misst die genaue<br />

Form der Brille und überträgt sie auf das Glas um es zurechtzuschneiden. „<strong>Die</strong><br />

eigentliche Arbeit übernehmen die Maschinen“, erklärt sie. „Aber wir haben<br />

auch gelernt, alles richtig selbst mit der Hand zu bearbeiten.“<br />

Ist die Brille schließlich fertig, geht es wieder im Verkaufsraum weiter mit<br />

dem Anpassen beim Kunden. „Wenn ich mit der <strong>Ausbildung</strong> fertig bin, wird<br />

die Zeit, die ich in der Werkstatt verbringe, weniger werden“, weiß Susann.<br />

Das sei aber okay, weil ihr beide Seiten Spaß machen. Das muss es auch, denn<br />

sie ist in einem <strong>Die</strong>nstleistungsjob, der bestimmte Anforderungen an sie stellt:<br />

„Man sollte gut mit Menschen umgehen können, denn jeder Kunde ist anders.<br />

Und man muss teamfähig sein, weil man täglich mit seinen Kollegen im<br />

Verkaufsraum steht.“ Und schließlich brauche man auch handwerkliches Ge ­<br />

schick, um die Brillen ordentlich zu fertigen. Dafür erhält man am Ende einen<br />

anspruchsvollen und ausgewogenen Job, der viel Abwechslung bietet. Und<br />

bei der steigenden Zahl der Brillenträger ist die Zukunft wohl gesichert. (rw)<br />

www.fielmann.de/ausbildung<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


Schon in der Schule interessierte sich Franziska für die Funktionsweise von<br />

Mikroskopen, Ferngläsern und Co. Mit dem Realschulabschluss in der Tasche<br />

machte sie sich dann auf die Suche nach dem passenden <strong>Ausbildung</strong>s unter ­<br />

nehmen. Bei Docter Optics wurde sie fündig und sorgt heute in der Produktion<br />

dafür, dass Kunden in der ganzen Welt Vorprodukte aus Glas bekommen, die<br />

sie in der eigenen Forschung und Entwicklung oder für die Weiterverarbeitung<br />

einsetzen können. Bis es allerdings soweit war, musste sie erst eine dreijährige<br />

<strong>Ausbildung</strong> absolvieren.<br />

In den ersten Monaten lernte sie zum Beispiel, wie Glas überhaupt hergestellt<br />

wird, wie man die Mengen verschiedener Komponenten für die Glas ­<br />

mischungen berechnet und wie Maschinen, Werkzeuge und Geräte zur<br />

Glasbearbeitung eingerichtet und auch gewartet werden. <strong>Die</strong> Glasherstellung<br />

gehört zwar in der Praxis nicht zu den Aufgaben in ihrem Unternehmen, wichtig<br />

ist es aber dennoch, um sich mit dem Gesamtprozess auszukennen. „Ich<br />

habe am Anfang eher einfache Arbeiten durchgeführt“, erinnert sie sich.<br />

Meistens waren es Vorbereitungsaufgaben, die in der Produktion anfielen. So<br />

klebte sie, kitten, wie sie es nennt, zum Beispiel Glasplatten an die eigentlichen<br />

Werkstücke, damit deren Ränder beim späteren Schneiden oder Bohren<br />

nicht ausplatzen. „Erst nach ungefähr einem Jahr durfte ich dann selbst auch<br />

mal an die Maschinen“, sagt sie. Und davon hat sie eine Menge in ihrem<br />

Produktionsbetrieb. Da gibt es große Bandsägen, die Glasblöcke bis zu einer<br />

Stärke von über einem Meter durchsägen können. Daneben stehen Loch ­<br />

sägen, mit denen feinste Scheiben aus Glaszylindern oder ­quadern geschnit­<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012<br />

Titel 11<br />

Glas ist nicht gleich Glas. Da gibt es Quarzglas, Bleiglas, Kronglas und viele Arten mehr. Einsatz finden sie unter anderem als Linsen in Mikroskopen und<br />

Objektiven, als Prismen für die optische Industrie oder als Spiegel in verschiedensten optischen Bauteilen. Aber auch in der Fahrzeug­ und Möbelindustrie ist<br />

Glas unabdingbar. Für die Bearbeitung der verschiedenen Gläser ist der Verfahrensmechaniker für Glastechnik zuständig. Franziska Hartmann ist gerade mit<br />

der <strong>Ausbildung</strong> in dem Beruf fertig geworden und wurde von ihrem <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb Docter Optics direkt übernommen. Sie beschreibt, was sie bisher alles<br />

gelernt hat und worauf es bei dem Beruf ankommt.<br />

Glasklare <strong>Ausbildung</strong><br />

Dauer: 3 Jahre<br />

ten werden. An anderer Stelle tragen Schleifmaschinen kleinste Material ­<br />

schichten von einem Glasblock ab. Mit all diesen Maschinen musste Franziska<br />

lernen umzugehen. „Noch heute kenne ich mich aber längst nicht mit allen<br />

aus“, sagt sie. „Wir haben zum Beispiel eine große 5­Achs­CNC­Anlage zur<br />

Glasbearbeitung, an der habe ich noch nie gearbeitet.“ Überhaupt sei Geduld<br />

eine der wichtigsten Eigenschaften, die man für den Beruf mitbringen sollte,<br />

weiß Franziska, denn „allein das Einrichten der Maschinen kann schon mal etwas<br />

länger dauern. Gerade am Anfang.“ Aber um den Umgang mit den<br />

Maschinen zu lernen, ist die <strong>Ausbildung</strong> ja da. Daher wurde auch in den letzten<br />

eineinhalb Jahren das Arbeiten an den Maschinen vertieft. Franziska lernte,<br />

wie sie programmiert, wie Werkzeuge eingerichtet und gewechselt oder<br />

wie Qualitätsmängel erkannt und behoben werden können. Vor allem in letzterem<br />

war sie besonders gut, weshalb sie heute auch in der Qualitäts siche ­<br />

rung eingesetzt ist. „Hier bin ich dafür zuständig, die fertigen Produkte zu kontrollieren<br />

und falls Fehler auftreten, mit den Verantwortlichen Lösungen zu<br />

finden“, sagt sie. Bei dieser Aufgabe ist es absolut wichtig, jeden Prozess bei<br />

der Herstellung genau zu kennen, um bei Problemen auch gleich Lösungs ­<br />

vorschläge parat zu haben. Franziska wird nun in den nächsten Jahren das<br />

Gelernte festigen. Vielleicht, so sagt sie, werde sie noch den Meister beziehungsweise<br />

die Meisterin in ihrem Beruf anschließen. „Auf jeden Fall bin ich<br />

froh, den Beruf ergriffen zu haben, denn er macht jeden Tag wieder Spaß“,<br />

sagt sie mit einem Lächeln. (rw)<br />

www.docteroptics.com<br />

Verfahrensmechaniker<br />

für<br />

Glastechnik<br />

(m/w)<br />

Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten<br />

in Chemie, Physik und Werken/Technik<br />

Chancen: Möglichkeit der Meister­ oder<br />

Technikerweiterbildung. Mit einer Hoch ­<br />

schulzugangsberechtigung kann auch ein<br />

Studium angeschlossen werden.<br />

Foto: René Weigel


12<br />

Titel<br />

Eine winzig kleine zarte Kunststofflinse, die man ohne große Anstrengung mit einem Finger zerdrücken kann, und eine tonnenschwere CNC­Fräsmaschine, die<br />

ein einzelner Mensch allein von Hand keinen Millimeter verrücken könnte. Wie diese beiden Dinge zusammenpassen? Das weiß Martin Simon. Der 21­jährige<br />

Thüringer ist einer von sechs Auszubildenden bei Jenoptik am Standort Triptis, wo unter anderem kleinste optische Komponenten und Systeme produziert<br />

werden, und arbeitet dabei selbst an einer beeindruckend großen Maschine.<br />

Jenoptiks Nachwuchskoryphäe<br />

Dauer: 3,5 Jahre<br />

Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten<br />

in Mathe, Physik und Chemie, räumliches Vor ­<br />

stellungsvermögen, Beobachtungsgenauig keit<br />

Chancen: Nach erfolgreicher <strong>Ausbildung</strong><br />

kannst du dich zum Meister oder Techniker<br />

weiter bilden, oder – wenn du die Hoch schul ­<br />

reife besitzt – ein zur Branche passendes<br />

Studium anschließen.<br />

Dass es mal in die Richtung Maschinenbau gehen würde, war Martin schon<br />

früh klar: „Durch meinen Onkel, der eine eigene Schmiede hat, bin ich schon<br />

mit der Metallverarbeitung in Berührung gekommen, doch ‚nur‘ Zerspaner<br />

war mir zu wenig, ich wollte schon etwas mehr gefordert werden“. Ein Prak ­<br />

ti kum im Werkzeugbau gab dann schließlich den Ausschlag und sein Berufs ­<br />

wunsch stand fest: Werkzeugmechaniker. Mit dem Abi in der Tasche ging es<br />

auf Lehrstellensuche und Martin bekam gleich mehrere Zusagen. Warum<br />

Jenoptik den Zuschlag erhielt? „Ganz einfach, hier hat alles gepasst. <strong>Die</strong> Nähe<br />

zum Wohnort, das Unternehmen, das <strong>Ausbildung</strong>sgehalt.“<br />

Das erste seiner insgesamt dreieinhalb <strong>Ausbildung</strong>sjahre verbrachte Martin<br />

dann aber erstmal in den Übungswerkstätten des Jenaer Bildungszentrums.<br />

Dort standen unter anderem Grundtechniken wie Sägen, Fräsen und Drehen<br />

auf dem Plan. „Das hat mir nicht so wahnsinnig viel Spaß gemacht und war<br />

auch wirklich anstrengend“, erinnert er sich, „aber es gehörte eben dazu.“ Bei<br />

Jenoptik selbst sei er dann von Beginn an in der ‚echten‘ Produktion beteiligt<br />

gewesen. Dabei musste Martin auch schnell selbst Verantwortung übernehmen:<br />

„Das Wichtigste an meiner Arbeit ist Genauigkeit. <strong>Die</strong> Teile, die ich herstelle,<br />

müssen absolut den Vorgaben entsprechen. Wenn ich da Fehler mache,<br />

ist die Produktion gestört. Das ist bei mir aber zum Glück noch nicht vorgekommen“,<br />

freut er sich.<br />

Jetzt, im dritten Lehrjahr, ist Martin in der so genannten CAD/CAM­Abtei ­<br />

lung beschäftigt. „Da arbeite ich an einer fünfachsigen Fräsmaschine, das ist<br />

Foto: Manuela Müller<br />

Werkzeugmechaniker<br />

(m/w)<br />

schon eine ganz schön große und anspruchsvolle Maschine. Ich hätte auch<br />

nicht gedacht, dass ich als Azubi mal dort lande“, erzählt er stolz. Der Arbeits ­<br />

pro zess beginnt für Martin dabei aber am Computer: „Wenn ich die Vorlage<br />

für ein Werkteil bekomme, programmiere ich am Rechner die Einstellungen<br />

und gehe dann erst raus an die Maschine. Dort übertrage ich die Daten und<br />

wähle den Werkstoff und die Schnittbedingungen aus. Dann drücke ich den<br />

Startknopf und die Maschine fräst nach meinen Eingaben.“ Eine spannende<br />

Ar beit, und doch darf es für Martin noch ‚ein bisschen mehr‘ sehr. „Wir haben<br />

in ihm ein großes Talent entdeckt“, sagt sein Ausbilder Jörg Poser stolz, „und<br />

so was wollen wir natürlich fördern.“ Martin bekam ein eigenes Projekt, bei<br />

dem er sich als Konstrukteur versuchen durfte. Das Ergebnis: Er hat ein Werk ­<br />

zeug für Profil kap pen entworfen, die inzwischen am Standort Mühlhausen<br />

produziert werden. „Klar, dass wir so eine ‚Koryphäe‘ halten wollen“, sagt Jörg<br />

Poser. Und deshalb bastelt man auch schon fleißig an Martins beruflicher<br />

Zukunft. „Wir sind auf der Suche nach Fachkräften und bilden für unseren<br />

Eigenbedarf aus. Martin ist dabei ein echter Glücksgriff, denn er selbst hatte<br />

nach der Möglichkeit eines anschließenden Studiums gefragt, und das unterstützen<br />

wir natürlich sehr gern.“ So wird Martin im Oktober nächsten Jahres<br />

an der BA Eisenach ein duales Maschinenbau­Studium beginnen. Wobei Jen ­<br />

optik als Praxispartner dabei auch die kompletten Studiengebühren bezahlen<br />

wird. „Und natürlich wollen wir Martin nach seinem Abschluss in ein festes<br />

Arbeits ver hältnis übernehmen“, verspricht Jörg Poser. (mü)<br />

www.jenoptik.de<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


Glas∙blä∙ser ­ Kunst∙au∙gen (m/w)<br />

<strong>WiYou</strong>∙Lexikon<br />

Gut, Augen sind wahrscheinlich nicht das erste, an was du denkst, wenn es um die verschiedenen Ein ­<br />

satzbereiche der Glasbläser geht, aber: Glasbläser ­ Kunstaugen ist ein anerkannter <strong>Ausbildung</strong>sberuf. In<br />

diesem geht es um das Anfertigen von Kunstaugen für Tierplastiken, Stofftiere und Puppen ebenso wie<br />

um farblich gestaltete Halbfabrikate und Prothesen für (menschliche) Augen. Voraussetzung: Gutes räumliches<br />

Vorstellungsvermögen und Rechenfertigkeit brauchst du, wenn es um das Entwerfen und Berechnen<br />

von Flächen und Körpern geht, zeichnerisches Talent und Gespür für Ästhetik, wenn du Skizzen und Pläne<br />

anfertigst. Chancen: Handwerksbetriebe und Manufakturen sind deine späteren Arbeitgeber. Mit einigen<br />

Jahren Berufserfahrung und Talent kannst du dich weiterbilden und so vielleicht auch deine eigene kleine<br />

Werkstatt eröffnen.<br />

Fein∙op∙ti∙ker (m/w)<br />

Ein normales Stück Glas verleiht dir zwar den Durchblick, mehr aber erst einmal auch nicht. Damit es vergrößert,<br />

verzerrt oder filtert und so in Fernrohren, Mikroskopen, Projektionsgeräten, medizinischen Diag ­<br />

nostik­Geräten oder Astro­Objektiven zum Einsatz kommen kann, musst du als Feinoptiker ran. Als dieser<br />

verarbeitest du Glasrohlinge zu Linsen und Prismen, beziehungsweise stellst aus unterschiedlichen<br />

Materialien optische Bauelemente und ­systeme her. Obwohl du dabei sehr oft mit elektronischen CNC­<br />

Maschinen zu tun hast, ist für viele Arbeitsgänge immer noch Handarbeit gefragt. Voraussetzung: Mit ­<br />

bringen solltest du einen Realschulabschluss mit guten Noten in Mathe und den naturwissenschaftlichtechnischen<br />

Fächern. Außerdem musst du genau arbeiten und dich präzise an Vorgaben halten können.<br />

Ein gutes Auge kann hierbei nicht schaden. Chancen: Du bist überall gefragt, wo es um die Herstellung<br />

von optischen, fotografischen oder feinmechanischen Erzeugnissen geht. Aber auch im Foto­ oder optisch­bezogenen<br />

