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TRIANGEL Februar 2013 - Stadt Düsseldorf

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EditorialSehr geehrte Leserinnen,sehr geehrte Leser,Sie haben die nunmehr 17. Ausgabe der vom <strong>Februar</strong><strong>2013</strong> zur Hand genommen und schlagen die ersten Seiten auf. Siesind vielleicht neugierig und haben Interesse, Neues aus der Clara-Schumann-Musikschule zu erfahren.In jeder Ausgabe der stellt das Redaktionsteam die Entwicklungenund Ereignisse in unserem Hause für Sie zusammen.Darüber hinaus werden Berichte und Rezensionen aus dem Musiklebenaufgearbeitet und mit Bildern illustriert. In den Rubriken„staccato“ und „Wir über uns“ berichten wir über Personen undPersönlichkeiten aus dem Kreis der Lehrer- und der Schülerschaftder Clara-Schumann-Musikschule. Mit den Ankündigungen sowiedem Veranstaltungskalender zum Herausnehmen informierenwir Sie über die Vorhaben in den kommenden Monaten. Dabei istes uns stets ein wichtiges Anliegen, Ihnen aufzuzeigen, wie vielfältigund verschiedenartig die Musik und das Musizieren in <strong>Düsseldorf</strong>sind und sein können! Aus dieser Vielfalt möchte ich IhrAugenmerk auf einige Artikel richten.Der Kammerchor sang Musik aus dem 17. Jahrhundert von HenryPurcell; in der Johanneskirche gab es ein Konzert der Kinder- undJugendchöre aller Altersstufen; gerade entsteht das Stück „Blutsbrüder“in der Kompositionsklasse: Die Berichterstattung überdies alles spiegelt die große Bandbreite im Vokalbereich der Clara-Schumann-Musikschule wider. Außerdem sind die Instrumentalensemblesder Musikschule durch eine Reihe von Berichten überihre Auftritte vertreten. Auch diese zeichneten sich durch ihrestilistische Vielfalt aus. Sie erfahren hier mehr über die CSM BigBand, das Juniorblasorchester, die Streicherensembles und – alsGäste und in Kooperation mit der Musikschule – das <strong>Düsseldorf</strong>erZupforchester sowie das Orchester des Japanischen Clubs, die sichin Konzerten öffentlich präsentierten.Leicht abgewandelt kann man das geflügelte Wort aus der Welt desSports auf die Musik sehr passend übertragen: „Nach dem Wettbewerbist vor dem Wettbewerb“, denn wir berichten sowohl überAuszeichnungen und Preise der letzten Monate als auch über diein diesem Schulhalbjahr anstehenden Wettbewerbe, die für diemusikalische Jugendförderung unersetzbar sind. Neben dem 10.Gerd-Högener-Wettbewerb wird „Jugend musiziert“ in diesemJahr sogar sein 50. Jubiläum feiern. Obwohl die Wertungsspieledes Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ bei Redaktionsschlussnoch nicht stattgefunden hatten, möchte ich Sie bereitsheute zum Abschlusskonzert des Regionalwettbewerbs mit Preisverleihungam Sonntag, 17. <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong>, in den Robert-Schumann-Saaleinladen, wo prämierte Beiträge aus dem diesjährigenWettbewerb geboten werden.In der Clara-Schumann-Musikschule gibt es neben der Vermittlungund Pflege musikalischer Traditionen auch ein offenes Ohrfür die Neue Musik: Im „Studio 209“ entsteht elektronische Musikunter Anleitung, außerdem führt die ein Interview mitder ehemaligen Schülerin der CSM und arrivierten KomponistinBirke J. Bertelsmeier.Das Redaktionsteam hofft, dass seine Arbeit auf breite Resonanzstößt, Interessantes für Sie bietet und viele Besucherinnen und Besucherin die kommenden Veranstaltungen der Clara-Schumann-Musikschule lockt.Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre der 17. .IhrRedaktionsschlussfür die nächste Ausgabe:Freitag, 14. Juni <strong>2013</strong>Manuskripte/Fotos an:RedaktionPrinz-Georg-Straße 80Telefon: 89 - 27422 Fax: 89 -37422norbert.laufer@duesseldorf.de2


Peter HaseleyKonferenz der KlavierlehrerEuropas in <strong>Düsseldorf</strong>Der 35. Europäische EPTA-Kongress wird vom 9. bis12. Mai <strong>2013</strong> in <strong>Düsseldorf</strong> in der Clara-Schumann-Musikschule stattfinden. Die jährliche „EuropeanConference“ der EPTA (European Piano Teachers Association,Europäischer Verband der Klavierlehrer) wirdjeweils abwechselnd von einer der nationalen Mitgliedsorganisationendurchgeführt. An diesen vier Tagen treffensich KlavierpädagogInnen, Professoren und Solistenin <strong>Düsseldorf</strong>, erleben Vorträge, Konzerte, Unterrichtsdemonstrationenund die große Gemeinschaft der klavierinteressiertenMenschen aus vielen Ländern Europas.Nach den Konferenzen in Stockholm/Schweden(2012), Luzern/Schweiz (2011), und Ljubljana/Slowenien(2010) lädt die Sektion Deutschland der EPTA alle Verbandsmitgliederund weitere Interessierte nun nach <strong>Düsseldorf</strong>ein. Besucherinnen und Besucher können mehrals 30 Beiträge zum diesjährigen Thema „Pianists andMotion“ („Klavierspiel und Bewegung“, so dieoffizielle Übersetzung der Veranstalter) hören. Durch dieenge Kooperation mit der Clara-Schumann-Musikschulehaben alle Lehrkräfte der Musikschule die Möglichkeit,an der Konferenz teilzunehmen. Konferenzsprachen sindDeutsch und Englisch.Die jährlich stattfindende Vollversammlung der Delegiertenaller 35 nationalen Mitgliedsorganisationen am28. September vergangenen Jahres in Stockholm wählteden Verfasser und den Pianisten Heribert Koch, beidePräsidiumsmitglieder in der EPTA-Deutschland, zu Kopräsidentender EPTA (European Co-Presidents) für2012/<strong>2013</strong>. Mit diesem Ehrenamt werden sowohl die Verantwortungals auch der Dank für die Ausrichtung desEuropäischen Kongresses zum Ausdruck gebracht.Weitere Informationen: www.epta-deutschland.deRainer TemplinZum 725. <strong>Stadt</strong>jubiläumIm Jahr <strong>2013</strong> feiert die <strong>Stadt</strong> <strong>Düsseldorf</strong> die Verleihungihrer <strong>Stadt</strong>rechte zum 725. Mal. Was liegt näher, alsdass einer der Beiträge der Clara-Schumann-Musikschulezu den Festveranstaltungen im Jubiläumsjahr ein Konzertunter dem Titel „Wir bauen eine <strong>Stadt</strong>“ ist. Da sichim Jahr <strong>2013</strong> auch zum 50. Mal die Todestage der beidenKomponisten Paul Hindemith und Francis Poulencjähren, findet am Samstag, 29. Juni, um 17 Uhr im Udovan-Meeteren-Saaleine Aufführung des Singspiels „Wirbauen eine <strong>Stadt</strong>“ für Kinderchor und Instrumentalensemblevon Paul Hindemith statt. In der 2. Hälfte desetwa einstündigenKonzerts erklingt„Die Geschichte vonBabar, dem kleinenElefanten“. Dabeihandelt es sich umSonntag, 14. Juli11 UhrBenefizkonzert zugunstendes Kinderhospizes RegenbogenlandHeldenmit symphonischer Bläsermusikzum Thema Helden:Edvard Griegs „Peer Gynt“,Filmmusik aus „Winnetou“,„James Bond“ und „Mary Poppins“sowie zum <strong>Düsseldorf</strong>er „Helden“Heinrich Heine.Leitung:Rainer TemplinMusikschulzentrale,Udo-van-Meeteren-SaalKlavierstücke vonFrancis Poulenc, diedie Rezitation diesesKlassikers von Jeande Brunhoff musikalischumrahmen.Ein weiteresKonzert im Rahmendes Jubiläumsjahrsist das Konzert desUHU-Orchestersam 14. Juli (sieheKasten links), dasals Benefizkonzertzugunsten des <strong>Düsseldorf</strong>erKinderhospizes„Regenbogenland“gegeben wird.Samstag29. Juni17 UhrWir bauen eine <strong>Stadt</strong>Singspiel fürKinderchor undInstrumentalensemblevonPaul Hindemith- Clara-Schumann-Mädchen- undKnabenchor- ein InstrumentalensembleLeitung:Justine WanatundDie Geschichtevon Babar,dem kleinen ElefantenTextfassung von LoriotKlavierstückevon Francis Poulenc,gespielt vonSchülern undSchülerinnen derKlavierklassePeter HaseleyErzähler:Rainer TemplinMusikschulzentrale,Udo-van-Meeteren-Saal3


Inhalt44Jugend musiziert50. RegionalwettbewerbSamstag, 26. und Sonntag, 27. Januar <strong>2013</strong>in der Musikschulzentrale, Prinz-Georg-Straße 80Solo oder mit Begleitpartner:Streichinstrumente:Akkordeon:PercussionMalletsGesang (Pop)Ensemblewertungen:Duo:Klavier-Kammermusik:Vokal-Ensemble:Zupf-Ensemble:Harfen-Ensemble:Alte MusikViolineViolaVioloncelloKontrabassMII/MIII getrennt in AG I–IIIKlavier und ein Blasinstrument(ohne Blockflöte)3–5 SpielerKlavier und StreichinstrumenteKlavier, Streichinstrumente und einBlasinstrument (ohne Blockflöte)2 Sänger und Begleitung3–6 Sänger a cappella oder mitBegleitung2–5 Spieler: Gitarre, Mandoline, Zither2–5 Spieler: nur Harfen(ohne historische Harfen)Information:www.duesseldorf.de/musikschulewww.jugend-musiziert.orgPreisträgerkonzert Regionalwettbewerb:17.02.<strong>2013</strong>, 11 Uhr, Schumann-SaalLandeswettbewerb NRW:08. – 12.03.<strong>2013</strong> in BonnBundeswettbewerb:17. – 24.05.<strong>2013</strong> inErlangen/Fürth/NürnbergEditorialGrußwort 2von Peter HaseleyAktuellesAnkündigungenEPTA-Kongress 3Konzerte zum 725. <strong>Stadt</strong>jubiläum 3PortraitEine Komponistin auf internationalemParkett: Birke J. Bertelsmeier 6von Norbert LauferFachgeschäfteEin Auktionator aus Überzeugung:Georg P. Bongartz 24von Bernd Zingsem und Norbert LauferWarum wir singen…Chorkonzert am 30. September 2012 9von Rainer TemplinkGesangDer Kammerchor sang Purcell 11von Petra NicklausKooperationen90 Jahre <strong>Düsseldorf</strong>er Zupforchester 18von Marga Wilden-HüsgenBlutsbrüder 21von David GrahamDas vergessene LiedKein schöner Land 30von Rainer TemplinStichwortMelodram – Lieder ohne Worte 34von Norbert Lauferk


UEnsemblesOrchesterkonzert im Schumann-Saal 15von Bernd ZingsemWeihnachtskonzert der Streicher 15von Bernd ZingsemCSM Big Band„Swingtime“ in der Petruskirche 17von Claus Minwegen∑.Juniorblasorchester„Go ahead“: ein Benefizkonzert 20von Claus Minwegenp o r t a t o209: Elektronische Aktivitäten 14Lehrer der CSM bei den Herbstfestivals 16von Norbert LauferSchmökerEckeLaëtita Devernay: Applaus 37von Gabriella Sinayhören & lesenGedichte und Musik auf CD 39von Norbert LauferFachgruppen stellen vor:Feinstimmwirbel für Geige und Bratsche 40von Bernd ZingsemDas Fagott 35von Werner BrandtImpressum 4223Inhalt50. „Jugend musiziert“ <strong>2013</strong> 410. Gerd-Högener-Wettbewerb 12Die AusschreibungTrude-Fischer-Preis 13Doppelter Erfolg für Alexandra Momot 13Leander Ruprecht gewinntKompositionswettbewerb 13Dirigier-Stipendium für Diethelm Zuckmantel 14Verein der Freunde und Förderer 31Vernissage mit Musik und Musikerfotos 32von Rolf Kaulmann2. Meisterkurs Prof. Koji Toyoda 33. . . . . . . .von Bernd ZingsemMeisterkurs Heribert Koch 34von Aloisius GroßstaccatoKurzmeldungen 22ServiceVHS: Angebote für Erwachsene 23Alle Ensembles ab 6 Spieler:wo wird unterrichtet? 26Ansprechpartner- im <strong>Stadt</strong>bezirk 26- in der Verwaltung 41- in den Fachgruppen 42- in der Schulleitung 43Wir über unsVortrag: Musik, Gehirn und Sprache 41von Norbert LauferNachrichten aus dem Kollegium 42In der Mitte zum Herausnehmen:Veranstaltungskalender<strong>Februar</strong> – Juli <strong>2013</strong> 5


Portrait- geboren 1981- Abitur 2000- Klavierunterricht beiProf. BarbaraSzczepanska- Studium beiProf. Pavel Gililov,Musikhochschule Köln(Diplom 2005)- KompositionsunterrichtbeiDavid Graham (CSM),Prof. Manfred Trojahn(Robert-Schumann-Musikhochschule<strong>Düsseldorf</strong>)- Studium beiProf. Wolfgang Rihm,Hochschule für MusikKarlsruhe mit Diplom2008 und Konzertexamen2011- MasterstudiumMusikwissenschaft(Master 2009)Wettbewerbe:- „Jugend musiziert“- „Jugend komponiert“- „Robert-Schumann-Wettbewerb“,<strong>Düsseldorf</strong>- Steinway-WettbewerbeHamburg undBerlinAuftritte (z. B.)- Musikhalle Hamburg- Philharmonie Berlin- MercatorhalleDuisburg- Tonhalle <strong>Düsseldorf</strong>Birke Jasmin Bertelsmeier isteine junge, international anerkannteKomponistin. Ihre ersten Schrittein diese Richtung unternahm sie inder Kompositionsklasse von DavidGraham in <strong>Düsseldorf</strong>, die sie in den1990er-Jahren bis zum Beginn ihresStudiums besuchte. Dieführte ein Interview per E-Mail überihre Lehrer, ihre Arbeit und ihre Erfolge.Birke Bertelsmeier antworteteunterwegs von ihren Reisen, die siebis nach Peking führten.Heimatort:Erkrath-HochdahlMomentaner Wohnort: Karlsruhebzw. RomKompositionen:- Opernprojekte- Oratorien- Filmmusiken- Orchesterwerke- Kammermusik- SolowerkeWichtigeAufführungen undUraufführungen- „Impuls Festival“,Graz- „HeidelbergerFrühling“- „Acanthes“, Metz- „13èmes Journées dela Harpe Arles“- „Davos Festival“- „Akademie derKünste“, Hamburg- „Internationale Darm-städter Ferienkurse2008“ (mit ArdittiQuartett)- „Royaumont“, Paris- „Kasseler Musiktage2008“ (mit DiotimaQuartett)- „November Musik“,Essen- „YoungEuroClassic2009“ (mit Ensemb-le Modern Akademie)Berlin- „Alpenklassik Festival“(mit Bad ReichenhallerPhilhar-monie)- “ensemble Europa“(WDR) KölnNorbert LauferEine Komponistin auf internationalem ParkettBirke J. BertelsmeierWie sind Sie zur Musik gekommen? Gab es in derFamilie Vorbilder?Durch meine Eltern bin ich nicht vorbelastet, wasaber nicht bedeutet, dass nicht bei einigen Vorfahrenbesondere Musikbegabung festzustellen ist, so hat z. B.mein Urgroßvater Geigen, Celli und andere Instrumentehobbymäßig gebaut und konnte so gut wie jedesInstrument spielen.Bei welchen Lehrern hatten Sie anfangs Unterricht?In der CSM hatte ich zunächst Musikalische Früherziehungbei Frau Löw und Frau Biskupek. Klavierunterrichthatte ich außerhalb der Musikschule.Geigenunterricht erteilten mir Herr Hug und FrauOzeki-Krämer. Als Folge eines Schulunfalls mit einemkomplizierten Armbruch musste ich den intensiven Geigenunterrichtaufgeben. Kompositionsunterricht erhieltich von David Graham, Musiktheorie besuchte ich beiGünther Cellarius.Können Sie sich noch erinnern, an welcher Stelle in dieserumfassenden musikalischen Ausbildung während derSchulzeit der Impuls aufkam, selbst Musik zu schreiben –vielleicht schon bevor Sie zu David Graham gingen?So weit ich mich erinnern kann, habe ich mir von Anfangmeiner Instrumentalausbildung an kleine Stückeausgedacht, aufgeschrieben und der Familie und Freundenvorgespielt. Daraus entstand das Interesse, mich fürdie Kompositionsklasse von David Graham anzumelden.Das war nicht so einfach, weil ich mit 9 Jahren unter demdamaligen Alterslimit des Klasseneintritts lag.Wann wurde das erste selbst komponierte Stück von Ihnenaufgeführt?Es wurden viele meiner Kompositionen im Rahmen6


