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Nach Schlaganfall: Gärtnern bringt am meisten Lebensfreude

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Oktober 2004PRESSE-SERVICEPhysikalische Medizin und Rehabilitation<strong>Nach</strong> <strong>Schlaganfall</strong>:<strong>Gärtnern</strong> <strong>bringt</strong> <strong>am</strong><strong>meisten</strong> <strong>Lebensfreude</strong>DGPMR: Gartenarbeit stärker als Therapie nutzenGartenarbeit erfüllt Patienten nacheinem <strong>Schlaganfall</strong> als eine von wenigenAktivitäten wieder mit hoher Lebenszufriedenheit.Dies ist das Ergebniseiner Studie, auf die die DeutscheGesellschaft für Physikalische Medizinund Rehabilitation (DGPMR) aufmerks<strong>am</strong>macht. Sie empfiehlt, beider Rehabilitation von <strong>Schlaganfall</strong>patientenmehr als bisher gärtnerischeAktivitäten zu berücksichtigen – zumBeispiel in Klinik- und Therapiegärten.vor ihr Leben ausgefüllthaben”, erläutert die österreichischeErgotherapeutinBrigitte Oberauer, die dieStudie in der Schweiz erstellthat, die Beweggründe.„Wir befragten Patientensechs Monate nachihrer Entlassung aus einerReha-Klinik, welche Aktivitätenim Haushalt, in derFreizeit, außer Haus und imBeruf ihnen Lebenszufriedenheitverschaffen.”Unter den vorgegebenenBetätigungen waren zumBeispiel Kochen, verschiedeneHausarbeiten, Einkaufen, sozialeEreignisse, Autofahren, Spazierengehen,Lesen und berufliche Tätigkeiten.Das überraschende Ergebnis der Befragung:Keine der im Fragebogen genanntenAktivitäten wurde in besonderemZus<strong>am</strong>menhang mit Lebenszufriedenheitgenannt – außer Gartenarbeit.Gartenarbeit bietet viele sinnliche Informationen„<strong>Gärtnern</strong> scheint für viele Menschennach <strong>Schlaganfall</strong> die einzige Tätigkeitzu sein, die ihnen besondere <strong>Lebensfreude</strong>vermittelt”, resümiert Prof. Dr.Christoph Gutenbrunner, Sprecher derDeutschen Gesellschaft für PhysikalischeMedizin und Rehabilitationweiter auf Seite 2Der „starke Rücken“ wirdoft (zu) teuer erkauftAlleiniges Muskeltraining <strong>bringt</strong> wenig – AusgewogenereTherapien gibt es in <strong>am</strong>bulanten Reha-Zentren auf RezeptFür einen „starken Rücken” gebendie Deutschen viel Geld aus. Das Geschäftin kommerziellen Trainingszentrenboomt. Dabei gäbe es fürviele Rückengeschädigte die gleichenLeistungen auch auf Rezept – in<strong>am</strong>bulanten Reha-Zentren. Dort istzudem die Therapieauswahl größer:Denn dass Rückenschmerzen alleindurch Muskeltraining verschwinden,ist für den Berufsverband der Reha-Fachärzte ausgeschlossen.400 Euro und mehr verlangen Rückentraining-Studiosvon ihren Kunden imJahr. Dafür dürfen sich diese an Kraftmaschinensetzen und ihre Muskulaturstärken. „Dabei wurde mehrfachnachgewiesen, dass ein isoliertesKrafttraining bei chronischen Rückenschmerzennicht wirks<strong>am</strong>er ist als allgemeinesFitnesstraining”, so Dr.Jürgen Ulrich vom Berufsverband derReha-Fachärzte. „In diversen Studienkonnte kein unmittelbarer Zus<strong>am</strong>men-Pflanzen und ernten, hegen und pflegen,arbeiten mit Natur und Erde – Gartenarbeittut Körper und Seele gut. Diesepositiven Effekte des <strong>Gärtnern</strong>swurden jetzt auch für die medizinischeRehabilitation erkannt: Eine Studie mit70 <strong>Schlaganfall</strong>patienten gibt Hinweisedarauf, dass der liebevolle Umgang mitPflanzen als nahezu einzige Aktivität einehohe Lebenszufriedenheit <strong>bringt</strong>.