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Klinik und Poliklinik für Chirugie

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<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-,<br />

Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie


Direktor:<br />

Univ.-Prof. Dr. med. C.D. Heidecke<br />

Daten <strong>und</strong> Fakten<br />

Friedrich-Loeffl er-Straße 23b<br />

17475 Greifswald<br />

Telefon: 03834 86-6001<br />

Telefax: 03834 86-6002<br />

E-Mail: heidecke@uni-greifswald.de<br />

Web: www.chirurgie-greifswald.de<br />

Direktor:<br />

Univ.-Prof. Dr. med. C.D. Heidecke<br />

Leitender OA:<br />

OA Dr. med. M. Patrzyk<br />

Oberärzte:<br />

OÄ Dr. med. A. Glitsch<br />

OA Dr. med. A. Hoene<br />

Prof. Dr. med. S. Maier<br />

OA Dr. medic (R) H. Paul<br />

OA Dr. med. A. Schreiber<br />

OA Dr. med. U. Sill<br />

OÄ Dr. med. A. Busemann<br />

Pfl egedienstleitung:<br />

Herr J. Reinhardt<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong> . Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie


In der Abteilung <strong>für</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirurgie sind 63 Planbetten gelistet.<br />

Im Berichtsjahr Jahr 2008 versorgte die <strong>Klinik</strong> 2122 Patienten stationär <strong>und</strong><br />

4890 ambulant.<br />

Schwerpunkt der Abteilung ist die komplexe<br />

Chirurgie entzündlicher <strong>und</strong> bösartiger Erkrankungen<br />

des Abdomens <strong>und</strong> des Brustkorbs<br />

so wie die Gefäßchirurgie. Therapieentscheidungen<br />

werden eng interdisziplinär mit den<br />

Partnerdisziplinen (Magen-Darm-Spezialisten,<br />

Lungenspezialisten, Gefäßspezialisten, inter-<br />

Onkologische Chirurgie<br />

Kernstück der Viszeralchirurgie ist die Behandlung<br />

von Patienten mit bösartigen Tumoren der<br />

Bauchorgane <strong>und</strong> deren Absiedelung in der<br />

Leber <strong>und</strong> der Lunge. Die Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

von Tumorpatienten ist eingebettet in das<br />

fachübergreifende Krebszentrum des <strong>Klinik</strong>ums<br />

(„comprehensive cancer center Greifswald“).<br />

Dabei sind die <strong>Klinik</strong>en <strong>für</strong> Innere Medizin A<br />

(Gastroenterologie) <strong>und</strong> die Chirurgische <strong>Klinik</strong><br />

federführend tätig. Alle Patienten mit bösartigen<br />

Erkrankungen des Magen-Darmtrakts<br />

werden prätherapeutisch im interdisziplinären<br />

Tumor-Board mit vollständiger Bildgebung<br />

besprochen. Hier treffen Viszeralchirurgen,<br />

Gastroenterologen, Onkologen, Strahlentherapeuten,<br />

Radiologen <strong>und</strong> Pathologen verbindliche<br />

Entscheidungen zum weiteren Vorgehen<br />

(individuelles Therapiekonzept). Nach einer<br />

Tumorresektion werden die Patienten mit der<br />

Frage einer Nachbehandlung abschließend vorgestellt.<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie<br />

ventionelle Radiologen) in sog. Boards abgestimmt<br />

(Tumor-Board <strong>für</strong> Krebserkrankungen<br />

des Bauchraums <strong>und</strong> des Brustkorbs, Gefäß-<br />

Board). In der Thoraxchirurgie <strong>und</strong> der Gefäßchirurgie<br />

werden die Patienten auf interdisziplinären<br />

Stationen fachübergreifend betreut.<br />

Viszeralchirurgie<br />

Schwerpunkt der Abteilung ist die operative<br />

Therapie von Tumoren der Speiseröhre, des<br />

Magens, der Leber <strong>und</strong> der Bauchspeicheldrüse<br />

(Pankreas). Es bestehen intensive Verfl<br />

echtungen in Diagnostik <strong>und</strong> Therapie mit der<br />

Gastroenterologie, wo hohe Expertise <strong>für</strong> die<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachbehandlung der Erkrankungen<br />