der Aktivitäten der Klasse aufgeführt, wobei ich mich anEinzelheiten nicht mehr genau erinnern kann. Die erstenStücke waren z.B. für Klavier solo und für Streicherensemble.Wodurch entstand der Wunsch, Komponistin zu werden?Was faszinierte Sie seinerzeit an der Tätigkeit? Und hat sichdas im Laufe der Zeit geändert?Ich wollte meine Gefühle und Gedanken musikalischausdrücken und Neues ausprobieren. Es faszinierte mich,meine Musik in den unterschiedlichsten Besetzungeninterpretiert zu hören. Daran hat sich bis heute nichtsgeändert. Natürlich hat sich allerdings im Laufe der Zeit– nicht zuletzt durch das Studium – die Richtung meinerArbeit verändert.Während der Schulzeit haben Sie Preise bei „Jugend musiziert“und „Jugend komponiert“ gewonnen. Wo sahen Siefür sich den größeren Ansporn: während der Vorbereitungauf die Wettbewerbe oder nach Erreichen des Ziels?Wettbewerbe wie „Jugend musiziert“ sind ein großerAnsporn für junge Musiker, noch mehr aus ihren Instrumentenherauszuholen, nicht nur für sich zu üben, sondernauch vor einem kritischen Publikum ihr Können zuzeigen. Dabei lernen sie auch Gleichinteressierte kennen,die ähnliche Wege eingeschlagen haben. Sie lernen mitLampenfieber umzugehen, wie man sich auf der Bühnefreier bewegen kann, alles, was wichtig für eine künftigeKarriere ist. Die negative Seite ist, dass das Gewinnen oftwichtiger genommen wird als das Musizieren. Die Entscheidung,wer welchen Platz bekommt, ist oft sehr engund kann sehr unterschiedlich ausfallen, trotzdem sinddie Auswirkungen groß. Der Gewinner bekommt Tourneen,Konzerte, die eigentlich gleich guten anderen Musikergehen leer aus und werden anders wahrgenommen.Bei Kompositionswettbewerben kommt noch eineSchwierigkeit hinzu. Wenn es kein Falsch und Richtig inder Partitur gibt, kann es dann überhaupt einen Gewinnergeben? Bei großen Wettbewerben gewinnen häufigdie Kompositionen mit den undurchsichtigsten undkompliziertesten Partituren. Das klingende musikalischeErgebnis rückt dabei in den Hintergrund.Zunächst haben Sie Klavier bei Pavel Gililov in Kölnstudiert. In Ihrer Komponistenausbildung haben Sie weitereLehrer-Charaktere kennengelernt. Wie war Ihr Verhältniszu diesen Persönlichkeiten?Meine Lehrer, Wolfgang Rihm und David Graham, habenmir vielleicht das beigebracht, was in meinen Augenfür einen Komponisten am wichtigsten ist: Sich selbst zuvertrauen und nur das aufzuschreiben, was man wirklichhören möchte, sich nicht zu verbiegen, um in den AugenAnderer einem Ideal des zeitgenössischen Künstlers zuentsprechen. Ich kann nur alleine entscheiden, wie dasneue Werk wird.Für einen Komponisten sind kindliche Neugierde,Freude beim Ausprobieren, Liebe zur Musik und Verlangennach immer neuen Entdeckungen und musikalischenWegen Voraussetzung. Natürlich ist gutes Handwerk,Vertrautheit mit Instrumenten, ihrer Spieltechnik undvielleicht auch ein Bezug zu unterstützenden Technologiensehr hilfreich. Das Studium ist ein Ort, wo diese Bedürfnissebefriedigt werden, aber auch wo Studenten undLehrer sich austauschen.Beim Interpretieren von Kompositionen gibt es dagegendurchaus Falsch oder Richtig. Durch mein Studiumbei z. B. Pavel Gililov lernte ich aber, mich innerhalbdieser Grenzen frei zu bewegen und mehr in dieFeinheiten des Klanges und die direkten Freuden desSpielens einzutauchen. Ich schreibe übrigens gerne fürStipendien & Preise:2006/07Höpfner Stipendium mitKompositionsauftrag2009Brahmshausstipendium2010Preisträgerin des„Mikhashoff Competition2010“2011/12Stipendiatin der InternationalenEnsembleModern Akademie(Frankfurt)2011/13Stipendiatin derAkademie Musiktheaterheute2012AufenthaltsstipendiumHerrenhauses Edenkoben,Schneider-Schott-Musikpreis<strong>2013</strong>Stipendiatin der VillaMassimo, RomLehraufträgein Jugendseminaren fürKomposition in Bonn(Beethoven-Haus) und<strong>Düsseldorf</strong> (MusikratNRW) und Juror für NeueMusik in Landeswettbewerben„Jugendmusiziert“ und “Jugendkomponiert“- Lehrauftrag für Kompositionund Improvisation,Hochschule für Musikund Theater Hannover7


PortraitKlavier, aber genauso gerne oder vielleicht sogar noch lieber fürandere Instrumente.Später kam auch die Musikwissenschaft hinzu. Inwieweit habendiese Inhalte auf Ihr Komponieren Einfluss?Ich weiß, was ich schreibe, und ich denke darüber nach – undmir ist dann auch meistens klar, was ich schreibe. Wenn diesesDenken über das Aufgeschriebene bereits Analyse ist, dann analysiereich mich ständig, unbewusst und bewusst.Wie arbeiten Sie? Wie sehen Sie das Verhältnis von „Inspiration“und „Arbeit“?Ich arbeite am Schreibtisch, an meinem Instrument und anvielen anderen Orten. Beim Komponieren gibt es ohne Inspirationkeine Arbeit. Anders formuliert: Ohne Inspiration ist dasArbeiten an einer Komposition umso härter.Inspiriert werde ich oft unterschwellig, manchmal von Kleinigkeiten.Im Nachhinein kann ich nur selten genau sagen, wo, wieund wann. Manchmal beim Komponieren selbst, beim Spazierengehen,am häufigsten vielleicht bei Konzerten und beim Hörenvon Musik. Sehr inspirierend für mich sind Konzerte mit Werken,die mir nicht gefallen, dann schweifen meine Gedanken ab.Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?Weiter komponieren und schauen, was auf mich zukommt.Wie empfinden Sie die Stellung der (weiblichen) Komponistin beiKollegInnen und bei MusikerInnen? Ist hier immer noch Überzeugungsarbeitzu leisten?Jeder Komponist, egal ob Mann oder Frau, muss selbst vonseiner Arbeit überzeugt sein, dann können seine Kompositionenvielleicht auch andere überzeugen.Was raten Sie heutigen Jung-KomponistInnen?Zu tun, wovon sie überzeugt sind, und unbeirrt ihren Weg zugehen.Mit einem Augenzwinkern: Was hören Sie in Ihrer Freizeit?Musik und meine Umwelt.Wir danken Ihnen für diesen E-mail-Austausch und wünschenIhnen für die Zukunft weiterhin viel Erfolg.


GesangRainer TemplinWarum wir singen ...Fabian konnte zwei Wochen vor dem großen Konzertkaum noch schlafen, so aufgeregt war er. Dabei hatte erdoch schon monatelang zusammen mit den anderen22 Kindern der Chorgruppe des Mini-Chores aus derAachener Straße das Lied vom Zappelphilipp und dasLied vom Dackel geübt. Auch die anderen Lieder klappteneigentlich ganz gut und vor allem: Er konnte sie auswendig!Aber wenn er dann abends im Bett lag und darandachte, beim Konzert vor all den vielen Leuten stehenzu müssen, wurde ihm immer ganz schlecht. Selbst seinTeddy konnte ihn nicht trösten. Als der große Tag dannendlich da war und seine Mami ihn in die Kirche brachte,ist es ihr doch nicht gelungen, Fabian zu überzeugen,ganz nach vorne zu gehen und mitzusingen. Er schafftees einfach nicht und blieb lieber mit ihr – ganz dicht ansie gedrückt – im Publikum sitzen und hörte den anderenKindern zu. Das ist eine wahre Geschichte. Lediglichder Name wurde „von der Redaktion geändert“.Justine Wanat Der Mini-Choram 30.09.2012, JohanneskircheÜber 200 Kinder und Jugendliche, insgesamt 9 Chorgruppen,die Justine Wanat an der Clara-Schumann-Musikschuleleitet, hatten sich am 30. September 2012 danndoch getraut, in der Johanneskirche nach vorne zu tretenund dem Publikum zu zeigen, „Warum wir singen …“Denn so lautete der Titel dieses Konzerts, in dem JustineWanat zum ersten Mal einen kompletten Überblick ihrerChorarbeit präsentierte. Und der konnte sich sehen undhören lassen!Das Konzert wurde eröffnet vom Mini-Chor (ohneFabian), der die ca. 500 Zuhörer mit dem Lied „Wirwoll’n Euch begrüßen“ willkommen hieß. Schon in dieserGruppe, in der die Kleinsten erst 4 Jahre alt sind (dieÄltesten sind 7), konnte man Justine Wanats stimmbildnerische„Handschrift“ erkennen: saubere Intonation,präzise Artikulation, klare, helle und immer weiche undWarum wir singen ...- Mini-Chor- Schulchöre:Franz-Vaahsen-Schule,Katholische GrundschuleNiederkassel- Knabenchor- Mädchenchor- Jugendchor- Jugendchor SolistenKlavierbegleitung:Yoshimi YamamotoLeitung: Justine Wanat9


AktuellesJustine Wanatrunde Klangfärbung der Stimmen. Die Antwort auf denmysteriösen Titel „Warum wir singen …“, die sich demZuhörer eigentlich erst am Schluss des Konzerts erschließensollte, gaben die Minis gleich zu Beginn: „Weil es unsSpaß macht!“ Das konnte man nicht nur hören, sondernauch sehen, denn die Lieder wurden auch „gespielt“ mitBewegungen, die den Text verdeutlichten. Und der Spaß,den die Kinder dabei hatten, war offensichtlich undsprang auch auf das Publikum über.Nach den ersten Liedern gesellten sich dem Mini-Chor die Kinder der Franz-Vaahsen-Schule aus Wittlaerund der Katholischen Grundschule aus Niederkassel hinzu,zwei Grundschulen, deren Schulchöre in Kooperationmit der Clara-Schumann-Musikschule von Justine Wanatgeleitet werden. Jetzt stand die bereits beeindruckendeZahl von über 80 Kindern vorne, um gemeinsam „Ichwill erzählen und nicht lügen“ und „Im Lande Zimbi“ zusingen, bevor die Minis sich dann (endlich!) wieder hinsetzendurften und die Schulchöre alleine vom „Land dertausend Träume“ singen konnten.Auch zum nächsten Programmteil gab es wieder einen„gemischten“ Übergang: Zu den Schulchören kamenjetzt die ca. 40 Mitglieder des Knaben- und des Mädchenchoresder Clara-Schumann-Musikschule hinzu.Zwei Gruppen für die 7- bis 11-Jährigen, die zwar getrenntproben, aber zu größeren Anlässen oft gemeinsamauftreten. Sie bilden sozusagen die „Mittelstufe“ derChorarbeit an der Musikschule. In diesen Gruppen singtso manches 11-jährige Kind, das bereits seit dem 5. Lebensjahrin den Chor geht. Das sind schon erstaunliche 6Jahre Chorerfahrung!Wettbewerb übrigens der Jugendchor mit einem 1. Preisgewonnen. Dieser sollte als nächster in der Johanneskirchezu hören sein.Jährlich ein Preis. Was für eine schöne Bestätigungfür die wunderbare Chorarbeit, die Justine Wanat leistet!Und die geht noch über das rein Musikalische hinaus.Auch die gesamte Präsentation gehört dazu. So inszenierteJustine Wanat den Übergang vom Knaben- und Mädchenchorzum Jugendchor als stimmungsvolle Prozessiondurch den Kirchenraum. Während des Auf- bzw. Abtrittsder Gruppen sangen die Kinder und Jugendlichen die berühmteBourrée aus der Lautensuite von Johann SebastianBach als Vokalise.Der Jugendchor – die „Oberstufe“ mit den bis zu19-Jährigen, von denen einige eine über 10-jährige Chorerfahrungmitbringen – beeindruckte gleich zu Beginnseiner Programmgruppe mit „Agios o Theos“, einem derältesten christlichen Hymnen in einer Vertonung desjungen luxemburgischen Komponisten David Ianni. AmKlavier begleitete wie immer zuverlässig und dabei äußersteinfühlsam und ausdrucksvoll Yoshimi Yamamoto.Hier konnten Eltern und Großeltern der jüngerenKinder, die vorher schon gesungen hatten, einen Eindruckdavon gewinnen, wohin sozusagen die „stimmlicheReise“ ihrer Kleinen unter der Obhut von Justine Wanatgeht. Nämlich vom Einstieg mit dem einstimmigen Singenkindgerechter Lieder im Mini-Chor bis hin zur Interpretationanspruchsvoller mehrstimmiger Chorliteraturim Jugendchor. Das „Ave Maria“ von Gustav Holst, dasder Jugendchor hervorragend sang, war bis zu 8-stimmig!Nach zwei gemeinsamen Liedern mit den Schulchörensang der Knaben- und Mädchenchor „Heut’ lockt derSonnenschein“ und das Lied vom „Banana-Señor“, indem sich auch mutige junge Solisten (mit Mikrophonverstärkung)präsentierten. Das war so hinreißend undlustig, dass es einen nicht wundert, dass der Chor am 1.Dezember 2012 im Mercedes Chorwettbewerb mit einem3. Preis ausgezeichnet wurde. Im Jahr zuvor hatte diesenDass auch die Begabtenförderung im Chorbereichder Clara-Schumann-Musikschule nicht zu kurz kommt,stellten die zahlreichen Solistinnen und Solisten (Ja,es gibt auch männliche unter ihnen!) unter Beweis.Sie durften inwechselnden Besetzungenin denfolgenden Pro-Fotos: www.MargretvConta.de10


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Gerd Högener, ehemaliger OberstadtdirektorGerd-Högener-Wettbewerbund Vorstandsvorsitzender der <strong>Düsseldorf</strong>er Volksbühne e.V.Aufruf>WettbewerbeDer Verein der Freunde und Fördererder Clara-Schumann-Musikschule10. Gerd-Högener-Wettbewerbam 22. Juni <strong>2013</strong>Die Ausschreibungsunterlagen: erhältlich ab 1. <strong>Februar</strong> 2012im Musikschulsekretariat bei Frau LöfflerRaum 108, Telefon: 89-27421, csm@duesseldorf.deDie Anmeldefrist: 30. April <strong>2013</strong>Teilnahmeberechtigt:alle SchülerInnen mit einem Hauptfachunterrichtan der Clara-Schumann-Musikschule,die zum Stichtag 19 Jahre oder jünger sind.Vorgesehen sind zwei Altersgruppen- für Kinder (bis einschließlich 12 Jahre)- für Jugendliche (von 13 bis 19 Jahren).Die unabhängige Jury: besteht aus erfahrenen MusikpädagogInnen.Die Bewertung:Anhand der Wertungsspiele werden die besten Leistungenermittelt, die dann für Preise vorgeschlagen werden.Die Bewertungskriterien: - die künstlerische Ausstrahlung,- die musikalische Gestaltungskraft,- das technische Können.Das Programm:Die Preise:Das Abschlusskonzert:freie Wahl, Werke aus mind. 3 musikalischen Stilepochen.Im letzten Jahr konnten fast 3.300 Euro vergeben werden.Durch die aktive Teilnahme gewinnen alle Kinder undJugendlichen an Auftrittserfahrungen.23. Juni 2012 um 16 UhrUdo-van-Meeteren-Saal.Die Preisträger werden für weitere Fördermaßnahmen und Konzerte empfohlen.12Die Veranstalter und die Musikschule freuen sichauf ein großes Teilnehmerfeld,das eine Anerkennung herausragender Leistungen in der Musikschuleermöglicht.


Trude-Fischer-PreisMit der 16-jährigen Yuhan Wang aus der Klavierklassevon Peter Haseley, dem Direktor der StädtischenClara-Schumann-Musikschule, wurde wiederum eineSchülerin der <strong>Düsseldorf</strong>er Musikschule mit dem Trude-Fischer-Preis ausgezeichnet. Die gleichnamige Stiftungwurde zum Andenken an die 1987 verstorbene Pianistinund Klavierpädagogin Trude Fischer eingerichtet. Ausden Zinserträgen eines Stiftungsfonds werden jährlichdurch ihre Leistungen hervorgetretene Klavierschülerdurch Geldpreise ausgezeichnet. Verwaltet wird er vomVerein der Freunde und Förderer der Städtischen MusikschuleMeerbusch e.V.Yuhan wurde in Jiangsu in China geboren. Sie besuchtdas Städtische Görres-Gymnasium in <strong>Düsseldorf</strong>. Ihreaußergewöhnliche musikalische Begabung bewies Yuhandurch stets erfolgreiche Teilnahme im Wettbewerb „Jugendmusiziert“, in dem sie bereits in den Jahren 2006,2008 und 2009 den Landeswettbewerb, im Jahre 2009darüber hinaus den Bundeswettbewerb erreichte.Yuhan spielte im Kammermusiksaal der StädtischenMusikschule Meerbusch im Rahmen der Preisverleihungam 23. September 2012 anspruchsvolle Werke von Ludwigvan Beethoven, Peter Iljitsch Tschaikowski sowieRobert Schumann. Den Preis übergab Rolf Kaulmann,ehemaliges Mitglied des Lehrerkollegiums der CSM undVorsitzender des Meerbuscher Vereins der Freunde undFörderer.v.l.n.r.: Yuhan Wang umrahmt von Anne Burbulla (Leiterin der Städt.Musikschule Meerbusch), Peter Haseley und Rolf Kaulmann (rechts)Doppelter Erfolg für Haseley-SchülerinAlexandra MomotAlexandra Momot (13) aus der Klavierklasse vonPeter Haseley war in den vergangenen Monaten beiKlavierwettbewerben sehr erfolgreich. Beim Klavierspiel-Wettbewerbder Firma Steinway in Hamburggewann sie einen 3. Preis in der Altersgruppe C (11-13 Jahre). Vorentscheidungen für das Finale am27. Oktober 2012 in der Laeiszhalle gab es unter anderem auch in <strong>Düsseldorf</strong>.26 Finalisten reisten nach Hamburg, wo der Wettbewerb seit 1937stattfindet. Alexandra spielte das „Fantasie-Impromptu“ cis-moll, op. 66von F. Chopin.Außerdem hat sie einen 2. Preis im 10. Westfälischen van Bremen-Klavierwettbewerbam 25.11.2012 für junge Pianistinnen und Pianisten ausNRW gewonnen. Im Preisträgerkonzert spielte Alexandra am 1. Dezemberim Amphie Saal des Harenberg City Centers (Dortmund) die von der Juryausgewählte „Sonate Pathétique“ c-moll, op. 13, (1. Satz) von Ludwig vanBeethoven.Graham-Schüler gewinntKompositionswettbewerb>WettbewerbeLeander Ruprecht (mittlerweile 13) schreibt:Alles begann mit einer Ausschreibung, die ichvon meinem Kompositionslehrer David Grahambekam: Die Ortschaft Stommeln (Pulheim beiKöln) schrieb im Rahmen ihrer 1050-Jahrfeiereinen Kompositionswettbewerb für Saxophonensembleaus. Da ich noch nichts über das Saxophonwusste, durfte ich den Saxophonlehrer Dirk Grün besuchen. Er brachtemir das Saxophon näher und informierte mich über Tonumfänge, worüberich sehr dankbar bin! Reichlich informiert begann ich also das Stück „ZweiEulen“ für Saxophonquintett zu komponieren. Dabei gab mir David Grahamgute Tipps, sogar in den Sommerferien bei ihm zu Hause. Das freute michsehr. Und es zahlte sich am Ende wirklich aus, denn ich gewann am23.10.2012 den 1. Preis (500 €) und wurde um eine tolle Erfahrung reicher.13


