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IKH Info 17 - Interessengemeinschaft Kleine Heime ...

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<strong>Interessengemeinschaft</strong><strong>Kleine</strong> <strong>Heime</strong> &JugendhilfeprojekteSchleswig-HolsteinINFO <strong>17</strong>November 2001BERICHTEERFAHRUNGENDARSTELLUNGENGeschäftsstelle: Hauptstraße 3 • 24893 TaarstedtTelefon: 0 46 22 / 28 92 • Telefax: 0 46 22 / 28 83eMail: info@ikh-sh.de • Internet: http://www.ikh-sh.de


IMPRESSUMHerausgeber:Redaktion:Umschlagentwurf:Satz:Druck:<strong>Interessengemeinschaft</strong> <strong>Kleine</strong> <strong>Heime</strong> &Jugendhilfeprojekte Schleswig-Holstein e.V.Johannes Brummack • Ruth Fabianke • Ute Koch • Martin Krieg(Für den Inhalt der namentlich gekennzeichneten Beiträge sindim Sinne des Presserechts allein die AutorInnen verantwortlich.)Studio Basiar, ÜlsbyholzLogos Computer, Osterbyhansadruck KielErscheinungsweise: halbjährigAuflage: 700


InhaltStatt eines Vorwortes ................................................................................................. 4Bilanz und Ausblick – Hinschauen, nicht wegsehen15 Jahre Vorstandsarbeit für die <strong>IKH</strong> Michael Wagner ................................... 5Aus unseren Mitgliedseinrichtungen• Wenn Du mit anderen ein Schiff bauen willst, so beginne nicht,mit ihnen Holz zu sammeln, sondern wecke in ihnen die Sehnsuchtnach dem großen weiten Meer Iren Krenz-Schmidt, Martin Krieg ................... 7• Der Kinder- und Jugendhof Wiesengrund stellt sich vorGabi Baumann ..................................................................................................... 16• Franz, unser neuer Mitarbeiter, macht es möglichSven Koch ............................................................................................................ 20• <strong>IKH</strong>-MitarbeitertreffenErke Depkat, Carina Heine................................................................................... 22Zum Thema: Kontinuität/Flexibilität• Vertrauen Schaffen durch EinblickBericht zum Qualitätsmanagement in der <strong>IKH</strong>Martin Krieg .......................................................................................................... 23• Der Dekubitus in der JugendhilfeMartin Krieg .......................................................................................................... 27• Womit verdient ihr eigentlich euer Geld?Thomas Hölscher ................................................................................................. 29• Vom Umgang mit Stress und BelastungenClaudia Nöhren .................................................................................................... 31Die <strong>IKH</strong>•PERSONim Spiegel ............................................................................................ 38• Ziele und Aufgaben .............................................................................................. 40• Adressenübersicht der Mitgliedseinrichtungen..................................................... 42• Standortübersicht der Mitgliedseinrichtungen ..................................................... 44


Statt eines VorwortesWer hasst, handelt nicht überlegt. Werhasst, setzt rücksichtslos sein Ziel durch:Rache – wofür auch immer.„Rache ist Blutwurst“, „Auge um Auge,Zahn um Zahn“ oder andere Aussprüchefür den gleichen Sachverhalt sind unsin unserem Wirkungsfeld bekannt. DasÄquivalent sehen wir momentan regelmäßigin den – vermeintlich objektiven –Berichten aus den Medien: wie die Amerikanergegen die mutmaßlichen Verursacherder Terroranschläge vom 11. September2001 vorgehen. Ein Transfer dieser„Auseinandersetzungen“ in den Bereichder nicht nur in <strong>Heime</strong>rziehung stattfindendenKonflikte kann natürlich nichtso einfach konstruiert werden. Aber eineErklärung muss trotzdem für Kinder, Jugendlicheund junge Erwachsene, dieden – subjektiven – Sachverhalt in derSchule, im Kinderhaus oder in Gesprächenuntereinander mitbekommen, gefundenwerden.In einem Gedenkgottesdienst für dieOpfer am 12. September sagte unserePastorin: „Sicher, Bestrafung muss sein.“Aber wie?„Wer den Frieden will, darf nicht nachRache schreien, auch wenn der Schmerznoch so tief und die Wut noch so großsind. Sicher müssen die Täter zur Rechenschaftgezogen werden, doch dasmuss mit legalen Mitteln geschehen. Unmoralischwäre, Gleiches mit Gleichemzu vergelten.“ (Zitat aus dem STERNvom 20.09.2001).Kontinuität und Flexibilität sind dasSchwerpunktthema dieser Ausgabe. Inseinem Erziehungsstil und somit auch inseinem Wirken auf andere kontinuierlichzu sein, aber auf besondere Momente –auch wie dem oben beschriebenen – flexibelreagieren zu können: Das bedeutetden tagtäglichen Spagat.Johannes BrummackHeilpädagoge und RealschullehrerTräger der Einrichtung „Alte Schule Bojum“4


Bilanz und Ausblick – Hinschauen, nicht wegsehen15 Jahre Vorstandsarbeit für die <strong>IKH</strong>Die <strong>IKH</strong> existiert seit nunmehr 18 Jahren.Warum haben wir uns 1983 gegründet?Wir waren unterschiedliche kleineprivate Einrichtungen, die allein oderauch im Verbund mit anderen Kollegenein damals relativ neues, stationäres Jugendhilfeangebot,für die Jugendämtervorhielten. Was war und ist uns wichtig?An erster Stelle stand der kollegiale Erfahrungsaustauschüber die vielfältige pädagogischeArbeit in den Einrichtungen.An zweiter Stelle ein gemeinsames Vertretenunserer Interessen gegenüber derPolitik und den diese exekutierenden Jugendämtern.Hierbei standen nach meinerWahrnehmung immer die Interessender uns anvertrauten Kinder und Jugendlichenim Vordergrund.Kollegiale Selbstkontrolle war einer derBegriffe, die immer wieder bei Aufnahmenvon neuen Mitgliedern im Vordergrundstanden, aber auch in Kritikgesprächenin den Einrichtungen und denunterschiedlichsten Arbeitsgruppen auftauchten.Wir haben es uns nicht leichtgemacht, hatten manchmal zähe undschwierige Diskussionen. Ich denke, allesdies hat dazu geführt, dass wir imLande einen sehr guten Namen haben,dass andere Verbände von Beginn ihrerGründung an und danach unsere Zusammenarbeitsuchten und wir manchmalals elitär eingestuft wurden, wennwir sie nicht mit Hurra eingegangen sind.Dies habe ich nie als Mangel empfunden,sondern eher als Lob und Anerkenntnisder hohen Qualität der Arbeit, der Trägerund Mitarbeiter in den Einrichtungen.Wie habe ich die Kolleginnen und Kollegen,die meine Arbeit im Vorstand begleitenerlebt? Ich denke, ich darf auchfür die ehemaligen und noch Vorstandsmitgliederbehaupten, wir haben uns nieals Lobbyisten von Heimträgern verstanden,sondern immer als Interessenvertreterder Kinder und Jugendlichen. Dieswar und ist zwar nie ganz zu trennen gewesen,doch im Konfliktfall waren es immerdie jungen Menschen, die im Vordergrundunseres Denkens und Handelnsstanden. Ich habe die Mitglieder des Vorstandsimmer offen und fair erlebt undmöchte mich bei allen für ihren Einsatz,ihre geopferte Zeit und die gute undvertrauensvolle Zusammenarbeit herzlichbedanken.Seit 8 Jahren, also seit Beginn meinesVorsitzes leisten wir uns eine Geschäftstelle.Diese Geschäftstelle war seinerzeiteine Bedingung, unter der ich bereitwar den Vorsitz zu übernehmen. Ichdenke, es war eine kluge Entscheidungder damaligen Mitgliederversammlung,so zu verfahren. Diese Geschäftstellekostet uns viel Geld, aber sie ist ihr Geldauch wert. Wir erhalten eine Flut von <strong>Info</strong>rmationen,die kanalisiert werden undzugeschnitten sind auf die Bedürfnisseder Einrichtungen. Den Mitarbeitern der5


Geschäftstelle, die mich die meiste Zeitbegleitet haben, gebührt mein aufrichtigerDank. Sie haben meinen Einsatzfür die <strong>IKH</strong> oft erst ermöglicht, weil siemich mit Unterlagen / <strong>Info</strong>rmationen versorgten,mich an Termine erinnerten undmir den Alltagskrempel eines Vereinslebensweitgehend vom Hals hielten. Dankeschön.Wir sind seit Jahren die best informiertenkleinen Jugendhilfeeinrichtungen inS-H. Dieser <strong>Info</strong>rmationsvorsprung machtuns als Jugendhilfeansprechpartner kompetentund begehrt. Diesen Vorsprunggilt es zu halten und zu festigen. DieGeschäftstelle kann hierzu einen Beitragleisten, dies bedeutet aber nicht, dass dieMitglieder aus ihrer Verantwortung entlassenwerden können.Wir haben viel erreicht, weil wir überwiegendgemeinsam und klar gehandelthaben. Ich will nicht leugnen, dass esauch zu Auseinandersetzungen und Differenzenkam, doch mehrheitlich habe ichsie als fruchtbar und konstruktiv erlebt.Sie haben die <strong>IKH</strong> insgesamt voran gebracht.Manchem habe ich auf die Füßegetreten, manchmal unbeabsichtigt, diesbitte ich zu entschuldigen, manchmal beabsichtigt,um Prozesse in Gang zu setzen.Hinschauen, nicht wegsehen. WennMissstände vorhanden sind, diesebeim Namen nennen. Klare Zeichenund Grenzen setzen, nach innen undnach außen. Kollegiale Hilfe anbieten.Nur wenn wir auch in Zukunft in dieserReihenfolge handeln, vertreten wir die Interessender Kinder und Jugendlichen.Sonst sind wir nur ein Lobbyistenvereinwie andere auch.Die Durchführung des QM-Verfahrenshat uns in der letzten Zeit umfänglichin Anspruch genommen. Das Verfahrenhat sicherlich einigen Bauch- bzw. Kopfschmerzenverursacht, aber auch hierdenke ich, es hat der Arbeit in den Einrichtungengut getan und die Qualität verbessert.Ich möchte den QM Beauftragtenfür ihren Einsatz danken. Ihre Arbeitwar sicherlich nicht immer einfach. DasThema QM wird uns sicherlich weiterhinbeschäftigen und die hohen Standards,denen wir uns im Namen der uns anvertrautenKinder und Jugendlichen verpflichtetfühlen weiter festigen.Der Wind von vorn ist in den vergangenenJahren stärker geworden, fiskalischeBetrachtungsweisen stehen immerhäufiger im Vordergrund der Diskussionenund die Probleme der Kinder undJugendlichen werden nur noch als Kostenverursachendes Übel wahrgenommen.Hier gilt es Widerstand zu zeigen.Das Bohren von dicken Brettern ist auchfür die Zukunft angesagt. In diesem Sinnewünsche ich dem künftigen Vorstandviel Fortune und Durchsetzungsvermögen,vor allem zum Wohl der uns anvertrautenKinder und Jugendlichen.Michael WagnerDiplom-SozialpädagogeTräger des Therapeutischen Kinder- undJugendheims StruxdorfVorsitzender der <strong>IKH</strong> (1993-2001)6


