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Erfahrungen im interreligiösen Dialog - Christlich-islamischer Dialog ...

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<strong>Erfahrungen</strong> <strong>im</strong> <strong>interreligiösen</strong> <strong>Dialog</strong>357Schlieûlich einigte man sich darauf, gemeinsame Themen abwechselnd ausder jeweiligen Religionsperspektive darzustellen. So wurden z.B. die ThemenKrieg, Frieden und Geschlechtererziehung behandelt. Meist folgt der Darstellungeine intensive Diskussion, die Fragen, Hintergrundinformationen undoft auch die Verblüffung über die vorher bestandene Ahnungslosigkeit zuTage fördert. Die Einladungen und Moderation des <strong>Dialog</strong>kreises übern<strong>im</strong>mteine Mitarbeiterin des oben genannten Fördervereins. Bei den meisten Treffensind etwa zehn Mitglieder anwesend; darunter neben den Initiatoren derfür die DITIB eingesetzte Hodscha in Lohberg, der Vorsitzende des VereinsATIB e.V. und stellvertretende Vorsitzender des Ausländerbeirats Dinslaken.Der Kern des christlich-islamischen Arbeitskreises besteht aus Theologen,Lehrern, Politikern und Sachkundigen beider Religionen. Willkommen sindferner interessierte Bürger.Im Folgenden soll ein Auszug aus dem Alltag des <strong>Dialog</strong>kreises einigeProbleme illustrieren.Anfang Juli 2004 fand für das abgelaufene Schuljahr 2003/2004 der letzte<strong>Dialog</strong>kreis statt. In der Sitzung einige Wochen zuvor meldete eine der beidenSachkundigen ihr Interesse an, über das islamische Recht zu sprechen.Dieser Vorschlag wurde durch eine Mehrheit in der Abst<strong>im</strong>mung der Mitgliederaufgegriffen und zum Thema der nächsten Sitzung best<strong>im</strong>mt. Da derHodscha von DITIB in der vorletzten Sitzung ein Referat zu Jesus aus <strong>islamischer</strong>Sicht übernommen hatte, wurde nun vorgeschlagen, dass ich zu diesemThema referieren sollte. So sprach ich am 5. Juli über das Thema Schariain gewohnter Umgebung des Stadtteilbüros am Marktplatz in Lohberg. Eskamen neun Personen an diesem Abend zusammen.Als der Hodscha über Jesus referierte, waren Dolmetscher nötig. DieseRolle übernahm wie <strong>im</strong>mer eine türkischstämmige Soziologin. Der Hodschahielt einen theologisch komplexen und inhaltlich anspruchsvollen Vortrag inTürkisch, der einer entsprechenden deutschen Übersetzung bedarf. Eineexakte Übersetzung konnte jedoch an vielen Stellen nicht gelingen, da dieÜbersetzerin als Soziologin weder über entsprechend ausreichende Fachkenntnissenoch über das deutsche Fachvokabular verfügt. So gingen groûeTeile des Inhalts zwischen Übersetzung und Nachfragen verloren.In der Sitzung nach dem Vortrag referierte der Pastoralreferent der ev.Kirchengemeinde über die Stellung Jesu aus christlicher Sicht. Die Situationwar ebenfalls nicht einfach für den Vortragenden, da bei den Nachfragen derZuhörer wiederum einige Teilnehmer nicht zu unterschätzende Sprachschwierigkeitenhatten. Ein Gespräch <strong>im</strong> Sinne eines <strong>Dialog</strong>s kam nur mühsamund schleppend zu Stande. Wie gewöhnlich fungierte A. als Dolmetscherin,aber auch andere Anwesende bemühten sich, das Referat sinn- undwortgemäû zu übersetzen.Der Vorschlag, dass ich über das Thema Scharia sprechen sollte undnicht der Hodscha, sollte somit auch die sprachliche Verständigung erleichtern.Ich erwartete Rückfragen seitens der Zuhörer, vor allem auch sprachliche

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