WettbewerbeDirigier-Stipendium fürDiethelm ZuckmantelDer Leiter des Jugendblasorchesters Diethelm Zuckmantel erhielt jetztüberraschend Post vom Deutschen Musikrat. Im Hinblick auf die erstklassigePräsentation des Orchesters beim Bundeswettbewerb des Deutschen Orchesterwettbewerbs2012 in Hildesheim als drittbestes JugendblasorchesterDeutschlands (die berichtete) sprach ihm der Wettbewerbsbeiratein Stipendium zu. Der Jury gefiel Zuckmantels Dirigat und sie stiftet ihmden Preis von 1.000 E zur Weiterbildung durch den Besuch von Meisterkursen.209Elektronische AktivitätenAm Sonntag, den 18.11.2012, erklang im DortmunderTheater im Depot eine neue Ausgabe der elektroakustischenKonzertreihe „Radio_Depot“. Das Motto lautetediesmal: „Gold, Silber und schwere Metalle“. Es ging ummetalloide Geräusche, goldene Klang-Schnitte und gutversilberte Melodien.Das „Studio 209“ war mit dem Stück „Gold“ von JohannLensing vertreten. Eingereicht wurden ca. 40 Werkezahlreicher Studios für elektronische Musik in Deutschland.Eine Kooperation für künftige Veranstaltungen istvorgesehen.Studenten der Filmklasse von Prof. Dr. Reiner Nachtweyan der FH <strong>Düsseldorf</strong>, Abt. Design, produziereneinen Film über die „Krypta“ von Emil Schult basierendauf den Soundtracks des „Studios 209“, die eigens fürdiesen Raum komponiert wurden. Die Computermusik-Klassevon Christian Banasik stellte Kompositionenzu den verschiedenen Themen des Kunstraums her. Einzwanzigminütiger Mix aller Stücke dient als Form undStruktur für den Filmaufbau.Auch bei den Kunstpunkten 2012 (25. August 2012)war das Studio 209 vertreten:Im Atelierhaus Theodor-Heuss-Brücke, KaiserswertherStraße 237, erklangen während der Besuchsmöglichkeitender offenen Ateliers Soundscapes, das sind imOriginalton eingefangene Geräusch-Landschaften, undandere elektronische Arbeitsbeispiele der KompositionsklasseChristian Banasik.14


UEnsemblesBernd ZingsemOrchesterkonzertimSchumann-SaalIn den letzten beiden Jahrenhaben sich Musiker der Clara-Schumann-Camerataund des Orchestersdes Japanischen Clubs mehrfach zugemeinsamen Konzerten zusammengefunden,so auch am 10. Novemberzum Sinfoniekonzert im Robert-Schumann-Saal. Unter der Leitungdes jungen japanischen DirigentenSeitaro Ishikawa (Foto oben)eröffnetedas Orchester den Abend mit derOrchestersuite Nr. 3 in D-Dur vonJohann Sebastian Bach, deren Ouvertürevom glänzenden Bläserklangbestimmt wurde. Als zweites großesWerk des Abends erklang Mozartsberühmte Sinfonie Nr. 40 in g-moll,in der sich schwungvoll virtuoseStreicherpassagen mit schwierigenBläsersoli abwechseln. Die japanischePianistin Yuki Ito-Takahashi (untenim Bild), Schülerin von Paul Badura-Skoda in Wien und Oleg Maisenbergin Stuttgart, spielte den Solopart inLudwig van Beethovens 5. Klavierkonzert– „Emperor“ – in Es-Dur.Mit großer Virtuosität gestaltete siesouverän den Solopart und bedanktesich für den lang anhaltenden Applausmit einer klangschönen Zugabevon Sergej Rachmaninoff.Die Fortführung der Kooperationbeider Orchester ist schon in Planung.Bernd ZingsemWeihnachtskonzert der StreicherMittlerweile ist es schon eine schöne Tradition:Am zweiten Montag im Dezembergestalten die zentralen Streicherensembles– der Spielkreis aus der Prinz-Georg-Straßeund die Jungen Orchester I und II – einWeihnachtskonzert.Am 10. Dezember 2012 präsentiertenannähernd 80 junge Schülerinnen undSchüler unter der Leitung von BarbaraZimmermann-Keßler und Alexander Fröhlichein abwechslungsreiches Programm miternsten, stimmungsvollen und gar humorigenWerken. Hochkonzentriert starteten dieJüngsten mit „Alle Jahre wieder“ und zeigteneindrucksvoll, wie viel sie bereits in derkurzen Unterrichtszeit gelernt hatten. DieSpielerInnen des Jungen Orchesters I, zwischen8 und 14 Jahren, begannen mit klangschönenWeihnachtsliedern und schlossenmit der temperamentvoll vorgetragenenFilmmusik zu „Pretty Woman“.Das Programm des Jungen OrchestersII spannte einen Bogen von der Barockzeitzu aktuellen Kompositionen aus Amerika.Zwei gut artikulierte Märsche wechseltenmit dem schwungvoll vorgetragenen „StringChatter“, einem Satz aus einer Bach-Kantatefolgte der „Winter Walk“ von BrendanMcBrien.Verdienter Beifall des zahlreich erschienenenPublikums beschloss ein schönesKonzert unserer Streicherschüler.Fotos: www.MargretvConta.de15


∑.p o r t a t oIn den beiden großen Herbstfestivals, die regelmäßig in <strong>Düsseldorf</strong> stattfinden, waren KollegInnenaus der Lehrerschaft der CSM gut vertreten. Und vielleicht waren es ja sogar noch mehr alsdiejenigen, die der Redaktion aufgefallen sind:Lehrer der CSM bei den HerbstfestivalsBarbara OxenfortIn seinem 22. Jahrgang gab sich der <strong>Düsseldorf</strong>er AltstadtHerbst einen neuen Namen: düsseldorf festival!Das Ausrufezeichen ist Bestandteil des Namens unddes Konzeptes. Auch wenn sich im Laufe der Zeit derSchwerpunkt mehr und mehr auf körperbetonte Zirkus-Kunst hin verschoben hat, kam gerade in diesem Jahr dieMusik keinesfalls zu kurz. Und dabei spielten Lehrkräfteder Clara-Schumann-Musikschule eine nicht unbedeutendeRolle. Nicht nur, dass man in den Orchestern, etwabei Ulrich Brall in der Tonhalle, das ein oder andere bekannteGesicht ausgemacht hat. Nein, Posaunenlehrerund Leiter des Juniorblasorchesters Nicolao Valiensispielte am 27. September 2012 mit der Banda Unica(mit Schlagzeug, Elektronik, Percussionsinstrumenten,Flöten und Gesangsstimmen) einen ganzen Abend langim Maxhaus Musik aus seiner Heimat Italien. Die Banda-Musik hat in Italien lange Tradition. Es fließen Elementeder Belcanto-Klassik, der Volksmusik, heute sogar desJazz und der Elektronischen Musik mit ein. Valiensi setztsich hierzulande auch mit seiner eigenen Banda Metafisicafür diese Musiktradition ein.Außerdem veranstaltet Peter Gahn seit 2008 ein kleines,aber feines Festival namens Tasten, das natürlichneue und neueste Klaviermusik ins Zentrum stellt. Oftauch mit <strong>Düsseldorf</strong>er Komponisten. In diesem Jahr gabes unter dem Motto Hommage an John Cage – Art MusicPerformance zwei Veranstaltungen im Andenken an denvor 100 Jahren geborenen Komponisten und Neue-Musik-DenkerJohn Cage. Ausstellung, Performance, Installation,Video, Texte und teils experimentelle Klangkunstgriffen hier untrennbar ineinander. Die erste fand am25. September im Malkasten statt, die zweite, die einenganzen Abend lang dauerte, in den FFT-Kammerspielen.Diese war wiederum in den Rahmen des „düsseldorf festival!“aufgenommen.Zum 7. Mal wurde das Internationale <strong>Düsseldorf</strong>erOrgelfestival (IDO) durchgeführt. Auch hier wurdenviele unserer KollegInnen gesichtet: Christoph Gängel(Trompete) spielte mit seinem Sohn Maximilian beimEröffnungsgottesdienst am 30. September in St. Gertrudin Eller ebenso wie am 4. November in St. Franziskus-Xaverius innerhalb des Bläserensembles „Silver Brass& Orgel“. Barbara Zimmermann-Keßler (Violoncello)spielte in einem Ensemble „Mystic Folk“ unter demTitel „ANNWYN – Aeon“ am 2. Oktober in der Liebfrauenkirchein Flingern. Die Uraufführung seiner neuenKomposition „Stimmen der Seele“ spielte Ulrich Raschean der Orgel zusammen mit Herta Gruber (Violine) am7. Oktober in St. Maria Rosenkranz in Wersten. ChristofHilger (Klarinette) ist ständiges Mitglied des Spezialensemblesfür Neue Musik „notabu“. Er interpretierteden Satz „Abîme des oiseaux“ aus dem „Quartett auf dasEnde der Zeit“ von Olivier Messiaen in einem Konzertam 24. Oktober in der Andreaskirche.Über das Konzert „Swingtime“ mit der CSM Big Bandunter Romano Schubert in der Petruskirche, Unterrath,lesen Sie ausführlich auf der nächsten Seite.Fotos: www.MargretvConta.deGero KörnerKlaus Osterloh16


UEnsemblesClaus Minwegen„Swingtime“ mit der CSM Big Band in der Unterrather PetruskircheFür regelmäßige Besucher der Veranstaltungen desIDO-Festivals ist die Besetzung Big Band & Orgel nichtsExotisches mehr. Schon vorangegangene Konzerte habenSkeptiker mit einfühlsamen Kompositionen und Arrangementsüberzeugt. Unter dem Titel „Swingtime“ fandim Rahmen des 7. IDO-Festivals Ende September 2012ein Konzert mit der CSM Big Band, Orgel und zwei weiterenSolisten unter der Leitung von Romano Schubert inder evangelischen Petruskirche in Unterrath statt.Von den Veranstaltern konnten wahrlich namhafteSolisten gewonnen werden: die bekannte Ex-Venetia,Wirtin des „Weinhauses Tante Anna“ und JazzsängerinBarbara Oxenfort, der Monschauer Hammond-, RhodesundKeyboardplayer Gero Körner und – last but not least– der Trompeter Klaus Osterloh. Osterloh, von 1983 bis2012 Mitglied der WDR Big Band, hat mit allen großenBandleadern zusammengearbeitet und ist auf zahllosenEinspielungen zu hören, durchaus nicht nur mit Jazz. Erist stilistisch überall zu Hause und war damit ein idealermusikalischer Partner der CSM Big Band an diesemAbend, die ebenfalls ihre stilistische Vielfalt überzeugendzeigen konnte. Gero Körner ersetzte mit den elektronischenOrgeln, aber auch mit der Kirchenorgel der Petruskircheden üblichen Pianisten der Rhythmusgruppe undverlieh dem Sound etwas von Blues, Soul und Gospel.Erroll Garners „Misty“, der für Norah Jones von JesseHarris komponierte Titel „Don’t know why“ und LewBrowns „Comes Love“ wurden von Barbara Oxenfort alsVocal-Nummern mit sanfter Stimme und mit dem ihreigenen Timbre interpretiert. Sie boten zudem reichlichGelegenheit für Osterlohs und Körners eindruckvolleSoli.Eine etwas andere Klangwelt eröffnete sich mit denKompositionen und Arrangements von Rainer Tempel,dem sich die CSM Big Band im vergangenen Jahrbesonders gewidmet hatte. „An hellen Tagen“, „<strong>Stadt</strong>-Land-Fluss“ und „Abschiedslied“ lauteten hier Tempelsmanchmal durchaus rätselhafte Titel.Das begeisterte Publikum erklatschte sich mit „Fever“und Caro Emeralds Welthit „A Night Like This“ zwei„heiße“ und fetzige Zugaben der Solisten und der CSMBig Band, die sich an diesem ungewöhnlichen Big-Band-& Orgelabend zudem als subtiler und einfühlsamer Begleiterzeigte.Ein Quantum TonCSM Big BandLeitung:Romano Schubertzu bestellen über:Romano Schubertsax@romano-schubert.deoderClaus Minwegenclaus.minwegen@duesseldorf.dePreis: 15 €17


kMarga Wilden-HüsgenDie Verfasserin unseres Gastbeitrags war seit 1979 Dozentin ander Musikhochschule Köln, Abteilung Wuppertal, und hatte1992 – 2007 die weltweit erste Professur für das Fach Mandolineinne. Aus ihrer Klasse gingen renommierte Künstler und Pädagogenhervor, darunter auch die Mandolinenlehrkräfte der CSM. Sieist auch als Musikforscherin und Herausgeberin tätig.Festkonzert am 17.11.2012Im Publikum Prof. DieterKreidler, BürgermeisterinGudrun Hock und Peter HaseleyDas <strong>Düsseldorf</strong>er Zupforchester – 90 Jahre alt ...und jung geblieben<strong>Düsseldorf</strong>erZupforchester e.V.www.duezo.de/Kontakt:zupforchester@duezo.de4 Instrumentengruppen:- Mandolinen,- Mandolen,- Gitarren und- Kontrabass.Soloinstrumente wie- Flöte oder- SchlagwerkRepertoire:- Bearbeitung vonLautenmusik derRenaissance18Im Jahre 1922 und 1924 gründeten sich in <strong>Düsseldorf</strong>zwei Mandolinenorchester, die man als Basisfür das heutige <strong>Düsseldorf</strong>er Zupforchester (genanntDüZo) bezeichnen kann. Die Orchester trugen den Namen„Lustige Buam“ (1922) und „Wander- und MandolinenvereinWanderheil“ (1924). Sie waren damalsein Zusammenschluss von Laienspielern auf Mandolineund Gitarre, die mit großer Spielfreude ein volkstümlichesRepertoire pflegten und, wie schon der Name „Wanderheil“vermuten lässt, auch auf vielen Wanderungenund Fahrten ihre Instrumente erklingen ließen. In diesenVereinen gab der gute, erfahrene Spieler sein Wissen undKönnen an den neuen, interessierten Spieler weiter.Heute kommen die Spieler des Orchesters aus einemvöllig anderen Bildungskreis, in der Regel erlernen sie dasSpiel der Mandoline und der Gitarre an der Musikschuleoder privat bei einem ausgebildeten Instrumentallehrer.Diese Veränderung hat direkt etwas mit der Arbeit unddem Engagement in der Laienmusik und auch im DüZozu tun.Den Wandel von dem traditionellen Mandolinenorchesterder 20er Jahre hin zum Zupforchester der 70erJahre hat das <strong>Düsseldorf</strong>er Orchester als eines der erstendieser Gattung in NRW mit Bravour vollzogen. Damithat es auch eine Vorreiterrolle im Musikfachverband derZupfmusiker, dem Bund Deutscher Zupfmusiker (BDZ),gespielt. Alle Laienorchester mussten ca. 25 Jahre nachdem 2. Weltkrieg den Weg der Veränderung in die „mo-derne“ Zeit gehen. Glückliche Umstände in Form vonEngagement besonderer Persönlichkeiten haben dies im<strong>Düsseldorf</strong>er Zupforchester schon früh möglich werdenlassen.Hier ist der langjährige Vorsitzende, der GitarrenbaumeisterWilhelm Liesenfeld zu nennen, der die Zeichender Zeit erkannte und den damals noch jungen undunbekannten <strong>Düsseldorf</strong>er Gitarristenund HochschulabsolventenDieter Kreidler überredete in„seinem“ Orchester Dirigent zuwerden. Dieter Kreidler gelangin behutsamer und kontinuierlicherArbeit, die Spieler in dieWelt der neuen Möglichkeiten desMusizieren im Zupforchester zuführen: mit stilgerechten AufführungenAlter Musik und mit derin diesen Jahren in zunehmendemMaße geschaffenen originalen zeitgenössischen Musikfür Zupforchester. Er zeigte damals der mittlerweile mitvielen jungen Leuten besetzten Orchestergemeinschaftdie Schönheit der Musik ohne Dauertremolo und führtesie gleichzeitig an eine dafür notwendige feinere und differenzierteTechnik heran.Als der heute renommierte <strong>Düsseldorf</strong>er KomponistThomas Blomenkamp 1979 erfolgreich an einem Kom-