„Wenn Du mit anderen ein Schiffbauen willst,so beginne nicht, mit Ihnen Holz zu sammeln,sondern wecke mit Ihnen die Sehnsuchtnach dem großen weiten Meer“Antoine de Saint ExuperyWohin soll die Reise gehen? WelcheSehnsucht soll geweckt werden?. Wirsind Mitarbeiter und Leiter von zwei Jugendhilfeeinrichtungenim Kreis Nordfrieslandund Mitgliedseinrichtungen der<strong>IKH</strong>. Wir haben uns an einer Ausschreibungzum Umbau der Erziehungshilfenim Kreis Nordfriesland beteiligt.Warum macht ihr das? Dies werden wiroft gefragt. Kümmert Euch um die eigenenEinrichtungen, stationäre Jugendhilfewird es immer geben. Schafft ein gutesAngebot und ihr werdet sehen, ihr werdetweiterhin gefragt, ob ihr nicht helfenkönnt.Das, was die Nordfriesen vorhaben, istnicht der Stein der Weisen. Wenn es nichtklappt, was macht ihr dann? Noch stehenwir auf zwei Beinen und werden stehenund dies nicht nur sprichwörtlich.Wir werden, trotz der Implementierungdes Sozialraumes an dem Angebot einerqualifizierten Jugendhilfe im stationärenBereich festhalten. Bewusst ist unsaber, dass wir hier zu differenzieren beginnenmüssen. Die Spezifika des Angebotesmüssen zunächst innerbetrieblichden regionalen und überregionalenAngebotsstrukturen angepasst werden.Was wird in der stationären Jugendhilfezukünftig an Angebot benötigt? Sind eskleine Lebensgemeinschaften mit einemengen Bezugsrahmen und/oder Gruppenmit wechselnden Betreuungspersonenaufgrund der besonderen Anforderungenund /oder <strong>Kleine</strong> <strong>Heime</strong> wie die„Gründungsväter“ der <strong>IKH</strong> in der Regeles präsentieren oder sind ganz andereFormen der Betreuung erforderlich?In dem Buch „Umbau der Erziehungshilfen1 zeigt Friedhelm Buckert in seinemBeitrag „Zusammenbauen was zusammengehört“das Dilemma der Hilfenzur Erziehung auf.S.28: „...Das Leistungsfeld der Hilfenzur Erziehung befindet sich permanent inEntwicklung und verharrt trotzdem in einersehr schwierigen Situation. Die Aufwändesind hoch, die Erfolge sind greifbar,aber die Gesamtsituation ist gekennzeichnetdurch ein Mehr an Hilfeformen,ein Mehr an Hilfe und damit Kosten, ohnedass grundlegende Veränderungen eintreten....Erfolg und Stillstand legen dieVermutung nahe, dass Hilfesysteme nursehr schwer Antwort auf Problemlagengeben, die in anderen Systemen entstandensind, aber ohne unmittelbaren Be-1Umbau der Erziehungshilfen Früchtel/Lude/Scheffer, Weißenstein/Juventa Verlag7


zug zum problemlösenden System bearbeitetwerden müssen. Anders formuliert:Stationäre Hilfen sollen Probleme lösen,die in der Familie, in der Schule und inder Nachbarschaft ihre Ursachen habenund dort bestehen.“In dem Buch: „Flexible Erziehungshilfenim Sozialraum“ von Theo Boomgaardenwird auf ein weiteres Phänomen hingewiesen:“...Bei der Abschlussveranstaltungder IGfH im Herbst 1996 in Dresdenentwickelte sich eine interessante Diskussion.Ein Mitarbeiter eines Jugendamtesin Schleswig-Holstein wies drauf hin,dass es in seinem Bundesland viele, inder Regel sehr qualifizierte und gut ausgestatteteKleinstheime gäbe, die in großefinanzielle existentielle Probleme gerieten,da sie überwiegend aus Berlin belegtworden seien und diese Belegungenjetzt dramatisch zurückgingen. Ihm wurdegeantwortet, unter dem Aspekt der Lebensweltorientierungkönnte ein so entferntesAngebot nicht notwendigen Qualitätsanforderungenentsprechen, auchwenn das Personal gut ausgebildet unddie Ausstattung der Einrichtungen hervorragendseien...Der Kreis Nordfriesland hat nun zu einerOffensive geblasen. Erreicht werdensoll eine Herbeiführung der fachlichenMaßnahmen zu Hilfen zur Erziehung unddie Entwicklung von maßgeschneiderten,im Lebensfeld der Betroffenen verorteten,an den Ressourcen der KlientInnenund ihrer Lebenswelt anknüpfenden Hilfenzu entwickeln. Notwendig dazu isteine Umgestaltung der sozialen Arbeit inRichtung Sozialraumorientierung und dieEntwicklung der Finanzierung in RichtungSozialraumbudget.Dies wurde vor einem Jahr „ins Lebengerufen“. Die Ausschreibung lag vor unddie freien Träger der Jugendhilfe konntensich bis zum 11. September des Jahresbewerben.Bis November2001 werden dieVerhandlungen mit den in Frage kommendenBewerbern abgeschlossen seinund das geplante Verfahren wird dann ineinem Probelauf bis Mitte 2002 eingeleitet.Zunächst ist das Projekt auf 5 Jahrefestgelegt.Das Kinderhaus Horstedt und die „AlteSchule“ Sollwitt haben sich um einenSozialraum in Nordfriesland zusammenmit anderen Partnern aus der ambulantenJugendhilfe, „ZiSa“ und „baff“ zusammengeschlossenund beworben.Wie kommen wir dazu?Die regionalen Anfragen haben in derletzten Zeit zugenommen, jedoch in einerveränderten Form. Es wurden andereHilfen als bisher angefordert und gesucht.Seit Jahren hatten wir aber als Einrichtungenin Sollwitt und Horstedt regionaleHilfen durchgeführt. Unsere Einrichtungenwaren oftmals Anlaufstationen fürKinder, Jugendliche aber auch für Mütter,die in einer Notlage waren. Manchmalwäre eine Hilfe sehr einfach gewesen,aber es fehlte dann die Zuständigkeit.Oft fehlte es aber auch an der flexiblenHandhabung bei den Kostenträgern,um sich auf neue Ansätze einzulassen.Die vielgenannte Versäulung der Hilfenund deren Finanzierung war uns oft imWege.Bei der Durchführung von flexiblen Hilfen(§ 27.Abs.2 KJHG) konnten wir in den8


letzten Jahren Erfahrungen sammeln undhier auch gute Erfolge nachweisen. Irgendwiehat dieses andere Arbeiten auchSpaß gemacht.Was macht dieses andere Arbeitenaus?Ein wesentliches Merkmal ist der Respektvor den vorhandenen Ressourcender Menschen in ihrer Lebenswelt. Esist ein lebendiger, dynamischer Prozess,der nicht nur auf ein Gegenwartsthemaangelegt ist, sondern sich mit dem gesellschaftlichenWandel zukunftsorientiertweiterentwickelt. SozialraumorientiertesArbeiten meint, an den Interessenund Bedürfnissen der Bewohnerinnenund Bewohner anknüpfend, Selbsthilfekräfteund Eigeninitiative unterstützend,die Ressourcen des sozialen Raumesnutzend, zielgruppen- und bereichsübergreifend,in Kooperation und Koordinationder sozialen Institutionen vor Ortprofessionell zur Verbesserung der Lebenslagenin definierten Sozialräumenmit nachhaltiger Wirkung beizutragen.Wie sieht so etwas in der Praxis aus?Dazu zeigen wir Hilfen in recht unterschiedlicherForm beispielhaft auf:Hilfe Nr.11. Einladung zu einer kollegialenRunde im Amt Jugend und Familiein HusumDer „Fall“ und damit das „Problem“wurde eingehend vorgestellt und dieHzE § 27 Abs 2. als erforderlich angesehen.Es wurden 3 Alternativenbesprochen und zusätzlich wurde erkannt,dass zunächst der „Fall“ näherbetrachtet werden soll, indem die Ressourcendes Mädchens, der Familienangehörigen,sowie des sozialen Umfeldesnoch einmal durchgeforstetwerden sollten.2. Auftrag Überprüfung derRessourcenDurch die regionale Betreuung bei flexiblenHilfen war dem Beauftragten der„Fall“ bekannt,da dieser in diversenKontaktgesprächen immer wieder einmalzur Sprache kam ( Schule, allgemeinerArzt, familiärer Kreis, Jugendlicheaus der Region )Einbezogen wurden bei der Ressourcenarbeit:die Regelschule / der Kindesvater/ das Mädchen / das unmittelbaresoziale Umfeld3. Auswertung der genanntenRessourcenAufgrund der Auswertung der genanntenRessourcen in den Bereichen Persönlichkeit/ Bildung / Emotionalität /Sozialer - / Materieller Bereich / Infrastrukturwurden im Rahmen einerZielvereinbarung mit dem Mädchenihre Ziele und weitere möglichen Hilfenausgearbeitet.Einbezogen wurden in die Lösungsformendie Mitglieder eines neu gegründeten„Sozialen Tisches“ in Viöl sowiedie Kooperationspartner des Sozialraumes.4. Ausarbeitung von 3 BetreuungsmöglichkeitenEs wurden erneut drei Betreuungsmöglichkeitenausgearbeitet, wobei dieZielvereinbarungen des Mädchens immeran erster Stelle standen.9


Es konnten konkrete Hilfen im Vorfeldgesichert werden, eine detaillierte Kostenplanungaufgestellt und eine Ablaufplanungerarbeitet werden, bevoreine dann einberufene Helferkonferenz,am von der Familie gewünschtenOrt, mit allen beteiligten Helfern, einenBeschluss herbeiführte.5. Direkte Umsetzung der HilfenDie Hilfe konnte direkt umgesetzt werden.Der Lebensort blieb erhalten, dieRessourcen des Mädchens konntengenutzt werden, die Kosten konntenaufgrund einer sehr lebenspraktischausgerichteten Hilfe sehr begrenzt gehaltenwerden.Die enge Zusammenarbeit von zweiprivaten Anbietern im Regionalraumführte zu einer Verzahnung möglicherHilfen.Hilfe Nr.2Darstellung eines Projektes mit pauschaliertemAbrechnungssystem1. AusgangssituationEine sozial randständige / schwacheFamilie, deren Kinder (2) zur Vermeidungeiner stationären Unterbringungsich in einer ambulanten Betreuungin der „Alten Schule“ in Sollwitt seit2 Jahren befinden, muss die fast unbewohnbareWohnung (3 Wohnungsbrändein der letzten Zeit) aufgrund einerRäumungsklage räumen. Aufgrunddes „sozialen Rufes“ wird kein Vermietergefunden. Es werden Kirche, Sozialamt,Schule etc. eingeschaltet.Aufgrund der durchgeführten ambulantenMaßnahme bei einem regionalenAnbieter der Jugendhilfe versuchtdieser bei der Wohnungsvermittlungzu helfen. Es gelingt für die Familieein Einfamilienhaus in einer anderenGemeinde zu finden. Für die Umsetzungder Maßnahme wird eine mtl.Pauschale von 1800,– DM für 6 Monatebewilligt, für den Einsatz einerHaushaltshilfe und Fachkraft für sozialeIntegration, sowie ein mtl. Mietzuschuss.2. Umsetzung:Die beauftragte Einrichtung setzt sichmit dem Vermieter in Verbindung undgarantiert die Betreuung, die Regelungder monatlichen Mietzahlungenüber einen Zeitraum von zunächst einemJahr. Langjährige Geschäftsbeziehungenund damit der Bestand einerVertrauensbasis erleichtern denAbschluss eines Mietvertrages. DenUmzug bewältigt die Familie selbst. Esgelingt eine komplette Haushaltsauflösungkostenlos zu erhalten, wiederdurch Intervention des Trägers. Es wirdein Finanzplan aufgestellt und die monatlichePrüfung der fälligen Überweisungenwird durchgeführt.3. Änderungen der NotwendigkeitenDie Ressourcen der Ehepartner werdennoch einmal erfasst und dabeiwerden die Eigenkräfte beider Elternteilemobilisiert.Es erfolgt eine fachliche Anleitung imHaushalt durch eine Hauswirtschafterinder Einrichtung, die in unmittelbarerNähe der Familie privat wohnt. Ihr Ehe-10


mann wird für praktische Hilfeleistungenin der Eingangsphase gewonnen.Die Kindesmutter kann ihren Haushaltbald weitgehend wieder selbst regeln.Der Kindesvater sichtet mit dem Sozialarbeiterdie Finanzen und suchtdie Schuldnerberatungsstelle auf. Eserfolgt eine veränderte Zielvereinbarung:Primär soll der Kindesvater wieder Arbeitfinden. Er war früher Taxifahrerund verlor seinen Personenbeförderungsscheinaufgrund zweier Rechtsverfehlungen.Erkann aus gesundheitlichenGründen keine andere Arbeitlangfristig aufnehmen.Es wird der Beschluss der Helferkonferenzauf Bitten des Trägers verändert,indem dieser über den Einsatzder Mittel und über die Verteilungsdauerdes Gesamtvolumens von 10.800,–DM selbst entscheiden kann.4. Einsatz von FinanzmittelnProjekt „Familienselbsthilfe“Gesamtetat6x 1.800,– DMMietzuschusszahlungenmtl. 300,– DMBeitrag für Mitgliedschaftim FamilienverbandEinsatz einer zeitweiligenHilfe im Haushalt72,– DM400,– DMBeiträge zur Finanzierungfür Hänger für den Umzug 100,– DMVersicherungsbeiträgeFällige Kfz SteuernBußgelder555,– DM282,– DM100,– DMPsycholog. Gutachten zumErwerb d. Führerscheines 613,– DMFahrerlaubnis/Bearbeitungsgebühren63,85 DMFerienregelung der Kinder 400,– DMTodesfall in derVerwandtschaft5. ZwischenbilanzWas konnte erreicht werden:100,– DMDer Vater erhielt die Fahrerlaubnis undden Personenbeförderungsschein zurückund kann nunmehr als Taxifahrerwieder Geld verdienen.Durch den Beitritt in den Familienverbandist die Familie sozial eingebunden.Die Mietbeihilfen sichern den Lebensunterhaltund die Anschaffungen imersten Halbjahr.<strong>Kleine</strong>re Schuldenbeträge konnten getilgtwerden.Der Vater half bei der Heuernte bei einemLandwirt und konnte durch denVerkauf von Heu an die betreuendeEinrichtung sich ein altes Auto kaufen.Die Familie ist damit wieder mobil undkann eigenständig einkaufen und derVater kann zu seiner Arbeitsstelle fahren.Zielvereinbarungen für die nächsteBetreuungsperiodeDer Vater nimmt eine feste Anstellungauf.Die Schuldenregulierung wird weiterbetrieben.Der Mietzuschuss wird bei Einkommenum 50,– DM reduziert.11