des oberen Gastrointestinaltrakts, insbesondere<br />

von Pankreaserkrankungen, besteht. Durch<br />

den Schwerpunkt Pankreas seitens der Gastroenterologie<br />

ist die Anzahl von Pankreasresektionen<br />

deutlich gesteigert worden. Bei Tumorerkrankungen,<br />

wie der chronischen Pankreatitis,<br />

wird großer Wert auf eine funktionserhaltende<br />

Resektion gelegt, um die Lebensqualität soweit<br />

wie möglich zu erhalten. Bei der Therapie von<br />

Lebertumoren <strong>und</strong> –metastasen kommen alle<br />

Varianten des chirurgischen Repertoires sowie<br />

interstitielle Therapien zur Anwendung.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt stellt die colorek-


tale Chirurgie dar. In der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Chirurgie<br />

werden alle gut- <strong>und</strong> bösartigen Erkrankungen<br />

des Dick- <strong>und</strong> Mastdarms behandelt. Die Therapie<br />

erfolgt nach dem neuesten wissenschaftlichen<br />

Stand. Gutartige <strong>und</strong> ausgewählte bösartige<br />

Erkrankungen werden, wenn möglich,<br />

laparoskopisch (MIC, s. u.) durchgeführt. Fortgeschrittene<br />

Tumoren des Enddarms (Rektum)<br />

werden überwiegend vor einer Operation durch<br />

Bestrahlung <strong>und</strong> Medikamente vorbehandelt,<br />

um ein lokales Wiederauftreten des Tumors zu<br />

verhindern. Bei früheren Tumorstadien werden<br />

alle Verfahren von der endoskopischen Abtragung,<br />

über die transanale endoskopische Mikrochirurgie<br />

(TEM) bis zur Operation angeboten.<br />

In Deutschland erkranken jährlich etwa 75000<br />

Menschen am Darmkrebs. Die Standardisierung<br />

<strong>und</strong> Optimierung der Behandlung dieser<br />

zur Verbesserung des Überlebens ist integraler<br />

Bestandteil unserer Qualitätspolitik.<br />

Nach mehrjähriger Vorbereitung ist es im<br />

Januar 2009 gelungen, das Darmzentrum<br />

Greifswald nach den Richtlinien der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft zertifi zieren zu lassen. In<br />

einem Darmkrebszentrum sind alle Spezialisten<br />

zusammengefasst, die an der Behandlung<br />

der erkrankten Patienten beteiligt sind. Durch<br />

diese enge interdisziplinäre Kooperation wird<br />

sicher gestellt, dass immer die neusten <strong>und</strong><br />

wissenschaftlich begründeten Methoden <strong>und</strong><br />

Therapieverfahren am Patienten zum Einsatz<br />

kommen. Das Darmkrebszentrum Greifswald<br />

(www.dkz-greifswald.de) ist das erste universitäre<br />

Zentrum in Norddeutschland <strong>und</strong> das<br />

einzige zertifi zierte Darmzentrum nördlich einer<br />

Linie zwischen Berlin <strong>und</strong> Hamburg.<br />

Minimalinvasive Chirurgie (MIC):<br />

Durch den rasanten technischen Fortschritt<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung der neuen Operationsmethoden<br />