Kooperationenkpositionswettbewerb für Zupforchester teilnahm, wurdedas DüZo mit der Uraufführung seines Werkes „Melrhykonvar“betraut, eine Herausforderung für das Orchester.Es stellte sich mit seinem Dirigenten Dieter Kreidler,der 1975 als Professor für Gitarre berufen wurde, dieserAufgabe. Sie führten das Werk mit seinen neuen Klangkonstellationen,Rhythmen und Anordnungen in derInstrumentierung mit großem Erfolg auf.Der den aktuellen Strömungen dieser Zeit verschriebenenOrchesterleitung gelang es, dass das bis dahin alsnur volkstümlich und leider oft missachtete InstrumentMandoline 1975 in den Fächerkanon der Clara-Schumann-Musikschuleaufgenommen wurde. Eine Innovationzu dieser Zeit und ein großer Schritt hin zur Weiterentwicklungder Laienmusik im Zupforchester, welcherbis heute, auch nach mehr als 40 Jahren, seine Wirkungzeigt. Hiermit begann auch unbemerkt die Professionalisierungdes Mandolinenspiels, die Jahre später mit derEinrichtung der Studienmöglichkeit für Mandoline ihretiefgreifende Wirkung hatte. Heute wirken an der Clara-Schumann-Musikschule(neben anderen)zwei Mitgliederdes Orchesters nacherfolgreichem Mandolinenstudiumals hauptamtlicheLehrkräfte mit Leitungsaufgaben,JulianneEbener undPetra Cegla, letztere führt seit 12Jahren als 1. Vorsitzende die Geschickedes Vereins.Einen weiteren bedeutsamenSchritt tat das <strong>Düsseldorf</strong>erZupforchester durch die Initiativeder beiden leitendenPersönlichkeiten Liesenfeld undWilhelm Liesenfeldim PublikumKreidler: Sie gründeten das Sommerseminar zur Weiterbildungder Mandolinen- und Gitarrenspieler, welches1977 im Kloster Langwaden bei <strong>Düsseldorf</strong> zum erstenMal stattfand. Dozenten waren damals Mitglieder des<strong>Düsseldorf</strong>er Zupforchesters, die künstlerische Leitunghatte die Verfasserin. Der große Erfolg dieses Seminarsführte dazu, dass der Bund Deutscher Zupfmusiker inNRW die Organisation übernahm, mit Finanzierungdurch den Landesmusikrat NRW. <strong>2013</strong> wird das Seminarzum 36. Mal durchgeführt, immer noch unter gleicherkünstlerischer Leitung.Dieter Kreidler verließ 1985 „sein“ DüZo, weil ihnseine Aufgaben als Hochschullehrer ganz forderten. DieSturm- und Drangzeit der 70er und der frühen 80erJahre und die Zeit der ständigen Neuerungen waren vorbei.Es folgte eine Zeit der kontinuierlichen Arbeit nachinnen unter verschiedenen Dirigenten. Zu nennen sindhier: der australische Mandolinist Keith Harris, 1985-1987, der <strong>Düsseldorf</strong>er Gymnasiallehrer Uwe Witt 1987-1991, und der langjährige Konzertmeister des DüZoPaul Schroers 1991-1999. In den 90er Jahren nahm das- barocke Kammermusik- Originalkompositionendes 20. und21. JahrhundertsProben:jeden Donnerstag(außerhalb derFerienzeit)19:45 – 22 Uhrin der Clara-Schumann-MusikschuleProbenwochenendenMitglieder:zur Zeit ca. 20 aktiveMitspieler im Alterzwischen 13 und 65regelmäßige Konzerteim Novemberin der CSMDas InstrumentMandolinewurde in derAugust 2012vorgestellt.19


kUEnsemblesClaus MinwegenOrchester neben vielen Konzerten erfolgreich an zweiWettbewerben für Zupforchester teil, spielte eine CD mitdem Titel Zeitsprünge ein und richtete für den BDZ-NRW das alle 4 Jahre stattfindende Landesmusikfest aus.Hiermit zeigte es sich wieder als führendes Zupforchesterin NRW.Mit Petra Tübben, studierteMandolistin und jetzige Leiterin desGrundbereichs an der MusikschuleMülheim, gewann das Orchester1999 eine Frau als Dirigentin, diebis heute, mit dem agilen Vorstandunter Petra Cegla, erfolgreich undbeliebt bei den Spielern das „DüZo“führt. Unter Ihrer Stabführungarbeitet das Orchester quasi unterdem Motto: „traditionsbewusst undinnovativ“.Die enge Anbindung an die Clara-Schumann-Musikschulekommtimmer wieder besonders zumTragen. Anlässlich des Festkonzerteszum 90-jährigen Jubiläumim Udo-van-Meeteren-Saal MitteNovember 2012 konnte man dieseindrucksvoll erleben: Nachwuchsförderungist eine wichtige Aktivitätfür die Zukunft der Orchestergemeinschaft. Regional-,Landes- und Bundespreisträger des Wettbewerbs „Jugendmusiziert“ finden im <strong>Düsseldorf</strong>er Zupforchester einemusikalische Heimat. Sie erhalten Gelegenheit als Solistenaufzutreten, werden aber auch in anspruchsvollerForm mit dem Orchesterspiel vertraut gemacht. Damiterfüllt das Orchester eine zeitgemäße und wichtige gesellschaftspolitischeAufgabe: die Förderung der Jugendund die Zusammenführung der unterschiedlichen Generationenim gemeinsamen Tun, dem Musizieren.Ein Benefizkonzert mit dem Juniorblasorchester undNicolao Valiensi„Go ahead“Tief beeindruckt zurückgekehrt von einer Konzerttournee über den afrikanischenKontinent mit seiner Schönheit, seinen Gegensätzen, aber auch seinerteilweise bitteren Armut und unerträglichen Verelendung, wollte und konnteNicolao Valiensi nicht einfach zur Tagesordnung eines Instrumentallehrersund Dirigenten an einer Musikschule übergehen. Die erdrückenden Zahlender Aids-Erkrankungen (laut Wikipedia gab es 2005 im südlichen Afrika 25,8Millionen Infizierte, 3,2 Millionen Neuinfizierte und im Jahr 2004 2,4 MillionenTodesopfer) ließen ihn nicht ruhen. Er führte viele Gespräche und sammelteInformationen, wie – zunächst finanzielle – Hilfe möglich sein könnte,welche Projekte es gibt und wo seriöse Ansprechpartner hier und vor Ort zufinden sind.In “Go ahead” (Geh’ voran)fand er eine Organisation, die die Energie, den Enthusiasmus und den Willenjunger Erwachsener für die Unterstützung von Bildungsprojekten für Kinderund Jugendliche im südlichen Afrika nutzt, um ihnen eine nachhaltige Zukunftsperspektivezu ermöglichen.Mit der ihm eigenen Begeisterungsfähigkeit gelang es Valiensi, sein Junior-Blasorchester dafür zu sensibilisieren und zu motivieren, mit seiner Musikgegen Aids, Verwahrlosung, Analphabetismus und für eine lebenswerte Zukunftund für Perspektiven zu spielen. Im voll besetzten Johannes-Haus in<strong>Düsseldorf</strong>-Hellerhof musizierten das Orchester und Nicolao Valiensi einfarbiges, abwechslungsreiches Programm von eindrucksvollen Kollektivimprovisationenbis zu Tschaikowskys „Nußknackersuite“ zu Gunsten von „Goahead“. Klangschön und hochkonzentriert reagierte das Orchester auf diekleinsten Zeichen und Winke des Dirigenten, der es sich nicht nehmen ließ,selbst ein Posaunensolo mit warmen, perlenden Tonketten zu zelebrierenund sich selbst auf dem Flügel zu begleiten, während er auf dem Euphoniumspielte. Es gab lange andauernden Applaus für die Musiker und 600 Euro, diesich als Erlös des Nachmittags nun auf den Weg nach Afrika machen.20


KooperationenkDavid GrahamHumboldt-Gymnasiumund Kompositionsklasse:BlutsbrüderEin neues Projekt führt derzeit die Kompositionsklassevon David Graham mit jungen Musikern, Tänzern,Schauspielern und Technikern des <strong>Düsseldorf</strong>er Humboldt-Gymnasiumszusammen. Unter der musikalischenLeitung von Anne Kraus und der Regie von Horst Riemenschneiderwird „Blutsbrüder“ im Mai <strong>2013</strong> Premierehaben. Namensgeber und Thematik fanden wir in einemJugendbuch mit dem Titel Blutsbrüder. Unsere Freundschaftin Liberia von Michael Jentzsch und BenjaminKwato Zahn (Bastei Lübbe, 8,99 €). Das Buch ist vondem Senator a.D. Wilfried Lemke, dem Sonderberaterdes UN-Generalsekretärs für Sport im Dienst von Entwicklungund Frieden, empfohlen worden. Außerdemwurde es im Sommer 2011 von der Präsidentin Liberias– sie war 2011 auch Friedensnobelpreisträgerin – EllenJohnson-Sirleaf mit dem „Golden Image Award of Liberia“ausgezeichnet. In diesem autobiografischen Erlebnisberichtgeht es um die Freundschaft eines jungenBremers mit einem liberianischen Jungen, um kindlicheAbenteuer in einem Paradies Westafrikas, die plötzlichin einen grausamen Bürgerkrieg umschlagen, um denKampf ums Überleben und das Wiederfinden zweierFreunde nach vielen Jahren.Weitere Infos: www.blutsbrueder.euEine 9. Klasse des Humboldt-Gymnasiums <strong>Düsseldorf</strong>suchte Passagen aus dem Buch heraus, die sie in einRollenbuch umschrieb, das als Vorlage für die musikalischeUmsetzung dient. Diese Szenen werden von jungenKomponistInnen der Musikschule vertont und dannvon Schülern des Gymnasiums, der Musikschule undder Musikhochschule gesungen und aufgeführt. Ein mitPremiere:Freitag,24. Mai <strong>2013</strong>,Humboldt-Gymnasium,Aula2. Aufführung:Sonntag,26. Mai <strong>2013</strong>UhrzeitenundEintrittspreiseentnehmen Siebitteder Tagespresse.v.l.n.r.:Gabriel Baumgarten (ein Komponistaus der Klasse Graham),David Graham,Michael Jentzsch (Autor des Buches„Blutsbrüder“) mit liberianischerFlaggeStudenten besetztes Begleitensemble wird den Gesangund die Aktion unterstützen, teilweise mit liberianischerMusik als Grundlage. Wir hoffen auch, dass der AutorMichael Jentzsch, den wir persönlich kennen gelernt haben,in die Produktion mit einbezogen werden kann.MUSIKALIENFRATZeE eE eE eE eE eE eE eE eE eE eDAS Fachgeschäftfür Notenin <strong>Düsseldorf</strong>Kaiserstraße 2140479 <strong>Düsseldorf</strong>Telefon 4930313Fax 499061E-Mail: musikalienfratz@aol.com21


........ o. . . . . ... . . .. . . . .. .s t a c c a tAndreas Stevens erhältrenommierten Gitarrenpreisin ItalienGitarrist, Gitarrenlehrer und -forscher Andreas Stevenshat am 29. September 2012 den renommiertenchitarra d’oro Preis in Alessandria, Italien, erhalten.Diese Auszeichnung wurde ihm für seine Verdienste imZusammenhang mit der Wiederentdeckung der jahrzehntelangals verschollen geltenden Sammlung derGitarristischen Vereinigung in München verliehen. Er istder erste deutsche Preisträger, der in der Kategorie ricercamusicologica (Musikforschung) diese Auszeichnung erhält,die in verschiedenen Kategorien bereits zum 17. Malverliehen wurde. Preisträger in anderen Jahren und anderenKategorien waren beispielsweise Julian Bream, HansWerner Henze oder Konrad Ragossnig.Die Spur, die zur Entdeckung dieser Sammlung führte,war erst 2009 sichtbar geworden. In diesem Jahr suchtendie Besitzer der Sammlung das Münchner FachgeschäftLa Guitarreria des Gitarrenbauers Curt Claus Voigt auf,um ihm einige alte Instrumente zu zeigen.Durch Vermittlung von Andreas Stevens ging diekomplette Sammlung in den Besitz der BayerischenStaatsbibliothek in München über, wo sie unter der BezeichnungGitarristische Sammlung Fritz Walter undGabriele Wiedemann katalogisiert wird. Es handelt sichum insgesamt über 6000 Titel. Das früheste Werk stammtaus dem Jahr 1610.Diese Sammlung, die seit der Mitte des 19. Jahrhundertsaus mehreren Sammlungen zusammengewachsenist, ist weltweit einzigartig und dokumentiert eindrucksvolldie gitarristischen Aktivitäten im Zentrum Europas.16.9.2012 Landtag NRW WeltkindertagAuf Einladung der Präsidentin des Landtags NRW traten die Jugendchor-Solistender CSM auf einer Veranstaltung im Rahmen des Weltkindertages2012 am 16. September im Foyer des Landtags auf. Unter derLeitung von Rainer Templin sangen sie dort dessen A-cappella-Arrangementsvon „Over The Rainbow“, „Yesterday“ und anderen Evergreens der60er Jahre.Harry Kloesges im Kreise seiner ehemaligen Kollegen.v.l.n.r.: Maxim Lysov (Gitarre), Inge Tikale (Gitarre), Norbert Laufer (Violine), Ulrich Rasche(Klavier), Harry Kloesges (Klavier), Bernhard Voelz (Posaune), Claudia Fürst (Sopran), EvaKrause-Woletz (Querflöte), Christina Doehring (Querflöte), Alissa Kholodova (Klavier), KyokoSawano (Klavier), Anna Derici (Blockflöte), Andreas Hutten (Blockflöte).Adiós, Harry Kloesges!In einem Lehrerkonzert unter dem Motto „Adiós!“ verabschiedeten sichEnde September Kolleginnen und Kollegen von dem Klavierlehrer HarryKloesges (siehe auch Seite 43), der zu diesem Zeitpunkt in den Ruhestandtrat. Gespielt und gesungen wurden im Kammermusiksaal des Bezirkszentrums04, Comeniusstr. 1, Werke von Georg Philipp Telemann bis LouisSpohr, von Isaac Albeniz bis hin zu Eigenkompositionen einiger Lehrer (Lysov,Tikale, Laufer). Viele Programmpunkte hatten einen Bezug zu Spanien,zu dem Land also, in dem Kloesges seit Jahren mit dortigen Musikern Kammerkonzertegibt. Kloesges selbst zeigte in zwei Beiträgen, dass er ein aufmerksamerund versierter Kammermusikpartner ist.22


. . . . . . . . .. . . . .. ..........s t a c c a t oAngebote für ErwachseneSie suchen als Erwachsener ein musikalisches Betätigungsfeld? Siewollen ein Instrument neu erlernen oder Ihre Kenntnisse auffrischen?Sie wollen singen, improvisieren lernen, in einem Ensemble mitspielenoder als Konzertbesucher Ihre musiktheoretischen Kenntnissevertiefen? Dies und noch viel mehr finden Sie bei der Volkshochschule<strong>Düsseldorf</strong>! Wir halten ein umfangreiches Programm für Sie bereit.Erste Informationensowie Ansprechpartnerfinden Sie auf unserer Internetseitewww.duesseldorf.de/vhs/kultur/index.shtmlRE0706rz_sw-80x88 26.04.2007 9:50 Uhr Seite 1Ihr Ziel für alleFührerscheine.Günther CellariusFüße • Augen • Lippen:Unser Körpera cappellaDer menschliche Körper steckt ja voller Schönheiten, wiewir auf der geheimnisvollen Grafik von Albert Fürst sehenkönnen: Stirn, Nase, Augen, Haare, Lippen, Kinn, Hals – weiterunten dann (in der Grafik nicht sichtbar; hinter dem Augejedoch, wo wir die Fantasie vermuten, immerhin angedeutet)Busen, Hände, Knie, Füße etc.Uns interessiert natürlich: Wofür ist das eigentlich alleswichtig oder nützlich? Und vor allem: Wozu hat es maßgeblichePoeten und Komponisten inspiriert?Der Clara-Schumann-Kammerchor hat die Antwortendarauf parat! Er liebt ja solche thematischen Programme wiezuletzt „<strong>Stadt</strong> • Land • Fluss - Unser Planet a cappella“. Indiesem Konzert nun, wie immer geleitet und moderiert vonGünther Cellarius, erfahren Sie fein gebündelt alles über denmenschlichen Körper – natürlich a cappella.Das Konzert ist für Anfang Juli in der Bergerkirche geplant,die zurzeit umfangreich renoviert wird. Den genauen Terminkönnen wir daher erst im Frühjahr veröffentlichen.Luegallee 102, 40545 <strong>Düsseldorf</strong>Tel.: 02 11/55 23 44, Fax: 02 11/52 92 851info@fahrschule-reinhold.com, www.fahrschule-reinhold.comIm 50. Jubiläumsjahr 2012 der Welthungerhilfe beteiligtesich das UHU-Orchester mit zwei Veranstaltungen: Das jährlicheHauptkonzert am 25. März unter dem Titel „Weltraum“ erbrachteals Benefizkonzert 1.106,56 Euro für die Welthungerhilfe, derenAdventsbrunch am 9. Dezember im Hotel MARITIM ebenfallsdurch das UHU-Orchester unter der Leitung von Rainer Templinmusikalisch umrahmt wurde.23


AuktionshausBongartzInhaber:RechtsanwaltGeorg P. BongartzAm Chorusberg 5752076 AachenTelefon:0241 - 69090www.bongartz-auktionen.deAuktionenseit über 30 JahrenOrt:Kölnisches<strong>Stadt</strong>museumZeughausstraße 1 – 350667 KölnFachgeschäfteBernd Zingsem und Norbert LauferEin Auktionator aus ÜberzeugungAntonius Stradivarius und Joseph Guarnerius delGésù – diese Namen lassen Geigerherzen höher schlagen,sind doch die Streichinstrumente, die beide Meister zuBeginn des 18. Jahrhunderts in Cremona von Hand fertigten,so einzigartig in Verarbeitung und Klang, dass sieheutzutage zu Höchstpreisen versteigert werden, wenndenn einzelne Exemplare überhaupt einmal auf denMarkt kommen. Sie sind also schlicht unerschwinglich.Ein Auktionator bekommt derlei auch nur höchstselten zu Gesicht. Georg P. Bongartz gehört zu ihnenund hat schon etliche in Händen gehalten, geschätztund versteigert. Die aus <strong>Düsseldorf</strong> nach Aachen gereisteDelegation der CSM besuchte Bongartz in seinem Hausam Rande der <strong>Stadt</strong> und begegnete einem Menschen, dervon seiner Arbeit hoch begeistert ist. In seinen Räumengibt es Instrumente in Fülle: manche in Vitrinen, manchein Kästen oder Hüllen, alle aber von besonderem Wertund historischem Interesse. Eine Stockgeige etwa fiel direktins Auge. An den Wänden hängen Fotos von begeistertenKunden und von seinem Sohn, dem weltbekanntenGeiger David Garrett: hier mit der Bundeskanzlerin,dort mit ehemaligen Bundespräsidenten, ja sogar mit derenglischen Queen.oben:Georg P.Bongartzrechts:Geige vonJosephGuarneriusdel Gésù,Cremona1744Foto: Bernd ZingsemFoto: Christopher DunlopˇBongartz spielte in seinerJugend Geige, zwar erst ab etwa12 Jahren, dann aber „fanatisch“,wie er sagt, und sichernicht ohne Erfolg. Er hatte etwabei Igor Ozim Unterricht undarbeitete sich bis zu TschaikowskisViolinkonzert vor. Welch einBrocken! Dieser sprach seine„russische Seite“ an, die er vonseiner in Kiew geborenen Muttergeerbt hatte.24