Einzelhandel kannst du Arbeit finden.<br />

Ke∙ra∙mi∙ker (m/w)<br />

<strong>Die</strong> Keramikkacheln mit den blauen Gänsen in der Küche deiner Oma findest du ganz furchtbar? Dann<br />

werd Keramiker und mach es besser. Als dieser gehört es nämlich zu deinen Aufgaben, Zier­ und Ge ­<br />

brauchs keramik wie Tassen, Teller, Blumenkrüge und Vasen, oder auch Ofen­ und Wandkacheln zu entwerfen<br />

und herzustellen. Willst du keine fertige Arbeitsmasse verwenden, mischst du Tone und Zu ­<br />

schlagstoffe dafür selbst zusammen. Außerdem brennst und verzierst du keramische Werkstücke<br />

an schließend. Voraussetzung: Du solltest Spaß an handwerklichen Arbeiten haben, eben dafür auch ein<br />

bisschen Geschick und dazu einen Sinn für Ästhetik und fürs Kreative. <strong>Die</strong> dreijährige <strong>Ausbildung</strong> absolvierst<br />

du in einem Handwerksbetrieb und in der Berufsschule. Chancen: Deine späteren Arbeitgeber sind<br />

Klein­ und Mittelbetriebe des Keramikerhandwerks. Außerdem kannst du dich für spezielle Arbeits ­<br />

techniken weiterqualifizieren.<br />

Leicht∙flug∙zeug∙bau∙er (m/w)<br />

Leicht ist hier höchstens das Material, ansonsten ist der Bau von Leichtflugzeugen und ­geräten aber sehr<br />

anspruchsvoll, schließlich hängt das Leben der Passagiere davon ab, dass die Fluggeräte einwandfrei funktionieren.<br />

Deine Aufgabe als Leichtflugzeugbauer ist es, aus unterschiedlichen Materialien, die meist aus<br />

Faserverbundstoffen bestehen, mithilfe von Schablonen Vorrichtungen, Formen und Bauteile wie<br />

Sandwichschalen, Rippen, Spanten, Ruder und Verkleidungen anzufertigen und zu einem flugfähigen Gerät<br />

zusammenzumontieren. Voraussetzung: Wie bei allen Konstrukteurstätigkeiten sind Mathe, Physik,<br />

Werken und Technik besonders wichtig. Außerdem sind Sorgfalt, Genauigkeit und verantwortungsvolles<br />

Arbeiten gefragt. Chancen: Nach deiner <strong>Ausbildung</strong> arbeitest du vorwiegend in Industriebetrieben des<br />

Segel­ und Leichtflugzeugbaus. Mit etwas Berufserfahrung kannst du unter anderem den Meister anschließen.<br />

(mü)<br />

Titel 13<br />

Illustration: Elena Kozlova/123rf.com


14<br />

Fotos: René Weigel<br />

Titel<br />

Dauer: 3 Jahre<br />

Glasbläser<br />

(m/w)<br />

Voraussetzung: Mittlere Reife oder guter<br />

Hauptschulabschluss, gute Noten in<br />

Kunst, Werken/Technik und gute<br />

chemische und physikalische Kenntnisse,<br />

kunsthandwerkliches Geschick, Geduld<br />

und Konzentrationsfähigkeit<br />

Chancen: Für eine leitende Position<br />

kannst du einen Meister anschließen oder<br />

auch studieren.<br />

Ein Werkstoff – zwei Berufe<br />

Jan Lange und Dima Beirit lernen gerade ganz ähnliche Berufe, die aber bei genauerer Inzwischen sitzt auch Dima an seinem Brenner. Der an­<br />

Betrachtung doch riesige Unterschiede aufweisen. Beide haben den Werkstoff Glas für sich entgehende Glasapparatebauer macht seine Aus bildung bei<br />

deckt. Beide sitzen sie für ihre Arbeit an Hochleistungsbrennern und beide haben deshalb auch der Firma j­fiber aus Jena. Deren Partner ist das berufli­<br />

keine Haare mehr an den Händen. „Das bringt die Tätigkeit nun mal mit sich“, sagt Jan. Und che Bildungszentrum CJD Ilmenau, wo er seine Praxis ­<br />

doch kommen bei beiden ganz unterschiedliche Produkte heraus.<br />

ausbildung bekommt, um nach den drei Jahren Lehrzeit<br />

direkt in die Produktion seiner Firma einzusteigen.<br />

Grundsätzlich sieht sein Arbeitsplatz ganz ähnlich wie<br />

Jan lernt Glasbläser mit der Fachrichtung Glasgestaltung in der Farbglashütte der von Jan aus. Vor ihm faucht eine hellgelbe Flamme, dahinter steht ein so<br />

Lauscha. <strong>Die</strong>ses Handwerk hat in Südthüringen eine lange Tradition. Zum genannter Vorwärmer, der verschieden große Glasstäbe auf 500 Grad erhitzt.<br />

Beispiel stammt von hier der weltweit berühmte Christbaumschmuck. Jans Nur um Kunst geht es hier nicht. Statt Mäuse und Co. zu fertigen, stellt Dima<br />

Beruf hat also sehr viel mit Kreativität und handwerklichem Geschick zu tun. in der Lehrwerkstatt Instrumente für Labore her. Gerade studiert er eine tech­<br />

Um den Beruf zu erlernen, kam er extra aus Mecklenburg­Vorpommern. „Ich nische Zeichnung mit genauen Maßvorgaben. Ein Röhrchen zum Testen von<br />

fuhr mit meinen Eltern nach <strong>Thüringen</strong>, als ich in der zweiten Klasse war. Da Chemikalien soll es werden. „Es ist wichtig, ganz genau zu arbeiten“, erklärt<br />

habe ich das erste Mal gesehen, wie jemand Figuren aus Glas herstellt und er. „Wir haben genaue Vorgaben, an die wir uns halten müssen. Nur minimale<br />

seitdem wollte ich Glasbläser werden“, erinnert er sich. Während er das er­ Abweichungen von hundertstel Millimetern sind zulässig.“ Dafür kontrolliert<br />

zählt, sitzt er vor einem Brenner und hält eine kleine Glasfigur in die 1.200 Dima sein Werkstück immer wieder mit Mess lehren und Maßband. Zwei klei­<br />

Grad heiße Flamme. Eine Maus soll es mal werden, die ersten Umrisse sind ne Kugeln sind auf der Zeichnung zu sehen. <strong>Die</strong> muss er jetzt in das Glas bla­<br />

bereits zu erkennen. Hochkonzentriert setzt er gerade das zweite Ohr an den sen. Vorsichtig setzt er den Mund an, und das Stück, das er gerade in der<br />

Kopf an. Hat das Material einmal die richtige Temperatur, muss alles schnell Flamme erhitzt hat, dehnt sich aus. „Dabei muss das Glas immer gedreht wer­<br />

gehen. „Wenn das Glas zu stark erkaltet, sind die Spannungen so groß, dass den, sonst wird die Kugel nicht rund“, sagt er. Wie viel Luft er wie stark in das<br />

es zerspringen würde, wenn ich es wieder in die Flamme halte“, erklärt er. Glasröhrchen blasen muss, weiß er mittlerweile genau. Aber dafür sei viel<br />

Mäuse gehören schon zur höheren Kunst für den Azubi im zweiten Lehrjahr. Übung notwendig gewesen. Nach wenigen Sekun den hält Dima ein Röhrchen<br />

Angefangen hat er mit einer kleinen Ente. Das Lehrstück steht noch auf seinem<br />

Tisch und erinnert noch nicht wirklich an einen Vogel. „Das ist natürlich<br />

mit der ersten perfekten Kugel in den Händen.<br />

völlig normal. Man braucht unendlich viel Geduld, bis man wirklich gut wird“, Apropos Hände: Sowohl Jans als auch Dimas Hände sind bereits von ihrem<br />

sagt er. Aber Übung macht bekanntlich den Meister und so gibt ihm sein Beruf gezeichnet. Haare gibt es da bei keinem mehr. Beide tragen zu ihrem<br />

Lehrmeister auch immer neue Aufgaben und zeigt ihm, wie er sie ange­ Schutz während der Arbeit an der Flamme zwar eine Schutzbrille „und auch<br />

hen muss.<br />

lange Klamotten sind vorteilhaft“, ergänzt Dima. Aber „kleinere Verletzungen<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


leiben nicht aus“, sagt Jan und zeigt auf eine kleine Narbe, die er sich an einem<br />

Brenner zugezogen hat, als er nicht ganz konzentriert war. Und auch Dima<br />

erzählt, dass er sich schon häufig geschnitten hat. „Es ist wirklich wichtig, dass<br />

man sich gut konzentrieren kann. Es ist aber nicht so, das man jeden Tag blutend<br />

nach Hause kommt“, sagt er lachend. Später in seiner Firma wird er in<br />

der Produktion von Glasfaserleitungen arbeiten. Und auch da kommt es auf<br />

Präzision an. Schließlich sollen die Leitungen Datenübertragungs geschwindig ­<br />

keiten von 10 GB pro Sekunde leisten. Allerdings wird er hier vorwiegend mit<br />

so genanntem Quarzglas arbeiten, bei dem Temperaturen von 1.200 Grad nur<br />

der Anfang sind.<br />

Jan hingegen hat sich absolut der Kunst verschrieben. Er zeigt verschiedene<br />

Werkstücke, an denen er gearbeitet hat. Dazu gehören zum Beispiel Böden<br />

von langstieligen Gläsern und kleine Vasen, die kunstvoll geschwungene<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012<br />

Dauer: 3 Jahre<br />

Titel 15<br />

Voraussetzung: Mindestens guter Haupt ­<br />

schulabschluss, gute Noten in Mathe,<br />

Chemie, Physik und Werken/Technik<br />

Chancen: Der Beruf bietet ein breites<br />

Spektrum an Aufstiegsweiterbildungen<br />

an, z. B. in den Bereichen Glasdesign,<br />

Qualitätssicherung oder Glastechnik.<br />

Natürlich kannst du auch hier<br />

einen Meister anschließen<br />

oder<br />

ein Studium<br />

aufnehmen.<br />

Glasapparatebauer<br />

(m/w)<br />

Ränder besitzen. Jedes Stück ist ein Unikat. Hier geht es um Individualität, weniger<br />

um Serienproduktion. Dennoch muss auch Jan bestimmte Regeln einhalten,<br />

wenn er seine Kunstwerke produziert. Das wichtigste ist, dass sie funktionieren.<br />

Ein Glas muss also zum Beispiel stehen können und absolut gerade<br />

sein. Auf jedes Teil hat sein Ausbilder eine Note geschrieben. „Das ist die<br />

Vorbereitung auf die Zwischenprüfung“, erklärt er. <strong>Die</strong> Noten werden später<br />

mit denen aus der Berufsschule zusammengerechnet und daraus ergibt sich<br />

die Durchschnittsnote. Auch Dima bereitet sich auf die Zwischenprüfung vor.<br />

„Geprüft werden verschiedene Glasapparate. Dabei kommt es auf die Funk ­<br />

tion und die Maße an“, sagt er. Wirklich Sorgen mache er sich nicht, denn die<br />

<strong>Ausbildung</strong> sei so gestaltet, dass er gut mitkomme. Bei der Prüfung geht es<br />

aber nicht nur um die Praxis. Auch das Wissen aus der Berufsschule wird abgefragt.<br />

Dimas Berufsschule ist gleich neben seiner <strong>Ausbildung</strong>sstätte in<br />

Ilmenau. Hier bekommt er das Grundlagenwissen in den Bereichen<br />

Glasapparatekunde, Elektrotechnik, Ofenbau und Feuerungs tech nik, Arbeits ­<br />

schutz und technische Apparatezeichnungen. Er lernt unter anderem, wie Glas<br />

nach seiner chemischen Zusammensetzung unterschieden wird, wie unterschiedliche<br />

Gläser miteinander verbunden werden können und welche Arten<br />

der Glasbearbeitung es gibt. Jan hingegen geht in die Berufsfach schule Glas<br />

in Lauscha. Auf seinem Stunden plan stehen Fächer wie Glas herstellung und ­<br />

veredelung, das Gestalten von Schriften, Formen und De ko ren oder die<br />

Entwicklung von Entwürfen für Zierformen. Auch die künstlerische Gestaltung<br />

von Glasobjekten wird hier gelehrt.<br />

So haben beide ganz unterschiedliche Ansprüche an den gleichen Werkstoff<br />

und sie zeigen anschaulich, wie unterschiedlich Glas in seinen Anwendungs ­<br />

möglichkeiten ist. Jetzt musst du dich nur entscheiden, ob du eher der kreative<br />

Kopf oder der genaue Tüftler bist. Denn gute Zukunftsaussichten bieten<br />

beide Berufe, der Glasbläser im Handwerk, der Glasapparatebauer vorwiegend<br />

in der Industrie. (rw)<br />

www.farbglashuette.de<br />

www.j­fiber.com


ANZEIGE<br />

Ein Auto besteht aus hunderten Einzelteilen. Sie werden<br />

aus Metall, Kunststoff oder auch Glas gefertigt. Dabei<br />

stellen VW, Opel und Co. die meisten Teile aber nicht<br />

selbst her, sondern lassen diese von Spezialisten fertigen.<br />

Und davon gibt es richtig viele. Nicht umsonst ist<br />

dieser Industriezweig einer der größten in <strong>Thüringen</strong>.<br />

Ein solcher Zulieferer ist die Firma Docter Optics aus<br />

Neustadt an der Orla. Sie stellt Linsen für Auto ­<br />

scheinwerfer her und ist damit weltweit Marktführer.<br />

Ihre optischen Komponenten werden in unzähligen<br />

Autos verbaut, vom Smart bis zum teuersten Serien ­<br />

fahrzeug der Welt – dem Bugatti Veyron. Rund 450<br />

Mitarbeiter arbeiten dafür in dem Unternehmen in<br />

Ostthüringen.<br />

<strong>WiYou</strong>Logie<br />

Vom Glasrohling zur Hightech­Linse<br />

.<strong>Ausbildung</strong> beim Weltmarktführer aus <strong>Thüringen</strong>.<br />

<strong>Die</strong> kleinen Linsen von Docter Optics sind dafür verantwortlich, dass das<br />

Licht von Xenon­, Halogen­ und LED­Scheinwerfern auf der Straße verteilt<br />

wird. Bei der Herstellung ist höchste Präzision erforderlich, denn sie müssen<br />

unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden. Zum Beispiel darf das<br />

Licht nicht den Gegenverkehr blenden, muss aber trotzdem so verteilt werden,<br />

dass eine optimale Ausleuchtung der Straße erreicht wird.<br />

Bevor die perfekte Linse aber in einem Scheinwerfer zum Einsatz kommt,<br />

sind viele Arbeitsschritte notwendig. In der Regel beginnen sie bei dem<br />

Auftraggeber, also einem Hersteller kompletter Scheinwerferanlagen. Mit ihm<br />

sind die Projektleiter von Docter Optics in ständiger Verbindung. Soll eine<br />

Linse für ein neues Scheinwerfermodell entwickelt werden, setzen sich Optik ­<br />

designer – das können zum Beispiel Physiker mit einer Spezialisierung auf<br />

Optik sein – mit dem Projektleiter zusammen und berechnen die Linse am<br />

Computer. Sie simulieren mit Spezialsoftware die Funktion der Linse und designen<br />

sie um, bis alles perfekt ist. So ein Prozess kann schon einmal mehrere<br />

Monate dauern. Und erst dann geht es an die Fertigung des ersten Prototyps.<br />

