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Republik Moldau (Moldawien)

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<strong>Republik</strong> <strong>Moldau</strong> (<strong>Moldawien</strong>)<br />

Bis auf das abtrünnige Gebiet »Transnistrien« kann man<br />

dieses Land problemlos ohne Visum mit der Bahn bereisen.<br />

Bei der Einreise über »Transnistrien« gibt es zwar in<br />

Bulboaca eine moldauische Grenzkontrolle, aber keinen<br />

moldauischen Einreisestempel. Die Einreise ist aber offiziell<br />

nicht mehr illegal und es dürfte keine Probleme<br />

mehr geben, wenn bei der folgenden Ausreise durch den<br />

ukrainischen Stempel aus Kučurhan klar der Reiseweg<br />

nachvollzogen werden kann (Fahrkarte aufbewahren).<br />

Das als Staat nicht anerkannte »Transnistrien« verlangt<br />

bei Aufenthalten über zehn Stunden eine Registrierung<br />

(spätestens 24 Stunden nach Einreise), wobei man sich<br />

bei der Einreise entscheiden muss, ob Transit oder nicht.<br />

Außerdem muss dort ein (normalerweise) bei der Einreisekontrolle<br />

erhaltener Einreisezettel bei der Ausreise<br />

wieder abgegeben werden, ansonsten gibt es Probleme.<br />

<strong>Moldau</strong><br />

Eine Weiterfahrt ist unter Umständen nur bei Zahlung<br />

von »Zuwendungen« möglich. Einfacher ist es über Rumänien<br />

oder die Ukraine ein- bzw. auszureisen.<br />

Geldautomaten gibt es nur in größeren Städten. Es empfiehlt<br />

sich in jedem Fall die benötigten Zahlungsmittel<br />

vor Ort zu tauschen bzw. aus einem Geldautomaten zu<br />

ziehen (z. B. in der Hauptstadt Chișinău). Für einen Euro<br />

erhält man derzeit etwa 16 moldauische Leu (MDL). Das<br />

Fotografieren und Filmen von Zügen und Bahnanlagen<br />

ist meist problemlos möglich, jedoch sollte man sich–wie<br />

in anderen Staaten Osteuropas – in der Nähe von Militärobjekten<br />

oder Grenzanlagen vorsichtig verhalten und<br />

dort besser auf Aufnahmen verzichten.<br />

Fahrpläne findet man auf der CFM-Internetseite www.<br />

railway.md. In größeren Bahnhöfen hängt meist ein Blatt<br />

im A0-Format mit landesweit allen Fern- und Lokalzügen<br />

Triebfahrzeuge der CFM<br />

Reihe<br />

Diesellokomotiven<br />

Bauart Hersteller erstes Baujahr Anzahl Bemerkungen<br />

2TE10L 2x Co’Co’ LTPL 1969 6<br />

2TE10M 2x Co’Co’ LTPL 1981<br />

3TE10M 3x Co’Co’ LTPL 1980 16<br />

M62 Co’Co’ LTPL 1970 2<br />

ČME3 (E) Co’Co’ ČKD 1967 32 davon 3 x 1435 mm<br />

TEM2U<br />

Dieseltriebwagen<br />

Co’Co’ BMZ 1986 1<br />

D1 D1 Triebzug<br />

VT<br />

Ganz-MÁVAG<br />

Ganz-MÁVAG<br />

1977<br />

1977<br />

26<br />

6 Umbau<br />

Hans-Jürgen Schulz<br />

Die 3TE10M-0019 A+B befand sich am 20. Oktober 2011 mit Zug 342 (Moskva–Chişinău) kurz vor Ungheni. Foto Markus Rabanser.<br />