David Garrett Details aus der Auktion vom November 2012Der Vater drängte aufein Jurastudium. Als jungerAnwalt sollte er Geschäftsbedingungenfür einenUhrenauktionator formulieren.Kurz darauf kam er zufällig in Kontakt mit einemin Lüttich lebenden italienischen Stahlarbeiter, der eineGeigensammlung von 35 Instrumenten besaß, die er verkaufenwollte. Dies war Bongartz’ erste Auktion.Im November stand die mittlerweile 78. Auktion an,wo insgesamt 350 Objekte unter den fachkundigen Hammerkamen: Instrumente – von der sauber gearbeitetenSchülergeige ab erschwinglichen 1.000,- Euro bis zur eingangserwähnten Guanerius del Gésù zu einem Startpreisvon 750.000,- Euro – sowie Zubehör und andere Musikalia.Wie kommt man dazu, Auktionator zu werden? „Siemüssen etwas in sich fühlen“, sagt Bongartz aus tiefstemHerzen. Und diese emotionale Bindung an Instrumenteund seine Tätigkeit spricht aus jedem seiner Worte. ImLaufe der Jahre hat er sich die Expertise angeeignet, deres bedarf, wenn man echt von falsch, wertvoll von wertlosunterscheiden soll. Denn immer wieder werden – genauwie im Kunstmarkt – Fälschungen angeboten, die es auszusortierengilt. Und im vergangenen Herbst ging ein Falldurch die Presse, wo ein anderer Auktionator als Betrügerentlarvt wurde. Bongartz ist vorsichtig. Man muss „aufdem Teppich bleiben“, sagt er, und „mit Demut und Bescheidenheit“an die Sache gehen, denn die Wirtschaftslage,ja sogar die Wetterlage spiele bei Auktionen mit, sodass auch Flops jederzeit möglich seien.So reist Bongartz viel, um neue Instrumente zu akquirieren.Diese Vorarbeit schätzt er sogar als wichtiger einals die Auktion selbst. Und wieder kommt seine Begeisterungdurch, wenn er mit „Ehrfurcht“ einer Stradivaribegegnet, Instrumente schätzt, diese in seine Auktionaufnimmt oder nicht. Sein Beruf ist mehr als „ein reinesGeschäftsmodell“, er übt ihn „aus Überzeugung“ aus.Das Gespräch kam natürlich auch auf David Garrett(geboren 1980 als David Bongartz). Der Vater gab Davidden ersten Geigenunterricht. Als er jedoch merkte, dassdies nicht mehr ausreichte, fand er mit dem Russen ZakharBron einen Lehrer, der „wie ein Blitz einschlug“, sodass David mit 10 Jahren bereits Tschaikowsky spielte.Für mehrere Jahre reiste David dann mit seinem Vatermonatlich für eine Woche nach Miami, Florida, woIda Haendel ihn unterrichtete, bevor er an der JuilliardSchool, New York, bei Itzhak Perlman studierte. Und dieKarriere ihren Lauf nahm.Bongartz hält gute Instrumente auch für Kinder fürwichtig. „Was Ordentliches“ soll es sein. Er habe David„das Beste zur Verfügung gestellt“. Verständlich, dass ausseiner Sicht Fabrikgeigen aus asiatischen Ländern keinenWert haben. Allerdings räumt er ein, dass eine Stradivarikeineswegs für jedermann geeignet sei, genauso wenigwie ein Formel-I-Rennwagen.Für den Geigenkauf empfiehlt er, ein „Instrument mitPerspektive“ zu kaufen, sowohl in klanglicher wie auchfinanzieller Hinsicht. Man sollte von vorneherein denWiederverkaufswert im Auge behalten. Da ist er ganzRealist. Vor seinen Auktionen können alle Instrumentegespielt werden, denn der Spieler muss eine Geige finden,die zu ihm passt „wie eine eigene Stimme“. Auch Heranwachsendesollten an dem Kauf beteiligt sein, denn jedermuss herausfinden, ob der Klang ihm gefällt, ja, ob manim Instrument einen „Widerhall“ findet.David Garrett scheint dies auf seinem Instrument gelungen:Er zieht Zuhörer zu Tausenden an und verkauftseine CDs so, dass sie in die Charts kommen. Dass Daviddamit junge Leute zu klassischer Musik führt, unterstütztBongartz voll und ganz.Die 79. Auktion wird am 11. Mai <strong>2013</strong> stattfinden,wiederum im Kölnischen <strong>Stadt</strong>museum.25


UEnsemblesWo wird unterrichtet?Diese Daten entsprechen dem Stand November 2012WITTLAERANGERMUNDab 6 SpielerMusizieren in der Gemeinschaftbringt erst den wirklichen Spaß an derMusik! Darum bietet die Musikschulein fast allen <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Düsseldorf</strong>san, das, was man im Unterricht gelernthat, mit anderen gemeinsamin einem Ensemble zum Klingen zubringen. Hier ist eine Übersicht derEnsembles, in denen sich mindestenssechs Musikschüler unter Anleitungeines erfahrenen Musikschullehrerseinmal wöchentlich zum gemeinsamenMusizieren treffen.Darüber hinaus gibt es auch in anderen<strong>Stadt</strong>teilen Möglichkeiten zumgemeinsamen Musizieren in kleinerenMusiziergruppen. Wo und ob Du diesein deiner Nähe findest, erfährst Duoder Deine Eltern durch einen kurzenAnruf und eine Nachfrage bei der:Infoline der Bezirksleitungenmontags–freitags von 9 – 13Telefon: 0211 89-27433In unserer Übersicht findest Dudie Namen der Ensembles, dahinterden Unterrichtstag, die Unterrichtszeitund den Unterrichtsort mit derRaumnummer und darunter die angesprocheneAltersgruppe, ggf. dieMitspielvoraussetzungen sowie denNamen der Ensembleleitung.Die Buchstaben stehen für dieUnterrichtsorte (siehe Karte) undwenn Kontakt erwünscht ist, bitte vordem ersten Besuch den Ensembleleiteranrufen und einen Termin vereinbaren.AAaBCBbFILRUVPGJazzAdlerstraße 15P: ProbensaalAachener Straße 39Brucknerstraße 19Comeniusstraße 1K: KammermusiksaalBernburger Straße 44Fliednerstraße 32Ingeborg-Bachmann-Straße 31Lützenkircher Straße 2Rheindorfer Weg 20Unter den Eichen 26Vennhauser Allee 160Prinz-Georg-Straße 80MusikschulzentraleK: KammermusiksaalUvM: Udo-van-Meeteren-SaalJazzworkshopMO, 18:00, PG R 308Alter: 14–25 JahreKontakt: Rolf Drese,Michael Weiss,Norbert HotzFKAISERS-WERTHLOHAUSENGreen-Horns Big BandDI, 17:30, PG UvMAlter: 11–25 Jahre,ideal: Übergang/gleichzeitigerBesuch desJunBO, aber auchSeiteneinsteiger.Kontakt:Romano SchubertKALKUMLICHTEN-BROICHUNTER-RATHRATHSTOCKUMDEREN- MÖRSEN-DORF BROICHGOLZ-HUBBELRATHHEIMLUDENBERGLÖRICKGRAFEN-NIEDER-BERGDÜSSEL-PEMPEL- TALFORTHEERDT OBERKASSELC PGFLINGERN GERRESHEIMALTSTADT MITTENORDAKARLSTADT FLINGERN UHAFENSÜDFRIEDRICH- LIEREN-UNTER-VENN-STADTFELDBILKHAUSENOBER-VBILKBbHAMMBILK AaELLER UNTERBACHFLEHEVOLMERS-WERTHWERSTENHASSELSREIS-HOLT-HOLZHAUSENBENRATHITTERHIMMEL-GEISTRLBURDENBACHCSM Big BandMI, 19:40, PG UvMKontakt:Romano SchubertIGARATHHELLER-HOF26


Spiel mit, sing mit!UEnsemblesBläsermusikZupfenStreichenSingenBand No. IDO, 15:45, PG UvMAlter: 8–12 JahreEinstieg ab dem 2. UnterrichtsjahrDirk GrünJuniorblasorchester (JunBO)MI, 15:50, PG UvMAlter: 11–14 Jahre,ideal wäre der Übergangaus der Band No. I, aberauch Seiteneinsteiger sindwillkommenNicolao ValiensiJugendblasorchester (JBO)MI, 17:30, PG UvMAlter: 15–25 Jahre,ideal: der Übergang ausdem JunBO, aber auchSeiteneinsteiger sindwillkommenDiethelm ZuckmantelUHU-OrchesterMO, 20:00, PG UvMAlter: 20–99 Jahre,alle Orchesterblasinstr.und SchlagzeugRainer TemplinSchlagwerk<strong>Düsseldorf</strong> PercussionDO, 18:30, PG R 203für Spieler aller Schlaginstrumente,Kontakt: Mathias HausMusizierkreise- MO, 18:50, L R 103Alter: 10–16 JahreRainer Kinast- DI, 18:25, I R 12Alter: 8–13 JahreAndreas Stevens-Geenen- DO, 16:40, PG R 104Alter: 7–14 JahreRainer KinastClaras zarte SaitenKinderzupforchesterderzeit keine ProbenGitarren-EnsembleMI, 20:15, Bb R 12Alter: 16–22 JahreAndreas GallmannRock-Ensembles- Mi, 19:00, Aa R 217Alter: 10–16 JahreInge Tikale- DO, 18:20, V R 104 DAlter: 11–22 JahreEberhard FinkHarfeHarfenensembleDI, 17:50, PG R 301ab ca. 2 Jahre UnterrichtKontakt:Regina BrennscheidtStreicherspielkreiseDas Mitspielen ist in der Regel im Altervon 7–10 Jahren und bereits im1.–2. Unterrichtsjahr möglich- MO, 15:30, PG UvMBarbara Zimmermann-Keßler- MO, 15:30, Bb R 002Sabine Roggel- DI, 17:20, B R 22Christof Hallek- DO, 16:00, F R 25Katharina Ullrich- DO, 17:30, U R 47Christine Hanl- MO, 14:30, C KMaurice Maurer- FR,16:30, Aa R 218Norbert LauferJunges Orchester IMO, 16:30, PG UvMAlter: 9–12 Jahre bzw.ca. 3 Jahre Unterricht,möglichst Spielkreiserf.Barbara Zimmermann-KeßlerJunges Orchester IIMO, 17:30, PG UvMAlter: 11–15 Jahre bzw.ca. 4 Jahre Unterricht,möglichst Orchestererf.Alexander FröhlichMinichorFR, 15:45, Aa R 216Alter: ab 5 JahreJustine WanatCS MädchenchorDI, 16:30, PG KAlter: ab 8 JahreKontakt: Justine WanatCS KnabenchorDO, 17:30, PG R 205Alter: ab 7 JahreKontakt: Justine WanatCS JugendchorMI, 17:50, PG KChorerfahrungKontakt: Justine WanatCS KammerchorDI, 19:15, PG KAlter: ab 20 JahreChorerfahrungKontakt: G. CellariusFrauenchorMO, 20:00, A PFür Frauen ab 21 JahreLena-Maria KramerTanzenStepptanzMI, 17:40, A PMI, 18:30, A PKontakt:Eva Döscher-Steinmaßl27


Ihre 1Ansprechpartner im <strong>Stadt</strong>teil:3Die4BezirksleitungenDie Bezirksleitungen informieren über unser Musikschulangebot, beraten Sie pädagogisch und organisieren <strong>Stadt</strong>teilkonzerte5<strong>Stadt</strong>mitteDerendorfPempelfortAltstadtGolzheim2DüsseltalFlingernBilkUnterbilk, OberbilkFleheVolmerswerthFriedrichstadtHafen, HammOberkasselNiederkasselHeerdtLörickKaiserswerthAngermundKalkum, WittlaerEinbrungenLohausenStockumWITTLAERWITTLAERWITTLAERANGERMUNDANGERMUNDANGERMUNDKALKUMKALKUMKALKUMKAISERS-WERTHKAISERS-WERTHKAISERS-WERTHLOHAUSENLICHTEN-BROICHUNTER-RATHRATHSTOCKUMDEREN- MÖRSEN-DORF BROICHGOLZ-HUBBELRATHHEIMLUDENBERGLÖRICKGRAFEN-NIEDER-BERGDÜSSEL-PEMPEL- TALFORTHEERDT OBERKASSELFLINGERN GERRESHEIMALTSTADT MITTENORDKARLSTADT FLINGERNHAFENSÜDFRIEDRICH- LIEREN-UNTER-STADTFELDBILKVENN-OBER-HAUSENBILKHAMMBILKELLER UNTERBACHFLEHEVOLMERS-WERTHWERSTENHASSELSREIS-HOLT-HOLZHAUSENBENRATHITTERHIMMEL-GEISTGARATHURDENBACHHELLER-HOFPetra CeglaPrinz-Georg-Straße 80Raum 21440479 <strong>Düsseldorf</strong>Telefon 89-27430mittwochs12–14 UhrPetra.Cegla@duesseldorf.deLOHAUSENLICHTEN-BROICHUNTER-RATHRATHSTOCKUMDEREN- MÖRSEN-DORF BROICHGOLZ-HUBBELRATHHEIMLUDENBERGLÖRICKGRAFEN-NIEDER-BERGDÜSSEL-PEMPEL- TALFORTHEERDT OBERKASSELFLINGERN GERRESHEIMALTSTADT MITTENORDKARLSTADT FLINGERNHAFENSÜDFRIEDRICH- LIEREN-UNTER-STADTFELDBILKVENN-OBER-HAUSENBILKHAMMBILKELLER UNTERBACHFLEHEVOLMERS-WERTHWERSTENHASSELSREIS-HOLT-HOLZHAUSENBENRATHITTERHIMMEL-GEISTGARATHURDENBACHHELLER-HOFClaudia FürstPrinz-Georg-Straße 80Raum 00840479 <strong>Düsseldorf</strong>Telefon 89-27444dienstags 11–13 Uhrmittwochs 12–14 UhrClaudia.Fuerst@duesseldorf.deLOHAUSENLICHTEN-BROICHUNTER-RATHRATHSTOCKUMDEREN-MÖRSEN-BROICHGOLZ- DORFHUBBELRATHHEIMLUDENBERGLÖRICKGRAFEN-NIEDER-BERGDÜSSEL-PEMPEL-TALFORTHEERDTOBERKASSELFLINGERNGERRESHEIMALTSTADT MITTENORDKARLSTADTFLINGERNHAFENSÜDFRIEDRICH- LIEREN-UNTER-STADTFELDBILKVENN-OBER-HAUSENBILKHAMMBILKELLERUNTERBACHFLEHEVOLMERS-WERTHWERSTENHASSELSREIS-HOLT-HOLZHAUSENBENRATHITTERHIMMEL-GEISTGARATHURDENBACHHELLER-HOFEdwin A. BuchholzPrinz-Georg-Straße 80Raum 21540479 <strong>Düsseldorf</strong>Telefon 89-27431donnerstags11–12 UhrEdwin.Buchholz@duesseldorf.deAllgemeine Infoline:montags bis freitags von 9 –13 UhrDer Musikschulunterricht findet statt:- in der Musikschulzentrale,- den Bezirkszentren und- den Räumen vieler allgemeinbildender Schulen.Während der Schulferien- findet kein Unterricht statt- ist diese Infoline nicht besetzt.28


