Fermentative Produktion von L-Phenylalanin m i t Escherichia coli
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3.2 Bioprozessentwicklung<br />
entnommen und neues Medium zugeführt. Dadurch kann der Prozess verlängert werden,<br />
da inhibierende Substanzen entfernt und limitierende Substanzen zugeführt werden können.<br />
Für eine Fermentation im Zulaufverfahren gelten die folgenden Bedingungen:<br />
V = f(t) (3.6)<br />
˙Vein = f(t) (3.7)<br />
˙Vaus = 0 (3.8)<br />
ci = f(t) (3.9)<br />
Daraus ergibt sich abgeleitet aus der allgemeinen Massenbilanz:<br />
d(V · ci)<br />
dt<br />
= ˙ Vein · ci,ein ± ri · V (3.10)<br />
Bei nutristatischer Prozessführung, d.h. konstanter Konzentration des Substrats im Reaktor,<br />
gilt:<br />
˙Vein = f(σ) (3.11)<br />
cS = konst. (3.12)<br />
Kontinuierliches Verfahren<br />
Bei diesem Verfahren wird kontinuierlich steriles Medium zu- und Zellen enthaltendes<br />
Medium abgeführt. Zu- und Abfuhr erfolgen normalerweise mit gleichen Raten, so dass<br />
ein ” Fließgleichgewicht“ erreicht wird und das Arbeitsvolumen konstant ist. Es gibt<br />
unterschiedliche Betriebsweisen. Im Chemostaten wird die Zufuhrrate konstant gehalten.<br />
Im Turbidostaten wird die Zellkonzentration durch die Zufuhr kontrolliert. Die Kontrolle<br />
im Auxostaten erfolgt durch den pH-Wert. Bei der nutristatischen Prozessführung wird die<br />
Konzentration eines Substrats im Reaktor konstant gehalten. Die kontinuierliche Kultur<br />
ist für Produkte geeignet, die wachstumsgekoppelt produziert werden. Ein Vorteil ist die<br />
hohe erreichbare Produktivität, die sich durch die konstanten Reaktionsbedingungen und<br />
die Minimierung der Reinigungszeiten ergibt. Gegen den kontinuierlichen Betrieb sprechen<br />
unter anderem Sterilitätsprobleme und die mögliche Instabilität der produzierenden<br />
Zellen. Ist die Produktkonzentration niedrig, so wird die Aufarbeitung erschwert. Eine<br />
modifizierte Form ist die kontinuierliche Kultivierung mit Zellrückhaltung, bei der hohe<br />
Zellkonzentrationen und dadurch eine relativ höhere Fließgleichgewichtskapazität aufrecht<br />
erhalten werden können. Dabei werden möglicherweise inhibierende Produkte verdünnt.<br />
Zellrückhaltung und Verweilzeitentkopplung werden zudem in der anaeroben Abwasserreinigung<br />
eingesetzt, bei der niedrige Substratkonzentrationen vorliegen [Fritsche 1998].<br />
Für eine Fermentation im kontinuierlichen Verfahren gelten die folgenden Bedingungen:<br />
V = konst. (3.13)<br />
˙Vein = ˙ Vaus<br />
(3.14)<br />
ci = konst. (3.15)<br />
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