Schleusenbau:Qualität en masseSchleusen gehören zu den größten Objekten im Bereich des Wasserbaus. Für die Sohlenund Wandungen moderner Schleusenkammern braucht es gewaltige Mengen an Beton –und diese Massenbetonagen sind eine Herausforderung für die Bauunternehmen und ihreBetonlieferanten. So auch beim Bau der Weserschleuse Minden.„Mit dem heutigen Tag ist der Erdbauabgeschlossen, und es beginnt der Massivbau,für den wir fünfzehn Monateansetzen“, erklärt Björn Kranz, Bauleiterder Johann Bunte Bauunternehmung.Es ist der 5. September <strong>2012</strong>, der Tagder ersten Sohlenbetonage für dieWeserschleuse Minden. Seit 5 Uhrmorgens rollen Fahrmischer auf dieBaustelle, zwei Großmast-Autobetonpumpenmit 42- und 52-Meter-Mastenunterstützen den Einbau. Ro manusDiedrich, Betontechnologe vonCEMEX, begleitet die Großbetonage.Mit Blick auf die 139 Meter lange, etwa13 Meter breite und tiefe Baugrube sagter: „Die Herausforderung ist heute derreibungslose Ablauf. Damit bei der dreizehnstündigenBetonage alles perfektläuft, haben wir pro Schicht je zweiPumpenfahrer, zwei Anlagenführer undneun Fahrmischer im Einsatz. DieVersorgungskette darf auf keinen Fallabreißen.“10 bauwerk <strong>17</strong> <strong>2012</strong>
Technologie & ProjekteBei Minden im Nordosten von Nord -rhein-Westfalen kreuzen sich zwei Wasserstraßen:Der Mittellandkanal wird ineiner Trogbrücke über die Wesergeführt. Eine Schachtschleuse, errichtetvon 1911 bis 1914, verbindet den Kanalmit dem Fluss – eine unverzichtbarePassage für die Binnenschifffahrt. Dochjetzt geht das Schleusenbauwerk demEnde seiner technischen Nutzungsdauerentgegen, und seine Abmessungen entsprechennicht mehr den aktuellenAnforderungen. Denn künftig sollenauch 110 Meter lange Großmotorgüterschiffeden Höhenunterschied von derWeser zum Mittellandkanal überwindenkönnen. Das wird die neue WeserschleuseMinden möglich machen.Anspruchsvolle Logistik, exakteBetontechnologieAuch die Ansprüche an die Rezeptureinstellungdes Betons C20/25 F3 für dieSohle der Schleusenkammer sind hoch.„Wir achten darauf, dass die 1350Kubikmeter Beton, die heute allein imersten der neun Sohlenabschnitte ver -arbeitet werden, immer dieselbe Qualitäthaben“, unterstreicht RomanusDiedrich. „Die Toleranzgrenze ist umeiniges niedriger als gewöhnlich.“Insgesamt wird die Sohle der Schleusenkammer5 Meter dick und die Schleusenkammerwand4,50 Meter. Damit dieKerntemperatur nach sieben Tagen61 °C nicht überschreitet, wurden dieFrischtemperatur auf maximal 24 °Cbegrenzt und die Verwendung einesZements mit niedriger Wärmefreisetzung(CEM III/A 32,5 N-LH/NA) vorgeschrieben.oben und linke Seite _ Neubau der Weser schleuse Minden: Seit Anfang September wird die fünfMeter dicke Sohle der Schleusenkammer in drei Lagen aus einem Beton C20/25 betoniert.Weserschleuse MindenDie neue leistungsfähige Weserschleuse Minden entsteht parallel zur alten Schachtschleuse.Sie wird als Sparschleuse mit drei Sparbecken ausgeführt, was eine Wasserersparnis von etwa60 Prozent einbringt.ProjektdatenBauherr:Bauunternehmen:Betonmenge:Betone (Auswahl):Bauzeit: 2010 bis 2013Nutzlänge der Schleusenkammer:Kammerbreite:Normale Fallhöhe:Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des BundesJohann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG,Bad Bentheimca. 100 000 Kubikmeter (in Liefergemeinschaft)Unterwasserbeton, Selbstverdichtender Beton,Sichtbeton, Sohlenbeton, Kammerwandbeton,Spritzbeton, Bohrpfahlbeton139,00 Meter12,50 Meter13,30 MeterZwischenbilanz von Bauleiter BjörnKranz: „Die Besonderheiten bei diesemProjekt sind die Größe der Baustelle, dieimmensen Betonmengen und die hohenQualitätsansprüche. Aber der große technischeAufwand lohnt sich, denn dieWeserschleuse Minden ist auf eine Nutzungsdauervon einhundert Jahren aus -gelegt.“ /Drempeltiefe:Kreuzungsschleusungsdauer:4,00 Meterca. 37 Minuten11