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Am Anfang stand ein Literaturzirkel, geleitet von Luise Born. Sie begann irgendwann<br />

einmal kleine Programme einzustudieren und daraus entstand 1974 das Laientheater - es<br />

hatte einen auffälligen Namen:<br />

„Laientheater der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft „Einheit“<br />

Olbernhau, Abteilung Pflanzenproduktion“, ein Name, der so auf Dauer wohl nicht ganz<br />

passte, aber er blieb bis zur Wende - der Verweis auf den Trägerbetrieb war damals<br />

unumgänglich.<br />

Zu Beginn wurden Sketche gespielt und Weihnachtsmärchen. Mit seinen Märchen<br />

wurde dann um die Weihnachtszeit durch die Betriebe getingelt und fast täglich gespielt.<br />

„Wie die ersten Menschen“ von Rudi Strahl oder die Eigenproduktion „Hüttenmatthes“<br />

waren dann die ersten Stücke für Erwachsene.<br />

1981 übernahm Gunnar Illig-Rug die Leitung des Theaters. Mit der Wende gab es dann<br />

ein Problem, die Proberäume, die Requisiten und die Bühne befanden sich im<br />

Jugendklubhaus, dem ehemaligen Amtsgericht und dieses Gebäude, dessen baulicher<br />

Zustand im Laufe der Jahre nicht mehr der beste war, wurde an die Raiffeisen-Volksbank zur<br />

Errichtung des Geschäftssitzes verkauft. Das Gebäude wurde hervorragend saniert, der<br />

Standort der Volksbank in Olbernhau war gut und richtig. - Aber neue Räume waren nun für<br />

das Laientheater zu finden, möglichst an zentraler Stelle. Der Geschäftsführer der<br />

Olbernhauer Gebäude- und Wohnungswirtschaft GmbH, Heiner Scheinpflug, und der Leiter<br />

des Bauamtes, Rolf Morgenstern, taten sich zusammen und wurden fündig, in Lagerräumen<br />

der ehemaligen Tischlerei im Rittergut. Mit unglaublicher Energie bauten Gunnar Illig-Rug<br />

und seine Mitglieder die Räume aus, es gab zufällig im Nachbarort auszurangierendes<br />

Gestühl und viele Theater-Enthusiasten, die meist kostenlos halfen. Irgendwann fand auch<br />

der damalige Landtagsabgeordnete Ingolf Wappler Interesse am Theater und engagierte sich<br />

für Fördermittel aus Dresden. Das Jugend- und Kulturzentrum Rittergut konnte um das<br />

Theater herum wachsen. Der neue Name entstand dann bei der Suche im Wörterbuch,<br />

variabel steht für „wandelbar“ – das passte!<br />

Heute verfügt das Jugend- und Kulturzentrum als städtische Einrichtung, nicht zu<br />

verwechseln mit dem Verein „Theater-Variabel e.V.“, über zwei Spielstätten, die licht- und<br />

tontechnisch ausgestattet sind. Im kleinen Theater mit Galerie finden 50 Zuschauer Platz, im<br />

Saal bei 180 m² etwa 100 Zuschauer. Inzwischen ist es zumindest in Sachsen ein Geheimtipp<br />

geworden, es zieht mit seinen eigenen Aufführungen und mit Gastspielen vor allem aus der<br />

Kleinkunstszene Publikum aus der ganzen Region an und es hat Niveau. – Seit vielen Jahren<br />

hatte inzwischen Gunnar Illig-Rug mit Ute Gallert eine gute Unterstützung für die Leitung<br />

der Einrichtung erhalten.<br />

Neben der Nutzung des Rittergutgewölbes, dem ehemaligen Kuhstall, für die<br />

Olbernhauer Handwerkerschau in der Advents- und Weihnachtszeit werden auch dort hin<br />

und wieder Konzerte in stimmungsvoller Atmosphäre gegeben.<br />

2009<br />

Der Buchhändler Georg Oehme ist gestorben: Die Buchhandlung Oehme war ein<br />

kulturelles Angebot vor der Wende und in ihrer stillen Wirkung etwas Besonderes in der<br />

Stadt. Mit Georg Oehme (*1912 ;†2009) kam 1936 ein junger Mann aus Chemnitz nach<br />

Olbernhau, der sich durch seinen Idealismus für Literatur, Musik und Kunst auszeichnete – er<br />

blieb zwar immer im Hintergrund, hatte aber durch sein Wirken in den schwierigen Jahren<br />

von 1936 bis 1990 wesentlichen Anteil am Erhalt und der Sicherung eines gewissen<br />

kulturellen Niveaus für die Bürger der Stadt. Er kam mit seinem eigenen bescheidenen<br />

Buchbestand hier her und wollte versuchen, neben einer Buchhandlung (es gab aber schon<br />

zwei) und einer Leihbücherei seinen Traum zu erfüllen.<br />

Aber schon 1938/39 kam es anders, es folgten 7 Jahre Wehrmacht bzw. Kiegsdienst.<br />

Nach dem Krieg ging es weiter am Mühlgässchen 1, wo dann auch die erste Olbernhauer<br />

Ausstellung des in Chemnitz ausgebombten Malers Max Krause-Kiederling statt fand.<br />

1951 eröffnete er mit seiner Frau Anneliese die Buchhandlung in der Freiberger Str. 9,<br />

die auch dem Kulturbund als Geschäftsstelle diente. Von hier aus wurden unzählige<br />

Veranstaltungen organisiert und auch Eintrittskarten im Vorverkauf angeboten, bspw. die<br />

Reihe „Stunde der Musik“, Theaterfahrten und vieles mehr. Für die kulturinteressierten

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