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Nr. 17 / Oktober 2012 - Cemex Deutschland AG

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auwerkForum für Kunden und Partner der CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>17</strong> <strong>2012</strong>Baustoffe für den Wasserbau//////Schleusenbau: Qualität en masseZemente für WasserbauwerkeDer Eurocode 2


EditorialBranche & Unternehmen03 Wasser schützen, Wasser transportieren04 Baumarktentwicklung weiterhin robustTitelStefan BürgerProjektleiter Wasserbauwerkebei CEMEX <strong>Deutschland</strong>06 Baustoffe für den WasserbauTechnologie & Projekte10 Schleusenbau: Qualität en masse12 Zemente für Wasserbauwerke14 Der Eurocode 2Liebe Leserinnen und Leser,Wasserbau erfordert besonderes Know-how, was sich auchdaran zeigt, dass es eine Reihe spezieller Normen und Vorschriftendafür gibt.Dialog & Service18 Neue SicherheitsdatenblätterInternational20 Silo d‘Arenc in Marseille: Moderne Eventsim IndustriedenkmalTitelfoto:Luftaufnahme der Weserschleuse MindenImpressum:Herausgeber: CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>, Abt. Communication &Public Affairs, Theodorstraße <strong>17</strong>8, 40472 Düsseldorf /Verantwortlich: Dr. Helmut Littek, CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> /Redaktion: Mechthild May-Jakoby / Telefon: 0211/4470-1142 /E-Mail: kundenservice.de@cemex.com / Redaktionelle Mitarbeit:Wolfdietrich Walther, Köln / Grafik und Satz: Grafikdesign Beyer,Köln / Druck: DCM GmbH, Meckenheim / Bildquellen: CEMEX<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>, S. 3: shyshka/Fotolia.com; S. 20: CEMEXFrance; S. 2, <strong>17</strong>: privat / Erscheinungsweise zwei Ausgaben proJahr / Diese Publikation wird CO 2 -neutral hergestellt und aufFSC®-zertifiziertem Papier gedruckt / Namentlich gekenn -zeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung derRedaktion wieder.Wir haben in den vergangenen Jahren einige große Wasserbauprojektebetreut, wie beispielsweise die Kaiserschleuse inBremerhaven, den Phoenix-See in Dortmund oder den Ausbauwichtiger Wasserstraßen wie des Dortmund-Ems-Kanals.Wir sind stolz darauf, dass wir mit der Weserschleuse in Mindendas zurzeit größte Schleusenprojekt <strong>Deutschland</strong>s mitBaustoffen beliefern.Wasserbau ist zwar aufs Ganze gesehen eher eine Nische unterden Infrastrukturprojekten, aber Wasserbauwerke sindtechnologisch und logistisch häufig besonders anspruchsvoll.Deshalb sind wir hier als Baustofflieferant mit breitem Erfahrungshorizontund Transportmöglichkeiten von eigenenSchiffsverladeanlagen über unsere Silofahrzeuge bis zu denFahrmischern gefragt.Hohe Qualität und die flexible Erfüllung von Kunden -wünschen – dafür stellen wir unser ganzes Wissen und unserelangjährige Erfahrung auch in diesem Bereich unserenKunden zur Verfügung.Mit freundlichen GrüßenStefan Bürger2 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>


Wasser schützen,Wasser transportierenWasser ist in unseren Breitengraden zwar nicht knapp, sauberes Trinkwasser istdennoch ein wertvolles Gut. Baustoffe helfen, es zu schützen.Mineralische Rohstoffe, Zement undBeton kommen an vielen Stellen zumEinsatz, wo es darum geht, Verunreinigungenzu vermeiden, Wasser aufzubereiten,zu speichern und an die richtigeStelle zu transportieren.Wasserbauprojekte sind in ihrem Um -fang und ihren Anforderungen äußerstvielfältig: Es geht um Projekte imBereich des Meeres, an Seen, Flüssenoder Kanälen, daneben auch um abwassertechnischeAnlagen oder Regenrückhaltebecken.Wasserbauwerke könnenmit Süß- oder Salzwasser, mit stehendenoder fließenden Gewässern und mitAbwasser in Berührung kommen.Wasserbau dient der NachhaltigkeitViele dieser Bauwerke stehen in direktemZusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit.So schützen Deichbe festi -gungen und Regenrückhaltebecken vorÜberschwemmungen und vor den Auswirkungenvon Unwettern. Die Er -neuerung von Abwassersystemen sorgtdafür, dass Schadstoffe nicht ins Grundwassergelangen; immerhin verfügt<strong>Deutschland</strong> über eine 500 000 Kilo -meter lange öffentliche Kanalisation,wovon <strong>17</strong> % kurz- bis mittelfristig sa -nierungsbedürftig sind. Wasserstraßener mög lichen den umweltfreundlichenTrans port von Massengütern. Lange Zeitunbeachtet, rückt die ökologische Durch -gängigkeit von Flüssen und Kanälen seiteinigen Jahren stärker in den Fokus:Fischaufstiegsanlagen sorgen dafür, dassSchleusen und andere Hindernisse über -wunden werden können. Fische könnenihre gewohnten Wanderungsbewegungenwieder aufnehmen, und die Flussfaunawird wieder reichhaltiger.Baustofftechnologische Erfahrungist gefragtWasserbauwerke erfordern häufig großeMengen von Baustoffen. Aus demBereich mineralische Baustoffe sind esvor allem Sand, Kies und Wasserbausteine.Hier ist nicht nur baustofftechnologischeErfahrung gefragt, die Anlieferungist auch eine logistischeHerausforderung.Beton ist durch seine lange Lebensdauerfür viele dieser Bauwerke besondersgeeignet, denn sie sind häufig starkenmechanischen Beanspruchungen aus -gesetzt, oft auch Frostangriffen mit undohne Taumittel. Erst das Zusammenwirkenvon sorgfältiger Be ton projektierung,geeigneter Rohstoff- und Rezepturauswahlsowie fachgerechter Bauausführungschafft die Voraussetzung für die Dauerhaftigkeitder Bauwerke.Man sieht: Wasserbauwerke sind einThema mit vielen Facetten, und daswollen wir Ihnen in der vorliegendenAusgabe der bauwerk ausführlicher vorstellen./3


