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Betonieren bei sommerlichen

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Verar<strong>bei</strong>tungshinweiseMaßnahmen zum Erhalt der erforderlichen Betonqualitäten


2Verar<strong>bei</strong>tungshinweise<strong>Betonieren</strong> <strong>bei</strong> <strong>sommerlichen</strong> Temperaturen und WindDie Temperatur des Frischbetons und der Umgebung sowiestarker Wind haben einen entscheidenden Einfluss auf dieVerar<strong>bei</strong>tungseigenschaften, die Festigkeitsentwicklungund die Gefügeausbildung im oberflächennahen Bereich.Daher sind im Sommer <strong>bei</strong> höheren Temperaturen ab25 °C aber auch <strong>bei</strong> starker Luftbewegung zusätzlicheMaßnahmen notwendig, um die erforderlichen Betonqualitätensicher zu erreichen. Die Frischbetontemperatursoll im Allgemeinen <strong>bei</strong> der Entladung 30 °C nicht überschreiten.Gleichzeitig ist <strong>bei</strong> der Herstellung und Lagerung von Probekörpernauf die Einhaltung der Normenanforderungenzu achten (z. B. Lagerungstemperatur auf der Baustelle).Zu hohe Beton- oder Lagerungstemperaturen können z. B.die Endfestigkeit negativ beeinflussen.<strong>Betonieren</strong> <strong>bei</strong> <strong>sommerlichen</strong> Temperaturen erfordert —ähnlich dem <strong>Betonieren</strong> <strong>bei</strong> winterlichen Temperaturen —besondere Maßnahmen und vorausschauende Planung.


3Was kann getan werden?BetonzusammensetzungEinsatz von Zementen mit niedriger Hydratationswärmeentwicklungin der AnfangsphaseEinsatz von Zusatzmitteln mit verzögernder sowieverflüssigender Wirkung — für Transport beton Verar<strong>bei</strong>tbarkeitszeitmit Temperatur und zu erwartendemTemperaturanstieg abstimmenTemperaturabhängige Wirkung der Betonzusatzmittel(z. B. LP-Mittel) beachtenUnkontrollierte Wasserzugabe auf der Baustellegrund sätzlich unterlassen! (Qualitätsverlust desBetons!)BetonherstellungVerhindern des Aufheizens der Beton ausgangs stoffez.B. durch:— geeignete Anordnung der Gesteinskörnungslager— Abdecken der Gesteinskörnungen mit Isoliermatten— Berieselung der Gesteinskörnungen mit Wasser(Verdunstungskälte; erhöhte Feuchte der Gesteinskörnungen<strong>bei</strong> Wasserdosierung berücksichtigen!)Betonherstellung mit kühlem Brunnenwasseroder mit ScherbeneisTemperatur von Recycling-Wasser beachten!Aufheizen von Schalung und Bewehrung durchBeschatten oder Besprühen mit Wasser vermeiden(Wasserlachen vor Betonage beseitigen!)Vornässen des Untergrundes vor BetonageBetonverar<strong>bei</strong>tungDirekte Sonneneinstrahlung möglichst vermeiden(Beschatten)Verschieben der Betonierar<strong>bei</strong>ten auf kühlere Tageszeiten(früh am Morgen, abends, nachts)Lange Transport- und Liegezeiten vermeidenZügige Betonverar<strong>bei</strong>tung durch ausreichendesPersonal und Geräte sicherstellenGenaue Abstimmung von Lieferintervallen aufEinbauleistungBei unvorhergesehenen Wartezeiten sofortigeAbstimmung mit TransportbetonwerkAngesteiften Beton nicht mehr einbauenSofortige Lagerung der auf der Baustelle hergestelltenWürfel <strong>bei</strong> 20 °C +/- 2K zur Sicherung ordnungs -gemäßer Werte <strong>bei</strong> der Güteprüfung (sonst Festigkeitsverlustaufgrund nicht normgerechter Lagerungstemperatur!)Zementgehalt Vor Aufheizen geschützte Gesteinskörnung300 kg/m 3 Ausgangsstoffe und Wasser aufgeheiztAusgangsstoff Gesteins- Zement Wasser Gesteins- Zement WasserkörnungkörnungMaterialtem- 20 75 12 30 75 20peratur in °CBeitrag zur 13 7,5 3 19,5 7,5 5Frischbetontemperaturin KFrischbetontemperatur23,5 32in °CTab. 1: Beispiel für resultierende Frischbetontemperatur <strong>bei</strong> unterschiedlichenTem peraturen der Ausgangsstoffe nach Abb. 1 .Die Temperatur der Gesteinskörnungen beeinflusst die Frisch beton -temp eratur wesentlich stärker als die Zement temperatur!Temperatur<strong>bei</strong>trag in K252015105250300350ZementgehaltGesteinskörnungWasser350300250ZementgehaltZement350300250ZementgehaltAbb. 1: Bestimmung der Frischbetontemperatur aus den Temperaturender Ausgangsstoffe Zement, Gesteinskörnung und Wasser in Abhängigkeitvom Zementgehalt (250, 300, 350 kg/m 3 ). Die Summe der an derOrdinate abgelesenen Temperatur <strong>bei</strong>träge der Einzelkomponenten ergibteinen Orientierungswert für die Frisch betontemperatur.(Quelle: CEMENTBULLETIN, Jg. 57, Nr. 16)20 40 60 80Materialtemperatur in °C


