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Moderne Technologien revolutionieren die Architektur und unseren ...

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93 24.PorträtImmobilienMärz 2013Wir sitzen im 34. Stock des PrimeTowers, des wohl berühmtestenGebäudes in Ihrem Portfolio.Der Prime Tower zieht alshöchstes Haus der Schweiz vielAufmerksamkeit auf sich. Wiewichtig ist für Ihr Geschäft <strong>die</strong>emotionale Komponente?Wir haben nicht <strong>die</strong> Mittel, um <strong>die</strong>Bekanntheit der Marke Swiss PrimeSite mittels Werbung deutlichzu steigern – <strong>und</strong> schätzen daherden Nebeneffekt, wenn <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nregelmässig über eines unsererObjekte berichten. Am Endebraucht es aber viel mehr als medialeAufmerksamkeit, um einObjekt gut vermieten zu können.Was denn? Was machtein Objekt zur Prime Site?Prime Site bedeutet nicht allein<strong>die</strong> Lage, sondern bezeichnetunsere Liegenschaften als Ganzes.Die Lage eines Objekts istzwar insofern wichtig, als <strong>die</strong>sesgut erschlossen sein muss. Genausowichtig sind aber auch derZustand des Gebäudes <strong>und</strong> <strong>die</strong>Zusammensetzung der Mieterschaft.Nehmen wir als Beispielden Prime Tower. Es ist durch seineLage unmittelbar neben demBahnhof Hardbrücke so gut mitdem öffentlichen Verkehr erreichbar,dass einige Parkplätze oft leerstehen. Das Gebäude ist nachLeed zertifiziert, dem strengenNachhaltigkeitsstandard derUSA, <strong>und</strong> bietet hervorragendenBüroraum, der flexibel genutztwerden kann. Die Mieterschaftbesteht aus 20 hoch qualitativenUnternehmen, <strong>die</strong> wirtschaftlichstark sind <strong>und</strong> langfristig hierbleiben wollen. Das alles machtden Prime Tower zur Prime Site.Er ist aber auch ein Symbol:für ein neues Zürich, das in<strong>die</strong> höhe wächst. Wie wichtigist Ihnen <strong>die</strong>se Ausstrahlung?Vor 30 Jahren hatte ich ein Schlüsselerlebnis.Ich war zu einer Ballonfahrtquer über <strong>die</strong> Schweizeingeladen. Das war ein schönes,aber auch aufwühlendes Erlebnis.Denn ich sah von oben, was wirArchitekten <strong>und</strong> Bauinvestorenmit der Schweiz machen – indemwir Häuschen um Häuschen in<strong>die</strong> Landschaft stellen, den Bedarffür immer mehr Infrastruktur ankurbeln<strong>und</strong> auf <strong>die</strong>se Weise dasLand zupflastern. Seither bin ichüberzeugt, dass man nicht nurvon Verdichtung reden, sondernMarkus Graf <strong>und</strong>Swiss Prime SiteMarkus Graf, 63, arbeitete nachseiner Ausbildung zum Architektenacht Jahre lang in einem <strong>Architektur</strong>büro,ehe er Führungsaufgabenin verschiedenen Bau- <strong>und</strong>Immobilienunternehmen übernahm.Von 1995 bis 2012 leitete erden Bereich Real Estate AssetManagement bei Credit Suisse. Ergehört zu den Initianten derGründung von Swiss Prime Site,<strong>die</strong> er seither als CEO führt. Nacheigener Aussage investierte er inseinem Berufsleben etwa30 Milliarden Franken in den Kaufoder Bau von Immobilien.Die Swiss Prime Site mit Sitz inOlten wurde 1999 von der CS-PK,der Winterthur Leben sowie derPK der Siemens-Gesellschaftengegründet <strong>und</strong> 2000 an <strong>die</strong> Börsegebracht. Zu den wichtigsten der186 Objekte im 8,5 MilliardenFranken schweren Portfolio zählender Prime Tower, Jelmoli <strong>und</strong>Sihlcity in Zürich, ein Geschäftshausan der Rue du Rhône, Genf,der Messeturm in Basel oder <strong>die</strong>Shopping Arena in St. Gallen. Imvergangenen Oktober übernahmSwiss Prime Site das Immobilien<strong>die</strong>nstleistungsunternehmenWincasaAG, das in der Schweiz174 500 Objekte betreut.