metrie erkennbar ist, <strong>die</strong> Druckdolenz<strong>der</strong> <strong>Kiefergelenke</strong> sowie <strong>die</strong> Myogelosenim Bereich <strong>der</strong> Kaumuskulatur, insbeson<strong>der</strong>e<strong>der</strong> Mm. masseter, <strong>der</strong> Mm.temporales <strong>und</strong> Mm. pterygoidei medialesuntersuchen. Die gleichmäßigeKieferöffnungsbewegung mit <strong>und</strong> ohneKraft erlaubt ebenfalls Rückschlüsse <strong>auf</strong>eine Kiefergelenksarthropathie.Von Bedeutungsind verschiedene Triggerpunkte,<strong>die</strong> sich häufig finden. Hier seials Beispiel <strong>auf</strong> einen Triggerpunkt imunteren M.-trapezius-Bereich hingewiesen,<strong>der</strong> einen Hypertonus des M.pterygoideus laterlis triggern kann [10].Marx [5] hat beson<strong>der</strong>s <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Zusammenhängezwischen <strong>der</strong> Kiefergelenksarthropathie<strong>und</strong> <strong>der</strong> Hüftabduktionhingewiesen. Untersucht wird <strong>die</strong>Hüftabduktion mit dem allen Manualtherapeutenbekannten Hüftabduktionstestnach Patrick-Kubis. Beson<strong>der</strong>saussagekräftig ist <strong>die</strong>ser Test in <strong>der</strong> vonMarx modifizierten Form, dem „PrienerAbduktions-Test“ (PAT) (Abb. 1).Im Gegensatz zum ursprünglichen Patrick-Kubis-Testwird beim PAT <strong>die</strong>Hüftabduktion mit dem um 90° in <strong>der</strong>Hüfte gebeugten Oberschenkel durchgeführt.Beeindruckend kann eine CMDdargestellt werden, wenn eine Kieferfehlstellungdadurch ausgeglichen wird,dass <strong>der</strong> Patient in Höhe <strong>der</strong> 2. Prämolaren<strong>und</strong> 1. Molaren <strong>auf</strong> 1–4 StreifenSchreibmaschinenpapier beißt (Meersseman-Test)(Abb. 2). Durch <strong>die</strong>se Erhöhungkann eine Fehlstellung probatorischausgeglichen werden, <strong>die</strong> Fehlbelastungim Kiefergelenk verschwindet<strong>und</strong> <strong>die</strong> Hüftabduktion ist im positivenFall um mindestens 15° o<strong>der</strong> mehr freier.Wenn also eine CMD erfolgreich behandeltworden ist, ist eine freie Hüftabduktionnachweisbar.Dasselbe Phänomen ist aber auchbei einer reinen funktionellen Störungzwischen Okziput <strong>und</strong> C1 zu beobachten.Nach Lösen <strong>der</strong> Kopfgelenksblockierungist wie bei <strong>der</strong> CMD eine Verbesserung<strong>der</strong> Hüftabduktion um mindestens 15°<strong>und</strong> mehr nachweisbar. Dies bedeutetaber auch, dass ein pathologisch ausfallen<strong>der</strong>PAT Ausdruck einer CMD<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> einer Kopfgelenksblockierungsein kann. Um hier weitere differenzialdiagnostischeHinweise erhalten zu können,wird nun folgendes Vorgehen bei<strong>der</strong> Untersuchung empfohlen:OriginalienUntersuchungsgang1. Nach exakter manueller Untersuchung<strong>der</strong> <strong>Kopfgelenke</strong> wird unterBisskontakt <strong>der</strong> modifizierte Hüftabduktionstestbei 90° Beugung imHüftgelenk durchgeführt. Notiertwird <strong>der</strong> Winkel zwischen Oberschenkel<strong>und</strong> Tischoberfläche (jekleiner <strong>der</strong> Winkel, desto freier dasHüftgelenk).2. Untersuchung <strong>der</strong> <strong>Kiefergelenke</strong>.3. Auflegen von 2 Streifen Papier –sauberes Schreibmaschinenpapier –<strong>auf</strong> den 2. Prämolaren <strong>und</strong> 