Vom Halbfabrikat zum fertigen Produkt - Folag AG Folienwerke

4 Fokus «flash» Nr. 60«flash» Nr. 60 Fokus 5Die Abteilung Veredelung stellt sich vor<strong>Vom</strong> <strong>Halbfabrikat</strong> <strong>zum</strong><strong>fertigen</strong> <strong>Produkt</strong>Im Fokus der aktuellen «flash»-Ausgabe steht die AbteilungVeredelung. Mir kommt spontan beim Begriff «Veredelung»als erstes die Weiterverarbeitung von Edelmetallen zu einemSchmuckstück in den Sinn, vielleicht spukt im Hinterkopf auchnoch eine Werbung für einen Weichspüler herum. Aber dassdieses Thema auch ein wichtiger Bestandteil bei der Folienproduktiondarstellt, darauf wäre ich nicht gekommen. Doch weitgefehlt, denn oft erst durch die Veredelung entsteht das verkaufsfertige<strong>Produkt</strong>.Doris Brühlmann Unter dem Begriff «Veredelung»versteht man Arbeitsprozesse, diezur Weiterverarbeitung oder Aufwertungbestimmter Materialien beitragen. Washeisst das bei <strong>Folag</strong>? Wir arbeiten in dreiTeilbereichen: der Druckerei, der Kaschierungund der Rollenschneiderei / Umwicklerei.In den letzten Fokus-Beiträgen konntenwir Ihnen den Weg vom PE-Pellet biszur <strong>fertigen</strong> Folie erläutern. Doch damit istnoch längst nicht Schluss. Bei vielen <strong>Folag</strong>-<strong>Produkt</strong>en besteht nach der Extrusion nämlicherst das <strong>Halbfabrikat</strong>, eine sogenannteMutter- oder Grossrolle, die dann noch weiterverarbeitetwerden muss.DruckenJe nach <strong>Produkt</strong> geht die Grossrolle dannzuerst in die Druckerei, wo die fertige Foliedann bedruckt wird. Dies sind hauptsächlichTischtuchrollen und Tragetaschen, <strong>zum</strong> Teilaber auch mit Kundenlogo bedruckte BauoderVerpackungsfolien. Ein Team von dreiDruckern bedient zwei Druckmaschinen. Esbraucht viel Erfahrung, die Maschinen sozu justieren, dass die verschiedenen Drucklagenexakt aufeinander passen und dassso ein optimales Farbergebnis zustandekommt. Das scheint uns aber gut zu gelingen,denn immerhin wurden einige unsererTragetaschen auch schon für die Druckqualitätprämiert.KaschierenViele unserer <strong>Produkt</strong>e werden auch zu Verbundfolienkaschiert, was sehr vereinfachtausgedrückt auch als «geklebt» bezeichnetwerden könnte. Bei einer Verbundfoliewerden Folien mit anderen Folien oderHilfsmaterialen zu einer zusammengefügt.Gute Beispiele dafür sind Lebensmittel-Verpackungsfolien,z.B. mit einer Alu-Schichtfür Fondue-Mischungen oder andere Fertig-Nahrungsmittel. Oder auch im Baubereich,wo <strong>zum</strong> Beispiel die eigentliche Dampfbremsemit einem Vlies oder einem Gitternetzverbunden wird, um eine bessere Reissfestigkeitzu erzeugen. Generell wenden wirzwei verschiedene Verfahren an. Zum einenwerden die verschiedenen Lagen mit einem2-Komponenten-Kleber und einem Härterzusammengeklebt. Zum anderen könnenmit der «Hot-Melt»-Methode verschiedeneSchichten miteinander verbunden werden.Die Folie wird erhitzt und angeschmolzen,so verbindet sie sich mit dem Verbundmaterial,z.B. einem Vlies. Nach der Kaschierungwerden die Grossrollen <strong>zum</strong> Trocknen undAushärten im «Paternoster», einer riesigenAufhängevorrichtung, für einige Tage gelagert.Während dieser Zeit testet unser LaborProben auf verschiedene Qualitätsmerkmale.Erst wenn das o.k. vom Labor da ist, beginntdas Abwickeln auf die Einzelrollen.Umwickeln und schneidenVon der Grossrolle werden dann die Einzelrollenab- oder auch umgewickelt. Je nach<strong>Produkt</strong> wird die Rollenlänge vom Kundenvorgegeben und die Rolle wird auch gleichnach Kundenwünschen oder neutral verpacktund geht in den Verkauf. Oder aberdie Rollen müssen auf eine Länge zugeschnittenwerden, die dann wiederum vonder Konfektion weiterverarbeitet werdenkönnen.Flexibel bleiben …Das Team um Abteilungsleiter GilbertGlückler umfasst dreizehn Personen. Gearbeitetwird im Zwei-Schicht-Betrieb von6 Uhr bis 22 Uhr. Je nach Arbeitsauslastungmüssen Schichten auch mal gestrichen oderpersonell aufgestockt werden. Zudem wirddas Team durch neue <strong>Produkt</strong>e immer wiedervor Herausforderungen in allen Teilbereichengestellt und es müssen neue Lösungengesucht werden. Das verlangt von denMitarbeitern viel Flexibilität.Wie die Weiterverarbeitung in der Konfektionabläuft, werden wir Ihnen, liebe Leserinnenund Leser in der nächsten Ausgabevorstellen.Erika Bruder montiert die Clichées auf die Druckwalzen.Grossrollen trocknen vor ihrem Einsatz in der Kaschierung.Pietro d’Isa verpackt die umgewickelten Rollen.Ivo Sennrich überwacht einen Druckauftrag an der Maschine.