Dazu machen sich die Zerspanungsmechaniker ans Werk. Im hauseigenen<br />

Fotos: René Weigel, Docter Optics<br />

Werkzeugformenbau konstruieren sie anhand der Zeichnungen und technischen<br />

Vorgaben der Konstruktionsingenieure ein Werkzeug, mit dem später<br />

die Linse gefertigt werden kann – quasi die Form, in der das Glas zu einer Linse<br />

gepresst werden soll. Sie programmieren so genannte CNC­Anlagen, in denen<br />

das Metall für das Werkzeug geschnitten, gefräst und gebohrt wird. Jeder<br />

Handgriff muss sitzen, damit am Ende alle Abmessungen stimmen, denn in<br />

der optischen Industrie geht es um millionstel Millimeter, also um das sprichwörtliche<br />

„Mü“ (Mikrometer).<br />

Als Zerspanungsmechaniker bei Docter Optics hast du damit einen verantwortungsvollen<br />

Job. Jedes Jahr bildet das Unternehmen zwei junge Menschen<br />

in dem Beruf aus. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong> dauert dreieinhalb Jahre und du lernst alles<br />

rund um die Bearbeitung von Metall. Anfangs stehst du dafür noch nicht an<br />

den komplizierten Maschinen, sondern benutzt die eigenen Hände zum<br />

Feilen, Sägen und Schleifen. Im Unternehmen schaust du den Profis über die<br />

Schulter und führst schon erste Vorbereitungsaufgaben durch. Parallel bekommst<br />

du theoretisches und praktisches Grundlagenwissen in der<br />

Berufsschule. Bist du dann mit dem Werkstoff richtig vertraut, geht es auch<br />

schon mal selbst an die CNC­Maschinen. „Zerspanungsmechaniker sind bei<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


uns wichtige Mitarbeiter in der Produktion. Da wir nur für unseren eigenen<br />

Bedarf ausbilden, haben Azubis die besten Chancen bei Docter Optics“, sagt<br />

Antje Albrecht als <strong>Ausbildung</strong>sverantwortliche in der Personalabteilung des<br />

Unternehmens.<br />

Wenn die Zerspaner ihre Aufgabe erledigt haben und die Konstruktions ­<br />

ingenieure mit dem Werkzeug zufrieden sind, dann kommt in der Produktion<br />

das erste Mal der Werkstoff Glas zum Einsatz, aus dem letztlich die Linse entstehen<br />

soll. Wie der genaue Produktionsprozess abläuft, das ist streng geheim.<br />

Nur soviel: Docter Optics hat dafür bereits einen Innovationspreis abgeräumt<br />

und ist mit dem Produkt, wie bereits erwähnt, Weltmarktführer – und das soll<br />

auch so bleiben!<br />

Technisch gesehen passiert aber folgendes: Ein Glasrohling, Gob genannt, wird<br />

erhitzt und in die Form, die der Zerspanungsmechaniker hergestellt hat, gepresst.<br />

Auch diese Arbeit wird im Großen und Ganzen wieder von Ma schinen<br />

erledigt, die von den Mitarbeitern des Unternehmens bedient werden.<br />

Und bei so vielen Maschinen und Anlagen läuft nicht immer<br />

alles reibungslos. Manchmal geht etwas an der<br />

empfindlichen Technik kaputt. Dann sind bei<br />

Docter Optics die Mechatro niker gefragt.<br />

Auch in diesem Beruf werden jedes Jahr<br />

zwei Azubis ausgebildet. Als Mechatroniker<br />

kennst du dich mit allen Funktionsweisen<br />

der Maschinen aus, sei es die elektronische<br />

Steuerung, die Mechanik, Pneumatik oder<br />

Hydraulik. In der <strong>Ausbildung</strong> lernst du, wie<br />

diese Steuerungen funktionieren und gebaut<br />

werden. Du lernst, wie sie im Zusammenspiel arbeiten<br />

müssen und bist im Unternehmen der Spezialist für die Fehler ­<br />

suche und ­behebung. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong> dauert dreieinhalb Jahre. Bestens geeignet<br />

bist du dafür, wenn du gute Noten in Mathematik, Physik, Informatik<br />

und Werken/Technik mitbringst.<br />

All die Arbeitsabläufe, Rohstoffe und Mitarbeiter müssen natürlich auch verwaltet<br />

werden. Hierfür sind bei Docter Optics Industriekaufleute und BA­<br />

Studenten zuständig. Sie begleiten den gesamten Prozess vom Einkauf über<br />

die Abrechnung bis zum Vertrieb. Damit sind sie genauso wichtig wie die<br />

Mitarbeiter in der Produktion. „Bei uns kommt es vor allem auf den Menschen<br />

an“, sagt Antje Albrecht. „Viele Azubis haben bei uns schon im Vorfeld ein<br />

Praktikum gemacht. Das ist gut für beide Seiten.“ Und auch hier gilt wieder:<br />

Wer bei Docter Optics seine <strong>Ausbildung</strong> macht, hat sehr gute Chancen, direkt<br />

im Anschluss übernommen zu werden.<br />

Am Ende dieses langen Prozesses waren viele Mitarbeiter in zahllosen<br />

Arbeitsschritten beschäftigt, bis die fertig produzierte Linse schließlich an den<br />

Kunden übergeben werden kann. Gibt der sein<br />

„Go“, geht es in die Serien produktion. Und bevor<br />

du das nächste Mal in das Auto deiner Eltern<br />

steigst, wirf doch kurz einen Blick in die Schein ­<br />

werfer. Wenn du dort eine Linse siehst, ist die<br />

sehr wahr scheinlich von Docter Optics aus Thü ­<br />

ringen.<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012<br />

www.docteroptics.de<br />

<strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />

Verfahrensmechaniker/in Glastechnik<br />

Zerspanungsmechaniker/in<br />

Mechatroniker/in<br />

Industriekauffrau/mann<br />

<strong>WiYou</strong>Logie 17<br />

<strong>Ausbildung</strong> und<br />

Studium beim<br />

Weltmarktführer<br />

Docter Optics ist ein mittelständisches Unternehmen, technologisch<br />

führend in der Herstellung gepresster optischer Komponenten<br />

aus Glas. Annähernd alle Scheinwerferhersteller<br />

weltweit bedienen sich der Projektionslinsen von Docter<br />

Optics. Daneben hat sich Docter Optics auch als Anbieter von<br />

optischen Systemen (z. B. für die Biometrie oder die Medizinund<br />

Analysetechnik) und Precision Glass Components international<br />

einen Namen gemacht. Wir bilden qualifiziert in folgenden<br />

Sparten aus:<br />

Für Abiturienten bieten wir außerdem<br />

(zusammen mit der Berufsakademie Eisenach) an:<br />

Dualer Studiengang<br />

Engineering/ Produktionstechnik zum<br />

Bachelor of Engineering (BA)<br />

www.docteroptics.com<br />

Turning Ideas into Components


18<br />

Foto: Schott<br />

Titel<br />

Wer kennt sie nicht, die gute alte Brille. Einige tragen sie gern als modisches Accessoire, viele, die sie tragen müssen, empfinden sie jedoch eher als lästig.<br />

Dennoch ist es gut, dass es sie gibt, genauso wie Mikroskope, Vergrößerungslinsen und Prismen, die nicht nur im Physikunterricht Anwendung finden. Hast<br />

du dich schon einmal gefragt wie all diese Dinge funktionieren, oder wie sie hergestellt werden? Vielleicht kannst du dir ja sogar vorstellen dich auch im<br />

Berufsleben mit diesem Thema zu beschäftigen. Dann könnte ein Optik­Studium genau das Richtige für dich sein.<br />

Mit Durchblick in die Zukunft<br />

„Laser­ und Optotechnologien“ ist ein Studiengang mit guten Perspektiven,<br />

durch den großen Bedarf an optischen Geräten in Industrie und Wissenschaft.<br />

Studiert wird in der für ihre Optik­ und Glasindustrie bekannten Stadt Jena.<br />

<strong>Die</strong> dortige Fachhochschule bietet sogar ein Dual­Studium an. Dabei erhältst<br />

du nicht nur einen, sondern gleich zwei Abschlüsse, da du neben dem Studium<br />

auch noch eine <strong>Ausbildung</strong> zum Feinoptiker absolvierst.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtausbildung dauert vier Jahre. Als erstes steht die Suche nach einem<br />

<strong>Ausbildung</strong>splatz an, um den du dich selbst kümmern musst. <strong>Die</strong> Aus ­<br />

bildung kannst du zum Beispiel in einem Industrieunternehmen absolvieren,<br />

welches sich mit der Herstellung von Glas beschäftigt. Wenn du einen passenden<br />

<strong>Ausbildung</strong>splatz gefunden hast, schreibst du dich an der FH Jena ein.<br />

Dein erstes Jahr dreht sich nur um die praktische <strong>Ausbildung</strong>. Im zweiten Jahr<br />

fängst du dann schon mit dem Studium an. <strong>Ausbildung</strong> und Studium besuchst<br />

du abwechselnd. Dabei nimmt die <strong>Ausbildung</strong> immer nur drei Monate im Jahr<br />

ein. Nach dem zweiten <strong>Ausbildung</strong>sblock schreibst du eine Zwischenprüfung<br />

bei der Industrie­ und Handelskammer (IHK). Nach sechs <strong>Ausbildung</strong>sblocks<br />

schließt du deine <strong>Ausbildung</strong> mit der IHK­Abschlussprüfung ab. Nachdem du<br />

deine <strong>Ausbildung</strong> zum Feinoptiker beendet hast, steht noch ein Jahr Studium<br />

an, in dem du unter anderem deine Bachelor­Arbeit schreibst. Hast du diese<br />

bestanden, darfst du dich Bachelor of Engineering in Laser­ und Opto tech ­<br />

nologien nennen. <strong>Die</strong>sen Titel bekommst du aber nicht geschenkt, dafür ist<br />

fleißiges Lernen notwendig. In den ersten drei Semestern deines Studiums<br />

werden deine Kenntnisse aus der Mathematik, der Physik, den Sprachen und<br />

der Informatik gefestigt. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong> in den folgenden Semestern dient der<br />

Erweiterung deiner Kenntnisse. Außerdem bekommst du Fachwissen der<br />

Laser­ und Opto technologien vermittelt. Was genau du im Studium durchnimmst,<br />

hängt von deinen gewählten Studienrichtungen ab. Dabei kannst du<br />

beispielsweise zwischen den Modulen Lasertechnologie, Optotechnologie,<br />

Opto ent wicklung und Optoelektronik wählen. Studieninhalte wie Patentrecht,<br />

Marketing, Tech nisches Englisch, Nummerische Mathematik und Quali ­<br />

tätsmanagement sind Pflicht.<br />

Es gibt viele spannende Bereiche, in denen du mit den beiden Abschlüssen<br />

arbeiten kannst; darunter natürlich die Optikbranche. Dort würdest du zum<br />

Beispiel für Mikroskope, Projektionsgeräte, Kameras, medizinische Diagnostik­<br />

Geräte und ähnliches Linsen, Prismen oder andere gläserne Bauteile herstellen<br />

und montieren. Außerdem könntest du in der Informations­ und Kom ­<br />

munikationstechnik sowie in den Branchen Medizin­ und Bio tech nologie tätig<br />

werden. Um Laser­ und Opto tech nolo gien studieren<br />

zu können brauchst du mindestens ein<br />

Fachabitur. Außerdem darf dein No tendurch ­<br />

schnitt nicht schlechter als 2,5 sein.<br />

Autorin: Ulrike Schachtschabel<br />

www.scitec.fh­jena.de<br />

Studium<br />

Laser­ und<br />

Optotechnologien<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012<br />

Auszubildende 2012<br />

Wir sind ein mittelständiges Unternehmen mit ca. 470<br />

Mitarbeitern im Herzen des Thüringer Waldes. Täglich verlassen<br />

ca. 600 t Glasverpackung für die Nahrungs-und<br />

Genussmittelindustrie, insbesondere für Spirituosen, Wasser,<br />

Saucen, Öle und Exklusivflaschen unsere Fertigung.<br />

Zur Erweiterung unseres jungen Teams bieten wir folgende<br />

<strong>Ausbildung</strong>sstellen an:<br />

Verfahrensmechaniker/in Glastechnik<br />

Mechaniker/in für Land-und Baumaschinen<br />

Bewerbungen an:<br />

Glaswerk Ernstthal GmbH<br />

Frau Andrea Köhler<br />

<strong>Ausbildung</strong>sverantwortliche<br />

D-98724 Lauscha / Ernstthal<br />

Glaswerkstr. 29<br />

Tel.: 0367 02 / 286 -13 / 915<br />

Fax: 0367 02 / 20394<br />

Email:<br />

andrea.koehler @glaswerk-ernstthal .de<br />

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Südthüringen I<br />

Starte Deine Karriere mit uns!<br />

<strong>Ausbildung</strong>splätze 2012 (m/w)<br />

- Werkzeugmechaniker für Formentechnik<br />

- Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />

<strong>Ausbildung</strong>splätze 2013 (m/w)<br />

- Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

- Mechatroniker<br />

- Werkzeugmechaniker für Formentechnik<br />

- Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an:<br />

Automotive Lighting Brotterode GmbH<br />

Personalabteilung<br />

Liebensteiner Str. 36, 98599 Brotterode<br />

Oder per E-Mail:<br />

Katrin.Hoffmann@al-lighting.com<br />

Weitere Infos unter: 036840/83-1232 . www.al-lighting.com<br />

<strong>Ausbildung</strong> mit Zukunft!<br />

Wir, die FRÖTEK-Kunststofftechnik GmbH, sind ein<br />

innovatives und weltweit agierendes Unternehmen.<br />

Unser Know-how liegt unter anderem in der Verarbeitung<br />

von Standardthermoplasten, Werkstoffen im<br />

Hochtemperaturbereich und speziellen Möglichkeiten<br />

der Faserverstärkung sowie leitfähiger Materialien.<br />

Sie haben gute schulische Leistungen in den Fächern<br />

Mathematik, Physik und Chemie und handwerkliches<br />

Geschick? Sie sind fleißig, zuverlässig und verantwortungsbewusst?<br />

Dann wollen wir Sie auf Ihrem Weg in die Berufswelt<br />

unterstützen und bieten Ihnen eine zukunftsorientierte<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum<br />

Verfahrensmechaniker<br />

für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />

- Schwerpunkt Formteile -<br />

<strong>Ausbildung</strong>sstart ist der 01.08.2012.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, gerne auch per<br />

E-Mail an:<br />

FRÖTEK-Kunststofftechnik GmbH<br />

Kerstin Treichel, Ilmenauer Straße 7 k,<br />

98701 Großbreitenbach<br />

Tel. 036781/450-23, kerstin.treichel@froetek.de


II<br />

Foto: IDAM<br />

Südthüringen<br />

<strong>Die</strong> Suhler Schaeffler Tochter IDAM arbeitet eng mit Schulen aus der Region<br />

zusammen. So wurden 2008 Patenschaften für die Gymnasien in Suhl und<br />

Meiningen übernommen, in diesem Jahr kam die Lutherschule in Zella­<br />

Mehlis dazu.<br />

IDAM macht Schule<br />

. Frank Beßner (l.), Leiter Beschaffung.<br />

. bei IDAM, zeigt Schülern der Lutherschule.<br />

. das Unternehmen..<br />

Ziel der Kooperationen ist, sich gegenseitig kennenzulernen und somit den<br />

Schülern Einblicke in Möglichkeiten ihrer beruflichen Zukunft zu geben. <strong>Die</strong><br />

