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SCHÜTZT DEN REGENWALD - Geo.de

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Spen<strong>de</strong>nInItIatIve<br />

Schirme für <strong>de</strong>n Regenwald<br />

Gymnasiasten verwan<strong>de</strong>lten eine gute Geschäftsi<strong>de</strong>e in Geld – und spen<strong>de</strong>ten einen Teil<br />

ihrer Erlöse an »GEO schützt <strong>de</strong>n Regenwald e. V.«<br />

„Funbrella“ – das war <strong>de</strong>r Name<br />

einer Schülerfirma in Hamburg,<br />

die bunte Schirme mit lustigen<br />

Aufdrucken produzierte, verkaufte<br />

und Teile <strong>de</strong>s Erlöses an<br />

„GEO schützt <strong>de</strong>n Regenwald<br />

e.V.“ spen<strong>de</strong>te.<br />

Zehn Schüler <strong>de</strong>s Wirtschaftskurses<br />

am Gymnasium Will-<br />

Dr. Reiner Klingholz<br />

hö<strong>de</strong>n in Hamburg hatten diese<br />

I<strong>de</strong>e. Sie beteiligten sich am JU-<br />

NIOR-Wettbewerb 2006/2007<br />

(Junge Unternehmer initiieren –<br />

organisieren – realisieren), <strong>de</strong>r<br />

je<strong>de</strong>s Jahr vom „Institut <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Wirtschaft Köln“<br />

(IW) durchgeführt wird. Die<br />

Schüler mussten sich dabei wie<br />

im realen Wirtschaftsleben an<br />

bestimmte Regeln und Abläufe<br />

halten.<br />

Zum Unternehmensalltag gehörten<br />

z.B. Lohnzahlung, Bilanzierung,<br />

das Abführen <strong>de</strong>r Steuern<br />

und Sozialabgaben (wobei<br />

hier die JUNIOR-Geschäftsstelle<br />

im IW die Rolle <strong>de</strong>s Staates übernimmt),<br />

sowie die Einberufung<br />

von Hauptversammlungen und<br />

die Erstellung eines Geschäftsbe-<br />

Intern<br />

Wechsel in <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

Nicht ganz ohne Wehmut verlässt Reiner Klingholz das Team<br />

Mit Beginn dieses Jahres hat<br />

Reiner Klingholz das Amt <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsführers von „GEO<br />

schützt <strong>de</strong>n Regenwald e.V.“<br />

abgelegt. Seine Nachfolge als<br />

Geschäftsführerin hat Annette<br />

Hasselmann übernommen, seit<br />

etwa zehn Jahren Projektleiterin<br />

<strong>de</strong>s Regenwaldvereins.<br />

Neu im Team ist Dr. Eva Danulat,<br />

freie Wissenschaftsredakteurin<br />

und ehemalige Leiterin<br />

<strong>de</strong>r Meeresabteilung an <strong>de</strong>r<br />

Charles Darwin Station auf Santa<br />

Cruz, Galápagos.<br />

Reiner Klingholz bleibt im<br />

Projektbeirat <strong>de</strong>s Vereins und<br />

wird uns weiterhin beratend unterstützen.<br />

In <strong>de</strong>r täglichen Arbeit<br />

wer<strong>de</strong>n wir ihn aber sehr<br />

vermissen: seinen Schwung und<br />

Tatendrang, seinen sicheren Instinkt<br />

und hervorragen<strong>de</strong>n „Riecher“,<br />

mit <strong>de</strong>m er nicht nur das<br />

Aroma <strong>de</strong>s Wildkaffees aufgespürt,<br />

son<strong>de</strong>rn auch zahlreiche<br />

an<strong>de</strong>re gute Projekte und Themen<br />

angeschoben und entwickelt<br />

hat.<br />

Uns bleibt <strong>de</strong>r Trost, dass auch<br />

ihm die Vereinsarbeit fehlen<br />

wird. In seiner Abschieds-Mail<br />

schreibt er: „Ich hatte eine sehr<br />

interessante Zeit in vielen Län<strong>de</strong>rn<br />

auf vier verschie<strong>de</strong>nen Kontinenten.<br />

Ich habe Menschen<br />

kennengelernt, die ich sonst nie<br />

getroffen hätte. Da viele zu<br />

Freun<strong>de</strong>n gewor<strong>de</strong>n sind, bedauere<br />

ich meinen Schritt.“<br />

richtes. Das Startkapital musste<br />

durch <strong>de</strong>n Verkauf von Anteilsscheinen<br />

eingebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit einem Euro Spen<strong>de</strong> pro<br />