ist die minimalinvasive Chirurgie ein<br />

wichtiger Bestandteil nicht nur der Viszeralchirurgie<br />

geworden. Die minimalinvasive Chirurgie<br />

(„schonende“, „sanfte“ Chirurgie) unterscheidet<br />

sich von der konventionellen Chirurgie<br />

durch die Zugangsart <strong>und</strong> den Einsatz spezieller<br />

Instrumente <strong>und</strong> Techniken. Im Volksm<strong>und</strong><br />

wird oft von „Schlüsselloch-Chirurgie“ gesprochen,<br />

da die Operation durch kleinste Zugänge<br />

wie durch ein Schlüsselloch hindurch stattfi ndet.<br />

Das Ziel der minimalinvasiven Chirurgie ist<br />

die Reduktion des Traumas beim Zugang <strong>und</strong><br />

bei der Operation. Die minimalinvasive Chirurgie<br />

bietet prinzipiell drei große Vorteile: schnelle<br />

Rekonvaleszenz nach der Operation, weniger<br />

Schmerzen, weniger Infektionen <strong>und</strong> Schonung<br />

der ges<strong>und</strong>en Organe sowie bessere kosmetische<br />

Ergebnisse.<br />

Die <strong>Klinik</strong> führt ein breites Spektrum der MIC-<br />

Eingriffe durch. Zu den laparoskopischen<br />

Standardoperationen gehören heutzutage die<br />

Cholezystektomie, Eingriffe an der Leber (zum<br />

Beispiel Zystenentdeckelung, Tumorexzisionen),<br />

Appendektomie, Refl uxchirurgie, Hernienoperationen<br />

sowie die laparoskopische<br />

Dickdarmchirurgie bei der Divertikelkrankheit<br />

<strong>und</strong> beim Karzinom. Es werden auch seltene<br />

spezielle laparoskopische Eingriffe in der <strong>Klinik</strong><br />

durchgeführt. Dazu gehören die Nebennierenoperationen<br />

(auch in der Kooperation mit<br />

den Endokrinologen), Operationen an der Milz<br />

(Splenektomie oder Milzteilresektionen) oder<br />

laparoskopische Urachusfi steloperationen.<br />

Zur Vermeidung großer Operationen mit Bauchschnitt<br />

führt das Team als Spezialität so genannte<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie


endoskopisch-laparoskopische Rendezvous-<br />

Operationen am Magen bei Geschwürerkrankungen<br />

<strong>und</strong> Magenwandtumoren durch. Dabei<br />

werden gleichzeitig zwei Techniken angewendet<br />

– Laparoskopie <strong>und</strong> Endoskopie. Bei der<br />

Laparoskopie wird die Bauchhöhle gespiegelt<br />

<strong>und</strong> der Magen von außen inspiziert. Endoskopie<br />

ermöglicht die Darstellung der Innenseite<br />

des Magenlumens <strong>und</strong> die Lokalisation des<br />

Bef<strong>und</strong>es, der laparoskopisch von außen nicht<br />

sichtbar ist. Das Ziel der Kombination beider<br />

Verfahren ist, die Bef<strong>und</strong>e <strong>für</strong> die Laparoskopie<br />

„sichtbar“ zu machen. So können die bestimmten<br />

Tumoren des Magens organerhaltend<br />

operiert werden. Um möglichst den höchsten<br />

Standard <strong>und</strong> die Qualität der MIC-Chirurgie zu<br />

gewährleisten, nehmen die Operateure ständig<br />

an aktuellen Fortbildungen, Symposien, wissenschaftlichen<br />

Studien <strong>und</strong> spezialisierten<br />

Kursen teil.<br />

S.I.L.S.<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie<br />

S.I.L.S. (Single Incision Laparoscopic Surgery)<br />

gehört ohne Zweifel zu den Innovationen auf<br />

dem Gebiet der laparoskopischen Chirurgie.<br />

Wir sind immer daran interessiert, die neuen<br />

Operationstechniken <strong>für</strong> die Patienten sicher<br />

<strong>und</strong> schnell umzusetzen, so dass wir uns aktiv<br />

ebenfalls mit dieser neuen Methode von Anfang<br />

an auseinandergesetzt haben. Das innovative<br />

Operieren, bei dem über einen Zugang mehrere<br />

Instrumente eingeführt, als auch die Präparate<br />

geborgen werden können, gehört heutzutage<br />

zu unserem OP-Spektrum. Die kosmetischen<br />

Ergebnisse sind auf jeden Fall bestechend.


