InhaltsverzeichnisSeiteDie Richter und Häuptlinge von Lauerens .............................5Die Burg Lauerens..................................................................5Hillert von Lauerens zerstört Reifeburg .................................6Hillert Meyene, Häuptling zu Lauerens und Hohenkirchenund die Vitalienbrü<strong>de</strong>r ............................................................6Die Besitznachfolger <strong>de</strong>r Häuptlingea) Die vertriebenen Häuptlinge von Wittmund undRo<strong>de</strong>nkirchen, die Kankena und die Lübben...................7b) Landrichter Hillert Popken..............................................7c) Lange Frerk (Familie Ibbeken)........................................8Die Sparenburg Hillert Popkens .............................................9Die Kirche zu Hohenkirchen ................................................11Die Gräber im Gang <strong>de</strong>r Kirche............................................12Unsere Wappen und Hausmarken ........................................14Die Wappen und Hausmarken <strong>de</strong>r Familie Ibbeken.............17Stammtafel Popken und Ibbeken.............................. (Anhang)_____________________________________________________________________D r u c k : K . M . P o s t e l • O l d e n b u r g i . D . • H a u p t s t r a ß e 2 8
Das Wangerland, im nördlichen Jeverland gelegen, mit seinem Hauptgauort Hohenkirchen, 1350„Hoekerken“ vorher „Goekerken“, d.h. Gaukirche, und seiner Warfenkette, darunter unsere früherenund jetzigen Wohnstellen: Lan<strong>de</strong>swarfen, Groß- und Klein-Werdum, Gottels und Bübbens ist seitJahrhun<strong>de</strong>rten unsere Heimat. Zu Lan<strong>de</strong>swarfen, früher Lauerenswerven, liegt das alte Lauerens. In alter Zeitdie Wasserburg <strong>de</strong>r Richter und Häuptlinge (Judices) <strong>de</strong>s Wangerlan<strong>de</strong>s, diese siegelten und zeichneten im 13.und 14. Jahrhun<strong>de</strong>rt als „Judices, al<strong>de</strong>rmani et totos populus terrae wangiae“. Noch heute erhebt sich auf <strong>de</strong>nsüdlichen Län<strong>de</strong>reien von Gralf Popken <strong>de</strong>r grabenumgebene, steindurchsetzte grüne Hügel, auf alten Flurkartenmit „Borch“ bezeichnet, in <strong>de</strong>r Nähe die unter alten Bäumen gelegene, ebenfalls grabenumgebene Gericht- undGalgenstätte.In diesem hier ehemals wohnen<strong>de</strong>n Häuptlingsgeschlecht, <strong>de</strong>nen „von Lauerens“, kehrt <strong>de</strong>r Name Hillert in<strong>de</strong>r alten Schreibweise als Hil<strong>de</strong>radus, Hil<strong>de</strong>ricus o<strong>de</strong>r Hil<strong>de</strong>rich immer wie<strong>de</strong>r. Nach Ansicht <strong>de</strong>s ArchivratsSello haben wir Glie<strong>de</strong>r einer Familie vor uns 1 ). Ein jeverscher Chronist 2 ) schreibt zu <strong>de</strong>r alten Erbstätte: Wieim Jahre 1359 Edo Wiemeken von Rüstringen, her auch nach Östringen und Wangerland gerufen ward,betrieben die mächtigen Richter und Häuptlinge seine Wahl. Unter diesen wird an <strong>de</strong>r Spitze Hillert vonLauerens genannt, welcher damals also wohl <strong>de</strong>r mächtigste Richter im Wangerland gewesen sein muß.Die alten Chroniken mel<strong>de</strong>n nichts über die Lage es alten Lauerens. Die älteste Aufzeichnung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>mKirchspiel gelegenen Grundstücke ist uns in einer Originalhandschrift vom Jahre 1542 erhalten 3 ). „vormel<strong>de</strong>t <strong>de</strong>arffgue<strong>de</strong>r jn <strong>de</strong>m karspel Hoehkerken bej<strong>de</strong> egen und huer arue, geljk je<strong>de</strong>r brükelth und want