Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen sehr herzlich zu ... - Parkhotel Holzner
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Hans und Maria <strong>Holzner</strong><br />
mit Hannerl 1908<br />
te sich Stunde um Stunde zähfl üssig und süß wie Honig durch<br />
die sonnendurchfl uteten Räumlichkeiten, die den Herrschaften<br />
vorbehalten waren; den Damen mit den breitkrempigen<br />
Hüten auf den sorgsam gesteckten Frisuren und ihren schmalen<br />
Taillen; den Herren in ihren maßgeschneiderten Anzügen,<br />
im Gesicht ausladende, penibel gepfl egte Schnurrbärte. Das<br />
Fußgetrappel der Bediensteten in den Wirtschaftsräumen, in<br />
der Wäscherei und den Ställen am anderen Ende des Grundstücks<br />
treppauf, treppab, tür<strong>ein</strong>, türaus kündete indes von <strong>ein</strong>em<br />
ganz anderen Lebensrhythmus. Auf zwei Hausgäste kam<br />
damals <strong>ein</strong> Mitarbeiter, während heute <strong>ein</strong> etwa 25-köpfi ges<br />
Team für das Wohlbefi nden der an die 100 Gäste <strong>zu</strong>ständig <strong>ist</strong>.<br />
In m<strong>ein</strong>er Kindheit mussten Lehrlinge noch selbst für ihre Ver-<br />
Einige „spitze“ Karikaturen<br />
<strong>zu</strong>r Eröff nungsfeier der Rittnerbahn 1907<br />
pfl egung aufkommen, Hilfskräfte arbeiteten für Kost und Unterkunft.<br />
Der mittlere Monatslohn <strong>ein</strong>er Fachkraft entsprach<br />
dem Tagespreis für <strong>ein</strong>en Gast. Ja, auf diesem Gebiet hat sich in<br />
m<strong>ein</strong>em hundertjährigen Leben besonders viel getan. Aber die<br />
Loyalität der Mitarbeiter <strong>ist</strong> heute so wichtig wie damals; obwohl<br />
ich persönlich den Standpunkt ablehne, dass all<strong>ein</strong> die<br />
Arbeit der Menschen für die Qualität des Betriebs steht. Wo<br />
bleibt da der Wert der Gemäuer, der Einrichtung? M<strong>ein</strong> Fundament<br />
<strong>ist</strong> es, das die Arbeit dieser Menschen, die kommen und<br />
gehen, trägt. Sie brauchen mich, und ich wäre ohne sie nichts,<br />
<strong>ein</strong> Wrack vielleicht, <strong>ein</strong>e Ruine. Aber wir haben <strong>ein</strong>ander und<br />
lassen uns nicht im Stich, allen voran die Familie <strong>Holzner</strong>.<br />
Die Küchenbrigade<br />
Maria und Hans <strong>Holzner</strong> mit<br />
Herbert, Hannerl und Wilhelm 1912