1. Molaren<strong>auf</strong> einer Seite <strong>und</strong> zubeißenlassen. (Die Seite, <strong>auf</strong> <strong>der</strong> das Papierzuerst gelegt wird, wird bei unsdurch <strong>die</strong> Applied Kinesiology (AK)bestimmt, da erfahrungsgemäß <strong>auf</strong><strong>der</strong> Seite eines positiven AK-Testes<strong>der</strong> Unterkiefer häufiger etwas zutief liegt <strong>und</strong> durch <strong>die</strong> Papierstreifendann ausgeglichen werdenkann. Ein gesicherter Zusammenhangbesteht jedoch nicht, sodassregelmäßig <strong>die</strong> Untersuchung <strong>der</strong>Hüftabduktion auch bei Einlage <strong>der</strong>Papierstreifen <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Gegenseiteerfolgt.)4. Untersuchung des PAT mit Aufbiss<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Papierstreifen. Bessert sich<strong>der</strong> PAT um mindestens 15°, ist eineMCD sehr wahrscheinlich.5. Kontrolle des PAT ohne Papier. <strong>Der</strong>Ausgangsbef<strong>und</strong> wird wie<strong>der</strong> erreicht.6. Manualtherapeutische Lösung <strong>der</strong>Kopfgelenksblockierung. <strong>Der</strong> PATwird danach frei sein, wenn nichteine ausgeprägte Störung im Hüftgelenkvorliegt. Aber selbst bei ausgeprägtenKoxarthrosen ist einedeutliche Besserung des PAT erkennbar.Abb. 1 Priener Abduktions-Test(PAT): Hüftabduktionstestnach Patrick-Kubis in <strong>der</strong> Modifikationvon Marx. <strong>Der</strong> Test wird beieiner Beugung <strong>der</strong> Hüftevon 90° durchgeführt;gemessen wird <strong>der</strong> Winkelzwischen Oberschenkel<strong>und</strong> Unterlage7. Nun wird <strong>der</strong> PAT bei Aufbiss <strong>auf</strong> Papier(wie unter Punkt 3 beschrieben)wie<strong>der</strong>holt. Wenn <strong>die</strong> Kopfgelenksblockierungsicher behandelt wurde<strong>und</strong> eine Kieferfehlstellung mit beeinflusstworden ist, wird sich <strong>der</strong>PAT wie<strong>der</strong> um 15° <strong>und</strong> mehr verschlechtern.8. Abschließend Kontrolle des PAT, <strong>der</strong>wie<strong>der</strong> <strong>die</strong> optimale Beweglichkeitwie nach <strong>der</strong> HWS-Behandlung erkennenlassen muss. – Regelmäßigist in <strong>die</strong>sen Fällen nach <strong>der</strong> MT <strong>die</strong>AK auch negativ! Die abschließendeKontrolle ist erfor<strong>der</strong>lich, um sicherzu gehen, dass <strong>die</strong> erneute Irritationim Bereich <strong>der</strong> <strong>Kiefergelenke</strong> (Biss<strong>auf</strong> Papier<strong>auf</strong>lage) nicht das gesamteStörpotential aus den <strong>Kiefergelenke</strong>nwie auch aus den <strong>Kopfgelenke</strong>n reaktivierthat.ErgebnisUntersucht wurden 20 Patienten in einemZeitraum von 3 Wochen. DasDurchschnittsalter lag bei 40,85 Jahren(<strong>der</strong> älteste war 70, <strong>der</strong> jüngste 9 Jahrealt). Es handelte sich um 12 Frauen <strong>und</strong>8 Männer. Die Patienten klagten über <strong>die</strong>typische Beschwerdesymptomatik einerfunktionellen Kopfgelenksstörung mitSchwindel, Hörstörung <strong>und</strong> Kopfschmerzen.In Abb. 3a,b ist deutlich zu erkennen,wie stark sich <strong>der</strong> PAT allein durchAufbiss <strong>auf</strong> einen Papierstreifen verbessert.Zur Auswertung wurden <strong>die</strong> Wertedes PAT rechts <strong>und</strong> links herangezogen.Mit dem t-Test ergibt sich eine hoheSignifikanz mit p