Hilfe Nr. 3Kostenbeispiel Projekt „Reintegration“Ziel: Umstrukturierung einer stationären Maßnahme durch Reintegration und durchdie Sicherstellung von flexiblen Maßnahmen im sozialen und familiären Umfeld.Ziele1. StufeBeziehungsfähigkeitnutzen und stärkenVermittlung von Werten,die im Alltag (fallbezogen)wichtig sind2. StufeVerlagerung desLebensmittelpunktes3. StufeWohnortwechselmit Entlastung4. StufeSchulwechsel und Betreuung5. StufeStabilisierung6. StufeStabilisierung7. StufeErweiterung desVerantwortungsbereiches8. StufeVerselbständigungMethodeErhöhen der KontaktzeitenErarbeiten der eigenenBiographieprakt. Übungen zu Grenzziehungenund Akzeptanz vonGrenzsetzungen.Erhöhung der WochenendenNutzung von Ferien und allenbeweglichen Tagen5 Tage statt 7 Tage stationär(3x 4.000,– DM )Tagsüber in der Einrichtung3x 2.800,– DMaus dem Elternhaus direktzur Schulejeden Abend zu HauseUmschulung zumSchuljahrswechselWeiterhin ambulante Betreuung8 Std. 3x 2880,– DMAmbulante Betreuung6 Std. 3x 2.200,– DMAmbulante Betreuung4 Std. 3x 1.440,– DMAmbulante Betreuung3 Std. 3x 720,– DMAmbulante Betreuung3 Std. 3x 720,– DM12Maßnahme MutterBusgeld 3,50 DMTherapie 3x 2.000,– DMSPFHElterntraining 3x 2.200,–Übernahme vonVerantwortungs-Bereichen:Schule und ArztbesucheKlärung der FinanziellenSituationEinsatz SPFH 3x 2.2000,–Tür und Angelgespräche mitder EinrichtungSPFH 8 Std. 3x 2880,– DMFrauengruppeElternkurs50,– DMFrauengruppeFrauengruppeFrauengruppeFrauengruppe


Zeitumfang: 2 JahreAusgangspunkt: 13-jähriger Junge, alleinerziehende Mutter, seit Feb. 01 stationäreBetreuungMaßnahme SohnStationäre Unterbringung3x 6.000,– DM14-tägiges BesuchswochenendeKostgeld und FahrgeldEnge AnleitungErkunden des Umfeldes im familiärenLebensraumEinbindung in eine GruppeFreizeitgestaltung mit Unterstützung derSPFHFahrgeld für den Schulweg 3x 50,–nachmittags mit Fahrdienst 3x 260,–Kosten1⁄4 jährl. 30.900,– DM10.300,– DM mtl.1⁄4 jährl. 18.600,– DM6.200,– DM mtl.1⁄4 jährl. <strong>17</strong>.970,– DM5.990,– DM mtl.Verein 3x 10,– DMSchularbeitenHilfe in der Gruppe 3x 400,– DMSuche nach PatenVerein 3x 10,– DM / SchularbeitenHilfe in der Gruppe 3x 400,– DMVerein 3x10,– DMHA-Hilfe in der Gruppe 3x 400,– DMVerein 3x 10,– DMHA-Hilfe in der Gruppe 3x 400,– DMVerein / HA-Hilfe 3x 200,– DMDer Verein1⁄4 jährl. 9.920,– DM3.307,– DM mtl.1⁄4 jährl. 7.830,– DM2610,– DM mtl.1⁄4 jährl. 5.550,– DM1.850,– DM mtl.1⁄4 jährl. 2.790,– DM930,– DM mtl.1⁄4 jährl. 2.760,– DM920,– DM mtl.13


Der Verein und der spezielle WegFallunspezifische Arbeit:Der Sozialraumträger stellt sich währendder Vorbereitungsphase für den jährlichstattfindenden NF-Cup in Bredstedt(überregionales Jugendfußballturnier) vorund bietet Unterstützung, Austausch undZusammenarbeit an.Dazu gehört u.a. die Teilnahme anSpartenversammlung (vierteljährlich).Kontakte zum Spartenleiter.Im Laufe der Zusammenarbeit gestaltetsich der Kontakt zu dem Fußballtrainersehr intensiv. Er ist hochmotiviert an derArbeit mit den Jugendlichen und bietetauch außerhalb des Trainings verschiedeneAktivitäten wie z.B. Tagesausflüge,Wochenendcamping, etc. an.Anlass:Bei der Planung einer Paddeltour aufder Treene konnten wir ihn über eigeneKontakte zu kostengünstigen Kanusund einer zusätzlichen Begleitpersonverhelfen.Fallunspezifische Arbeit:Im Rahmen anderer Projekte bestehteine enge Zusammenarbeit mit einemSchulleiter aus Husum. Diese Schule hatüber eine Spende 10 Kanus bekommen,die wir aufgrund der guten Zusammenarbeit(Unterstützung in der Projektwoche –Workshop) kostengünstig ausleihen können.Weiterhin besteht aufgrund guter Zusammenarbeitmit einem Landwirt ander Treene, die Möglichkeit einer günstigenÜbernachtungsmöglichkeit für dieJugendlichen.Bezug zur Maßnahme:Der Jugendliche S. und zwei Freundewollen Fußball spielen. Der JugendlicheS. ist erst vor kurzem aus einer stationärenMaßnahme gekommen und soll inseinem neuen Umfeld integriert werden.Ziel: Integration von Jugendlichen inden örtlichen Sportverein, die noch nichtin einer HzE-Maßnahme sind, jedochschon Auffälligkeiten zeigen.Stufe 9Beendigung der direkten MaßnahmeKostenaufkommen über den Betreuungszeitrahmen von 2 JahrenKostenKosten mit Änderungohne Änderung der Stationären Betreuungbei stationärer und dem Einsatz von HilfenUnterbringung nach 27.2 KJHG Kostenersparnis1. Jahr 72.000,– DM 77.390,– DM2. Jahr 72.000,– DM 18.930,– DMGesamt 144.000,– DM 96.320,– DM 47.680,– DM14


Zum Selbstverständnis unseresArbeitsansatzesUnser Auftrag stammt aus dem Selbstverständnisheraus, Sorge um die sozialenBelange der Menschen in der heutigenGesellschaft zu tragen, insbesonderedie sozialen Bedürfnisse junger Menschenaufzugreifen.Wir sind aus dem Erfahrungsgrund unserersozialen Betätigung Anwalt derLeistungsberechtigten und Anbieter sozialerDienstleistungenDurch die vielfältigen Angebote der freienTräger der Gesellschaft stellt das Betätigungsfeldder Kinder- und Jugendhilfeim Ganzen neben dem Elternhausund der Schule eine weiteres Sozialisationsfeldfür junge, heranwachsende Menschendar.Wir verantworten fachlich, wirtschaftlichund organisatorisch die dafür notwendigenEinrichtungen und Dienste der Kinder-und Jugendhilfe in unserer Trägerschaft,die zur Verwirklichung der Leistungs-und Rechtsansprüche der Leistungsadressatennach dem SGB VIII u.a.gesetzlichen Regelungen bereit zu halten.Unser Fazit:Flexible Hilfen sind sinnvoll nur zu realisieren,wenn sie mit dem Prinzip einersozialräumlichen Organisation der Hilfenverbunden sind.Niemand hätte je den Ozean überquert,wenn die Möglichkeit bestanden hätte, beiSturm das Schiff zu verlassenCharles Ranklin KetteringHinweis:Der Autor Charles Ranklin Kettering,hat den in Autos benutzten Anlasser erfunden.Er will unseren Blick dafür öffnen, dasswir zu den Konsequenzen jener Handlungenstehen sollten, auf die wir uns ausfreien Stücken eingelassen haben.Martin KriegSozialpädagogeLeiter des Kinderheims„Alte Schule“ in SollwittIren Krenz-SchmidtLeiterin Kinderhaus HorstedtGesellschafterin bei ZiSaErfüllte Wünsche sind oft die,für deren Verwirklichung etwas getan wurdeElse Pannek15


25581 HennstedtStilker 18Tel. 04877 - 7 69Fax 04877 - 7 72eMail ulf-baumann@t-online.deKinder- und Jugendhof WiesengrundWir über uns:Der Kinder- und Jugendhof WiesengrundAls wir uns vor 11 Jahren im Schichtdienstbetriebeines größeren HamburgerJugendhilfeträgers überlegten, in welcherForm für uns das Arbeiten und Leben mitzu Betreuenden möglich ist, ahnten wirnicht, wohin uns unser Engagement, unsereTatkraft und unser Idealismus führenwürde. Unsere Unzufriedenheit überdie schichtdienstbedingten Schwierigkeitenim Erziehungsprozess, durch ständigwechselnde Erzieher und Arbeitszeiten,führte schnell zu der Einsicht,dass eine optimale Betreuungfür die meisten Kinder undJugendlichen durch ein ständigwechselndes Beziehungsangebotnicht gegeben ist.Die Suche nach einem geeignetenObjekt, in dem wir unsereVorstellungen von optimaler Betreuungverwirklichen konntenführte uns nach Hennstedt.Hennstedt liegt im NaturparkAukrug und bietet einen Kindergarten,eine Grundschule und kleinereLäden für den Grundbedarf im Ort. Förderschule,Hauptschule, und Realschulebefinden sich im Nachbarort (ca.8 Km)und werden mit dem Schulbus erreicht.Gymnasium, Waldorfschule und Berufsschulenbefinden sich in Itzehoe oderNeumünster (beide ca. 20 Km) und könnenmit dem regulären Bus erreicht werden.Im Umkreis von 10 Km befindensich 3 Kleinstädte mit diversen Vereinen,16


Schwimmbädern und kulturellenAngeboten.1990 kauften wir den Resthofund bauten diesen nach pädagogischenGesichtspunkten fürdie Betreuung von Kindern undJugendlichen um.8 Jahre lang arbeiteten wirhier als selbstständige Außenwohngruppeunter regionaler Trägerschaft, biswir Im Mai 1999 den Kinder- und JugendhofWiesengrund in privater Trägerschaftgründeten, um so schneller auf Entwicklungsprozesseder Kinder/Jugendlicheneingehen zu können, flexibler und handlungsfähigerzu sein.Durch die Änderung der Altersstrukturvon anfänglich 6-10 Jährigen zu11-15 Jährigen Jungen und durch dasHinzukommen eigener Kinder wurde esnötig, räumliche und zum Teil konzeptionelleÄnderungen vorzunehmen. Untereinem Dach befindet sich sowohl der Privatbereichim Erdgeschoss, als auch derWohnraum der zu Betreuenden im Dachgeschoss.Durch die räumlichen Änderungenim Dachgeschoss (grauer Bereich:2 neue Zimmer, 1 neues Bad, 1Küche, 1 Ess- und Aufenthaltsraum) wirdeine präzisere Trennung von Privat undBeruf möglich. Die Erweiterung von 4auf 6 Plätze und damit verbunden dieStellenerweiterung von 2 auf 3 volle Stellenim pädagogischen Bereich ermöglichtuns ein schnelles Eingreifen in Krisenund die gezielte Förderung durch Einzelbetreuung.Zur Zeit (Stand 27.09.01) sind diezwei neu geschaffenen Plätze nicht belegt.Aufgenommen werden Jungen imAlter von11-18 Jahren,die bereitsind, sich auf uns,die Gruppe und unsereArt von Zusammenleben einlassen wollen.Die Umstrukturierung wird hauptsächlichden zeitlichen Rahmen berühren dieTransparenz unserer Lebens – ArbeitsundUmgehensweise bleibt erhalten, sodass weiterhin für die Kinder und Jugendlichendie Möglichkeiten bestehen, vorgelebteVerhaltensmuster zu assimilierenund/oder zu hinterfragen.Durch die Änderung der Altersstrukturvon Kindern zu Jugendlichen wurde esnotwendig den Bereich Verselbständigungvermehrt in den Vordergrund zuheben. Das heißt, dass die Reinigungder Wäsche, kleinere Reparaturen anKleidungsstücken, Küchendienste, Reinigungder eigenen und der Gemeinschaftsräume,Renovierung der eigenenZimmer insbesondere Reparatur des eigenenMobiliars bei mutwilliger Zerstörung,von den Jugendlichen, je nach Entwicklungsstandmehr oder weniger begleitet,ausgeführt werden.<strong>17</strong>


