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Magazin Dezember 2013 - TUalumni

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Bulletin Nr. 36 | <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong> Seite 5kalische Daten und können über„Aktoren“ direkt auf physikalischeProzesse einwirken. Dabei nutzen„CPS“ globale Daten und Diensteund verfügen über multimodaleMensch-Maschine-Schnittstellen.Sie sehen, wie vielfältig die Fähigkeitenund Kompetenzen seinmüssen, um „CPS“ in die industrielleAnwendung zu überführen.HOFSTÄDTER: Der Wandel in derProduktion ist schneller als je zuvor.Energie- und Ressourceneffizienz,verkürzte Time to Market und hoheFlexibilität sind auch in Zukunft entscheidendfür die Wettbewerbsfähigkeit.Industrieunternehmen tungut daran, schon heute ein Fundamentfür die Zukunft zu legen undin ihre Produktentwicklungs- undProduktionsprozesse bis hin zu denzugehörigen Services zu investieren.Integrierte Produktionsabläufeund eng verzahnte Verbindungenvon Soft- und Hardware haben wirbei Siemens bereits mit der Einführungvon Totally Integrated Automation(TIA) als Ziel verfolgt. Durch diekontinuierliche Weiterentwicklungvon TIA auf der Seite der Automatisierungstechnikund erst recht durchden massiven Einstieg in PLM-Software-Technologienhaben wir diefolgerichtigen Schritte unternommen,um Produktentwicklungs- undProduktionsprozesse durchgängigmiteinander zu verknüpfen. WeitereZukäufe von Softwarefirmen wiezuletzt LMS (Software für Simulationund Test von mechatronischenSystemen) bauen die Verbindungder virtuellen Welt im Bereich derProduktentstehung mit der realenProduktion nachhaltig aus. Damithaben wir eine optimale Grundlagefür Industrie 4.0 geschaffen. Auch amBeispiel unseres Elektronikwerkesin Amberg wird sichtbar, was derstufenweise Ausbau auf dem Wegzur Fertigung der Zukunft bewirkenkann. Was wir dort umgesetzt haben,sind erste Schritte in Richtung Industrie4.0. Gleiches gilt für die Kommunikationper Profinet: Damit habenwir heute schon die Grundlage fürdie Kommunikation der cyber-physischenSysteme von morgen.SEIDLER: Um diese vielfältigen Fähigkeitenund Kompetenzen fokussiertzu betrachten haben die Fakultätenfür Maschinenwesen und Betriebswissenschaft,Informatik, Elektro-und Informationstechnik zusammenmit der Fakultät für Bauingenieurweseneine Initiative an derTU Wien gegründet – „TUWIn 4.0“.Neben den fachspezifischen Fähigkeitenund Kompetenzen der genanntenFakultäten, ist ein Disziplinen-ÜbergreifendesZusammenarbeitendieser Fakultäten entscheidend.Es finden regelmäßig Kooperations-und Koordinationstreffenstatt, erste gemeinsame Projektewurden akquiriert.Frau Prof. Seidler, wie konkret kanndie TU Wien den österreichischenUnternehmen dabei helfen, Leistungenim Zuge der Industrie 4.0-Wellezu entwickeln und auf dem Markt zuimplementieren?SEIDLER: Unsere Initiative „TUWIn4.0“ agiert als 1-Stop-Shop für Unternehmen.Wir möchten die Initiativeals zentraler Ansprech- und Kooperationspartnerfür die österreichischeIndustrie weiter ausbauen,um aktuelle Herausforderungender österreichischen Industrie zuidentifizieren und innovative Themenfür die Industrie nutzbar zu machen.Die klassische Arbeitswelt wird sichim Zuge von Industrie 4.0 verändern.Hierfür bieten wir maßgeschneiderte„Industrie 4.0-Ausbildungsangebote“für Studierende und dieIndustrie an. Wir möchten ferner ander TU Wien ein „Living-Lab“ einrichten,als experimentelle Plattformfür spezifische Problemlösungen.Ganzheitliche Lösungen sollen aufdiese Weise schneller auf den Marktgebracht werden können.Herr Dr. Hofstädter, welche CPS-Lösungenbietet Siemens bereits heutean?HOFSTÄDTER: Um die Expertisein „vertikaler IT“ weiter voranzutreiben,hat Siemens in den vergangenenJahren eine ganze Reihevon Software-Firmen in den SektorIndustry integriert. Es sind meistSpezialisten für Funktionen, dieinnerhalb größerer Software-Anwendungeneinen bestimmten Teilbereichabdecken. Gekoppelt mitden Schlüsselkompetenzen vonSiemens in der Automatisierungergibt dies ein Angebot von Industriesoftware,das sich über dengesamten Wertschöpfungsprozessfür Produktentwicklung und Produktionerstreckt. Der bislang spektakulärsteEinsatz von PLM-Software(Product Lifecycle Management)war neben den Formel-1-Bolidenvon Infiniti Red Bull Racing die Vorbereitungder Mission des Mars-Fahrzeugs „Curiosity“, das 2012 aufdem Roten Planeten gelandet ist. DieNASA setzte die PLM-Software vonden ersten Entwürfen bis zur Simulationbeim Eintritt in die Marsatmosphäreein. Abgesehen davon istdie PLM-Software bei über siebenMillionen lizenzierten Anwendernim Einsatz. Der Vorteil dieser Softwareist, dass alle Entwicklungen,die die Kosten beeinflussen, ständigeinfließen und daher jederzeit Einkaufspreisanalysenzur Verfügungstehen.Herr Dr. Hofstädter, wie schätzen Sieaus heutiger Sicht die Entwicklungdes Themas für die österreichischeIndustrie ein?HOFSTÄDTER: Die Funktion derIndustrie als Motor für Wachstum,Beschäftigung und soziale Stabilitätwird verstärkt anerkannt undrund um die Welt legt die Politikzurzeit Programme zur Förderungder Industrie auf, z.B. in den USA, inGroßbritannien, aber auch in Chinaoder Indien. Österreich, wie auchDeutschland, hat aus der Vergangenheitgelernt und rüstet sich nunfür eine industrielle Zukunft, in derwir weiter führend am Weltmarktund erfolgreich im Export seinwerden. Heute gelten beide Länderwieder als Vorbild und werdendafür geachtet, ihre Schlüsselindustrienim Land gehalten zu haben.Vielen Dank für das Gespräch!

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