„<strong>Nach</strong> einem <strong>Schlaganfall</strong> geben Patientenoft viele Aktivitäten auf, die zu-hang zwischen der Kraft der Rückenmuskulaturund dem Auftreten chronischerSchmerzen hergestellt werden.Die Stärkung der Rückenmuskulaturist nur ein Faktor unter mehreren, diebei der Schmerzreduzierung eine Rollespielen.” So kommt es darauf an,dass der Patient Bewegungen gut koordiniertund seine Muskulatur effektiveinsetzt. Auch die psychische undvegetative Schmerzverarbeitung kannindividuell ganz unterschiedlich sein –unabhängig davon wie stark oderschwach die Rückenmuskulatur istoder wie weit eventuelle Verschleißerscheinungenfortgeschritten sind.Eine erfolgversprechende Therapiemuss also immer alle Dimensionendes Schmerzes berücksichtigen. Diesweiter auf Seite 21


Presse-Service Physikalische Medizin und RehabilitationOktober 2004Fortsetzung von Seite 1<strong>Gärtnern</strong> <strong>bringt</strong> …Projekt Rehagarten Bad WildungenFür die Hessische Landesgartenschau2006 in Bad Wildungen wirdderzeit das Projekt „Gesundheit imGarten – Der Rehagarten” entwickelt.Es soll Möglichkeiten aufzeigen,wie Gärten unter gesundheitlich-präventiven,therapeutischenund rehabilitativen Aspektengestaltet werden können. Dazuwerden zum Beispiel Hochbeeteangelegt, die Rollstuhlfahrer im Sitzenoder Menschen, die sich wegenRücken- und Gelenkbeschwer-den nicht bücken können, im Stehenbearbeiten können. AndereBereiche sind auf psychosomatischeZiele ausgerichtet und vermittelnvielfältige optische, Tast- undGeruchswahrnehmungen. An Probebeetenkönnen Besucher unterfachkundiger Leitung ihre Herz-Kreislauf-Belastung bei verschiedenenGartenarbeiten messen undwerden in rücken- und gelenkschonendenArbeitstechniken unterwiesen.(DGPMR). „Diese Erkenntnis solltestärker für die Rehabilitation von<strong>Schlaganfall</strong>patienten genutzt werden.”Die so genannte Garten-Therapie, die vor allem in den USAentwickelt wurde, findet auch imdeutschsprachigen Raum immer mehrVerbreitung. Ursprünglich vorwiegendim psychiatrischen Bereich angesiedelt,wird sie zunehmend auch für dieneurologische Rehabilitation genutzt.Vereinzelt gibt es in Deutschland bereitsTherapie- und Klinikgärten. Prof.Gutenbrunner: „Diese Therapieformhat ein großes Potenzial. Derzeit entwickelnwir einen modellhaften Rehagartenin Bad Wildungen, der in derpsychosomatischen, internistischenund orthopädischen Rehabilitation eingesetzt,aber auch von der Öffentlichkeitbesichtigt und benutzt werdenkann.”Ergotherapeutin Brigitte Oberauerüber die möglichen Gründe der positivenAuswirkungen des <strong>Gärtnern</strong>s:„Gartenarbeit macht es <strong>Schlaganfall</strong>patientenleichter, die Aufmerks<strong>am</strong>keitauf bestimmte Dinge zu richtenund die Konzentration zu halten. Siebietet viele sinnliche Informationenund vermittelt, dass Neues heranwächstund das Leben weitergeht –gerade nach einer schweren Erkrankungeine wichtige Botschaft.” Darüberhinaus <strong>bringt</strong> ein Garten die Menschendazu, sich aus der Isolation derWohnung nach draußen zu begeben,wo sie – etwa im Vorgarten – in Kontaktmit der Außenwelt treten könnenund sich dennoch in einem überschaubaren,geschützten Raum befinden.Nicht zuletzt fördert Gartenarbeit körperlicheFähigkeiten, etwa auf unebenemUntergrund zu gehen und so denGleichgewichtssinn zu schulen oder indie Knie zu gehen und alleine wiederhochzukommen. Brigitte Oberauer:„Es hilft wenig, wenn die Leute in derKlinik zurechtkommen. Wieder zuHause, sind sie oft recht hilflos. Gartenarbeitkann hier eine große Unterstützungsein, wieder mehr Selbstständigkeitzu erlernen.”Fortsetzung von