verkauftem Schirm hat „Funbrella“<br />

seinen Gewinn gemeinnützig<br />

veräußert, diente damit<br />

als Vorbild auch für an<strong>de</strong>re Unternehmen<br />

und hat die Arbeit<br />

von „GEO schützt <strong>de</strong>n Regenwald<br />

e.V.“ unterstützt. Es kamen<br />

276 Euro zusammen – wir bedanken<br />

uns sehr herzlich!<br />

Die Schüler wen<strong>de</strong>n sich jetzt<br />

wie<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Aufgaben zu,<br />

schließlich muss nächstes Jahr<br />

das Abitur bestan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n!<br />

Wer sich die originellen Schirme<br />

noch einmal angucken möchte,<br />

kann die Homepage www.fun<br />

brella-junior.<strong>de</strong> besuchen.<br />

Das Team von „GEO schützt<br />

<strong>de</strong>n Regenwald e.V.“ bedankt<br />

sich für das unermüdliche Engagement,<br />

die spannen<strong>de</strong>n Reportagen<br />

über die Projekte und<br />

die stets konstruktive Arbeit im<br />

Verein.<br />

Alles Gute und viel Erfolg<br />

wünscht die verbliebene Crew<br />

Reiner Klingholz bei seinen neuen<br />

Aufgaben im „Berlin-Institut<br />

für Bevölkerung und Entwicklung“.<br />

Von links: Christiane Jütten,<br />

Regina Naumann, Annette Hasselmann<br />

und Eva Danulat<br />

Ihre Spen<strong>de</strong> kann<br />

viel bewirken!<br />

Bitte überweisen<br />

Sie Ihre Spen<strong>de</strong> auf<br />

folgen<strong>de</strong>s Konto:<br />

»GEO schützt<br />

<strong>de</strong>n Regenwald e.V.«<br />

Deutsche Bank Hamburg<br />

Konto-Nr. 0 544 544<br />

BLZ 200 700 00<br />

IBAN Co<strong>de</strong>:<br />

DE62200700000054454400<br />

BIC (SWIFT CODE) DEUTDEHH<br />

O<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n Sie<br />

För<strong>de</strong>rmitglied von<br />

»GEO schützt<br />

<strong>de</strong>n Regenwald e.V.«<br />

Unterlagen zur<br />

För<strong>de</strong>rmitgliedschaft<br />

erhalten Sie hier:<br />

Redaktion GEO<br />

Stichwort: Regenwald<br />

20444 Hamburg<br />

E-Mail:<br />

regenwald@geo.<strong>de</strong><br />

Homepage:<br />

www.regenwald.<strong>de</strong><br />

Fotos: Eva Danulat, Annette<br />

Hasselmann, Malte Jäger, Isabel<br />

Kaysers, Ralf Tepel (KKS)<br />

(V.i.S.d.P.: Peter-Matthias Gae<strong>de</strong><br />

Liebe För<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>s Regenwal<strong>de</strong>s!<br />

Seit <strong>de</strong>r UN-Klimarat in seinem jüngsten Bericht warnte, die Er<strong>de</strong> wer<strong>de</strong> sich in Zukunft noch schneller<br />

erwärmen als bisher, sorgt das Wetter von morgen zunehmend für Gesprächsstoff. Die UN-Experten<br />

bestätigten: Extreme Wetterereignisse, Dürren, schwere Nie<strong>de</strong>rschläge, Hitzewellen und die<br />