Baumarktentwicklungweiterhin robustDas erste Halbjahr <strong>2012</strong> endete für den Tiefbau trotz widriger Rahmenbedingungen miteinem Plus. Auch der Nichtwohnbau legte etwas zu. Die Baugenehmigungen im Wohn -bau stagnierten dagegen. Die aktuelle Marktsituation ist allerdings besser, als die Zahlenes ausdrücken, weil die Statistik ein verzerrtes Bild vermittelt (siehe Kasten).Differenzierte Betrachtung imWohnbauIm 1. Halbjahr <strong>2012</strong> ging die Anzahl derneu genehmigten Gebäude im Wohnbauim Vergleich zum Vorjahreszeitraum um4 % zurück*, was in erster Linie amschwachen 1. Quartal (-11 %) lag. DieBautenarten entwickelten sich allerdingssehr unterschiedlich: Der Ein- undZweifamilienhausbau verzeichnete einMinus von 6 %, während der Mehrfamilienhausbauum 14 % zulegen konnte.Das höchste Wachstum erzielte derNorden mit Hamburg (+25 %), Bremen(+19 %) und Niedersachsen (+14 %).Seit der vorigen bauwerk- Ausgabe hatsich an den positiven Rahmenbedingungennichts geändert. Die niedrigeArbeitslosenquote, hohe Lohnsteigerungenund attraktive Kreditzinsen stimmenuns für die künftige Entwicklung imWohnbau optimistisch. Zudem stellt derdeutsche Immobilienmarkt für Kapitalanlegereine sichere Investitionsmöglichkeitdar, was einen zusätzlichen Schubfür den Mehrfamilienhausbau bedeutet.Unsicherheit im NichtwohnbauIm 1. Halbjahr <strong>2012</strong> stieg die Anzahlneu genehmigter Gebäude im Nichtwohnbauum 1 %*. Auch im Nichtwohnbauwar das Ergebnis im 2. Quartal(+5 %) besser als im 1. Quartal(-4 %). Erfreuliche Zahlen gab es vonden landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden(+6 %) und den Handels- undLagergebäuden (+5 %) zu vermelden.Tief im Minus waren die Anstaltsgebäude(-16 %) sowie die konjunktur -sensiblen Fabrik- und Werkstattgebäude(-15 %). Der Westen (+2 %) hat überdurchschnittlichgut abgeschnitten, währendder Nichtwohnbau im Osten um5 % zurückging. Die neuen Bundes -länder lagen durchweg im Minus mitSpitzen von -<strong>17</strong> % in Berlin und -16%in Brandenburg. In den alten Bundesländernwurde das Wachstum vonHamburg (+156 %) und Niedersachsen(+33 %) angetrieben. Sowohl der ifo-Geschäftsklimaindex als auch die Kapazitätsauslastungsind zuletzt konti nu -ierlich gesunken. Offenbar wird<strong>Deutschland</strong> vom schwachen Wirtschaftswachstumin der Euro-Zone angesteckt.Die weitere Entwicklung imNichtwohnbau ist also mit Unsicherheitenverbunden.Positive Überraschung im TiefbauIm 1. Halbjahr <strong>2012</strong> stiegen die realenAuftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraumum 5 %. Der Straßenbau(+7 %) schnitt besser ab als der „restliche“Tiefbau (+4 %), der auch den Wirtschaftstiefbauumfasst. Regional gab esstarke Unterschiede. Der Westen legteum 9 % zu, im Osten gingen die realenAuftragseingänge um 4 % zurück. Starkim Plus waren Hessen und Bayern (je+21 %). Zweistellige Verluste verzeichnetendas Saarland (-14 %), Hamburg(-12 %) und Mecklenburg-Vorpommern(-11 %). Für positive Impulse sorgenPPP-Projekte und Energieprojekte(Kraft werke, Offshore-Windparks), dieim Zuge der Energiewende an Bedeutunggewinnen werden. Da die öffentli -chen Haushalte trotz sprudelnder Steuer -einnahmen auf Sparkurs sind, rechnenwir im Tiefbau im weiteren Jahresverlaufmit Stagnation. /Verzerrte StatistikAufgrund einer Änderung des statistischenErhebungsbogens wurden Genehmigungenmit dem alten Erhebungsbogen noch inden Dezember gezählt. Dies gilt auch fürAnträge, die erst im Januar und Februargenehmigt wurden. Diese Genehmigungenfehlen in der Statistik in den ersten Monatendes Jahres <strong>2012</strong>.4 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>


Baumarktentwicklung1. Halbjahr <strong>2012</strong>Zu speziellen Marktdaten fürIhr Geschäftsgebiet helfen wirIhnen gerne weiter:kundenservice.de@cemex.comBaugenehmigungen (Anzahl Gebäude*) und Auftragseingänge im TiefbauWohnbau (Anzahl Gebäude)Nichtwohnbau (Anzahl Gebäude)Tiefbau (Auftragseingänge in Mio. €)absolutVeränderung zum VorjahreszeitraumabsolutVeränderung zum VorjahreszeitraumabsolutVeränderung zum VorjahreszeitraumSchleswig-Holstein2.728 -4%729 -1 %252 +12 %Hamburg908 + 25 %82 + 156 %159 - 12 %Niedersachsen7.413 + 14 %2.708 + 33 %1.398 - 2 %Bremen261 + 19 %68 + 26 %91 + 9 %Nordrhein-Westfalen8.356 - 9 %1.599 - 8 %1.532 + 7 %Hessen3.271 - 2 %755 - 4 %913 + 21 %Rheinland-Pfalz3.281 - 8 %712 - 1 %519 - 2 %Baden-Württemberg7.464 - 8 %1.843 - 4 %1.109 + 8 %Bayern11.391 - 8 %4.504 - 4 %2.112 + 21 %Saarland389 - 1 %145 + 21 %130 - 14 %Berlin989 - 6 %101 - <strong>17</strong> %383 + 3 %Brandenburg2.454 - 11 %318 - 16 %441 - 8 %Mecklenburg-Vorpommern1.246 - 12 %188 - 2 %166 - 11 %Sachsen1.719 + 2 %636 0 %795 - 8 %Sachsen-Anhalt871 + 8 %316 - 4 %433 - 6 %Thüringen949 - 4 %410 - 4 %430 + 7 %West45.462 - 4 %13.145 + 2 %8.215 + 9 %Ost8.228 - 6 %1.969 - 5 %2.647 - 4 %<strong>Deutschland</strong>53.690 - 4 %15.114 + 1 %10.862 + 5 %Veränderungen zumVorjahreszeitraumWohnbauNichtwohnbau■ unter – 50 %■ unter – 25 %■ unter 0 %■ ab 0 %■ ab + 25 %■ ab + 50 %Quelle:CEMEX Marktforschung,Statistische Landesämter,Kartengrundlage:GfK GeoMarketingOrientierungshilfe inden dargestellten Stadt-/Landkreisen bietet z. B.www.kreisnavigator.de(© Deutscher Landkreistag)*Bitte beachten Sie, dass sich bei Betrachtung des genehmigten umbauten Raumes abweichende Werte ergeben können, da hier die Gebäudegröße mit einfließt.So verzeichnete der Wohnbau im 1. Halbjahr <strong>2012</strong> gemessen am Rauminhalt ein Plus von 1 %, während die Anzahl der Gebäude um 4 % zurückging. ImNichtwohnbau stieg das Bauvolumen um 8 %, die Anzahl der Gebäude verzeichnete aber nur ein Wachstum von 1 %.5


Baustoffe für denWasserbauDer Wasserbau ist ein wichtiger Teil unserer Infrastruktur und verbunden mit zentralenZukunftsthemen: dem Schutz vor Hochwasser, dem Umweltschutz und der nachhaltigenBauweise.Rund 300 000 Tonnen Sand, Splitt, Kies und Wasserbausteinedienten zum Bau des künstlichen Phoenix-Sees in Dortmund.Der Wasserbau umfasst alle Maßnahmen,die die Nutzbarmachung von Wasseroder den Schutz vor Auswirkungendes Wassers zum Ziel haben. Wasserbauwerkekommen unmittelbar mit stehendenoder fließenden Gewässern oder mitAbwasser in Berührung. Die wichtigstenTeilgebiete des Wasserbaus sind:■■Verkehrswasserbau: Hafenbau, Strombau,Geschiebemanagement, Binnen -kanalbau, Schleusen, SchiffshebewerkeLandwirtschaftlicher Wasserbau: BeundEntwässerungstechnik, Wild -wasserverbau, Erosions- und Landschaftsschutz■ Siedlungswasserbau: Wasserversorgung,Kanalisation, Kläranlagenbau■ Hydromechanik: Hydrostatik, -dynamik,Rohrhydraulik etc.■ Hydrologie: Hydrometrie, Gewässerkundeetc.■ Küsteningenieurwesen: Küsten-/Hoch -wasserschutz, Seebau, Offshorebau6 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>


