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Drapchi, das gefürchtetste Gefängnis Tibets

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21dahin ist. Jede einzelne Gefangene sang ein Freiheitslied auf Band, und die Kassette mitdiesen Liedern, die erfolgreich aus dem Gefängnis geschmuggelt werden konnte, erreichtenicht nur Tibeter, sondern viele Tibet-Freunde in der ganzen Welt. Zur Vergeltung wurde jededer Beteiligten mit einer Haftverlängerung zwischen 5 und 9 Jahren belegt. Es folgt eine Listeder betreffenden Nonnen:1. Gyaltsen Choezom: bisher 4 Jahre, Verläng. 5 Jahre insgesamt 9 Jahre2. Gyaltsen Drolkar: bisher 4 Jahre, Verläng. 8 Jahre insgesamt 12 Jahre3. Jigme Yangchen: bisher 7 Jahre, Verläng. 4 Jahre insgesamt 11 Jahre4. Lhungdrup Sangmo: bisher 4 Jahre, Verläng. 5 Jahre insgesamt 9 Jahre5. Namdrol Lhamo: bisher 6 Jahre, Verläng. 6 Jahre insgesamt 12 Jahre6. Ngawang Choekyi: bisher 5 Jahre, Verläng. 8 Jahre insgesamt 13 Jahre7. Ngawang Choezom: bisher 5 Jahre, Verläng..6 Jahre insgesamt 11 Jahre8. Ngawang Lochoe: bisher 5 Jahre, Verläng. 5 Jahre insgesamt 10 Jahre9. Ngawang Sangdrol: bisher 3 Jahre, Verläng. 6 Jahre insgesamt 9 Jahre10. Ngawang Tsamdrol: bisher 5 Jahre, Verläng. 5 Jahre insgesamt 10 Jahre11. Palden Choedron: bisher 3 Jahre, Verläng. 5 Jahre insgesamt 8 Jahre12. Phuntsog Nyidrol: bisher 9 Jahre, Verläng. 8 Jahre insgesamt 17 Jahre13. Rigzin Choenyi: bisher 7 Jahre, Verläng. 5 Jahre insgesamt 12 Jahre14. Tenzin Thubten: bisher 5 Jahre, Verläng.9 Jahre insgesamt 14 Jahre.Der nächste Versuch, eine Liste von Gefangenen und der Bedingungen innerhalb <strong>Drapchi</strong>shinauszubefördern, wurde im August 1995 von Ngawang Pekar unternommen. Dieser Versuchschlug fehl, und Ngawang Pekar kam für vier Monate in eine Einzelhaftzelle ins OutriduGefängnis, wonach er mit einer 6jährigen Haftverlängerung ins <strong>Drapchi</strong> Gefängniszurückgebracht wurde.1995 wurde Losar wieder zum Anlass für die Bekundung von politischem Dissens. Diesmal wares ein individueller Protest des Strafgefangenen Lodroe Gyatso aus der rukhag #1 am drittenTag des Losarfestes, dem 4. März 1995. Lodroe Gyatso, der Erlaubnis bekommen hatte, ohneBegleitung in eine andere rukhag zu gehen, um sich etwas Arznei zu holen, lief zuerst um denganzen Komplex herum und startete dann von unterhalb der rukhag #5, passierte die Gebäudevon #6, #4 und #2, bis er wieder im Hof von rukhag #1 ankam. Die ganze Zeit über rief erUnabhängigkeitsparolen, verteilte Flugblätter und hängte Plakate auf, deren Wortlaut er zudemlaut verlas, damit alle ihn hören sollten. Schließlich konfiszierten die Gefängniswachen dieFlugblätter und begannen mit ihren Prügelorgien. Einen Monat lang wurden die Häftlingevernommen, woraufhin die Gefängnisleitung versuchte, von höherer Stelle die Erlaubnis zurHinrichtung von Lodroe Gyatso einzuholen. Anderen Gefangenen gelang es jedoch irgendwie,diese Information Voice of America zuzustellen. Es folgte ein Eilappell des zuständigen UNGremiums an die chinesische Regierung. Lodroe Gyatso wurde mit 6 Jahren Haftverlängerungbestraft, aber inzwischen soll sein physischer und mentaler Zustand infolge der im Gefängniserlittenen Misshandlungen schwer beeinträchtigt sein.Das nächste Mal, daß die weiblichen politischen Gefangenen gegen <strong>das</strong> chinesischeGefängnissystem aufbegehrten, war im Januar 1996. Körperlich äußerst erschöpfendemilitärartige Drillübungen gehörten seit über 18 Monaten zum täglichen Programm derGefangenen, und nun wurde noch ein „Wettkampf“ mit dem in der Nähe gelegenen LhasaGefängnis, <strong>das</strong> früher als Outridu Gefängnis bekannt war, angekündigt. Eine derWettkampfnummern war, daß die Gefangenen einige chinesische Losungen im Takt mit denÜbungen singen sollten. Als die Insassen der rukhag #3 jedoch entdeckten, daß die Sprüche inWirklichkeit beinhalten, daß der Häftling seine Straftaten anerkennt, verspricht, an seiner

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