Seite 1Der „starke Rücken“…können Einrichtungen, die nur Kraftmaschineneinsetzen, nicht leisten. Inzwischenwerden auch von kommerziellenInstituten Trainingskonzepte angeboten,die umfassender sind und einegrößere Auswahl an Therapieansätzenbieten. „Viele Menschen sind bereit,dort regelmäßig beträchtliche Summenauszugeben”, so Dr. Ulrich,„ohne jedoch die Garantie zu haben,ob die Therapie auch wirklich auf ihreindividuelle Rückenerkrankung abgestimmtist. Es ist auf jeden Fall erforderlich,dass ein Reha- oder ein andererkompetenter Facharzt die Erkrankungexakt diagnostiziert und einenindividuellen Therapieplan aufstellt.”Weitaus kostengünstiger2MedizinischeTrainingstherapiein einem<strong>am</strong>bulantenReha-ZentrumIn diesem Fall kann eine Therapie ineinem <strong>am</strong>bulanten Reha-Zentrum eingeleitetwerden – mit Kostenübernahmedurch die gesetzlichen Krankenkassen,denn der Reha-Facharzt kann dieentsprechenden Therapien per Heilmittelrezeptverschreiben. „Zudem liegendie Kosten in <strong>am</strong>bulanten Reha-Zentren weit unter denen der kommerziellenInstitute”, ergänzt Dr. Ulrich.Ambulante Reha-Zentren führen mitausgebildetem medizinischen und therapeutischenPersonal und modernsterapparativer Ausstattung eine Vielzahlanerkannter Therapien durch: Krankengymnastik– auch im Bewegungsbad–, Massagen, Medizinische Trainingstherapie,Bewegungstherapie,physikalische Behandlungen wieWärme-, Kälte- und Elektrotherapie sowiePsycho- und Schmerztherapie.„Die vom Reha-Facharzt ausgearbeiteteindividuelle Therapie-Kombinationist für das meist komplexe Ursachenbündelbei Rückenschmerzen von entscheidenderBedeutung”, erläutert Dr.Ulrich weiter. „Viele Patienten könntensich in <strong>am</strong>bulanten Reha-Zentreneffektiver behandeln lassen als nur mitÜbungen an Kraftmaschinen – und dasfür sie auch noch weitgehend kostenfrei.”Ambulante Zentren mit komplettemTherapieangebot gibt es in mehrerenGroßstädten. Wo sie nicht vorhandensind, kann der Reha-Facharzt einindividuelles Therapiepaket mit therapeutischenPraxen zus<strong>am</strong>menstellen.


Presse-Service Physikalische Medizin und RehabilitationZu wenig Rehabilitation fürBrustkrebs-PatientinnenDGPMR: Lebensqualität der Frauen lässt sich deutlich verbessern,Folgekosten werden reduziertOktober 2004Eine Brustkrebsoperation hinterlässtoft tiefe Narben – im Körper und in derPsyche einer Frau. Zwar werden meist<strong>Nach</strong>sorgemaßnahmen angeboten.Die Möglichkeiten der Rehabilitation,Physiotherapie und psychosozialen<strong>Nach</strong>betreuung sind jedoch zu wenigbekannt und werden selten ausgeschöpft– obwohl die Krankenkassensie bezahlen. Die Lebensqualität derPatientinnen ließe sich d<strong>am</strong>it beträchtlicherhöhen, so die DeutscheGesellschaft für Physikalische Medizinund Rehabilitation (DGPMR).In Deutschland werden jährlich 50.000Brustkrebs-Neuerkrankungen festgestellt.Die Frauen müssen sich nach derDiagnose in der Regel einer Operationund darüber hinaus einer belastendenChemo- oder Strahlenbehandlung unterziehen.„Wir Reha-Fachärzte könnensehr viel für diese Patientinnen tun”,stellt Priv.