Pläne der Zusammenarbeit mit der Lutherschule wurden vor kurzem besprochen.<br />

Über Praktika, Projektarbeiten und Talkrunden will man die Schüler für<br />

eine <strong>Ausbildung</strong> bei IDAM begeistern. Besonders interessant am Berufs orien ­<br />

tierungskonzept der Lutherschule ist ein sogenannter Praxistag, den es für<br />

Hauptschüler bereits seit längerem gibt und der nun seit Februar auch für<br />

Realschüler möglich ist. Zweiwöchentlich absolvieren die Schüler innherhalb<br />

von zwei Schulhalbjahren Arbeitstage in Unternehmen und lernen so intensiv<br />

Firma und Arbeitsabläufe kennen. „In der Vergangenheit haben Schule und<br />

Unternehmen der Region mit diesem Konzept sehr gute Ergebnisse erzielt“,<br />

informierte Schulleiterin Petra Leusenrinck. Zwei Schüler der neunten Klasse<br />

absolvieren nun im Zwei­Wochen­Rhythmus bei IDAM auf dem Friedberg ihren<br />

Praxistag. Sie werden an verschiedenen Stellen in Produktion und<br />

Verwaltung eingesetzt, um sich so ausprobieren und beruflich orientieren zu<br />

können. Parallel dazu schreiben sie ihre Projektarbeit bei IDAM und bearbeiten<br />

darin ein betriebliches Thema. Auch zu den Gymnasien besteht ein enger<br />

Kontakt. So bekommen Suhler Schüler Hilfestellung von IDAM­Fachleuten bei<br />

der Bearbeitung ihrer Seminarfacharbeiten. Am Meininger Gymnasium präsentierte<br />

sich die Schaeffler Tochter zum Berufsinformationstag im Februar.<br />

Nicht zuletzt unterstützt IDAM ein Forschungsprojekt zwischen der FH Schmal ­<br />

kalden und der Schule in Meiningen. Besonders erwähnenswert ist, dass sich<br />

das Unternehmen IDAM ein Stück Schule ins Haus geholt hat. Seit Anfang des<br />

Jahres gibt es im Betriebsrestaurant der IDAM eine Ausstellung mit Schüler ­<br />

kunst. Es werden abwechselnd Werke junger Künstler der Paten schulen präsentiert.<br />

www.idam.de<br />

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<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012<br />

P-D Glasfaser GmbH Brattendorf/Thür.<br />

Schleusinger Straße 81<br />

D - 98673 AUENGRUND<br />

� (0049) 36878-65 0<br />

Fax (0049) 36878-61 210<br />

Internet www.pd-glasfaser.com<br />

email glasfaser.brattendorf@pd-group.com<br />

Wir sind ein mittelständisches Unternehmen im Bereich<br />

der glasverarbeitenden Industrie und verfügen seit vielen<br />

Jahrzehnten über eine breite Fachkompetenz.<br />

Zur Verstärkung unseres engagierten Teams suchen wir<br />

Auszubildende<br />

für unseren Betrieb in Brattendorf.<br />

Wir bilden ab 03. September 2012 aus zur/zum<br />

a) Industriekauffrau/mann<br />

b) Mechatroniker m/w<br />

c) Textilmaschinenführer m/w<br />

Zugangsvoraussetzungen:<br />

a) und b) Abitur bzw. guter Regelschulabschluss<br />

c) Regelabschluss / Hauptschulabschluss<br />

Wenn Sie eine qualifizierte <strong>Ausbildung</strong> in einem erfolgreichen<br />

Unternehmen beginnen wollen, wenden Sie sich<br />

mit Ihrer schriftlichen Bewerbung an die<br />

P-D Glasfaser GmbH<br />

Brattendorf/<strong>Thüringen</strong><br />

Schleusinger Straße 81<br />

98673 Auengrund<br />

jetzt starten!<br />

Südthüringen III<br />

denn Kunststoff hat Zukunft.<br />

HPT – ein modernes, international tätiges Unternehmen und Spezialist<br />

im Bereich hochwertiger Verpackungssysteme für die Pharmazie<br />

und Diagnostik sowie Einzelteile und Baugruppen für die<br />

Medizintechnik. HPT bietet eine übertarifliche <strong>Ausbildung</strong>svergütung<br />

und gute Aufstiegsmöglichkeiten in einem zukunftssicheren<br />

Unternehmen.<br />

.<strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten.<br />

| Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />

| Maschinen- und Anlagenführer/in<br />

| Mechatroniker/in<br />

| Industriemechaniker/in<br />

| Werkzeugmechaniker/in Formentechnik<br />

.Studium.<br />

| Duales Studium - Fachbereich Kunststofftechnik<br />

Bewerbungsunterlagen schnellstmöglich an:<br />

HPT Hochwertige Pharmatechnik GmbH & Co. KG<br />

Waldweg 16, 98724 Neuhaus / Rwg.<br />

Frau Nicole Habedank · E-Mail: nh@hpt.info<br />

www.hpt.info


Gemeinsam bewegen wir die Welt<br />

Gemeinsam bewegen wir die Welt<br />

Bitte bewirb dich online unter:<br />

www.schaeffl er.de/career<br />

Fragen zum Stellenangebot<br />

beantwortet dir<br />

Frau Doreen Hahn<br />

Tel. +49 3681 7574 77<br />

INA – Drives & Mechatronics<br />

AG & Co. KG<br />

Mittelbergstraße 2<br />

98527 Suhl<br />

Zukunft gestalten bei Schaeffler<br />

Dich begeistert Technik. Mit deinen Ideen willst du die Welt bewegen? Dann ist eine <strong>Ausbildung</strong> bei<br />

Schaeffl er genau das Richtige für dich. Ohne unsere Produkte könnten Autos nicht fahren, Maschinen<br />

nicht laufen und Flugzeuge nicht fl iegen. Als wichtiger Partner der Industrie und des internationalen<br />

Automobilbaus bietet dir Schaeffl er ein hervorragendes Umfeld für deinen Start in die Berufswelt.<br />

Für unseren Standort Suhl bieten wir für das <strong>Ausbildung</strong>sjahr 2012 an:<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum/zur<br />

Zerspanungsmechaniker/in<br />

Referenzcode: DE-C1-IDM-11-06051<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum/zur<br />

Elektroniker/in für Geräte und Systeme<br />

Referenzcode: DE-C1-IDM-11-06053<br />

Dein Profi l<br />

- Mittlere Reife mit guten Noten in den Fächern Mathematik und Physik<br />

- Handwerkliches Geschick und Interesse an Technik<br />

- Teamfähigkeit<br />

- Eigeninitiative<br />

<strong>Ausbildung</strong>sbeginn: 01. September 2012<br />

Du willst einen umfassenden Einblick in ein<br />

internationales Hightech-Unternehmen gewinnen?<br />

Wir freuen uns, dich kennenzulernen.


Auszubildende (m/w) gesucht!<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012<br />

Wir bilden aus:<br />

Verfahrensmechaniker/in<br />

für Kunststoff/Kautschuk<br />

<strong>Ausbildung</strong>sbeginn: September 2012<br />

Südthüringen V<br />

Bei Interesse schicken Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an:<br />

Gramß GmbH Kunststoffverarbeitung<br />

Fichtig 2, 98743 Spechtsbrunn<br />

www.gramss-gmbh.de<br />

<strong>Die</strong> Wiegand-Glas Gruppe bietet die besten Chancen, mit einer erstklassigen <strong>Ausbildung</strong> einen perfekten Start in die eigene Zukunft hinzulegen.<br />

Das haben unsere Azubis in den vergangenen Jahren regelmäßig glänzend gezeigt! Nutzen auch Sie die Chance, erfolgreich ins<br />

Berufsleben zu starten. Sie lernen alles was wichtig ist, um handeln zu können, wie es die Situation erfordert. Unsere bis zu 3,5-jährige<br />

<strong>Ausbildung</strong> bereitet Sie intensiv und passgenau auf das Berufsleben vor. Beginnen Sie in unseren Betrieben in Großbreitenbach ab September<br />

2012 Ihre Karriere in der Wiegand-Glas Gruppe als Auszubildender (m/w) zum<br />

• Verfahrensmechaniker - Kunststofftechnik<br />

• Mechatroniker<br />

• Industriemechaniker - Instandhaltung<br />

• Verfahrensmechaniker - Glastechnik<br />

• Energieelektroniker<br />

• Zerspanungsmechaniker<br />

Das bringen Sie mit:<br />

• Einen Regelschulabschluss mit solidem Wissen in Mathematik<br />

und Physik<br />

• Interesse an technischen Zusammenhängen und handwerkliches<br />

Geschick<br />

• Verantwortungsbewusstsein, Aufgeschlossenheit, Lernbereitschaft<br />

sowie Spaß an der Arbeit im Team<br />

Sie wollen Ihre Zukunft in die eigene Hand nehmen? Bewerben Sie sich auch online: bewerbung@wiegand-glas.de. Bei Rückfragen<br />

freuen wir uns auf Ihren Anruf! Frau Steinberg ist Ihre Ansprechpartnerin: Tel.: 09263/80-324.<br />

Wiegand-Glas GmbH · Otto-Wiegand-Straße 9 · 96361 Steinbach am Wald<br />

Tel. +49 9263 80-0 · Fax +49 9263 80-234 · www.wiegand-glas.de


VI<br />

.Um was es geht:.<br />

Foto: Uwe Meinhold/dapd<br />

Südthüringen<br />

Du arbeitest in einem Umfeld aus Elektrotechnik, Elektronik, Mechanik und<br />

Steuerungs­ und Informationstechnik. Das heißt, du installierst und montierst<br />

Anlagen, Maschinen und Systeme. Dafür planst du die Arbeitsabläufe, stellst<br />

das benötigte Material, Werkzeuge und Messtechnik zusammen und baust<br />

aus Geräten und Baugruppen komplexe Anlagen. Du knüpfst elektrische,<br />

pneumatische, hydraulische und mechanische Verbindungen zwischen den<br />

Komponenten, prüfst die Funktionsfähigkeit und suchst und behebst Fehler.<br />

.Was vorausgesetzt wird:.<br />

Du hast einen Realschulabschluss und dein Herz schlägt für Technik. Auch<br />

Mathematik und Physik sollten keine Fremdwörter für dich sein. Räumliches<br />

Denken solltest du ebenfalls besitzen.<br />

.Deine <strong>Ausbildung</strong>:.<br />

<strong>Die</strong> theoretische <strong>Ausbildung</strong> des dreieinhalb Jahre dauernden Lehrberufs<br />

absolvierst du in einer Berufsschule. Hier wirst du unter anderem geschult in<br />

den Themenbereichen Programmierung mechatronischer Systeme, manuelles<br />

und maschinelles Spanen, Trennen und Fügen, Montieren und Demontieren<br />

von Maschinen oder der technischen und betrieblichen Kommunikation. Das<br />

alles kannst du dann in deinem <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb gleich praktisch anwenden<br />

und festigen.<br />

.Deine Chancen:.<br />

Mechatroniker<br />

m/w<br />

Du kannst in Unternehmen des Maschinen­ und Anlagenbaus, der Schienen­,<br />

Luft­ und Raumfahrt, der chemischen Industrie und der Automobilbranche<br />

arbeiten. Jede Menge Auswahl also: In <strong>Thüringen</strong> bieten sich dir dafür eine<br />

Fülle an Möglichkeiten in den mittelständischen Unternehmen. Willst du nach<br />

der <strong>Ausbildung</strong> noch aufsatteln, dann hast du die Wahl zwischen Studium,<br />

Techniker oder Meister. (rw)<br />

Beyond Glass – Glaskompetenz und mehr<br />

Der Name TGI steht für umfassende Glas-Kompetenz und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit Kunden in aller Welt. Am traditionsreichen Glas-Stand -<br />

ort Ilmenau arbeiten wir heute in einer der modernsten Glas hütten Europas<br />

daran, unseren Kunden jederzeit beste Produkte und Services zu liefern.<br />

Wir suchen für das <strong>Ausbildung</strong>sjahr 2012 motivierte und engagierte Auszu -<br />

bildende für folgende Berufe:<br />

Verfahrensmechaniker/-in Glastechnik<br />

Verfahrensmechaniker/-innen Glastechnik steuern, kontrollieren und regulieren<br />

weitgehend automatisierte Maschinen und Anlagen für die Herstellung<br />

von Glaserzeugnissen. Sie sind in jedem Arbeitsschritt des Fertigungs -<br />

prozesses tätig, sie überwachen den Produktionsprozess und führen<br />

Qualitäts kontrollen durch. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong>sdauer beträgt 3 Jahre.<br />

Industriemechaniker/-in<br />

Industriemechnaniker/-innen stellen Geräteteile und Baugruppen für<br />

Maschinen und Produktionsanlagen her, richten sie ein oder bauen sie um.<br />

Sie optimieren und überwachen Fertigungsprozesse und übernehmen<br />

Reparatur- und Wartungsaufgaben. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong>sdauer beträgt 3,5 Jahre.<br />

Mechatroniker/-in<br />

Mechatroniker/-innen bauen mechanische, elektrische und elektronische<br />

Komponenten zu komplexen Systemen zusammen, installieren Steuerungs -<br />

soft ware und halten Systeme instand. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong>sdauer beträgt 3,5<br />

Jahre.<br />

Außerdem bieten wir ein duales Studium an:<br />

Bachelor of Engineering (B.Eng.) -<br />

Studienrichtung Produktionstechnik<br />

Interesse? Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftigen vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen, gern auch per e-mail an folgende Adresse:<br />

Technische Glaswerke Ilmenau GmbH . Personalabteilung . Kathrin Fischer<br />

Am Vogelherd 74 . 98693 Ilmenau . E-Mail: fischer@tgi-glas.net<br />

Nähere Informationen zu den <strong>Ausbildung</strong>sberufen und zum dualen Studium<br />

finden Sie auf unserer Homepage unter: www.tgi-glas.com<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


Alle <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />

dieser<br />

Ausgabe und<br />

noch viele mehr<br />

unter:<br />

Entwicklung - Konstruktion<br />

Werkzeug- und Formenbau<br />

Thermospritzgießen<br />

Durospritzgießen<br />

G r ä f e n t h a l e r<br />

Duropressen<br />

Wärmebehandlung<br />

Oberflächenbehandlung<br />

Montage - Veredlung<br />

Wir bilden aus:<br />

- Werkzeugmechaniker/-in (Formentechnik)<br />

- Vefahrensmechaniker/-in (Kunststoff- und<br />

Kautschuktechnik<br />

- Bürokaufmann/-frau<br />

- Galvaniseur/-in<br />

Wir ������� bieten ������� Zukunftschancen<br />

Südthüringen VII<br />

Präzisionswerkzeug- u. Formenbau<br />

Kunststoffverarbeitung - Thermo/Duro<br />

K u n s t s t o f f t e c h n i k<br />

www.jobboerse­thueringen.de<br />

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Auszubildende m / w<br />

Coburger Straße 56 - 58<br />

D-98743 Gräfenthal<br />

Telefon: +49 (0) 3 67 03/ 85-0<br />

Telefax: +49 (0) 3 67 03/ 85-111<br />

E-mail: info@gkt.de<br />

http:\\www.gkt.de<br />

G m b H<br />

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in den <strong>Ausbildung</strong>sberufen:<br />