Titel■ Energiewasserbau: Wasserkraftan lagen -bau, Talsperrenbau, Stollenbau■ Gewässerausbau: Flussbau, Flussregelung,Stauanlagenbau, WasserspeicherWasserbausteineOb als Gesteinskörnung in Beton undSpezialbaustoffen oder in ihrer natürlichenForm – mineralische Rohstoffebilden auch im Wasserbau die Grundlagedauerhafter Konstruktionen. Allerdingsentspricht nicht jeder Natursteinden hohen Anforderungen, und oft verlangendie Ausschreibungen auch eineAnlieferung per Schiff, was weitereSteinbrüche ausschließt. Besonders ge -eignet sind Quarzit, Basalt, Grau wacke,Granit und Diabas. Bruchsteine unterschiedlicherGröße dienen zur Uferbefestigungan Flüssen und Binnenkanälen,tragen zum Hochwasserschutz beiund schützen die Küstenlinien vor Erosion.Sie finden Verwendung bei derGestaltung von Seeufern, beim DeichundBiotopbau, im naturnahen Flussverbauund in Trockenmauern.„Wasserbausteine müssen neben derGrößen- beziehungsweise Gewichtsverteilungweitere gesteinsspezifische Anforderungenerfüllen“, erläutert Dipl.-Ing.Michael Möllmann, Leiter Qualitäts -sicherung bei der CEMEX Kies & SplittGmbH. „Gesteinskennwerte sind zumBeispiel die Rohdichte, der Frostwiderstandund die Druckfestigkeit.“All diese Anforderungen werden in denTechnischen Lieferbedingungen fürWasserbausteine (TLW 2003) und inder DIN EN 13383 geregelt. Die einzelnenAnforderungen zeigt die Tabelleauf Seite 9.Die Bundesanstalt für Wasserbau stelltzusätzlich eigene hohe Anforderungenan die Qualitätssicherung von Wasserbausteinproduzenten.oben _ Ästhetisch und funktional ist das Überlaufbauwerk am Seilersee in Iserlohn (amtlicher NameCallerbach talsperre). Das Gewässer dient auch der Naherholung, deshalb ist die Überlaufmulde ausNatursteinen besonders ansprechend gestaltet. Am 25. Juli 2006 hat sie sich das erste Mal in der Praxisbewährt, als der Seilersee bei einem Unwetter über die Ufer trat.unten _ Im letzten Bauabschnitt des Stichkanals Osnabrück übernehmen 85 000 Tonnen frostbe stän -dige Wasser bausteine mit einer Rohdichte von 2,6 t/m³ die Sicherung der Sohle und der Böschung.25 000 Tonnen Schüttsteine CP 63/180 und Mineralgemisch kamen im Kanalseitenweg zum Einsatz,10 000 Tonnen SSG 0/11 für die Ausgleichsschicht und die Kolkverfüllung, 10 000 Tonnen eines Sand-Kies-Gemischs 0/8 als Gesteinskörnung für die Betonverklammerung.7


Unterwasserbetonage zur Herstellung vonBrückenunterbauten: Die Transportbetonmischerund eine Autobetonpumpe stehen auf einemSchwimmponton, das eine Schubeinheit zu denKoordinaten der Einbaustelle bugsiert.SpezialbetoneBetone für Wasserbauwerke müssen allgemeinden Anforderungen der DIN1045 entsprechen, aufgrund der Nutzungsartund -dauer gelten jedochzusätzliche Anforderungen. Ist miteinem dauerhaften Kontakt des Bauteilsmit Wasser oder anderen Flüssigkeitenzu rechnen, empfiehlt sich eine fugenloseAusführung, weil fugenlose FlächenGeschiebezugabe:Kampf der SohlenerosionIn vielen unserer Flüsse herrscht einGeschiebedefizit. Es werden mehr Kies undSteine als Geschiebefracht weggespült, alsüber die Nebenflüsse oder aus dem Oberlaufneu hinzukommen: Die Sohle desFlussbetts vertieft sich. Diese Erosion führtzu einer Senkung des Wasserstands, wasdie Schifffahrt gefährdet und den Grundwasserspiegelfallen lässt.Um das Feststoffdefizit auszugleichen undder Gefahr der Sohleneintiefung zu begegnen,wird seit einigen Jahren an manchenErosionsstrecken eine gezielte Geschiebe -zufuhr vorgenommen, indem Wasserbausteineund Kies in ausgewählten Größenins Flussbett eingebracht werden – undbesonders an Strömen wie dem Rhein istdas eine Daueraufgabe.weniger Angriffsmöglichkeiten bieten.Spezielle Betone stellen sicher, dass dieWassereindringtiefe begrenzt bleibt unddass das Bauteil chemischen Angriffenund dynamischen Belastungen aufDauer widersteht. Hier einige ausgewählteBeispiele.Unterwasserbeton: Dieser Beton eignetsich für die Unterwasserschüttung. Erkommt beispielsweise zur Anwendungin Hafenbau werken und Brückenpfeilern,bei der Herstellung von Beton -sohlen und Fundamenten in geflutetenBaugruben, für Bohrpfähle und Schlitz -wände. Beim Betoneinbau unter Wassergilt es zu verhindern, dass zum Beispieldie Mörtelmatrix ausgespült wird.Deshalb darf der Baustoff nicht freidurch das Wasser fallen, sondern mussals geschlossene Masse fließen. Ambesten lässt sich dies durch Pumpenerreichen oder indem man den Betondurch ein ständig mit Beton gefülltesTrichterrohr einleitet, das man so langsamnach oben zieht, dass die Austrittsöffnungständig in der Frischbetonschüttungbleibt (Kontraktor verfahren).Unterwasserbeton braucht einen be -sonders guten Zusammenhalt und einegute Verarbeitbarkeit. Der Zement -gehalt sollte mindestens 350 kg/m³be tragen, der maximale äquivalenteWasserzementwert ist 0,60. Zur Konsistenztragen zumeist auch ein Mehlkorngehaltvon mehr als 400 kg/m³ und eineGesteinskörnung mit einer stetigenSieb linie bei. Da in den meisten Fälleneine Verdichtung mit Geräten nichtmöglich ist, bietet sich für den Unterwassereinsatzein Beton in der fließfähigenKonsistenz F5 an.Spezielle Rezepturen dienen als Verklammerungsmörtelzum Verbinden von Wasserbausteinenunter der Wasserlinie.Auch hier stellen Betonzusatzmittelsicher, dass der Baustoff nicht zerfällt.Wasserundurchlässiger Beton: Die Ge -brauchsfähigkeit vieler Bauwerke undBauteile steht und fällt mit ihrer Wasserundurchlässigkeit.Beton mit hohemWassereindringwiderstand nach DIN1945 bzw. DAfStb-Richtline – auchwasserundurchlässiger Beton oder WU-Beton genannt – dient beispielsweisezum Bau von Stau- und Kaimauern,Schleusen, Kanalauskleidungen, Wasserbehälternund -türmen, Klär- undSchwimm becken, Tunneln und Rohrleitungen.Ein weiterer wichtiger Einsatzbereichsind dichte Keller (orangewanne).8 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>


