Zu beachten ist, daß Hillert Popken als abgabenfreier Vollerbe die Län<strong>de</strong>reien zu Lauerens, die vorher von<strong>de</strong>n Jeverschen Häuptlingen eingezogen waren, ihm von Frl. Maria wie<strong>de</strong>r zurückgegeben wur<strong>de</strong>n. EineAbstammung von <strong>de</strong>nen von Lauerens kann dieses nur erklären. Seinen Zunamen Popken (Poppen) möchte ichzurückführen auf eine Verschwägerung Hillert <strong>de</strong>s Jüngeren mit Popke Idzeke von Reiseburg; wenngleich auchdie Erbregelungsfeh<strong>de</strong> <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n letzteren nichts über die Art <strong>de</strong>r Verwandtschaft verrät. Wie wir von <strong>de</strong>rEntstehung <strong>de</strong>r friesischen Familiennamen wissen, war es üblich, <strong>de</strong>m ererbten Vaternamen einen zweiten von<strong>de</strong>n Ahnen mütterlicherseits anzuhängen. Z.B. in Linie Ricklef Popken; Gralf Ibbeken Popken führt <strong>de</strong>nZwischennamen Ibbeken nach Gralf Ibbeken, <strong>de</strong>ssen Enkelin Sophie Catharina Ibbeken mit Hinrich Popken,<strong>de</strong>m Großvater <strong>de</strong>s Gralf Ibbeken Popken verheiratet war.Zur Zeit Hillert Popkens wohnte zu Lan<strong>de</strong>swarfen „<strong>de</strong>r lange Frerich“, <strong>de</strong>r Stammvater <strong>de</strong>r Familie Ibbeken,die in <strong>de</strong>r Folge viele verwandtschaftliche Beziehungen zu <strong>de</strong>n Popkens hatten. Er hieß wegen seiner auch bei<strong>de</strong>n Friesen auffälligen Körperlänge „Lange Frerk“. Sein Sohn Ibbik lange Frerk war ein Vertrauter Frl. Mariasund stand ihr mit seinen Leuten bei, als die Burg in Jever 1532 von <strong>de</strong>n ostfriesischen Grafen belagert wur<strong>de</strong>. Erwar ein begüterter Mann. Nicht weniger als 264 Grase nannte er in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Hohenkirchen sein eigen. Auf<strong>de</strong>r Stelle zu Lan<strong>de</strong>swarfen, wo er wohnte, war er jedoch nur Erbpächter. Sie gehörte Frl. Maria. Er kaufte einebenachbarte Stelle von Hillert Popken sen. Noch eine dritte Stelle, die 1542 ebenfalls Hillert Popken, 1587 <strong>de</strong>rHerrschaft gehörte, ist später mit <strong>de</strong>r ersten vereinigt. Diese bei<strong>de</strong>n bil<strong>de</strong>n heute die südliche Stelle zuLan<strong>de</strong>swarfen im Besitz von Gralf Popken 9 ). Die nördliche Stelle zu Lan<strong>de</strong>swarfen kaufte 1604 Ibbik Ibbeken,<strong>de</strong>r Sohn <strong>de</strong>s Ibbik lange Frerichs. Dann besaß Hillert Popken-Auhuse, Sohn <strong>de</strong>s Popke Hillert von Stumpens,nach Hillert Popken jun., <strong>de</strong>m Sohn <strong>de</strong>s Landrichters Hillert Popken sen., zu Lan<strong>de</strong>swarfen im Jahre 1618einmal 58 grase und außer<strong>de</strong>m 99,5 grase Lan<strong>de</strong>s 10 ). Der westliche Teil zu Lan<strong>de</strong>swarfen blieb zum größtenTeil immer im Besitz von Popkens. Diese Zweige gehen aber infolge <strong>de</strong>r friesischen Namenswechslung unterverschie<strong>de</strong>ne Namen, wie Ricklefs und Nannen auseinan<strong>de</strong>r. (Vergleiche Stammfolge.)Der weiter Besitzt Hillert Popkens zu Wiar<strong>de</strong>n, die „Sparenburch“, ging nach seinen To<strong>de</strong> um 1550 durchdie Heirat seiner Frau Anthonie geb. Rüschen mit <strong>de</strong>m Burgvogt <strong>de</strong>r Sparenburch an die Nachkommen dieserEhe über. Näheres hierzu im Artikel: „Die Sparenburg Hillert Popkens.