• Mechatroniker<br />

• Industriemechaniker<br />

• Werkzeugmechaniker<br />

• Schneidwerkzeugmechaniker<br />

• Verfahrensmechaniker<br />

• Maschinen- u. Anlagenführer<br />

Starten Sie in Ihre Zukunft mit einem Partner,<br />

der Ihre Leistung auch fi nanziell besonders belohnt.<br />

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen per E-Mail an<br />

bewerbung@feintechnik.com. Wir freuen uns darauf.<br />

Feintechnik GmbH Eisfeld · Seeweg 4 · 98673 Eisfeld<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012 Foto: Mykola Velychko/123rf.com


VIII<br />

Foto: Sebastian­Reuter.de<br />

Südthüringen<br />

Unser Unternehmen fertigt an zwei<br />

Standorten auf kurvengesteuerten<br />

Drehautomaten und modernsten<br />

CNC-Drehmaschinen kundenindividuelle<br />

Präzisionsdrehteile. Unsere<br />

Kunden sind in der Hydraulik- und<br />

Automobilindustrie sowie dem<br />

Maschinenbau tätig.<br />

Wir bilden aus:<br />

Zerspanungsmechaniker<br />

Fachrichtung<br />

Drehtechnik (m/w)<br />

<strong>Ausbildung</strong>sdauer: 3 1/2 Jahre<br />

Wir bieten die Voraussetzungen<br />

für eine optimale <strong>Ausbildung</strong>:<br />

• Zusammenarbeit mit dem<br />

Hildburghäuser <strong>Ausbildung</strong>szentrum<br />

Außenstelle Eisfeld<br />

• Praxisnahe <strong>Ausbildung</strong> direkt in<br />

der Fertigung durch erfahrene<br />

Ausbilder und Meister<br />

• Selbstständiges Arbeiten und<br />

Verantwortung für eigene Projekte<br />

Interesse? Bewerben Sie sich!<br />

Maier GmbH & Co.KG<br />

Präzisionstechnik<br />

Langer Steg 9, 98646 Hildburghausen<br />

Telefon: 03685-79180, Fax: -791810<br />

info@maier-praezisionstechnik.de<br />

www.maier-praezisionstechnik.de<br />

Das junge t­wood Festival geht nach einem guten Start im vergangenen Jahr in seine zweite Runde.<br />

<strong>Die</strong>ses Jahr gleich zwei Tage, wie es sich für ein Festival gehört. Vom 6. bis 7. Juli wird der Thüringer<br />

Wald gerockt – und das nicht nur auf der Bühne.<br />

t­wood Festival:<br />

<strong>Die</strong> ersten Bands stehen fest<br />

Bereits gebucht sind Jennifer Rostock und Luxuslärm. <strong>Die</strong> Rockröhre aus Berlin schaffte mit „Mit Haut<br />

Und Haar“ direkt den Sprung auf Platz vier der deutschen Albumcharts, in den iTunes­Charts ging es gleich<br />

nach ganz oben. <strong>Die</strong> Band um die Sängerin Jennifer Weist steht für explosive Live­Auftritte. Luxuslärm<br />

schaff te es mit dem Album „Carousel“ ebenso unter die Top­Ten der Charts. Mittlerweile blicken sie auf<br />

über 100.000 verkaufte Exemplare ihrer beiden Alben und sind mehrfache Klick­Millionäre bei Youtube.<br />

Seit ihrer Gründung 2006 geht es steil bergauf für die Rocker aus dem westfälischen Iserlohn. Gekrönt<br />

wurde ihr bisheriger Erfolg mit dem größten deutschen Radiopreis und einer Nominierung für den Echo<br />

im letzten Jahr. Ihre Live­Auftritte sind der Knaller und das werden sie dieses Jahr in der Ski­Arena Oberhof<br />

beweisen. Weitere Bands werden folgen, es ist ja noch ein wenig Zeit. Über aktuelle Neuerungen kannst<br />

du dich auf der Festivalwebsite www.t­wood.de informieren.<br />

Und auch außerhalb der Stage­Area geht es auf dem Festival zur Sache. Todesmutige Mountainbiker<br />

wer den sich die Skisprung­Schanze hinunterstürzen und den Meister im so genannten Bikefliegen küren.<br />

<strong>Die</strong>se Sportart wurde quasi in Oberhof erfunden. Im Jahr 2005 sprangen, zum ersten Mal weltweit, zwölf<br />

Biker die Wadebergschanze runter. Bis zu 90 Kilometer pro Stunde erreichen die Wagemutigen dabei.<br />

Mitt lerweile sind Fangemeinde und Bike­Freaks gewachsen und dieses Jahr wackelt vielleicht auch der<br />

bisherige Bikeflug­Weltrekord, der bei 39,5 Metern liegt. Du kannst auf jeden Fall dabei sein, denn der<br />

Besuch der Schanze und die woodstockähnliche Party – so versprechen es zumindest die Bikeflieger – sind<br />

im Preis des Festivals inbegriffen.<br />

Das kostet übrigens für beide Tage 39 Euro inklusive Camping. Dafür bekommst du 48 Stunden Partynon­stop.<br />

Denn für die Feierwütigen geht es in der Aprés­Ski­Hütte rund um die Uhr ab. Schnee wird es<br />

dann zwar hoffentlich keinen geben, aber Aprés­Ski geht in Oberhof eben auch im Sommer. <strong>Die</strong> Tickets<br />

kannst du über die Festivalwebsite buchen. Übrigens, wenn du einmal auf der Seite bist – Jobs im schönen<br />

Thüringer Wald gibt es da auch. (rw)<br />

www.t­wood.de<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012<br />

Schwerpunkt 19<br />

Der Kunststoff Polyethylen ist ein durch Polymerisation von Ethen hergestellter, thermoplastischer Kunststoff mit einer vereinfachten Ketten­Strukturformel<br />

– so ein Satz treibt dir entweder Schweißperlen auf die Stirn oder deinen Ehrgeiz an. Ist letzteres der Fall, könnte dich der Studiengang Kunststofftechnik interessieren<br />

– und der ist gar nicht so chemie­theoretisch, wie du vielleicht denkst.<br />

Polyethyle(r)n­stoff<br />

<strong>Die</strong> Grundlage ist zwar eine chemische Verbindung, in der Kunststofftechnik<br />

stehen aber eher die Kunststoff­ und Kautschukverarbeitung sowie der<br />

Formenbau im Mittelpunkt. Dabei werden allgemeine naturwissenschaftlichtechnische<br />

Grundkenntnisse mit fachbezogenem Ingenieurswissen verknüpft.<br />

Übersetzt heißt das: Hauptsächlich stehen Grundlagen in Mathematik, Physik,<br />

Mechanik, Festigkeitslehre, Elektrotechnik und Elektronik sowie Werkstoff ­<br />

kunde, Fertigungstechnik, Kunststoffbe­ und Verarbeitung, Arbeitsvor berei ­<br />

tung, Konstruktion, Maschinenelemente, Automatisierungstechnik, Qualitäts ­<br />

sicherung, Kautschukverarbeitung, Instandhaltung, Arbeitssicherheit und<br />

Umweltschutz auf dem Stundenplan. Das ist schon eine Menge, aber noch immer<br />

nicht alles: Denn erst mit Betriebswirtschaft, Informatik, Management<br />

und Fremdsprachen wird das ganze dann komplett.<br />

Ein straffer Studienplan, der wenig Platz für Studentenklischees á la bis<br />

Mittag schlafen und stundenlang im Café sitzen lässt. Für die sechs Se mester<br />

solltest du neben guten Vorkenntnissen in Mathematik, Physik und Chemie<br />

also unbedingt auch den nötigen Ehrgeiz besitzen, dich durch den umfangreichen<br />

Lernstoff zu ackern. Angst davor haben, in einem Berg von Büchern zu<br />

versinken, brauchst du allerdings nicht, denn: <strong>Die</strong> drei Jahre bis zum BA­Ab ­<br />

schluss werden sich Theorie und Praxis teilen; zumindest an der BA­Eisenach.<br />

Dort studierst du dual und dich damit an der Hochschule einmal quer durch<br />

die Kunststoff techniktheorie während du durch den gleichzeitigen Einsatz in<br />

einem „echten“ Unternehmen die Möglichkeit bekommst, das Neugelernte<br />

sofort praktisch umzusetzen. Dabei wird übrigens streng darauf geachtet, dass<br />

die Unter neh men die von der BA gestellten Anforderungen erfüllen, denn diese<br />

sollen dich zum Beispiel auch beim Erstellen deiner Bachelorarbeit, die im<br />

sechsten Se mes ter auf dich wartet, betreuen und unterstützen.<br />

Studium<br />

Kunststofftechnik<br />

In dem praktischen Teil – genauer in den<br />

sechs Praxisphasen – deiner Aus bildung<br />

geht es hauptsächlich um deine Einfüh ­<br />

rung in die Arbeitsbereiche eines Kunst ­<br />

stoff technikers. Im besten Fall durchläufst du<br />

dabei jede einzelne Ab teilung des ausbildenden<br />

Unternehmens. Ob Mon tage vorbereitung, Inbetriebnahme,<br />

technisches Zeichnen oder auch Mitarbeit in der Konstruktion, im Service oder<br />

der Kundenbratung. Und zwar nicht nur als stiller Beobachter, sondern mit<br />

ganz konkreten Aufgaben, und gegen Ende des Studium auch weitestgehend<br />

eigenständig sowie mit einer abschließenden praktischen Prüfung. Für deine<br />

Abschlussarbeit, die die Theorieausbildung beendet, suchst du dir in Ab ­<br />

sprache mit deinen Ausbil dungsbetreuern einen Funktionsbereich des Un ­<br />

ternehmens aus.<br />

Als Bachelor of Engineering wirst du dann wahrscheinlich in der Chemie ­<br />

branche in einem Betrieb, der Kunststoffe herstellt, arbeiten. Aber auch in<br />

kunststoffverarbeitenden Betrieben der Automobil­ und Elektroindustrie oder<br />

des Baugewerbes hast du gute Chancen. Dort kannst du dann vielleicht neue<br />

Kunststoffe entwickeln, deren Verarbeitung und Herstellung verbessern,<br />

Maschinen und Anlagen für diese Prozesse konstruieren und einrichten oder<br />

auch in der Anwendungsberatung, zum Beispiel beim Recycling, tätig sein.<br />

Deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen jedenfalls nicht schlecht, denn<br />

die Branche um den Kunststoff ist im 21. Jahrhundert noch lange nicht am<br />

Ende. Ob Ultraleichtbauweise für umweltschonende Verkehrsmittel, biologisch<br />

abbaubare Kunststoffe oder Autoreifen, die sich selbst reparieren. Es<br />

gibt noch viel zu tun. (mü)


20<br />

Foto: BCS<br />

Schwerpunkt<br />

„Schließ´ die Augen, und stell´ dir eine Welt ohne Kunststoffe vor“, fordert das Thüringer Kunststoffnetzwerk Polymermat e.V. Schülerinnen und Schüler auf.<br />

Und tatsächlich wäre unsere Welt dann um einiges leerer. Kunststoffe finden sich in jedem Bereich des täglichen Lebens: Autos, Sportgeräte, Schulalltag,<br />

Medizin, Unterhaltungselektronik, Mode – die Liste könnte man beliebig fortführen.<br />

<strong>Die</strong> Kunststofffabrikanten<br />

Dauer: 3 Jahre<br />

Verfahrensmechaniker<br />

für Kunststoff­<br />

und Kautschuktechnik<br />

(m/w)<br />

Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten in<br />

Chemie und Physik, handwerkliches Geschick,<br />

Teamfähigkeit<br />

Chancen: <strong>Die</strong> Welt der Kunststoffe steht dir<br />

offen. Es werden


Fotos: RainerSturm/pixelio, Henning Hraban Ramm/pixelio<br />

Wir sind erfolgreich, innovativ und international.<br />

Wir, die MKT Gebrüder Eschbach GmbH, sind ein leistungsstarkes, mittelständiges Unternehmen der Kunststoff- und Möbelzulieferindustrie. In unserem Marktsegment<br />

gehören wir zu den führenden Herstellern von thermoplastischen Kantenbändern in Europa.<br />

MKT ist seit der Gründung im Jahre 1991 fest in <strong>Thüringen</strong> verankert und beschäftigt heute ca. 260 Mitarbeiter. Wir bieten sichere <strong>Ausbildung</strong>s- und Arbeitsplätze,<br />

herausfordernde, verantwortungsvolle und vielseitige Aufgaben in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen. Soziale Absicherungen<br />

wie z.B. betriebliche Altersvorsorge und pünktliche Lohnzahlungen sind selbstverständlich und haben für uns oberste Priorität.<br />

UNSERE AUSBILDUNGSPLÄTZE FÜR DAS AUSBILDUNGSJAHR 2012<br />

Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Kunststoff und Kautschuktechnik<br />

Fachrichtung: Halbzeuge . 3 <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />

Medientechnologe / Medientechnologin<br />

Fachrichtung: indirekter Tiefdruck . 3 <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />

Industriemechaniker / Industriemechanikerin<br />

1 <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />

Fachkraft Lager Logistik m/w<br />

1 <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />

INSPIRED BY NATURE – DESIGNED BY MKT<br />

Moderne Kunststoff–Technik | Gebrüder Eschbach GmbH<br />

Sie verfügen über handwerkliches Geschick und ein gutes Farbsehvermögen für visuellen Farbvergleich? Sie sind körperlich belastbar? Mit einem Realschulabschluss<br />

bringen Sie die richtige Schulausbildung mit. Aber auch ein Hauptschulabschluss ist nicht von Nachteil.<br />

Fühlen Sie sich angesprochen? Dann zögern Sie nicht! Bewerben Sie sich! Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen. Bitte<br />

senden Sie Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen mit Anschreiben, Lebenslauf und den letzten beiden Schulzeugnissen an:<br />

Moderne Kunststoff-Technik | Gebrüder Eschbach GmbH . Hr. Thomas Pfestorf – Personalleiter<br />

Herrenhöfer Landstraße 2 . 99885 Ohrdruf<br />

Telefon 03624 – 3692-3 . Fax 03624 - 313708 . Email personalwesen@mkt-gmbh.com<br />

QR-Code mit Deinem Handy scannen und schon bist du auf unserer Home-Page. www.mkt-gmbh.com


22<br />

Foto: René Weigel<br />

Schwerpunkt<br />

Hast du schon mal was vom piezoelektrischen Effekt gehört? Nein? Dann geht es dir genauso wie der <strong>WiYou</strong>­Redaktion, als wir uns mit den Azubis Benjamin<br />

Seeliger und Doreen Seifert von der Firma PI Ceramic im ostthüringischen Lederhose trafen. Ihr <strong>Ausbildung</strong>sunternehmen stellt keramische Bauteile her, die<br />

genau diesen Effekt besitzen, und damit weltweit gefragt sind.<br />

<strong>Ausbildung</strong> unter Laborbedingungen<br />

Dauer: 3 Jahre<br />

Stoffprüfer<br />

(m/w)<br />

Voraussetzung: Mittlere Reife, Interesse an<br />

Chemie und Physik<br />

Chancen: Als Stoffprüfer arbeitest du in<br />

Laboren der Industrie. Vorwiegend in der<br />

keramischen und der Glasindustrie. Willst du<br />

beruflich vorankommen, dann bietet sich eine<br />

Weiterbildung zum Meister oder Techniker an.<br />

Mit Hochschulzugangs berechtigung kannst du<br />

auch ein Studium anschließen.<br />

Bei der Piezotechnik, so erklären es die beiden, gehe es um Kristalle, die sich<br />

bei der Zuführung von Strom mechanisch verändern, sich also zum Beispiel<br />

ausdehnen oder verbiegen, oder die andersherum bei einer mechanischen<br />

Einwirkung einen elektrischen Impuls erzeugen. <strong>Die</strong> einfachste Anwendung<br />

findet sich in elektrischen Feuerzeugen. Drückt man auf den Knopf, wird ein<br />

kleines Keramikteil gespannt und dann plötzlich losgelassen. Beim Aufprall erzeugt<br />

es den elektrischen Blitz, der das Gas entzündet. Ziemlich spannend,<br />

finden wir. Genauso spannend ist auch der Beruf, den Doreen und Benjamin<br />

lernen: Stoffprüfer heißt er, und damit sind sie im Labor von PI Ceramic für<br />

die Qualität der Produkte zuständig. Das Labor besteht aus zwei großen, hellen,<br />

sauberen Räumen ganz in der Nähe der Produktionsanlagen der Firma.<br />

Hier herrscht eine hohe Betrieb samkeit. Ständig laufen Mitarbeiter in weißen<br />

