12.07.2015 Aufrufe

Leitlinien für die neuropsychologische Begutachtung - Association ...

Leitlinien für die neuropsychologische Begutachtung - Association ...

Leitlinien für die neuropsychologische Begutachtung - Association ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- Bisherige Untersuchungen, Therapien und pädagogische Massnahmen- Schulischer und beruflicher Werdegang, aktuelle berufliche Situation- Psychosozialer Hintergrund- Konsum ZNS-wirksamer Substanzen (Drogen, Alkohol, Medikamente in derVorgeschichte sowie zum Untersuchungszeitpunkt)7.2.2. Fremdanamnestische AngabenZur Ergänzung der Exploration der zu begutachtenden Person können – mit ausdrücklichemEinverständnis der betreffenden Person – auch Angehörige, Lebensgefährten, enge Freunde,Arbeitgeber oder Ausbilder befragt werden, um mögliche Informationslücken zu schliessenoder Diskrepanzen aufzuklären. Die Erhebung einer Fremdanamnese stellt speziell dann einewichtige Ergänzung dar, wenn der Explorand selbst aufgrund der <strong>neuropsychologische</strong>nSymptomatik (z.B. einer Anosognosie oder einer Aphasie) keine ausreichend differenzierteAuskunft erteilen kann oder <strong>die</strong> Beurteilung von Veränderungen des emotionalen Erlebensund Verhaltens und der Persönlichkeit von entscheidender Bedeutung ist, wie beispielsweisebei einem dysexekutiven Syndrom.Bei der <strong>Begutachtung</strong> von Kindern und Jugendlichen müssen Angaben derEltern/Erziehungsberechtigten und allenfalls weiterer Bezugspersonen, Lehrkräfte undTherapeuten eingeholt werden.7.2.3. Neuropsychologische Befunde7.2.3.1. Klinische Beobachtung / VerhaltensbeobachtungDie Verhaltensbeobachtung stellt eine eigenständige Informationsquelle und wichtigeErgänzung der psychometrisch erhobenen Daten dar. Zu den wichtigsten zu beurteilendenAspekten zählen:- Kontaktverhalten sowie emotionaler Rapport zum Gutachter- Kooperation und Anstrengungsbereitschaft- Allgemeines Verhalten während der Anamnese und Testdurchführung. Zu beachten sindAntrieb, emotionale Reaktionen (z.B. Frustrations- und Stresstoleranz), verbaler undnonverbaler Ausdruck von Schmerzen und anderen Beeinträchtigungen, Arbeitsweise(Sorgfalt, Selbstkontrolle, Handlungsplanung), Arbeitstempo, Ermüdung, Belastbarkeit,klinisch beobachtbare Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, etc.- Störungs- bzw. Krankheitsbewusstsein- Orientierung- Spontansprache und Instruktionsverständnis- Händigkeit7.2.3.2. Testpsychologische UntersuchungDem Gutachten muss <strong>die</strong> Muttersprache des Exploranden zu entnehmen sein. Beifremdsprachigen Exploranden ist zu vermerken, welche Verfahren in der Muttersprache undwelche in der Untersuchungssprache vorgegeben oder instruiert wurden. Die Untersuchunglimitierende Faktoren, wie sprachliche Besonderheiten (Fremdsprachigkeit oder Aphasie),5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!