Adipositaschirurgie:<br />

Die Adipositas ist eines der wichtigsten Ges<strong>und</strong>heitsprobleme<br />

der<br />

westlichen Industrienationen <strong>und</strong> in zunehmendem<br />

Maße auch in Entwicklungsländern.<br />

Insbesondere in Deutschland sind im Durchschnitt<br />

etwa 48 % der Erwachsenen Bevölkerung<br />

übergewichtig, mit einem Ost-West <strong>und</strong><br />

Nord-Süd Gefälle. Nach Daten des<br />

statistischen B<strong>und</strong>esamtes sowie an Hand<br />

von Daten der “Study of Health in Pomerania”<br />

(SHIP) ist Mecklenburg-Vorpommern Spitzenreiter<br />

mit einem Anteil übergewichtiger<br />

Erwachsener von derzeit 56 % - Tendenz steigend.<br />

Dies belegen auch weitere Daten der<br />

an der Universität Greifswald laufenden SHIP,<br />

welche den Anteil übergewichtiger Schüler mit<br />

derzeit 30 % beziffert. Deswegen bilden wir<br />

zusammen mit der <strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> Innere Medizin A<br />

-Ernährungsmedizin- das Adipositaszentrum<br />

des Universitätsklinikums Greifswald. Ziel dieses<br />

Zentrums ist es durch eine interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit die jeweils beste Methode <strong>für</strong><br />

Sie zu eruieren, um Ihr Krankheitsbild effektiv,<br />

leitliniengerecht <strong>und</strong> mit den modernsten Therapieverfahren<br />

interdisziplinär zu behandeln.<br />

Wir bieten alle gängigen Operationsverfahren<br />

wie Magenballon, Magenband, Magenschlauch,<br />

Magenbypass an.<br />

Endokrine Chirurgie<br />

Durch die Interaktion mit der Endokrinologie<br />

der Medizinischen <strong>Klinik</strong> A sowie die Kooperation<br />

mit externen Zuweisern konnte die operative<br />

Frequenz von Schilddrüsen- <strong>und</strong> Nebenschilddrüsenoperationen<br />

deutlich gesteigert werden.<br />

Für die gute Qualität dieser chirurgischen<br />

Verfahren ist konsequente Anwendung des<br />

Stimmbandnerven-Monitorings <strong>und</strong> die Verwendung<br />

einer Lupenbrille mitverantwortlich.<br />

Wann immer sinnvoll, kommen minimalinvasive<br />

Techniken (insbesondere bei der Nebenschilddrüsenchirurgie)<br />

zur Anwendung.<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie


Thoraxchirurgie<br />

Die Thoraxchirurgie betreibt gemeinsam mit<br />

der Pulmonologie ein interdisziplinäres Thoraxzentrum.<br />

Versorgungsschwerpunkt ist die<br />

operative Therapie bösartiger Lungenerkrankungen<br />

(Lungenkrebs <strong>und</strong> Lungenmetastasen).Die<br />

thoraxchirurgischen beziehungsweise<br />

pulmonologischen Patienten werden auf einer<br />

gemeinsamen Station (Thoraxzentrum) sowohl<br />

von Thoraxchirurgen als auch von Lungenspezialisten<br />

betreut. Es fi nden täglich gemeinsame<br />

Visiten statt. Das Zentrum ist ausgestattet mit<br />

sämtlichen apparativen Möglichkeiten zur Diagnostik<br />

<strong>und</strong> Abklärung der OP-Fähigkeit einschließlich<br />

Spiroergometrie <strong>und</strong> Herzkatheteruntersuchung.<br />

Nach Abschluss der Diagnostik<br />

wird das weitere Vorgehen in der interdisziplinären<br />

Thorax-Tumorkonferenz (sog. Tumorboard)<br />

festgelegt. Die Patienten werden auf der<br />

Basis neuester Erkenntnisse stadiengerecht<br />

therapiert. Bei fortgeschrittenen Tumoren kommen<br />

multimodale Therapiekombinationen mit<br />

dem Ziel zum Einsatz, mit Medikamenten eine<br />

Verkleinerung des Tumors <strong>und</strong> damit eine Prognoseverbesserung<br />