Kitteln und grünen Gummi hands chuhen umher und tragen Glasröhren und<br />

Schüsseln mit Flüssigkeiten und Pulvern von einem Gerät zum anderen. An<br />

den Tischen sitzen oder stehen andere Mitarbeiter, die hochkonzentriert pipettieren,<br />

aufzeichnen, Daten auf Displays checken und diese mit dem<br />

Computer abgleichen. Das ist das Arbeitsumfeld der beiden Azubis. „Wir arbeiten<br />

hier fertigungsüberwachend“, erklärt Doreen. „Dazu bekommen wir<br />

die Keramikmischungen aus der laufenden Produktion und müssen diese zum<br />

Beispiel auf die Korngrößenverteilung überprüfen.“ Damit ist gemeint, dass<br />

die Mischungen, aus denen später kleine Keramikzylinder gepresst werden,<br />

eine genaue Korngröße be in halten müssen. Sind die Körnchen zu klein oder<br />

zu groß, dann stimmen am Ende die Eigenschaften der Keramik nicht. Aber<br />

das ist längst nicht alles, was es im Labor zu tun gibt. Benjamin zum Beispiel<br />

hat gerade eine eigene Keramik mischung angesetzt. Daran überprüft er, wie<br />

die Keramik mit anderen Stoffen reagiert. Ziel ist es, die Eigenschaften der<br />

Keramik noch zu verbessern, das heisst, elektrische und mechanische Para ­<br />

meter wie Resonanzfrequenz und Dehnung entsprechend der späteren An ­<br />

wen dung zu optimieren. Ben jamin bestimmt dazu im Labor unter anderem<br />

die Dichte der hergestellten Probe körper im ungebrannten und gebrannten<br />

Zustand sowie die Verringerung des Volumens nach dem Brennprozess; die<br />

Schwindung, wie er es nennt. <strong>Die</strong> Ergebnisse dokumentiert er und spricht sie<br />

mit seinem Aus bilder und den Verantwortlichen der Produktions abteilung ab.<br />

So ist er bereits in der <strong>Ausbildung</strong> ein wertvoller Mitarbeiter für sein Unter ­<br />

nehmen. Das klingt natürlich erst einmal alles recht kompliziert, „ist es aber<br />

gar nicht“, weiß auch Doreen. „Wenn man ein paar gute chemische und physikalische<br />

Kenntnisse mitbringt, dann versteht man die Prozesse sehr schnell.“<br />

Und gerade in der <strong>Ausbildung</strong> würde sich auch genügend Zeit genommen, alles<br />

genau zu erklären. Außerdem gehen ja beide auch in die Berufsschule. <strong>Die</strong><br />

ist übrigens für alle Stoffprüfer im bayerischen Selb. Hier wird viel Wert auf<br />

eine fundierte <strong>Ausbildung</strong> in Keramik kunde gelegt. Der Stoff, so verraten die<br />

beiden, sei schon lernintensiv, aber ebenso interessant. Sie sind sich jedenfalls<br />

sicher, den richtigen Beruf gewählt zu haben. Denn auch die Zukunfts aus ­<br />

sichten sind gut. „Wer hier richtiges Engage ment zeigt und seine <strong>Ausbildung</strong><br />

gut meistert, der hat alle Chancen, bei uns einen fes ten Arbeitsplatz zu bekommen“,<br />

versichert ihr Ausbil dungs verant wortlicher, Horst Schwotzer. (rw)<br />

www.piceramic.de<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


Planen Sie Ihren ersten Karriereschritt –<br />

mit einer <strong>Ausbildung</strong> bei Döllken!<br />

<strong>Die</strong> Döllken Weimar GmbH ist Produzent von Sockelleisten, Fußbodenprofilen und<br />

technischen Profilen aus Kunststoff und auf diesem Sektor einer der führenden Hersteller.<br />

Als zukunftsorientiertes Unternehmen mit modernen Strukturen und flachen<br />

Hierar chien suchen wir zum 1. September 2012 für unseren Standort Nohra wieder<br />

engagierte Auszubildende!<br />

Verfahrensmechaniker/-in<br />

für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />

(Kennziffer: DWN1)<br />

Ihre Aufgabe:<br />

Während der dreijährigen <strong>Ausbildung</strong>szeit lernen Sie alles über Kunststoffe und<br />

deren Verarbeitung, über die Anwendung von Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik<br />

sowie über spezielle Fertigungsmaschinen und die Qualitätskontrolle. Individuelle<br />

Betreuung durch unsere Ausbilder, einen Kollegenkreis, in dem man sich<br />

wohlfühlt, und das Umfeld eines erfolgreichen Unternehmens – das erwartet Sie bei<br />

uns! Nach Abschluss der <strong>Ausbildung</strong> haben Sie die besten Chancen auf eine Übernahme<br />

und gute Aufstiegschancen im Unternehmen.<br />

Ihre Qualifikation:<br />

Technisches Verständnis sowie Interesse an den Fächern Mathe matik, Physik und<br />

Chemie sind die besten Voraussetzungen für Ihren Berufsstart bei uns. Einen guten<br />

Hauptschulabschluss, idealerweise einen Realschulabschluss, setzen wir voraus.<br />

Werkzeugmechaniker/-in<br />

(Kennziffer: DWN2)<br />

Ihre Aufgabe:<br />

Während Ihrer 3,5-jährigen <strong>Ausbildung</strong> lernen Sie alles über die Herstellung, Montage,<br />

Wartung, Reparatur und das Einfahren von Extrusionswerkzeugen für die<br />

kunststoffverarbeitende Industrie. Sie lernen die typischen manuellen Be- und Verarbeitungstechniken<br />

und -werkzeuge kennen, von der Handfeile über Bohr- und<br />

Schleifmaschinen bis zu computergesteuerten CNC-Fräs- und Erodiermaschinen.<br />

Ihre Qualifikation:<br />

Handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und gutes räumliches Vorstellungsvermögen<br />

sowie gute schulische Leistungen in den Fächern Mathematik und<br />

Physik sind die besten Voraussetzungen für Ihren Berufsstart bei uns. Einen sehr<br />

guten Realschulabschluss setzen wir als Mindest anforderung voraus. Idealerweise<br />

haben Sie die allgemeine Hochschulreife.<br />

Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann freuen wir uns darauf, Sie kennen zu lernen.<br />

Bitte senden Sie Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen mit Anschreiben,<br />

Lebenslauf und den letzten zwei Schulzeugnissen unter Angabe der entsprechenden<br />

Kennziffer an:<br />

Döllken-Weimar GmbH<br />

Frau Jana Falk, Stangenallee 3, 99428 Nohra<br />

Telefon: 03643 4170-150, Fax: 03643 4170-606<br />

E-Mail: falkj@doellken-weimar.de<br />

Internet: www.doellken-weimar.de<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012<br />

<strong>Die</strong> Döllken-Weimar<br />

GmbH gehört zur<br />

börsen notierten,<br />

international tätigen<br />

SURTECO SE,<br />

dem weltweit<br />

führenden Hersteller<br />

in der Oberflächentechnologie<br />

mit rund<br />

2.000 Mitarbeitern<br />

an 16 Standorten<br />

auf vier Kontinenten.<br />

Dein Service 23<br />

berufsausbildung<br />

Physiklaborant/inSternen<br />

Augenoptiker/innach<br />

den<br />

Mechatroniker/in Greif<br />

Kunststofftechniker/in<br />

Deine Zukunft<br />

in den<br />

Mikrotechnologe/in<br />

Optischen Technologien<br />

Verfahrenstechniker/in für Glastechnik<br />

Feinoptiker/in<br />

Greif<br />

Deine Zukunft<br />

in den<br />

nach den<br />

Optischen Technologien<br />

Weißt Weißt Du, wie man Licht ›um die Ecke bringt‹, bringt‹,<br />

Sternen<br />

warum warum Sterne Sterne leuchten leuchten oder was ein Photon Photon ist?<br />

studiengänge<br />

<strong>Die</strong> Antwort auf diese und viele weitere Fragen<br />

steckt in den Optischen Technologien –<br />

Augenoptik<br />

und in denen zählt Deutschland heute zur Weltspitze!<br />

Maschinenbau<br />

Mach Mach mit!<br />

Eine <strong>Ausbildung</strong> oder ein Studium in den Optischen<br />

PhysikTechnolo<br />

gien schafft die Grundlage für Deine Karriere<br />

in dieser wichtigen Wachstumsbranche.<br />

Feinwerktechnik<br />

Mach Mach Dich unentbehrlich!<br />

unentbehrlich!<br />

Mechatronik<br />

Mit logischem Denkvermögen und guten Kenntnissen in<br />

den Naturwissenschaften hast Du ideale Voraussetzungen<br />

für eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Laser- und Optotechnologien<br />

Mach Mach Dich schlau:<br />

schlau:<br />

Optronik<br />

Werkstoffwissenschaft & -technik


24<br />

Fotos: BCS, Veka<br />

Schwerpunkt<br />

Das Bildungs­Center Südthüringen e.V. (BCS) mit Sitz in Zella­Mehlis hat es<br />

sich zur Aufgabe gemacht, Schülerinnen und Schülern die Welt der<br />

Kunststoffe näher zu bringen.<br />

Kunststoffzentrum für<br />

<strong>Ausbildung</strong> und Praktika<br />

. Im Kunststoffzentrum des BCS werden.<br />

. Azubis an allen modernen Maschinen.<br />

. ausgebildet, die auch in den umliegenden.<br />

. Unternehmen im Einsatz sind..<br />

Und das aus gutem Grund, denn die Branche der Kunststoffindustrie in<br />

<strong>Thüringen</strong> befindet sich in stetigem Wachstum und bietet daher vielfältige<br />

Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen. Kunststoff ist im täglichen<br />

Leben nicht mehr wegzudenken. Aus ihm lässt sich nahezu alles herstellen.<br />

Das wissen auch die Hightech­Branchen, die immer verstärkter auf Kunststoff<br />

setzen. Deshalb ist der Bedarf an Nachwuchs in den vergangenen Jahren stark<br />

angestiegen.<br />

Das Bildungs­Center Südthüringen arbeitet mit vielen Thüringer Unter ­<br />

nehmen aus der Branche zusammen und führt sogar für viele die <strong>Ausbildung</strong><br />

der Verfahrensmechaniker für Kunststoff­ und Kautschuktechnik durch. Hier<br />

hast du als Schüler bereits die Möglichkeit, in Praktika zu sehen, ob der Beruf<br />

etwas für dich ist. Außerdem unterstützt dich das Bildungs­Center auch bei<br />

der Suche nach dem passenden Unter nehmen für die <strong>Ausbildung</strong> und hilft dir<br />

bei der Bewerbung und beim Erstkontakt. Besonders stark macht es sich außerdem<br />

bei der beruflichen Orientierung von Schülern.<br />

Im Bildungs­Center Südthüringen selbst warten auf dich alle modernen<br />

Maschinen, an denen du später auch im Unternehmen arbeitest. Neben den<br />

Praxisräumen ist gleich die Berufsschule und für diejenigen, die von weiter<br />

weg kommen, steht ein Azubi­Wohnheim bereit. Beste Voraussetzungen also,<br />

um eine fundierte <strong>Ausbildung</strong> zu genießen, die auch noch zukunftssicher ist.<br />

Wenn du also Interesse an einem technischen Beruf hast und Chemie, Physik<br />

und Mathematik dir liegen, dann schau dir das Bildungs­Center doch mal genauer<br />

an. Ob Praktikum oder Ausbil dungsplatz in der Kunststoffbranche – hier<br />

hast du eine gute Anlaufstelle. (rw)<br />

www.bcsev.de<br />

Kunststoffe gelten als nahezu unverwüstlich und bieten nur Vorteile. So sind<br />

sie beispielsweise auch recyclingfähig! <strong>Die</strong> VEKA Umwelttechnik GmbH betreibt<br />

eine der weltweit größten und modernsten Fensterrecyclinganlagen<br />

im westthüringischen Hörselberg­Hainich, in Behringen.<br />

<strong>Ausbildung</strong> in einem zukunftsweisenden<br />

Recyclingwerk für Kunststofffenster und PVC­<br />

Produktionsabfälle aus der Fensterfertigung<br />

Fenster und Türen sind ungefähr seit den 70er Jahren überwiegend aus<br />

Kunststoff. <strong>Die</strong> in die Jahre gekommenen Rahmen aus PVC können in einem<br />

Produktionsprozess so recycelt werden, dass das Granulat wieder direkt in der<br />

Fensterprofil produktion eingesetzt werden kann. Möglich machen das in erster<br />

Linie natürlich Maschinen in einem vollautomatischen Produktionsprozess.<br />

Bei der VEKA Umwelttechnik GmbH sind mittlerweile über 100 Mitarbei ­<br />

ter/innen beschäftigt. Seit Jahren steigert das Unternehmen die Recycling­<br />

Menge kontinuierlich, über 50.000 Tonnen waren es erstmalig in 2011. Und<br />

das soll in den kommenden Jahren so weitergehen. „Deshalb brauchen wir<br />

unbedingt Nachwuchs, den wir selbst ausbilden können“, sagt der Personal ­<br />

leiter Martin Heckmann. Derzeit hat das Unternehmen vier Azubis in den<br />

Berufen Industriemechaniker/in und Elektroniker/in für Automatisierungs ­<br />

technik, zwei weitere Azubis beginnen im September 2012. Sie sind in der<br />

Instandhaltung der hochtechnologischen Maschinen eingesetzt. Ab diesem<br />

Jahr werden auch Industriekaufleute zur <strong>Ausbildung</strong> in der Verwaltung gesucht.<br />

Hier geht es überwiegend um die Auftragsabwicklung und die<br />

Unterstützung des Vertriebsinnendienstes.<br />

Als Azubi hast du bei VEKA gute Perspektiven. „Wir gehören zwar zu einem<br />

Konzern, sind aber eher familiär geführt. Deshalb wollen wir unserem<br />

Nachwuchs auch langfristig eine Perspektive bieten“, sagt Martin Heckmann.<br />

<strong>Die</strong> Übernahme der Azubis nach der <strong>Ausbildung</strong> hat sich mittlerweile fest<br />

etabliert. Wenn du also gerne in die Kunststoffbranche willst und das ganze<br />

mit Umweltschutz verbinden möchtest, dann könnte das dein zukünftiger<br />

Arbeitgeber werden.<br />

www.veka­ut.de<br />

ANZEIGE<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


VON HIER AUS<br />

ERFOLGREICH<br />

Wir sind die Tochtergesellschaft des weltweit führenden Kunststoffprofil- und Plattenherstellers VEKA AG<br />

mit Tochterunternehmen in aller Welt. Aus der führenden und verantwortungsvollen Position heraus versteht<br />