Intensität tropischer Zyklone haben bereits zugenommen. Zu<strong>de</strong>m steigt <strong>de</strong>r Meeresspiegel immer<br />

schneller. Der Grund: die Zunahme von Treibhausgasen in <strong>de</strong>r Atmosphäre – allen voran Kohlendioxid<br />

aus Industrieanlagen, Kraftwerken, privaten Haushalten und Autoabgasen.<br />

Am härtesten vom Klimawan<strong>de</strong>l betroffen sind die ärmsten Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Welt. Afrika drohen beson<strong>de</strong>rs<br />

schlimme Dürren, Bangla<strong>de</strong>sch könnte zu einem Fünftel überflutet wer<strong>de</strong>n. Auch Projektpartner<br />

von „GEO schützt <strong>de</strong>n Regenwald e.V.“ spüren<br />

bereits Verän<strong>de</strong>rungen: Ernteeinbußen durch längere<br />

o<strong>de</strong>r verschobene Regenzeiten, extreme Trockenperio<strong>de</strong>n<br />

und Nie<strong>de</strong>rschläge mit Überschwemmungen.<br />

Für „GEO schützt <strong>de</strong>n Regenwald e.V.“ war <strong>de</strong>r<br />

Klimaschutz von Anbeginn zentraler Bestandteil<br />

<strong>de</strong>r Arbeit. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund, dass etwa 20 Prozent<br />

<strong>de</strong>r globalen Erwärmung durch die Brand-<br />

rodung tropischer Wäl<strong>de</strong>r entstehen, hat <strong>de</strong>r<br />

Schutz nach wie vor oberste Priorität. In <strong>de</strong>n letzten<br />

Monaten erleben wir darüber hinaus aber ein<br />

wachsen<strong>de</strong>s Interesse <strong>de</strong>r Wirtschaft am Klimaschutz – seit Sir Nicolas Stern in seinem soge-<br />

Telésforo Chusquillo begutachtet Pflanzen <strong>de</strong>r Baumschule<br />

San Joaquín in <strong>de</strong>r Intag-Region von Ecuador<br />

nannten „Stern-Report“ vorrechnete, dass bis zu 20 Prozent <strong>de</strong>r weltweiten Wirtschaftskraft verloren<br />

gehen, wenn nichts gegen die Klimaerwärmung getan wird. Wir stellen fest, Kohlenstoffbindung<br />

ist gefragt.<br />

Neben Schulen und Privatpersonen erkundigen sich auch Firmen nach Aufforstungsprojekten. Bäume,<br />

in beson<strong>de</strong>rem Maße schnell und ganzjährig wachsen<strong>de</strong> tropische Baumarten, nehmen CO2 aus<br />

<strong>de</strong>r Luft auf und speichern Kohlenstoff beispielsweise als Zellulose im Holz. Für die Menschen in<br />

Regenwaldregionen könnten daraus zukünftig Einkommensquellen entstehen, über <strong>de</strong>n Verkauf<br />

von CO2-Emissionsrechten, sogenannten „Carbon Credits“. Diese Form <strong>de</strong>s Emissionshan<strong>de</strong>ls befin<strong>de</strong>t<br />

sich aber noch in <strong>de</strong>r Planungsphase. Der Richtlinien-Dschungel wird noch gelichtet. „GEO<br />

schützt <strong>de</strong>n Regenwald e.V.“ plant davon unabhängig bereits ein erstes größeres, ökologisch verträgliches<br />

Aufforstungs- und Klimaschutzprojekt. Solche Projekte wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren<br />

sicher noch an Be<strong>de</strong>utung gewinnen und eine wachsen<strong>de</strong> Rolle in <strong>de</strong>r Vereinsarbeit spielen.<br />

Mit herzlichen Grüßen, Ihre<br />

Annette Hasselmann<br />

Geschäftsführerin „GEO schützt <strong>de</strong>n Regenwald e.V.“<br />

G<br />

<strong>SCHÜTZT</strong> <strong>DEN</strong> <strong>REGENWALD</strong><br />

Newsletter für För<strong>de</strong>rer Nr. 12<br />

Frauen aus Telekuti im nordindischen<br />

© »GEO schützt <strong>de</strong>n Regenwald e.V.« Bun<strong>de</strong>sstaat Jharkhand<br />

www.regenwald.<strong>de</strong>


IndIen<br />

Wasser für die Ho<br />

Positive Zwischenbilanz zu einem Projekt von »GEO schützt <strong>de</strong>n Regenwald e. V.«,<br />

das gemeinsam mit <strong>de</strong>r Karl Kübel Stiftung initiiert wor<strong>de</strong>n ist<br />