Unser Anspruch an uns ist für die Kinderund Jugendlichen erklärbar zu sein,d.h. eindeutig im Sinne von Deckungsgleichheitunseres Sagens und Tuns undihnen individuell optimale Bedingungenin einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung fürihre Entwicklung zu ermöglichen.Um diesen Anspruch gewährleisten zukönnen ist eine ständige Qualitätssicherung-und Förderung notwendig, die imRahmen von• regelmäßiger Supervision,• Fortbildung,• Weiterbildung,• Mitgliedschaft in der <strong>IKH</strong> (<strong>Interessengemeinschaft</strong><strong>Kleine</strong> <strong>Heime</strong> und JugendhilfeprojekteSchleswig-Holstein e.V.),• Beteiligung an dem von der <strong>IKH</strong> entwickeltenQM Verfahren,• fachlichem Austausch mit anderen Einrichtungender Jugendhilfe auf Regionaltreffender <strong>IKH</strong>, geleistet wird.Die Trägerin wohnt mit ihrer Familie,Ehemann und 2 Kindern, in einem separatenWohnbereich unter einem Dachmit den zu betreuenden Kindern und Jugendlichen.So wird sichergestellt, dasseine ständige Betreuung über Tag undNacht gewährleistet ist. Ein fachlichesEingreifen in Krisensituationen ist jederzeitgewährleistet.Zur Zeit arbeiten im Kinder- und JugendhofWiesengrund- ein Erzieher Vollzeit,- eine Hauswirtschafterin Teilzeit.Als Honorarkräfte stehen uns zur Verfügung:- Heilpädagogin, Reitpädagogin, Sozialpädagoginund Märchentherapeutin,Psychologe und Psychologin und Erzieherin.Rückblickend können wir sagen, dasssich die Kontinuität unseres Beziehungsangebotespositiv auf die Entwicklungder von uns betreuten Kinder und Jugendlichenausgewirkt hat. Berechenbarkeit,Verlässlichkeit, konsequentes Handeln,kongruentes Verhalten und ein hohesMaß an Flexibilität in Bezug auf daseinzelne Kind sind Eigenschaften, die unsereArbeit bestimmen und ständig reflektiertund überprüft werden.Gabi BaumannDipl. päd.Leiterin desKinder- und Jugendhof Wiesengrund- eine Diplompädagogin (Trägerin)Vollzeit,- ein Betreuer (Elektriker/Elektroniker)mit 12-jähriger Erfahrung in der <strong>Heime</strong>rziehungVollzeit (z.Z. in der Ausbildungzum Erzieher),19


25884 SollwittSchulstraße 2-4Tel. 04843 - 18 55Fax 04843 - 24 33eMail AlteSchule.Sollwitt@ikh-sh.deAlte Schule SollwittFranz, unserer neuer Mitarbeiter, macht es möglichSeit einigen Monaten hat die „AlteSchule“ in Sollwitt einen neuen Mitarbeiter.Er ist acht Jahre alt und hört aufden Namen Franz und ist ein Hafflinger-Pony. Franz wohnt bei der Familie G&TCarstensen in Sollwitt. Seit Franz Kontaktmit dem Kinderheim „Alte Schule“ Sollwitthat, ist er inzwischen der Freund vielerKinder geworden. Aber nicht nur Kinder,die in der „Alte Schule“ wohnen, sondernauch Kinder, die aus den umliegendenGemeinden am Nachmittag zurambulanten Betreuung kommen, habenFranz inzwischen in ihr Herz geschlossen.So kommt es, dass Franz in kurzerZeit über die Grenze Sollwitts hinausschon zu einer kleinen Berühmtheit gewordenist.An dieser Stelle möchten wir, die Mitarbeiterund Kinder der „Alten Schule“,der Besitzerin von Franz, Fr. Anja Knödlerbesonders dafür danken, dass sie unsdiese Möglichkeit der Arbeit mit Franzdurch eine Reitbeteiligung ermöglicht.Der Stundenplan von „unserem“ Franzist zur Zeit ziemlich gefüllt. Morgens stehterst einmal der Weidegang auf dem Programm,der sich dann genüsslich bisin den frühen Nachmittag fortsetzt. AmNachmittag kommen dann die jüngerenKinder zu Besuch und Franz lässt sichgerne von der Weide holen, denn erweiß inzwischen, dass eine riesige PortionStreicheleinheiten und Lobeshymnen(„Franz ist lieb, der tut nichts“, „Franz istder Schönste“ usw.) sich über ihn ergießen.Bevor die Kinder dann auf Franz reiten,wird er erst einmal ordentlich von allenSeiten geputzt, was für manches Kind inzwischenschon zu einem wichtigen Ritualgeworden ist. Nachdem dann nochdie Mähne gekämmt ist und sich alle einigsind, wer nun die Hufe auskratzendarf und wie viele (Franz hat ja leider nurvier), geht es endlich daran, wer zuerstdrauf sitzen darf oder haben wir noch wasvergessen? Ja natürlich, die Trense fehlt20


Als nächstes ist dann Jessica an derReihe. Sie zeigt uns, wie sie inzwischenschon ein kurzes Stück an der Longe trabenkann, sogar ohne Sattel.Roger, der als Dritter heute auf Franzreitet, beobachtet die kraftvolle Bewegungvon Franz und sich selbst. Er stellterfreut fest: „Das schaukelt immer so undFranz ist ganz warm.“Zum Schluss sitzen heute alle Dreinoch einmal auf Franz und lassen sichgemeinsam gemächlich durch das Paddocktragen. Natürlich wird auch ein Liedgesungen und alle sind guter Dinge, auchFranz, der sich inzwischen an seine kleinen,zum Teil doch recht quirligen Freundegewöhnt hat.ja noch und ein Helm. So, nun ist es endlichsoweit, inzwischen steht auch schonfest, wer zuerst aufsitzen darf, aber nichtin der Stallgasse.Da zur Zeit Sommer ist, trotten wir allegemeinsam auf das Paddock, das FamilieCarstensen extra mit Sand neu aufgefüllthat. Dort wird Franz etwas longiert.Heute ist Björn zuerst dran. Björn sitztheute besonders stolz auf Franz und lässtsich vertrauensvoll durch die Bahn tragen,denn Tobias Krieg ist gekommen,um Fotos zu machen. Dann zeigt unsBjörn, dass er inzwischen schon mit einemArm kreisen kann und mit dem anderenArm, ja sogar mit beiden Armengleichzeitig und Franz braucht nicht einmalstehen zu bleiben.21


Anschließend darf Franz eine Pausemachen. Er wird noch einmal gebürstetund bekommt natürlich zwei bis drei Leckerliund Mohrrüben. Da heute ein schönerTag ist, wird Franz wieder auf die Wiesegebracht und die Kinder verabschiedensich, bevor es mit dem Fahrrad wiederwohlgelaunt zur „Alten Schule“ geht.Wir arbeiten in der „Alten Schule“ schonseit vielen Jahren mit den „Co-Therapeuten“Tier. So haben wir in unserem pädagogischenKonzept viele Meerschweinchen,Kaninchen, Hühner, Enten, Fische,Hund, Katzen, Maultier, zwei Esel undein Pony mit einbezogen.In der letzten Zeit ist die Arbeit mit demPony immer mehr zu einem Schwerpunktin unserer Arbeit geworden und hat sichdurch stetiges Lernen und Schulung immerweiter entwickelt. Das Medium Ponywird von den Kindern und Jugendlichengerne angenommen und wir können sowunderbar auf den vielfältigsten Ebenenmiteinander arbeiten.Sven KochFeldenkrais-Pädagoge undMitarbeiter der Jugendhilfeeinrichtung„Alte Schule Sollwitt“Das Mitarbeitertreffen der <strong>IKH</strong> findetviermal jährlich in Loopstedt an der Schleistatt.Dort kommen auf freiwilliger Basis dieMitarbeiter/innen der Einrichtungen, dieder <strong>IKH</strong> angeschlossen sind zusammen.Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Anzahlder Teilnehmer/innen gestiegen, undes hat sich ein relativ fester Stamm herausgebildet.Die Veranstaltung wird voneinem/r Mitarbeiter/in der Geschäftsstellegeleitet.Auf diesem Treffen werden verschiedene,überwiegend von Kollegen/innen angeregte,Themen besprochen wie zumBeispiel:• Qualitätsdokumentation in der stationärenJugendhilfe• Aktuelle Probleme der Jugendhilfe• Dienstplanung• Qualitätsmanagement in der <strong>IKH</strong>22<strong>IKH</strong>-Mitarbeitertreffen• Verbalattacken/Grenzsetzung• Sexualität in Einrichtungen• Nähe und DistanzDie Gespräche sind sehr informativ,gleichzeitig können die Mitarbeiter/inneneigene Erfahrungen einbringen. DieserErfahrungsaustausch ermöglicht jedemTeilnehmer/jeder Teilnehmerin für seine/ihre Tätigkeit wichtige Rückschlüsse zuziehen (reflektieren) und neue Ideen, Innovationenaufzugreifen.Positive Resonanz unter denMitarbeiter/innen fanden zwei Treffen, diein den Einrichtungen „ Alte Schule Bojum“und im „Michaelshof“ gehalten wurden.Durch diese Vor-Ort- Erfahrung konntensich alle einen konkreten Eindruck verschaffen,vielleicht trägt das in Zukunfteiner besseren Vorstellung von der Arbeitin anderen Einrichtungen bei.Bei einem unserer letzten Treffentauschten wir Gedanken zum Thema


„Nähe und Distanz“ aus. Zuerst klärte jederindividuell, was er unter Nähe undDistanz versteht. Dabei kamen ganz unterschiedlicheSichtweisen heraus. EineTeilnehmerin empfand es beispielsweiseals distanzlos, wenn Kinder Gesprächeunter Erwachsenen unterbrechen. Diemeisten anderen Anwesenden verstandenunter dem Thema eher die körperlicheNähe/Distanz des Erziehers zumKind/Jugendlichen wie z.B. Umarmungen,Gute-Nacht-Kuss oder das Verhaltender Kinder/Jugendlichen gegenüberihnen bekannten/fremden Personen. VerschiedeneMeinungen wurden über denGute-Nacht-Kuss geäußert. Es stelltesich zum Beispiel die Frage, bis zu welchemAlter der/die Erzieher/in dem Kindohne Bedenken einen solchen Kuss gebenkann. Jede/r Mitarbeiter/in muss fürsich selbst entscheiden, wie nah er dasKind an sich ranlässt – Kuss auf denMund, auf die Wange oder nur eine Umarmung.Erke Depkat / Carina Heinebeide Erzieherinnenim „Michaelshof“ in NübelDie EntwicklungAuf der Mitgliederversammlung vom26.08.98 hatten die Vertreter der Mitgliedseinrichtungenein von Mitgliedern der<strong>IKH</strong> entwickeltes Leitbild verabschiedet.Das Leitbild erschien in einer Sonderausgabeder <strong>Info</strong> Heftreihe der <strong>IKH</strong>.Dies war der konkrete Beginn einessich entwickelnden QM-Prozesses imRahmen der Qualitätsdiskussion in derJugendhilfe.Die Mitgliederversammlung beschlossam 5.04.2000 die Durchführung einesgemeinsamen, für alle Mitgliedseinrichtungender <strong>IKH</strong> verbindlichen QM-Verfahrensin der <strong>Interessengemeinschaft</strong>.Das gesamte Verfahren wurde imHeft INFO15 veröffentlicht und stehtdaneben im Internet zur Verfügung.(http://www.ikh-sh.de.)Vertrauen schaffen durch EinblickBericht der QM-Arbeitsgruppe der <strong>IKH</strong>23Ausgangspunkt dieses Prozesses warendie Ergebnisse einer Arbeit über dieStrukturen von der <strong>Interessengemeinschaft</strong>und ihrer Mitgliedseinrichtungen,die von Dr. Wilm 1996 durchgeführt undmit dem Titel: „Engagement zeigen undVertrauen schaffen“ überschrieben wurde.Engagement war gefordert und die Mitgliedseinrichtungenwaren herausgefordert.Dr. Jürgen Kopp-Stache, Leiter einerMitgliedseinrichtung und Dozent an derUniversität Kiel, leitete die inhaltlicheAuseinandersetzung mit QM-Systemendurch seine Beiträge in der <strong>IKH</strong> ein.Ein QM-Arbeitskreis, gebildet aus Mitgliedernder <strong>IKH</strong>, erarbeitete ein für alleMitgliedseinrichtungen verbindliches Verfahren.


