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129<br />

Gottlob Schlesinger über und blieb bis 1852 im Familienbesitz der Schlesingers. Dann<br />

erstand Friedrich Wilhelm Lehnert das Grundstück aus einer Versteigerung. Im Jahr 1952<br />

feierte das alte Hammerwerk „Robert Lehnert, Eisengießerei, Hammerwerk, Achsenfabrik“<br />

sein hundertjähriges Bestehen. 163<br />

Als Christian Lehmann in „Historischer Schauplatz ...“ 1699 über den Nutzen der<br />

Wälder schrieb, wurden Bretter und Bauholz ganz alltäglich noch mit wasserkraftgetriebenen<br />

Sägegattern hergestellt. Im 17. Jahrhundert waren das Einblattgatter, wobei der<br />

Energiebedarf sehr hoch war. Die älteste belegbare Brettmühle in Olbernhau war<br />

offensichtlich die in der Saigerhütte, sie wurde 1567 im Inventarverzeichnis aufgeführt. Am<br />

Rungstockbach war die erste Brettmühle wahrscheinlich die „Herrenmühle“. 1615 ersucht<br />

Samuel Oehmichen um die Genehmigung, dass er einen Mahlgang in seine Brettmühle<br />

einbauen darf. Im Mündungsbereich des Bärenbaches in die Flöha stand eine weitere frühe<br />

Sägemühle in der Nähe der nach 1700 errichteten Rohrschmiede.<br />

Im Adressbuch für den Amtsgerichtsbezirk Olbernhau werden 1895 zwölf Sägewerke<br />

aufgeführt. Dazu gehören Robert Arnold an der Bahnhofstraße, C. G. Einhorn Söhne an der<br />

Rungstockstraße, Eduard und Wilhelm Einhorn, beide an der Rungstockstraße, Theodor<br />

Fritzsche an der Pulvermühle, Carl Fischer am Oberen Tempel, Karl Emil Grämer an der<br />

Rungstockstraße, Richard Haase an der Grünthaler Straße, Carl Emil Hiekel an der<br />

Dörfelstraße, C. H. Jähnichen an der Hammergasse, Gustav Neubert an der Freiberger Straße,<br />

Robert Schuster an der Rungstockstraße. 164<br />

Einerseits wird hier der hohe Bedarf an Schnittholz ersichtlich, andererseits erkennt man<br />

den Vorteil der Gemeinde mit seinem Wasserreichtum, der wesentlich zur Förderung der<br />

Gewerbe beitrug, denn neben den Sägemühlen gab es Mahlmühlen und auch mindestens eine<br />

Ölmühle (s. dazu auch das Kapitel „Sägewerke und Mühlen“).<br />

Bergbau<br />

Im Zusammenhang mit der Saigerhütte Grünthal kam dem Bergbau im benachbarten<br />

Katharinaberg eine besondere Bedeutung zu.<br />

Der Sage nach ging eines Tages eine auf dem Meierhof dienende Magd aufs Feld, um<br />

Futter für das Vieh zu sicheln. Dabei fand sie ein glänzendes Metall, das nudelförmig aus der<br />

Erde ragte. Davon berichtete sie ihrem Herrn, der sich sogleich zum Fundort begab. Er ließ<br />

den Fund von Sachverständigen untersuchen, die ihn als silberhaltig erkannten. An dieser<br />

Stelle wurde ein Schacht geteuft und nach der Entdeckerin Katharinaschacht genannt. So<br />

weit die Sage.<br />

Der Stadtchronist Alois Walter 165 meint, dass der erste Stollen durch meißnerische<br />

Bergleute schon kurz nach 1300 an der Ostseite des Berges in der Nähe der Wiesenmühle<br />

angeschlagen wurde. Es soll der „Himmelfahrter Gang“ gewesen sein. Diese Anlagen<br />

wurden durch die Hussiten 1429 zerstört. Da alle schriftliche Unterlagen aus der Zeit vor<br />

1528 untergegangen sind, wissen wir nicht, ob und wann der Bergbau nach den<br />

Hussitenstürmen wieder betrieben wurde. Es soll um 1486 gewesen sein. .<br />

Das Gebiet von Katharinaberg gehörte mindestens seit Anfang des 14. Jahrhunderts zur<br />

Grundherrschaft Rothenhaus. Als Eigentümer werden die mächtigen Herrn von Bergau und<br />

ab 1386 die von Kolditz genannt. Die Kolditz waren damals auch Burgherren von Graupen.<br />

Beide Geschlechter waren bergwerkserfahren. Sie könnten den Katharinaberger Bergbau<br />

begründet haben. Als Förderer des hiesigen Bergbaus werden auch Wilhelm von Illenburg,<br />

Albrecht von Kompast (Konipast) und der Graupener Patrizier und Bergherr Lorenz Glatz<br />

von Althoff erwähnt.<br />

Bereits 1480 werden aus den Zechen „Beim reichen Geschiebe“, „Eliser Gang“ und<br />

„Georgigruben“ reiche Erträgnisse vermeldet. Nach Mathesius und Albinus soll das<br />

Katharinaberger Silberbergwerk einst zu den vorzüglichsten Böhmens gehört haben.<br />

Aus dem Umstand, dass es bereits kurz nach 1500 in der Nähe des Marktplatzes ein<br />

eigenes Bergamt gab, ist zu schließen, dass damals schon ein umfangreicher Bergbau<br />

163 FLADE, S. 133<br />

164 FLADE, S. 17 ff.<br />

165 WALTER

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