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Bericht1 Lager Schwetig

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PDFMAILER.DEDie Geschichte des ehemaligen Gestapo-<strong>Lager</strong>s "Oderblick" in S...http://www.wsws.org/de/2000/mar2000/swie-m01_prn.htmlDie Asche der Toten wurde in Pappkartons dem damaligen Bürgermeister von <strong>Schwetig</strong> geschickt, der wiederumveranlasste, diese Päckchen auf den Müllhaufen des Gemeindefriedhofes zu werfen. Ein Gespräch mit diesemBürgermeister wurde Herrn Joachim von der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder seinerzeit verwehrt.Die <strong>Lager</strong>insassen stammten aus 14 verschiedenen Nationen, überwiegend Polen, Russen, Weißrussen, Ukrainer, aberauch Jugoslawen, Tschechen, Franzosen, Italiener, Moldawier und Juden jeglicher Nationalität. Ab 1942 wurden auchDeutsche ins <strong>Lager</strong> eingeliefert.Im Herbst 1944 gab es im <strong>Lager</strong> eine Massenhinrichtung der sowjetischen Gefangenen. Es standen nur zwei Galgen zurVerfügung, daher wurden nacheinander erst alle Männer, dann die Frauen gehängt. Unter ihnen befand sich auch einEhepaar, dem Fluchtpläne unterstellt wurden, da bei ihnen ein kleiner vertrockneter Brotvorrat gefunden worden war.Mitte Januar 1945 wurde des <strong>Schwetig</strong>er <strong>Lager</strong> durch 800 Häftlinge aus einem anderen <strong>Lager</strong> verstärkt. Damit stieg dieÜberbelegung auf das Dreifache an.Am 30. Januar 1945, kurz vor dem Eintreffen der sowjetischen Armee, wurde das <strong>Lager</strong> aufgelöst. Die Insassen solltenverschwinden, und so wurden 1.600 gehfähige Häftlinge auf ihren Todesmarsch geschickt, die übrigen zusammen mit demgesamten <strong>Lager</strong> verbrannt.Der Todesmarsch ging Richtung Westen nach Berlin und war sieben Wochen unterwegs. Die Häftlinge mussten um Berlinherumlaufen bis ins KZ Sachsenhausen, am nächsten Tag zu einem Arbeitseinsatz auf dem Potsdamer Flughafen. Am 16.März 1945 erreichten noch 29 Häftlinge das KZ Buchenwald, tags darauf ging der Marsch weiter. Ein Häftling verstecktesich dort und überlebte als Einziger.Was nach Kriegsende aus den ehemaligen Kommandanten und dem Wachpersonal des Gestapo-<strong>Lager</strong>s wurde, ist in derÖffentlichkeit nicht bekannt.Die Gedenkstätte am Ort des ehemaligen <strong>Lager</strong>s <strong>Schwetig</strong> besteht seit 1977: ein eingefasster Weg führt zu einem kleinenTurm und Mauerwerk mit einem - als Symbol der Befreiung von außen - nach innen aufgebrochenen Eisengitter in einerFensteröffnung, dazu eine Tafel.Allein das Bestreben des Geschichtsprojekts, eine zusätzliche zweisprachige Informationstafel anzubringen, stießbehördlicherseits auf erhebliche Hindernisse. Mittlerweile hat sich eine schweizerische Flüchtlings-Hilfsorganisation zurErstellung einer solchen Tafel bereit erklärt.Copyright 1998 - 2000, World Socialist Web Site, Alle Rechte vorbehalten!2 von 2 28.04.2006 20:39

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