Hermann Hesse - Karl G. Breit
Hermann Hesse - Karl G. Breit
Hermann Hesse - Karl G. Breit
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trale Position. Sein Ziel war es, durch<br />
die Veränderung des Einzelnen, hin zu<br />
Gewaltlosigkeit und Frieden zu führen.<br />
Er ging diesen Weg beispielhaft und<br />
unerschütterlich voraus.<br />
Psy sychoanalyse<br />
choanalyse<br />
Eine besondere innere Veranlagung,<br />
die vor allem aus zwei Aspektfiguren<br />
des Aspektbildes ersichtlich ist und<br />
zwar dem Model-Viereck und der Trapezfigur,<br />
hat dem Dichter geholfen die<br />
äusserst belastenden psychischen<br />
Situationen in seinem Leben zu überstehen.<br />
Dabei trieben ihn die extremen psychischen<br />
Belastungen durch die Hetzartikel<br />
der deutschen Zeitungen und durch<br />
die vielen Hassbriefe, die er in diesen<br />
unruhigen Zeiten des ersten und zweiten<br />
Weltkrieges erhielt, oft bis an die<br />
Grenzen seiner inneren Belastbarkeit.<br />
Im Jahre 1916 führten der Tod<br />
seines Vaters, die beginnende<br />
Schizophrenie seiner Frau und<br />
die Belastungen durch den<br />
Krieg zu einem Nervenzusammenbruch<br />
von <strong>Hesse</strong> (AP vor<br />
dem TP 6. Haus). Er begann<br />
daraufhin eine Psychoanalyse<br />
bei Josef B. Lang, einem<br />
Schüler von C.G. Jung, die ihn<br />
wieder stabilisierte.<br />
Durch die Analyse angeregt,<br />
verfasste <strong>Hermann</strong> <strong>Hesse</strong> in<br />
wenigen Monaten den Roman<br />
«Demian», der bei Kriegsende<br />
erschien. Die vom Krieg enttäuschten<br />
Menschen, und vor<br />
allem die heranwachsende<br />
Jugend, erkannten in diesen<br />
Werk eine neue Perspektive<br />
für ihr Leben. «Demian» entwickelte<br />
sich zu einem grossen<br />
Erfolg.<br />
Einen weiteren tiefen psychoanalytischen<br />
Prozess absolvierte<br />
<strong>Hesse</strong> im Jahr 1921,<br />
diesmal bei C.G. Jung selbst in<br />
Küssnacht. In einem Brief an<br />
Hans Reinhart schreibt <strong>Hesse</strong>: «Bei<br />
Jung erlebe ich zur Zeit, in einer schweren<br />
und kaum ertragbaren Lebenslage<br />
stehend, eine Erschütterung der Analyse.<br />
Es geht bis aufs Blut und tut weh.<br />
Aber es fördert.»<br />
Astrolog Nr. 128<br />
Viele Elemente aus der Psychoanalyse<br />
von C. G. Jung prägen den Roman «Der<br />
Steppenwolf», eines seiner bekanntesten<br />
und tiefgreifensten Werke. Mileck<br />
schreibt dazu: «Die Steppenwolfjahre<br />
wurden die dritte und vielleicht verzweifelste<br />
Krise (AP in Konjunktion mit<br />
Uranus) in <strong>Hesse</strong>s Leben (1924–26).<br />
Ende 1926 war die Krise überwunden,<br />
und <strong>Hesse</strong> durch sie ausgeglichener<br />
und klüger.»<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Hesse</strong> war der Psychoanalyse<br />
gegenüber sehr aufgeschlossen und<br />
empfiehlt in seinen Rezensionen die<br />
Bücher von Sigmund Freud. Sehr bekannt<br />
ist auch sein Artikel «Künstler<br />
und Psychoanalyse» in der Frankfurter<br />
Zeitung.<br />
Die Aspektfigur<br />
Aspektfiguren<br />
en<br />
Besonders gut können wir in diesem<br />
Horoskop die in langer Zeit durch die<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Hesse</strong>, 1899<br />
Huber-Schule erforschten Aspektfiguren<br />
anwenden. So enthält das Aspektbild<br />
allein drei Vierecke, die sich bei<br />
einem genauerem Betrachten des<br />
Aspektbildes erkennbar zeigen.<br />
Das Model-Viereck bilden die Planeten<br />
Jupiter, Mond, Pluto,Venus. Bruno und<br />
Louise Huber schreiben dazu in ihrem<br />
neuen Buch «Aspektbild-Astrologie»<br />
(S. 324): «Gemachte Erfahrungen können<br />
in einem grösseren Überblick<br />
erkannt und verallgemeinert werden…<br />
Die innere Motivation ist äusserst stabil.<br />
Dieser Mensch strebt nach einer heilen<br />
Welt und lässt sich kaum durch Pessimismus<br />
davon abbringen. Andererseits<br />
kann er durch seine in sich zentrierte<br />
Beharrlichkeit anderen Menschen Mut<br />
und Hoffnung geben… Es reift eine<br />
Erkenntnis, wird zur Zielsetzung und<br />
führt schliesslich zu einer dominanten<br />
Persönlichkeit.»<br />
Die Trapezfigur entsteht aus den Planeten<br />
Jupiter, Mond, Pluto, Uranus. Diese<br />
Trapezfigur hatte in den Krisenzeiten<br />
eine besonders stabilisierende Wirkung<br />
auf das Leben und Wirken von <strong>Hermann</strong><br />
<strong>Hesse</strong>. Hierzu noch ein Zitat aus<br />
dem Buch «Aspektbild-Astrologie»<br />
(S.276): «Dieses quersymetrische<br />
Viereck ist flächenmässig<br />
das grösste aller Vierecke... Es<br />
wirkt wie der stabile Sockel<br />
eines hohen Turmes, also ein<br />
Mensch, der am Fundament seiner<br />
Persönlichkeit gearbeitet hat<br />
und damit ein Vorbild stabiler<br />
Selbstverwirklichung wird. Wenn<br />
er sich genügend persönlichen<br />
Freiraum schafft, kann er auch<br />
schöpferisch werden und tiefe<br />
Weisheit manifestieren.»<br />
Der Der Dichter <strong>Hermann</strong> <strong>Hesse</strong><br />
Ein weiteres Viereck, die Ambivalenzfigur,<br />
bilden die Planeten<br />
Jupiter, Mond, Merkur, Uranus.<br />
Durch diese Figur erfolgt oft ein<br />
Wechsel von grosser Aktivität,<br />
durch die roten Aspekte des Leistungsdreieckes<br />
hervorgerufen,<br />
zum Ausruhen und Geniessen<br />
(blaue Aspekte). <strong>Hermann</strong><br />
<strong>Hesse</strong> hat z.B. den Roman «Der<br />
Steppenwolf» nach mehreren<br />
längeren Unterbrechungen, in<br />
einem Monat unter grossen<br />
emotionalen Einsatz mittels eruptiven<br />
Schreibens zu Ende gebracht.<br />
Das in der Ambivalenzfigur enthaltene<br />
Leistungsdreieck ist von besonderer<br />
Bedeutung für <strong>Hesse</strong>s Aktivität. Es ent-<br />
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