TitelIn der Kläranlage Potsdamkamen 150 Kubikmeter ESW-Transportbeton zum Einsatz. Dernorm gerechte Beton der Druck -festig keits klasse C55/67 und derExpositionsklasse XA3 (chemischstark angreifende Umgebung)diente zum Bau der Pumpen -kammer, eines Mischwasser -beckens und eines EntlastungsundEntspannungsbauwerks.Wenn der Widerstand gegen das Eindringenvon Wasser an gesondert hergestelltenProbekörpern nachzuweisen ist,sind Verfahren und Kriterien gesondertzu vereinbaren. Je nach Zusammensetzungund verwendeter Gesteinskörnungist WU-Beton auch widerstandsfähiggegen Frost, Einwirkungen von Taumittelnund schwache chemische Angriffe.Die vom Deutschen Ausschuss fürStahlbeton (DAfStb) 2004 veröffentlichteRichtlinie „WasserundurchlässigeBauwerke aus Beton“ (WU-Richtlinie)legt die aktuellen Standards fest.ESW-Beton: Beton mit Erhöhtem Säure-Widerstand (ESW) ist ein neu entwickelterHochleistungsbeton für chemischstark beanspruchte Beton bauwerke wieAbwasserkanäle und -schächte, Rohr -leitungen und Kläran lagen. ESW-Betonwird als Trans port beton aus stationärenWerken geliefert und weist eine erhöhtechemische Beständigkeit und Dichtigkeitder Mörtelmatrix auf. Seine Zusammen -setzung entspricht den Vorgaben derDIN 1045 und erfüllt ohne weitereSchutzmaßnahmen die Anforderungender Expositionsklasse XA3: Er kann ohneOberflächenschutzsystem Säureangriffen(pH-Wert > 3,5) und betonkorrosivenProzessen im Nutzungszeitraum dauerhaftstandhalten. Solche Angriffe tretenheute zum Beispiel zunehmend häufigdurch Abwasser in der Kanalisation undin Kläranlagen auf.FazitWasserbauwerke liegen am oder imMeer, in oder an Seen, Stauseen, Flüssenund Binnenkanälen, in Abwasser- undKläranlagen – und sie alle müssen einenguten Widerstand gegen chemische odermechanische Angriffe mitbringen. Dersteigende Bedarf beispielsweise bei derErneuerung von Kläranlagen und Kanalisationen,beim Ausbau von Schifffahrtskanälenund Schleusen machenden Wasserbau zu einem Segment mitZukunft. /Kategorien und Anforderungen an Wasserbausteine nach DIN EN 13383-1Zeilen-<strong>Nr</strong>.Eigenschaft DIN EN 13383-1Abschnitt <strong>Nr</strong>.Prüfverfahren1 Größenklassen (CP) 4.2.1 DIN EN 13383-22 leichte Gewichtsklassen (LMB) 4.2.2 DIN EN 13383-2Kategorie oderAnforderung nachDIN EN 13383-1CP 45/125CP 63/180CP 90/250LMB 5/40LMB 10/60LMB 40/200LMB 60/3003 schwere Gewichtsklassen (HMB) 4.2.3 DIN EN 13383-2 HMB 300/10004a Steinform (Verhältnis Länge zu Dicke) 4.3 DIN EN 13383-2 LT A4b Steinform (Anteil gerundeter Steine) 4.4 DIN EN 13383-2 RO 55 Gesteinsdichte (ρ) 5.2 DIN EN 13383-2 ρ ≥ 2,3 kg/dm 3678Widerstand gegen Brechen(Druckfestigkeit)Raumbeständigkeit vonStahlwerksschlackeSonnenbrand (Verwitterungsarteiniger Basalte)5.3 DIN EN 1926 CS 807.2.3 DIN EN 13383-2 DS A7.6 DIN EN 13383-2 SB A9 Wasseraufnahme (Vorversuch zu Zeile 10) 7.3 DIN EN 13383-2 WA 0,510 Widerstand gegen Frost-Tau-Wechsel* 7.4 DIN EN 13383-2 FT A*Anforderung nur für den Wasserwechselbereich und darüber oder bei längerer Zwischenlagerung in der Frostperiode9


Schleusenbau:Qualität en masseSchleusen gehören zu den größten Objekten im Bereich des Wasserbaus. Für die Sohlenund Wandungen moderner Schleusenkammern braucht es gewaltige Mengen an Beton –und diese Massenbetonagen sind eine Herausforderung für die Bauunternehmen und ihreBetonlieferanten. So auch beim Bau der Weserschleuse Minden.„Mit dem heutigen Tag ist der Erdbauabgeschlossen, und es beginnt der Massivbau,für den wir fünfzehn Monateansetzen“, erklärt Björn Kranz, Bauleiterder Johann Bunte Bauunternehmung.Es ist der 5. September <strong>2012</strong>, der Tagder ersten Sohlenbetonage für dieWeserschleuse Minden. Seit 5 Uhrmorgens rollen Fahrmischer auf dieBaustelle, zwei Großmast-Autobetonpumpenmit 42- und 52-Meter-Mastenunterstützen den Einbau. Ro manusDiedrich, Betontechnologe vonCEMEX, begleitet die Großbetonage.Mit Blick auf die 139 Meter lange, etwa13 Meter breite und tiefe Baugrube sagter: „Die Herausforderung ist heute derreibungslose Ablauf. Damit bei der dreizehnstündigenBetonage alles perfektläuft, haben wir pro Schicht je zweiPumpenfahrer, zwei Anlagenführer undneun Fahrmischer im Einsatz. DieVersorgungskette darf auf keinen Fallabreißen.“10 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>