Der systematische Anknüpfungspunktfür alle Überlegungen war das verabschiedeteLeitbild der <strong>IKH</strong>, auf dessenGrundlage ein Trägerbericht erstellt wurde.Parallel zu diesem Zeitpunkt hattendie Mitgliedseinrichtungen ihre LeistungsundQualitätsentwicklungsbeschreibungenzu erstellen,Das Strukturschema dieses Verfahrenswurde im INFO 15 veröffentlichtUm den Einstieg zu ermöglichen wurdeein vereinfachtes Verfahren vorgeschaltet:• Es nehmen alle Mitgliedseinrichtungen teil.• Das Verfahren beginnt mit dem 5. April2000 und endet mit dem Abschlussdatum31.07.2001.• Das Verfahren wird begleitet von den„<strong>Kleine</strong>n Gruppen“ der <strong>IKH</strong> sowie dengewählten QM-Beauftragten.• Der QM-Arbeitskreis entwickelt ein Verfahren,um die Audits in den recht unterschiedlichenMitgliedseinrichtungen ineiner möglichst standardisierten Formdurchzuführen.• Das Verfahren soll zunächst den IST-Stand aller <strong>IKH</strong>-Einrichtungen erfassen.Gedanken zum QM-VerfahrenIntern:Das Verfahren konnte sowohl intern wieextern Prozesse einleiten, entwickeln undbegleiten.Die Kontrolle über die Planung, Durchführungund Nutzen lag hier bei denFachkräften selbst und wird auf freiwilligerBasis wahrgenommen.24Gleichzeitig wurden die „<strong>Kleine</strong>n Gruppen“der <strong>IKH</strong> mit einem GestaltungsundVerantwortungsprozess beauftragt,der die aktive, verpflichtende Teilnahmeüber einen längeren Zeitrahmen voraussetzt.Keiner konnte sich nach seinemAudit ausruhen,sondern war verpflichtetzur Teilnahme an weiteren Audits und damitbegann ein Prozess des Lernens undgleichzeitig Entwickelns.Extern:Durch die Erarbeitung notwendiger Dokumentationenwie der Leistungs-, Entgelt-und Qualitätssicherungsbeschreibung,sowie dem alljährlichen Erstellen einesTrägerberichtes zum 30.04. eines Jahres,ist eine Transparenz auch durch dieDokumentationen gewährleistet. Gleichzeitigbegann ein Kooperationsprozessmit den Leistungsträgern.Wir sehen die Vorteile darin, dass:• es ein von Mitgliedern entwickeltesVerfahren ist(Hinweis: Identifikation und Authentizität)• es ein verbindliches Verfahren füralle Mitgliedseinrichtungen ist(Hinweis: Einheitliche Vorgaben undDurchführung, basierend auf derSatzung und dem Leitbild der <strong>IKH</strong>)• es ein Verfahren ist, das eigeneEntwicklungswege offen lässt(Hinweis: Wahl des einrichtungsinternenQE-Verfahrens und Q-Doc-Verfahren, Partizipation von Mitarbeitern/ Kindern / Jugendlichen)• es ein finanziell günstiges Qualitätsentwicklungsverfahrenist• ein Verfahren ist, das lediglichden Vergleich unter <strong>IKH</strong>-Mitgliedseinrichtungenermöglicht


Die Nachteile sehen wir darin, dass:• es noch kein standardisiertes Verfahrenist, da es ein Verfahren ist,das von Mitgliedern selbstentwickeltund auch begleitet wurde• es einen sehr intensiven Zeiteinsatzvon den Mitgliedern fordertDer WegDie ersten Audits in den Mitgliedseinrichtungenfanden im September 2000statt.Diesen Prozess beschreibt Herr Dr.Wilm in seinem Beitrag: Qualitätssicherungund Qualitätsentwicklung in kleinenJugendhilfeeinrichtungen (<strong>Info</strong>15 S. 21ff).Einer der Kernpunkte dieses Beitrageswar die Bewertung :Das von der <strong>IKH</strong> konzipierte Auditingdurch einrichtungsinterne Kollegenist eine ideale Möglichkeit, dieBewertung des einrichtungsinternenQMS (Qualitätsmanagementsystems)vorzunehmen und die gegebenenfallsnotwendigen Maßnahmen zur Fortschreibunganzuregen und einzufordern.Die Audits wurden wie folgt durchgeführt:1. SchrittIm Vorweg lieferten die Einrichtungenihre Dokumentationen zur Einsicht anden, mit dem Verfahren beauftragtenQM Beauftragten einer „<strong>Kleine</strong>n Gruppe“.Die <strong>IKH</strong> hat derzeit 3 Kleingruppen, inder die Mitgliedseinrichtungen aufgeteilt/zugeordnet sind.Der QM Beauftragte kam jeweils auseiner anderen Kleingruppe. Er arbeitetesich in die Unterlagen ein, prüfte dieseauf ihre Vollständigkeit, bereitete sich aufdas Audit vor.2. SchrittDie „<strong>Kleine</strong> Gruppe“ traf sich zum Audit.Es musste eine mindestens 50 % igeAnwesenheit gegeben sein.Der von der QM- Arbeitsgruppe (sie bestehtaus 6 Mitgliedern,jeweils 2 Beauftragtenaus einer „<strong>Kleine</strong>n Gruppe“) entwickelteFragebogen war die Vorlage, dasGerüst um die durchschnittlich 21⁄2-stündigenAudits durchzuführen.Die Mitglieder der „<strong>Kleine</strong>n Gruppe“ erfragtendie Details einer Einrichtung undprüften auch deren Echtheitsgehalt.3. SchrittDie Auditteilnehmer besichtigten dieGesamteinrichtung und nahmen Einblickin hausinterne Dokumentationen (z.B.Personalstellenpläne und Lohnbuchhaltung/ Verfahren / Verwaltung von Taschengeldernetc. / Ausarbeitung von Jugendhilfeplanungen/ Gewinn und Verlustrechungenvon Einrichtungsträgern / Personalfortschreibungsgesprächen/ Personalakten/ Dienstplänen / Essenplänen /Dokumentationsverfahren in Einrichtungen/ Supervisions-Weiter-Fortbildungsbestätigungenu.a.)4. SchrittDie Träger und die Mitarbeiter der Einrichtungnahmen Stellung zu den in dem<strong>IKH</strong>-Leitbild dargelegten Grundwerten:25


Haltung / Beziehung / Klarheit undTransparenz / Qualitätsentwicklung / Dialogder Lebenswelten und Kulturen.5. SchrittDie Mitglieder der „<strong>Kleine</strong>n Gruppe“ gabenein Votum ab.Sie wiesen auf Verbesserungsmöglichkeitenund Stärken der Einrichtung ausihrer Sicht hin.6. SchrittDie QM-Beauftragten und ein Mitgliedder „<strong>Kleine</strong>n Gruppe“ nahmen am gemeinsamenMittagessen in der Einrichtungteil und kamen mit den Kindernund Jugendlichen der Einrichtung ins Gespräch.7.SchrittMit dem Träger und den QM- Beauftragtenwurde das angefertigte Protokolldurchgegangen.8. SchrittAlle Unterlagen wurden in der Geschäftsstelleverschlossen aufbewahrtund für das weitere Verfahren aufbereitet.Erfahrungswerteaus dem ersten Durchlauf1. Es lagen von allen Einrichtungen dieTrägerberichte vor, sowie die aktualisiertenVersionen zum 30.04.des Jahres.2. Die Trägerberichte der <strong>IKH</strong> Mitgliedseinrichtungenbeinhalten einen hohen<strong>Info</strong>rmationsgehalt der Einrichtungen.3. Die erarbeiteten Leistungs- und Qualitätssicherungsbeschreibungenverdeutlichtendie besondere Individualitätder <strong>IKH</strong> Mitgliedseinrichtungen.4. Die Entgeltbeschreibungen und damitverbunden u.a. auch die Einsicht indie betriebswirtschaftlichen Daten erwiessich als schwierig. Nicht alleEinrichtungen legten die erforderlicheUnterlagen vor.5. Die QM-Beauftragten hatten keineVorschulung im Hinblick auf dieDurchführung dieses für uns neueVerfahren. Es kam daher zu unterschiedlichenVerfahrensabläufen6. „Vertrauen schaffen durch Einblick“,die Umsetzung des Leitgedankenswar nicht ganz einfach, obwohl <strong>IKH</strong>-Mitgliedseinrichtungen sich regelmäßiglangjährig zum Erfahrungsaustauschauf regionaler Ebene treffenund ein Miteinander jahrelang schongelebt wurde.7. Die Beteiligung von Mitarbeitern anden Audits brachte unterschiedlicheErgebnisse.Dort, wo Mitarbeiter im Vorweg schonan dem Gestaltungs- und Entwicklungsprozess,der Leistungs- und Qualitätssicherungsbeschreibungenbeteiligtwaren und Einblick in die finanzielleSituation der Trägereinrichtunghatten, konnte von einem offen undlebendigen Auditprozess gesprochenwerden.8. <strong>IKH</strong>-Einrichtungen bereiteten sich aufden Tag X besonders vor. DieEinrichtungen vermittelten insgesamtein hochwertiges Erscheinungsbildvon Jugendhilfeeinrichtungen undJugendhilfeprojekten.26


9. Die Auswertung des umfangreichenDatenmaterials ist aufgrund der unterschiedlichenMitgliedseinrichtungensehr aufwändig.10. Die <strong>IKH</strong> ist auf einem guten Weg.Der QM-Prozess ist praktisch ausgerichtetund entspricht fachlichenQualitätsanforderungen. „Qualität“ istein Maß an Übereinstimmung zwischenden Anforderungen (Soll) undeiner realisierten Leistung (Ist) bzw.Leistungsversprechen undLeistungserbringung11. Die Qualitätsfähigkeit der <strong>IKH</strong> ist dieKompetenz der Gemeinschaft, wettbewerbsfähigeLeistungen auf einemversprochenen Qualitätsniveau anzubieten.Dazu gehören u.a. auchdie Fähigkeiten, die Prozesse wirkungsvolldurchzuführen, die Qualifikationund die Motivation von Trägernund Mitarbeitern aufrechtzuerhaltenund zu entwickeln.AusblickAus diesen Erkenntnissen heraus, hatdie Arbeitsgruppe QM in Zusammenarbeitmit Herrn Dr. Wilm interne Arbeitsschrittefür die <strong>IKH</strong> entwickelt. Diesessieht bisher vor:1. Auswertung der Trägerberichte undAuditprotokolle-<strong>IKH</strong> Audit 20002. Entwicklung eines verbandsinternenBenchmarking-Verfahrens3. Entwicklung von Standards für die<strong>IKH</strong>-AuditsMartin KriegSozialpädagogeQM-Beauftragter der <strong>IKH</strong> für dasQM-EinführungsverfahrenDer Dekubitus der JugendhilfeEs ist ja immer gut, wenn man mehrereberufliche Ausbildungen abgeschlossenhat.Ich zum Beispiel bin ausgebildeterKrankenpfleger und habe mehrjährige Erfahrungin der praktischen Tätigkeit imKrankenhaus. Ich hatte viel auf den InnerenStationen gearbeitet.Die medizinische Versorgung bei vorhandenen,durch längerfristige Druckeinwirkungenmit Kompression von Gefäßenund lokaler Ischämie hervorgerufenentrophischen Störungen von Gewebemit Nekrose, Mazeration evtl. Infektionkannte ich, ebenso aber auch die Prophylaxesolcher Symptome, durch Pflege.In dem Krankenhaus, in dem ich arbeitete,durfte einfach kein Dekubitus entstehen,dies lag in unserer Verantwortung.Später studierte ich Sozialarbeit undwollte, so mein Lebensplan, Krankenpflege-und Sozialarbeitkenntnisse miteinanderverknüpfen, denn diese stehen in vielenBereichen in einem unmittelbaren Zusammenhang.27


