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Heft 1 - diepopkens.de

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Als abzweigen<strong>de</strong> Linie hat er als Kennzeichen die Rune im Wappen eingefügt unterFortlassung <strong>de</strong>r Krone und Lilien <strong>de</strong>s Hauptstammes. Nach <strong>de</strong>r Forschung Prof. Wirthsist es die sogenannte Ingrune, die 23. Rune <strong>de</strong>r langen angelsächsischen Runenreihe, dasZeichen <strong>de</strong>s Borjulmonats, unseres Dezembers, darstellend die Verbindung von Himmelund Er<strong>de</strong> <strong>de</strong>r kosmetischen Gattung. Die Be<strong>de</strong>utung hat sich in <strong>de</strong>r germanischenEndung „ing“, abstammend von „gezeugt von“ in Geschlechtern und Ortsnamengehalten. Die Ingrune ist das Jahreswendungssymbol = Lebenswen<strong>de</strong>- o<strong>de</strong>rZeugungsrune, die Wie<strong>de</strong>rgeburt <strong>de</strong>s Frühlings. Das Wort „Ing“ ist überliefert von <strong>de</strong>nIngväonen einer alten nordischen Völkergruppe, benannt nach ihrem Häuptling Ing. DieFriesen sind aus <strong>de</strong>n Ingväonen hervorgegangen. Auf alten Grabsteinen sehen wir nochdie Ingrune in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren friesischen und angelsächsischen Nordseegebieten, in England, Holland undSchleswig-Holstein. Das Wappen <strong>de</strong>s Conrad Popken sehen wir in Sandstein am Stammhaus in Gottels(Gemein<strong>de</strong> Hohenkirchen) und an <strong>de</strong>r Familiengruft zu Hohenkirchen. Erstmalig fin<strong>de</strong>t sich dieses Wappen aufeiner silbernen Familientaufschale, die anläßlich <strong>de</strong>r Vermählung <strong>de</strong>s Conrad Popken 1746 mit <strong>de</strong>m Namenseiner Frau angefertigt wur<strong>de</strong>.Über die Kronen in Siegeln und Münzen führt Archivrat Dr. Sello in seinem Werk „Östringen undRüstringen“ an, daß laut Absatz 6 im sogenannten Friesenprivileg Karls <strong>de</strong>s Großen die Krone <strong>de</strong>n Friesenverliehen sein soll. Dieses sogenannte „Pseudo Carolineum“ wird als Fälschung bezeichnet, welches an sichaber nichts zu sagen hat. Daß unsere Vorfahren noch fest im Glauben waren, ihre Freiheit von Karl d. Gr.bekommen zu haben, zeigt uns eine Urkun<strong>de</strong> von 1338 15 ). Als Zeichen ihrer Machtstellung, ihres Selbstgefühlsund im Glauben an dieses Privileg haben sie dann vielleicht die Krone in ihr Wappen eingefügt. Nach Ansicht<strong>de</strong>s alten friesischen Schriftstellers Wiarda sei das Friesenprivileg 1247 ausschließlich, in Anlehnung an das von802, für die Zwecke <strong>de</strong>s sechsten Kreuzzuges angefertigt unter Hinzufügung allerlei Rechte, und in Groningenvon <strong>de</strong>n Kreuzpredigern <strong>de</strong>n Friesen vorgelegt, um sie zur Teilnahme zu bewegen.Daß übrigens Karl d. Gr. unseren germanischen Vorfahren keine Freiheit, son<strong>de</strong>rn blutigste Unterdrückungbrachte, lehrt uns heute unsere vom völkischen Gesichtskreis geschriebene Geschichtsforschung. Allerdings sollKarl <strong>de</strong>n Friesen als Grenzmarkbeschützer gegen die nordischen Seefahrer beson<strong>de</strong>re Rechte verliehen haben,worauf sich vielleicht teilweise die sagenhaften Überlieferungen grün<strong>de</strong>n mögen.Freiheitsprivileg Karls <strong>de</strong>s Großen 16 )Pseudo CarolineumAnno 802I. Erlaß <strong>de</strong>s alten von Caesar Augustus auferlegten Tributs von 20 Pfund Gol<strong>de</strong>sII. Befreiung „a servitute Proprietaria“III. Freiheit von je<strong>de</strong>r ihnen gegen ihren Willen aufgedrungenen OberhoheitIV. Das Recht, „consules“ zu erwählen, welche „in Causis saecularibus“ über sie richtenV. Das Recht, daß diese consules alljährlich nach Römerart einen „potestas Frisia“ erwählen, <strong>de</strong>ssen„regimen, dominium et potestas“ ganz Friesland unterworfen sein sollVI. Dieser „potestas“ soll die Befugnis haben, diejenigen Friesen, die genügen<strong>de</strong>s Vermögenbesitzen, um Ritterschaft zu üben, „colapha“ (Schlag an <strong>de</strong>n Hals) zu Rittern zu machen, sie mit<strong>de</strong>m Schwert zu umgürten und ihnen <strong>de</strong>n Schild zu reichen, auf <strong>de</strong>n zum Zeichen <strong>de</strong>r ihnenverliehenen Freiheit die kaiserliche Krone zu malen ist. Diese Ritter sollen gewappnet sein wiedie französischen Ritter und zum Zeichen ihrer Freiheit das Haar „usque ad summitatem aurium“gekürzt tragen.Diese in Gegenwart von Königen, Herzögen und vielen an<strong>de</strong>ren stolzen Mannen verliehenen Gaben ließKarl <strong>de</strong>r Große in einen Brief schreiben, <strong>de</strong>r mit einem Siegel von rotem Gol<strong>de</strong> bekräftigt wur<strong>de</strong>.„Aldus mugen hit alle liu<strong>de</strong> forstan, thet thi kening Kerl thene Fresa umbe thet kreftelike strid frihewet gedan.“_________15 ) Oldbg. Urkun<strong>de</strong>nbuch, Jever und Knyphausen16 ) Sello: „Östringen und Rüstringen“, S.25-2816Wappen Conrad Popken1746 zu Gottels

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