«Zürich muss nichtManhattan werden,wenn es in<strong>die</strong> Höhe wächst»Markus Graf, CEO von Swiss Prime Site, über Verdichtung,seine Erfahrung mit Immobilienzyklen <strong>und</strong> eine prägende BallonfahrtVON MARIUS LEUTENEGGER (Text) <strong>und</strong> Philipp Rohner (Foto)Markus Graf, Vorzeigeobjekt Prime Tower, Zürich: «Ich sah von oben, was Architekten <strong>und</strong> Bauinvestoren mit der Schweiz machen»sie auch fördern sollte. Und dasheisst, dass man vermehrt etwashöher bauen muss.Das stösst oft auf Widerstand.Auch der Prime Tower war janicht unumstritten, aber heutestören <strong>die</strong>se 126 Meter niemandenmehr, <strong>die</strong> Öffentlichkeit hat denPrime Tower gut angenommen.Von hier aus sieht man gut, wieniedrig <strong>die</strong> Gebäude in Zürich imDurchschnitt sind. Wären alleBauten zwei Geschosse höher,hätte man auf der gleichen Gr<strong>und</strong>flächeetwa ein Drittel mehr Raumzur Verfügung. Zürich muss nichtManhattan werden, um das enormePotenzial des Bauens in <strong>die</strong>Höhe besser zu nutzen.Der Mobimo Tower, einWohnturm ganz in der Nähe,steht zum Teil leer. Sind <strong>die</strong>Menschen in der Schweizüberhaupt bereit, in hohenGebäuden zu wohnen?Der Mobimo Tower bietet Luxuswohnungenan, <strong>und</strong> in <strong>die</strong>sem Bereichist der Markt mittlerweilegesättigt. In Luzern zum Beispielhaben wir zwei 80 Meter hoheGebäude mit Mietwohnungen zusehr vernünftigen Preisen erstellt– <strong>und</strong> <strong>die</strong>se Wohnungen warensofort weg.Wohnungen bilden in IhremPortfolio eine Ausnahme, dennSwiss Prime Site besitztvorwiegend Büro- <strong>und</strong>Gewerbeflächen. Betrachtetman <strong>die</strong> Entwicklung der Mietpreisein den letzten 40 Jahren,stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob Sie aufsrichtige Pferd setzen – denn beiden Wohnimmobilien haben <strong>die</strong>Preise inflationsbereinigt starkangezogen, während sie beiden Büroflächen fast ebensostark gesunken sind.Unser Entscheid für Geschäftsimmobilienist unternehmerischnachvollziehbar. Bei den Wohnimmobilienist der Spielraum füreinen Investor wesentlich kleinerals bei Geschäftsobjekten, weil<strong>die</strong> Politik viel stärker mitredet.Die Mietzinsen bei Wohnungenzum Beispiel hängen heute amReferenzzinssatz <strong>und</strong> könnennicht der Teuerung angepasstwerden. Bei Geschäftsimmobiliengibt es solche Einschränkungennicht, da <strong>die</strong> Mieterträge mehrheitlichindexiert sind – daher habenwir in <strong>die</strong>sem Bereich den wesentlichbesseren Kapitalschutz.Aber <strong>die</strong> Nachfrage nachWohnraum ist ungebrochengross, während man bei denGeschäftsimmobilien bereitsvon einem Überangebotspricht.Das Immobiliengeschäft ist langfristig,<strong>und</strong> man sollte nichteinfach den kurzfristigen Trendsnachjagen. In den 1990er-Jahrenerlebten wir 10 Prozent Leerstandbei Wohnungen. Im Moment werdenwie verrückt Wohnungengebaut, <strong>und</strong> alle gehen wegen derstarken Zuwanderung sofort weg.Aber <strong>die</strong> Situation kann sichschnell wieder ändern – wennzum Beispiel <strong>die</strong> Zuwanderungeinbricht. Auch <strong>die</strong> Geschäftsimmobiliensind Schwan kungenunterworfen, aber wir haben vielelangfristige Verträge <strong>und</strong> spüren<strong>die</strong> Zyklen nicht so stark. Zudemsind unsere Geschäftsimmobilienalle nach strengen Kriterien ausgewähltworden <strong>und</strong> lassen sichnicht mit dem schweizerischenDurchschnitt vergleichen.Generell scheint sich <strong>die</strong>Goldgräberstimmung, welche<strong>die</strong> Immobilienbranche seiteinigen Jahren prägte, aberabzukühlen. Im dritten Quartal2011 warnte <strong>die</strong> UBS vor denRisiken einer Immobilienblase,seither sind alle Indikatorennoch einmal gestiegen. Wannplatzt <strong>die</strong> Immobilienblase?Fortsetzung auf Seite 94

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