“ Die Abzweigungen von Hillert Popkensaßen auf Steinhaus Stumpens, zu Wiar<strong>de</strong>r Alten<strong>de</strong>ich, auf Warfen bei Pakens, auf Auhuse, Groß Aukens und<strong>de</strong>r Stammvater <strong>de</strong>r heutigen Linie Popken zu Lan<strong>de</strong>swarfen, Popke Ricklefs im westlichen Teil zuLan<strong>de</strong>swarfen, <strong>de</strong>m „Westerröth“, heute Wer<strong>de</strong>rrott. Sein gleichnamiger Enkel, Popke Ricklefs, kaufte sich inHooksiel an, <strong>de</strong>ssen Sohn Hinrich Popken, Kaufmann und mehrfacher Landgutsbesitzer zu Hooksiel undPakens, heiratete Sophia Catharina Ibbeken, durch <strong>de</strong>ren bei<strong>de</strong>r Nachkommen <strong>de</strong>r Name Popken wie<strong>de</strong>r nachLan<strong>de</strong>swarfen kam.Auf Lan<strong>de</strong>swarfen, südliche Stelle, war nun durch <strong>de</strong>n Landkauf 1540 Ibbik lange Frerichs Besitzer dortgewor<strong>de</strong>n. Sein Sohn Ibbik Ibbeken heiratete Teite Popken, Tochter <strong>de</strong>s Tiark Popken von Warfen (LinieStumpens). 1594 tritt Gralf Ibbeken (1568-1640), ein Sohn <strong>de</strong>s vorigen, <strong>de</strong>n Hof in Lan<strong>de</strong>swarfen an. DessenSohn, Ibbo Ibbeken (1603-1670), hatte außer 6 Töchtern keine männlichen Nachkommen. Die eine Tochter,Sophia Catharina Ibbeken, heiratete 1655 <strong>de</strong>n Hinrich Popken von Hooksiel (s. oben). Aus dieser Ehe gingendie noch heute blühen<strong>de</strong>n drei Linien in Lan<strong>de</strong>swarfen hervor. Ibbo Ibbekens älterer Bru<strong>de</strong>r, Ziut Ibbeken,hinterließ dagegen eine Nachkommenschaft, die auch in männlicher Linie weiterblüht.Der erstgeborene Sohn <strong>de</strong>s Hinrich Popken und seiner Frau Sophia Catharina Ibbeken wur<strong>de</strong>, gemäß <strong>de</strong>rfriesischen Namensgebung, nach <strong>de</strong>m Großvater Popke Ricklefs getauft. Diese Popke Ricklefs verstarb aberfrüh, <strong>de</strong>r zweitgeborene wur<strong>de</strong> dagegen, <strong>de</strong>r friesischen Namensgebung entsprechend, nach Gralf Ibbeken, <strong>de</strong>mGroßvater mütterlicherseits, Gralf Popken getauft.Der Name Gralf wur<strong>de</strong> hinfort Tradition, heute sitzt auf Lan<strong>de</strong>swarfen, südliche Stelle, Gralf Popken XI.,geb. 1906. In <strong>de</strong>r Linie zu Stumpens erscheint <strong>de</strong>r Name Hillert immer wie<strong>de</strong>r, um sich dann ganz alsFamilienname herauszubil<strong>de</strong>n. Meine Linie, Remmer P., die auf Werdum bei Lan<strong>de</strong>swarfen wohnte, später inMiddoge, führte <strong>de</strong>n Namen Remmer duch alle Generationen. Die Geschichte <strong>de</strong>r Familie Ibbeken wur<strong>de</strong> 1931von Pastor Heinrich Ibbeken geschrieben und im Verlag <strong>de</strong>s Johs. Ibbeken gedruckt._________9 )Die Ti<strong>de</strong>, <strong>Heft</strong> 10, Jahrgang 1921/22 von C.Wöbken, Sillenste<strong>de</strong>10 ) Jever, Abgabenregister 1618 Hohenkirchen8
An die Ehe <strong>de</strong>s Ibbik Ibbeken mit Teite Popken erinnert noch ein altes Sandstein-Torportal mit <strong>de</strong>m altenLan<strong>de</strong>swarfener Hausspruch und <strong>de</strong>r Jahreszahl. Links die Hausmarke <strong>de</strong>s Ibbik Ibbeken, rechts die <strong>de</strong>r TeitePopken; heute eingemauert im Hausflur <strong>de</strong>s alten Stammhauses zu Lan<strong>de</strong>swarfen, südliche Stelle (z.Zt. GralfPopken XI. Erbhofbauer.„Dorc stil sin unn hopenig werd gi starckWoe Got heft, <strong>de</strong> heft it alles. 1582.“Die Sparenburg Hillert PopkensIm Kirchspiel Wiar<strong>de</strong>n liegt das ehemals adligfreie Landgut „Sparenburg“. Noch sind die alten Gebäu<strong>de</strong> zumTeil erhalten, umgeben von riesiger Graft. Dieses Gut war Eigentum <strong>de</strong>s Landrichters Hillert Popken vonLan<strong>de</strong>swarfen. Am 10. März 1550 11 ) wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Burgvogt Jasper zu Sparenburg, <strong>de</strong>r die Ww. Hillert Popkens,Anthonie geb. Rüschen geheiratet hatte, weiterhin die Sparenburg als abgabenfrei von Frl. Maria von Jeverbestätigt. Jasper Sparenburg, <strong>de</strong>r seinen Namen nach <strong>de</strong>r Burg führt, hatte mit seiner Frau Anthonie verw.Popken 2 Söhne, Hieco und Meynert. Landrichter Hillert Popken hatte ebenfalls 2 Söhne, Hillert (und GerdP.?). Hillert Popken jun. war verheiratet mit Marie v. Drebber. Diese Drebbers wohnten in Jever in <strong>de</strong>r St.