6 7Spezielle Informationen über Ihre <strong>Stadt</strong>teile finden Sie auch unter:www.duesseldorf.de/musikschule8Musikschulbezirke10MörsenbroichRathOberrathUnterrathLichtenbroichGerresheimGrafenbergLudenbergHubbelrathEllerLierenfeldVennhausenUnterbach9BenrathWerstenHimmelgeistHolthausenItter, HasselsReisholzGarathHellerhofUrdenbachWITTLAERWITTLAERWITTLAERANGERMUNDANGERMUNDANGERMUNDKALKUMKALKUMKALKUMKAISERS-WERTHKAISERS-WERTHKAISERS-WERTHLOHAUSENLICHTEN-BROICHUNTER-RATHRATHSTOCKUMDEREN- MÖRSEN-DORF BROICHGOLZ-HUBBELRATHHEIMLUDENBERGLÖRICKGRAFEN-NIEDER-BERGDÜSSEL-PEMPEL- TALFORTHEERDT OBERKASSELFLINGERN GERRESHEIMALTSTADT MITTENORDKARLSTADT FLINGERNHAFENSÜDFRIEDRICH- LIEREN-UNTER-STADTFELDBILKVENN-OBER-HAUSENBILKHAMMBILKELLER UNTERBACHFLEHEVOLMERS-WERTHWERSTENHASSELSREIS-HOLT-HOLZHAUSENBENRATHITTERHIMMEL-GEISTGARATHURDENBACHHELLER-HOFBernhard VoelzPrinz-Georg-Straße 80Raum 21540479 <strong>Düsseldorf</strong>Telefon 89-27436donnerstags & freitags11–13 UhrBernhard.Voelz@duesseldorf.deLOHAUSENLICHTEN-BROICHUNTER-RATHRATHSTOCKUMDEREN- MÖRSEN-DORF BROICHGOLZ-HUBBELRATHHEIMLUDENBERGLÖRICKGRAFEN-NIEDER-BERGDÜSSEL-PEMPEL- TALFORTHEERDT OBERKASSELFLINGERN GERRESHEIMALTSTADT MITTENORDKARLSTADT FLINGERNHAFENSÜDFRIEDRICH- LIEREN-UNTER-STADTFELDBILKVENN-OBER-HAUSENBILKHAMMBILKELLER UNTERBACHFLEHEVOLMERS-WERTHWERSTENHASSELSREIS-HOLT-HOLZHAUSENBENRATHITTERHIMMEL-GEISTGARATHURDENBACHHELLER-HOFThomas SchuldBernburger Straße 44Raum 10440229 <strong>Düsseldorf</strong>Telefon 89-27493montags13–14 UhrThomas.Schuld@duesseldorf.deLOHAUSENLICHTEN-BROICHUNTER-RATHRATHSTOCKUMDEREN- MÖRSEN-DORF BROICHGOLZ-HUBBELRATHHEIMLUDENBERGLÖRICKGRAFEN-NIEDER-BERGDÜSSEL-PEMPEL- TALFORTHEERDT OBERKASSELFLINGERN GERRESHEIMALTSTADT MITTENORDKARLSTADT FLINGERNHAFENSÜDFRIEDRICH- LIEREN-UNTER-STADTFELDBILKVENN-OBER-HAUSENBILKHAMMBILKELLER UNTERBACHFLEHEVOLMERS-WERTHWERSTENHASSELSREIS-HOLT-HOLZHAUSENBENRATHITTERHIMMEL-GEISTGARATHURDENBACHHELLER-HOFStefan JumpertzPrinz-Georg-Straße 80Raum 21540479 <strong>Düsseldorf</strong>Telefon 89-27492montags11–12 UhrStefan.Jumpertz@duesseldorf.deTelefon: 0211 89-27433 Prinz-Georg-Straße 80, Raum 215Richten Sie bitte Ihre An- und Abmeldungenund Ihren allgemeinen Schriftverkehr immer an:Städtische Clara-Schumann-MusikschulePrinz-Georg-Straße 8040479 <strong>Düsseldorf</strong>29


Das vergessene LiedRainer TemplinAnton Wilhelm von Zuccalmaglio(1803–1869) war ein deutscher Heimatschriftstellerund Volksliedforscher. Er verbrachteseine Kinder- und Jugendjahre inSchlebusch, einem Vorort von Leverkusen,wohin er auch in späteren Lebensjahrenimmer wieder zurückkehrte. Schon frühbeschäftigte er sich damit, gemeinsam mitseinem Bruder Vinzenz eine Sammlungvon Volksliedern zusammenzustellen, dieer in seiner Heimat, dem Bergischen Land,gehört hatte. Im Jahr 1838 gaben Antonund Vinzenz den 1. Band dieser Sammlungunter dem Titel „Deutsche Volkslieder“mit 317 Liedern und im Jahr 1840 den 2.Band mit 382 Liedern heraus. In diesem2. Band findet sich das Lied „Kein schönerLand …“ zum ersten Mal in schriftlicherÜberlieferung – hier noch unter dem Titel„Abendlied“.Die beiden Liedersammlungen warennicht unumstritten und fanden ihre Hauptkritikerunter zwei Zeitgenossen der Zuccalmaglios,ebenfalls weithin anerkannteVolksliedforscher. Ludwig Erk meinte, dasszahlreiche Lieder aus Zuccalmaglios Sammlungen,von diesen im Hinblick auf Textund Melodie verfälscht worden seien undes sich um Hinzudichtungen und Romantisierungenhandele, die nicht den Originalüberlieferungenentsprechen. Franz MagnusBöhme nannte die Sammlungen gar„… ein Machwerk und nicht … Volksgut.“Johannes Brahms schrieb dagegen: „DieAuswahl ist mit feinem poetischen Blickgemacht und gibt Vieles, was bisher unbekanntwar … Hier weht frisches poetischesLeben.“ Der Inhalt des Textes ist außerdemvollkommen frei von jeder Ideologie. Es seidenn, man bezeichnet den Humanismusals solche. Auf jeden Fall handelt es sich beidem Lied um ein friedliches abendlichesEin Lied, das es wert ist, nicht in Vergessenheit zu geraten:Kein schöner Land in dieser Zeit1. Kein schöner Land in dieser Zeit,als hier das uns’re weit und breit,wo wir uns finden, wohl unter Linden,zur Abendzeit!2. Da haben wir so manche Stund’gesessen da in froher Rund’und taten singen; die Lieder klingenim Eichengrund.Stimmungsbild von einer Landschaft – gemeintist hier das Bergische Land –, in dersich Freunde treffen, um gemeinsam singendin Ruhe den Tag ausklingen zu lassenund sich in die Obhut des Schöpfers zubegeben. Der Text ist schlicht in der ReimformAABBA gehalten, die Melodie einfach,hat nur den Umfang von einer Oktave undbenötigt eigentlich nur die beiden Dur-AkkordeF und C zur Begleitung.„Kein schöner Land …“ gehört für dieälteren Leser dieser Rubrik sicher nochnicht zu den tatsächlich vergessenen Liedern.Wir möchten aber unsere jüngerenKollegInnen ermutigen, dafür zu sorgen,3. Dass wir uns hier in diesem Tal,noch treffen so viel hundertmal,Gott mag es schenken, Gott mag es lenken,er hat die Gnad‘.4. Nun, Brüder eine gute Nacht.Der Herr im hohen Himmel wacht.In seiner Güten uns zu behüten,ist er bedacht.dass es von den ganz jungen unserer SchülerInnennicht vergessen wird.Hier noch eine schöne Umdichtungvon Lobo Frank aus dem „Liederbuchder Arbeiterjugend“ (1929):Kein schöner Land in dieser Zeit,als wo die Menschen sind bereit,sich zu verbinden und sich zu findenin Menschlichkeit.Die Welt in Elend und in Not,sie schaut ein neues Morgenrot.Sie wird befreien und wird erneuen,was tief in Not.30


Freunde und Förderer der Clara-Schumann-Musikschule e.V.Die Städtische Clara-Schumann-Musikschule zu unterstützen, ist einfach:Werden Sie Mitglied im Verein der Freunde undFörderer oder helfen Sie mit Ihrer Spende. Denn mitIhren Mitgliedsbeiträgen und Ihrem Geschenk werdenjunge Menschen in der Musikschule gezielt gefördert,die Ressourcen der Musikschule gesichert und dieAusstattung ausgebaut.Ihre Hilfe wird dringend gebraucht!• Ihre Spenden werden eingesetzt für die Beschaffunghochwertiger Instrumente, die an außerordentlichbegabte und fähige Schüler ausgeliehen werden. Inden letzten Jahren konnten SchülerInnen von denInstrumenten- Barockmandoline,- Konzertakkordeon,- Solistenmandoline,- Konzertoboe und- Kontrabass profitieren, die vom Verein der Freundeund Förderer bereitgestellt wurden. Zum 50-jährigenBestehen der Musikschule machte der Verein derFreunde und Förderer ein außergewöhnliches Jubiläumsgeschenk:den Konzertflügel für den Udo-van-Meeteren-Saal, der bei allen Konzerten zum Einsatzkommt.• Meisterkurse und Ensembleaktivitäten werden vomVerein mitfinanziert. Von zwei geförderten Kursenwird auf der Seite 33 berichtet.• Beim Ausbau der Musikschulzentrale Prinz-Georg-Straße 80 half der Verein in ideeller & materiellerWeise.• Außerdem wird der jährlich stattfindende Gerd-Högener-Wettbewerb, wo sich die Allerbesten treffen,vom Verein maßgeblich finanziert.Die vielfältigen Aufgaben erfordern Ihre engagierteUnterstützung.Fragen zu den Projekten des Vereins oder zu Spendenund Mitgliedschaften beantwortet gern die Geschäftsstelle:Telefon 0211 89-27421.Sylvia Pantel,stellvertretende Vorsitzende,bedanktsich in der Mitgliederversammlungbei UlrichWesthausen fürseinen Einsatzals KassenprüferSie können denMitgliedsbeitrag(10 € pro Jahr)und Ihre Spendein IhrerSteuererklärunggeltend machen:Für Beträgebis 100 €genügt die Vorlagedes EinzahlungsbelegsbeimFinanzamt.Für Beträgeüber 100 €erhalten Sie eineZuwendungsbestätigungzur Vorlagebeim Finanzamt.<strong>Stadt</strong>sparkasse<strong>Düsseldorf</strong>BLZ 300 501 10Konto 10175438Hedwig Kulins zum 90.Im September 2012 feierte Hedwig Kulins, Ehrenvorsitzendedes Vereins der Freunde und Förderer, ihren90. Geburtstag im kleinen Kreis. Für den Verein und fürdie Clara-Schumann-Musikschule gratulierten Dr. SusannaReichstein, ehemalige langjährige Schatzmeisterin undstellvertretende Vorsitzende des Vereins, Johannes Read,Musikschulleiter a.D., und Peter Haseley Frau Kulins undübermittelten die Glückwünsche des Vereins.NeuerKassenprüferIn der Mitgliederversammlungam 13. September2012 wählten dieVereinsmitglieder Dr. ErhardJaspert zum Kassenprüfer.Die Nachwahl war nach dem Rücktritt von Ulrich Westhausenerforderlich, der wegen seiner beruflichen Inanspruchnahmedieses Amt niederlegen musste.Die stellvertretende Vorsitzende Sylvia Pantel bedanktesich in der Mitgliederversammlung im Namen aller Mitgliederbei Herrn Westhausen für seinen sehr kompetentenEinsatz für den Verein. Nun sind Dr. Jaspert und RolfKaulmann für die Kassenprüfung zuständig.Nach der Mitgliederversammlung bedankten sich diediesjährigen Preisträgerinnen des Gerd-Högener-WettbewerbsSimona Skandro, Querflöte (unten im Bild mitAnna Seropian am Klavier), und Sakura Kamiya, Klavier,mit Kostproben aus ihren Wettbewerbsprogrammen fürdie Auszeichnung.Anna Seropian und Simona Skandro31


Freunde und Förderer der Clara-Schumann-Musikschule e.V.32Rolf KaulmannVernissage mit Musikund Musikerfotosin der Prinz-Georg-StraßeAm Sonntag, 4. November 2012,fand auf Einladung der Freunde undFörderer der Clara-Schumann-Musikschule<strong>Düsseldorf</strong> im Kammermusiksaalder Musikschulzentraleeine Vernissage der Fotoausstellungvon Hartmut Bühler statt.Musikschuldirektor Peter Haseleybegrüßte die Anwesenden,besonders Frau Pantel, die stellvertretendeVorsitzende der Freundeund Förderer sowie stellvertretendeSchulausschussvorsitzende der <strong>Stadt</strong><strong>Düsseldorf</strong>. Hartmut Bühler erläutertedas Projekt „R(h)eine Träume“der diesjährigen „Photokina“. InKöln hatten 33 Profi-Fotografen derRegionalgruppe Rheinland des Verbandes„Freelens“ Fotografien mitdiesem Thema präsentiert. In derVernissage in <strong>Düsseldorf</strong> wurdennun von Hartmut Bühler 11 Porträtsvon Schülerinnen und Schülernder Clara-Schumann-Musikschuleausgestellt, die zuvor auch in Kölngezeigt worden waren. Die Aufnahmenzeigen die Kinder und Jugendlichenmit ihren Instrumenten anihren Lieblingsorten und in ihrerHobbykleidung. So zeigt etwa einFoto einen Jungen im Sportdressmit einem Fußball. Sein Traum istes, später einmal Fußball-Profi zuwerden. Die Aufnahmen wurden imUdo-van-Meeteren-Saal, am Rhein,in einem Blockhaus, an der Galopprennbahn,am Flughafen, vor einemWohnhaus, an der Kaiserpfalz undim Arena-Sportpark aufgenommen.Kleine Texte informierten über dieZukunftspläne der Jugendlichen.Umrahmt wurde die Ausstellungmusikalisch auf hohem Niveau vonfünf Schülerinnen und Schülern derClara-Schumann-Musikschule imAlter von 11 bis 17 Jahren. Zu Beginnspielte Anna Kubitz, 16, (aus derKlavierklasse von Piroska Horváth-Schotenröhr) „River flows in You“des koreanischen Pianisten Yirumasehr einfühlsam und klanglich ausgewogen.Leander Scheel (11, KlasseMaxim Lysov) spielte das Gitarrenstückvon Diego Gastor „Buleria“.Er interpretierte das lateinamerikanischanmutende Stück mitkräftiger und virtuoser Sicherheit. Estraten nun drei Schülerinnen aus derKlavierklasse von Peter Haseley auf.Juhan Wang (17), die im Septemberin Meerbusch den Förderpreis derFoto: Hartmut S.Bühlerwww.hsbuehler.comaus der Serie:Schüler undSchülerinnen derStädtischen ClaraSchumann-Musikschule<strong>Düsseldorf</strong>.Fotografiert an ihrenLieblingslocations inund um <strong>Düsseldorf</strong>„Trude-Fischer-Stiftung“ entgegennehmenkonnte, spielte Peter Tschaikowskis„Dumca“ c-moll, op. 59,mit elegischem Ton, sehr kraftvollenAkkorden und virtuos perlendenLäufen. Sakura Kamiya, Klavier (14)spielte die Polonaise cis-moll, op. 26,von Frédéric Chopin. Sie konnte gestalterischdifferenzieren sowie in derGeläufigkeit ihres Spiels begeistern.Zum Abschluss des musikalischenTeils der Vernissage überzeugte AlexandraMomot (13) bei Frédéric ChopinsFantasie-Impromptu cis-moll,op. 66, mit ihrem kraftvollen undwiederum gefühlvollen Anschlag.Im Anschluss überreichte HerrHaseley als Dank allen fünf jungenMusikern eine Rose.Das musikalisch inspirierte Publikumkonnte anschließend ingeselliger Runde die ausgestelltenFotografien betrachten und auch mitdem Fotografen Hartmut Bühler insGespräch kommen.


Bernd Zingsem2. Meisterkursmit Koji ToyodaAm Ende der Sommerferien 2012fand zum zweiten Mal ein Meisterkursfür junge GeigerInnen mit Prof. KojiToyoda aus Japan an der Clara-Schumann-Musikschulestatt. Nach einerkurzen Begrüßung und Vorstellung derbeiden Pianisten, Yukiko Fujieda undAloisius Groß, stellten sich alle Teilnehmeram Mittwochnachmittag miteinem Ausschnitt aus ihrem Programmvor. Am Donnerstagvormittag begannpünktlich um 9 Uhr der Unterricht,der, nur von einer kurzen Mittagspauseunterbrochen, meist erst gegen18 Uhr endete. In zwei Konzertenwurden die Ergebnisse dieser intensivenArbeit vorgestellt. Wie schon imVorjahr beeindruckten besonders diejungen SchülerInnen: Der 11-jährigeRyunosuke Hatsutani aus der Klasse vonErika Ozeki spielte mit sicherer Technikund schönem Ton Bachs Violinkonzerta-moll, die 13-jährige Misaki Suganoverblüffte mit souveräner Technik beiVieuxtemps´ 4. Violinkonzert. Die erst10-jährige Kotoha Kitagawa zeigte inLalos „Symphonie Espagnole“ nicht nurihre bereits brillante Technik, sondernauch eine begeisternde Musikalität.Besonderer Dank gilt Erika Ozekifür die intensive Mitarbeit, Frau Fujiedaund Frau Toyoda, die Herrn Großkurzfristig vertraten, sowie dem Vereinder Freunde und Förderer, ohne dessengroßzügige Unterstützung ein derartigerKurs kaum durchzuführen wäre.2. Meisterkurs Violine mitProf. Koji Toyoda,Matsumoto (Japan)8.–19. August 2012in der Clara-Schumann-MusikschuleDie Teilnehmeraus <strong>Düsseldorf</strong>:Viktoria SchreursJohanna Ebener-HolscherRyunosuke HatsutaniErika OzekiNanae Sagaaus Deutschland:Sebastian Sprengel,Berlinaus Japan:Kotoha KitagawaAkane SuganoMisaki SuganoAkina TakamiSatoshi MatsumuraMaki SakuraAkiko OiMachiko OiAoi MuraseNatsuki MachidaPianisten:Yukiko Fujieda, KlavierAloisius Groß, KlavierMotoko Toyoda, KlavierFotos: www.Margret v Conta.deAloisius GroßMeisterkurs Klaviermit Heribert KochNachdem der Pianist Heribert Koch amVorabend im Udo-van-Meeteren-Saal einensehr schönen Klavierabend anlässlich des diesjährigen150. Geburtstages von Claude Debussy(22. August 1862) gespielt hatte, wurden 14Schülerinnen und Schüler der Clara-Schumann-Musikschulein einem Meisterkurs amWochenende des 10. und 11. November 2012von ihm unterrichtet. Selbstverständlich wardieser Unterricht öffentlich: So hörten nichtnur die jungen Pianistinnen und Pianisten imAlter von 8 bis 17 Jahren und ihre Lehrkräftedie wertvollen musikalischen Anregungen undÜbetipps, die Heribert Koch gab, sondern auchEltern, Freunde und weitere Musikinteressierte.Den Abschluss bildete ein Konzert am Sonntagabend,bei dem alle Teilnehmerinnen undTeilnehmer unter anderem mit Werken vonJoseph Haydn, Ludwig van Beethoven, WolfgangAmadeus Mozart, Peter Tschaikowsky undFrédéric Chopin überzeugen konnten. Als Fördermaßnahmezum regulären Unterricht an derMusikschule war die Teilnahme kostenlos. Dieswar nur möglich dank dergroßzügigen finanziellenUnterstützung durch denVerein der Freunde undFörderer der Clara-Schumann-Musikschulee.V.Die Teilnehmer:David Steinbergmit Heribert KochClara VorholtMona MasuyamaSakura KamiyaAlexandra MomotPaula BerendtYili WesthausenYuhan WangAnastasia MerzLeonie StreckerMin Kyoung ParkMomoka KamiyaDaniel GolkovKevin Hunder-Conolly33