zu erzielen. Sofern technisch<br />

möglich <strong>und</strong> medizinisch sinnvoll, erfolgt<br />

der Eingriff minimalinvasiv thorakoskopisch<br />

(so genannte Schlüsselloch-Chirurgie), um<br />

das operative Trauma so gering wie möglich<br />

zu halten. Durch die Verwendung eines Laser-<br />

Skalpells ist es uns möglich, Lungengewebe<br />

so sparend wie nur möglich zu operieren. Dies<br />

trifft insbesondere <strong>für</strong> die operative Therapie<br />

von Lungenmetastasen zu. Mit dem Laserskalpell<br />

ist es möglich geworden, technisch inoperable<br />

Patienten nun doch kurativ zu resezieren.<br />

In speziellen Fällen können Lungenmetastasen<br />

durch „Überhitzung“ zum Absterben gebracht<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie<br />

werden (so genannte interstitielle Therapie).<br />

Diese Therapie wird von der Abteilung <strong>für</strong> interventionelle<br />

Radiologie im Röntgen (ohne<br />

Operation) durchgeführt. Durch die präoperative<br />

Anlage eines Rückenmarkskatheters <strong>und</strong> die<br />

professionelle krankengymnastische Beübung<br />

der Patienten werden postoperative Schmerzen<br />

deutlich reduziert <strong>und</strong> die Rekonvaleszenz beschleunigt.


Gefäßchirurgie<br />

Im Gefäßzentrum des Universitätsklinikums<br />

Greifswald arbeiten Gefäßchirurgen, Interventionsradiologen,<br />

Angiologen/Kardiologen, Neurologen<br />

<strong>und</strong> Phlebologen bei der Diagnostik<br />

<strong>und</strong> Behandlung von gefäßkranken Patienten<br />

eng zusammen. Es werden alle diagnostischen<br />

Untersuchungsmethoden <strong>für</strong> gefäßkranke<br />

Patienten vorgehalten, vom Ultraschall über<br />

Farbdopplersonographie, MR-Angiographie,<br />

CT-Angiographie <strong>und</strong> digitale Subtraktionsangiographie,<br />

einschließlich aller <strong>für</strong> die Phlebologie<br />

relevanten Untersuchungsmethoden. Für<br />

die konservative Behandlung, <strong>für</strong> die interventionelle,<br />

endovaskuläre Behandlung sowie <strong>für</strong><br />

die operativen Behandlungsmethoden steht<br />

ein hochspezialisiertes Team von Ärzten aller<br />

fünf Fachgebiete zur Verfügung. Für das Gefäßzentrum<br />

bietet die <strong>Klinik</strong> eine 24-stündige<br />

Rufbereitschaft, die durch Oberärzte gewährleistet<br />

wird, sowohl <strong>für</strong> Patienten als auch <strong>für</strong><br />

ratsuchende Kollegen. An Operationsmethoden<br />

werden alle gängigen Verfahren durchgeführt,<br />

abgesehen von Operationen an der herznahen<br />

Aorta, <strong>für</strong> die eine Herzlungenmaschine erforderlich<br />

ist.<br />

Im weiteren Sinne arbeiten mit dem Gefäßzentrum<br />

Physiotherapeuten, Orthopäden, orthopädische<br />

Werkstätten sowie unser Sozialarbeiterdienst<br />

bei der weiteren Betreuung der Patienten<br />

eng zusammen.<br />

W<strong>und</strong>zentrum<br />

Die <strong>Klinik</strong> verfügt seit 2003 über ein W<strong>und</strong>zentrum,<br />