Noch vor zwei Jahren litt Telekuti<br />

im nordindischen Bun<strong>de</strong>sstaat<br />

Jharkhand beson<strong>de</strong>rs in<br />

<strong>de</strong>n Monaten vor <strong>de</strong>r Regenzeit<br />

unter akutem Trinkwassermangel.<br />

Brunnen trockneten aus, Fel<strong>de</strong>r<br />

verdorrten, und die Frauen<br />

mussten lange Wege zu <strong>de</strong>n z. T.<br />

verschmutzten Wasserstellen<br />

auf sich nehmen. Folgeerscheinungen<br />

starker Bo<strong>de</strong>nerosionen,<br />

verursacht durch die Abholzung<br />

<strong>de</strong>r umliegen<strong>de</strong>n Waldgebiete.<br />

Kam <strong>de</strong>r Monsun, spülte dieser<br />

die dünne trockene Krume<br />

ins Tal, die für die Landwirte dieser<br />

Region eine Lebensgrundlage<br />

bil<strong>de</strong>te.<br />

Da die Menschen ihre Situation<br />

aus eigener Kraft nicht verbessern<br />

konnten, för<strong>de</strong>rt „GEO<br />

schützt <strong>de</strong>n Regenwald e.V.“ zusammen<br />

mit <strong>de</strong>r „Karl Kübel<br />

Stiftung für Kind und Familie“<br />

(KKS) und mithilfe <strong>de</strong>r finanziellen<br />

Unterstützung <strong>de</strong>s Bun-<br />

<strong>de</strong>sministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit ein<br />

Wasserprojekt. Die Initiative<br />

will die bereits stark <strong>de</strong>zimierten<br />

Wäl<strong>de</strong>r sowie die Lebensgrundlage<br />

<strong>de</strong>r dort ansässigen<br />

Stammesgemeinschaft <strong>de</strong>r Ho<br />

erhalten. Ziel ist, die Produktivität<br />

<strong>de</strong>r Landwirtschaft zu steigern.<br />

Die Bauern müssen mehr<br />

erwirtschaften, als sie zur Selbstversorgung<br />

brauchen. Nur so<br />

können sie über ihren eigenen<br />

Bedarf hinaus auch Han<strong>de</strong>l treiben<br />

und nur so lässt sich verhin<strong>de</strong>rn,<br />

dass eine wachsen<strong>de</strong> Zahl<br />

von Menschen weiterhin Wäl<strong>de</strong>r<br />

in Ackerland verwan<strong>de</strong>lt. Die<br />

Bewohner von Telekuti haben<br />

sich dazu verpflichtet, <strong>de</strong>n unkontrollierten<br />

Holzeinschlag<br />

einzustellen und die abgeholzten<br />

Flächen langsam wie<strong>de</strong>r aufzuforsten.<br />

Mit <strong>de</strong>m Bau eines Grabenund<br />

Sickergrubensystems versucht<br />

man das Hauptproblem,<br />

das schnelle ungenutzte Abfließen<br />

<strong>de</strong>s Regenwassers und das<br />

Wegspülen wertvollen Ackerbo<strong>de</strong>ns,<br />

zu verhin<strong>de</strong>rn. Durch<br />

das gezielte Leitsystem in ein<br />

Speicherbecken wer<strong>de</strong>n die Fel<strong>de</strong>r<br />

nun auch in <strong>de</strong>r Trockenzeit<br />

geflutet. Damit ist eine zweite<br />

Reisernte möglich.<br />

Um die Abflussgeschwindigkeit<br />

und die Bo<strong>de</strong>nerosion zu<br />

min<strong>de</strong>rn, wur<strong>de</strong>n Erosionsrisse<br />

mit schweren Steinen verfüllt<br />

und Stauwehre aufgebaut.<br />

„We have to make the running<br />

water walk“, erklärt Pater<br />

Bipin Pani vor Ort. Er ist Leiter<br />

<strong>de</strong>r Organisation „Catholic<br />

Charities“ in Jamshedpur und<br />

Vertragspartner <strong>de</strong>r KKS. Das<br />

Wasser sickert langsamer ein,<br />

sodass <strong>de</strong>r Grundwasserspiegel<br />

gespeist wird und langfristig<br />

stabil bleibt.<br />

Bereits in <strong>de</strong>r GEO-Ausgabe<br />

12/2005 berichteten wir über<br />

das erfolgreiche Entwicklungsprojekt<br />

und seine erste Bewäh-<br />

Neues Bewässerungs- und Leitsystem: Auf diese Weise können ehemalige Brachflächen<br />