Auf das Wundliegen bin ich spätestensseit den Veränderungen in der Pflege gestoßen.Mir war aufgrund der praktischen Erfahrungenklar, dass das Wundliegen eineFolge nicht nur der mangelnden Pflegeund mangelnden Zeit war, sondern dieseine mangelnde Einsicht sein musste,dass man eben für bestimmte Dinge Zeitund zwar regelmäßige Zeit braucht.Nachdem aber Zeit, gekoppelt mit Geld,bezogen auf Pflege, in Zeittakten eingestuftwurde,kommt es regelrecht zu Druckeinwirkungen.Die Folgen sind sichtbar, beschriebenund beschäftigen nun auch dasSozialministerium, nachdem die Pflegezuständein den <strong>Heime</strong>n unter die Lupegenommen wurden, weil die Angehörigenaufschrieen.Qualität hat ihren Preis, d.h. Pflege kostetmehr. Wir brauchen...Der Dekubitus im Bereich der Altenpflegeist sichtbar. Er liegt offen vor?Was ist aber mit dem Dekubitus in derJugendhilfe? Wie äußert sich dieser ?Wann tritt dieser in Erscheinung? Wiewird er verursacht und wie will man, wenner auftritt, ihn heilen?Auch in der Jugendhilfe sind wir mittenin der Diskussion, wie viel Zeit oder Personenbraucht man, um einem Menschengerecht werden zu können, der oftmalstiefe innere Verletzungen hat. In der Heilpädagogiklernte ich von Praktikern eineFormel die besagt:Du brauchst mindestens doppelt solange, wie die Schädigung vorlag, um einKind zu heilen.Wer, frage ich sie, ist heute bereit dafürso viel Geld zur Verfügung zu stellen?Jeder Mensch hat seinen „wundenPunkt“ und das erst macht ihnmenschlich (Oscar Wilde)oder ein nachdenklicher Krankenpflegerund Sozialarbeiter im Bereich derHilfen zur Erziehung vor den Entgeltverhandlungenim Hinblick auf Personalschlüsselund Kostenbeträge im BereichBetreuungsaufwand.Martin KriegKrankenpfleger und Sozialpädagoge28


Die Frage, was wir den ganzen Tag zu tun hätten, wird uns häufig gestellt,insbesondere dann, wenn sich unsere Jugendliche unauffällig verhalten oder gareinen liebenswerten Eindruck hinterlassen. Wenn doch etwas „passiert“, Straftatenbegangen werden oder die Jungen auffällig sind, steigt die Wertschätzung unsererArbeit. „Ich frage mich, wie Sie das Aushalten“, ist ein gängiger Kommentar. Aberwie sieht die Alltagsarbeit aus, was ist unser Beitrag, die Jungen zu verantwortlichhandelnden jungen Erwachsenen werden zu lassen?Womit verdient ihr eigentlich euer Geld?Alltag von morgens um sechs bisabends um elf6.00 Die ersten Jugendlichen werdengeweckt6.15 Frühstückszubereitung6.30 mehrmaliges energisches Wecken;geduldiges Überhören gängigerBeschimpfungen, 15 Minutenvor Arbeitsbeginn fällt einemJugendlichen ein, dass seinFahrrad kaputt ist und er gefahrenwerden müsse. Kurzes Überprüfender Alternativen: Fahren undsich benutzen lassen oder gehenlassen und Ärger bei seiner Arbeitriskieren. Entscheidung wird intuitivgetroffen.7.00 Wecken der Schulpflichtigen, Ablaufsiehe oben. Behandlung kleinererKrankheiten, die dem Schulbesuchoder dem Radfahren imWege stehen.7.30 Idealerweise alle aus dem Haus;in der Regel unrealistisch, dameist einer später los muss, krankist oder einen offiziellen Terminhat.8.00- Bürozeit: z.B. Termine mit dem12.00 Jugendamt, Gericht, Arbeitsamt,Arbeitgebern; Abfassen von Briefen,Anträgen, Berichten, Rechnungen;Kennen lernen neuerJugendlicher; Team- oder Supervisionssitzungen.8.30 Ein Anruf unterbricht die Bürozeit:nach einer Schlägerei wurdeSchüler X vom Unterricht ausgeschlossen.Intensive Beschäftigungmit dem Vorfall, sobald Klärungmöglich ist.11.15 Die ersten Schüler kommen ausder Schule, Stimmung mäßig, dieZeit bis zum Mittagessen wirdlang.12.00 Zwei Jugendliche beschuldigensich gegenseitig zu laut Musik gehörtzu haben, kurzes Anpöbelnund Türenknallen, normales Ablassenvon Energie, Eingriff nichtsinnvoll.12.45 Mittagessen; auch hier oftmalsangespannte Stimmung (nachSchulschluss bzw. Arbeitspause)Es ist wichtig, die Jugendlichenzur Ruhe zu bringen und ihre Bedürfnissewahrzunehmen.13.30 Erneute Motivation der Arbeitenden,sich nach der Pause wiederzur Arbeit zu begeben. Versuch,29


die anderen zu einer Mittagspausezu bewegen.14.00 Beginn der Hausaufgabenbetreuung;aufgrund intellektuelle- oderKonzentrationsschwierigkeiten istintensive Begleitung notwendig.15.00 Freizeit für die Jüngeren: Angebotemachen, aber auch die Selbständigkeitfördern. Nach 30-minütigerDiskussion schafft es einJunge, sich zu verabreden oderin der Jugendtreff zu fahren. Beieinem anderen ist heute Langeweileangesagt. Er wird bewusstin diesem Zustand belassen unddie ständig schlechter werdendeLaune ausgehalten.16.00 Arbeitsende der Älteren. Geschafftvon der Arbeit liegen die Nervenblank. Konflikte sind an der Tagesordnung.Innerhalb der Gruppe:Ein Gegenstand wurde verliehenund kaputt zurück gegeben,es wurde jemand beklaut. Für einenDritten ist einziges Interessejemanden zum Zuhören zu haben.Mit uns werden Konflikte heraufbeschworen:Übers Taschengeld,die Definition von Zimmerlautstärkeund überhaupt, eigentlichhätten wir uns da gar nichteinzumischen.<strong>17</strong>.30 Ein Anruf aus dem Ort. Es gehtum ein Strafdelikt in unserer Nähe.„Das war bestimmt einer vonEuch!“. Kurze Kontrolle. Nein, allesind zur angegebene Zeit beaufsichtigtgewesen. In einem längerenGespräch kann das Vorurteilaus dem Weg geräumt werden.18.00 Zubereitung des Abendbrotes.18.45 Nach dem Abendbrot beginnt eineweitere Phase der Hausaufgabenhilfeoder Hilfe beim Erstellenvon Berichten.20.00- Freizeit, Fernsehzeit. Häufig gelingtes aber auch, die Jungen22.00zu einem Spiel oder ähnlichemzu bewegen. Auch für Einzelgesprächeist jetzt Raum (Perspektivplanung,Situation mit denEltern, Konfliktbearbeitung). Geradein der Einzelsitzung sind sehrschöne Begegnungen möglich(Massagen, Gespräche, manchmalbekommt man einen tiefenEinblick in die Gefühlswelt derJungen, erntet Dankbarkeit, Highlightsder Arbeit)22.30 Zapfenstreich, auch hier mussnoch mal darauf geachtet werden,dass die Jungen ruhig einschlafenum möglichst keinen Ballast inden Schlaf mitzunehmen.bis6.00Nachtbereitschaft, AnwesenheitspflichtEin zusammengestellter, aber kein ungewöhnlicherTag. Sicher gibt es auchTage, an denen alle Jugendlichen versorgtsind und Ruhe herrscht. Aber auchdann hat man die Jugendlichen stetsim Bewusstsein. Viele Arbeitsfelder sindunerwähnt geblieben (Elterngespräche,Körperhygiene, Ordnung, Alkoholprobleme,Sexualität, körperliche Gewalt...).Aber morgen ist auch noch ein Tag!Thomas HölscherTräger „Haus Narnia“30


Ein gemeinsames Qualitätsmerkmalder <strong>IKH</strong> Einrichtungen ist der Anspruch,den Kindern und Jugendlichen Kontinuitätin der Betreuung zu gewähren. Dieserfordert von allen pädagogisch Tätigenu.a. ein hohes Maß an Flexibilität, fachlicheKompetenz und großes Durchhaltevermögen.Ich möchte in diesem Beitrag auf dasStärken der eigenen Person eingehen.Es geht mir schwerpunktmäßig um denUmgang mit der eigenen Person.„Nicht was einer „muss“, stehtim Mittelpunkt, sondern wofür ersich entscheidet.„ B. de RoeckIch habe im Austausch mit diversenErzieherinnen und Sozialpädagogen, diemindestens drei Jahre in der <strong>Heime</strong>rziehung,verbunden mit wechselnden undWochenend- und Feiertagsdiensten tätigsind oder waren, erfahren, dass durch diehohen Anforderungen schnell die Grenzeder persönlichen Belastbarkeit erreichtist. Sätze wie: „Die Luft ist einfach raus...Ich weiß manchmal gar nicht, wie ichdies alles schaffen soll... Jetzt reicht es...“brachten dies zum Ausdruck.Themen wie Burnout, Hilflose Helfer,Stress und Überforderung am Arbeitsplatzwerden täglich in den Medien diskutiert.Das Ausbrennen der eigenen Kraft,die Bereitschaft und Notwendigkeit, einenBeruf auszuüben, der nicht mehr genugSinn für die eigene Selbstverwirklichunggibt, führt auf Dauer zu unannehmbarenpsycho-physischen Dauerbelastung.Vom Umgang mit Stress und BelastungenMöglichkeiten zu Verbesserung derSelbst- und FremdwahrnehmungDie Kinder und Jugendlichen fordernuns täglich heraus. Sie sind der Spiegelder Gesellschaft. Wir haben den Anspruch,auf ihre Bedürfnisse und Wünscheeinzugehen, ihre Fähigkeiten undRessourcen zu stärken, Ihnen Sozialverhaltenzu vermitteln und emotionale Sicherheitzu geben. Schlüsselqualifikationenwie Ordnung, Leistung, Pünktlichkeitreichen im Sozialen heut bei Weitemnicht aus. Gefordert wird ein hoher persönlicherEinsatz und eine gehörige PortionIdealismus. Was tun, damit es nichtzur Überforderung wird?Was tun, damit der pädagogische Alltagnicht zur Überforderung wird. Wie sorgeich dafür, dass die persönliche Leistungsfähigkeitnicht überschritten wird.Welche Möglichkeiten haben pädagogischTätige, ihr Handeln fortlaufendzu hinterfragen, wie kann diesgestärkt werden?Den Schwerpunkt lege ich auf das Aufzeigenvon Gefühlen, Körperempfindungen,Gedanken und Verhalten und Handlungenbei Stressbelastungen und aufHilfen zum förderlichen Umgang mit belastendenSituationen. Maßgebliche Hinweisefand ich in der Literatur von Tauschund Tausch, Wahl, Weinert und Hubersowie bei Gudjons, Pieper und Wagener.Nach Tausch führen Belastungen aufDauer zu seelischen und körperlichen Beeinträchtigungen.Gegenstand ihrer Forschungwar, wie geht man mit alltäglichemStress, Ärger, Ängsten, Verzweiflung,Eile, Hetze und Überforderung förderlichum.31


„Stress ist die seelische und körperlicheReaktion auf Ereignisse in der Umweltund in uns selbst, die wir als bedrohliche,unser Wohlbefinden einschränkendbewerten, einschätzen. „Stress verursacht unangenehme Gefühleund Empfindungen wie Erregung,Angst, Ungeduld, Wut, Ärger, Reizbarkeit,Überlastung, Verzweiflung, Bitterkeit,Unsicherheit, Resignation, Traurigkeit,Kraftlosigkeit usw. Es werden körperlicheVeränderungen aktiviert, Pulszunahmeund Blutdruckanstieg, Hormonausschüttung,Schweißausbrüche, Zittern,Muskelverspannungen sind spürbar.Wenn wir etwas in der Umwelt und/oderam eigenen Leib als bedrohlich wahrnehmen,bewerten wir es einschränkend fürunser Wohlbefinden. Wie und wann dereinzelne Stress belastend erlebt, hängtvon unterschiedlichen Faktoren, wie z.B.Fehlen von Bewältigungsstrategien oderder Schwierigkeit der Situation ab. UnserVerhalten wird meist weniger zielgerichtetsowie ungeordneter.Kategorien von StressZeit für Freiräume bringt Entlastung fürKörper und SeeleDefinition von StressIch will an dieser Stelle nicht die körperlichenVorgänge erläutern, die in drohendenSituationen auftreten und das Funktionierendes Körpers, mit dem Ziel zuüberleben ausmachen, sondern die seelischenVorgänge aufzeigen.AlltagsstressHiermit sind kurzfristige Belastungen,die Minuten bis zu einer Stunde dauern,gemeint. Treten sie vermehrt auf, summierensich die kleinen Belastungen, beeinträchtigensie unser Wohlbefinden undschränken unsere Lebensqualität ein.Zeitdruck, Eile, Hetze, Befürchtungen,ein Ziel nicht zu erreichen, zu spät zukommen, das Gefühl, zu wenig Zeit zuhaben, äußere und innere Aufforderungenim Beruf, Lärm, machen den Alltagsstressaus.32