toberorjch js,gescreuen anno 1542“. Nach <strong>de</strong>m Funnenser roeth und Hochkarker roeth folgt Westerroeth (Rotte =Bauernschaft). Hier beginnt es mit Lan<strong>de</strong>swarfen (Lansweruen), dann folgt Lauerens, dann Werdum (Wer<strong>de</strong>n).Hiernach ist Lauerens zwischen Lan<strong>de</strong>swarfen und Werdum zu suchen, nordöstlich von Werdum, nördlich von<strong>de</strong>r zweiten Pastorei, südlich und ganz in <strong>de</strong>r Nähe von Lan<strong>de</strong>swarfen. Die Zuwegung zur alten Burg Lauerensführt von <strong>de</strong>r alten Pastorei nach dort, <strong>de</strong>r „Junkersweg“. Zwei alte Mauerreste, anscheinend von <strong>de</strong>r Zugbrückeherrührend, wur<strong>de</strong>n hier um 1854 ausgegraben. Hier hat Hillert von Lauerens, <strong>de</strong>r mächtige Richter, gewohnt,aber seine Herrlichkeit, so schreibt <strong>de</strong>r Chronist, ist längst untergegangen. Die Höhen von Lan<strong>de</strong>swarfen undWerdum sollen in alten Zeiten <strong>de</strong>r friesischen Selbstverwaltung als Thingplätze gedient haben. Während dieerste Siedlung, <strong>de</strong>r Herd <strong>de</strong>s Geschlechts, und ihr ganzer Bereich „Lauerens“ hieß, entstand daneben und darausaber mit <strong>de</strong>r Zeit auf großer Warf eine neue Dorfsiedlung, die zum Unterschied Lauerens-werfen genanntwur<strong>de</strong>, später Lanswarfen, jetzt Lan<strong>de</strong>swarfen. Im Jahre 1149 mel<strong>de</strong>t die Östringer Chronik bereits eine Feste<strong>de</strong>s Wangerlan<strong>de</strong>s: ,,Die Östringer zogen ins Wangerland und machten die Feste nie<strong>de</strong>r“. Da nun Hohenkirchen<strong>de</strong>r Mittelpunkt <strong>de</strong>s Gaues war, wird hiermit wohl die Wasserburg zu Lauerens gemeint sein.Es folgen auf Lauerens nacheinan<strong>de</strong>r 4 ):Hillert <strong>de</strong>r Ältere von Lauerens„Hil<strong>de</strong>radi senioris“ unterschreibt eine Urkun<strong>de</strong> vom Jahre 1294 in<strong>de</strong>m die Bauern von Werdum, und zwarim westlichen Dorfe <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Hohenkirchen, ein Drittel ihres Anwachses außerhalb <strong>de</strong>s Deiches <strong>de</strong>rKirche von Hohenkirchen zu dauern<strong>de</strong>m Besitze überweisen.Hillert <strong>de</strong>r Jüngere von Lauerens„Hil<strong>de</strong>rich von Lovenerse“ schlichtet einen Streit zwischen Jever und Bremen im Jahre 1306.„juvene Hj<strong>de</strong>radi <strong>de</strong> Laurense” tritt im Jahre 1331 wie<strong>de</strong>rum als Vermittler eines Streitfalles auf.„Hil<strong>de</strong>radus <strong>de</strong> Lowrinze“ und die übrigen Richter „judices terrarum Ostringia et Wangia“ schreiben an <strong>de</strong>nBremer Dom<strong>de</strong>kan Mauritius betreffs <strong>de</strong>r eingefor<strong>de</strong>rten Jahreszinsen im Jahre 1354„Hil<strong>de</strong>rd <strong>de</strong> Laurenswerven“ schlichtet im Jahre 1355 eine Sühne und leistet <strong>de</strong>n Eid. 120 Mark und <strong>de</strong>rVerlust aller Güter treffen <strong>de</strong>njenigen, <strong>de</strong>r einen von <strong>de</strong>r Gegenpartei totgeschlagen hat.„Hil<strong>de</strong>radus <strong>de</strong> Laurens“ betreibt mit an<strong>de</strong>ren Richtern und Häuptlingen, wie Inno Tiarkesna von BurgInhausen und Tanno Iben, Häuptling von San<strong>de</strong>l, die Wahl Edo Wimmekens zum ersten Häuptling überRüstringen, Östringen und Wangerland im Jahre 1359._________1 ) Sello: „Östringen und Rüstingen“, S.109/1102 ) Sammlung Ehrentraut bei Rentner Borchers, Jever3 ) Erbregister, Jever 15424 ) Oldbg. Urkun<strong>de</strong>nbuch, Jever und Knyphausen5