Technologie & ProjekteBei Minden im Nordosten von Nord -rhein-Westfalen kreuzen sich zwei Wasserstraßen:Der Mittellandkanal wird ineiner Trogbrücke über die Wesergeführt. Eine Schachtschleuse, errichtetvon 1911 bis 1914, verbindet den Kanalmit dem Fluss – eine unverzichtbarePassage für die Binnenschifffahrt. Dochjetzt geht das Schleusenbauwerk demEnde seiner technischen Nutzungsdauerentgegen, und seine Abmessungen entsprechennicht mehr den aktuellenAnforderungen. Denn künftig sollenauch 110 Meter lange Großmotorgüterschiffeden Höhenunterschied von derWeser zum Mittellandkanal überwindenkönnen. Das wird die neue WeserschleuseMinden möglich machen.Anspruchsvolle Logistik, exakteBetontechnologieAuch die Ansprüche an die Rezeptureinstellungdes Betons C20/25 F3 für dieSohle der Schleusenkammer sind hoch.„Wir achten darauf, dass die 1350Kubikmeter Beton, die heute allein imersten der neun Sohlenabschnitte ver -arbeitet werden, immer dieselbe Qualitäthaben“, unterstreicht RomanusDiedrich. „Die Toleranzgrenze ist umeiniges niedriger als gewöhnlich.“Insgesamt wird die Sohle der Schleusenkammer5 Meter dick und die Schleusenkammerwand4,50 Meter. Damit dieKerntemperatur nach sieben Tagen61 °C nicht überschreitet, wurden dieFrischtemperatur auf maximal 24 °Cbegrenzt und die Verwendung einesZements mit niedriger Wärmefreisetzung(CEM III/A 32,5 N-LH/NA) vorgeschrieben.oben und linke Seite _ Neubau der Weser schleuse Minden: Seit Anfang September wird die fünfMeter dicke Sohle der Schleusenkammer in drei Lagen aus einem Beton C20/25 betoniert.Weserschleuse MindenDie neue leistungsfähige Weserschleuse Minden entsteht parallel zur alten Schachtschleuse.Sie wird als Sparschleuse mit drei Sparbecken ausgeführt, was eine Wasserersparnis von etwa60 Prozent einbringt.ProjektdatenBauherr:Bauunternehmen:Betonmenge:Betone (Auswahl):Bauzeit: 2010 bis 2013Nutzlänge der Schleusenkammer:Kammerbreite:Normale Fallhöhe:Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des BundesJohann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG,Bad Bentheimca. 100 000 Kubikmeter (in Liefergemeinschaft)Unterwasserbeton, Selbstverdichtender Beton,Sichtbeton, Sohlenbeton, Kammerwandbeton,Spritzbeton, Bohrpfahlbeton139,00 Meter12,50 Meter13,30 MeterZwischenbilanz von Bauleiter BjörnKranz: „Die Besonderheiten bei diesemProjekt sind die Größe der Baustelle, dieimmensen Betonmengen und die hohenQualitätsansprüche. Aber der große technischeAufwand lohnt sich, denn dieWeserschleuse Minden ist auf eine Nutzungsdauervon einhundert Jahren aus -gelegt.“ /Drempeltiefe:Kreuzungsschleusungsdauer:4,00 Meterca. 37 Minuten11


Zemente fürWasserbauwerkeWasserbauwerke sind überwiegend massige Ingenieurbauwerke. Es müssen Betoneeingesetzt werden, deren Hydratationswärmeentwicklung möglichst gering ist, um dieGefahr von Rissen durch Zwangsspannungen deutlich zu reduzieren – die Auswahl desZements und die Zusammensetzung der Massenbetone sind von entscheidenderBedeutung.Der Wasserbau ist wahrscheinlich derBereich des Bauwesens, bei dem schonimmer Hüttenzemente, also Portland -hüttenzemente und Hochofenzemente,eine dominante Stellung eingenommenhaben.Besonders hohe Anforderungenbei Verkehrswasser bauwerkenSehr hohe, über Normen und sonstigeRegelwerke hinausgehende wasserbau -spezifische Anforderungen – unter andereman die Zemente – werden für Wasserbauwerke im Zuständigkeitsbereichder Bundesanstalt für Wasserbau (BAW)gestellt. Die Zusätzlichen TechnischenVertragsbedingungen – Wasserbau Leistungsbereich(ZTV-W LB) 215 enthaltenRegelungen für die Herstellung von12 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>


Technologie & Projektemassiven Wasserbauwerken aus Beton,zum Beispiel Schleusen, Wehre, Sperrwerke,Schöpfwerke, Düker, Durchlässe,Hafenbauten, Uferwände. Die detailliertenFestlegungen zielen auf eine Nutzungsdauervon einhundert Jahren ab.Die aktuelle Neufassung der ZTV-W LB 215 enthält Änderungen der de -skriptiven Anforderungen für Betoneder Expositionsklassen XD und XS. FürBetone der Expositionsklassen XD2,XS2, XD3 und XS3 dürfen nur folgendeZemente verwendet werden:• CEM I- und CEM II-Zemente (sieheKasten) in Verbindung mit mindestens20 M.-% Flugasche, bezogen auf(z+f)• CEM III/A in Verbindung mit mindestens10 M.-% Flugasche, bezogenauf (z+f)• CEM III/BChlorideindringwiderstand vonCEM III-Beton unübertroffenMeerwasserbauwerke sind in einigenBereichen einem starken Chloridangriffausgesetzt. Ist der Chlorideindring -widerstand des Betons nicht ausreichendhoch, lässt sich der Korrosionsschutz derBewehrung nicht zuverlässig sicherstellen– trotz Einhaltung der Anforderungenentsprechender Normen und Richt linien.Von der Bundesanstalt für Wasserbauaktuell veröffentlichte Forschungsergebnisseunterstreichen wissenschaftlich diebisherigen Erkenntnisse hinsichtlich desdominanten Ein flusses der Zementartauf eine beabsichtigte Erhöhung desChlorid eindringwiderstands von Beton.Von sechs unterschiedlich zu sammen -gesetzten Betonen erzielte der Beton miteiner Kombination von Hochofen zementCEM III/A und Flugasche den höchstenChlorideindringwiderstand.Hydroabrasion – ein Elementder LebensdauerprognoseEin hoher Widerstand des Betons gegenHydroabrasion – das heißt Verschleißbeanspruchung,die im Wasser mitgeführteFeststoffe verursachen – ist beispielsweisebei Wehrschwellen undTosbecken eine wesentliche Anforderung.Folgende Kennwerte bestimmendie Betonkorrosion durch Verschleiß -beanspruchung: die Porosität, derElastizitätsmodul und die Festigkeit desBetons. Die Verwendung von CEM IIundCEM III-Zementen ist vorteilhaft,da zum Beispiel mit steigendem Hüttensandgehaltdes Zements die Kapillarporositätdes Betons abnimmt. Nebendem dichten Betongefüge tragen weiterespezifische Leistungsmerkmale vonCEM II- und CEM III-Zementen zueinem hohen Verschleißwiderstand bei,zum Beispiel das Nacherhärtungs -potenzial.Zemente für Wasserbauwerke nach ZTV-W LB 215Ergebnisse von Frostprüfungenkönnen Konflikte bewirkenBetone mit Hochofenzement der ExpositionsklasseXF3 mit Luftporen (z. B.für Schleusenkammerwände), die hinsichtlichHydratationswärmeentwicklungund Festigkeitsentwicklung optimalzusammengesetzt sind, weisen oftbei der Frostprüfung gemäß BAW-Merkblatt keinen ausreichenden Frostwiderstandauf. Das maßgeblicheAbnahmekriterium „innere Schädigung“wird (problemlos) erfüllt, das zusätzlicheAbnahmekriterium „Abwitterungen“jedoch überschritten. Diese Erfahrungenwurden nicht nur mit neuen Betonzusammensetzungengemacht, sondernauch mit praxiserprobten Betonen. Dieohnehin zahlreichen und insgesamt zeitaufwändigenErstprüfungen für Wasserbaubetoneerreichen durch erneut notwendigePrüfungen oft ein Ausmaß, dasdie Einhaltung von Bauterminen gefährdet.Es muss geprüft werden, ob daszusätzliche Abnahme kriterium „Abwitterungen“zwingend erforderlich ist. /Folgende Zemente nach DIN EN 197-1, DIN EN 197-4 und DIN 1164-10 dürfen verwendet werden:• CEM I• CEM II/A-S, CEM II/B-S• CEM II/A-T, CEM II/B-T• CEM II/A-LL• CEM II/A-M (S-LL), CEM II/A-M (S-T), CEM II/A-M (T-LL), CEM II/B-M (S-T)• CEM III/A, CEM III/BWeitere Einschränkungen hinsichtlich der Zemente gelten bei massigen Bauteilen. Hier dürfen nurNormal zemente mit niedriger Hydratationswärmeentwicklung (LH-Zemente gemäß DIN EN 197-1)eingesetzt werden.13