in fruchtbares Ackerland verwan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n<br />

rungsprobe. Nun kann eine weitere<br />

positive Zwischenbilanz<br />

gezogen wer<strong>de</strong>n. Der Bau <strong>de</strong>s<br />

Wasserbeckens in Telekuti<br />

brachte ernorme Vorteile für die<br />

Ho, wie Ralf Tepel, Indienexperte<br />

<strong>de</strong>r Karl Kübel Stiftung, zu berichten<br />

weiß. Im vergangenen<br />

Oktober besuchte er das Dorf.<br />

„Mit <strong>de</strong>m aufgefangenen<br />

Wasser konnten die Menschen<br />

ihre Fel<strong>de</strong>r bewässern und eine<br />

Fischzucht anlegen. Eine Baumschule<br />

wur<strong>de</strong> eingerichtet, und<br />

vom Lohn für <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>s Reservoirs<br />

konnten sich 14 Familien<br />

neue Häuser bauen.“<br />

Im Dorfbrunnen sei nun das<br />

ganze Jahr über Wasser, <strong>de</strong>r<br />

Grundwasserspiegel sei wie<strong>de</strong>r<br />

angestiegen und <strong>de</strong>r Anbau intensiviert<br />

und durch eine breitere<br />

Produktpalette erweitert<br />

wor<strong>de</strong>n. Die zu erwarten<strong>de</strong> Ernte<br />

wird besser als in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren ausfallen.<br />

Sushila Sinkhu aus <strong>de</strong>r Frauenselbsthilfegruppe<br />

von Telekuti<br />

hat mit einem Kredit von nur<br />

300 Rupien (das entspricht ungefähr<br />

sechs Euro) ihre erste Geflügelzucht<br />

begonnen. Diese<br />

Kleinkredite sind Teil <strong>de</strong>s Projekts<br />

und dienen einer ersten<br />

„Anschubfinanzierung“. Heute<br />

ist <strong>de</strong>r Bestand 2000 Rupien<br />

wert. Der Kredit ist mittlerweile<br />

längst zurückgezahlt. Jetzt verdient<br />

Sushila gutes Geld mit <strong>de</strong>r<br />

Aufzucht und <strong>de</strong>m Verkauf <strong>de</strong>r<br />

Hühner. Zu beson<strong>de</strong>ren Anlässen<br />

wird auch ein Tier für die<br />

Familie geschlachtet.<br />

An<strong>de</strong>re Frauen sind ebenfalls<br />

wirtschaftlich aktiv gewor<strong>de</strong>n.<br />

Die Frauen von Suiamba, einem<br />

Dorf, das relativ verkehrsgünstig<br />

an <strong>de</strong>r einzigen Straße im<br />

Projektgebiet gelegen ist, haben<br />

einen kleinen La<strong>de</strong>n eingerichtet,<br />

in <strong>de</strong>m sie jetzt Kleidung<br />

verkaufen.<br />

Auch wenn noch viel zu tun<br />

bleibt, so zeigt sich: Das Projekt<br />

wird von <strong>de</strong>n Menschen aktiv<br />

getragen. Viele Eigeninitiativen<br />

haben sich entwickelt, Geschäfte<br />

wer<strong>de</strong>n mit Kleinkrediten eröffnet,<br />

neue Anbauprodukte angepflanzt<br />

und ehemalige Brachflächen<br />

beackert. Waldprodukte<br />

wer<strong>de</strong>n direkt an lokale Händler<br />

verkauft, um damit <strong>de</strong>n Zwischenhan<strong>de</strong>l<br />

auszuschalten.<br />

Was <strong>de</strong>m Volk <strong>de</strong>r Ho traditionell<br />

als Lebensunterhalt<br />

diente, <strong>de</strong>r Wald, bleibt erhalten.<br />

Er ist nicht nur Nahrungslieferant,<br />

son<strong>de</strong>rn auch Teil ihrer Geschichte<br />

und Kultur.<br />

Waldprodukte<br />

Das Kaffeeprojekt in Äthiopien geht in die zweite Phase<br />

Die erfolgreichen Maßnahmen <strong>de</strong>r vergangenen Jahre laufen weiter. Hinzu kommen<br />