Mehrstündiger AlltagsstressDauert eine als belastend empfundeneSituation länger als eine Stunde an,verstärkt sich der seelische Druck, fühlenwir uns unwohl und werden unzufrieden.Körperliche Empfindungen wie Spannungen,Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden sind spürbar.Die Beschwerden klingen nach eineroder mehreren Stunden ab, werdenschwächer und wir halten gedanklichnicht mehr an der belastenden Situationfest.Auslöser sind Arbeitsschwierigkeiten,zuviel Arbeit im ermüdeten Zustand undunter Zeitdruck mit zuwenig Hilfsmitteln,mit vielen Menschen eng zusammen zusein, ungewisse Situationen, unerfreulicheBegegnungen und Auseinandersetzungen.Länger andauernde StressbelastungenTausch spricht von länger andauerndenBelastungen, wenn unser Wohlbefindenüber einige Tage, Wochen oder Monatedeutlich eingeschränkt wird. Auslösersind hier belastende Anforderungenim Beruf, Streitereien und Auseinandersetzungenmit Berufskollegen oder Vorgesetzen,zu hohe Ansprüche hinsichtlichdes eigenen Könnens, Schwierigkeitenin zwischenmenschlichen Beziehungen,Prüfungen, ungewöhnliche Ereignissemit unklarem Ausgang, Anforderungenim privaten Bereich, Schuldgefühle,Entscheidungsschwierigkeiten,Unklarheit über körperliche Erkrankungen,neuer Lebensabschnitt.Der Mensch fühlt sich angespannt, wenigfrei, inneren Druck und angstvolleGedanken. Der Umgang mit Alltäglichkei-Sportliche Aktivitäten ohne Leistungsdruck ausüben33


ten macht Schwierigkeiten, Pausen undErholungsphasen werden weniger, allgemeineMut- und Ratlosigkeit treten ein,körperliche Symptome wie Verspannungensind spürbar und belastend.DauerbelastungenHält eine belastende Situation Wochen,Monate und auch Jahre an, nimmt dieseelische und körperliche Belastung gravierendzu. Körperliche Beeinträchtigungenwie Kopfschmerzen, Muskelverspannungen,häufige Müdigkeit, Schlafstörungen,Erschöpfung, leichte Reizbarkeit,höhere Wahrscheinlichkeit von Unfällenaufgrund unzureichender Konzentrationsfähigkeit,Erkrankungen wieHerz?Kreislaufprobleme, Bluthochdruck,Magengeschwüre werden gefördert bzw.aufrechterhalten. Schmerzen werdendeutlicher gespürt oder nehmen zu.Quellen von Dauerbelastungen könnenäußere Gründe wie unbefriedigendesZusammenleben mit einem Partnersein, Über- oder Unterforderung im Berufund/oder beengt unbefriedigende Wohnverhältnissesein.Innere Ursachen können fortlaufendehohe und überfordernde Erwartungshaltungan die eigene Person, starke Minderwertigkeitsgefühle,geringes Selbstwertgefühl,Zweifel am eigen Wert, Ängste,nicht gemocht zu werden sowie starkerEhrgeiz und berufliche Überforderungensein.Schwerer LebensstressAlle bisher genannten Symptome sindbei schwerem Lebensstress fast permanentspürbar.Zu den Auslösern zählt R. Tausch folgendeSituationen:• Tod eines Partners• Tod eine näheren Angehörigen• Schwere körperliche Erkrankung• Starke Einsamkeit• Scheidung• Verlust des Arbeitsplatzes• Permanente Überforderung im Beruf• Schwere seelische Erkrankung oderFunktionsstörung• Pensionierung• Alter mit Einschränkung körperlichseelischeFunktionsfähigkeit.Wie der einzelne Mensch die Situationerlebt, hängt von unterschiedlichen Faktorenab. Hier kommt es auf die Verfügbarkeitvon Bewältigungsstrategien, gleichzeitigesVorhandensein anderer Stressbelastungen,seelische Verletzbarkeit, Bewertungenund Einstellungen gegenüberLeben, Tod und Schicksalsschlägen an.„Jeder hat das Recht auf eigene Handlungen, eigene Ansichtenund deren Konsequenzen.Jeder ist verantwortlich und kann Verantwortung tragen.“ de Roeck34


Bereiche der StressbewältigungWechselwirkung und gegenseitige BeeinflussungBelastender Zustandförderliche BewältigungNegative GedankenNeuordnung der mentalen VorgängeBewertungen über uns Bewertungen Gedanken Positive Ziele und GedankenSorgenvolles GrübelnVertrauen auf RessourcenAlarmierung des SympathischenNervensystemsKörperspannunghormonale VeränderungenKörpervorgängeEntspannungNormalisierung des Sympaticushormonelles GleichgewichtEmotionales ReagierenSchimpfenbewusstes stressfreies GestaltenRisikoverhalten Verhalten einer SituationFlucht, Selbstmitleidzielorientiertes HandelnResignationMethoden zum förderlichen Umgang mit StressbelastungenÄnderung äußerer UmständeZeitplanung• Zeit für persönliche Bedürfnisse• Zeiten für entspannende Übergängezwischen zwei Tätigkeiten• Zeit für Freiräume• Auf das Wesentliche beschränkenUmdeuten unserer BewertungenGesprächeSelbstmitleid, Grübeln vermeidenalarmierende Körpersignale durch EntspannungausgleichenAktivität, Handeln statt Zorn usw.Mentales TrainingPositives Verhalten in schwierigen Situationenvorab bildhaft in Entspannungvorstellen.Befriedigende Aktivitäten und Erfahrungenbewußt machenNatur und Stille genießen, Umgangmit Musik, musizieren, kreative Betätigungen,sportliche Aktivitäten ohne Leistungsdruckausüben.Positive StimmungFreude, Humor, Lachen und Optimismuszulassen und bewusst genießen.35


EntspannungsübungenProgressive Muskelentspannung, AutogenesTraining, Hatha?Yoga, Atementspannung,Bewegungsübungen, MeditationBewusstes Zuwenden zu GutemErfreuliche Wahrnehmungen festhalten,Dankbarkeit und Güte spüren, Religionund Spiritualität zulassen und in denAlltag integrieren.Realität annehmenWeniger Erwartungen haben, mehr loslassenkönnen, weniger Besitz haben,sich wenigen identifizieren, vergeben undverzeihen lernen.Umgestaltungvon BelastungssituationenSchulung von Selbst- undFremdwahrnehmungHilfreiche Fragen zur Selbstreflexion• Wie fühle ich tatsächlich zur Sache?• Wenn ich ... tue, fühle ich mich dannbesser?• Wie werde ich mich fühlen, wenn ich esnicht mache?• Ist es nicht egoistisch, mich so...zu entscheiden?• Ist es wirklich die Sache oder nur dasGefühl?• Mag ich das Kind/den Jugendlichen?• Was macht mir Schwierigkeiten im Umgangmit dieser Person?• In welcher Verfassung reagiere ich gelassener?...aufbrausender?...verständnisvoller?• Beeinflusst mich Schmerz?• Belastet privater Stress?• Wie fest ist meine Erwartungshaltung?• Wie hoch ist meine Frustrationstoleranz?• Wie brisant ist das Thema schon immerfür mich gewesen?• Kann ich Überforderung eingestehen?• Übernehme ich die Hauptverantwortung?• Stehe ich unter Erfolgszwang?In Anlehnung an Buschbeck (Strukturierungshilfefür reflektierende Beobachtung1986) Kleber, Diagnostik in päd.HandlungsfeldernNormen und Werteerkennen, benennen und austauschenPerspektivenwechselIn die Rolle des Kindes/Jugendlichenschlüpfen.Mögliche Fragen:Was würde ich als Kind an mir als Pädagogingut finden?Was macht den Kontakt leicht?Warum würde ich als Kind/Jugendlichermit Ablehnung reagieren?Was würde mich nervös machen?Was würde mir Sicherheit geben?Wie fühle ich mich als Kind/Jugendlicherbei gestellten Erwartungen?36


FazitVoraussetzung für einen förderlichenUmgang mit Stressbelastungen ist dieBereitschaft, emotionale Empfindungenund deren Veränderungen wahrzunehmen.Tausch nennt weitere Punkte wie gesundeErnährung, den bewussten Umgangmit Alkohol, Nikotin und Medikamenten,das Einhalten der Psychohygiene,das Zurückhalten von Wut und Ärgerals direkte Auseinandersetzung, um Entspannungzu erlangen.Als weitere Möglichkeit zum Erwerb einesförderlichen Umgangs mit Belastungenund zur Erweiterung der Selbstwahrnehmungist für mich die Auseinandersetzungmit der eigenen Biographie hilfreich.Eine positive Veränderung in Richtungpersönliche Freiheit erfordert Ausdauerund Geduld mit sich und anderen.Doch nur wenn wir als pädagogisch Tätigemit uns selbst zurechtkommen undin der Lage sind, unser Handeln kritischzu hinterfragen, und bereit sind, professionelleHilfe von außen z.B. in Formvon Supervision anzunehmen, könnenwir langfristig den uns anvertrauten Kindernund Jugendlichen hilfreich als kontinuierlicheBegleitung zur Seite stehenund den beruflichen Anforderungen imSinne aller gerecht werden.LiteraturverzeichnisTausch, R. und Tausch, A.:Erziehungs-Psychologie. Begegnungvon Person zu Person. Göttingen,Bern (Hofgrefe) 11. Aufl. 1998.Tausch, R.:Hilfen bei Stress und Belastungen.Was wir für unsere Gesundheit tunkönnen. Hamburg (Rowohlt) 3. Aufl.1996.Wahl, D., Franz, E., Huber, G.:Psychologie für die Schulpraxis.München (Kösel) 6. Auflage 1997.Claudia NöhrenHeilpädagoginTrägerin und Leiterin der„Familiengruppe Kormoran“„Oh, meine Seele, suche nicht die Unsterblichkeit,sondern nutze das Feld der Möglichkeiten“Pindaros 5. Jh. v. Chr.37


IM SPIEGELNeuer Vereinsvorsitz: Kontinuität und Flexibilität an der SpitzeDas INFO-Redaktionsteam befragt Herrn HölscherPERSONRedaktion: Herr Hölscher, Sie sind aufder Mitgliederversammlung im Juli zumersten Vorsitzenden der <strong>Interessengemeinschaft</strong>gewählt worden. Was hat Siebewogen, sich zur Wahl zu stellen?Hölscher: Der Entschluss, mich zurWahl des ersten Vorsitzenden zu stellenist wohl überlegt und über Monate gereift.In den vergangenen sieben Jahren meinerMitgliedschaft in der <strong>IKH</strong> und meinerverbandspolitischen Tätigkeit auf Landesebenehabe ich immer wieder feststellenkönnen, wie einmalig die <strong>IKH</strong> ist. Alleindie Tatsache, dass wir geschlossen fürein verbandsinternes Qualitätsmanagementstehen, zeigt, dass wir ein „Spitzen“-Verband sind. Ich bin von der Qualitätder <strong>IKH</strong> überzeugt und halte mich für geeignet,die Ideale der <strong>IKH</strong> nach Innenund nach Außen zu vertreten. Ich befindemich in einer kraftvollen Lebensphaseund möchte meine positiven Visionen indie <strong>IKH</strong> einbringen.Redaktion: Wie sind Sie selbst zur <strong>IKH</strong>gekommen?Hölscher: Vor vielen Jahren bei einemJugendhilfetag in Hamburg fiel mir einFaltblatt der <strong>IKH</strong> in die Hände. Ich wusstegleich, da willst du dabei sein. 1994bin ich Mitglied geworden und wie Sie sehen,bereue ich diesen Schritt nicht.Redaktion: Was sind Ihre speziellenQualifikationen, Ihre besonderen Stärken?Hölscher: Vor allem glaube ich, dassich die Fähigkeit zur Integration besitze.Ein älterer, berufserfahrener Kollege, denich sehr schätze, sagte mir vor einigerZeit „du sprichst eine Sprache, die jederversteht“. Das hat letztendlich die Entscheidungherbeigeführt, den Vorsitz zuübernehmen. Als Leiter und Träger einerEinrichtung für heranwachsende Jungenund Männer sowie in meiner Tätigkeit alsGewaltberater habe ich gelernt, klare Positionenzu beziehen und diese auch zuvertreten. Dass ich damit zeitweise gehöriganecke, bin ich gewohnt. Ich denke,dass ich für die Mitglieder der <strong>IKH</strong> Ansprechpartnerund Vertrauter sein kann,gleichzeitig werde ich unsere Interessennach Außen deutlich verständlich vertreten.Eine weitere Stärke, denke ich, ist meinWille, Dinge in Bewegung zu versetzen.Ich möchte durchaus Neues in die <strong>IKH</strong>einbringen. Gleichzeitig bin ich wertekonservativ.Was sich bewährt hat, soll Bestandhalten.Redaktion: Worin sehen Sie Ihre Arbeitsschwerpunkteals Vorsitzender?38