Der Eurocode 2Der Eurocode 2 (EC2) wurde zum 1. Juli <strong>2012</strong> bauaufsichtlich eingeführt. Er regeltdie Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetonbauwerken. Damitersetzt er die DIN 1045-1:2008-08. Diese wurde bereits zum 31. Dezember 2010zurückge zogen und mit der Einführung des EC2 aus der Liste der technischen Bau -bestimmungen entfernt.Zuerst die schlechte Nachricht: DerEurocode 2 ist wesentlich umfangreichergeworden als die durch ihn abgelösteDIN 1045-1. Den 183 Seiten derDIN 1045-1 stehen 241 Seiten EC2und mitgeltende 101 Seiten nationalerAnhang gegenüber. Das ganze Paket ausneuen Regelwerken für den Betonbauwird noch um 386 Seiten erweitert,rechnet man die Bemessungsregeln fürden Brandfall, für Brücken, für Silosund Behälter dazu. Insgesamt umfasstdie ab <strong>2012</strong> vorgesehene Einführungsämtlicher 10 Eurocodes 58 Teile, dieauf über 7000 Seiten abgedruckt sind.Auf dem Weg zum BaubinnenmarktUnd wozu das alles? In den letzten Jahrenhat es im Betonbau doch schon soviele Änderungen und Neuerungen inden Normenwerken gegeben, dass esschwer fällt, den Überblick zu behalten.Das große Ziel heißt europäischer Baubinnenmarkt– ein Markt, in demeinheitliche technische Regeln gelten,Baustoffe aufgrund harmonisierter Produktnormenoder europäischer Zulassungenfrei gehandelt werden, europäischlegitimierte Stellen Prüfungen undÜberwachungen durchführen. In kleinenSchritten nähert man sich dem Zielder Beseitigung technischer Handelshemmnisse.Nationale Normen werdensukzessive durch europäische Regelwerkeersetzt. Für den Baustoff Betongilt bereits seit Juli 2001 eine europäischeNorm, die EN 206-1. Jetzt ziehendie Bereiche Bemessung/Konstruktionund Bauausführung nach.Der Einführung des EC2 ging eine längereEinführungsphase voraus. AbJanuar 2011 war er alternativ zur DIN1045-1 anwendbar. Vorher war beiPilotprojekten seine Anwendbarkeitunter realitätsnahen Bedingungen getestetworden. Man darf also erwarten,dass die neue Norm ausgereift und praxistauglichist.Mit dem EC2 wurde ab dem 1. Juli<strong>2012</strong> ein ganzes Paket an Normen eingeführt,die neben dem Beton weiterewichtige Baustoffe und Baukonstruktionenumfassen (Seite 16, Abb. 1). Voraussichtlichwerden nur der EC6 (Mau-14 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>


Technologie & Projekteerwerksbau) und der EC8 (Auslegungvon Bau werken gegen Erdbeben) zueinem späteren Zeitpunkt eingeführt.NDP und NCIMit der nationalen Einführung als europäischeNorm erhält die deutsche Fassungdes EC2 die Bezeichnung DIN EN1992 (Seite 16, Abb. 2). Von dieserNorm gibt es mehrere Teile: In DIN1992-1-1:2011-1 sind allgemeine Be -messungsregeln und Regeln für denHochbau veröffentlicht. Dazu gehört dernationale Anhang DIN EN 1992-1-1/NA:2011-1, der einzelne Abschnitteder DIN 1992-1-1 erläutert und er -gänzt. Dabei wird unterschieden zwischenNational Determined Parameter(NDP) und Non Contradictory ComplementaryInformation (NCI). NDPsind Parameter, die im EC2 für nationaleEntscheidungen offen gelassen wordensind, und NCI sind Hinweise zurAnwendung des EC2, die dessen Grundgedankenaber nicht widersprechen.Eigene Teile innerhalb der DIN 1992bekommen der Bereich Betonbrücken(DIN EN 1992-2 + NA, Einführungvermutlich 2013) und der Bereich Silosund Behälterbauwerke (DIN EN 1992-3 + NA). Diese Teile enthalten nur nochdie spezifisch abweichenden oder zusätzlichenRegeln ihrer Bauart und sindzusammen mit dem GrundlagenteilDIN 1992-1-1 anzuwenden. Weil imExtremfall Bemessungshinweise aus vierverschiedenen Unterlagen zusammen -gezogen werden müssen, wird es für denPraktiker konsolidierte Fassungen desEC2 geben, die die in <strong>Deutschland</strong> geltendenVorschriften zusammenfassen(Beuth-Verlag) – ein Verfahren analogzur Baustoffnormung, bei der im DIN-Fachbericht 100 die EN 206-1 und dieDIN 1045-2 zusammengeführt wordensind.Was bleibt gleich, was ist neu?Und hier die gute Nachricht: Ungefähr80 % des Inhalts der DIN 1045-1 sind indie neuen europäischen Regelwerke übernommenworden. Inhaltlich bleibt alsovieles bekannt. Wesentliche Änderungenfinden sich beispielsweise beim Nachweisdes Durchstanzens, bei Bauteilen desGrundbaus und der Biegeschlankheitsbemessung.Den Baustoff Beton betreffendändert sich beim Übergang der DIN1045-1 auf den EC2 nichts: Die in denBemessungsvorschriften festgelegten Festigkeits-und Expositionsklassen bleibenerhalten. Gleiches trifft für die nur in<strong>Deutschland</strong> geltenden Regelungen zu:Die Expositionsklassen für VerschleißbeanspruchungXM finden Eingang in dieDIN 1992-1-1 und tauchen dort anungewohnter Stelle beim Nachweis derBetondeckung auf (Abschnitt 4.4.1.2).Die Feuchtigkeitsklassen W zur Abwehrder Betonkorrosion infolge einer Alkali-Kieselsäure-Reaktion werden im nationalenAnhang geregelt, ebenso die zusätzlichenMaßnahmen, die in <strong>Deutschland</strong>beim Bau von Parkdecks zu treffen sind,die in die Expositionsklasse XD3 einzuordnensind. →oben _ Der Erweiterungsbau des Museums Folkwang in Essenlinke Seite _ Die Hauptverwaltung von E.ON Ruhrgas in EssenRohbau des Meeresmuseums Ozeaneum inStralsund15