VEKA sich als Vorreiter und Trendsetter umweltbewussten Handelns. Deshalb wurde bereits im Jahr<br />

1993 in Behringen/<strong>Thüringen</strong> ein zukunftsweisendes vollautomatisches Recyclingwerk für Kunststofffenster<br />

und PVC-Produktionsabfälle aus der Fensterfertigung errichtet. Durch weitere Standorte in Frankreich und<br />

Großbritannien sind wir als Recycling-Gruppe europaweit tätig.<br />

Wir bilden aus:<br />

Industriemechaniker/-in<br />

Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

Wir sehen die <strong>Ausbildung</strong> als einen wichtigen Schritt zum nachhaltigen Aufbau unserer eigenen Fachkräfte<br />

und bieten daher optimale Voraussetzungen zu einem erfolgreichen Start in das Berufsleben. Durch die internationale<br />

Ausrichtung unseres Unternehmens bieten wir fachliche und persönliche Entwicklungs -<br />

möglichkeiten.<br />

Haben wir dein Interesse geweckt? Dann sende deine vollständigen Bewerbungsunterlagen an die folgende Adresse:<br />

VEKA Umwelttechnik GmbH<br />

Herrn Martin Heckmann · Im Straßfeld 1 · 99820 Hörselberg-Hainich OT Behringen · www.veka-ut.de


26<br />

Dein Engagement<br />

.Lisa Pfalzgraf, 18.<br />

„Meine <strong>Ausbildung</strong> bei Kaufland zu begin ­<br />

nen, war die richtige Entscheidung. Hier<br />

werden wir unterstützt und gefördert und<br />

bekommen verantwortungsvolle Projekt ­<br />

aufgaben. Besonders wichtig für meine<br />

Zukunft: Nach der <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft<br />

für Lebensmitteltechnik stehen mir bei<br />

Kaufland vielfältige Weiterbildungs möglich ­<br />

keiten offen.“<br />

.Cindy Heuer, 21.<br />

„Im August 2010 begann ich meine Aus ­<br />

bildung als Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />

bei Kaufland. Hier ist immer für ein gutes<br />

Arbeitsklima gesorgt. Wir haben einen super<br />

Ausbilder, der uns in allem unterstützt und<br />

fördert. Mir macht die <strong>Ausbildung</strong> viel Spaß.<br />

Es war eine gute Entscheidung und ich freue<br />

mich auf meine berufliche Zukunft.“<br />

.Christian Ziegenfuß, 18.<br />

„Seit dem 1. August 2010 arbeite ich bei<br />

Kaufland Fleischwaren. Ich bin überzeugt, die<br />

richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich<br />

habe bereits viel gelernt und werde jeden<br />

Tag aufs Neue gefordert. Das Schöne dabei<br />

ist, dass Teamkultur bei uns groß<br />

geschrieben und immer eine positive<br />

Arbeitsatmosphäre geschaffen wird.“<br />

.Anika Klassen, 20.<br />

„Ich habe mich für die <strong>Ausbildung</strong> bei<br />

Kaufland entschieden, da ich den Beruf der<br />

Fachkraft für Lebensmitteltechnik als sehr<br />

abwechslungsreich empfinde. Hier bringt<br />

jeder Tag neue Herausforderungen mit sich.<br />

Ich kann nur jedem diese <strong>Ausbildung</strong><br />

empfehlen. Nach einem erfolgreichen<br />

Abschluss stehen bei Kaufland alle Türen<br />

für die Zukunft offen.“<br />

.Madlen Hermann, 20.<br />

„Meine <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft für Lebens ­<br />

mitteltechnik bei Kaufland macht mir großen<br />

Spaß, da der Beruf sehr vielseitig ist. Dazu<br />

habe ich einen super Ausbilder, der mich in<br />

allen Belangen unterstützt und motiviert.<br />

Besonders gefällt mir die Qualitätssicherung.<br />

Hier kann ich mich jeden Tag<br />

weiterentwickeln und weiterbilden.“<br />

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auch der Aufbau von gewerbe­ und lebensmittelrechtlichem Wissen sowie die<br />

Wartung und Pflege der Maschinen und Anlagen.<br />

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aus. Dazu gehören die Teilnahme an spannenden Wettbewerben, firmeninternen<br />

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deine fachliche und persönliche Entwicklung und machen jede Menge Spaß.<br />

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<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


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<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012<br />

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28<br />

Foto: René Weigel<br />

Dein Engagement<br />

<strong>Die</strong> Erfurter Regelschule I gilt als Brennpunktschule in Erfurt. Mit über 30 Prozent hat die Schule den größten Migrantenanteil der Landeshauptstadt. Weil deswegen<br />

eine besondere Betreuung der Schülerinnen und Schüler notwendig ist, wurde hier eine Stelle für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) geschaffen. Gerade<br />

absolviert Sarah Barthelmann dieses Jahr und betreut jeden Tag die beiden fünften Klassen mit insgesamt 36 Kindern.<br />

Brennpunkt Schule<br />

FSJ<br />

beim Landesjugendring<br />

<strong>Thüringen</strong> e.V.<br />

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Alle Informationen und die Online­<br />

Bewerbung findest du unter:<br />

www.fsj.ljrt­online.de<br />

„Ich möchte gerne Psychologie studieren und später vor allem mit Kindern<br />

und Jugendlichen arbeiten“, sagt Sarah. „Da fehlt es mir aber komplett an<br />

Erfahrung.“ Deshalb hat sich die 18­Jährige, die im letzten Jahr ihr Abi gemacht<br />

hat, für das FSJ entschieden. <strong>Die</strong>ses freiwillige Jahr ermöglicht ihr einen guten<br />

Einblick für den Umgang und die Arbeit mit Kindern. „Mir war von Anfang an<br />

bewusst, dass die Schule als Problemschule gilt und einen hohen Migran ­<br />

tenanteil hat. Ich konnte aber durch einen Probetag alles kennen lernen und<br />

bin auch total vorurteilsfrei reingegangen“, erinnert sie sich. Und was sie sah,<br />

habe ihr sofort gefallen. Das System der Schule, so erklärt sie, sei sehr praxisorientiert.<br />

„Das bedeutet, dass zum Beispiel im Fach MNT, also Mensch­Natur­<br />

Technik, beim Lernen von Maßeinheiten und Längenangaben beispielsweise<br />

Waffeln gebacken werden.“ So wird theoretischer Unterricht direkt mit einem<br />

praktischen Bezug verknüpft und das Lernen geht einfacher und macht mehr<br />

Spaß. Und dabei hilft Sarah natürlich mit. „Meistens hospitiere ich während<br />

des Unterrichts und helfe Kindern, die zum Beispiel nicht so schnell mitkommen“,<br />

sagt sie zu ihren weiteren Aufgaben. Außerdem betreut sie zwei AG´s<br />

pro Woche – Theater und kreatives Arbeiten. „Das braucht schon eine Menge<br />

Vorbereitung“, sagt sie. „Da bin ich froh, dass ich immer mal die Pausen oder<br />

eine Freistunde nutzen kann.“ In der Theater­AG studiert Sarah mit einigen<br />

Schülern gerade eine lustige Abwandlung von Shakespeares Romeo und Julia<br />

ein, die zum Fest der Talente, das im April an der Schule statt findet, aufgeführt<br />

werden soll. Aber nicht alles mache Sarah an ihrem Job als FSJ´lerin Spaß. „Als<br />

ich aus meiner Schule hierher kam, war das am Anfang eine ganz schöne<br />

Umstellung“, erklärt sie. „Der Umgangston der Schüler untereinander ist sehr<br />

hart, teilweise auch gegenüber Lehrern. Und am meisten schockiert hat mich<br />

die Gewaltbereitschaft.“ So vergehe kaum ein Tag, an dem sich Schüler nicht<br />

prügeln. Gerade bei der Hofaufsicht, die auch zu ihren Aufgaben gehört, ist<br />

das Streitschlichten für sie immer wieder eine Heraus forderung. „Letztlich<br />

komme ich so aber mit Jugendlichen in Berüh rung, denen ich später auch im<br />

Beruf helfen möchte“, sagt sie. Ihr Entschluss, Psycho logie zu studieren, hat<br />

sich daher absolut verfestigt.<br />

Abwechslung vom Schulalltag bekommt Sarah auf den Seminaren, die für<br />

jeden FSJ­Teilnehmer dazugehören. 25 Tage sind es in dem Jahr. Beim Landes ­<br />

jugendring, bei dem sie das FSJ absolviert, werden diese blockweise durchgeführt.<br />

„Gerade vor einer Woche haben wir zum Beispiel etwas über psychische<br />

Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen gelernt, haben uns mit dem<br />

Thema Toleranz auseinandergesetzt und wir haben pädagogisch wertvolle<br />

Spiele kennengelernt.“ Einige dieser Sachen kann sie auch direkt in der Schule<br />

umsetzen.<br />

Das FSJ beim Landesjugendring möchte Sarah gerne jedem empfehlen, der<br />

in die soziale Richtung gehen möchte. „Ich bin dadurch selbstständiger geworden<br />

und auch selbstbewusster. Ich kann von mir sagen, dass ich zu organisieren<br />

gelernt habe und ich habe mittlerweile eine klare Meinung, die ich auch<br />

vertreten kann“, meint Sarah. So ist es alles andere als ein verlorenes Jahr und<br />

sie würde diesen Weg immer wieder so gehen, auch wenn nicht immer alles<br />

Sonnenschein ist. (rw)<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


Thüringer Elektromotorenwerk Renke & Müller GmbH<br />

Damit die Welt sich auch in Zukunft dreht …!<br />

– ELEKTROMOTOREN DER RENKE & MÜLLER GMBH AUS SAALFELD –<br />

Als traditionelles Elektromotorenwerk fertigen wir das Thüringer Unternehmen Renke & Müller GmbH seit über 75<br />

Jahren am Standort Saalfeld Elektromotoren. Unsere Motoren finden sich wieder im Spezialmaschinen- und<br />

Werkzeugbau, in der Schifffahrtsindustrie, in der Medizintechnik, der Automobilindustrie und in Windkraftanlagen.<br />

Auf einem erfolgreichen Weg und für den zukunftsorientierten Ausbau<br />

unseres Unternehmens suchen wir dich als<br />

Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik<br />

Deine Hauptaufgabe wird es zukünftig sein, dir all das Wissen zur Herstellung von elektrischen Spulen und<br />

Drahtwicklungen sowie Elektromotoren anzueignen und dein Können erfolgreich in der Praxis einzusetzen. Ferner<br />

gehören zu deinen Aufgaben, die Montage, Inbetriebnahme und Instandsetzung von elektrischen Maschinen und<br />

Antriebssystemen. <strong>Die</strong> 3,5-jährige <strong>Ausbildung</strong> findet regional, überwiegend am Standort Saalfeld statt.<br />

Was erwartet dich bei uns?<br />

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erfahrenes Fachpersonal<br />

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handwerkliche Grundfähigkeiten und das Interesse<br />

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Interesse an elektrotechnischen und mechanischen<br />

Abläufen<br />

Koordinations- und Vorstellungsvermögen<br />

gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern<br />

(Mathe und Physik)<br />

Kommunikations- und Teamfähigkeit<br />

Thüringer Elektromotorenwerk Renke & Müller GmbH<br />

Hüttenstr. 12, 07318 Saalfeld · Tel.: +49 3671 2633 · Fax: +49 3671 513814 · E-Mail: info@renke-mueller.de<br />

www.renke-mueller.de


30<br />

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<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


Vor zwei Jahren haben sie die Schülerfirma Light & Soundtec S­GmbH als<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen für Veranstaltungstechnik gegründet. „Am<br />

Anfang waren wir eigentlich nur eine Schul­AG. Da haben wir einfach das genutzt,<br />

was an Schulequipment in diesem Bereich vorhanden war und haben<br />

Schulfeste und kleine Feiern ausgestattet“, erinnert sich Lucas an die Anfänge.<br />

Auf die Idee, eine Schülerfirma zu gründen, hat sie die Musiklehrerin gebracht.<br />

Überhaupt sei die Unterstützung der Lehrer eine große Hilfe. Zum Beispiel<br />

wenn es darum geht, die Tontechnik außerhalb der Schule zu benutzen. Denn<br />

Sebastian und Lucas haben natürlich noch keinen Führerschein – da für aber<br />

engagierte Helfer, wie ihren Sportlehrer, der sich mit seinem Auto gern zum<br />

Transport zur Verfügung stellt. „Und unsere Eltern helfen auch immer aus“,<br />

sagt Lucas. Beste Voraussetzungen, um noch ein bisschen mehr zu wollen: <strong>Die</strong><br />

beiden Zehntklässler stehen jetzt kurz davor, ihre erste Kooperation mit einem<br />

professionellen Theater abzuschließen: Der Greizer Theaterherbst e.V. hat<br />

Interesse bekundet. „Das ist für die Jungs natürlich eine tolle Möglichkeit, ihr<br />

Unternehmen auszubauen“, weiß Christiane Knebel von der Deutschen<br />

Kinder­ und Jugendstiftung (DKJS), die die Schülerfirmen bei der Arbeit unterstützt<br />

und zum Beispiel auch Kooperationspartner vermittelt.<br />

„Wir lassen die Jugendlichen erstmal allein agieren, greifen aber ein, sobald<br />

sie nicht weiter wissen“, erklärt Christiane. Sie ist auch beim ersten Gespräch<br />

zwischen Jungunternehmer Sebastian und den Vertretern des Greizer Thea ­<br />

ter herbstes, der Vereinsvorsitzenden Sybille Petermann und Projekt managerin<br />

Dana Adler, dabei. „Bei ersten Treffen geht es darum, sich gegenseitig kennen<br />

zu lernen und eine eventuelle Zusammenarbeit genauer zu besprechen. Ziele<br />

Regionalstelle <strong>Thüringen</strong><br />

Mitglied im<br />

Dein Engagement 31<br />

Das steht so zwar nicht auf jedem Stundenplan, ist aber trotzdem keine Seltenheit mehr. Denn die Schülerfirmen sind auf dem Vormarsch. Über 80 gibt es inzwischen<br />

allein in <strong>Thüringen</strong>; und längst geht es dabei nicht mehr nur um eine kleine Snacktheke für die Hofpause oder selbst bedruckte Schulpullover. Immer<br />

öfter gehen die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer raus aus der Schule und versuchen ihr Glück auf dem „freien Markt“, so wie Sebastian und Lucas<br />

vom Georg­Samuel­Dörffel­Gymnasium in Weida.<br />

Mathe, Deutsch, Firmengründung?<br />

und Aufgaben der beiden Parteien werden dann in einer Kooperations verein ­<br />

barung festgehalten“, so Christiane, die dabei immer darauf achtet, dass die<br />