Vorarbeiten für die Beantragung eines Biosphärenreservats um Bonga<br />

Im Jahr 2002 initiierte „GEO<br />

schützt <strong>de</strong>n Regenwald e.V.“ ein<br />

Projekt, um <strong>de</strong>n Regenwald um<br />

Bonga und die genetische Vielfalt<br />

<strong>de</strong>s dort noch vorkommen<strong>de</strong>n<br />

Wildkaffees Coffea arabica<br />

zu schützen.<br />

Vor Ort, in <strong>de</strong>r Heimat <strong>de</strong>s<br />

Arabica-Kaffees, konnten sich<br />

im März 2007 die Projektpartner<br />

persönlich von <strong>de</strong>n Fortschritten<br />

überzeugen. Sie sprachen mit<br />

Vertretern <strong>de</strong>r Kaffeekooperative<br />

Wodiyo über die bisherige<br />

Entwicklung und die weiteren<br />

Ziele <strong>de</strong>s Vorhabens, besuchten<br />

<strong>de</strong>n Wald, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Kaffee geerntet<br />

wird sowie die Verarbeitungshallen,<br />

wo er getrocknet,<br />

geschält und schließlich auch<br />

sortiert wird.<br />

Wodiyo ist eine von 26 Kooperativen<br />

<strong>de</strong>r Region; knapp<br />

die Hälfte ihrer 198 Mitglie<strong>de</strong>r<br />

sind Frauen. Gemeinsam ernten<br />

sie <strong>de</strong>n Kaffee, <strong>de</strong>r in ungefähr<br />

3000 Hektar Wald wächst. Für<br />

das Gebiet gibt es – ähnlich wie<br />

auch in zwei weiteren Kooperativen<br />

– inzwischen einen Waldmanagement-Plan.<br />

Der Leiter <strong>de</strong>r Kooperative<br />

und Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gewerkschaft,<br />

Ta<strong>de</strong>le Tesfaye, ist zuversichtlich,<br />

dass sie ihre Ziele erreichen<br />

wer<strong>de</strong>n: „Wir wollen in<br />

diesem Jahr die Qualität unseres<br />

Kaffees weiter verbessern und<br />

uns innerhalb <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n<br />

fünf Jahre auf diese Weise <strong>de</strong>n<br />

Respekt <strong>de</strong>s internationalen Kaffeehan<strong>de</strong>ls<br />

erarbeiten.“<br />

Ein wichtiger Schritt hierbei:<br />

In Kürze soll in Bonga ein<br />

kleines Labor zur Qualitätsprüfung<br />

<strong>de</strong>s Kaffees in Betrieb genommen<br />

wer<strong>de</strong>n, was <strong>de</strong>n Erzeugern<br />

eine bessere Kontrolle<br />

Erfolgreich mit ihrer eigenen Hühnerzucht: Sushila Sinkhu aus <strong>de</strong>r<br />

Frauenselbsthilfegruppe kann davon leben Bonga, Äthiopien: Eine Frau beim Sortieren von getrockneten Kaffeebohnen<br />