àStichWort:Norbert LauferàMelodramLieder ohne MelodieMan kennt „Lieder ohne Worte“, die Erfindung vonMendelssohn. In seinen Stücken soll sozusagen das Klavierselbst singen. Man kennt auch Gesangsstücke, beidenen kein Text, sondern nur eine Silbenfolge („Ah“,„Dum-dum“, „Schubidu“) gesungen wird, sogenannteVokalisen. Und dann gibt es sogar Lieder ohne Melodie!In der Gattung des Melodrams trifft das Melos,Griechisch für Weise oder Melodie, im weitesten Sinneauf Musik, auf das Drama, also die Handlung. Die Verwandtschaftzur Oper zeichnet sich damit ab. Tatsächlichbegann innerhalb von Opern des 18. Jahrhunderts dieKarriere des Melodrams: Zu gesprochenen Partien erklangMusik, um das auszudrücken, was das Wort nichtkann. In Mozarts Singspielen, Beethovens „Fidelio“ und– sehr bekannt – in der Wolfsschluchtszene von Weberns„Freischütz“ kommt derlei zum Einsatz. Da befinden wiruns schon im 19. Jahrhundert. In diese Zeit fällt auch dieHochblüte des Melodrams in Form von klavierbegleitetemRezitieren zumeist von Gedichten. Vorgetragenwurden diese Kompositionen in Konzerten, daher sprichtman hier auch vom Konzertmelodram. Franz Schubertkomponierte etliche, Robert Schumann ebenfalls: etwadie „Ballade vom Haideknaben“ nach Friedrich Hebbel.Engelbert Humperdinck: Maiahnung (aus: Junge Lieder, 1898)Bei einem Lied ist klar, wie es für die Singstimme zunotieren ist: Tonhöhe und Rhythmus wurden durch dieNoten dargestellt, Lautstärkeangaben oder weitere Spielanweisungenverdeutlichten das Gemeinte. Im Melodramgab und gibt es bis heute keine solch festgelegten Konventionen.Jeder Komponist hat andere Schwerpunkte,die ihm wichtig sind. Mal wird der Text nur ungefähr derMusik zugeordnet und der Interpret, also der Sprecher,kann die genaue Ausformung, die tatsächliche Koordinationgestalten. In anderen Melodramen wird der Rhythmusgenau notiert und der Interpret hat zu entscheiden,wann er die Stimme hebt oder senkt.Zukunftsweisend ging Engelbert Humperdinck vor(siehe Notenbeispiel): Ein x anstelle eines Notenkopfessagt, dass nicht gesungen, sondern mit der notiertenSprechmelodie gesprochen werden soll. Diese sowohlrhythmisch wie sprachmelodisch stark fixierte Notationwurde im 20. Jahrhundert von Schönberg etwa in seinenKompositionen „Gurrelieder“, „Erwartung“ und „PierotLunaire“ aufgegriffen und weiterentwickelt. Aber da wardie hohe Zeit des Konzertmelodrams schon vorbei.Heute wird der Begriff Melodram oft auf Filme übertragen,die mit starker Musikuntermalung die Gefühleder Zuhörer in Wallung bringen wollen.Lieder ohne Melodie? Ja, das gibt es auch heute wieder:Im Hip-Hop wird zu unterlegter Musik gerappt, wasdas Zeug hält. Man beachte das präzise Timing, mit demdies geschieht!Eine sehr gute Auswahl von Konzertmelodramen ausder Romantik enthält die Doppel-CD:„Der Blumen Rache“Konzertmelodramen der Romantik.Hans-Jürgen Schatz, Rezitation;Holger Groschopp, Klavier2 CDs. Deutsche Grammophon (Universal) 471 792-2ca. 15 €.34


Fachgruppe BlasinstrumenteWerner BrandtDas Fagott – das große, unbekannte Instrument?Lehrer:3Werner BrandtNein, unbekannt ist es in Wirklichkeit nicht, aber dakommen wir später darauf zurück.Wie ist man eigentlich auf die merkwürdige Bauweisegekommen? Doppelrohrblattinstrumente (wie z. B. auchdie Oboe) kennt man schon seit vielen Jahrhunderten.Ein aus Schilfrohr hergestelltes Mundstück diente schonin der Antike zur Klangerzeugung bei den verschiedenstenInstrumenten wie Schalmeien (da sieht mandas Mundstück) oder auch Dudelsäcken (da ist es imInstrument versteckt). Das Prinzip ist dabei immer dasgleiche: Durch die hindurchströmende Luft werden zweiübereinanderliegende Schilfrohrblätter zum Schwingengebracht – daran hat sich bis heute nichts geändert.Bis in die Zeit des Barock hat man alle Blasinstrumentegern in allen Stimmlagen, also Sopran, Alt, Tenor undBass, gebaut. Im Falle der Schalmeien und Pommern(auch Bomhart, Bombart, Bombarde, was ein lautmalerischesWort für die, vorsichtig ausgedrückt, recht klangstarkenInstrumente war) wurden die Bassinstrumentezwar beeindruckend groß, aber mit einer Höhe von etwa2 Metern auch etwas unhandlich und vor allem klanglichrecht unflexibel. So ging man im 16. Jahrhundertdazu über, die Instrumente zu „knicken“. Dadurch wurdedie Baulänge auf etwas über einen Meter gekürzt. DasInstrument war nun auch klanglich runder und weicher– geboren war der Dulzian. In diesem Wort stecktdas italienische „dolce“ = „zart“ oder „süß“. Da man diegeknickte Röhre des Dulzians direkt nebeneinander gebündelthatte, setzte sich nach und nach der Name Fagottdurch (ital. il fagotto = das Bündel). Im Laufe der Jahrhundertehatte sich aus dem Dulzian mit nur 2 Klappendas moderne Fagott mit seinen bis zu 26 Klappen entwickelt– und die Entwicklung geht weiter.Wieso nun aber das große, unbekannte Instrument?„Groß“, das ist bei der heutigen Baulänge von ca. 1,35 mklar. Dass es „unbekannt“ ist, erlebt man als Fagottistleider sehr häufig. Trompeten, Querflöten und Klarinettenkennt (fast) jeder und, ach ja, dann gibt es da dochnoch solche merkwürdigen Blasinstrumente, Oboe nichtwahr? Als Fagottist beginnt man zu erklären, dass dazwar eine Verwandtschaft besteht,dass aber das Fagott ein eigenständigesund älteres Instrument ist alsdie Oboe. Und noch etwas: Manbekommt keinen „Dachschaden“vom Druck beim Oboe- oder Fagottspiel,das ist ein Märchen.Gehört haben das Fagott dagegenschon die allermeisten, nurhaben sie es vielleicht nicht alssolches wahrgenommen. Aus demOrchester ist es seit der Barockzeitnicht wegzudenken. Kaumeine Oper oder Sinfonie kommtohne das Fagott aus. Vivaldi beispielsweisehat 39 Fagottkonzertekomponiert, aber auch andere Komponisten wie Mozart,Weber und andere haben wunderbare Fagottkonzerteund Kammermusik geschrieben. Im klassischen Bläserquintettgibt es die Querflöte, die Oboe, die Klarinette,auch das Horn – und natürlich das Fagott. Nun mag dereine oder andere sagen: Naja, bei dem alten Zeug magdas richtig sein, aber was mache ich denn heute damit?Auch heute wird natürlich weiter für das Fagott komponiert:schöne, schräge neue Musik wie z. B. von Stockhausen,aber auch moderne Werke für das Blasorchesterund – ganz wichtig! – Filmmusik. Häufiger, als manglaubt, wird in der Filmmusik das Fagott wegen seinesweichen und klagenden, manchmal aber auch lustigenKlangs als Melodieinstrument eingesetzt. Es lohnt sich,mal genauer hinzuhören. Kleiner Tipp am Rande: Werden Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ gesehenhat, sollte bei dem Hit von Sonny and Cher „I got You,Foto: Werner Brandt13 Schülerinnen undSchülerMoritz Withöft (links)mit einem normalenFagott undNeele Vogtland (rechts)mit einemKinderfagottMehr Informationund Vereinbarung vonSchnuppermöglichkeiten:Claus Minwegenclaus.minwegen@duesseldorf.deoder0211 89 - 2742435


3Fachgruppe Blasinstrumente36Babe“ mal genau aufpassen: Oboe und Fagott wirkenganz im Vordergrund mit.Eine Frage, die Interessenten oft stellen, lautet: IstFagott „schwer“? Na klar, mit gut 4 kg ist es natürlichschwerer als eine Pikkoloflöte! Im Ernst: Der Einstiegbeim Fagottlernen ist tatsächlich nicht so schwer, dieGriffe sind zu Anfang fast die gleichen wie bei der Blockflöte.Den Ansatz muss man sich natürlich erst mal antrainieren,später wird es dann durchaus schwieriger, dadas Fagott immerhin einen Tonumfang von 3,5 Oktavenhat. Unterm Strich ist es aber genau so schwer oder leichtzu erlernen wie jedes andere Instrument.Bei 1,35 Metern Länge ist es natürlich klar, dass dasInstrument noch nichts für 5-Jährige ist. Zum Glück gibtes aber für den Anfang auch kleinere Fagotte. Da ist zumeinen das Fagottino, das mit etwa 80 cm deutlich handlicherist und ab etwa 7 Jahren gespielt werden kann.Dass die vordere Zahnreihe schon wieder komplett seinmuss, versteht sich bei einem Blasinstrument von selbst.Als nächstgrößere Instrumente haben wir an der Musikschuledie ganz neuen Kinderfagotte der Firma Adler.Diese Instrumente sind eigentlich ganz normale Fagotte,bei denen man allerdings alles weggelassen hat, was manim Anfangsunterricht nicht unbedingt braucht. Der großeVorteil dieses Kinderfagotts ist, dass es schon wie ein„richtiges“ Fagott klingt, auf dem man eben die allertiefstenund allerhöchsten Töne nicht spielen kann. Damitkann man ab etwa 8 bis 9 Jahren anfangen, der Umstiegauf das große Fagott erfolgt dann mit 11 bis 12 Jahren.Sollte ich jetzt bei dem einen oder anderen Interesseund Neugier geweckt haben, kann er/sie gerne überden Fachgruppenleiter Claus Minwegen den Kontaktfür eine Schnuppermöglichkeit bei mir herstellen. Weraber jetzt gar keine Vorstellung hat, wie so ein Fagott inAktion klingt, der sei auf das Internet verwiesen. Wer beiyoutube einmal die Namen „Brandt“ und „Rollmann“ins Suchfeld eingibt, kann meine guten Kollegen DetlevRollmann (Oboe), Stefan Palm (Cembalo) und michbei einem Konzert mit Alter Musik sehen und natürlichhören.


z Ω s k , . . ... < - –SchmökerEckeGabriella SinayImmer wieder neu –wie die Musik oder das LebenFoto: privatLaëtitia DevernayKeine Frage: Dieses Buch macht neugierig! In denHänden halte ich das (nach Angaben des Verlages)längste Leporello der Welt! Applaus lautet der Titel despreisgekrönten Erstlingswerks von Laëtitia Devernayund sofort glaube ich zu wissen, dass es in diesem Buchzweifellos um Musik geht. Auf dem Cover sind Linienabgebildet, immer fünf an der Zahl, zwar etwas ungeradegezeichnet, aber doch eindeutig als Notenlinien zu erkennen.Oder etwa nicht? Und auch das Format diesesvielversprechenden Buches erinnert mich mit seinen14,5 x 33 cm an vielstimmige Orchesterpartituren. Nun,wir werden sehen.Erinnerungen an Kindertage kommen in mir hoch,an diese langen, ziehharmonikaartig zusammengelegtenFaltbücher, die man wie eine Art Schutzwall um sich aufstellenkonnte. Im besten Fall war man selbst mitten imZentrum des Geschehens, die Geschichte ohne Anfangund ohne Ende, jede Seite ein neues Geheimnis offenbarendund doch innig mit der vorangegangenen Seiteverbunden … Ich erinnere mich, dass die Bezeichnung‚Leporello’ ein Überbleibsel aus Mozarts Oper ‚DonGiovanni’ ist. Darin trägt nämlich der Diener des FrauenheldenDon Giovanni den Namen Leporello. Jenerführte eine Liste mit den Namen all der Frauen, die seinHerr verführt hatte. Als die Liste zu lang wurde, ließ sichLeporello das Faltsystem einfallen und testete es auf einerTreppe. Infolge der großen Beliebtheit der Oper wurdeder Name Leporello für diese Art Faltbücher bis heutebeibehalten.Zurück zum Buch: Ich erwarte Noten, Bilder von Instrumentenoder Musikern, vielleicht Texte über Musik …Ich falte die erste Seite des Buches auseinander, dann dienächste und noch eine …, bis es nicht mehr geht. Vor mirliegt ein etwa neun Meter langes Werk. Ich sehe kein einzigesgeschriebenes Wort, keine einzige Abbildung einesInstruments, keine einzige getreu nachgezeichnete Note.Selbst die auf dem Cover noch eindeutig als Notenlinienzu erkennenden Striche haben ihre Richtung geändert,sind nun nicht mehr horizontal angeordnet, sondern verlaufenvertikal über die Seiten: Sie zeigen gen Himmel.Was mag das zu bedeuten haben?Beim Anblick der Seiten fühle ich mich gleich anasiatische Zeichenkunst erinnert. Die Künstlerin hatkraftvolle chinesische Tusche verwendet, deren Strahlkraftdurch den hochwertigen und dezenten Farbdruckin den dunkelgrünen und blassgelben Farben nochmalsverstärkt wird. Die Bilder wirken unglaublich filigran. Inder reduzierten Farbigkeit offenbaren sich auf den erstenBlick Muster, Girlanden, Ornamente in unterschiedlichenFormen und Größen, mal fein schraffiert, mal flächigausgemalt.Welche Künstlerin steckt hinter solch außergewöhnlicherKunst? Laëtitia Devernay ist 1982 in Paris geborenund hat an der Kunsthochschule in Strassburg und ander nationalen Akademie für angewandte Kunst in Parisstudiert. 2006 gewann sie den international renommiertenIllustratoren-Wettbewerb des Teatrio in Venedig,auch ihr 2011 erschienenes Buch „Applaus“ wurde mehrfachprämiert. Heute arbeitet Devernay als Grafikerinund unterrichtet das Fach Illustration für Kinder.Um was geht es in dem Leporello überhaupt? WelcheGeschichte wird hier erzählt? Es geht natürlich umMusik – so sagt meine Erwartungshaltung: Musik ohneNoten und Klang … ,Lieder ohne Worte’ kommt mirin den Sinn … wir werden sehen. Zunächst fühle ichmich bestätigt: Ein Dirigent im Frack klettert mit seinemTaktstock auf einen hohen Baum. Denn aus den vermeintlichenNotenlinien sind Baumstämme geworden,die in den Himmel wachsen! Der Dirigent befindet sichin einem dichten Wald, doch als er oben im Baum ange-Laëtitia DevernayApplaus132 Seitenmixtvision VerlagISBN:978-393943542619,90 E37


–SchmökerEcke- < ... . . , k s Ω r zkommen sein Dirigat beginnt, ertönt nicht – zumindestnicht offensichtlich – Musik, vielmehr lösen sich einpaar Vögel aus den Baumwipfeln … Oder sind es dochBlätter? Es werden immer mehr, aus anderen Baumkronenkommen weitere hinzu, einzelne fliegen allein, dannwieder schließen sie sich zusammen zu ganzen, dichtenSchwärmen … Staccato und legato kommt mir in denSinn, ich höre in meinem Innersten ein crescendo, dannwieder ein decrescendo … Da ist sie, die Musik!Nachdem der Dirigent geendet hat, klettert er wiedervom Baum herunter und pflanzt seinen Taktstock in denWaldboden. Schon bald beginnt der Stock zu sprießen,neue Blätter wachsen – oder waren es Vögel? Ich fühlemich ein wenig irregeführt: Die Künstlerin zielt dochauf etwas ganz anderes ab! Welche Botschaft wollen diegen Himmel fliegenden Vogelblätter verbreiten? Warumsind am Ende alle Bäume leer und die Blättervögel verschwunden?Mein Musikerherz erzählt mir davon, dass Musik immerneu entsteht. Auch wenn man denkt, ein Stück seifertig, bis zur Perfektion geübt, im Konzert genauso vorgetragenwie man es sich wünschte: Beim nächsten Spielwird es wieder anders, wieder neu.Aber geht es in diesem Buch nun wirklich um Musik?Wer ist der Dirigent? Sollten wir das selbst sein, jederEinzelne von uns, der den Taktstock im eigenen Lebenschwingt? Oder ist der Dirigent etwas viel Höheres, etwasoder jemand, der von oben das Leben lenkt? Fest steht,dass aus dem Dirigierstab neues Leben sprießt: Der Zyklusdes Lebens wiederholt sich!Die poetische Idee des Buches beeindruckt mich unddoch bin ich ein wenig enttäuscht. Ich fühle mich aufeine falsche, vielleicht einseitige Fährte gelockt. Ich vermute,dass schon der Titel des Buches dazu beigetragenhat. Warum heißt es „Applaus“? Es applaudiert dochgar keiner und die stille, poetische Geschichte ist nachmeinem Gefühl auch gar nicht auf Applaus aus! Ich stellefest, im Original lautet der Titel des Buches Diapason,was übersetzt soviel bedeutet wie Stimmgabel. Der deutscheTitel ist sehr unglücklich gewählt, das französischeOriginal erlaubt ganz andere Assoziationen, auch solche,die weit über die Welt der Musik hinausgehen.Ein wenig vermisse ich mein Gefühl aus Kindertagen:Wo ist das Geheimnis, das auf jeder Seite des Leporellosoffenbart und weitergeführt wird? Mir kommt es so vor,als ob die Seiten in ihrer Anordnung beliebig austauschbarsind, vielleicht auch für jeden Betrachter individuellanzuordnen, doch vielleicht war gerade das die Absichtder Künstlerin. Die äußere Form des Leporellos legt diesja durchaus nahe. So steckt doch ein Sinn hinter demaußergewöhnlichen Format: Es lässt sich immer wiederanders und immer wieder neu erleben, ganz so, wie dieMusik oder das Leben an sich.Eine außergewöhnliche und poetische Veröffentlichung,die Neugier weckt und zum Nachdenken anregt.Vielleicht nicht unbedingt ein Kinderbuch, aber sichereines, das es sich lohnt gemeinsam anzusehen.38