welches der chirurgischen <strong>Poliklinik</strong> angeschlossen<br />

ist. In diesem W<strong>und</strong>zentrum werden<br />

W<strong>und</strong>heilungsstörungen <strong>und</strong> chronische<br />

W<strong>und</strong>en nach neuesten Konzepten behandelt.<br />

Pfl egepersonal <strong>und</strong> Ärzte verfügen über eine<br />

hohe Expertise. Der Therapieverlauf wird durch<br />

digitalen Bef<strong>und</strong>verlauf photodokumentiert. In<br />

enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen<br />

Kollegen <strong>und</strong> den Pfl egediensten kann so der<br />

stationäre Aufenthalt verkürzt <strong>und</strong> die Lebensqualität<br />

verbessert werden.<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie


Maßnahmen der internen<br />

Qualitätssicherung<br />

Tumorboard<br />

Besprechung aller Tumorpatienten der Abteilung<br />

<strong>und</strong> der beteiligten Disziplinen in einem<br />

Team von Mitarbeitern aus verschiedenen<br />

Fachrichtungen (Chirurgie, Innere Medizin<br />

[Gastroenterologie, Pneumologie, Onkologie],<br />

Radiologie, Strahlentherapie, Gynäkologie,<br />

Urologie, HNO u. a.).Ziel dieser Tumorkonferenz<br />

ist es, <strong>für</strong> jeden Patienten ein optimales,<br />

auf jeden Patienten abgestimmtes Therapiekonzept<br />

zu erstellen <strong>und</strong> zu dokumentieren. Die<br />

getroffenen Vorgehensweisen sind verbindlich.<br />

Morbiditäts- <strong>und</strong> Mortalitätskonferenz<br />

Wöchentliche Besprechung der verstorbenen<br />

Patienten <strong>und</strong> solcher mit komplexen Verläufen<br />

in einer interdisziplinären Konferenz (Chirurgie,<br />

Anästhesie/Intensivmedizin, Radiologie, Pathologie/Rechtsmedizin).<br />

Patientenbefragung<br />

Eine Patientenbefragung nach verschiedensten<br />

Parametern der Qualität der Versorgung <strong>und</strong><br />

Betreuung wurde 2006 durchgeführt.<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie<br />

Patientensicherheit<br />

Die Sicherheit unserer Patienten hat oberste<br />

Priorität. Wir sind kontinuierlich bemüht,<br />

die Qualität unserer ärztlichen Leistungen zu<br />

verbessern, um somit die Komplikationsrate<br />

zu senken <strong>und</strong> unerwünschte Ereignisse zu<br />

vermeiden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> verwenden wir<br />

in der Chirurgischen <strong>Klinik</strong> eine modifi zierte<br />

Checkliste der World Health Organization<br />

(WHO) zur Patientensicherheit im OP, welche<br />

erwiesenermaßen dazu beitragen kann die<br />

postoperative Komplikations- <strong>und</strong> Sterblichkeitsrate<br />

zu senken. Des Weiteren lassen sich<br />

dadurch vermeidbare Fehler wie Eingriffsverwechslungen<br />

weitestgehend reduzieren. In<br />

Analogie zu der vom Aktionsbündnis Patientensicherheit<br />

e.V. ausgesprochenen Empfehlungen<br />

haben wir die Checkliste in Bezug auf<br />

das präoperative Aufklärungsgespräch durch<br />

den Operateur ergänzt. Sofern dies gewünscht<br />

wird, werden außerdem die Angehörigen vom<br />

Operateur nach der Operation über den Verlauf<br />

<strong>und</strong> den durchgeführten Eingriff telefonisch informiert.<br />

Alle Punkte zusammen gewährleisten<br />

somit eine optimale qualitätsorientierte Versorgung<br />

<strong>für</strong> jeden Patienten.