-Doz. Dr. Ines-Helen Pagesvon der DGPMR fest. „Doch leider gibtes bisher zu wenig qualifizierte Brustkrebszentrenin Deutschland, in denendie Physikalische und RehabilitativeMedizin fest in einem interdisziplinärenTe<strong>am</strong> eingebunden ist.” In solch einemTe<strong>am</strong> arbeiten die Reha-Fachärzte engmit Gynäkologen, Onkologen, Psychologen,Radiologen und Strahlentherapeutenzus<strong>am</strong>men und stimmen sich inwöchentlichen Sitzungen ab.Vorbereitende Maßnahmennehmen die AngstDie Physikalische und RehabilitativeMedizin kann schon vor dem Eingriffeinsetzen, indem sie vorbereitendÜbungen für den Brust-Schulter-Arm-Bereich und den Umgang mit Brustprothesenund Hilfsmitteln sowie Entspannungstechnikenmit den Patientinnendurchführt. „Dies nimmt ihnen oftschon viel Angst”, so Reha-FachärztinDr. Pages, „in der Gruppe können siesich mit Frauen in der gleichen Situationaustauschen und fühlen sich sicherer.Sie sind nach der Operation mitvielem schon vertraut, und wir könnendarauf aufbauen. Denn die Frauen solltennicht in der postoperativen Phase,in der sie physisch und psychisch labilsind, mit lauter neuen, für sie noch unbekanntenMaßnahmen konfrontiertwerden.”In der ersten Zeit nach dem Eingriffkann der Reha-Facharzt viele Komplikationenund Folgeschäden verhindernoder zumindest eindämmen, wenn siebereits aufgetreten sind. Für viele Frauensehr belastend sind Lymphödeme<strong>am</strong> Arm – schmerzhafte Schwellungen,die entstehen können, wenn dieLymphknoten aus den Achselhöhlenwährend der Brustoperation mit entferntwurden. Schon bei geringenHautverletzungen <strong>am</strong> betroffenen Armkönnen sich die Ödeme erheblich verschlimmern.Dies lässt sich durchMaßnahmen wie manuelle Lymphdrainage,Kompressionsbandagierung undentstauende Krankengymnastik behandeln.Mit Wasser- und Trockengymnastikkann auch die oft stark ein-Häufig bilden sich nacheiner BrustkrebsoperationLymphödeme <strong>am</strong> Arm.Sie sind sehr schmerzhaftund erfordern eineintensive physikalischeTherapie, zum Beispielmanuelle Lymphdrainagegeschränkte Mobilitätim Schultergelenk verbessertwerden. Dennhäufig sind die Beschwerdenso stark,dass mit dem betroffenenArm selbst dasHaarekämmen unmöglichwird.GegenseitigeStützePsychotherapeutischeBegleitung und sozialpsychologischeBeratunghelfen den Frauen,mit der oft bedrückendenSituation besser zurechtzukommen.„ObGymnastik oder psychologische Betreuung– vor allem Gruppentherapienwirken sich sehr günstig auf dieGes<strong>am</strong>tverfassung der Frauen aus”,so Dr. Pages. „Sie stützen sich gegenseitigbesser als das ein Arzt je könnte.”Wo es möglich ist und Sinnmacht, wird auch die F<strong>am</strong>ilie einbezogen.Krankenkassen bezahlen<strong>am</strong>bulante Rehabilitation„Neben der stationären Reha könntenviele Maßnahmen wohnortnah und<strong>am</strong>bulant durchgeführt werden”, ergänztdie Reha-Fachärztin. „Leider isthier die Struktur nicht flächendeckend.Die Krankenkassen bezahlen in derRegel die physikalischen und rehabilitativenTherapien nach Brustkrebs.Denn diese verbessern nicht nur dieLebensqualität der Frauen beträchtlich,sondern sie helfen auch, Folgekostenzu reduzieren.”3


Presse-Service Physikalische Medizin und RehabilitationOktober 2004Ein Schmerz – viele UrsachenWenn der Fuß weh tut, ist eine genaue Diagnose notwendigWer häufiger Schmerzen in den Füßenhat, sollte von einem Reha-Facharzteine genaue Diagnose einholen. DennFußschmerz kann nicht nur orthopädische,sondern ganz vielfältige Ursachenhaben und muss ebenso differenziertbehandelt werden, teilt derBerufsverband der Reha-Fachärztemit. Mit entsprechend abgestimmtenTherapien lässt sich eine Fußoperationoft vermeiden.Die Untersuchung durch den Reha-Facharzt sei deshalb sinnvoll, weil dieservon seiner Ausbildung her einenfachübergreifenden Ansatz verfolge,so der Berufsverband. „Der Schmerzsollte sowohl auf orthopädische alsauch auf neurologische und internistischeUrsachen hin untersucht werden”,erläutert