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Die Verhältnisse im 19. Jahrhundert. - Nieheim-Entrup

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Als <strong>im</strong> Jahre 1815, infolge der kriegerischen Ereignisse inFrankreich,die Truppen zwischen Rhein und Weser zusammengezogen wurden,musste das Dorf <strong>Entrup</strong> nochmals 11 Wagen und 2 Reitpferde stellen,welche Domänenfrüchte von Schwalenberg nach Lippstadt und Truppen vonPaderborn nach Geseke fahren mussten. Ferner hatte die Gemeinde indiesem Jahre 35 Berliner Scheffel Roggen, 17 Scheffel Gerste, 8 ZentnerHeu, 4 Zentner Stroh, 18 Maaß Branntwein und 1 Zentner Erbsen an dieMagazine Paderborn und Höxter zu liefern. Infolge der langjährigenKriegslasten und Lieferungen waren die <strong>Entrup</strong>er Bauern es nun leid, auchnoch ihren Verpflichtungen gegenüber dem Kloster Marienmünsternachzukommen. Im Jahre 1817 wird vermerkt, dass die 12 dienstpflichtigenMeier und die 14 Kötter von <strong>Entrup</strong> nunmehr auch die Naturaldienste, diedie Domaine Marienmünster von ihnen beanspruchen konnte, abgekaufthaben. Jeder Meier hatte hierfür eine Freikaufssumme von 116Reichstalern und 16 gute Groschen und jeder Kötter 30 Rtlr. und 6 guteGroschen zu entrichten. Im Jahre 1818, als hier der Abtsmeyer FriedrichStiewe als Ortsbeamter fungierte, hatte die Gemeinde <strong>Entrup</strong> an GrundundExentemsteuer 378 Rtlr. und 10 gute Groschen, an Personalsteuer 122Rtlr. und 23 gute Groschen zu entrichten. Im Jahre 1823 wird über diesehr niedrigen Getreidepreise geklagt. In <strong>Entrup</strong> kostete ein lippischerScheffel Roggen nur 10 gute Groschen oder 15 Mariengroschen, nach demdamaligen Gelde 12 Silbergroschen und 6 Pfennige. 1831 wurden die KreiseBrakel und Höxter zusammengelegte <strong>Die</strong> Verwaltung führte seither dieBezeichnung "Kreis Höxter" und hat seit dieser Zeit ihren Sitz inHöxter. Das Gebiet des Kreises ist seither unverändert gebliebene, Indiesen Jahren erhob die Gemeinde <strong>Entrup</strong> noch das sogenannte Einzugsgeld.Neu einziehende "Mannspersonen", welche ein Vollmeyergut antraten, hatte4 Reichstaler und "Frauenspersonen", welche auf ein Vollmeyergutheirateten, 2 Rtlr. zu zahlen. Ebenso mussten die Halbmeyer 2 Rtlr. unddie Kötter 1 Rtlr. Einzugsgeld entrichten, und von Frauenspersonendieser Gruppe wurde 1 Rtlr., und 15 Silbergroschen erhoben. Seit 1833wurde nur noch von neuzuziehenden Mannspersonen ein Einzugsgeld von 5Rtlr. verlangte Durch die Zahlung des Einzugsgeldes erwarb sich das neueGemeindemitglied alle Rechte der Eingesessenen, besonders aber dieMitbenutzung der Gemeindeweide, Anteil am Grundvermögen und dergleichen.Aus der noch erhaltenen Verkaufsurkunde der Königlichen Regierung vorn27.3.1832 geht hervor, dass die Gemeinden <strong>Entrup</strong> und Sommerseil das zurOberförsterei Marienmünstergehörende 72 Morgen umfassende Wiesengelände"Osterholz" vom preußischen Staat für 582 Reichstaler und 28 Silber-Groschen gemeinsam erworben und je zur Hälfte aufgeteilt haben. AlsVertragspartner für die Gemeinde <strong>Entrup</strong> unterzeichneten Anton Reineke,Johann Kanne, Anton Stiewe, Bernhard Ahlemeyer und Joseph Müller denVertrag. Für Sommersell unterschrieben Anton Sachel. Ignatz Köhne,Heinrich Köhne, Joseph Grothe und Heinrich Dobbert. Aber schon zweiJahre später verkauften die <strong>Entrup</strong>er laut Vertrag vom 1.1.1834 unter demVorsitz ihres damaligen Vorstehers Johann Robrecht, gen. Pahlsmeyer, ausunerklärlichen Gründen ihren Anteil vom Osterholz, der 36 Morgenumfasste, an die Gemeinde Sommersell. <strong>Entrup</strong> verzichtete gleichzeitigauch zu Gunsten von Sommersell auf ihre Hudegerechtsame auf demköniglichen Forstgrunde Uhlenbruch und dem zwischen Sottemeyers undPollmanns Kämpen gelegenen Communal-Grasgrunde. Der Preis für das

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