EN 1990 - Eurocode 0: Grundlagen der TragwerksplanungAbb. 1 _ Übersicht zu den Eurocodes fürdie Tragwerksplanung.EN 1991 - Eurocode 1: Einwirkungen auf TragwerkeEN 1993 -Eurocode 3:StahlbautenEN 1995 -Eurocode 5:HolzbautenEN 1998 - Eurocode 8: Auslegung von Bauwerken gegen ErdbebenEN 1997 - Eurocode 7: GeotechnikÄnderungen gibt es bei den Regelwerkenfür die Bauausführung. Die DIN1045-3:2008-08 wurde zurückgezogen.Seit Juli <strong>2012</strong> ist die europäische NormDIN EN 13670:2011-03 bauaufsicht-EN 1992 -Eurocode 2:StahlbetonundSpannbetontragwerkeEN 1994 -Eurocode 4:VerbundtragwerkeEN 1996 -Eurocode 6:MauerwerksbautenEN 1999 -Eurocode 9:AluminiumbautenQuelle: Dr.-Ing. Frank Fingerloos, DEUTSCHER BETON-UND BAUTECHNIK-VEREIN E. V.EinwirkungenBemessungDIN EN 1990 - Eurocode 0: Grundlagen der TragwerksplanungAusführungAbb. 2 _ Struktur des europäischen Normenwerksmit Bezug zum Betonbau (deutsche Fassung).DIN EN 1991 - Eurocode 1:Einwirkungen auf TragwerkeTeil -1-1:Wichten, Eigengewicht undNutzlasten im HochbauTeil -1-3: SchneelastenTeil -1-4: WindlastenDIN EN 1992 - Eurocode 2:Bemessung undKonstruktion von StahlbetonundSpannbetontragwerkenTeil -1-1:Allgemeine Bemessungsregelnund Regeln für den HochbauDIN EN 206-1: Beton -Teil 1: Festlegung, Eigenschaften,Herstellungund Konformität+ NAD DIN 1045-2:Beton -Anwendungsregelnzu DIN EN 206-1Teil -1-5: Temperatur -einwirkungenTeil -1-6: BauausführungTeil -1-7: außergewöhnlicheEinwirkungenTeil -2: Verkehrslastenauf BrückenTeil -4: Einwirkungen Silosund FlüssigkeitsbehälterTeil -1-2: Brandeinwirkungenauf TragwerkeTeil -2:BetonbrückenTeil -3: Silos undBehälterbauwerkeTeil -1-2:Tragwerksbemessungfür den BrandfallDIN EN 1997 - Eurocode 7: Geotechnik (Teile -1 und -2)DIN EN 1998 - Eurocode 8 (Teile -1 bis -6):Auslegung von Bauwerken gegen ErdbebenDIN EN 13670:Ausführung vonTragwerken aus BetonBauproduktnormenGeotechnischeBauteileQuelle: Dr.-Ing. Frank Fingerloos, DEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E. V.An dieser Stelle auf alle inhaltlichenÄnderungen des EC2 einzugehen, würdeden Rahmen sprengen. Interessiertenund Betroffenen seien die zahlreichenWeiterbildungsmaßnahmen empfohlen,die Verbände und Organisationen (z. B.BetonMarketing, VDZ, DBV) derzeitanbieten.Die Baustoffnormen – die EN 206-1und die DIN 1045-2 – ändern sichnicht und gelten weiterhin: Das wurdebereits beschrieben. Nationale Zulassungenfür Bauprodukte und -konstruktionenwerden durch europäischetechnische Zulassungen (ETA) ersetzt.Ansprechpartner für deren Erteilungbleibt das DIBt.lich eingeführt. Auch zu dieser euro -päischen Norm gilt ein nationalesAnwendungsdokument, die DIN1045-3:<strong>2012</strong>-03.Nach der Änderung ist vor derÄnderungEs gibt also einiges Neues und eineganze Menge bedruckten Papiers. Alldas muss gelesen, verstanden, gelerntund angewendet werden – und dannkommt die nächste Änderung. /16 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>


Technologie & ProjekteInterview„Betonbau bleibt wirtschaftlich“Eurocode 2, die neue europaweite Norm, gilt seit Juli dieses Jahres. Wir sprachen mitDr.-Ing. Frank Fingerloos über die Folgen für die Baupraxis.Herr Dr. Fingerloos, welche wesentlichenÄnderungen bringt die neueNorm?Für Anwender der neuen Bemes s ungs -norm Eurocode 2 fällt im Vergleich zurbekannten DIN 1045-1 natürlich sofortder vergrößerte Umfang des Normentextesselbst und der zusätzliche un -handliche nationale Anhang zu jedemEurocode unangenehm auf. Dies hängtvorrangig mit dem in europäischenNormenausschüssen praktizierten Konsensverfahrenmit allen Mitgliedsstaatendes CEN, des Europäischen Komiteesfür Normung, zusammen. Aber auchmit den immer noch nationalenHoheitsrechten, die bedeuten, dass beispielsweiseüber die Sicherheit und dieWirtschaftlichkeit der Bauwerke injedem Land selbst entschieden werdenkann. Dazu kommt die neue Gliederungder Abschnitte, an die es sich zugewöhnen gilt. An technischem Inhaltist jedoch überwiegend Bekannteswiederzufinden, da die 2001 veröffentlichteund 2008 überarbeitete DIN1045-1 schon weitgehend auf den EC2abgestellt wurde. Vielen Ingenieurenwerden die damaligen Umstellungsschwierigkeitenbeim Übergang von der1988er DIN 1045 noch in Erinnerungsein. Damit war aber der Hauptschrittder europäischen Normumstellung imBetonbau schon vollzogen. In der nunvorliegenden EC2-Fassung liegen diewenigen wesentlichen Änderungen imBereich der Durchstanzbemessung undder Verformungsbegrenzung mittels Biegeschlankheiten.Die Bemessungs- undKonstruktionsregeln beispielsweise entsprechenweitgehend den deutschenRegelungen seit 1978.Wird das Bauen teurer?Insgesamt wird das Bauen mit Beton in<strong>Deutschland</strong> im Durchschnitt so wirtschaftlichbleiben wie bisher. In Einzelfällensind Kostensteigerungen durchdie Bemessung nach EC2 nicht auszuschließen,wie zum Beispiel bei denPlanerhonoraren – zumindest theoretisch–, bei weitgespannten Flachdeckenund durchstanzbeanspruchten Einzelfundamenten.Auf der anderen Seitesind auch Einsparungen möglich, beispielsweisebei schlanken Druckgliedernoder bei vorgespannten Bauteilen.Welche weiteren Auswirkungenhat der EC2?Der Eurocode 2 vereint erstmals übergreifendgrundsätzliche BemessungsundKonstruktionsregeln für fast alleeuropäischen Länder. Trotz der nochvorhandenen nationalen Abweichungenist ein erster Schritt für die Harmonisierungdes Bauens in Europa getan. Fürviele Hersteller von Bauprodukten wirdder Zugang zu einem vergrößerten Baubinnenmarktin der EU einfacher. Diesgilt prinzipiell auch für die Tragwerksplaner,die ihre Leistungen internationaleinfacher anbieten könnten. Die Eurocodeswecken auch weltweit großesInteresse und Anerkennung und könntensich über Europa hinaus als Vertragsgrundlageetablieren. Mit dieserEC2-Fassung werden derzeit in vielenDr.-Ing. Frank FingerloosDEUTSCHER BETON- UND BAUTECHNIK-VEREIN E.V., Bereich BautechnikLändern von vielen IngenieurkollegenAnwendungserfahrungen gesammelt.Die Art und Weise, wie in unserenNachbarländern mit dem EC2 geplantund gebaut wird, ist eine spannendeund inspirierende Erfahrung, die auch„bewährte und unumstößliche“ nationaleRegelungen in einem neuen Lichterscheinen lässt. Es ist ganz klar, dassdiese erste wirklich breit angewendeteEurocode-Generation noch ein erheb -liches Verbesserungspotenzial aufweist.Wir arbeiten in den kommenden Jahrendaran, die nächste Eurocode-Generationaufbauend auf den deutschen und europäischenPraxiserfahrungen besser zumachen und nationale Abweichungenzu reduzieren. /<strong>17</strong>


