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Januar 2008 - Ortsgruppe Wiesbaden

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002_016_VadW_01_08.qxd 04.01.<strong>2008</strong> 8:01 Uhr Seite 6<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

“Integration braucht Partner”<br />

Die nordrhein-westfälische Stadt<br />

Solingen liegt im Bergischen Land<br />

und hat rund 163.000 Einwohner. Der<br />

Anteil von Ausländern an der Bevölkerung<br />

beträgt 13,9 Prozent. Zählt man<br />

Aussiedler und eingebürgerte Zuwanderer<br />

hinzu, ergibt sich eine Quote von<br />

mehr als 20 Prozent. In der Stadt leben<br />

Menschen aus über 130 Herkunftsländern.<br />

Das sind die Gründe, weshalb die Stadt<br />

am 29. November 2007 Fachleute aus<br />

Politik und Wissenschaft, von der freien<br />

Wohlfahrtspflege und Migrantenselbstorganisationen<br />

unter dem Motto “Integration<br />

braucht Partner” zum 2. Landesintegrationskongress<br />

nach Solingen einlud.<br />

“Der Landeskongress soll zeigen: Integrationspolitik<br />

findet nicht nur in Köln<br />

oder Düsseldorf statt, nicht nur in den<br />

großen Städten, sondern auch im Münsterland,<br />

im Bergischen Land, in Ostwestfalen<br />

und am Niederrhein”, sagte Nordrhein-Westfalens<br />

Integrationsminister<br />

Armin Laschet in seiner Begrüßungsrede.<br />

“Wir haben in Deutschland viel zu lange<br />

gezögert und zu lange eine aktive Integrationspolitik<br />

geradezu verschlafen. Heute<br />

sind wir zu nachholender Integrationspolitik<br />

verpflichtet”, so der Minister weiter.<br />

In diesem Sinne hat die Landesregierung<br />

in NRW in den letzten beiden Jahren<br />

deutliche Akzente gesetzt. Im Land sind<br />

– nicht nur mit dem bundesweit ersten<br />

Integrationsministerium – neue Struktu-<br />

6 VOLK AUF DEM WEG Nr. 1 / <strong>2008</strong><br />

ren geschaffen worden. Es wurden zeitgemäße<br />

Maßnahmen der Integration entwickelt:<br />

frühe Sprachförderung, gezielte<br />

Unterstützung der Integrationspolitik der<br />

Kommunen, erfolgreiche Modernisierung<br />

der Migrationsfachdienste der Freien<br />

Wohlfahrtspflege zu Integrationsagenturen.<br />

Ihre praktische Integrationsarbeit vor Ort<br />

zeigten bei dem Integrationskongress 60<br />

der 125 Integrationsagenturen in Nordrhein-Westfalen<br />

in der “Allee der guten<br />

Beispiele”. Die Landesgruppe NRW der<br />

Landsmannschaft der Deutschen aus<br />

Russland fand ebenfalls Ihren Platz in der<br />

“Allee” und konnte ihre Arbeit den zahlreichen<br />

Besuchern präsentieren.<br />

Wichtig war auch die Teilnahme an unterschiedlichen<br />

Werkstätten, die zum<br />

Beispiel zu den folgenden Themen eingerichtet<br />

wurden:<br />

- Zusammenleben im Stadtteil<br />

- Interkulturelle Öffnung: Wie geht<br />

das?<br />

- Integration braucht bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

- Integration braucht Netzwerke<br />

Resümierend lässt sich sagen, dass wir<br />

als Landesgruppe nicht nur die Möglichkeit<br />

hatten, unsere Arbeit der Öffentlichkeit<br />

zu zeigen, sondern auch von den Erfahrungen<br />

anderer profitieren und Anregungen<br />

und Partner für unsere weitere<br />

Arbeit gewinnen konnten.<br />

Eleonora Faust,<br />

Düsseldorf<br />

Landsmannschaftliche Teilnehmer des Integrationskongresses in Solingen (von links): Olga<br />

Gitter, <strong>Ortsgruppe</strong> Duisburg, Alexander Kühl, <strong>Ortsgruppe</strong> Neuss, Lidia Stepanov, <strong>Ortsgruppe</strong><br />

Duisburg, Johann Engbrecht, Landesvorsitzender NRW, Lena Bondarenko, <strong>Ortsgruppe</strong><br />

Duisburg, Eleonora Faust, Jugendgruppe NRW.<br />

Berufliche<br />

Integration<br />

russlanddeutscher<br />

Pädagogen<br />

Bei einer Tagung der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der kommunalen<br />

Migrantenvertretungen<br />

Nordrhein-Westfalen (LAGA NRW)<br />

am 17. November 2007 in Bielefeld<br />

wurde der folgende Antrag zur beruflichen<br />

Integration der Pädagogen aus<br />

den Nachfolgestaaten der Sowjetunion<br />

angenommen und nach Beratung an<br />

das Schulministerium NRW weitergeleitet:<br />

Die Pädagogen aus den Nachfolgestaaten<br />

der Sowjetunion verfügen über einen<br />

Hochschulabschluss und über qualifizierte<br />

berufliche Kenntnisse und Erfahrungen.<br />

In NRW gibt es schätzungsweise bis<br />

zu 10.000 Lehrer aus den Nachfolgestaaten<br />

der Sowjetunion. Die meisten sind<br />

hochqualifizierte Pädagogen, die sehr erfolgreich<br />

waren, die mit ihrer Leidenschaft<br />

das Interesse der Schüler an<br />

neuen Kenntnissen wecken können.<br />

Trotz akutem Mangel an qualifizierten<br />

Lehrkräften an den Schulen wird ihr<br />

Fachpotenzial nicht genug genutzt. Die<br />

Einstellung qualifizierter Lehrkräften für<br />

den pädagogischen Einsatz in Förderund<br />

Betreuungsmaßnahmen in öffentlichen<br />

Ganztagsschulen, insbesondere in<br />

Schulen mit hohem Anteil an Migrantenkindern<br />

und -jugendlichen ist erfolgversprechend.<br />

Deshalb beantragen wir, dass die Richtlinien<br />

für die Anerkennung der im Herkunftsland<br />

erworbenen Ausbildung für<br />

den Bereich der Grund- und Hauptschule<br />

hinsichtlich der folgenden Punkte überprüft<br />

und überarbeitet werden:<br />

1. Hospitationsmöglichkeit für<br />

Pädagogen aus den Nachfolgestaaten<br />

der Sowjetunion:<br />

Sie sollen künftig die Möglichkeit erhalten,<br />

vor dem eigentlichen Anerkennungsverfahren<br />

ihrer im Herkunftsland erworbenen<br />

Ausbildung zur Orientierung freiwillig<br />

zwei bis vier Wochen in einer<br />

Grundschule bzw. in einer Hauptschule<br />

zu hospitieren. Entsprechende Anfragen<br />

sind an das jeweilige Schulamt zu richten.<br />

Bewerber, die die formale Anerkennung<br />

erhalten haben, sollen mindestens<br />

zwei bis vier Wochen verpflichtend an<br />

einer Schule hospitieren, um die Anforderungen<br />

an die Lehrkräfte kennen zu<br />

lernen. Auf ihren Antrag beim Schulamt<br />

hin sollen Lehrkräfte in Grund- und<br />

Hauptschulen mit Blick auf die Anerken-

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