-Annen-Straße und hatten bei Jever ein adligfreies Gut. 1609 verkaufte die Witwe <strong>de</strong>s Bürgermeisters Otto v.Drebber, Lu<strong>de</strong> geb. Varendorp auf Hunteburg dasselbe. Graf Johann von Ol<strong>de</strong>nburg bestätigt am 28. September1591 das von seinem lieben getreuen verstorbenen Hillert Popken (jun.) am 16. September 1581 aufgereichteTestament; nach<strong>de</strong>m Hillerts Hausfrau Marie v. Drebber vor ihrem Junker gestorben; sowie die Vererbung undAufteilung <strong>de</strong>r Güter zur „Borch“ an <strong>de</strong>ssen Halbbru<strong>de</strong>r Meynert zu Sparenburg, sowie Hillert Popkens Bru<strong>de</strong>rund nächsten Blutsfreun<strong>de</strong>n 12 ). Das Wappen <strong>de</strong>r Burgvögte - <strong>de</strong>r Sparenburger - befin<strong>de</strong>t sich links neben <strong>de</strong>malten Sruchstein im Giebel <strong>de</strong>s Hauses mit <strong>de</strong>r Jahreszahl 1593: „Mein Got, all Unglück von mir wend, Und gibzuletzt ein selig End“. Das Wappen zeigt neun sternartige Punkte, darunter drei aufrechtstehen<strong>de</strong> Sparren.Rechts neben <strong>de</strong>m Spruch befin<strong>de</strong>t sich ein Wappen mit einem stehen<strong>de</strong>n Löwen. Hieco Sparenburg starb 1598nach einem alten Grabstein, <strong>de</strong>r im Hausgiebel eingemauert ist. „Wird aber einmal,“ so berichtet LudwigStrackerjahn in seinem Sagenbuch, „ein gewisses Stück Land hinter <strong>de</strong>m Kirchhof zu Wiar<strong>de</strong>n, das immer imGrünen liegt, aufgebrochen, so wer<strong>de</strong>n die Türken nach Jeverland kommen und alles abbrennen.“ Und wie esauf <strong>de</strong>n meisten Junkerplätzen spukt, so geht bei Sparenburg ein Füllen ohne Kopf um.Consent und bestettigungÜber weilandt Hillert Poppen Meinert Sparenborchaufgetragener Verlassenschaf.m. dom 591.WIR JOHAN GRAVE zu Ol<strong>de</strong>nburg und Delmenhorst, Herr zu Jhever Füegen einem je<strong>de</strong>n dises unsersConsent undt Mitbriefs ansichtigen, hiermitt zu wissen, Nach<strong>de</strong>m weilandt bei lebzeitt <strong>de</strong>s WolgebornenFräuwleins Marien gebornen zu Jhever, unser freundliken vilgeliebten Möd<strong>de</strong>r, wolseeliger undt Christmilterge<strong>de</strong>chtnus, mit ihrer Lieb<strong>de</strong>n Consent, wissen undt willen, Inn beisein <strong>de</strong>roselb Drosten, Räte undt vornemerDiener, Weilands <strong>de</strong>r auch Ernvest unser lieber getreuer Hillert Poppen Zur Borch, Im Wyr<strong>de</strong>r Carspelgesessen, seiner lieben Haußfrauwe Marie von Drebber, Wie dann a contra Marie von Drebber, Hillert Poppenihren haußwürth per reciprocam donationem begifftiget, solcher Condition, Woferne Hillert <strong>de</strong>r Eheman vorseiner Haußfrauwen todts abginge, daß seiner nachgelassenen Wittwe Marie von Drebbern, alle seiner güterliegendt und wahrend, nicht allein die behaußung, zur Borch, mit allen zugehörigen Län<strong>de</strong>rei, son<strong>de</strong>r auch dieLän<strong>de</strong>rei bei Brahmanns Hause erblich haben undt behaltten, jedoch das sie gedachtes Hillerts negstenBlutsfreun<strong>de</strong>n von sieben gras Lan<strong>de</strong>s, die Landsitlicher Hürr Jährlich endtrichten_________11 ) Manuskript Tesenfitz: Die adligfreien Güter <strong>de</strong>s Jeverlan<strong>de</strong>s. D.L.A.12 ) Sparenburger Akten. D.L.A.9