Hölscher: Da fällt mir als erstes das<strong>IKH</strong> spezifische Qualitätsmanagementein. Wir bemühen uns gerade darum, dieQualität der <strong>IKH</strong> zu dokumentieren undtransparenter zu machen. Eine meinervordringlichsten Aufgaben wird es sein,diesen Prozess zu unterstützen undweiter voranzutreiben. In Sachen Qualitätmuss die <strong>IKH</strong> unbedingt ihre landesweiteVorrangstellung beibehalten.Weiter möchte ich gerne Kompetenzender einzelnen Mitglieder stärker berücksichtigen.Dazu sollen Ressorts gebildetwerden, in denen sich jeder seinenFähigkeiten entsprechend einbringenkann. Ich schätze das Engagementmeiner Kolleginnen und Kollegen sehrund bin davon überzeugt, dass wirnoch über eine Menge Ressourcenverfügen, die aktiviert werden können.Schließlich denke ich, gibt es noch vieleKräfte außerhalb der <strong>IKH</strong>. Wir müssenunser Interesse an Neumitgliedern deutlichmachen. Im Sinne einer Gütegemeinschaftsind wir für viele Einrichtungsträgervon großem Interesse.Redaktion: Wie wird die <strong>IKH</strong> Ihren Vorstellungennach in 5 Jahren aussehen?Hölscher: Wir haben den Namen der„<strong>Interessengemeinschaft</strong> <strong>Kleine</strong> <strong>Heime</strong>“bereits vor Jahren um den Zusatz „undJugendhilfeprojekte“ erweitert. Wir habenschon damals erkannt, dass die Hilfsangeboteder „klassischen“ Kleinsteinrichtungenergänzt werden müssen. VieleEinrichtungsträger und Trägerinnen sindbereits seit Jahren in Projekten außerhalbihrer Einrichtungen engagiert.Mir fällt es schwer, ein klares Bild der zukünftigenJugendhilfe zu zeichnen. Vermutlichwird es in den nächsten Jahrendie herkömmliche Jugendhilfe nicht mehrgeben. Immer wichtiger wird die Kooperationzwischen bestehenden Verbändenwerden, wie wir sie bereits in der LAG pjbegründet haben. Vielleicht werden Kooperationenbundesweit oder sogar europaweitentstehen. In einem bin ich miraber gewiss, – die <strong>IKH</strong> wird, sofern esihr gelingt in Bewegung zu bleiben, einenwesentlichen Bestandteil in der Hilfe fürKinder und Jugendliche darstellen.Feste, ruhige Emtschlossenheit entwirrt jeden KnotenHarold Macmillan39


Ziele und AufgabenDie <strong>IKH</strong>Die <strong>Interessengemeinschaft</strong> <strong>Kleine</strong> <strong>Heime</strong>& Jugendhilfeprojekte Schleswig-Holsteine.V. (<strong>IKH</strong>) ist ein Jugendhilfeverband,in dem sich Kinderheime und Jugendhilfeprojektezusammengeschlossen haben.Die Mitgliedseinrichtungen der <strong>IKH</strong>haben bestimmte, gemeinsame Konzeptionsmerkmale,zu denen auch die Bereitschaftgehört, sich der kollegialen Selbstkontrollein der <strong>IKH</strong> zu stellen.Die MitgliederMitglieder der <strong>IKH</strong> sind kleine, in derRegel eingruppige, wirtschaftlich eigenverantwortlichhandelnde Einrichtungenund Jugendhilfeprojekte in privater Trägerschaft.In diesen Einrichtungen wirdKindern und Jugendlichen mit Auffälligkeitendes Verhaltens und Störungen derEntwicklung ein Rahmen geboten, der ihrenBedürfnissen nach einem überschaubarenund verläßlichen sozialen Umfeldentspricht.Die <strong>IKH</strong>, die seit 1983 diesen Grundgedankenfolgt, ist offen für neue pädagogischeKonzepte als Antwort auf sich wandelndegesellschaftliche Entwicklungen.Ziele der ArbeitDieses Selbstverständnis der Mitgliedseinrichtungenund diese Strukturen der<strong>IKH</strong> ermöglichen eine Betreuung, dievorrangig am Bedarf und den Bedürfnissendes einzelnen Kindes oder Jugendlichenorientiert ist. Die kleinen <strong>Heime</strong> undKinderhäuser existieren inzwischen seitvielen Jahren. Ihre Arbeit wird bestätigtdurch die positive Entwicklung vieler Kinderund Jugendlicher, bei denen oft andersartigeJugendhilfemaßnahmen nichtgreifen.Aufgaben der <strong>IKH</strong>In diesem Zusammenhang ist es Aufgabeder <strong>IKH</strong>, kleine <strong>Heime</strong> und bestimmteJugendhilfeprojekte als sozialpädagogisches,therapeutisches und heilpädagogischesAngebot im Rahmen derJugend- und Sozialhilfe zu fördern undzu stärken. Hierzu dient ebenso eine intensiveZusammenarbeit mit allen in diesemBereich tätigen Verbänden, Behördenund Einrichtungen wie die gegenseitigeFörderung, Kontrolle, Unterstützungund Beratung ihrer Mitgliedseinrichtungen.40


Das bedeutet im AlltagIm Mittelpunkt der Mitgliederversammlungensowie der offenen und thematischenArbeitsgemeinschaften stehen:• Erfahrungsaustausch über die pädagogischeArbeit in der Einrichtung• <strong>Info</strong>rmation und Erfahrungsaustauschüber alle juristischen, wirtschaftlichenund personellen Fragen• Kooperation in gemeinsamen Projekten(z.B. berufliche Vorbereitung, Freizeitgestaltung,Ferienmaßnahmen)• Vertretung der Mitgliedseinrichtungen inden Entscheidungsgremien von Fachverbändenund in den Gremien derpolitischen Entscheidungsfindung desLandes• <strong>Info</strong>rmation der und Auseinandersetzungmit der Fachöffentlichkeit über Fragendes pädagogischen Alltags ebensowie über Fragen der pädagogischenForschung durch Herausgabeeiner Publikationsreihe.Unterstützung der Jugendämter beider Suche nach freien Plätzen:Michael WagnerDorfstraße 13 • 24891 StruxdorfTel. 04623 - 18 55 64Fax 04623 - 18 55 65eMail:m.wagner@kinderheim-struxdorf.deBei allen anderen Fragen wendenSie sich bitte an dieGeschäftsstelle der <strong>IKH</strong>Hauptstraße 3 • 24893 TaarstedtTel. 04622 - 28 92Fax 04622 - 28 83eMail: info@ikh-sh.deInternet: http://www.ikh-sh.de41


Adressenübersicht derMitgliedseinrichtungenStand: November 2001• Kinderhaus NorgaardholzHelmuth ScharnowskiNorgaardholz 6 • 24972 SteinbergTel. 04632 - 8 72 93 • Fax 04632 - 8 72 94eMail: buschschule@t-online.de• Kinderheim GuldeholzKerstin und Christoph HammerGuldeholz 7 • 24409 StoltebüllTel. 04642 - 47 15 • Fax 04642 - 47 35eMail: CHammer@t-online.de• Alte Schule BojumDietrich Brummack,Johannes Brummack24402 Esgrus-BojumTel. 04637 - 6 77 • Fax 04637 - <strong>17</strong> 64eMail: Brummack-Bojum@t-online.de• Kinder- und Jugendhaus HabyChrista Sauer-RöhDorfstr. 3 • 24361 HabyTel. 04356 - 4 44 • Fax 04356 - 8 54eMail: haby@ikh-sh.de• Kinderheim FasanenhofKarl-Heinz WächterSüderbraruperstr. 10 • 24888 SteinfeldTel. 04641 - 35 01 • Fax 04641 - 89 19eMail: kinderheim.fasanenhof@t-online.de• Alte Schule SollwittWiebke KriegSchulstr. 2-4 • 25884 SollwittTel. 04843 - 18 55 • Fax 04843 - 24 33eMail: AlteSchule.Sollwitt@ikh-sh.de• Therapeutisches Kinder- undJugendheim StruxdorfElisabeth und Michael WagnerFriederike WagnerDorfstr. 13 • 24891 StruxdorfTel. 04623 - 18 55 66 • Fax 04623 - 18 55 65eMail: info@kinderheim-struxdorf.de• MichaelshofDr. Jürgen Kopp-StacheSchulstr. 9 • 24881 NübelTel. 04621 - 5 31 72 • Fax 04621 - 5 34 41eMail: Juergen.Kopp-Stache@t-online.de• Kinderhaus SörupIngrid und Manfred BinkaSeeweg 14 • 24966 SörupTel. 04635 - 23 18 • Fax 04635 - 16 49eMail: Kinderhaus-Soerup@t-online.de• Jugendhof TaarstedtArbeitsgemeinschaftHeilpädagogische Initiative e.V. /Ulrike und Armin EggertDörpstraat 1 • 24893 TaarstedtTel. 04622 - 20 02 • Fax 04622 - 28 90eMail: ArminJH@aol.com• Kinderhaus KiesbyBauz und Berthold zu Dohna24392 Kiesby/SchleiTel. 04641 - 5 35 • Fax 04644 - 13 46eMail: dohna@t-online.de• Kinderhaus MüllerEva MüllerDorfstr. 10 • 24894 TwedtTel. 04622 - 16 <strong>17</strong> • Fax 04622 - 22 84eMail:Kinderhaus-Mueller-Twedt@t-online.de• Therapeutischer Kinderhof BrunsholmReinhold RäppleBrunsholm 21 • 24402 EsgrusTel. 04637 - 12 52 • Fax 04637 - 96 30 00eMail: kinderhof.brunsholm@t-online.de42


• Kinderhof SieverstedtGabriele und Karl-Heinz WeckesserSieverstedter Str. 24 • 24885 SieverstedtTel. 04603 - 8 80 • Fax 04603 - 8 61KarlWeckesser@t-online.de• Haus BremholmMeike KraileBremholm 7 • 24996 SterupTel. 04637 - 19 99 • Fax 04637 - 18 68eMail: meikekraile@t-online.de• Haus HegeholzJutta SchoeneHegeholz 58 • 24392 BorenTel. 04641 - 84 58 • Fax 04641 - 98 82 52• Kinderhaus HusbyChristine und Reiner KorneffelZum Dorfteich 8 • 24975 HusbyTel. 04634 - 9 33 40/41 • Fax 04634 - 9 33 42eMail: RK-KHS@t-online.de• Therapeutische LebensgemeinschaftHaus NarniaThomas HölscherBordesholmer Weg 7 • 24582 MühbrookTel. 04322 - 43 98 • Fax 04322 - 53 33eMail: HausNarnia@web.de• Hof KönigsbergAnke NolteniusKönigsberg 1 • 24799 KönigshügelTel. 04339 - 5 72 • Fax 04339 - 594eMail: Lueder.Noltenius@t-online.de• Kinderblockhaus KunterbuntKlaudia KroggelEkebergkrug 1 • 24891 StruxdorfTel. 04623 - 18 78 05/06Fax 04623 - 18 78 07eMail: Kinderblockhaus@aol.com• Kinderhaus HorstedtIren Krenz-SchmidtNorderende 7-9 • 25860 HorstedtTel. 04846 - 16 14 • Fax 04846 - 69 3180eMail: Ikrenzschm@aol.com• Kinderhaus NiebyBritta Bothe und Raimund StammWesterfeld 4+16 • 24395 NiebyTel. 04643 - 18 58 68 • Fax 04643 - 18 58 69eMail: kinderhaus.nieby@ikh-sh.de• Familiengruppe KormoranClaudia NöhrenAm Hünenberg 1 • 24340 WindebyTel. 04351 - 4 57 92 • Fax 04351 - 47 61 75• PRISMAUte SchaperDorfstr. 31 • 24791 Alt DuvenstedtTel. 04338 - 2 88 • Fax 04338 - 99 99 39eMail: prisma-jugendhilfe@t-online.de• Kinder- und Jugendhof WiesengrundGabi BaumannStilker 18 • 25581 HennstedtTel. 04877 - 7 69 • Fax 04877 - 7 72eMail: ulf-baumann@t-online.de• Heilpädagogisches KinderheimLangballigClaudia und Jürgen von AhnHauptstr.1 • 24977 LangballigTel. 04636 - 4 68 • Fax 04636 - 6 94eMail: Kinderheim-v.Ahn@t-online.de43


Standortübersicht derMitgliedseinrichtungenStand: November 2001DänemarkLangballig NorgaardholzHusby Sterup NiebySörupEsgrusBrunsholmGuldeholzSieverstedtStruxdorf KiesbyBorenTwedtSteinfeldNübelTaarstedtSchleswigFlensburgSollwittHorstedtKönigshügelRendsburgWindebyHabyAlt DuvenstedtEckernfördeKielHeideHennstedtMühbrookNeumünster44Itzehoe

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