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Die Verhältnisse im 19. Jahrhundert. - Nieheim-Entrup

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(Rohrleitung) durch den Weg gelegt. Es ist bemerkenswert, dass dieGemeinde <strong>Entrup</strong> zu dieser Zeit trotz aller Abgaben undUnterhaltungslasten keine Schulden hatte. Im Jahre 1803 beklagte sichder Richter Danielsmeyer von <strong>Entrup</strong> auf der Oldenburg darüber, dass dieNiehe<strong>im</strong>er Bauern ihre Kühe widerrechtlich auf die <strong>Entrup</strong>er Hude treibenund bat um Abstellung der Ungerechtigkeit <strong>im</strong> Namen der hudeberechtigten<strong>Entrup</strong>er, Seine Beschwerde wurde anerkannt und den Niehe<strong>im</strong>ern wurde beiStrafe verboten, die <strong>Entrup</strong>er Hude zu benutzen. Am 3.8.1803 wurde dasFürstentum Paderborn von König Friedrich Wilhelm III. in Besitzgenommen, wodurch auch <strong>Entrup</strong> zum preußischen Staat kam. Hiermit warendie alten Rechte der bisherigen Landesherren erloschen. Da auch dasKloster Marienmünster an Preußen fiel, quartierte man In <strong>Entrup</strong> vom 3.August bis zum 11. November 1803 15 Husaren als Besatzung ein, <strong>Die</strong>Gemeinde musste die Soldaten frei verpflegen und auch für die Pferde dienotwendige Fourage liefern.Trotz der Änderung in der Regierungsgewalt "blieben in <strong>Entrup</strong> Vorsteherund Richter <strong>im</strong> Amt. Das Dorf gehörte seit dieser Zeit zum Kreis Brakel,dem zuerst der Graf von Bocholz zu Niesen als Landrat vorstände Nach ihmbekleidete Freiherr Otto von Haxthausen zu Boekendorf dieses Amt. <strong>Die</strong>bürgerliche Gerichtsbarkeit oblag dem Amtmann Thoß zu Schwalenberg. <strong>Die</strong>Dorfbewohner hofften, nach Beendigung der weltlichen Macht desPaderborner Fürstbischofs von den lästigen Abgaben befreit zu werden.Sie waren, daher sehr enttäuscht, als auch unter der preußischenRegierung die Abgaben fast in gleichem Umfange geleistet werden mussten.Hierzu kamen noch die Gestellung von Pferden und Fouragegelder fürMilitärtransporte. Im Jahre 1803 wurde das 14 1/2 fache der früherenSchätzung als Grundsteuer, erhobene Aus einer erhaltenen Bestätigung desdamaligen Gerneindevorstehers Johann Friedrich Stiewe vom 2O.11.18o3geht hervor, dass die Gemeinde den Krug (Gastwirtschaft) in <strong>Entrup</strong> andiesem Tage meistbietend für 110 Reichstaler an Johannes Hencken aufdrei Jahre verpachtet hatte. 1804 hatte die Gemeinde in den beidenMonaten Januar und Februar 22 Taler, 6 gute Groschen und am 60 Oktober1805 9 Taler und 17 gute Groschen zu zahlen. Außerdem wurde in derGemeinde in diesem Jahre insgesamt eine Grundsteuer in Höhe von 375Reichstalern erhoben. Im Jahre 1805 entstand eine Teuerung, weil infolgeder anhaltenden Nässe keine gute Ernte zu verzeichnen war. Ein ScheffelKorn nach lippischem Maß, welches zwei Metzen? also ein viertel Scheffelweniger umfasste als ein Berliner Scheffel, kostete 4 Reichstaler und 12gute Groschen. Viele Einwohner litten Hunger. Bischof Egon von Paderbornstellte darum Gelder zur Verfügung, um die Not In den Dörfern zulindern. Im Dezember des Jahres 18o6 musste die Gemeinde <strong>Entrup</strong> für daspreußische Magazin auf acht vierspännigen Wagen 62 Berliner ScheffelRoggen und 162 Berliner Scheffel Hafer nach Beverungen schaffen.Außerdem hatten die <strong>Entrup</strong>er Bauern oftmals Fuhren für die preußischenTruppen durchzuführen. Am 3. August 1806 brachten fünf vierspännige<strong>Entrup</strong>er Wagen Soldaten von Brakel nach Polle, am 30. August fuhren dreihiesige Wagen mit Getreide von Schwalenberg nach Paderborn und am 8.Oktober zwei Wagen mit Hafer von Driburg nach Beverungen. Als <strong>im</strong> Oktober1806 die Preußen in der Schlacht bei Jena und Auerstädt unterlagen,wurden auch die <strong>Entrup</strong>er Bürger Untertanen Kaiser Napoleons. In dieser

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