über ihr Produkt ermöglichen<br />

soll. Die bereits eingetroffenen<br />

Geräte, darunter eine profes-<br />

sionelle Röstmaschine und<br />

Mühle, konnten zunächst nicht<br />

installiert wer<strong>de</strong>n, da sintflutartige<br />

Regenfälle <strong>de</strong>n ursprünglich<br />

vorgesehenen Lehmbau<br />

stark in Mitlei<strong>de</strong>nschaft gezogen<br />

hatten.<br />

Der Kaffee aus Bonga wird<br />

bereits mit Erfolg von <strong>de</strong>r Freiburger<br />

Firma Original Food, Vertriebspartner<br />

von „GEO schützt<br />

<strong>de</strong>n Regenwald e.V.“, vermarktet<br />

(www.originalfood.<strong>de</strong>). Die Biozertifizierung<br />

<strong>de</strong>r Waldkaffeebohnen<br />

ist gera<strong>de</strong> angelaufen.<br />

In <strong>de</strong>r jetzigen Projektphase<br />

steht zum einen die weitere<br />

Qualitätsverbesserung <strong>de</strong>s Kaffees<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund; zum an<strong>de</strong>ren<br />

sollen die erfolgreichen<br />

Maßnahmen im Bereich <strong>de</strong>r Ge-<br />

Vorbereitung für <strong>de</strong>n Abtransport: Die mit Kaffeebohnen gefüllten Jutesäcke<br />

wer<strong>de</strong>n an die Verla<strong>de</strong>stelle gebracht<br />

sundheitsversorgung und Familienplanung<br />

weitergeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Darüber hinaus soll geprüft<br />

wer<strong>de</strong>n, ob in Bonga ein Biosphärenreservat<br />

geschaffen wer<strong>de</strong>n<br />

kann – es wäre das erste<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />

Das Konzept ist einfach und<br />

scheint i<strong>de</strong>al, um <strong>de</strong>n Kaffeewald<br />

nachhaltig zu schützen: In<strong>de</strong>m<br />

die Ernte von Wildkaffee<br />

<strong>de</strong>n Bewohnern eine dauerhafte<br />

Erwerbsmöglichkeit sichert,<br />

bleiben die vorhan<strong>de</strong>nen Waldflächen<br />

erhalten. Das Konzept<br />

beinhaltet, dass beson<strong>de</strong>rs artenreiche<br />

Naturflächen als „Kern-<br />

zonen“ <strong>de</strong>s Biosphärenreservats<br />

unter dauerhaften Schutz gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Umgeben sind<br />

diese Kernzonen von sogenannten<br />

Puffer- und Entwicklungszonen,<br />

in <strong>de</strong>nen ein nachhalti-<br />

ges und ressourcenschonen<strong>de</strong>s<br />

Wirtschaften vorgesehen ist.<br />

Die erste Resonanz <strong>de</strong>r Gesprächspartner<br />

auf <strong>de</strong>n Vorschlag,<br />

ein Biosphärenreservat<br />

einzurichten, war sehr positiv.<br />

Bevor <strong>de</strong>r äthiopische Staat bei<br />

<strong>de</strong>r UNESCO einen Antrag auf<br />

Anerkennung eines Biosphärenreservats<br />

stellen kann, sind jedoch<br />

umfangreiche Vorarbeiten<br />

zu leisten.<br />

Es müssen beispielsweise<br />

Kartenmaterial erstellt, Artenlisten<br />

zusammengetragen und<br />

Managementpläne sowohl für<br />

die Waldgebiete als auch die<br />

landwirtschaftlichen Flächen erarbeitet<br />

wer<strong>de</strong>n. Diese sollen<br />

die ökologische, wirtschaftliche<br />

und soziale Nachhaltigkeit <strong>de</strong>s<br />

Biosphärenreservats dokumentieren.<br />

Der Naturschutzbund<br />

Deutschland (NABU), neuer Partner<br />

im Projekt, wird sich diesem<br />

Themenkomplex beson<strong>de</strong>rs intensiv<br />

widmen.<br />

Daneben bemüht sich in <strong>de</strong>r<br />

neuen Projektphase die FSAF, eine<br />

Stiftung zur För<strong>de</strong>rung nachhaltiger<br />

Land- und Forstwirtschaft,<br />

initiiert von Dr. Michael<br />

Otto, um neue Marketingstrategien<br />

und schlägt damit die Brücke<br />

zwischen <strong>de</strong>r nachhaltigen<br />

Entwicklung und pragmatischen<br />

Vermarktungsfragen.<br />

Spen<strong>de</strong>nreISe<br />

»explore&help«<br />

Die schönsten Seiten von Ecuador ent<strong>de</strong>cken, dabei<br />

einen Einblick auch in die Probleme <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s bekommen<br />