Schülerinnen und Schüler auch von gestandenen Geschäftsleuten ernst genommen<br />

werden. Folgendes wurde dazu in die Vereinbarung aufgenommen:<br />

<strong>Die</strong> Schülerfirma unterstützt den jährlich stattfindenden Kinder­ und Jugend ­<br />

theatersommer und kann im Gegenzug die dabei entstehenden Theaterstücke<br />

auch in der eigenen Schule auf die Bühne bringen. Der Theaterherbst verspricht<br />

außerdem, die beiden Schüler im Bereich Veranstaltungstechnik zu<br />

coachen. Außerdem wollen sich beide Parteien gegenseitig in der Pressearbeit<br />

unter die Arme greifen. Konkrete Termine, Einsatzpläne und Geschäfts ­<br />

bedingungen werden in den kommenden Wochen abgesprochen. Eine spannende<br />

Geschichte – auf die Zusammenarbeit freuen sich nicht nur Sebastian<br />

und die Vertreterinnen des Theaterherbstes, denn auch für die DKJS scheint<br />

die Kooperations begleitung ein voller Erfolg zu werden.<br />

Euer Schülerfirmenteam hat Interesse an einer Kooperation mit einem<br />

Unter nehmen in Eurer Region? Dann meldet Euch bei:<br />

Christiane Knebel<br />

Programmleiterin ­ Nachhaltig wirtschaftende Schülerfirmen<br />

Deutsche Kinder­ und Jugendstiftung gemeinnützige GmbH<br />

Philosophenweg 26, 07743 Jena<br />

Telefon: 03641 ­ 489 480<br />

E­Mail: christiane.knebel@dkjs.de<br />

www.dkjs.de<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012 Foto: DKJS


Mit 60 PS<br />

durchs Holz<br />

Action und Fun auf der Messe<br />

„Reiten­Jagen­Fischen“ in Erfurt<br />

23.–25. März 2012<br />

Vom 23. bis 25. März findet wieder die Messe „Reiten­Jagen­Fischen“ in Erfurt statt. Spätestens am 25. März solltest du dich aufmachen,<br />

denn dann gibt es richtig Action bei den Shows der Top­Athleten der STIHL® TIMBERSPORTS® SERIES. Da heißt es: „Hands<br />

on the Wood!“ Mit dem klassischen Holzmachen hat das wenig zu tun. Zwar liegen ihre Ursprünge in der Waldarbeit, aber die Königs ­<br />

klasse im Sportholzfällen verlangt viel mehr von den Sportlern. In den verschiedenen Disziplinen benötigen<br />

sie neben Kraft und Aus dauer vor allem auch die richtige Technik. Denn: „Kraft entscheidet, Präzision gewinnt!“.<br />

Besonders deutlich wird das, wenn die Athleten bei der Disziplin „Springboard“ in zwei Metern<br />

Höhe auf schmalen Brettern balancieren und dabei die Axt sicher und präzise ins Holz treiben. Als Highlight<br />

kommt die auf über 60 PS getunte und bis zu 27 kg schwere „Hot Saw“ zum Einsatz. <strong>Die</strong>se „heiße Säge“<br />

wird nur von absoluten Profis beherrscht, die damit drei Holzscheiben – Cookies, wie sie sie nennen – in<br />

wenigen Sekun den von einem 46 Zentimeter dicken Stamm sägen. „Wir freuen uns sehr, auch dieses Jahr<br />

wieder die Sportholzfäller­Elite hier auf der Messe begrüßen zu dürfen“, sagt Wieland Kniffka, Geschäfts ­<br />

führer der Messe Erfurt GmbH. „Das Sportholzfällen ist eine außergewöhnliche, spannende Sportart und<br />

passt perfekt zur Reiten Jagen Fischen, die sich ja auch intensiv dem Thema Forst widmet.“<br />

Und auch der Forst kommt an dem Messewochenende nicht zu kurz. Gerade die jüngeren Besucher dürfen<br />

ihr Können und Wissen zu den Themen Wald und Natur im Freigelände und in Halle zwei unter Beweis<br />

stellen. <strong>Die</strong> richtig Guten werden mit tollen Preisen belohnt. Gleichzeitig können interessierte Kinder und<br />

Jugendliche ihre sportlichen und handwerklichen Fähigkeiten testen. So zum Beispiel am fünf Meter hohen<br />

Kletterbaum oder beim Gewichtssägen.<br />

Eine Pflichtveranstaltung ist die Messe ohnehin für alle Pferdesportbegeisterten, Angler und Naturinteressierten unter euch. Ob<br />

Messer aus Pakistan, Jagdreisen aus Kanada oder Bekleidung aus China. <strong>Die</strong> 210 Aussteller aus zehn Ländern bieten das komplette<br />

Sortiment an Produkten und <strong>Die</strong>nstleistungen für die Hobbywelten Reiten, Jagen und Fischen. Vor Ort gibt es alles, was Beruf und<br />

Hobby dient. Ferngläser, Bekleidung oder Pferdesattel, Angelköder oder Zaumzeug. In diesem Jahr stehen besonders viele Wett ­<br />

bewerbe und Aktionen auf dem Programm. Das Spektrum reicht dabei von Spring­ und Dressurreiten über die Thüringer Jagd ­<br />

gebrauchshundeschau bis zur Bastelstraße für Rutenbauer mit Angelzubehör und Fliegenbinden. Und besonders spektakulär sind immer<br />

wieder die Hirschrufer, die sich bereits zum neunten Mal im Brunftschreien übertönen werden.


VerKleidet.<br />

„Nee, das passt ja üüüberhaupt nicht zusammen!“ „Na und, muss es ja auch nicht“, murmel ich schroff vor mich<br />

hin, während mir dabei erst auffällt: Ich bin auf der Suche nach einer neuen Jogginghose mit meinem Arm voll<br />

Baumwollsuperbequemmodellen doch eigentlich allein in meiner Umkleide?! In der zu meiner Linken hingegen<br />

scheint ganz schön was los zu sein und es geht sprichwörtlich zur Sache: Hochfrequenzig schimpft und zetert sich<br />

jemand über die Grenzen der eigenen Kabine hinweg und kritisiert ohne jegliches Feingefühl lautstark ein – glücklicherweise<br />

aber wohl doch nicht mein – Anprobeergebnis nach dem anderen.<br />

Vier Jogginghosen später bin ich dann nicht nur zum Kauf entschlossen, sondern auch im Bilde: Nebenan geht es<br />

ums erste Vorstellungsgespräch, genauer um die dazu passende Bekleidung. <strong>Die</strong> Beteiligten, noch ungesehen, akustisch<br />

aber eindeutig zu identifizieren: motivierte Mutter und missmutiger Sohn. Ich trete aus meiner Umkleide.<br />

Inzwischen hat sich das Szenario etwas ausgebreitet. Auf der einen Seite geballtes mütterliches Engagement, auf<br />

der anderen Seite ein fast zwei Meter großer, dunkelblauer Anzug. <strong>Die</strong>ser könnte eine recht ansehnliche Erscheinung<br />

abgeben, würde ihm nicht aus sämtlichen Stofföffnungen eine solche Unmenge an jugendlichem Unbehagen quellen,<br />

dass man das Handy zücken und Amnesty International über dieses Pubertätspolyesterdrama informieren<br />

möchte. Auch Mama ist noch nicht überzeugt. Sie zubbelt hier, zieht dort. Wenigstens die Peinlichkeit der Frage<br />

aller Fragen: Sitzt´s im Schritt? erspart sie dem unglücklichen Azubi in spe, der seinerseits sehnsüchtig auf Baggy­<br />

Pants und Skatershirt, die fast schuldbewusst an der Kabinentür baumeln, schaut und zeigt: So sieht verkleiden<br />

aus, sowohl im Sinne des Faschingskostümierens als auch im verkehrtesten von: das­ging­schief.<br />

Hier passen Inhalt und Form einfach nicht zueinander. „Ich weiß ja nicht, wo er sich bewerben will, aber ich denke,<br />

so überzeugt er den potenziellen Personalchef höchstens von einer persönlichen Krise, nicht aber von seiner einstellungswerten<br />

Persönlichkeit“, möchte ich der Mutter zuflüstern. Nur würde sie nach einer Alternative fragen,<br />

wüsste ich wohl auch nicht weiter. Mal davon abgesehen, dass ich mit meiner pink­weißen Jogginghose in der Hand<br />

wohl gerade wenig kompetent wirke.<br />

Klar, Kleider machen Leute. Aber welche Kleider machen Leute, die man einstellt und das im besten Falle, ohne<br />

dass sie sich verstellen, oder, wie in diesem Fall, eben gründlich verkleiden. Und wer legt das fest? Wer sagt, was<br />

geht, und was nicht geht? <strong>Die</strong> Ratgeber, die beharrlich den Rat geben, keine Jeans zu tragen zum Beispiel, sollte<br />

man spätestens dann in Frage stellen, wenn man einer derartigen Fehlbesetzung beiwohnen durfte, wie ich eben<br />

beim Umkleidedrama. Ich rate allen Vorstellungsgesprächentgegenfieberern: Nieder mit der völligen Selbst auf ­<br />

gabe! Wer sich im feinen Stöffchen partout nicht wohl fühlt und nicht unbedingt Bank­ oder Ver siche rungskaufmann<br />

werden will, wovon ich bei einer derartigen Modeabneigung ohnehin abraten würde, darf beim Vor stel lungs ­<br />

gespräch modisch ein wenig untertreiben und zu einem Jackett auch eine ordentliche (!) Jeans tragen. Dass, welche<br />

Hose es auch sein mag, sie ihren Schritt dabei nicht schon auf Kniehöhe haben sollte, ist ein ganz anderes Thema.<br />

Eines von vielen. Ich bin jedenfalls froh, dass meine neue Hose zu nichts passen muss, außer vielleicht zu meiner<br />

Couch, und geh zur Kasse.<br />

Schussi, eure Mamu


.Henryk Balkow äußerte gegenüber Kanzlerin Merkel im.<br />

.Namen von junge medien thüringen e.V. den Wunsch an.<br />

.die Gesellschaft, häufiger mit Mut zu versuchen, was.<br />

.machbar ist, statt immer nur „nein“ zu sagen..<br />

Wenn die Kanzlerin aus der Kanzel steigt<br />

Im Fernsehen springt sie von einer Pressekonferenz zur nächsten, von einer Sitzung zum nächsten Kri ­<br />

sen gipfel. Immer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den vermeintlich Wichtigen des Landes, von<br />

Europa und der ganzen Welt zu tun. Was aber ihre eigenen Bürger auf der Straße reden, was sie bewegt<br />

und was die denken – das erfährt die Kanzlerin in ihrer Kanzel oft nur indirekt und gefiltert über Medien ­<br />

berichte und die ständigen Meinungsumfragen der einschlägigen Institute.<br />

Mit dem „Dialog über Deutschlands Zukunft“ wollte Angela Merkel neben den im Wahlkampf immer<br />

wichtigen PR­Auftritten vor allem eins: „Wissen, was an der momentanen Entwicklung in Deutschland<br />

gut ist, und was nicht“, so ihre ersten Worte. Und das am besten vom Volke her. So begab sich Angela Mer ­<br />

kel unter anderem nach Erfurt und trat mit einhundert Bürgerinnen und Bürgern in den Zukunftsdialog.<br />

„Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben?“, war ihre Kernfrage, die sie parallel auch mit ihrem Experten­<br />

Pool bespricht. Wichtiger sei ihr aber die Gewissheit, die Menschen in diesem Land möglichst alle an der<br />

Gestaltung der Zukunft zu beteiligen. Und so stellte sie sich am 29. Februar im Erfurter Kaisersaal mitten<br />

unter die einhundert Thüringer jeden Alters, Geschlechts und kultureller Herkunft. Sie war nicht da, um<br />

politische Reden zu schwingen, „sondern um zuzuhören“, wie sie immer wieder betonte. Oft reagierte sie<br />

kurz auf Kritik, Bitten und Ideen der Bürger­Experten. Meistens hörte sie aber zu, zeigte Neugier und<br />

Interesse, versprach aber nichts Unmögliches, machte hier und da auch mal einen Witz. Ein Umgang mit<br />

Bürgern, wie er gern gesehen wird. Es erinnerte von der Inszenierung her ein wenig an Barack Obamas<br />

bürgernahe Auftritte. Warum auch nicht? Man muss keiner bestimmten Partei angehören, um diesen<br />

Kanzlerbesuch gut zu finden. Jeder Landrat, Ministerpräsident oder Parla men tarier kann das auch.<br />

<strong>Die</strong> Vorschläge aus den Reihen der Thüringer im Zukunftsdialog waren sehr konstruktiv. Es war nicht<br />

das große Jammerlied, das alle anstimmten und auch nicht das große Betteln um mehr Geld oder die<br />

Schuldzuweisungen an Parteien. Es ging oft darum, einen gemeinsamen Nenner bei der Frage zu finden,<br />

wo wir als Gemeinschaft in Zukunft unsere Schwerpunkte setzen wollen. So war es nicht nur ein Dialog<br />

mit der Bundeskanzlerin, sondern vor allem auch untereinander. Denn aufgeteilt in drei Workshop­<br />

Gruppen befassten sich die Gäste des Dialogs zunächst ohne Angela Merkel mit den Kernfragen von<br />

Deutschlands Zukunft. <strong>Die</strong> Hälfte der Teilnehmer kam aus gesellschaftlichen Verbänden in Thürin gen. Viele<br />

von ihnen engagieren sich seit Jahren sozial in und für <strong>Thüringen</strong>. Viele sind emotional mit ganzem Herz<br />

und wachem Verstand Macher in der Gesellschaft und haben genaue Vorstellungen von Deutschlands<br />

Zukunft.<br />

So gab es breite Zustimmung bei mehr Kinder­ und Familienfreundlichkeit. Beste hen de erfolgreiche<br />

Modelle der Integration von Migranten sollten weiter ausgebaut, Programme zur Erhaltung der Soziokultur<br />

erhalten bleiben. Top­Thema war freilich die Bildung, auch wenn hier die Meinungen und Ideen oft auch<br />

auseinandergingen. Einigkeit herrschte aber zumindest darüber, dass Bildung als Invesition in die Zukunft<br />

mehr Einigkeit brauche – vor allem in einem gemeinsamen Bildungs system statt Kleinstaaterei der<br />

Bundesländer. Damit aber wie nicht selten in der Poltik nicht alles im großen Gerede versandet, müsse<br />

man vor allem eins: mehr miteinander reden und zusammenarbeiten. Und das über viele Teller ränder<br />

hinweg, mit vielen kleinen Schritten. Autor: Henryk Balkow<br />

Foto: J. Fasco<br />

THÜRINGENS KARRIEREMAGAZIN<br />

FÜR JUNGE KÖPFE<br />

Impressum<br />

HERAUSGEBER/VERLEGER<br />

Meier Verlags­GmbH<br />

Geschäftsführer: Jürgen Meier<br />

Josef­Ries­Str. 78, D­99086 Erfurt<br />

Tel.: 0361 663676­0<br />

Fax: 0361 663676­16<br />

E­Mail: info@wiyou.de<br />

Internet: www.wiyou.de<br />

Sitz der Gesellschaft: Erfurt<br />

WEITERE VERLAGSPRODUKTE<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Daniel Bormke (bo)<br />

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Externe Mitteilung (em)<br />

WEITERE AUTOREN DIESER AUSGABE<br />

Ulrike Schachtschabel, Henryk Balkow<br />

REDAKTIONSSCHLUSS DIESER AUSGABE<br />

09.03.2012<br />

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Juliane Kummer<br />

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Titelbild: Franck Boston/123rf.com<br />

Layout: Susanne Stader, Kommunikations­<br />

und Mediendesign, Leipzig<br />

Druck: Druckhaus Gera GmbH, Gera<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und<br />

Illustrationen.<br />

<strong>Die</strong> nächste Ausgabe erscheint in der 28. KW 2012<br />

Anzeigenschluss: 11.05.2012<br />

<strong>WiYou</strong> . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

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