Konfirmation 2000 - Erlöserkirche Bad Kissingen
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Häuser,<br />
in denen<br />
Familien<br />
wohnen,<br />
ein paar<br />
Die Hütten der Landlosen<br />
Eine Gruppe aus unserem Klassenräume für die Schulkinder,<br />
Dekanat war vergangenen die Campküche - alles auf engstem<br />
Sommer zu Besuch bei den Raum und dazwischen die Wäsche<br />
Partnergemeinden in Rio de zum Trocknen aufgehängt, spielende<br />
Janeiro. Die letzte Gemein- Kinder und herumstreunende<br />
debriefausgabe erzählte vom Hunde. Unter den Bäumen findet<br />
Besuch der Kindertagesstätte gerade eine Versammlung der Älte-<br />
im Elendsviertel, die unser sten statt. Sie diskutieren heftig.<br />
Dekanat unterstützt. Im zwei- Übermorgen sollen sie hier weg, aber<br />
ten Teil des Reiseberichtes Land ist ihnen erst in zwei Monaten<br />
geht es jetzt von der Stadt auf versprochen.<br />
das Land, wo etwas von den Die Landlosen sind hier streng<br />
Ursachen der Verstädterung durchorganisiert: Die Menschen sind<br />
zu erfahren ist:<br />
in 29 Gruppen à 20 Familien eingeteilt,<br />
jede Gruppe hat einen Leiter<br />
Zweieinhalb Stunden von São und je einen Zuständigen für Sicher-<br />
Paulo entfernt, unweit von heit, Versorgung, Erziehung und<br />
Piracicaba irgendwo im Nie- Kultur. Im Accampamento gibt es<br />
mandsland halten wir an. keinen Alkohol, keine Drogen, keine<br />
Gebilde aus schwarzen Gewalt.<br />
Plastikplanen säumen die Trotzdem leben die<br />
Straße. Gleich sind wir von Menschen an der<br />
einer Horde neugieriger Grenze des Exist-<br />
Kinder umringt.<br />
enzminimums. Die<br />
Einer der Leiter führt uns Regierung verweigert<br />
durchs Accampamento - so den Familien die<br />
heißen die Camps der Land- sonst allen zustehenlosen.<br />
Wir laufen durch die den Grundrationen<br />
Zeltstadt aus schwarzen an Nahrungsmitteln<br />
Plastikplanen:<br />
(Cesta Básica).<br />
zurück zum Inhalt 32<br />
Die Hoffnung s<br />
bei den Landlosen in<br />
Sie leben von - mit Geldern aus dem<br />
Ausland - gekauften Lebensmitteln.<br />
Eben kommt eine Kleiderspende der<br />
katholischen Kirchengemeinde vor<br />
Ort an. Es gibt nur eine Apotheke,<br />
aber keinen Arzt. Die Leute fragen<br />
uns, ob wir ein Kind ins Krankenhaus<br />
bringen können. Alle willigen<br />
ein und wir erschrecken, als wir das<br />
Kleine sehen: Völlig unterernährt<br />
und apathisch liegt es auf den Armen<br />
der Mutter. Es war schon einmal im<br />
Krankenhaus, aber sie haben es wieder<br />
fortgeschickt: kein Geld, keine<br />
Medikamente. Aufgrund der vom<br />
Internationalen Währungsfonds gefordertenStrukturanpassungsprogramme<br />
hat die Regierung die<br />
Ausgaben für Gesundheit, Erziehung<br />
und total gekürzt.<br />
Trotzdem: „A esperanca é a última<br />
que morre - die Hoffnung stirbt als<br />
letztes“ heißt ein brasilianisches<br />
Sprichwort. Während unser Fahrer<br />
unterwegs ist in die Stadt, trägt uns<br />
Elias sein Gedicht vor:<br />
Leben auf Abruf im Niemandsland<br />
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