und für ein Hilfsprojekt spen<strong>de</strong>n<br />

Eine neue Form <strong>de</strong>s Reisens in<br />

Projektgebiete von „GEO schützt<br />

<strong>de</strong>n Regenwald e.V.“ bietet das<br />

in Hamburg ansässige Unternehmen<br />

„explore&help“: eine<br />

Kombination aus Reise und<br />

Spen<strong>de</strong>, aus touristischen Angeboten<br />

und <strong>de</strong>m Besuch von<br />

Hilfsprojekten. Die finanzielle<br />

Hilfe und das jeweilige soziale<br />

Thema rücken in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund,<br />

ohne Spaß und Entspannung<br />

außer Acht zu lassen.<br />

Die nächste 24-tägige Reise<br />

von explore&help geht nach<br />

Ecuador und beginnt am 17. Oktober<br />

2007 (eine weitere Ecuador-Reise<br />

ist für April 2008<br />

vorgesehen). Alle Facetten die-<br />

ses vielseitigen Lan<strong>de</strong>s stehen<br />

auf <strong>de</strong>m Programm: die An<strong>de</strong>n,<br />

das Amazonastiefland und<br />

Galápagos.<br />

Neben <strong>de</strong>n landschaftlichen<br />

und kulturellen Höhepunkten<br />

wer<strong>de</strong>n die Teilnehmer auch<br />

zum GEO-Projekt ins Intag fahren.<br />

In dieser abgelegenen Bergregion<br />

– etwa zwei Autostun<strong>de</strong>n<br />

nördlich von Quito – wer<strong>de</strong>n sie<br />

unseren Projektpartner DECOIN<br />

(Defensa y Conservación Ecológica<br />

<strong>de</strong> Intag) kennenlernen.<br />

DECOIN setzt sich für <strong>de</strong>n Wald-<br />

und Umweltschutz ein.<br />

Der Kampf gegen <strong>de</strong>n Bau<br />

von Minen prägte die letzen Monate<br />

in <strong>de</strong>r Region. Durch die erfolgreiche<br />

Arbeit von DECOIN<br />

stehen inzwischen weite Teile<br />

<strong>de</strong>r artenreichen Bergregenwäl<strong>de</strong>r<br />

unter Schutz. Die För<strong>de</strong>rung<br />

kleiner Kooperativen erschloss<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerung neue Einkommensquellen<br />

– wie beispielsweise<br />

das „Junín Community Ecotourism<br />

Project“.<br />

In <strong>de</strong>r Lodge von Junín und<br />

beim Besuch <strong>de</strong>r heißen Quellen<br />

am Río Intag erleben die Reisen<strong>de</strong>n<br />

hautnah, welch positiven<br />

Einfluss Ökotourismus auf eine<br />

Region haben kann. Sie können<br />

sich ein Bild von <strong>de</strong>m Gebiet machen<br />

und sich mit <strong>de</strong>n Bewohnern<br />

unterhalten. Die Nöte und<br />

Freu<strong>de</strong>n kennenlernen und die<br />

Arbeit in einem Entwicklungs-<br />

und Schutzprojekt erleben. Der<br />

persönliche Spen<strong>de</strong>neinsatz<br />

kommt direkt <strong>de</strong>m Projektpartner<br />

vor Ort zugute.<br />

„GEO schützt <strong>de</strong>n Regenwald<br />

e.V.“ freut sich, dass durch<br />

explore&help inzwischen auch<br />

unsere För<strong>de</strong>rer die Gelegenheit<br />

haben, eine individuelle Erlebnisreise<br />

mit direkter Hilfe zu<br />

kombinieren.<br />

Sollte diese Spen<strong>de</strong>nreise Ihr<br />

Interesse geweckt haben, dann<br />

lassen Sie sich nicht die Chance<br />

entgehen, die letzten Plätze nach<br />

Ecuador zu buchen.Die ausführliche<br />

Reiseroute und weitere<br />

Informationen fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.exploreandhelp.<strong>de</strong><br />

Lädt zum Verweilen ein: die gemütliche<br />

Holzlodge in Junín

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