Besondere Anerkennung - Deutscher Natursteinverband eV
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<strong>Besondere</strong> <strong>Anerkennung</strong><br />
Kennziffer: 1077<br />
Dominium<br />
Standort:<br />
Komödienstraße 40 / Tunisstraße<br />
19–23 / Unter Sachsenhausen 27,<br />
50667 Köln<br />
Art der Nutzung:<br />
Büro, Konferenz, Café, Bank,<br />
Tiefgarage<br />
Bauherr/Bauträger:<br />
Hochtief Projektentwicklungs GmbH,<br />
Köln<br />
Architekt/Planverfasser:<br />
Prof. Kollhoff Generalplanungs<br />
GmbH, Berlin<br />
Mitarbeiter:<br />
Projektleiter: Jens Winterhoff<br />
Mitarbeiter: Annette Göhringer,<br />
Christian Schönberger, Andrea Kister,<br />
Sophie Büchner, Sören Wernitz<br />
Naturstein(e):<br />
Tuffstein, Kalkstein, Sandstein, Gneis<br />
Fotograf:<br />
Susanne Wegner, Stuttgart<br />
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Dominium, Köln<br />
Projektbeschreibung<br />
Das Dominium besteht aus sechs individuellen<br />
Gebäuden entlang einer Bauflucht, die<br />
einerseits den Stadtraum und andererseits<br />
drei Hofräume bilden. Ihre Traufhöhe orientiert<br />
sich am Kontext, mit Ausnahme zweier<br />
zehngeschossiger Akzente an der Südostecke<br />
des Blocks und in der Mitte der Tunisstraße.<br />
Die Hausfronten bilden individuelle Physiognomien<br />
aus und sind dabei gegliedert in<br />
einen zweigeschossigen Sockelbereich mit<br />
Hauseingängen und Schaufenstern, in den<br />
filigranen, durch Pfeiler vertikal betonten<br />
Körper und den ortstypischen steilen Satteldachabschluss<br />
mit Gauben. Für die Straßenfassaden<br />
finden die charakteristischen<br />
Materialien der Kölner Innenstadt in farblicher<br />
Abstimmung Verwendung: Sandstein,<br />
Muschelkalk, Basalt und Tuff. Das Projekt<br />
steht zu seiner Ambivalenz: Eine Ausbildung<br />
individueller Adressen, ohne zu verleugnen,<br />
dass es als Ganzes geplant und realisiert wird.<br />
Jurybewertung<br />
Das Projekt nimmt gleich mehrere Herausforderungen<br />
an: Städtebaulich wird das scheinbar<br />
monolithische Büroprogramm in sechs<br />
eigenständig entwickelte Bürohäuser aufgelöst,<br />
architektonisch wird die vermeintliche<br />
Sprachlosigkeit des monotaktischen Bürorasters<br />
zugunsten des individuellen Hausganzen<br />
differenziert, programmatisch werden<br />
die Hausdächer wieder als konstitutives<br />
Motiv des städtischen Hauses begriffen und<br />
schließlich wird der Naturstein hier so profilträchtig<br />
und motivmächtig in Szene gesetzt,<br />
wie dieses in den vergangenen Jahrzehnten<br />
kaum an anderer Stelle zu finden war.<br />
Mit diesem auf allen Ebenen des architektonischen<br />
wie städtebaulichen Diskurses<br />
meisterlich entwickelten Projekts gelingt ein<br />
ebenso faszinierender, provokanter wie streitbarer<br />
Beitrag zur zeitgenössischen Architekturdebatte.<br />
Die Verwendung der unterschiedlichen<br />
Natursteine und die entwurfliche<br />
Durcharbeitung der architektonischen Details<br />
stellen einen in jeder Beziehung hochwertigen<br />
Beitrag zum städtischen Bauen mit<br />
Naturstein dar.