CIRS:<br />

Risiko <strong>und</strong> Fehlervorsorge sind wichtige Mittel,<br />

die Patientensicherheit noch weiter zu verbessern.<br />

Berichtssysteme helfen, Risiken zu<br />

vermindern. Ein Risiko ist jedes aus der Sicht<br />

eines Berichtenden zukünftig zu vermeidende<br />

Ereignis.<br />

Solche Ereignisse sind häufi g die Vorstufe zu<br />

Fehlern. Vorsorge ist effektiv, wenn Fehler vermieden<br />

werden.<br />

Fehlervermeidung setzt die Erkenntnis von Risiken<br />

voraus, die zu Fehlern führen können.<br />

Ein Critical Incident Reporting System (CIRS)<br />

ist ein wichtiges Instrument zur Erkenntnis<br />

solcher Risikokonstellationen. Kennt man die<br />

Risiken, die Fehler auslösen, lassen sich Fehler<br />

vermeiden oder jedenfalls verringern. Man<br />

muss einen Fehler nicht begehen, um ihn zu<br />

vermeiden. CIRS ist international anerkannt,<br />

in vielen Ländern praktiziert <strong>und</strong> wegen seiner<br />

fehlervermindernden Wirkungen bewährt.<br />

Dieses System zur Erhöhung der Patientensicherheit<br />

<strong>und</strong> Prozessanalyse wurde in unserer<br />

<strong>Klinik</strong> eingeführt. Ein CIRS ist ein modulares<br />

System, den Prozeß der kontinuierlichen Verbesserung<br />

der Qualität der Betreuung unserer<br />

Patienten mit Leben zu erfüllen<br />

Forschung<br />

In unserer Forschungsdatenbank fi nden Sie<br />

jederzeit aktuelle Forschungsberichte unserer<br />

<strong>Klinik</strong>: http://fodb.uni-greifswald.de/index.php<br />

Im chirurgischen Forschungslabor werden verschiedene<br />

Projekte aus dem Bereich der klinischen<br />

Forschung <strong>und</strong> der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

erarbeitet. Dabei werden unter anderem Entstehung<br />

<strong>und</strong> Mechanismen der schweren Bauchinfektion<br />

untersucht <strong>und</strong> es wird der Frage nachgegangen,<br />

welche Rolle das Nervensystem bei<br />

einer schweren Infektion spielt. Darüber hinaus<br />

gibt es Forschungsprojekte, die sich mit Tumoren<br />

der Bauchspeicheldrüse befassen. Dabei<br />

wird untersucht, inwiefern Stress die Prognose<br />

der Tumorerkrankung beeinfl usst. Alle Projekte<br />

haben das Ziel, in Zukunft neue Therapieansätze<br />

<strong>für</strong> die Patienten zu entwickeln.<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie


Diagnosen nach ICD im Jahr 2008<br />

ICD BEZEICHNUNG ANZAHL<br />

C16 Bösartige Neubildung des Magens 93<br />

C18 Bösartige Neubildung des Dickdarms 79<br />

C20 Bösartige Neubildung des Rektums 84<br />

C25 Bösartige Neubildung des Pankreas 43<br />

C34 Bösartige Neubildung der Lunge 58<br />

C78.0 Metastasen in der Lunge 26<br />

K80 Gallensteinleiden 161<br />

I70 Arterienverkalkung (v.a. an den Beinen) 237<br />

I65 Verschluss <strong>und</strong> Stenose präzerebraler Arterien 35<br />

E04 Vergrößerung der Schilddrüse, ohne Überfunktion der Schilddrüse<br />

(z.B. wegen Jodmangel)<br />

183<br />

K56 Darmverschluss (Ileus) 56<br />

K40 Leistenbruch 83<br />

K35 Akute Blinddarmentzündung 64<br />

K57 Divertikulose des Darmes 33<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie


Operationen nach OPS im Jahr 2008<br />

OPS BEZEICHNUNG ANZAHL<br />

5-06 Operationen der Schilddrüse 238<br />

5-32 Operationen an der Lunge 87<br />

5-43, 5-44 Magenresektionen 50<br />

5-45 Kolonresektionen 135<br />

5-48 Rektumresektionen 52<br />

5-501, 5-502 Leberesektionen 38<br />

5-524 Pankreasresektionen 34<br />

5-381 Endartektomien (ohne Herzgefäße) 153<br />

5-392, 5-393 Shunt <strong>und</strong> Bypässe Blutgefäße 106<br />

5-38a Resektion <strong>und</strong> Ersatz Aorta 26<br />

5-511 Gallenblasenentfernung 231<br />

5-530 Leistenbruchoperationen 106<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Chirugie</strong><br />

Abteilung <strong>für</strong> allgemeine <strong>Chirugie</strong> Viszeral-, Thorax- <strong>und</strong> Gefäßchirugie

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