185


<strong>Moldau</strong><br />

Eisenbahnen in <strong>Moldau</strong><br />

Mohyliv-<br />

Larha<br />

Ocnița<br />

Podil’s’kyj<br />

Rediul<br />

Lipcani Mare<br />

Darabani<br />

Siret<br />

186<br />

Brătuşeni<br />

Prut<br />

Şuțeşti<br />

Otaci<br />

Vălcineț<br />

Răut<br />

Floreşti<br />

Dunărea<br />

Rudnycja<br />

Glodeni<br />

Rogojeni<br />

Bălți-Slobozia<br />

Răuțel<br />

Făleşti <strong>Moldau</strong><br />

Bîcu<br />

Nistru<br />

Botna<br />

/ Dunaj<br />

Şoldăneşti<br />

Mateuți<br />

Răut<br />

Căinari<br />

1520 mm, zweigleisig<br />

1520 mm, teils zweigl.<br />

Beršad'<br />

1520 mm, eingleisig Ul'janovka<br />

ohne Personenverkehr<br />

Hajvoron<br />

1435 mm<br />

Staatengrenze<br />

Demarkationslinie<br />

Slobidka<br />

Balta<br />

Ljubašivka<br />

Kotovs'k<br />

Ukraine<br />

Paşcani<br />

Roman<br />

Sculeni<br />

Bereşti<br />

Iaşi<br />

Corneşti Orhei<br />

Trans-<br />

Călăraşi<br />

Unțeşti<br />

nistrien<br />

Ungheni<br />

Myhajeve<br />

Străşeni<br />

Chişinău<br />

Rozdil'na<br />

Revaca<br />

Tiraspol Sort.<br />

Bender II<br />

Bender I<br />

Bacău<br />

Muntenii de Jos<br />

Ciufleşti<br />

Rumänien<br />

Iargara<br />

Căuşeni Corotna<br />

Abaclia<br />

Oneşti<br />

Bărlad<br />

Fălciu<br />

Prut<br />

Comrat<br />

Basarabeasca<br />

Berezyne<br />

Bilhorod-<br />

Dnistrovs'kyj<br />

Adjud Gagausien<br />

Ciadîr-Lunga<br />

Cahul<br />

Arcyz<br />

Sarata<br />

Mărăşeşti Tecuci<br />

Tîrgu Bujor<br />

Taraclia<br />

Tatarbunary<br />

Focşani<br />

Bolhrad<br />

Ukraine<br />

Giurgiuleşti Etulia<br />

Schwarzes<br />

Kilija<br />

Reni<br />

Meer<br />

Galați<br />

Izmaïl<br />

Vylkove<br />

Brăila<br />

Nistru<br />

Kučurhan<br />

Dnister<br />

aus. Der Grenzübergang Vălcineţ–Mohyliv-Podil‘s‘kyj<br />

(UA) weist mit vier Zugpaaren eine relativ hohe Zugzahl<br />

auf, allerdings ist es meist erst nach Buchungsschluss<br />

möglich, in den von Russland fahrenden Zügen eine<br />

Fahrkarte ab ukrainischen Bahnhöfen zu erwerben,<br />

nur ganz wenige Plätze können im Voraus gebucht werden.<br />

Über Kučurhan (UA)–Tiraspol und damit durch<br />

»Transnistrien« fährt ein Zugpaar von/nach Moskau<br />

sowie seit dem Herbst 2010 auch wieder eins von/nach<br />

Odesa. Nach Rumänien fahren über Ungheni–Iași (RO)<br />

täglich zwei Personenzugpaare sowie ein Fernzugpaar<br />

Chișinău–București Nord.<br />

Calea Ferată din Moldova (CFM)<br />

Die <strong>Moldau</strong>ische Staatsbahn verfügt heute über ein<br />

Streckennetz mit der Länge von ca. 1.180 km Breitspur<br />

(nicht elektrifiziert) sowie ca. 14 km Normalspur (grenzüberschreitend<br />

in Richtung Rumänien). 2008 wurde<br />

eine etwa 50 km lange Neubaustrecke von Cahul nach<br />

Giurgiulești eröffnet, welche landschaftlich sehr schön<br />

ist. Allerdings fährt dort nur ein Zugpaar, von dem ab<br />

Giurgiulești keine Weiterreisemöglichkeiten nach Galaţi<br />

(RO) oder Reni (UA) existieren. Auch wenn es auf dem<br />

Gebiet der <strong>Republik</strong> <strong>Moldau</strong> keine Gebirge gibt, führen<br />

die Strecken der CFM überwiegend durch ausgeprägtes<br />

Hügelland, weisen also zum Teil erhebliche Steigungen<br />

auf, weshalb für die schweren Fernreise- und Güterzüge<br />

stets Doppelloks oder Dreifach-Einheiten eingesetzt<br />

werden.<br />

Der Fahrzeugpark der CFM besteht noch komplett aus<br />

Fahrzeugen sowjetischer Produktion. Für Fernreise- und<br />

Güterzüge werden die Reihen 2TE10L, 2ТE10М bzw.<br />

3ТE10М sowie M62 eingesetzt, während den Regionalverkehr<br />

vorwiegend Dieseltriebwagen der Reihe D 1<br />

bestreiten. Den Rangierdienst bewältigen überwiegend<br />

»Čmelák« der Reihe ČME3, von denen dem Depot Ungheni<br />

auch drei Loks mit Normalspur-Drehgestellen für<br />

den grenzüberschreitenden Verkehr nach Rumänien<br />

zur Verfügung stehen. Die Reisezüge nach Rumänien<br />

werden mit rumänischen Loks der Reihe 60 bespannt.<br />

Historische Fahrzeuge<br />

Als Denkmalloks sind folgende Dampflokomotiven erhalten:<br />

ER-579-66 in Okniţa, ER-785-63 in Chișinău, ER-<br />

799-34 in Basarabeasca, EU-686-71 in Bălţi. ◾<br />

Kommt einer der wenigen Personenzüge in Basarabeasca an, ist<br />

dort für wenige Minuten mal was los: Triebzug D 1 -694 als Zug<br />

6654 aus Etulia bei der Ankunft am 12.05.11.<br />

Foto Hans-Jürgen Schulz.

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