Dr. Jutta Lindner vomBerufsverband der Reha-Fachärzte.Orthopädische Störungen sind zwardie häufigsten, bleiben oft aber unbemerkt,da Senk-, Spreiz-, Platt- undKnickfüße schleichend entstehen undselten Schmerzen verursachen.Fußschmerzen treten vor allem beihohen Absätzen und engen Schuhenauf, die zu H<strong>am</strong>mer-, Krallen- undBallenzehen führen. Auch der Fersenspornals Folge von Stehberufen verursacht,oft beim Aufstehen, stichartigeSchmerzen. Dr. Lindner: „Wichtig istes aber, den Fuß nicht nur auf solcheorthopädischen Störungen hin zuuntersuchen. Auch eingequetschteNervenbahnen, Entzündungen, Durchblutungsstörungenbis hin zu Diabetes,Arthritis und Rheuma können Beschwerdenverursachen. So komplexder Fuß als Gebilde ist, so komplexkönnen die Ursachen für SchmerzenEin Fall für den Reha-Facharzt:Deutliche Fehlstellung dergroßen Zehensein. Hier ist der fachübergreifendeBlick eines Reha-Facharztes sehr hilfreich.”PhysikalischeTherapie nutzenDenn allzu schnell wird nachAnsicht des Berufsverbandeschirurgisch eingegriffen.„Selbst bei orthopädisch bedingtenFußbeschwerdenmuss nicht immer gleichoperiert werden”, so Dr.Lindner. „Man sollte nichtmit Kanonen auf Spatzenschießen. Vor einer Operation,die ja durchaus Risikenbirgt, sollten die Möglichkeitender physikalischen Therapiegenutzt werden.” Dazu zählenFußgymnastik, Gangschulung, manuelleTherapie, Ultraschallbehandlung,Kohlensäure-Fußbäder, Kneippgüsse,Therapieschuhe, Bandagen, therapeutischeLokalinjektionen und vielesmehr. Wenn die genaue Ursache klarist, stellt der Reha-Facharzt einen individuellen,auf die spezifische Diagnoseabgestimmten Therapieplan auf.ImpressumHerausgeber:Deutsche Gesellschaft für PhysikalischeMedizin und Rehabilitation (DGPMR)Berufsverband der in Rehabilitation,Physikalischer Medizin und Präventiontätigen Ärzte e.V.Gemeins<strong>am</strong>e Geschäftsstelle:Prof. Dr. med. Lothar BeyerWestbahnhofstraße 2, 07743 JenaTel./Fax: 0 36 41 / 62 21 78Internet: www.dgpmr.dewww.bvprm.deVerantwortlich für den Inhalt:Prof. Dr. med. Christoph Gutenbrunner(DGPMR)Dr. med. Jean-Jacques Glaesener(Berufsverband)Konzept und Produktion:impressum Publikation und PR, H<strong>am</strong>burgAbdruck der Texte honorarfrei bei Angabeder Quelle DGPMR.Der Presse-Service steht zum Downloadim Internet:www.dgpmr.de / www.bvprm.deDie Evolution des Menschen begannmit den Füßen. Als unsere Urahnenihre Füße nicht mehr hauptsächlichzum Greifen, sondern zumStehen und Laufen benutzten,trennte sich ihre Entwicklungslinievon der der Affen – noch lange bevorsie ein größeres und verzweigteresGehirn entwickelten. Mit 26Knochen, 31 Gelenken, 29 Muskelnmit Sehnen, 50 Bändern, 500 Blutgefäßenund doppelt so vielen Nervenendenist der Fuß ein äußerstkomplexer Körperteil. Zusätzlich zurFortbewegung – Auftreten, Abrollen,Abstoßen – ist er so konstruiert,dass er die dabei auftretenden Kräfteabpuffert, die sonst ungebremstUnsere Füßeauf den Körper übertragen würden.Ein solch kompliziertes System, entstandenüber Jahrmillionen, als dieMenschen umherziehende Nomadenwaren, ist störanfällig. Insbesondereweil sich unsere Lebensweisegrundlegend geändert hat: Zuwenig Bewegung, Übergewicht undunphysiologisch konstruierte Schuhesind nach Ansicht des Berufsverbandesder Reha-Fachärzte dafürverantwortlich, dass heute 80 bis 90Prozent der Erwachsenen Fußdeformationenaufweisen. Schon bei denGrundschülern sind es 50 Prozent.Und: Fast alle Verformungen sind imAlltag erworben, nur ein bis zweiProzent erblich bedingt.4

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