z Ω s k , . . ... < - –hören&lesenNorbert LauferGedichte und Musikauf CDEs gibt unzählige CD-Aufnahmen mit Gedichtlesungen.Die meisten davon nutzen Musik – zumindestals Markierung zwischen Gedichten, Abschnitten,Kapiteln, bisweilen auch als Hervorhebung besondererGedichtzeilen. Hier werden nun zwei Projekte vorgestellt,die – auch wenn sie Jahrzehnte voneinanderentfernt entstanden sind – Musik und Text vermählenwollen, oder wie es bei Hermann Hesse heißt:Und wo sich Wort und Ton gesellt,Wo Lied erklingt, Kunst sich entfaltet,Wird jedes Mal der Sinn der Welt,Des ganzen Daseins neu gestaltet, (...)(Hermann Hesse: „Sprache“)„Rilke Projekt“Als im Jahr 2001 Richard Schönherzund Angelica Fleer mit einerCD namens „Rilke Projekt“ an dieÖffentlichkeit traten, wurde diesevon einem großen Zuhörerkreis willkommengeheißen. Endlich gab eswieder einmal eine zeitgemäße Verbindungvon Wort und Musik. Dabeiwar (und ist) das Konzept ein einfaches:Man nehme eine Auswahl vonGedichten eines weithin geschätztenDichters der vorletzten Jahrhundertwende(1875–1926), populäre Namenaus der Schauspieler-, Pop- undKlassikzunft, lasse diese die Textelesen, selbst wenn das Sprechen nichtRilke Projekt:I. Bis an alle Sterne (2001)II. In meinem wilden Herzen (2002)III. Überfließende Himmel (2004)IV. Weltenweiter Wanderer (2010)Jeweils ca. 10 €Best ofRilke Projekt:ca. 20 €(alle beiBMG/Sony)Rilke Projekt Live -Zwischen Tag und Traum (Sony)DVD 2004 ca. 100 min.Rilke Projekt:Der offizielle Reader:Zwischen Tag und TraumInsel VerlagISBN 978-34583487884,99€ihr Kerngeschäft ist; schließlichunterlege man dies mit Musik, diezwischen Wellness-Oase und sanftem,sythesizerbetontem Pop liegt.Die CD mit dem Rilke-Zitat „Bis analle Sterne“ als Motto schlug ein.Hier säuselt Popröhre Nina Hagenvon der „Welt, die monden ist“,auch Hannelore Elsner und MarioAdorf, Otto Sander und Ben Becker,Peter Maffay und Xavier Naidoogeben ihre Stimme her. Synthesizerklängesorgen für einen stetsmilden Abgang, kräftige Bässe fürdas Kribbeln im Bauch nach demPrinzip: Nur keine Rauheiten ent-stehen lassen! Die Vorleser sprechen,manche hauchen nah am Mikrophonund sind damit ganz nah am Ohr desHörers. Schon im Folgejahr gab eseine zweite CD („In meinem wildenHerzen“). 2004 kam Vol. 3 („ÜberfließendeHimmel“) und 2010 sogarVol. 4 („Weltenweiter Wanderer“).Man bediente von Anfang ansowohl die Hörer bzw. Leser von Gedichtenals auch die Musikhörer. DasResultat waren dem Zeitgeist und-geschmack angepasste Melodramen(lesen Sie auch dazu unser ➞ Stich-Wort). Manche Nummern begnügensich mit atmosphärischen Sounds,andere klingen wie eine Popnummer,denen die Gesangsspur abhanden gekommenist. Ab und zu merkt man,dass der Fluss des Sprechens durchSchnitte, Wort- oder Zeilenwiederholungenzugunsten der Musikunterbrochen wurde. Als angenehmempfindet man es, dass die Sprechstimmensich abwechseln. Viele Sprecherverderben hier jedenfalls nichtden Brei. Schönherz & Fleer (stetswird der männliche Teil des Ehepaarszuerst genannt) haben es geschafft,durch die Wahl der Sprecher, durchihren je eigenen Tonfall das Charakteristischejedes Gedichts herauszuarbeiten.Besonders treffend: diezweisprachige Rezitation der belgischenChansonsängerin Patricia Kaasvon Rilkes „Obstgärten“ („Vergers“),auch Ben Beckers emotional hochaufgeladener Vortrag von „Schwindende“.In der ersten Ausgabe steuerte dieSängerin Monserrat Caballée eineVokalise bei, die zu Mario Adorfs39


–hören&lesen- < ... . . ,Fachgruppe Streichinstrumente 240männlicher Stimme bei dem Klassiker„Ich lebe mein Leben in wachsendenRingen“ einen wohligenKontrast bildet. Und auch bei denfolgenden CDs hat man immer wiederklassische und andere Musikereingeladen: Till Brönner säuselt aufdem Flügelhorn zu Udo Lindenbergs„Einsamkeit“ (Vol. 2), VioloncellistinSol Gabetta und Katja Flint gestalten„Wir lächeln leis“ (Vol. 4). Bisweilenstellt sich Weltmusik-Feeling ein,mal mit einer indischen Sitar, mal– passend zu „Weltenweiter Wanderer“,gelesen von Peter Maffay – derGesang des Afrikaners Salif Keita.Das Ergebnis bleibt aber stets insich stimmig durch Schönherz’ undFleers Überblick über das Gesamtprojekt.Ist es damit abgeschlossen?„Hesse Projekt“Bereits 2007 fand die Rilke-Reiheihre Fortsetzung: Auf der Suchenach einem weiteren Dichter, aufden das Konzept übertragen werdenkann, stieß man auf HermannHesse (1877–1962). Das „HesseProjekt“war geboren. Er ist in seinenGedichten deutlich weniger modernals in seinen Romanen, ja, er gehtdichterisch sogar noch hinter Rilkezurück. Dennoch fügen sie sich aufgrundvon Hesses Bilderwelt undseines Sinnes für Sprachklang bruchlosin die unveränderte musikalischeWelt von Schönherz & Fleer. Schauspielerwie Jürgen Prochnow, MatthiasHabich und Robert Stadlobersowie Musiker aus U- und E-Musiktreten in Erscheinung. Da stört esnicht, dass Roger Cicero nicht dergeborene Sprecher ist, Ina Müllersnorddeutsche Herkunft ein wenigherauszuhören ist oder dass mandie Stimme von Stefanie Kloß ehervon der Gruppe Silbermond kennt.Wieder zielen Musik, Sprechstimmeund Gedicht auf ein gemeinsamesZiel. Ist hier das Wort der vorherrschendeGegenstand oder die Musik?Dem Hörer bleibt es überlassen,ob er sich mehr mit dem Text oderder Musik beschäftigen will – odergerade ihre Wechselwirkung ingroßer Ausgewogenheit erkundenmöchte.Und so freut man sich über dieStimme von Konstantin Wecker (erhat übrigens 2012 sein eigenes „Rilke-Projekt“herausgegeben: KonstantinWecker liest Rilke; bei Al!ve)ebenso wie über das Gitarrenspielvon Johannes Tonio Kreusch; überdie Söhne Mannheims ebenso wieüber den Knabenchor Hannover.Freilich: Dieses Konzept lässt sichauf nicht viele Dichter übertragen.Gedichte können ja auch rau sein,manchmal auch das Negative, jaHässliche ausdrücken. Wie das Elementder Rauheit zum gegenseitigenGewinn von Musik und Sprachegenutzt werden kann, lesen Sie inder nächsten Ausgabe der .Hesse ProjektLyrik und Jazz - Hesse betweenI. Die Welt unser TraumII. Verliebt in die verrückte Weltder Hörverlag.jeweils ca. 10 €.Bernd ZingsemFeinstimmwirbelfür Geige und BratscheFür viele junge Schülerinnen und Schüler bleibt dasStimmen der Geige oder Bratsche an den Wirbeln fürrecht lange Zeit ein Kraft- und Koordinationsproblem.Hier sind die bekannten Feinstimmsaitenhalter – mit vierkleinen Rädchen am Saitenhalter – eine große Erleichterungund verhelfen auch den Ensembleleitern zu einemzügigen Probenbeginn. Nachdem bereits seit vielen Jahrenbesondere Wirbel für Cellisten auf dem Markt sind,hat nun die Firma Wittner aus dem Allgäu, die nebenMetronomen und Stimmgabeln auch vielfältiges Zubehörfür Streichinstrumente herstellt, Feinstimmwirbelauch für Geigen und Bratschen entwickelt. Wie die obenstehende Grafik zeigt, muss nicht mehr der kompletteWirbel bewegt werden. Durch die darin arbeitende Mechaniklässt sich vielmehr die Saite leicht und präzisestimmen. Sicherlich eine große Hilfe für viele Spieler!FotosvonKonzerten, AuftrittenSenden Sie mir eine E-Mail, um den Zugangscodezu den Bildergalerien zu erhalten!info@MargretvConta.de


VerwaltungNorbert LauferVortrag des NeurowissenschaftlersProf. Dr. Lutz JänckeMusik, Gehirn und SpracheDie Lehrerschaft der CSM traf sich an einem Samstag im November,um einem Vortrag über das Thema „Musik, Gehirn und Sprache“zuzuhören. Der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Lutz Jäncke vonder Universität Zürich war von der Schulleitung eingeladen worden,das bereits im vergangenen Herbst begonnene Thema weiter zu vertiefen.Vor einem Jahr hatte Jänckes Assistent, Prof. Dr. Martin Meyer,Forschungen zum Thema „Macht Musik schlau?“ referiert und dabeiJänckes Buch gleichen Titels vorgestellt. Jäncke, der hochrangigeWissenschaftler mit internationaler Reputation, berichtete nun vonseinen Forschungsergebnissen und denen seiner Kollegen. WährendVersuchsteilnehmer Musik oder Sprache hörten, wurden sie in einemMagnetresonanztomographen (MRT) daraufhin untersucht, in welchenHirnarealen Aktivität festzustellen ist und wie sich diese Arealeim Laufe der Zeit entwickeln. Es zeigte sich, dass Musik den Hörkortexverbessert, das ist der Teil des Gehirns, der für das Hören sowohlvon Musik als auch von Sprache zuständig ist. Ganz besonderswichtig war Jäncke die Erkenntnis, dass das Gehirn plastisch ist, dasheißt, dass es sich anpasst an die Aufgaben: So sind bei Musikern undauch bei Kindern, die regelmäßigen Musikunterricht bekommen,die Hirnareale stärker ausgebildet, die beim Musizieren oder Musikhörenbenötigt werden. Im Umkehrschluss zeigt sich jedoch auch:Wenn eine Fähigkeit nicht mehr gebraucht oder trainiert wird, dannbildet sich das zuständige Hirnareal wieder zurück. Lebenslanges Lernen– und für Musiker: Üben – ist also notwendig. Jäncke verstandes, die Forschung verständlich und immer wieder mit launigen Wortenzu vermitteln.Er warnte jedoch davor, Musikunterricht nur unterdem Gesichtspunkt zu begründen, dass er andere Fähigkeiten positivbeeinflusst. Diese Effekte kann man auf dem Weg zur Musik „mitnehmen“.Musik, so Jäncke, hat einen Wert an sich: „Musik machtSpaß und ist eine der schönsten Errungenschaften unserer kulturellenEntwicklung.“ Eine durchaus kontroverse Runde mit Fragen ausder Lehrerschaft beendete den anregenden und fachlich auf hohemNiveau stehenden Vormittag.Leiter: Harald Frings 89-27440 Raum 012Vertreterin: Susana Bündgen 89-27441 Raum 010Instrumente:Kerstin Schneider-Beintze 89-27443 Raum 013Unterrichts- & Instrumenten-Gebühren:Gudrun Mundt 89-27445 Raum 009Manuela Senger 89-27446 Raum 008Hausmeister: Helmut Koppelmann 89-27450 Raum 002Stefan Nohn1962 – 2012Im Alter von nur 50 Jahren starb Stefan Nohn am3. Dezember 2012 nach langer, schwerer Krankheit.Neben seiner Tätigkeit im Kinderheim St. Raphael warer seit 1999 an der Clara-Schumann-Musikschule tätigund unterrichtete die Fächer Querflöte und Blockflöte inden Bezirken 5 (Kaiserswerth) und 10 (Urdenbach) mitgroßem Engagement.Wir werden ihn in ehrendem Andenken halten.41


Fachgruppen1234Grundstufe: Julianne Ebener 89-27423 Raum 116Liedergarten, montags 10–12Früherziehung, dienstags 11–12Grundausbildung, donnerstags 11–12Kooperationen mitallgemeinbildendenSchulenKoordination Petra Zierul 89-27432 Raum 213„Lernwelt Musik“ donnerstags 10:30 –12in der OGSnach VereinbarungProjektleitung Bianca Steinmann 89-27437 Raum 212„Instrumentalspiel dienstags 11–13für Menschen mit nach VereinbarungFörderbedarf“Streichinstrumente, Bernd Zingsem 89-27422 Raum 111Harfe, montags 10–12Zupfinstrumente dienstags 11–12donnerstags 11–12Blasinstrumente, Claus Minwegen 89-27424 Raum 112Schlagzeug, montags 10–12Jazz dienstags 11–12donnerstags 11–12Tasteninstrumente Aloisius Groß 89-27425 Raum 113montags 10–12dienstags 11–12donnerstags 11–12Bruno Zbick- KlavierBruno Zbick hat seineUnterrichtstätigkeit imSeptember 1975 begonnenund gehört damit zu dendienstältesten Lehrkräftenan der Clara-Schumann-Musikschule. Am 01.12.2012 hater die Ruhephase seiner Altersteilzeit angetreten und istab diesem Zeitpunkt aus dem aktiven Dienst der CSMausgeschieden. Viele Jahre hat er im Bezirk 2 am Paulusplatzunterrichtet, zuletzt konzentrierte sich seine Arbeitauf die Bezirke 1 (Prinz-Georg-Straße) sowie 6 (Herchenbach-und Wrangel- straße). Durch seine lebendigeArt der Vermittlung verstand er es, seine Schülerinnenund Schüler für die Musik und das Klavier zu begeistern.BertholdMohr- KlavierAuf eigenen Wunsch hatunser langjähriger KollegeBerthold Mohr (Bezirk 6)seine Tätigkeit an der Clara-Schumann-Musikschulezum 31. August 2012 beendet.Mit Dank für die geleistete Arbeit wünschen wir ihmfür seinen weiteren Lebensweg alles Gute.542Vokalbereich, Rainer Templin 89-27426 Raum 115Musiktheorie, montags 10–12Begabtenförderung, dienstags 11–12Studienvorbereitende donnerstags 11–12Ausbildung,Tanz & BewegungNr. 17 <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong>Zeitschrift der StädtischenClara-Schumann-MusikschuleAuflage: 6.500erscheint halbjährlichVeranstaltungskalender:Norbert LauferTitel: Geballte Chorerfahrungam 30. September 2012 in derJohanneskircheFoto: Margret v Conta


Wir über unsSchulleitungAlles Gute für die Zukunft:Harry Kloesges- KlavierNach 30 Jahren Unterrichtstätigkeit im Fach Klavier istHarry Kloesges Ende September 2012 mit Erreichen derAltersgrenze in den Ruhestand getreten. Herr Kloesgeshat in den Bezirken 1 (Prinz-Georg-Straße), 3 (AachenerStraße) und 4 (Comeniusstraße) unterrichtet. Mitgroßem Engagement hat er seine SchülerInnen motiviertund individuell gefördert. Darüber hinaus hat er mitviel Freude, die sich auch auf die Kinder übertragen hat,Klavier innerhalb des „Instrumentenkarussells “ unterrichtet.Christina Doehring- Blockflöte, Querflöte, KlavierAm 30.11.2012 hat Christina Doehringihre Tätigkeit an der Clara-Schumann-Musikschule nach 36 Dienstjahren mitdem Übergang in den Ruhestand beendet.Selbst musikbegeistert, verstandsie es immer, dies an ihre Schüler weiterzugebenund Freude am Musizierenzu vermitteln. Die meisten Schüler verweiltenlange in ihrer Klasse. So wurdeChristina Doehring oft Lebenswegbegleiter bis ins späte„Teenageralter“. Dafür danken wir und ihre Schüler ihrherzlich und wünschen Freude an den schönen Dingenim Leben, Gesundheit und weiterhin viel Musik in ihremneuen Lebensabschnitt.Direktor:Peter Haseley89-27420 Raum 109Assistenz der Schulleitung:Sabine Löffler89-27421 Raum 108„Jugend musiziert“RegionalwettbewerbStellvertretender Direktor:Bernd Zingsem89-27422 Raum 111Sprechzeiten:montags 10–12dienstags 11–12donnerstags 11–12Städtische Clara-Schumann-MusikschulePrinz-Georg-Straße 8040479 <strong>Düsseldorf</strong>Redaktion:Bernd Zingsem (verantwortlich),Norbert Laufer (Redaktionsleitung),Margret v Conta, Julianne Ebener,Peter Haseley, Claus Minwegen,Gabriella Sinay, Rainer TemplinGestaltung/Layout: Margret v ContaDruck: Vereinte Druckwerke, NeussNamentlich gekennzeichnete Artikeloder Leserbriefe geben nicht zwangsläufigdie Meinung der Redaktion wieder.Fax: 0211 89-27499csm@duesseldorf.dewww.duesseldorf.de/musikschule@Die MitarbeiterInnen der Schulleitung, Verwaltung,der Fachgruppen- & Bezirksleitungen sind auchdirekt per E-Mail zu erreichen.Die Adressen setzen sich wie folgt zusammen:vorname.name@duesseldorf.de43

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