4NachbehandlungNachbehandlungsmaßnahmen nach dem Einbau desBetons beginnen, die ersten Stunden sind entscheidendNachbehandlungsdauer aufgrund der Festigkeitsentwicklungdes Betons festlegenZu frühes Entschalen vermeidenSofortiges Aufsprühen von Nachbehandlungs mittelnauf mattfeuchte Oberfläche (möglichst mit hohemHellbezugswert )Abdecken des Frischbetons mit Isoliermatten alsHitze-/AbkühlungsschutzAuflegen Wasser speichernder Materialien unterständigem Feuchthalten (evtl. zusätzliches Abdeckenmit Folie als Verdunstungsschutz)Aufsprühen/Vernebeln von Wasser (Kein strömendesWasser! Nicht auf erhitzte Oberflächen! Ständigfeucht halten!)Schutz vor AusblühungenBis zum Entschalen Oberkanten durch Abdecken vordem Eindringen von Regen zwischen Schalung undBeton schützen, um <strong>bei</strong> Sichtbeton die Bildung von„Kalkfahnen” zu verhindernJungen Beton, z. B. <strong>bei</strong> Sichtbetonwandscheiben, insbesonderevor lang anhaltenden und leichten Niederschlägenschützen (Verhindern von „Kalkläufern" aufder Oberfläche)BauteilnutzungObwohl die Bauteilfestigkeit die Nutzung im weiterenBauprozess gestattet, kann ein aufgebrachter Nachbehandlungsschutzggf. hierdurch zerstört werden


5<strong>Betonieren</strong> <strong>bei</strong> <strong>sommerlichen</strong> Temperaturen und WindWas kann passieren?Verar<strong>bei</strong>tbarkeitWeisen im Sommer bereits die Betonausgangsstoffe hoheTemperaturen auf, so führt dies zu einer erhöhten Frisch -betontemperatur, die das Ansteifen und die Festigkeitsentwicklungdes Betons beschleunigt.Ergebnis: verkürzte Verar<strong>bei</strong>tbarkeitszeiten. Dieser Prozesswird durch hohe Wasserverdunstungsraten <strong>bei</strong> hohenUmgebungstemperaturen und starkem Wind noch beschleunigt.Die Folgen können Entmischungserscheinungen,sichtbare Schüttlagen, unzureichende Verdichtungund mangelhafte Einbettung der Bewehrung sein.Festigkeit und GefügeErhöhte Temperaturen im Beton beschleunigen die Hydratphasenentwicklungund führen, wie <strong>bei</strong> der Wärmebehandlung,zu einer veränderten Gefügeausbildung. Die höherenFrühfestigkeiten können zu Einbußen <strong>bei</strong> der Endfestigkeitführen.Zu starke Wasser verduns tung an der Oberfläche desBetons ver hindert die vollständige Hydratation, so dassdort ein weniger dichtes Gefüge mit geringerer Festigkeitentsteht.Die Folge ist neben der Neigung zum Absanden eine verminderteDauerhaftigkeit, d.h. geringer Widerstand gegenäußere Einflüsse, wie das Eindringen von Wasser undSchad stoffen (z. B. CO 2 , Chloride). Der Versuch, durcherhöhte Wasserzu gabe einen Konsistenzausgleich zuerreichen, führt aber auch zu verringerter Festigkeitsowie zu einer Minderung der Dauerhaftigkeit.SchwindenVor allem durch das beschleunigte Austrocknen der Oberflächennach dem Einbringen wird die Schwindrissgefahrerhöht, weil noch keine ausreichenden Zugfestigkeitenerreicht sind. Ab einer Austrocknungsrate von 1 kg/m 3 hist mit Frühschwindrissen zu rechnen. Aus Abb. 2 könnenin Abhängigkeit von den wichtigsten Einflussgrößen(relative Luftfeuchte, Luft- und Betontemperatur, Windgeschwindigkeit)Richtwerte für die verdunstete Wassermengeabgelesen werden. Die Abschätzung der Windgeschwindigkeitkann nach Tab. 2 erfolgen.Eine erhöhte Wasserzugabe für den Konsistenzausgleichwürde die Schwindneigung noch verstärken.Wind- Wirkung des Windes Windgeschwindigkeitstärke an Land km/h m/snachBeaufort1 Leichter Zug: Rauch steigt fast 1 — 5 0,3 — 1,5senkrecht empor2 Leichte Brise: Wind im Gesicht 6 —11 1,6 — 3,3fühlbar; bewegt zeitweilig Blätteran den Bäumen3 Schwache Brise: setzt Blätter 12 —19 3,4 — 5,4von Sträuchern und Bäumen inBewegung, bewegt Flaggen4 Mäßige Brise: bewegt Zweige, 20 —28 5,5 — 7,9streckt Wimpel5 Frische Brise: bewegt große 29 —38 8,0 —10,7Zweige, Wind im Gesicht schonunangenehm; streckt großeFlaggen6 Starker Wind: wird an größeren 39 —49 10,8 —13,8und frei stehenden Mastenhörbar; bewegt große ÄsterelativeLuftfeuchte in % 100 8060Lufttemperaturin °Cverdunstete Wassermengein l/m 2 · h4020201030Betontemperaturin °CWindgeschwindigkeitin km/h 403020100Windstärke nach BeaufortTab. 2: Abschätzen der Windgeschwindigkeitdurch Beobachtung des Windes an Land (Quelle: BBZ)Abb. 2: Austrocknungsverhalten von Beton in Abhängigkeit von derrelativen Luftfeuchte, der Luft- und Betontemperatur und der Windstärke(Quelle: Zementtaschenbuch 2000)


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