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pdf-Datei - Grundlagen und Praxis

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Richard Moskowitz Die f<strong>und</strong>amentalistische Reaktion – Sommer 2002 25<br />

Isopathie oder pathologische Verschreibungen, <strong>und</strong> manchmal sogar eine Verordnung auf<br />

eine Ahnung oder Intuition hin, die ich nicht erklären oder rechtfertigen kann.<br />

Kurz gesagt geht es bei all den hier diskutierten Meinungsverschiedenheiten um Fragen der<br />

Technik, die, auch wenn sie zugegebenermaßen wichtig sind, kaum ein Gr<strong>und</strong> für Kriege oder<br />

Exkommunizierungen sein sollten. Ich habe die Homöopathie immer als eine Philosophie<br />

über Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Krankheit <strong>und</strong> eine Methode zur Heilung der Kranken betrachtet, <strong>und</strong><br />

nicht als ein Glaubensbekenntnis oder eine Religion mit irgendeinem legitimen Anspruch auf<br />

Ausschließlichkeit <strong>und</strong> absolute Unterwerfung. Andererseits kann ich mich, auch wenn ich<br />

viel Wertvolles aus den strittigen neuen Lehren gezogen habe, auch durchaus mit den<br />

Einwänden ihrer Gegner identifizieren, die - wie ich glaube, zu Recht - über deren<br />

Ausuferungen <strong>und</strong> über den Missbrauch besorgt sind, der zum Teil mit ihnen getrieben wird.<br />

Auch wenn ich sicherlich kein Experte oder ausdrücklicher Verfechter der einen oder der<br />

anderen Sichtweise bin, möchte ich daher versuchen zu vermitteln <strong>und</strong> diese Differenzen zum<br />

Wohl aller Beteiligten aufzulösen, <strong>und</strong> zwar durch eine etwas detailliertere Untersuchung<br />

folgender Punkte:<br />

1. was ich <strong>und</strong> andere klassische Homöopathen an den neueren Lehren von Sankaran,<br />

Scholten, Mangialavori et al. nützlich finden;<br />

2. in welcher Beziehung <strong>und</strong> in welchem Ausmaß sie, wie ihre Kritiker sagen, von den<br />

traditionellen Hahnemannschen Prinzipen <strong>und</strong> Methoden abweichen oder zumindest zu<br />

bösen Fallen für den Unerfahrenen oder Unachtsamen werden können; <strong>und</strong><br />

3. wie gewissenhafte Studenten angesichts dieser sehr alten, völlig legitimen <strong>und</strong> noch<br />

immer ungelösten Konflikte im Kern der Homöopathiebewegung ihre Richtung finden<br />

können.<br />

Die neuen Lehren als Hilfsmittel für das Studium der Materia medica<br />

1.<br />

Erstens übertreiben die Kritiker dieser neuen Lehren wahrscheinlich das Ausmaß, in dem sie<br />

für reale oder imaginäre Heilungen unserer schwierigen oder gescheiterten Fälle - wie<br />

zahlreich diese auch immer sein mögen - herangezogen werden. Für mich zumindest - <strong>und</strong> ich<br />

wage zu behaupten, auch für andere erfahrene Verschreiber - ersetzen sie nicht die<br />

altmodische harte Arbeit des Materia medica-Studiums, das unser bester <strong>und</strong> einzig legitimer<br />

Führer zur Auffindung des passenden Mittels ist, <strong>und</strong> sie waren auch nie als Ersatz dafür<br />

beabsichtigt. Ich würde sogar sagen, dass das Gegenteil zutrifft - dass sie, indem sie unserem<br />

Studium neue Dimensionen <strong>und</strong> Möglichkeiten hinzufügen, eher unsere<br />

Auswahlmöglichkeiten vergrößern <strong>und</strong> damit den Prozess der Mittelwahl komplizieren als ihn<br />

abzukürzen oder zu vereinfachen.<br />

Was mich zuerst an ihnen angezogen hat, <strong>und</strong> was auch heute noch mein Interesse an ihnen<br />

aufrecht erhält, ist die Klarheit <strong>und</strong> Tiefe des Verständnisses, die sie in große Bereiche <strong>und</strong><br />

wichtige Themen unserer Theorie <strong>und</strong> <strong>Praxis</strong> hineinbringen, die ich, auch wenn ich viele<br />

Jahre lang treu nach der klassischen Tradition praktiziert habe, bis dahin immer recht<br />

<strong>und</strong>urchsichtig <strong>und</strong> unzugänglich gef<strong>und</strong>en habe.<br />

Die "Essenz" eines Mittels<br />

Das erste dieser Themen ist in Wirklichkeit ein altes Thema, das seit seiner Einführung im<br />

späten neunzehnten Jahrh<strong>und</strong>ert schwierig <strong>und</strong> kontrovers geblieben ist. Auch wenn seine<br />

Aussagen darüber, wie dieses Ziel zu erreichen sei, etwas vage <strong>und</strong> unpräzise blieben,<br />

erkannte bereits der große E. A. Farrington klar die Notwendigkeit, über die Details der

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