NeueSicherheitsdatenblätterDie beiden EG-Verordnungen REACH und CLP und die neue weltweite Kennzeichnungvon Chemikalien GHS machen es notwendig, dass die bisher verwendeten Sicherheits -datenblätter für Zement und zementgebundene Baustoffe überarbeitet werden.REACH steht für Registration, Evaluation,Authorisation and Restriction ofChemicals, also Registrierung, Bewertung,Zulassung und Beschränkung chemischerStoffe. Mit dieser neuen EG-Verordnung <strong>Nr</strong>. 1907/2006 will dieEuropäische Kommission die Zulassungund die Erfassung von Chemikalieneuropaweit vereinheitlichen. Ergänztwird REACH durch die Verordnung(EG) 1272/2008 (CLP) zur Einstufung,Kennzeichnung und Verpackung vonStoffen und Gemischen (Regulation onClassification, Labelling and Packagingof Substances and Mixtures). Die Basisfür diese Verordnung ist das GloballyHarmonised System of Classificationand Labelling of Chemicals (GHS).Hierbei handelt es sich um eine weltweiteinheitliche Einstufung und Kennzeichnungvon Chemikalien mit den dazu -gehörigen Sicherheitsdatenblättern.Die beiden EG-Verordnungen REACHund CLP und die neue globale Kennzeichnungvon Chemikalien GHS füh-Sicherheit auf dem aktuellen StandDie Sicherheitsdatenblätter für CEMEX-Zement und zementgebundene Baustoffewerden regelmäßig auf Aktualität geprüftund entsprechend den gesetzlichen Vor -gaben angepasst. Datenblätter nach denim Text beschriebenen Regelungen findenSie bereits jetzt wie gewohnt aufwww.cemex.de/zement-download.htmoder www.cemex.de/Beton/Produkte.Darüber hinaus erhalten unsere Kunden dieSicherheitsdatenblätter auf postalischemWege oder bekommen sie von den Mitarbeiternunseres Vertriebs bzw. unsererAnwendungstechnik ausgehändigt.18 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>


Dialog & Serviceeine rote Umrandung. Die Symbole undBe schrei bungen sehen Sie im Kasten„Kennzeichnungselemente“.Übergangsfrist bis 2015Die neue Kennzeichnungspflicht fürZement und zementgebundene Baustoffetritt zum 1. Juni 2015 in Kraft.Bis zu diesem Zeitpunkt ist eine Einstufungund Kennzeichnung nach derneuen CLP-Verordnung bereits möglich.Daneben müssen aber auch noch dieKennzeichnung und Einstufung gemäßZubereitungsrichtlinie (1999/45/EG)bis zu diesem Zeitpunkt in den Sicherheitsdatenblätternvorhanden sein. Ne -ben den neuen Gefahrenpiktogrammenund den H- und P-Sätzen findet manalso auch noch die bisher bekanntenGefahrensymbole mit den entsprechendenR- und S-Sätzen. Ab dem 1. Juni2015 darf die Einstufung und Kennzeichnungnur noch nach CLP-Verordnungerfolgen. /KennzeichnungselementeGemäß Verordnung (EG) <strong>Nr</strong>. 1272/2008Gemäß Richtlinie 1999/45/EGren dazu, dass auch die bisher bekanntenSicherheitsdatenblätter für Zementund zementgebundene Baustoffe überarbeitetwerden müssen. Sicherheits -datenblätter sind gemäß Verordnung(EU) <strong>Nr</strong>. 453/2010 so zu gestalten, dasssie REACH-konform sind. Das hat dieZementindustrie bereits 2008 getan.Gefahren undSicherheitsmaß nahmenDie Umsetzung der CLP-Verordnungführt zu einer umfangreichen Erweiterungder Sicherheitsdatenblätter, da diemöglichen Gefahren und auch die zuergreifenden Schutzmaßnahmen mitPiktogrammen verdeutlicht werden.Darüber hinaus werden die bisherigenR- und S-Sätze (Risiko- und Sicherheitssätze)durch P- und H-Sätze er setzt. DieH-Sätze stehen für die Gefahren(Hazard Statements) und die P-Sätze fürzu ergreifende Sicherheitsmaßnahmen(Precautionary Statements). Die neuenGefahrenpiktogramme zeigen schwarzeSymbole auf weißem Hintergrund undhaben ähnlich wie viele VerkehrszeichenGefahrH318 Verursacht schwere Augenschäden.H315 Verursacht Hautreizungen.H335 Kann die Atemwege reizen.P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutztragen.P305+P351+P338+P310 BEI BERÜHRUNG MITDEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mitWasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsennach Möglichkeit entfernen. Weiterausspülen. Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUModer Arzt anrufen.P302+P352+P333+P313 BEI BERÜHRUNG MITDER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen.Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rateinholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.P261+P304+P340+P312 Einatmen von Staubvermeiden. BEI EINATMEN: Die betroffenePerson an die frische Luft bringen und in einerPosition ruhigstellen, in der sie leicht atmet. BeiUnwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oderArzt anrufen.Wenn das Produkt für jedermann erhältlich ist,gilt zusätzlich:P102 Darf nicht in die Hände von Kinderngelangen.P501 Inhalt/Behälter zu geeigneten Abfall -sammelpunkten bringen.R37/38 Reizt die Atmungsorgane und die Haut.R41 Gefahr ernster Augenschäden.S22 Staub nicht einatmen.S24/25 Berührung mit der Haut und Augenvermeiden.S26 Bei Berührung mit den Augen sofort undgründlich mit Wasser abspülen und Arzt kon -sultieren.S36/37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutz -kleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen.Wenn das Produkt für jedermann erhältlich ist,gilt zusätzlich:S2 Darf nicht in die Hände von Kinderngelangen.S46 Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rateinholen und Verpackung oder Etikett vor -zeigen.19


InternationalSilo d’ArencModerne Events im IndustriedenkmalAls das Silo d’Arenc, ein Industriedenkmalam Hafen von Marseille, inein multifunktionales Kulturzentrumumgebaut werden sollte, standen diePlaner und Bauausführenden vor einerarchitektonischen und ingenieurtechnischenHerausforderung: Sie muss ten dieaufgeständerte Wabenstruktur von 57Getreidesilos in ein Amphitheater mit2050 Sitzen umwandeln – und dabeidie Originalkonstruktion von 1926bewahren. Der Architekt Roland Cartaentwickelte ein Konzept, das die Fassadendes alten Bestands harmonisch mitmodernen funktionalen Innenräumenverbindet. Der Rückbau und die Neukonstruktionliefen bei diesem Projektoft parallel.Den Transportbeton für die Modernisierungproduzierte überwiegend diefranzösische CEMEX-Gesellschaft. Be -ton kam beispielsweise in den Treppenhäusernzum Einsatz. Ein BetonC35/45 diente zur Herstellung von1,20 Meter starken Trägern. Auf bis zu18,50 Meter hohen Stützen ruht dieDachkonstruktion: eine massige, 25Zentimeter dicke Platte aus einemBeton C25/35, die die Akustik sicherstellt.Zur Barrierefreiheit trägt einselbstverdichtender Architekturbetonvon CEMEX bei: Daraus bestehen dieSchächte der Aufzüge, die das Theatererschließen. Die Decke der Eingangshalle(großes Foto) wird von denUnterseiten der alten Silos gebildet –hier stehen über achtzig Jahre alteBeton flächen in Kontrast mit neuemSicht beton. /20 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>

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